Novitätenschau Psychoanalyse / Kulturwissenschaften - Juli 2024 |
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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau, die Juli-Ausgabe
der Novitätenschau Psychoanalyse und
Kulturwissenschaften bietet Ihnen im kalendarischen Hochsommer, dem
einstweilen das meteorologische ›Hoch‹ noch etwas abgeht, interessante
Literaturinformationen zu Neuerscheinungen in wichtigen Themenfeldern der
Profession. In den Blick kommen diesmal die psychoanalytisch orientierte Psychosomatik,
Fragen rund um die Beendigung von
Psychoanalysen und Psychotherapien, eine erste Sicht auf die im
Herbst erscheinenden Manuale zur neuen ICD
11, und wir beschäftigen uns mit den ´Notizen Sigmund Freuds, die tiefe Einblicke
in sein Denken, sein Arbeiten und sein Alltagsleben gestatten. Freud, der in seinen jüngeren und mittleren Jahren Liebhaber des genüsslichen Reisens und Italien-Fan war, eröffnet den zweiten Teil dieser sommerlichen Ausgabe. - Was es mit dem Reisen genauhin auf sich hat und wie wenig die heutzutage weit verbreitete Urlauberei mit den Urgründen des Er-Fahrens, des Entdeckens, der unverhofften Begegnung mit fremden Menschen beim Sich-auf-den-Weg-machen zu schaffen hat, zeigt Béla Balázs (1884-1949) in seinem genialen ›Phantasie-Reiseführer - das ist ein Baedeker der Seele für Sommerfrischler‹, auf einzigartige Weise. - Ein ganz außergewöhnliches Angebot unserer Kunstabteilung und köstliche BIO-Weine des 2023er Jahrgangs runden diese Ausgabe ab. Ihnen einen re-kreativen Sommer mit viel Zeit und Muße für das entspannende Lesen, stärkt diese Art der Lebenskunst doch, wie Voltaire meinte, die Seele
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In dieser Ausgabe
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Der kurze
Weg zur SFB: Bestelltelefon (D) 0800 588 78
30
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PSYCHOSOMATIK - Bewährtes Manual jetzt in einer aktualisierten Neuauflage |
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Das soeben in einer aktualisierten und überarbeiteten Neuauflage erschienen Standardwerk liefert zunächst in 21 Kapiteln eine aktuelle Bestandsaufnahme der wissenschaftlich gesicherten bio-psycho-sozialen Grundlagen der Psychosomatik auf neuestem Stand, um dann in weiteren 68 Kapiteln bei zahlreichen Erkrankungen in den verschiedenen medizinischen Fachgebieten die jeweiligen Konsequenzen für deren Diagnostik und Therapie ausgehend von den Erkenntnissen der Grundlagenforschung darzustellen. Ergänzt wird dies durch Beiträge zur Sozialmedizin, zur Begutachtung und Prävention. Aus dem Vorwort zur
aktualisierten Neuauflage "(...) Das vorliegende
Werk möchte besonders die jüngere Generation von Ärztinnen/Ärzten und
Psychologinnen /Psychologen und anderen an der Psychosomatik interessierten
Personen ansprechen, welche sich in ihrem Studium zumindest teilweise mit
den Erkenntnissen der Grundlagenforschung auseinandergesetzt haben und
diese in ihrer beruflichen Tätigkeit anwenden und umsetzen möchten.
Gleichzeitig beinhaltet das Buch eine umfassende wissenschaftliche
Bestandsaufnahme unseres Fachs, das in Deutschland seit 25 Jahren eine
eigenständige Facharzt-Disziplin ist und noch länger an den meisten
deutschsprachigen Universitäten gut etabliert ist. Das Buch zeigt auch
bestehende Forschungsdesiderate für die kommenden Jahre auf, zu denen
sicher eine noch tiefere Beachtung der sozialen Aspekte des
bio-psycho-sozialen Modells gehört. (....) Unser Anspruch spiegelt sich auch in der Gesamtkonzeption des Buchs wieder: Die ersten 21 Kapitel (Teile I und II) sind – nach einem historischen Abriss zur Entwicklung der Psychosomatik (Kap.2) und einer wissenschaftlichen Überprüfung des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells (Kap. 1) - den Erkenntnissen der Grundlagen (Kap. 3–11) sowie translationalen (Grundkonzepte, Kap. 12–21) Forschung für psychosomatische Zusammenhänge gewidmet. Es schließen sich 50 Kapitel zu unterschiedlichen Krankheitsbildern an (Kap. 22–43), bei denen bio-psycho-soziale Zusammenhänge in der Pathogenese und/oder im Krankheitsverlauf heute als besonders gut gesichert gelten können. Bei diesen Krankheitsbildern ist fast durchgehend zunächst ein Kapitel zu den jeweiligen Erkenntnissen von Grundlagen- und translationaler Forschung hinsichtlich bio-psycho-sozialer Zusammenhänge in der Pathogenese vorangestellt, d. h. es wird ein störungsspezifischer Bezug zur Grundlagenforschung hergestellt. Die sich daran jeweils anschließenden Kapitel zum Krankheitsbild sind fast durchgehend im Stil eines Lehrbuchs gegliedert. Es folgen vier Kapitel (Kap. 44–47) zur Diagnostik (Teil IV), bevor im Teil V die wesentlichen psychosomatischen Therapieansätze und deren Umsetzung in der Versorgung in Deutschland dargestellt werden (Kap. 48–61). Teil VI gibt einen Überblick über gut evaluierte Präventionskonzepte zur Vorbeugung psychischer und psychosomatischer Erkrankungen, die trotz entsprechender Gesetzgebung in der Umsetzung insgesamt leider immer nochweit hinter den Erfordernissen liegen (Kap. 62). Den Abschluss (Teil VII) bilden drei Kapitel (Kap.63–65) zur bio-psycho-sozialen Begutachtung. (...)" Die Autoren
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HINWEIS: Vom 6. bis zum 7. September findet in Haselünne (Emsland) an der dortigen St. Vinzenz-Klinik das 2. Psychosomatische Symposium statt, welches diesmal unter dem Motto "PSYCHOSOMATIK - Selbsterkenntnis und Handeln" stehen wird. Die Themen der
prominent besetzten Hauptvortragenden und AGs werden sich mit
Mentalisierung - Psychoonkologie - Psychokardiologie - Katathymen
Bilderleben - Psychotherapie und Psychoanalyse im Alter -
Körperwahrnehmung in der Psychotherapie - Leiborientierte Kunsttherapie -
Transgenerationale Traumaweitergabe - Angsttörungen u. a. befassen. -
Unter anderen werden Prof. Dr. med. Ulrich
Schultz-Venrath (Mentalisierungskonzepte) und Dr. Disc. pol. Dipl.-Psych. Ibrahim Özkan
(Psychotraumatologie, Psychoonkologe, Trauma- und EMDR Supervisor)
Hauptvorträge halten. Die SIGMUND-FREUD-BUCHHANDLUNG wird die Veranstaltung mit einem umfassenden Büchertisch begleiten. - Das detailierte TAGUNGSPROGRAMM erreichen Sie über diesen LINK |
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SFB-Zeitschriftenexpedition: JOURNAL für PSYCHOANALYSE - ›Adieu‹ |
