Jahrbuch der Psychoanalyse; Das Unbewußte, Israel Levine; vorbewußtes Denken; OPD 3; Trauma und OPD; Alter; Alterungsprozesse; Drogen und Rausch; Psychoaktive Substanzen; Drogentherapie; Populismus; Hap Grieshaber; Frühling; Garten; Saul Friedländer; Palästina; Gaza; Israel; Nahost-Konflikt; Verfolgte Psychoanalytiker; Sonderangebote;

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SIGMUND-FREUD-BUCHHANDLUNG. SFB: Kunst, Kultur, Psychoanalyse

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Novitätenschau Psychoanalyse / Kulturwissenschaften - APRIL 2024

Illustration: Bücher

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau,
überreicht mit freundlicher Empfehlung von der Redaktion »Index Psychoanalyse«.

die ungemütlichen Zeitumstände ließen es als etwas unpassend erscheinen, den von unserem Praktikanten ersonnenen kleinen und wirklich pfiffigen Aprilscherz unseren großteils psychoanalytisch verorteten Leserinnen und Lesern der Novitätenschau Psychoanalyse und Kulturwissenschaften in dieser Aprilausgabe an unvermuteter Stelle zu präsentieren. Es wird, so hoffen wir alle, geeignetere Zeiten zu Spaß und Schabernack geben. ...

Doch auch so dürften die von unserer Redaktion vorbereiteten Themenfenster, in denen wichtige Neuerscheinungen aus der und für die psychotherapeutisch /psychoanalytische Praxis vorgestellt werden, auf Interesse und Bedarf stoßen. Da Psychotherapie nicht im luftleeren Raum stattfindet, kommen einmal mehr ebenso Literaturen zu zentralen gesellschaftlichen, kultur- und sozialwissenschaftlichen Fragen in den Blick. Prachtvolle Bücher rund um das Thema ›Frühling‹ runden diese Ausgabe ab

Besten Dank für Ihr Interesse an unserer Arbeit und für alle eintreffenden Bestellungen

In dieser Ausgabe

Der kurze Weg zur SFB: Bestelltelefon (D) 0800 588 78 30

(MO - SA, 8:00-19:00 h, SO, zur ›Blauen Stunde‹ von 10:00-12:00 h)

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Zuerst und in Kürze: OPD 3 und Trauma + OPD 3 in korr. Auflage

OPD-3 Manual zur Ereignis- und Traumaverarbeitung

Erscheint Ende April 2024, vorbestellbar

Wrenger, Marco u. a.
AK OPD

OPD-3 Manual zur Ereignis- und Traumaverarbeitung

Psychodynamische Verarbeitung von belastenden Lebensereignissen

22.04.2024 • Hogrefe AG • 22.5 × 16.5 cm • Hardcover • 400 Seiten • mit Abb.

35,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Zu diesem themenzentrieren Manual aus der OPD 3-Familie:

Die Diagnose und Therapie von Traumafolgestörungen sind anspruchsvoll und komplex. Psychotherapeuten sehen sich zunehmend mit Patienten konfrontiert, bei denen eine Posttraumatische Belastungsstörung zumindest als Komorbidität vermutet wird, oft ohne klare Vorstellung darüber, was eine traumafokussierte Behandlung tatsächlich beinhalten soll.

Es ist also wichtig zu verstehen, ob eine Traumatherapie für den individuellen Patienten geeignet ist. Ebenso wichtig ist die Unterscheidung zwischen der Verarbeitung von unspezifischen belastenden Lebensereignissen und tatsächlichen psychischen Traumatisierungen. Das vorliegende Zusatzmodul soll als Ergänzung zum OPD-3-Manual dazu beitragen, diese Differenzierung zu schärfen, da dies erhebliche Auswirkungen auf die Auswahl der individuell geeigneten Psychotherapie hat.

Aus dem Geleitwort von Geren Heuft:

"Auf dieses Psychotraumatologie-Manual hat die „Psycho-Welt“ gewartet! Zum einen bekommt die Notwendigkeit einer Behandlungsplanung nach psychischen Traumatisierungen (leider) eine zunehmende Bedeutung. Und zum anderen werden die Zuschreibungen einer „psychischen Traumatisierung“ von Patient:innen selber, aber auch von der Allgemeinheit und Professionellen im Gesundheitssystem geradezu inflationär verwendet.

