Details

Herausgeber Reiter, Bettina; Kittler, Erika; Raguse, Betty (Hg.)
Verlag Stroemfeld
Auflage/ Erscheinungsjahr 2015
Format 24,0 × 16,0 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer ca. 230 Seiten
Reihe Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis
ISSN 0169-3395_TP_3-4/15

Zu diesem Band

Die Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis kann in 2015 auf ihr 30-jähriges Bestehen zurückblicken.

Das Blatt entstand 1985 im Umfeld der Mitteleuropäischen Arbeitstagungen, zu denen sich seit 1956 Mitglieder und Kandidaten aus Deutschland (DPV), Holland (NVP), Österreich (WPV), und der Schweiz (SGPsa) alle zwei Jahre in einem der vier Länder trafen. Es waren die damaligen Organisatoren und Hauptreferenten dieser Tagungen, die sich in den achtziger Jahren Gedanken über die Gründung einer neuen deutschsprachigen psychoanalytischen Zeitschrift machten; dies nicht zuletzt als Reaktion auf die damaligen Zerwürfnisse und den Richtungsstreit innerhalb der Redaktion der Zeitschrift PSYCHE, die den einen damals zu unpolitisch, den anderen zu wenig klinisch orientiert war.

Rosmarie Berna-Glantz, Sibylle Drews und Han Groen-Prakken wollten mit der neuen Zeitschrift erstmals ein länderübergreifendes psychoanalytisches Periodikum schaffen, welches die psychoanalytische Forschung, psychoanalytische Theorie und psychoanalytische Klinik in das Zentrum der darin zur Veröffentlichung gelangenden Beiträge aus Zentraleuropa rücken sollte.

Während der ersten 15 Jahre erschien die deutschsprachige Zeitschrift im niederländischen Verlag van Gorcum. Dieser kooperierte mit der Sigmund-Freud-Buchhandlung, welche in Deutschland Werbung und Promotion für das Blatt übernahm und vom Verlag professionell bei dieser Arbeit mit Werbemitteln, Flyern und Probeheften versorgt wurde, was half, die Zahl der AbonnentInnen kontinuierlich zu steigern.

Nachdem sich Sibylle Drews im Jahr 2000 aus Altersgründen von der Herausgeberschaft und den Redaktionsarbeiten zurückgezogen hatte, sollte dieser Wechsel einhergehen mit einer personell-startegischen Stärkung des Blattes: Redaktion und Herausgeberschaft wurden personell aufgestockt und ein Verlagswechsel hin an den bisherigen Hauptort des redaktionellen Geschehens - Frankfurt am Main - sollten Reibungsverluste mindern helfen.

Seit 2000 erscheint das Blatt nun im Frankfurter Verlag Stroemfeld /Roter Stern, ein inzwischen renommierter und für seine Hölderlin-, Kafka- oder Groddeck-Ausgaben gelobter Verlag, der allerdings bis dahin noch nie ein Zeitschrift verlegt hatte. Zeitgleich war der Wechsel bei der Herausgeberschaft mit einem der Orte verbunden: Nicht mehr hauptsächlich in Frankfurt am Main, sondern an den Wohnsitz der herausgebenden Damen, - Zürich, Wien und Freiburg, - wurde und wird an der Zeitschrift nun gefeilt.

Seitdem zeichnet sich die Blaue durch meistenteils gute bis brillante Beiträge aus; was die Pünktlichkeit des Erscheinens anlangt, hat diese über die letzten Jahre jedoch arg gelitten, und nicht selten behalf man sich mit seitenstärkeren Doppelnummern, um das zahlenmäßige Soll von vier Ausgaben pro Jahr zu erreichen. Die Begeisterung und Wertschätzung der Herausgeberinnen für den Frankfurter Verlag müssen dabei beachtlich sein, erscheint kurz vor Jahresende nun doch ein (Jubiläims-)Doppelheft 3/4-2015 unter dem wenig psychoanalyse-affinen Titel »Roter Stern«

Zum Inhalt

"Zwei Kapitel aus dem vergriffenen Buch von Jean-Bertrand Pontalis »Aus dem Blick verlieren« machen den Anfang: Nein, zweimal nein und Die Übertragung, die man negativ nennt. Pontalis, der sich sehr gekonnt zwischen Psychoanalyse, Philosophie, Kunst und Literatur bewegt hat, war für Jacques Press eine für seinen persönlichen Werdegang als Psychoanalytiker prägende Figur. Dazu dessen Beitrag Die Übertragung des Negativen. Die Geschichte einer blanden Besessenheit mit einer Diskussionseinführung von Myriam Vaucher.

Mechthild Dahinden Vorkauf führt mit ihrem Beitrag Gedanken zur Narzißmusarbeit und Standortbestimmung im Werk Freuds die beiden nachfolgenden Arbeiten ein, die sich mit Erweiterungen der Narzißmustheorie beschäftigen: Eva Schmid-Gloor mit Von Sigmund Freud zu André Green – zur Implementierung des Narzißmus in eine erweiterte Triebtheorie und Silvia Haellmigk mit Die narzißtische Verführung in der Behandlung und einer Diskussionseinführung von Mirjam Wäffler Glaus.

Es folgt ein Beitrag von Philippe Valon, Exisitert das Unbewußte?, den er 2014 an einer öffentlichen Tagung der Association psychanalytique de France zum Thema der Überzeugung (»La conviction«) gebracht hat. Den Beitrag aus Österreich verraten wir noch nicht.

Mit dem Aufsatz von Johannes Picht, Psychoanalyse als Kunst des Hörens, wird unsere Rubrik »Die Haut auf der Milch« bereichert, und Rezensionen zu zwei Büchern von Michel de M’Uzan in deutscher Übersetzung und einem Tagungsband zum Thema »Cybersex. Psychoanalytische Perspektiven« runden das Jubiläumsheft ab." (Aus der Vorankündigung der Herausgeberinnen zu diesem Heft)

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