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Aus dem Editorial der HerausgeberInenn zu diesem Themenband des Journals: "In ihrem Praxisalltag beginnen Psychoanalytiker:innen Behandlungen und damit potenziell intime und tiefe Beziehungen mit ihren Patient:innen, wissend, dass sie eines Tages zu einem Ende kommen werden. Neben den Gewinnen einer Psychoanalyse werden dann oft auch die Begrenzungen der gemeinsamen Arbeit schmerzlich spürbar. In Anlehnung an Madonnas Songtitel «The Power of Goodbye» von 1998 kann im Loslassen zugleich die «Kraft», «Macht» oder «Gewalt» von Abschieden liegen. So wohnt dem Ende häufig auch ein Aufbruch, Neubeginn und etwas Progressives inne. Die Autor:innen setzen sich in vielseitiger, eher klinischer und auch persönlicher Perspektive mit dem Phänomen der Zeit, dem Beenden von Psychoanalysen mit Erwachsenen und Psychotherapien mit Kindern und Jugendlichen auseinander, mit der Beendigung aus verhaltenstherapeutischer Sicht, dem Prozess des Abschieds aus dem Berufsleben sowie dem «Danach» von Psychoanalysen, der postanalytischen Beziehung." Die Beiträge dieser Ausgabe Maria Teichert; Vera Luif: Editorial // Thomas Auchter: Die Zeit zwischen Endlichkeit und Unendlichkeit // Ursula Ostendorf: Ende in der Psychoanalyse // Jürgen Grieser: «The end is where we start from» – Die Endlichkeit (in) der Psychoanalyse // Gerhard Hummel: Die letzte Analyse-Stunde – und was dann? // Anita Garstick-Straumann; Norbert Wolff: Überlegungen zur Beendigung und zu Begrenzungen von analytischen Psychotherapien mit Kindern und Jugendlichen // Thomas Schnell: Assoziationen zur Beendigung von Psychotherapien aus verhaltenstherapeutischer Perspektive // Mirna Würgler: Zuhören, hinhören – aufhören // Vera Luif; Maria Teichert: Bis in alle Ewigkeit? Konsolidierung und Transformation im postanalytischen Prozess. |
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Nachfolgend eine kleine Auswahl der bei der SFB lieferbarnr Ausgaben des einmal im Jahr im Zürcher Seismo Verlag erscheinenden JOURNALS FÜR PSYCHOANALYSE. Jede Ausgabe widmet sich einem anderen Themenschwerpunkt. Das JOURNAL kann,
wie alle anderen Fachzeitschriften und Reihenwerke auch, je einzeln oder im
Abonnement bezogen werden. - Das Abo bietet im Vergleich zum
Einzelheftpreis einen kleinen Preisvorteil und kann bei der SFB jederzeit -
auch rückwirkend - abonniert werden. Zur Abobestellung gelangen Sie
HIER Alle lieferbaren Ausgaben mit den Inhaltsangaben erreichen Sie auf SFB-Online HIER |
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Wie hat sich die Psychoanalyse in Theorie und Praxis in verschiedenen Kulturen und Ländern entwickelt? Dieser Frage geht diese besonders begehrte und beim Verlag inzwischen vergriffene Ausgabe nach und richtet dabei angesichts von Globalisierung und der anhaltenden Nivellierung traditionaler Kulturen das Augenmerk auf die jeweils lokalen Besonderheiten psychoanalytischen Wirkens. Die Beitträge dieser Ausgabe: Elizabeth Coates Thummel: The British Tradition of Psychoanalysis five Times a Week: Sacrament or Sacred Cow? // Per Magnus Johansson: Psychoanalysis in Sweden // Eran J. Rolnik: Psychoanalysis in Israel: New Beginnings, Old Trajectories // Katrin Hartmann: Psychoanalyse auf Arabisch // Markus Fäh: Я люблю Россию – Begegnungen mit der russischen Psychoanalyse / Vera Saller: Freud in Amerika // Gregor Busslinger: Aufbruch, Brüche und Entfaltung im Auseinanderbrechen: Historischer Abriss der brasilianischen Psychoanalyse // Ebigbo Peter Onyekwere, Elekwachi Chimezie Lekwas, Nweze Felix Chukwunenyem, Nwogwugwu Amara Onyinye, Okeke Nneka: Impact of Psychoanalysis in Nigeria: A Case Study // Elda Storck-van Reenen and Mary-Anne Smith: Psychoanalysis in Post-Apartheid South Africa // Antje Haag: Das chinesische Selbst. Die psychoanalytisch orientierte Psychotherapie in der Volksrepublik China. |
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»KLASSIFIKATION PSYCHISCHER STÖRUNGEN« nach der neuen ICD 11 |
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Im Spätherbst wird die seit langem angekündigte 11. Revision der ICD (Internationalen Klassifikation der Krankheiten, WHO) als ICD 11 in der auf hiesige Verhältnisse adaptierten Variante und in deutscher Sprache erscheinen. Das bei Hogrefe erscheinende Manual wird durch eine Reihe weiterer Titel, welche sich mit der Thematik des ICD und mit Detail- und Anwendungsfragen zu den einzelnen Kapiteln befassen, ergänzt werden.
In der Novemberausgabe der "NOVITÄTENSCHAU
PSYCHOANALYSE UND KULTURWISSENSCHAFTEN" wird die SFB ihrer
Leserschaft in einem umfassenden Themenfenster diese neuen Bücher rund um
die ICD 11, insbesondere zum Kapitel 6, ´Psychische Störungen` vorstellen. Es sind
dies Änderungen, die sich unmittelbar auf die tägliche Praxis aller
diagnostisch und psychotherapeutisch Tätigen auswirken werden: So wurden
23 psychische Störungen neu in das Verzeichnis aufgenommen, andere
Kategorien wie kindheitsspezifische Störungen wurden dagegen gestrichen
und werden jetzt bei den jeweiligen Störungen im Lebensverlauf
beschrieben. Für Schizophrenie und Persönlichkeitsstörungen wird es ganz
neue dimensionale Diagnosekonzepte geben; die bislang geltenden Subtypen
sind nicht mehr Teil der Klassifikation. Im Vorgriff auf diesen angekündigten Themenschwerpunkt erlauben wir uns den Hinweis auf den soeben erschienenen Reader: |
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Die Kapitel dieses Readers stellen die Diagnosen der ICD-11 übersichtlich und im direkten Vergleich zur bekannten ICD-10 dar. In jedem Kapitel bietet eine Tabelle den Leser*innen einen guten und strukturierten direkten Überblick über die Veränderungen der Sichtweise. Diverse Graphiken dienen übersichtlich dem schnellen Verständnis. Die neuen Diagnosen und darüber hinaus alle bereits bekannten Diagnosen werden kompakt dargestellt und erklärt. Um die Unterschiede im Kapitel für die psychischen Störungen zwischen ICD-10 und ICD-11 leicht und übersichtlich zu gestalten, wurden die Neuerungen in der ICD-11 mit blauer Farbe hervorgehoben. Hinzukommend gibt es in fast jeder Kategorie eine gelb unterlegte Tabelle, in welcher die neue Einteilung des ICD-11 mit der Klassifikation des ICD-10 verglichen wird. Es gibt in jeder Störungsgruppe die Kategorie „Sonstige Störung, näher bzw. nicht näher bezeichnet“, die mit grüner Schriftfarbe gekennzeichnet sind, um das Lesebild zu verbessern. So bietet dieses kompakte Werk den Leser*innen viel Freude und Leichtigkeit beim Integrieren der neuen Darstellungen der psychischen Störungen in der ICD-11. Die Autorin: Susanne Thölke (geb. 1973), Diplom-Biologin, Heilpraktikerin für Psychotherapie, arbeitet seit 2004 in eigener psychotherapeutischer Praxis in Lüneburg. Zusätzlich bereitet sie seit 2005 Anwärter*innen auf die stattliche Überprüfung zum/r Heilpraktiker/in für Psychotherapie vor. |
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Die Notizen des DR. FREUD |