Vor diesem Hintergrund betonen die Autor:innen dieses Manuals als Teil der OPD-Publikationsfamilie zu Recht die Notwendigkeit einer Differenzierung zwischen der Verarbeitung allfälliger schwerer Belastungen auf der einen und psychischer Traumatisierungen im eigentlichen Sinne auf der anderen Seite. Das hier vorgestellte Zusatzmodul „Psychotraumatologie“ in Ergänzung zur Grundversion des OPD-3-Manuals erscheint hervorragend geeignet, diesen differenzierenden Blick zu schärfen. Die differenzialdiagnostische Kompetenz ist für alle Psychotherapeut:innen deswegen so grundlegend wichtig, weil die Konsequenzen für die differenzielle Psychotherapie-Indikation so gravierend sind!

Die Notwendigkeit einer Ergänzung des OPD-3-Grundmoduls wird für jede einzelne der vier Achsen sorgfältig abgewogen und begründet. Wo immer sinnvoll, wird betont, welches Potenzial bereits die Grundversion bietet, um die Folgen schwerer psychischer Belastungen abzubilden. Insofern vermeidet das von den Autor:innen entwickelte Psychotraumatologie-Zusatzmodul jede Doppelung in der Dokumentation. Das Zusatzmodul konzentriert sich vielmehr auf die Erfassung von psychischen Traumafolgen und deren Auswirkungen auf die Behandlungsplanung, die sich im Grundmodul bisher nicht erfassen lassen. Von den praktisch Tätigen werden die konkreten Formulierungsvorschläge in Ergänzung zu dem Interview-Tool im OPD-Grundmanual zur inhaltlichen Klärung in Bezug auf die zusätzlichen Items des Psychotraumatologie-Moduls sicher als ausgesprochen hilfreich erlebt. (....)"

Die Co-Autoren: Markus Burgmer; Johannes Ehrenta; Matthias Heyng; Gisela Klauck-Steffens; Marco Wrenger

OPD-3 - Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik

SOEBEN erscchienen, korr. Aufl. 2024

Arbeitskreis OPD

OPD-3 - Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik

Das Manual für Diagnostik und Therapieplanung

24.03.2023 • Hogrefe AG • 22,5 × 16,5 cm • Hardcover • 392 Seiten • Mit 22 Abb., 26 Tabellen

75,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Die im Frühjahr 2023 erschienene und grundlegend erweiterte und verbesserte Ausgabe der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik, welche als OPD 3 die vorangegangenen Versionen ersetzte, ist soeben in einer leicht verbesserten Neuauflage erschienen, bei der kleinere Unzulänglichkeiten korrigiert wurden. - Wer bislang noch mit der OPD 2-Version arbeitete oder erstmals dieses Diagnostikverfahren anwenden möchte, kann ab sofort auf diese aktuellste Ausgabe zugreifen.

Aus dem Vorwort zur revidierten und aktuellen Fassung der OPD - OPD-3:

"Mit diesem Buch legt der Arbeitskreis OPD die dritte Version der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD) vor. Die OPD wurde in den 1990er Jahren von einer Gruppe psychoanalytischer Forscher:innen und Kliniker:innen entwickelt. Das erste Manual erschien 1996 und hat sich rasch sowohl im klinisch-praktischen Feld als auch in der psychodynamisch orientierten Forschung verbreitet. Das Manual für die zweite Version (OPD-2) wurde 2006 veröffentlicht und ist inzwischen in der 3. Auflage erschienen. Die OPD-2 wurde in etliche Sprachen übersetzt: Englisch, Spanisch, Italienisch, Französisch, Portugiesisch, Türkisch, Tschechisch, Ungarisch, Rumänisch, Russisch, Chinesisch.

