Details
Autor | Steiner, Bernd |
---|---|
Verlag | Asanger, R |
Auflage/ Erscheinungsjahr | 1989 |
Einbandart/ Medium/ Ausstattung | Paperback |
Seiten/ Spieldauer | 107 Seiten |
SFB Artikelnummer (SFB_ID) | SFB-007086_AC |
Zu diesem Reader
Seit mehr als einem Jahrzehnt beschäftigen sich psychoanalytische Forscher und Therapeuten vermehrt mit dem Phänomen des Narzißmus. Bislang wenig beachtet wurden jedoch bemerkenswerte Übereinstimmungen dieser Beobachtungen mit Erkenntnissen einer Wissenschaft, die keineswegs jünger ist als die populäre Narzißmusanalyse: der psychoanalytischen Psychosomatik.
Der Autor hat sich die Aufgabe gestellt, die psychosomatischen Konzepte namhafter Forscher auf ihren Gehalt an Narzißmus theorie - insbesondere derjenigen Kohuts - zu untersuchen und ihre Konvergenzen mit moderner Psychoanalyse herauszuarbeiten. Es gelingt ihm, die Kompatibilität von psychosomatischer Medizin einerseits und Selbstpsychologie andererseits zu belegen.
Der Leser bekommt darüber hinaus einen kritischen Überblick über zentrale Bestandteile der klassischen Psychoanalyse, über die Narzißmustheorien generell sowie eine Einfühmng in wesentliche theoretische Ansätze der Psychosomatik.
Aus der Einleitung des Autors
Die wissenschaftliche Medizin zieht seit jeher eine Vielzahl akademischer Disziplinen für ihre Belange heran. In der medizinischen Forschung geschieht dies zum einen zur Lösung von Detailproblemen, zum anderen, um sich in der „Grundlagenforschung“ ein gesamtes Fachgebiet zu erschließen. Sobald sich eine grundlegende Wissenschaft weiterentwickelt und einen Fortschritt erzielt, ist die Medizin gefordert, ihre Erkenntnisse, die auf der „alten“ Grundlage ruhen, zu revidieren und gegebenenfalls zu ergänzen. Dies geschieht wiederum im Detail hochspezialisierter Forschung einerseits und als systematische Überprüfung theoretischer Prinzipien andererseits. Die vorliegende Arbeit versteht sich als der Versuch eines prinzipiellen kritischen Vergleichs von neueren Entwicklungen psychoanalytischer Theorie - in der Konkretion von Kohuts Psychologie des Selbst mit zentralen Bestandteilen der Theorie psychosomatischer Medizin. Ihre Fragestellung ist die nach der Kongruenz von Aussagen psychosomatischer Theorie mit den Ergebnissen von Kohuts Arbeiten.
Ein solcher Theorievergleich stößt als Bestandteil medizinischer Forschung auf ein spezielles Problem, das sich dem zentralen Dilemma der Psychosomatik verdankt. Psychosomatische Medizin unternimmt es, „Seelisches“ mit materieller Symptomatik in Verbindung zu bringen. Dieses Vorgehen setzt sich wechselnd in Widerspruch sowohl zu elementaren Grundlagen naturwissenschaftlicher Methodik, als auch zu Aussagen über den Geltungsbereich konventioneller hermeneutischer Verfahren. Metatheoretische Versuche laufen in diesem Gebiet Gefahr, den Bereich der Geltung ihrer Ergebnisse nicht angeben zu können. Sie setzen sich leicht dem Vorwurf willkürlicher Vorgehensweise aus. Um nicht am altbekannten Leib-Seele-Problem zu scheitern, soll diese Untersuchung daher auf eine solide wissenschaftstheoretische Basis gestellt werden. Dann soll eine kritische Darstellung von Psychoanalyse in ihren neueren Entwicklungen und von psychosomatischer Theorie folgen. Es wird sich zeigen, daß die psychoanalytische Psychosomatik nur als kritische Sozialwissenschaft ihre schwierige Situation bewältigen und medizinische Wissenschaft bleiben kann.
Die Kapitel
- 1 Einleitung
- 2 Probleme und emanzipative Hoffnung psychosomatischer Theorie
- 3 Psychoanalyse I
- 4 Psychoanalyse II
- 5 Selbstpsychologie und psychoanalytische Psychosomatik
- 6 Ausblick
- 7 Zusammenfassung
Lieferbarkeitshinweis
Bei der SFB ist diesr Titel in verlagsfrischen Archivexemplaren verfügbar.
Kaufoption
19,00 €
Kommentare
Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Neuer Kommentar
Bitte beachten Sie vor Nutzung unserer Kommentarfunktion auch die Datenschutzerklärung.