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»Ich habe den Mut gehabt, das Selbstverständliche ernst zu nehmen.«Sigmund Freud, Eintrag vom 22.1.1909 Aus der Einführung der Herausgeber - Gedankensplitter – Gedankenkeime. "Unter den Sigmund Freud Papers der Library of Congress, Washington, D.C., befinden sich eine Reihe kleiner Taschen-Notizbüchlein, die Freud ab dem Jahr 1901 geführt hat. Er hat diese auf Reisen mit sich getragen, aber auch zu Hause benutzt, um darin zum eigenen Gebrauch festzuhalten, was ihm wichtig schien: Adressen, Fahrpläne, Beobachtungen, Selbstreflexionen, Lektüre, Einkünfte und Auslagen, ferner auch Ideen und Einfälle zu Patientinnen und Patienten, zur psychoanalytischen und kulturwissenschaftlichen Theorien und vieles mehr. Es handelt sich um ein höchst unterschiedliches Material, das in seiner Unmittelbarkeit unerwartete und manchmal überaus erstaunliche Einblicke in das Leben Freuds und seiner Familie und in die Entstehung seiner klinischen Theorien und seiner Metapsychologie bietet. Der besondere Charakter dieser Quelle bringt es mit sich, daß die Entzifferung der Einträge, die meist mit Bleistift geschrieben sind und zahlreiche Abkürzungen und selbst Passagen in Stenographie enthalten, häufig schwierig ist und ihre Bedeutung gelegentlich trotz intensiver Recherchen und Überlegungen dunkel bleibt. Der Versuch einer Transkription und kritischen Kommentierung wird hier präsentiert. Zum Verständnis muß die Geschichte der Auffindung und Bearbeitung der Büchlein kurz dargestellt werden: Im Jahr 2009 fanden Gerhard Fichtner und Albrecht Hirschmüller bei ihren Recherchen zu Freuds Brautbriefen in einer Box mit besonders großformatigen Dokumenten eine Kassette, in die zehn solcher Büchlein sorgfältig eingelegt gewesen waren. Sieben Büchlein waren darin enthalten und für Benutzer freigegeben, die übrigen drei aber entnommen und bis zu bestimmten Terminen – jeweils 100 Jahre nach Abschluß – gesperrt. Freud hatte diese Büchlein offenbar selbst als eine Serie angelegt, denn die ersten fünf beginnen jeweils mit einer römischen Zahl. Die sieben bereits freigegebenen Büchlein wurden fotografiert und in gemeinsamer Arbeit transkribiert und für eine Edition vorbereitet. (...)" Aus dem Vorwort der Herausgeber "Die Notizbüchlein Sigmund Freuds sind eine bedeutsame Quelle. Sie zu edieren ist eine Herausforderung. Sie waren nicht für Dritte gedacht, sie enthalten zahlreiche Details, die sich dem Leser nach mehr als 100 Jahren schwer erschließen. Es gibt Unklarheiten, Abkürzungen und Details ohne erkennbaren Zusammenhang. Die Transkription bleibt machmal fraglich, und inhaltlich sind viele Einträge schwer verständlich. Die Herausgeber hatten das Material zunächst online präsentiert und die an der Geschichte der Psychoanalyse interessierten Kollegen um Verbesserungsvorschläge und Ideen zum Verständnis gebeten. Es sind auch etliche wertvolle Beiträge eingegangen, etwa von Stefan Goldmann, Michael Molnar, Johann Georg Reicheneder oder Andreas Seeck. Sie wurden in verbesserte Versionen eingearbeitet, ihr Autor vermerkt. Nun, nach etlichen Jahren, ergab sich die Möglichkeit, das Material doch in ansprechendem Druck vorzulegen. Ingo Vavra und dem Verlag Turia + Kant sei dafür gedankt. (....) - Die einzelnen Seiten sind auf der Website Sigmund Freud Papers der Library of Congress zugänglich. Um das Auffinden der Handschrift zu erleichtern, wird jeweils auf die erste Seite eines jeden Büchleins mit einem QR-Code verwiesen. Die weiteren Seiten lassen sich dann mit den ausgegebenen Seitennummern (sp=xx) leicht verfolgen. Andere Quellen aus dem Internet, auf die in der Online-Fassung durch Links verwiesen wurde, werden nun aus typographischen Gründen lediglich nummeriert (»Internet-Link Nr. xx»); eine Liste der jeweiligen URL im Klartext wird nach dem Literaturverzeichnis ausgegeben." Tübingen / Lausanne 2024, Albrecht Hirschmüller / Christfried Tögel Die Herausgeber
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Doppelband (22/1 und 22/2) der Sigmund Freud-Gesamtausgabe SFG Viel ist bekannt über den Gründer der Psychoanalyse – über seine Freund- und Feindschaften, Briefwechsel, Patientinnen und Patienten. Doch ein ausführliches Diarium, dass die datierbaren Ereignisse aus Freuds Leben chronologisch aufzeigt, fehlte bisher. Bereits in den 1980er Jahren von Gerhard Fichtner begonnen, hat Christfried Tögel seit 1990 alle Sekundärquellen, veröffentlichte und unveröffentlichte Briefe, Kalender und Notizbücher ausgewertet. Eingeleitet durch Erläuterungen zu von Freud selbst geführten Chronologien und ergänzt um einen Stammbaum von Freuds engerer Familie bietet das Diarium eine Übersicht über Freuds Leben und Arbeiten, wie sie so bisher noch nicht möglich war. Das Diarium ist Teil der im Jahr 2015 von Christfried Tögel begründeten Sigmund-Freud-Gesamtausgabe (SFG), die als erste Schriftensammlung sämtliche von Sigmund Freud für den Druck bestimmte Arbeiten enthält – inklusive seiner Rezensionen und Beiträge für Handbücher und Lexika. Freuds Schriften werden in der Form zugänglich gemacht, in der sie zum ersten Mal erschienen sind, und durch kurze Einführungen in den biografischen und wissenschaftshistorischen Kontext eingeleitet. Die Gesamtausgabe finden Sie zum Sichten und Bestellen auf SFB-Online HIER |
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UNSER HERZ ZEIGT NACH DEM SÜDEN - Mit Freud(e) den Sommer genießen |
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Sigmund Freuds Reisekoffer (Quelle: Simund Freud-Museum, Wien) |
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Ausnehmend seltene
Erstausgabe dieses in jeder Hinsicht beeindruckenden Essaybandes des
österreichisch-ungarischen Autors und Mulitalents Béla Balázs, von dem die
Antiquariatsabteilung der SFB je ein wohlerhaltenes Exemplar der zwei
unterschielichen Bindungsvarianten anbieten kann. - Erstaunlich und für
den etwas flachbrüstigen Zeitgeist durchaus bezeichnend, daß aktuell im