Jahrbuch der Psychoanalyse

Jetzt erschienen - Der jüngste Band der Reihe

Nissen, Bernd; Zeitzschel, Uta; Hegener, Wolfgang; Karacaoglan, Uta

Jahrbuch der Psychoanalyse

Band 88 - ›Neues vom Unbewussten‹

03.2024 • Psychosozial-Verlag • Reihe Jahrbuch der Psychoanalyse, Band 88 • 14,8 cm × 21,0 cm • Paperback • 271 Seiten

Kauf-Optionen:

  • Gebundener Ladenpreis 49,90 €
  • Fortsetzungspreis für DPV/DGPT-Mitglieder 39,90 €
weitere Informationen

"Das Unbewusste hat es schwer. War das verdrängte Unbewusste zunächst bei Freud noch ein Teil des »weiteren Unbewussten«, erfasste Freud bald, dass es auch Material gibt, das gar nicht erinnert, sondern agiert wird. Es muss dann in der Übertragung bestimmt werden. Dann wurde es von seinem substantivischen Thron gestoßen, wurde in der zweiten Topik zum Adjektiv »unbewusst« degradiert. Dafür erweiterte sich seine Wirkstätte: Ich, Es, Über-Ich, überall unbewusste Dynamiken.

Nach Freud wurde es noch komplizierter. In der kleinianschen Psychologie drohte das Unbewusste in der unbewussten Phantasie zu verschwinden, bei den Ich-Psychologen wurde es fast nur noch im Ich verortet, mit Tendenz im tief Vorbewussten aufzugehen. Es kam noch schlimmer für das Unbewusste: In der intersubjektiven Psychologie löste es sich endgültig im Vorbewussten auf, beim späten Bion wurde es zum Unbekannten. Bei den Postbionianern wird es derzeit zur Vermählung mit den physikalischen Quanten gezwungen. - Doch es gab auch Differenzierungen und Diversifizierungen. Mit den Untersuchungen zur Psychosomatik, den Entdeckungen von breakdowns und nicht-existenten, autistoiden und unrepräsentierten Zuständen wie auch dem Gewahrwerden, dass Projektion und projektive Identifizierungen versagen können, wurden ihm neue Teilmengen zugeordnet (...)"

Die Beiträge des Themenbandes ›Neues vom Unbewussten‹

Dominic Angeloch: Schmerz Denken. Über die Herkunft des Denkens aus dem Schmerz  // Avner Bergstein: Zur Unerkennbarkeit der letzten Realität der Stunde // Lesley Caldwell: Eine Annäherung an das Unbewusste durch das Psyche-Soma. Eine Winnicottianische Perspektive // Ken Robinson: Dem Unbewussten auf der Spur: Ein Plädoyer für das Unbekannte. Das Unbewusste als ein radikales Konzept // Amit Saad: Objektbeziehung und Eigenschaftsbeziehung in der psychoanalytischen Situation // Cordelia Schmidt-Hellerau: Die Rückseite des Mondes // Eva Schmid-Gloor: Bild und Erlebnis. Über die Vertiefung unbewusster Wahrnehmungen in der Gegenübertragung

Forum zu Ehren Hermann Belands: Wolfgang Hegener: ›Kollektive Schuldintoleranz‹ (Hermann Beland) // Psychoanalytische und theologische Gedanken zum Antisemitismus // Shmuel Erlich; Mira Erlich-Ginor: Hermann Beland – zum Lobe des Mutes, der Wahrheit und der Ideale // Dorothee von Tippelskirch-Eissing: Erfahrungen und Gedanken zur gemeinsamen Arbeit im Rahmen der ›Nazareth-Konferenzen‹ - The Past in the Present. Hermann Beland zu Ehren // Jutta Gutwinski-Jeggle: ›Die klugen Sinne pflegend‹. 30 Jahre danach. Ein Rückblick // Wilhelm Solms: Was fällt denn Ihnen ein – zu Sigmund Freud. Die Seele in Goethes Dichtung // Almut Constanze Nick: Was fällt denn Ihnen ein – zu Sigmund Freud ›Dichterkünste machen’s wahr‹. Zu Wunsch und Gestalt in Goethes Märchen

Hinweis: Diese Reihe kann über die SFB auch im Abonnement bezogen werden. Weitere Informationen dazu finden sie HIER

›Wer ist Israel Levine? Noch nie hat mich ein Buch über die Psychoanalyse so befriedigt.‹

