Details

Autor Leuzinger-Bohleber, Marianne; Beutel, Manfred E.; Fischmann, Tamara
Verlag Hogrefe Verlag
Auflage/ Erscheinungsjahr 25.07.2022
Format 24 × 16,5 cm
Einbandart/ Medium/ Ausstattung Paperback
Seiten/ Spieldauer 153 Seiten
Gewicht 309
Reihe Praxis der psychodynamischen Psychotherapie, Band 12
ISBN 9783801731427

Zu diesem Band der Reihe

An einer chronischen Depression erkrankte Patientinnen und Patienten gelten oft als schwer behandelbar. Häufig hängt die chronische Depression mit schweren traumatischen Erfahrungen zusammen. Das in diesem Band vorgestellte Behandlungsmanual berücksichtigt diese Gegebenheit und legt den Fokus auf traumatisierte, chronisch depressive Patientinnen und Patienten.

Der Band beschreibt einleitend das Störungsbild und das diagnostische Vorgehen und erläutert die Grundannahmen des psychoanalytischen Verständnisses von Depression. Anschließend geht es um grundsätzlichere behandlungstechnische Aufgaben sowie um spezifische Herausforderungen in psychoanalytischen Langzeitbehandlungen mit chronisch depressiven, früh traumatisierten Patientinnen und Patienten, wie z.B. Suizidalität, Aggression und Schuld. Die ausgeführten therapeutischen Grundhaltungen und Behandlungsprinzipien werden jeweils anhand von konkreten Fallbeispielen veranschaulicht. Die Wirksamkeit des vorliegenden Manuals konnte in einer Studie zu Langzeittherapien bei chronischer Depression (sog. LAC-Depressionsstudie) gezeigt werden.

Aus dem Inhalt

Vorwort
1 Einführung

  • 1.1 Chronische Depression und Trauma: Signaturen unserer Zeit?
  • 1.2 Die LAC-Studie: Konzeptualisierungen von chronischer Depression und empirische Untersuchung von Langzeitbehandlungen
  • 1.3 Chancen und Herausforderungen von Psychoanalysen im Rahmen von empirischen Studien
  • 1.4 Das LAC-Manual: Anmerkungen zu einem Behandlungsmanual für Psychoanalysen und psychoanalytische Langzeitbehandlungen 

2 Beschreibung der Störung 26

  • 2.1 Definition
    2.1.1 Depressive Episode
    2.1.2 Anhaltende depressive Störung (Dysthymie)
  • 2.2 Epidemiologische Daten
  • 2.3 Verlauf und Prognose
  • 2.4 Differenzialdiagnose
  • 2.5 Komorbidität
  • 2.6 Diagnostische Verfahren und Dokumentationshilfen
    2.6.1 Anamnese und Befunderhebung
    2.6.2 Erfassung depressiver Symptome

3 Störungstheorien und -modelle

  • 3.1 Grundannahmen eines psychoanalytischen Verständnisses von Depression
    3.1.1 Depression als Reaktion auf einen Verlust: Schulddepression und Wiedergutmachung
    3.1.2 Narzisstische und psychotische Depression
    3.1.3 Integrative Modelle der Depression
  • 3.2 Chronische Depression, Trauma und Embodied Memories 

4 Behandlungstechnische Überlegungen für psychoanalytische Langzeittherapien von chronisch depressiven Patienten

  • 4.1 Matchingprozesse zwischen Patient und Analytiker
  • 4.2 Setting und Behandlungsvereinbarungen
  • 4.3 Entscheidung für ein nieder- oder hochfrequentes Behandlungssetting 

5 Generelle behandlungstechnische Aufgaben und psychoanalytische Grundhaltungen

  • 5.1 Behandlungstechnische Aufgabe I: Sich gemeinsam dem psychischen Schmerz annähern und sich dem Unerträglichen des Traumas stellen
  • 5.2 Behandlungstechnische Aufgabe II: Psychoanalytisches Zuhören, Verstehen, Halten und Containen bei Patienten ohne Urvertrauen in ein helfendes Objekt und die eigene Self-Agency
  • 5.3 Behandlungstechnische Aufgabe III: Bearbeitung des Traumas in der Übertragungsbeziehung und Annäherung an die „Historizität des Traumas“
  • 5.4 Behandlungstechnische Aufgabe IV: Umgang mit Verlust- , Trennungs- und Vernichtungsangst sowie einem drohenden Behandlungsabbruch
  • 5.5 Behandlungstechnische Aufgabe V: Berücksichtigung und Verstehen von Depression und Trauma im Lebenszyklus
    5.5.1 Spätadoleszenz bzw. frühes Erwachsenenalter (20 bis 30 Jahre)
    5.5.2 Mittleres Erwachsenenalter (30 bis 50 Jahre)
    5.5.3 Späteres Erwachsenenalter (ab 50 Jahre)

6 Spezifische behandlungstechnische Herausforderungen

  • 6.1 Suizidalität
  • 6.2 Aggression und Schuld und ihre Bedeutung für die Beendigung der Behandlung
  • 6.3 Masochismus und negative therapeutische Reaktion
  • 6.4 Ich-Ideal und Über-Ich
  • 6.5 Narzisstische Vulnerabilität, Selbstregulierung und Identitätskonflikte
  • 6.6 Defizite in den Ich-Ressourcen, Manie und psychotische Depression
  • 6.7 Transgenerationelle Aspekte 

7 Wirksamkeit

  • 7.1 Kurze Beschreibung der Studie
  • 7.2 Design der Studie und Studienteilnehmende
  • 7.3 Ausgewählte Ergebnisse
  • 7.3.1 Hauptzielkriterien
  • 7.3.2 Strukturelle Veränderungen 3 Jahre nach Beginn der Behandlungen
  • 7.4 Diskussion
  • 7.5 Varianten der psychotherapeutischen Interventionen und Kombinationen
    7.5.1 Analytische Langzeittherapie im Vergleich mit tiefenpsychologisch fundierter Therapie
    7.5.2 Kombination mit medikamentöser Behandlung 

8 Ausführliches Fallbeispiel

  • 8.1 Zusammenfassung der strukturellen Veränderungen aus Sicht der behandelnden Psychoanalytikerin
    8.1.1 Erstvorstellung und Behandlungsmotivation
    8.1.2 Behandlungsverlauf
    8.1.3 Anmerkungen zur Behandlungstechnik und strukturellen Veränderung
  • 8.2 Einschätzung der Strukturveränderungen bis zu 3 Jahre nach Behandlungsbeginn

Weiterführende Literatur

Literatur

Anhang

  • Anhang 1: Kurze Beschreibung der in der LAC-Studie untersuchten Therapieverfahren
  • Anhang 2: Das Three-Level Model (3-LM) of Clinical Observation

Über die Autoren

Prof. Dr. Marianne Leuzinger-Bohleber. Psychoanalytikerin. 1988-2015 Professorin für Psychoanalyse an der Universität Kassel. 2001-2016 Direktorin des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt am Main. Seit 2016 Senior Scientist an der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Prof. Dr. Tamara Fischmann. Psychoanalytikerin. Seit 1995 wissenschaftliche Mitarbeiterin am SigmundFreud-Institut Frankfurt. Seit 2016 Professorin für Klinische Psychologie an der International Psychoanalytic University Berlin.

Prof. Dr. Manfred E. Beutel. Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychoanalytiker. Seit 2004 Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

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