Buchhandel keine Neuauflage dieses Büchleins angeboten wird. Aus der Einleitung: "Es gilt da deutlich zu unterscheiden, denn es gibt sehr viele Arten des menschlichen Ortswechesel auf dieser Erde. Der „Spaziergänger" kommt eigentlich, gar nicht in Betracht. Er macht nur Körperbewegungen der besseren Verdauung wegen. Und maschiert er auch kilometerweit, so bleibt es doch nur Gymnastik. Weder geht er weg, noch kommt er an. Seine Position in der Welt und sein Verhältnis zu ihr blieb unverändert. Er ist eben zuhause geblieben. Der „Tourist", der einen „Ausflug" macht, der hat, wie dies schon der Name seiner Betätigung besagt, ein Nest, aus dem er ausfliegt, ein Heim, in das er zurückkehrt. Er hat gelegentlich seinen Schwerpunkt verschoben, der ihn nach dem Gesetz des Pendalschlags zum tiefsten Stand der Ruhe zurückführt. Dies gilt nicht nur für seine körperlichen ,sondern auch, für seine geistigen und Gefühlsexkursionen. Es sind nur Zwischenfälle und alles bleibt beim Alten. „Reisen" heißt soviel wie ein Ziel haben, an dem man ankommen, eine Absicht haben, die man verwirklichen will. Ob diese Absicht ein Geschäft, wissenschaftliche Erkenntnis, Erholung oder Zerstreuung sei, es bleibt gleich. In jedem Fall ist das Fahren nur ein Verfahren, es ist ein Mittel zum Zweck, der außerhalb des Reisens liegt. Und wäre er anders zu erreichen, kämen etwa die Berge zu ihnen, nie würden diese Globetrotter keinen Weg machen. Denn sie kennen ihr Ziel, und ihre Absicht steht schon fest, bevor sie noch ihre Reise antreten. Nichts hat sich geändert. Auf einem Umweg rund um die Erde kommen sie zu ihren unbewegten Wurzeln. Und sie haben nichts verlassen. „Der Wanderer" ist aber anders. Er hat kein Heim, aus dem er einen Ausflug macht, und auch nicht, wie der Reisende, ein Ziel auf dieser Erde, die darum so schön ist. Gleich fremd sind ihm alle Orte. Er kennt kein Ankommen und kein Erreichen und nie werden ihm Menschen zur Familie. Doch ist er - um noch einen letzten Unterschied zu machen - kein Vagabund, der herumstreift. (...)" Die Kapitel: Wandern - Urlaub - Wieder Reisen - Nachts im Zug - Des Morgens im Bett - Die Schwimmschule - Weiteres über die Schwimmschule - Sommerbekanntschaften - Auf dem Wasser zu singen - Hier wird gelebt - Die Stille - Eine Stunde vor Nacht - Nacht ohne Grenzen - Von Raum und Zeit und Ewigkeit - Sinnlose Schönheit - Gefährliche Schönheit - Reiner Himmel - Kosmische Nacktheit - Sonnenkoketterie - Die befreite Erde - Die Bäume bäumen sich - Wolken in der Gasse - Sturm - Erinnerung - Herbstvariationen - Letzte Bemerkungen - Zu Fuß. Aus einer Rezension von Oliver Pfohlmann in der TAZ zu diesem Juwel der Essayistik, die anläßlich des Erscheinens der (inzwischen vergriffenen) Neuausgabe am 11.08.200 veröffentlicht wurde: Die Berührung in der Tiefe "(....) Märchenhafte Wanderung: Der ungarische Dichter Béla Balázs ist im deutschsprachigen Raum fast nur als Autor der ersten, 1924 erschienenen Filmtheorie „Der sichtbare Mensch“ bekannt. Zurzeit aber werden auch seine vielen brillanten literarischen Texte wiederentdeckt. Ein Porträt (...) Für Béla Balázs heißt Reisen „sich darbieten“ und „sich aufsparen“„Unsere Verkehrsmittel haben den Raum gefressen, ihn zur Zeit verdaut“ (...) Dieser Tage lassen sie sich wieder weit weg transportieren, die Millionen nach Urlaub und Sonne hungernden Seelen, nach Ibiza, Mallorca oder auf die Kanarischen Inseln. Man möchte ihnen allen Béla Balázs’ Fantasie-Reiseführer ins Gepäck geben, in dem es heißt: „Unsere schnellen Verkehrsmittel haben den Raum gefressen und ihn zur Zeit verdaut. Unser Leben ist abstrakter, wir sind um eine Dimension ärmer geworden.“ Ein Ankommen in der Ferne kennt dieser 1925 erschienene „Baedeker der Seele“ für Sommerfrischler nicht, und wer nach zwei oder drei Wochen den Rückflug antritt, den straft er mit Verachtung. Dagegen lobt er den Zustand eines unaufhörlichen Unterwegsseins, ein Leben wie auf ewiger Wanderschaft durch freundliche Weiten. Solch ein „geborener Fremdling“ und „Wanderer“, der sich allem gleich fern hält und daher „Menschen und Dinge bedeutsamer und tiefer erlebt als die andern“, müsste gar nicht wirklich reisen; ja, er bräuchte nicht einmal sein Zimmer zu verlassen, schreibt Balázs: Nur „Menschen, die nicht die Vitalität aufbringen, über jede Stunde wie über ein neues Wunder zu staunen, brauchen den äußeren Reiz, die Injektionen der Reiseeindrücke, um nicht einzuschlafen. Der stumpfste, phantasieloseste unter allen Menschen muß der Globetrotter sein.“ Angst hat Balázs’ Wanderer nur vor einem: Dass er die Menschen und Dinge einmal nicht mehr auf schützende Distanz halten kann. Denn ein solcher Flaneur des Lebens „verhält sich anders zur Außenwelt. Man hat die Scheuklappen der vorgesteckten Ziele abgeworfen […] Man hat sich entblößt vor Zufall und Möglichkeit, in verliebter Sehnsucht.“ Für Balázs heißt Reisen „sich darbieten“. Heißt ein anhaltendes „sich Aufsparen“ und frühlingshaftes Warten. (....)" Allzu wörtlich brauchte man es ja nicht zu nehmen: Notorisch treulos, wie der Wanderer nun einmal ist, stürzte sich Balázs, der Schwärmer und Erotomane, in immer neue Affären und lebte zeitweilig mit zwei Frauen zusammen. Er pries die Überwindung überkommener Beziehungsformen – und ernüchterte angesichts der Unmöglichkeit, neue zu verwirklichen. Im Tagebuch von 1914 schreibt er: „Man kann in einem Moment nur in ein Augenpaar schauen, deshalb blickt man zu dritt immer nach oben. Die Ekstase zu dritt kann nur religiös sein. Vielleicht veranschaulicht eines seiner schönsten Feuilletons, „Nachts im Zug“, am besten, was mit einem Leben, das seine „Ruhe nur im Wechsel“ findet, gemeint ist: In der schaukelnden Dämmerung des Abteils sieht Balázs fremde Menschen schlafen. Sieht eine erschöpfte Frau ihre Schuhe ausziehen und ihren Kopf auf die Schulter ihres Mannes betten. Die Intimität der Situation lässt im heimlichen Beobachter ein melancholisches Gefühl von Solidarität entstehen, von Schicksalsgemeinschaft. Und die Gewissheit, sich ganz einer sorgenden, gütigen Macht anvertrauen zu können. „Und wenn der Morgen dämmert, schaut man auf neblige, nasse Felder und ist woanders. Man ist nicht gefahren. Man ist eingeschlafen und woanders aufgewacht. Wie im Märchen.“ (....) Der Autor: Béla Balázs, (geboren als Herbert Bauer) am 4. August 1884 in Szeged, Österreich-Ungarn; gestorben 17. Mai 1949 in Budapest) war ein ungarischer Filmtheoretiker, Filmkritiker, Ästhetiker, Drehbuchautor, Regisseur, Schriftsteller und Dichter. Herbert Bauer war der Sohn des Gymnasiallehrers Simon Bauer, der Vater war ungarisch-jüdischer, die Mutter deutsch-jüdischer Herkunft. Seine Geschwister waren die Schriftstellerin Hilda Bauer (1887–1965) und der Biologe Ervin Bauer (1890–1938). In der Familie wurde Deutsch gesprochen, er selbst wollte dagegen ungarischer Schriftsteller werden und magyarisierte seinen Namen. Er besuchte die deutsche Elementarschule in Lőcse und die Mittelschule in Szeged. Er studierte in Budapest, Berlin (unter anderem bei Georg Simmel und Wilhelm Dilthey) und Paris (bei Henri Bergson) und begann eine Laufbahn als ungarischer Schriftsteller (Dramen, Lyrik, Märchen und Novellen). Béla Balázs schrieb unter anderem die Libretti für das Ballett Der holzgeschnitzte Prinz und für die Oper Herzog Blaubarts Burg, die von Béla Bartók vertont wurden, sowie den Märchenzyklus Der Mantel der Träume. Ab 1915 fanden in seiner Budapester Wohnung Treffen des informellen „Sonntagskreises“ (Vasárnap-Társaság) statt, die von seinem Freund György Lukács dominiert wurden, unter den Teilnehmern waren Karl Mannheim, Béla Fogarasi, Frederick Antal und seine damalige Freundin Anna Lesznai. Der Zufall führte ihn mit dem neuen Medium des Films zusammen. Für die Zeitung Der Tag begann er regelmäßig Filmkritiken zu schreiben und machte sich zugleich als Drehbuchautor einen Namen. Sein erstes in Wien erschienenes filmtheoretisches Werk Der sichtbare Mensch (1924) begründete die moderne Filmtheorie, in der sich romantische Motive einer Sehnsucht nach Überwindung der Entfremdung in einer visuellen Kultur mit politischen Hoffnungen auf ein populäres Medium der Aufklärung mischten. 