Sigmund Freud in einem Brief an Ernest Jones vom 7.4.1923

Das Unbewusste

Levine, Israel

Das Unbewusste

Autorisierte Übersetzung von Anna Freud. [Erstausgabe im privaten Halbledereinband]

1926, dt. EA • Internationaler Psychoanalytischer Verlag, Leipzig / Wien / Zürich • Reihe Internationale Psychoanalytische Bibliothek, Band XX • 22,7 × 16 cm • Halbleder mit goldgeprägtem Rücken • 215 Seiten

150,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Das Unbewusste

Levine, Israel

Das Unbewusste

Autorisierte Übersetzung von Anna Freud. [ERSTAUSGABE in der Original-Premium-Leinwandbindung]

1926, dt. EA • Internationaler Psychoanalytischer Verlag, Leipzig / Wien / Zürich • Reihe Internationale Psychoanalytische Bibliothek, Band XX • 22,7 × 16 cm • OLwd. mit geprägtem Titel • 215 Seiten

175,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

PSYCHOANALYTIKERINNEN im ALTER: Reifungsprozeß vs Regression

Psychotherapeuten und das Altern

Strauß, Bernhard Michael; Spitzer, Carsten

Psychotherapeuten und das Altern

Die Bedeutung des Alterns in der therapeutischen Beziehung und der eigenen Lebensgeschichte

23.03.2023 • Springer Berlin • Reihe Psychotherapie: Praxis • 23,5 × 15,5 cm • Paperback • XXV, 375 Seiten • Mit 8 Abb.

39,99 € in den Warenkorb weitere Informationen

Dieses Werk beschäftigt sich mit dem Alter sowie dem Älter- bzw. Altwerden aus Sicht der Psychotherapie und ihrer Akteure. Zur Sprache kommen Psychotherapeut:innen und Vertreter:innen der Psychologie, Medizin, Philosophie und Soziologie, welche die unterschiedlichsten Fakten und empirischen Befunde zu dieser Thematik ebenso diskutieren wie die Zumutungen und das Gelingen des Älterwerdens.

Hintergrund und Geschichte dieses Buches

"Die Idee für dieses Buch stammt nicht von uns, sondern von unserem Freund und Kollegen Harald J. Freyberger, langjähriger Lehrstuhlinhaber für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin an der Universität Greifswald und Direktor der Psychiatrischen Klinik in Stralsund. Dieser organisierte im Jahr 2015 bei den Lindauer Psychotherapiewochen gemeinsam mit Herta Richter-Appelt und Rainer Richter eine Vorlesungsreihe zum Thema des Umgangs von Psychotherapeut:innen mit dem höheren Alter und dem Altwerden. Auf der Basis dieser Vorlesungsreihe wollte Harald Freyberger ein Buch herausgeben, eine Idee, die wie nun Jahre später umsetzen."

 Aus dem Vorwort der Herausgeber

Teil I: Facetten des Alters

Markus Melchers: Das Alter und die Philosophische Praxis / Johannes Siegrist: Soziologische Aspekte des Alterns: die Bedeutung sozialer Ungleichheit / Patrick Lazarevič, Alina Schmitz, Martina Brandt, Judith Kaschowitz: Gesundheit im Alter: Stand der Forschung und methodische Herausforderungen / Inge Seiffge-Krenke: Identität im Alter zwischen „forever young“ und Ich-Integrität / Günter Reich: Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten im Alter und ihre Familien / Insa Fooken: Paare im Alter – zur Vielfalt partnerschaftlicher Bindungen im „späten Leben“ / Matthias Bormuth: Das verborgene Leiden – Ingeborg Bachmann zwischen Krankheit und Utopie