1926 wechselte Balázs nach Berlin, wo sein zweites filmtheoretische Buch Der Geist des Films (1930) entstand. Auch in Berlin arbeitete Balázs zugleich als Drehbuchautor, z. B. für die Verfilmung der Dreigroschenoper (durch G. W. Pabst), die zu einer heftigen Kontroverse mit Bertolt Brecht führte. 1931 schrieb er für Leni Riefenstahl das Drehbuch zu ihrem Regiedebüt Das blaue Licht (1932). Während der Fertigstellung des Films, an dessen Regie[1] er ebenfalls beteiligt war, wurde er nach Moskau eingeladen, um einen Film über die „Räte-Revolution“ in Ungarn zu drehen. 1933 war für ihn als Jude und Kommunist eine Rückkehr nach Deutschland unmöglich und er blieb in Moskau. (Quelle: ghekürzt aus Wikipedia) |
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Bei der
Sigmund-Freud-Buchhandlung sind neben den Literaturen ihrer
Themenschwerpunkt alle in der
offiziellen Referenzdatenbank des deutschsprachigen Buchhandels (VLB - Verzeichnis lieferbarer Bücher) gelisteten
Titel erhältlich; diese Datenbank ist im
Online-Shop der SFB integriert und über die Suchen leicht auffind- und
bestellbar. Nutzen Sie diese Möglichkeit gerne, um neben Ihren Fachbüchern beliebige andere Literaturen - Sommerlektüren, Reiseführer, Belletristik, Kunstbände, Schulbücher für Ihre Kids oder Enkel (mit-)zubestellen. |
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Béla Balázs (1884-1949), Autor, Dramaturg, renommierter Filmtheoretiker „Eigentlich spreche ich schon die ganze Zeit darüber, dass die Dinge im Film eine symbolische Bedeutung haben. Man könnte einfach ‘Bedeutung’ sagen. Denn ‘symbolisch’ heißt ja soviel wie Bedeutung haben, über seinen eigenen Sinn hinaus noch einen weiteren Sinn meinen. Das Entscheidende dabei für den Film ist, dass alle Dinge, ohne Ausnahme, notwendigerweise symbolisch sind. Denn alle Dinge machen auf uns, ob es uns bewusst ist oder nicht, einen physiognomischen Eindruck. Alle und immer. Wie Zeit und Raum eine Kategorie unserer Wahrnehmung, also aus unserer Erfahrungswelt niemals auszuschalten sind, so haftet das Physiognomische jeder Erscheinung an. Es ist eine notwendige Kategorie unserer Wahrnehmung. Der Regisseur kann also nicht wählen zwischen einer sachlich-objektiven und einer physiognomisch-bedeutsamen Darstellung der Dinge, sondern nur zwischen einer Physiognomik, die er beherrscht und bewusst nach seinen Absichten benützt, oder einer, die, dem Zufall überlassen, ihm wider alle Striche läuft.“ |
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Wie unpolitisch kann Psychoanalyse sein, um obsolet zu werden? |
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in diesem Band der neuen Buchreihe findet das gesellschaftskritische und kulturtheoretische Potenzial der Psychoanalyse und ihrer Nachbarwissenschaften (z. B. der Soziologie und der Geschichtswissenschaften) Anwendung auf aktuelle, politische Konfliktarenen (Gender, Postkolonialismus, Intersektionalität), Krisen (Pandemie, Kriege) und zeitgenössische Phänomene (Populismus, Verschwörungstheorien). Dabei soll ein historischer Bogen gespannt werden, der die Entwicklung der politischen Psychoanalyse aus ihren Anfängen bis hinein in die Gegenwart nachvollzieht. Die Themen und Beiträge dieses Readers: 1. Psychoanalyse, Politische Theorie und Geschichtswissenschaft: Gregor Luks: Eros, Thanatos und Logos - Historisches und Gegenwärtiges zur Politischen Psychoanalyse // Leonid Lides: Alexander Dugin. das »Weimarer Syndrom« und Weltherrschaftsträume -Anmerkungen zu russisch-deutschen Parallelen // Ralph Weber: Wolfserwartungen - Der Alptraum des Leblosen im Traumbild der Urgeschichte. 2. Psychoanalytische Sozialpsychologie und Zeitdiagnostik: Hans-Jürgen Wirth: Gefühle machen Politik Populismus, Pandemie, Krieg und die Chance der Verletzlichkeit // Josef Zierl: Überlegungen zum Stellenwert der analytischen Gruppentherapie angesichts der »Gesellschaft der Singularitäten« (Reckwitz) // Ursula Mayr: Metamorphosen des Aliens // Gudrun Brockhaus: »Ratlos dastehen in der fremd gewordenen Welt« - Dilemmata psychoanalytischer Zeitdiagnosen in virulenten Krise. 3. Psychoanalyse als Ideologiekritik und emanzipatorische Wissenschaft: Christine Korischek: »Wir sind nicht allein, wir rufen zur Trompete geworden den Anderen, die Mitmenschen zum Kampf« - Psychoanalyse und Politik im Werk von Paul Parin // Jan Parker: Verschwörungstheoretische Vorstellungen von Subjektivität und Gesellschaft: Pandemie, Marxismus und Psychoanalyse // Eran Rolnik: Wer ist Antisemit? Psychoanalytische Überlegungen zu einer uralten Debatte // Eran Rolnik: Politische Zäsur und ziviler Ungehorsam —Zur Psychodynamik der israelischen Widerstandsbewegung // Esther Hutliess: Gesellschaftliche Machtverhältnisse, Intersek-tionalitäten und das Unbewusste Zur Psychoanalyse als kritischer Theorie sozialer Ungleichheit 4. Befunde der psychoanalytischen Sozialforschung: Valerie Schneider & Charlotte Busch: »Die Wunde des sexuell und geschlechtlich Möglichen blutet noch« // Charlie Kaufhold: »Der NSU war nicht zu dritt!« - Zur psychosozialen Funktion der sogenannten Trio-These im NSU-Komplex. |
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In seinem vorliegenden Buch demonstriert Eli Zaretsky das Potenzial des freudianischen Denkens, längst nicht nur individuelle Konflikte zu erkennen und zu behandeln; vielmehr auch den tiefenscharfen Blick auf gesellschaftlich relevante und internationale Konflikte zu lenken. Inhalt: - Einleitung: Der politische Freud // 1. Kapitel: Die Psychoanalyse und der Geist des Kapitalismus // 2. Kapitel: Jenseits des Blues. Das rassische Unbewusste und das kollektive Gedächtnis // 3. Kapitel: Im Schatten des Holocaust. Freuds Moses – neu gelesen // 4. Kapitel: Das Ich im Krieg. Von der Todestriebtheorie zu Judith Butlers Precarious Life // 5. Kapitel: Von der Ethik der Reife zur Psychologie der Macht. Die Neue Linke, der Feminismus und die Wiederkehr der »gesellschaftlichen Realität« // Nachwort: Freud im 21. Jahrhundert / Literatur Aus der Einleitung des Autors: "(....) Die Verbreitung der analytischen Haltung repräsentierte einen bedeutsamen Fortschritt des moralischen Denkens, weil die kritische Selbstreflexion nicht länger auf Handlungen beschränkt blieb, sondern auf Gedanken und Wünsche ausgedehnt wurde. Dieses Buch vertritt die These, dass eine ähnliche Erweiterung oder Neuorientierung auf das Innere auch in der radikalen Politik eingesetzt hatte. Während sich die Mainstream-Liberalen in den Jahren des Kalten Kriegs als Gegner des Faschismus oder »Totalitarismus« verstanden, übten die Radikalen auch am Kapitalismus Kritik. In den Augen der Liberalen wurde der Fortschritt durch äußere antiliberale Kräfte blockiert, während die demokratische Linke gesellschaftsinterne Faktoren wie Klassenausbeutung und ideologische Mystifizierung als fortschrittswidrige Kräfte identifizierte. In entsprechender Weise hatte Freud die Widerstände gegen Rationalität und Fortschritt nicht etwa auf äußere Erschwernisse wie mangelnde Bildung oder Unwissenheit zurückgeführt, sondern auf Kräfte, die dem Bewusstsein und dem Ich inhärent sind. Was den politischen Freudianismus auszeichnete, war also der Versuch, die Fortschrittsblockaden innerhalb der Fortschrittsbewegung selbst aufzudecken. (....) Heute müssen nur noch wenige Menschen davon überzeugt werden, dass das Maß an Kooperation und Umsicht, für das sich frühere liberale Gesellschaften eingesetzt haben, nicht ausreicht, um Probleme wie die soziale Ungleichheit, die die jahrzehntelange Vorherrschaft des Neoliberalismus begleitete, oder die Gefahren des Klimawandels lösen zu können. Was nach Erklärung verlangt, sind die inneren Blockaden, die es uns verwehren, das notwendige Maß an Kooperation und Umsicht zu realisieren. Ebenso wie in der Vergangenheit wurzeln diese Hindernisse nicht nur in dem mitunter kleingeistigen Eigeninteresse der Eliten, sondern auch in der Oberflächlichkeit der progressiven Bewegungen selbst. Damit die radikale Tradition in eine neue Phase eintreten kann, muss sie sich mit ihrer eigenen Geschichte und Identität auseinandersetzen. Dann wird deutlich werden, dass das heutige Selbstverständnis des Radikalismus, sich vor nur einer Generation aus eigener Kraft hervorgebracht zu haben, keine Illusion ist, sondern, schlimmer, das Resultat einer Verdrängung, die bewirkte, dass weder die politischen Freudianer jener Vergangenheit noch die allgemeine Krise des 20. Jahrhunderts, deren Erben wir sind, Anerkennung finden. Dieses Versäumnis macht es wahrscheinlicher, dass wir die blinden Flecken der Vergangenheit wiederholen, statt die regressiven Kräfte unserer Gegenwart, die sich wie üblich als die fortschrittlichsten ausgeben, zu identifizieren. (...)" Der Autor: Eli Zaretsky, Historiker und Psychoanalytiker, promovierte 1978 an der Universität Maryland. Er ist Professor für Geschichte an der New School University in New York City, Psychoanalytiker und Autor. Sein Buch ´Capitalism, the Family, and personal Life` (Die Zukunft der Familie, dt. 1978, vergriffen) wurde in viele Sprachen übersetzt. Im deutschsprachigen Raum wurde Zaretsky bekannt durch sein Buch "Freuds Jahrhundert. |
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Die Vermutung liegt nahe, dass eine der Aufklärung verpflichtete Wissenschaft und Therapie wie die Psychoanalyse in einer Diktatur schlechterdings kaum möglich ist. Dennoch hat sie sich auch in diversen autoritär geführten und diktatorischen Regimen etablieren und erhalten können, wenn auch unter schwierigen Bedingungen, die sich von denen psychoanalytischer Arbeit in liberaler geprägten Ländern grundlegend unterscheiden. - Wie dies möglich war und ist und welche Formen dieses »Überleben« annehmen kann, möchten die Beiträge dieses Bandes zeigen. Die Beiträge I. Allgemeine Problemeinführungen: Mitchell G. Ash: Psychoanalyse unter nicht-demokratischen Herrschaftsverhältnissen. Einführende Bemerkungen // Geoffrey Cocks: »Rechts um die Ecke rum«: Wichmannstraße, Berggasse, Keithstraße, 1933 - 1945 // Elisabeth Brainin: Träumen in der NS-Zeit II. Das Ende der Psychoanalyse in Wien 1938? Neue Forschungen: Christiane Rothländer: »Arisierung«, Beschlagnahmung und Verbleib des Eigentums der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung 1938 // Birgit Johler: Zur Praxis August Aichhorns 1938 - 1944. Entwurf eines »Soziogramms« auf Grundlage seiner Patientenkalender III. Psychoanalyse und Diktaturen: Faschismus und Nationalsozialismus: Jacqueline Amati Mehler: Psychoanalyse und Faschismus in Italien // Michael Schröter: »Wir leben doch sehr auf einer Insel «. Psychoanalyse in Berlin 1933 - 1936. IV. Unter nationalsozialistischer Besatzung: Susann Heenen-Wolff: Psychoanalyse und Besatzungsregime in Belgien // Håvard Friis Nilsen: Widerstand in der Therapie und im Krieg 1933 - 1945. Die Psychoanalyse vor und während der Besatzung Norwegens durch die Nationalsozialisten V. Unter Diktaturen im östlichen Europa und Lateinamerika: Igor M. Kadyrov: Psychoanalyse in der UdSSR und in Russland nach dem Ende der Sowjetunion // Hans Füchtner: Psychoanalyse und autoritäre Herrschaft in Brasilien VI. Die Folgen in Wien nach 1945: Thomas Aichhorn: Blicke zurück und nach vorne. Aus der Korrespondenz August Aichhorn - Anna Freud nach 1945 // Samy Teicher/Elisabeth Brainin: Psychoanalyse nach der Nazizeit. Die Wiener Psychoanalytische Vereinigung und ihr Umgang mit dem Nationalsozialismus nach 1945 VII. Ausblick: Werner Bohleber: Psychoanalyse, Diktatur, Professionalität - Implikationen. Die Auswirkungen des Nationalsozialismus auf die Psychoanalyse in der Bundesrepublik Deutschland nach 1945 // Daphne Stock: Psychoanalyse und demokratisches Bewusstsein. Der Herausgeber: Mitchell G. Ash, Prof. Dr., unterrichtete von 1984-1997 Geschichte an der University of Iowa, Fellow am Wissenschaftskolleg in Berlin (1990-1991); Gastprofessuren in Göttingen, Wien und Jerusalem; seit 1997 ordentlicher Professor für Geschichte der Neuzeit an der Universität Wien; 2002-2007 Präsident der Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte. Ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. |