Teil II: Psychotherapeutische Arbeit von und mit anderen

Marleen Schierock, Bernhard Strauß: Wie gehen psychotherapeutisch Tätige mit dem eigenen Alter(n) um? Eine Literaturübersicht und Ergebnisse einer Befragung / Gereon Heuft: Eigenübertragung und andere psychodynamische Klippen – darum tun sich Psychotherapeuten mit älteren Patienten so schwer / Marit Råbu, John McLeod: Ein Blick zurück: Erfahrungen älterer Therapeut:innen zum Zeitpunkt des Renteneintritts / Georg Schomerus, Juliane Lüder: Stigmatisierung und Psychotherapie – Wie betrachten Psychotherapeuten sich selbst und andere? / Meinolf Peters: „Age-discrepant“ – Ein Problem für die therapeutische Beziehung? / Jana Volkert: Der Blick der Jungen auf die Alten / Otto Kernberg: Psychotherapie für alternde Patienten: Reflexionen aus der Perspektive der Objektbeziehungstheorie / Wolfgang Schneider: Der alternde Psychotherapeut und die neuen Medien / Michael Ermann: Psychoanalytiker im Alter / Timo Storck: Kranke und sterbende Psychotherapeuten

Teil III: Altern ist nichts für Feiglinge

Lorna Smith Benjamin: Die Realität der Endlichkeit von Arbeit / Heinz Böker: Schilf im Wind: Persönliche Bemerkungen / Franz Caspar, Martina Belz: Jetzt kommen die geschenkten Jahre … (?) / Héctor Fernández-Álvarez: Reflexionen eines Senior-Psychotherapeuten / Erdmuthe Fikentscher: Psychotherapeuten und das Altern / Michael Geyer: „Nichts schreibt sich leichter voll als ein Kalender“ / Marvin R. Goldfried: Reflexionen eines älteren Psychotherapeuten und Psychotherapieforschers / Helga Hess: „O Mensch, mache Richtigkeit … “ / Heinz Hennig: „Sind Sie verrückt …?“ / Rainer Krause: Versuch einer psychoanalytisch-empirischen Rückschau auf das eigene Leben (im Alter von 80) / Gerd Lehmkuhl, Ulrike Lehmkuhl: Jedem Anfang folgt ein Ende / Michael Linden: Gestaltpsychologie, Handlungstheorie, Weisheit und Berufserfahrung / Irene Misselwitz: Über das Altwerden / Hartmut Radebold, Hildegard Radebold: Unser Altern – Rückblick und Überlegungen / Christian Reimer: Altern und die Suche nach dem Sinn / Gerd Rudolf: Windhauch, Bücher und Steine / Ulrich Sachsse: Altern hat Zukunft / Harry Schröder: 80 Jahre auf dem Wege … / Gaby Shefler: Reflexionen über den alternden Psychotherapeuten / Flora von Spreti: Das Alter und ich / Eberhard Wilke: Welche Farbe hat der Tod? / Michael Wirsching: Altern in der Familie

Aus dem Vorwort

„Die Unsterblichkeit ist nicht jedermanns Sache“

Die leere Couch

Junkers, Gabriele

Die leere Couch

Der Abschied von der Arbeit als Psychoanalytiker. Mit einem Geleitwort vom Antonio Ferro und Guiseppe Civitarese

01.2013 • Psychosozial-Verlag • 21 × 14,8 cm • Hardcover • 317 Seiten

32,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Der Tod und das Leben

Grieser, Jürgen

Der Tod und das Leben

Vergänglichkeit als Chance zur Entwicklung von Lebendigkeit

10.2018 • Psychosozial-Verlag • Reihe Bibliothek der Psychoanalyse • 21 × 14,8 cm • Paperback • 227 Seiten

26,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

»Es gibt einen Verlauf des Lebens, der bestimmt ist, und einen einzigen, und zwar einfachen Weg der Natur, und jedem Stücke der Lebensbahn ist die ihm zukommende Zeitgemäßheit verliehen: so hat denn sowohl die Zartheit der Kinder als auch die ungestüme Kraft der Jünglinge, als auch die Würde des schon gesetzten Alters, als auch die Reife des Greisentums etwas Natürliches, was zu seiner Zeit erlebt werden muß.«

»Ich werde alt, indem ich von Tag zu Tag dazulerne.«

Marcus Tullius Cicero (106 - 43 v. Chr.), römischer Redner und Staatsmann

Alter Mann, was nun?

Schirnding, Albert

Alter Mann, was nun?