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Weshalb sowas denn BEACHTEN, LESEN, VERSTEHEN und DURCHARBEITEN ...? In makellos klarer Prosa beschreibt die Jungsche Psychoanalytikerin, Publizistin, Dramaturgin und selbst Jüdin, Anna Maria Jokl in zwei Fallgeschichten die fast zeitgleich stattgefundenen Analysen zweier junger Männer im Westberlin der Nachkriegsjahre: eines jungen Juden, dessen Familie von den Nazis verfolgt und ermordet wurde, der unter Schuldgefühlen leidet und der sich im Land der Täter deplatziert vorkommt und eines junger Deutschen, dessen Psyche in seiner Kindheit von seinem familiären Umfeld, von der nationalsozialistischen Ideologie, an ihren Wurzeln verwüstet wurde. Aus den Schlussbemerkungen der Autorin "(....) Als die beiden Behandlungen begannen, war nicht vorauszusehen, daß sie zu einander ergänzenden Einblicken - tiefer, als man es je erwarten konnte - in dunkelste seelische Prozesse unserer Epoche führen würden - in zwei Menschen, die durch ihre Vergangenheit wie dazu bestimmt schienen, unwissentlich Partner in diesem Prozeß zu werden. Immer wieder bewunderte ich meine beiden Patienten dafür, daß sie nicht ausbrachen aus der Höllenfahrt, sondern sich ihr stellten. Aber auch für die Therapeutin war es nicht leicht. Fast überfordert, fragte ich mich öfter, woher die Kraft nehmen, weiter anzuhören, woher das Recht zum Helfen, wenn die Grenzen des Durchhaltens erreicht schienen und Kummer, Mitleid, Grauen mich zu überschwemmen drohten. Aber die Antwort stand nie in Frage: Jemand mußte es erfahren - das Entsetzen beider Seiten. Und da dies meines Wissens niemand anderer bisher getan hatte und da nur eine begrenzte historische Zeitspanne dazu noch blieb — Wenn nicht ich — wer denn? Und wenn nicht jetzt — wann denn?, wie es in den Sprüchen der Väter heißt —, also durfte auch ich nicht ausbrechen, sondern hatte mich zu konfrontieren und standzuhalten. Das Fazit war, wie geschildert, die unerwartete Tat-sache, daß die Söhne beider Seiten, der Sohn des Verfolgten wie der Sohn des Verfolgers, gleicherweise von der nationalsozialistischen Ideologie an ihren Wurzeln geschädigt worden waren. Beider Existenzen waren nach einer Inkubationszeit von lähmenden Zusammenbrüchen bedroht. Wie sich erwies, mußten beide Verbindungen in der geistigen Vergangenheit finden, die den Abgrund der lebensfeindlichen Doktrin, welche während ihrer Kindheit die Welt gebildet hatte, überbrückten, und beide mußten über ihre leiblichen Väter hinweg in die Vergangenheit zurückreichen. Jehudas und Volkers Behandlung zeigen, was >Bewältigung der Vergangenheit< wirklich bedeutet, und sind daher von mehr als individueller Bedeutung. Doch während für die jüdische Seite in der Zwischenzeit ein neuer Faktor wirksam wurde - die Realität des Staates Israel und, für viele, eine bedeutsame religiöse und historische Tradition (auch hatten sie den Norteili,´nur` die Verfolgten zu sein), ist das deutsche Problem der Bewältigung sehr verschieden davon. Trotz oft ehrlicher oder gewollter Bemühungen mancher Kreise blieb eine weitgehende Erbschaft anscheinend unberührt respektive wurde ´umfunktioniert`. Der oft demonstrierte und unkritische Philosemitismus darf nicht mißverständlich als Maßstab für tiefen Wandel angesehen werden. Doch muß man begreifen, wie schwer es ist, mit dem Erbe nach solchem Geschehen jenseits des Vorstellbaren eine authentische Beziehung zu finden. Die Beziehung zwischen dem Mörder und dem Gemordeten ist eine der intensivsten und pflegt weiterzuschwelen, bis eine Lösung gefunden ist. Ich bin überzeugt, daß die Geschichte der ungewöhnlichen Beziehung zwischen Deutschen und Juden nicht beendet ist - ob man es will oder nicht.Schließlich noch ein Wort zu meiner Situation als Therapeutin, die ohne Präzedenz war. In beiden Fällen war ich durch die besonderen Umstände erstens Therapeut, zweitens Werkzeug der Veränderung meiner Patienten, da sie mich als solches betrachteten, und drittens ein Mensch schlechthin, betroffen von den sich ereignenden Vorgängen. Aber bewußt und dazu bereit, erlaubte ich keiner der drei Haltungen, autonom zu werden oder mich hinter der einen oder der andern zu isolieren, sondern war bewußt bereit, als ganze Person dreifach ungeteiltes Gegenüber zu sein. Das lernte ich nicht in meinem psychologischen Training. Das lernte ich durch Martin Buber ... " Die Autorin: Anna Maria Jokl, Anna Maria Jokl (* 23. Januar 1911 in Wien, Österreich-Ungarn; † 21. Oktober 2001 in Jerusalem) war eine österreichisch-israelische Schriftstellerin, Journalistin und Jungianisch orientierte Psychotherapeutin.Anna Maria Jokl kam in einem assimilierten jüdischen Elternhaus in Wien zur Welt. 1927 siedelte die Familie nach Berlin über. Jokl arbeitete als Dramaturgin für die UFA, als Journalistin und als Drehbuchautorin. Bei der Uraufführung ihres Experimentalfilms Tratsch im Mai 1933 in Berlin durfte ihr Name als Autorin bereits nicht mehr genannt werden.1933 ging sie mit der ersten Flüchtlingswelle ins Exil nach Prag, wo ihre beiden bekanntesten Kinderbücher ´Die wirklichen Wunder des Basilius Knox` (1937) und ´Die Perlmutterfarbe` entstanden. Als am 15. März 1939 die „Rest-Tschechei“ besetzt wurde, floh Jokl über Polen nach England. In London begann sie 1945 mit dem Studium der Tiefenpsychologie, das sie 1949/50 am C. G. Jung-Institut in Zürich fortsetzte. Das Nichtbestehen ihrer Prüfung am Institut führte Anna Maria Jokl auf antisemitische Tendenzen bei Carl Gustav Jung und dessen Mitarbeiterin Toni Wolff zurück. Obwohl sie das angestrebte Diplom des Jung-Institutes nie erhielt, arbeitete sie später als Therapeutin, unter anderem für das Jüdische Krankenhaus in Berlin. 1950 zog Jokl aus Anlass einer geplanten Verfilmung der Perlmutterfarbe nach Ost-Berlin, wurde jedoch schon nach kurzer Zeit ohne Angabe von Gründen aus der DDR ausgewiesen. Das von Jokl verfasste Drehbuch wurde abgelehnt. Erst 2008 wurde das Buch von Regisseur Marcus H. Rosenmüller in Die Perlmutterfarbe filmisch umgesetzt. - Von 1951 bis 1965 lebte und arbeitete Jokl als Psychotherapeutin und Publizistin in West-Berlin, bis sie „in historischer Konsequenz“ (Jokl) 1965 nach Jerusalem zog. (Quelle: Wikipedia, gekürzt) Lieferbarkeitshinweis:
Im Archiv der SFB ist dieser Titel in verlagsfrischen Exemplaren
verfügbar; beim Verlag vergriffen. |
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Rares aus der SFB-Kunstabteilung - FRANZ STRUCK - SIGMUND FREUD |
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Bildnis ´Sigmund Freud` des Berliner Künstlers Hermann Struck in einer Kleinstauflage von 20 Exemplaren als eine Lithographie in Rötel auf getöntem Bütten, entstanden um 1920. Oben links im Druck in der von Stuck gestalteten Weise monogrammiert, bei der die Anfangsbuchstaben des Vor- und Zunamens angeordnet sind um einen Davidstern: Zusätzlich handschriftlich rechts am Rand der Grafik in Bleistift von Struck signiert, nummeriert und bezeichnet: ›14/20 Hermann Struck‹. Verso vom Künstler in Bleistift bezeichnet: "Bildnis Sigmund Freud". Zudem wurde dieses Blatt von Sigmund Freud unten rechts in Bleistift signiert. - Extrem rar; auf dem Kunstmarkt sonst nicht erhältlich. Erhaltungszustand: Wohlerhaltener und in den Farben kräftiger Druck; mit einem schwachen, kaum sichtbarer horizontaler Knick im unteren Drittel des Papiers, recto kaum wahrnehmbar, geringe Randläsuren. - Sehr selten! Der Künstler: Hermann Struck (mit hebräischem Namen Chaim Aharon ben David. hebräisch חיים אהרון בן דוד; * 6. März 1876 in Berlin; † 11. Januar 1944 in Haifa) war ein deutsch-jüdischer Zeichner, Maler, Radierer und Lithograf. Hermann Struck, Sohn des Berliner Kaufmanns David Struck und der Henriette Hanff, erhielt seine Ausbildung an der Berliner Kunstakademie, die er mit Bravour bestand. Struck wurde ein angesehener Zeichner, Lithograf und Radierer in der Berliner Gesellschaft in den Zeiten um die Jahrhundertwende. Sein Name findet sich bereits 1906 im Mitgliederverzeichnis des Deutschen Künstlerbundes. Es ließen sich nicht nur viele Künstler bei ihm in den Feinheiten seiner Künste unterrichten, sondern er war auch ein oft konsultierter Ratgeber in vielen künstlerischen und gesellschaftlichen Fragen. Für die vielen Besuche von Künstlern, Dichtern, Theaterleuten, Musikern, Journalisten, Wissenschaftlern und auch Rabbinern ließ er sich eigene Gesprächsräume in seinem Atelier einrichten. Als orthodoxer Jude und engagierter Zionist gehörte Struck zu den Gründern der Misrachi-Bewegung des religiösen Zionismus. Nach einem ersten Besuch 1903 emigrierte er 1923 nach Palästina, wurde Mitglied der Bezalel-Akademie für Kunst und Design in Jerusalem und half bei der Gründung des Tel Aviv Museum of Art. Sein großer Einsatz für die Kunst in Israel, die neben der Gründung des Museums in Tel Aviv und einer Kunstschule in Jerusalem auch den Aufbau einer Künstlerkolonie in Haifa umfasste, brachte ihm breite Verehrung als „die künstlerische Seele Israels“ ein. Struck ist besonders bekannt für seine Radierungen und Lithografien. Besonderen Einfluss auf die Kunstwelt erreichte Struck um die Jahrhundertwende, als seine Drucke die grafische Kunst in Deutschland entscheidend mitprägten. Sein Buch Die Kunst des Radierens (1908) gilt heute noch als Standardwerk und war ein Werk mit großem Einfluss in seiner Epoche. Struck unterrichtete unter anderem Marc Chagall, Max Liebermann, Max Slevogt, Lovis Corinth, Joseph Budko und Lesser Ury in der Kunst der Radierung und Lithografie. Er schuf unter anderem Porträts von Henrik Ibsen, Friedrich Nietzsche, Sigmund Freud, Albert Einstein, Theodor Herzl, August Bebel, Alfred Kerr, Richard Dehmel, Hermann Cohen, Gerhart Hauptmann, Arnold Zweig, Alfred Kerr[4] und Oscar Wilde. (Gekürzt aus WIKIPEDIA) |
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Auf SFB-Online, der Internetseite für die Literaturen der Psychoanalyse und Kulturwissenschaften im Netz, ist als Hauptdatenquelle die offizielle Datenbank des deutschsprachigen Buchhandels (VLB - Verzeichnis lieferbarer Bücher) mit rund 2.000.000 Titeleinträgen hinterlegt, in der Sie bibliografieren und jederzeit daraus bestellen können. - Darüber hinaus bietet die Sigmund-Freud-Buchhandlung weitere Arbeitsbereiche und Abteilungen, die wir Ihrer geschätzten Aufmerksamkeit empfehlen möchten, etwa
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Die berühmten ersten drei Bände der zuerst im Verlag edition diskord, Tübingen, erschienen Reihe, welche regulär inzwischen nicht mehr erhältlich sind, kann die SFB in einigen vollständigen und verlagsfrischen Sets anbieten Band 1: Themenschwerpunkte dieses ersten Bandes der ´Ausgewählten Beiträge` bilden die Perversion, die Nachträglichkeit, die zeitgenössische Rezeption von Bion sowie Texte, die sich konkret mit der klinischen Arbeit des Psychoanalytikers befassen. Band 2: Themenschwerpunkt des zweiten Bandes sind Arbeiten, die sich mit klinischen Herausforderungen befassen: Danielle Quinodoz und ihre Mitautoren gehen der Frage nach, wie Psychoanalytiker die unbewußten Widerstände identifizieren können, die sie mitunter hindern, bestimmten Patienten eine Analyse anzubieten. Andere Autoren befassen sich mit dem Unbehagen, mit dem Psychoanalytiker fertig werden müssen, wenn Patienten konkrete Objekte in die Stunde mitbringen (Selow), wenn perverse Patienten im Analytiker unfreiwillige Erregungen hervorrufen (Purcell) oder was es machen kann, monatelang mit extensivem Schweigen konfrontiert zu werden (Rooningstam). Band 3: Themenschwerpunkt des dritten Bandes sind besondere behandlungstechnische Konzepte, wie u. a. die von Feldman und Perelberg. Die diesjährige theoretische Kontroverse beschäftigt sich mit der Neuropsychoanalyse und ihrer Wirkung auf den analytischen Diskurs. Ferner wurden in diesen Band Arbeiten zur Projektiven Identifizierung, zur Kommunikation in der psychoanalytischen Behandlung mit Säuglingen und schließlich Ogdens Arbeit zum »Träumerischen Sprechen« aufgenommen. Die Herausgeberin Angela Mauss-Hanke ist Psychoanalytikerin (DPV, DGPT), Gruppenlehranalytikerin (DAGG), analytische Kinder- und Jugendlichentherapeutin, Lehrtherapeutin, Dozentin und Supervisorin (PTG) in eigener Praxis bei München. Die detailierten Angabnen zu den in den Bänden versammelten Beiträgen und ihren AutorInnen finden sich beim jeweiligen Titeleintrag auf SFB-Online. |
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Inhaltsverzeichnis André Green: Eine neue Evaluierung von Borderline-Strukturen // Marilia Aisenstein: Die psychoanalytische Behandlung einer Patientin mit Kolonkarzinom // E. Caligor / O. Kernberg / D. Diamond / F. Yeromas: Der Deutungsprozeß in der psychoanalytischen Psychotherapie von Borderline-Persönlichkeitsstörungen // May Target: Ein Modell für die Arbeit mit gespaltener psychischer Realität bei narzißtischen und Borderline-Patienten in Psychoanalysen // David Taylor: Borderline-Funktionieren – Die Notwendigkeit eines Ausweges für den Patienten. Die Herausgeber Katharina Leithner-Dziubas, Dr., Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie, Psychoanalytikerin. Peter Schuster, OR, Dr., Facharzt für Psychiatrie, Neurologie und psychotherapeutische Medizin, Psychoanalytiker/Lehranalytiker. Marianne Springer-Kremser, O. Univ.-Prof. Dr., Vorständin der Universitätsklinik für Psychoanalyse und Psychotherapie, Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie, Psychoanalytikerin/ Lehranalytikerin. |
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TagungskalenderUnser überregionaler Kalender zu Tagungen, Konferenzen und Symposien aus dem Bereich der Psychoanalyse |
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