Gedankengänge auf späten Wegen

18.01.2024 • C.H.Beck • 20.5 × 12.4 cm • Hardcover • 176 Seiten

22,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

"Eine beeindruckende Sammlung von etwa 90 essayistischen Miniaturen. Texte voller Weisheit, Noblesse und bitterem Trost werden der Leserin und dem Leser noch lange in Erinnerung bleiben, nicht zuletzt aufgrund der präzisen Sprache des Autors.“  -  Oliver Pfohlmann, im Deutschlandfunk

Das Alter wird, je länger wir priviligierten Menschen aus dem globalisierten Norden in großen Teilen leben, zu einer ganz eigenen Lebensphase. Wer sich auf sie einzulassen bereit ist, wer die unvermeidlichen Verluste, die sie mit sich bringt, nicht verleugnet und verdrängt, kann vieles an Einsichten und Tiefe für diesen abschließenden Teil seines Lebens gewinnen.

Mit einem Mal werden Gedanken an Menschen und Dinge wach, die früher kaum eine - oder eine ganz andere Rolle spielten. Vielleicht wird immer uninteressanter, unwichtiger, was lange als unentbehrlich schien. Albert von Schirndings poetisch-anregendes Buch begegnet dem Phänomen ´Alter` mit klarem Blick und großer Gelassenheit. Wie lässt sich das Vergehen der Zeit durch ihre bekömmliche Gestaltung als Chance, nicht als bedrohliche Torschlußpanik begreifen und erlben? Was geschieht im Innern, wenn das Leben nach außen womöglich einsilbiger, monotoner wird, wenn alte Beziehungen ausleiern oder mit dem Tod des Gegenüber enden? Welche lang genährten Gewissheiten tragen im Alter durch, welche werden unwichtig oder erweisen sich in der Rückschau als belanglos, gar als Holzwege? Wie ist das eigene Verhältnis zum rasant sich wandelnden Zeitgeist, wo das eigene Leben doch schon etliche Moden und Zeitgeister erleben, erdulden, vielleicht belächeln durfte?

Albert von Schirnding, der Literat und Literaturbegeisterte, denkt über vielgeliebte Bücher nach, die ihn durch die Jahre begleitet haben, über die Musik seines Lebens, über Menschen und Begegnungen, Momente des Scheiterns und der Rettung. Aufmerksam durchwandert er die Lebenslandschaft des Alters und findet darin gleichermaßen Schatten und Glanz.

Der Autor: Albert von Schirnding, geb. 1935, ist Lyriker, Erzähler, Essayist und Literaturkritiker. Er ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste sowie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz.

Knappe Zeit

Weinrich, Harald

Knappe Zeit

Kunst und Ökonomie des befristeten Lebens

15.02.2008 • C.H.Beck • 19 × 12,4 cm • Paperback • 272 Seiten

12,95 € in den Warenkorb weitere Informationen

"Wie Weinrich die Literaturgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart durchstreift, wie er in knappen Sätzen Philosophie- und sogar Uhrengeschichte treibt, gestützt durch sprachwissenschaftliche Fundamente, kurz: wie er eine allgemeine Kulturgeschichte des befristeten Lebens verfasst - das ist fabelhaft gemacht."- Tom Heithoff, in: Der Tagesspiegel

Es ist paradox. Die Menschen leben immer länger, und die Zeit wird ihnen immer knapper. Welcher Geist oder Ungeist treibt sie zu solcher Knappheit? Auf diese Frage gibt das neue Buch von Harald Weinrich eine Vielzahl von unterschiedlichen Antworten: aus der Mythologie (Die Zeit frißt ihre Kinder) und der Geschichte (Caesarische Kürze), aus der Philosophie (Seneca: Das Menschenleben ist "lang genug") und der Theologie (Jesus: "Nur noch eine kleine Weile"), aus der Medizin (Hippokrates: "Kurz ist das Leben, lang die Kunst") und der Moralistik (Jean Paul: "Für das Begreifen ist keine Kürze zu kurz"), aus der Ökonomie (Benjamin Franklin: "Zeit ist Geld") und der Politik (Sultan Saladin: "Lass uns zur Sache kommen!"), aus der Literatur (Goethe/Faust "Werd ich zum Augenblicke sagen") und schließlich aus einem erfolgreichen Film (Lola rennt). Am strengsten verknappt ist die Zeit in Gestalt der Frist. Deren vielfach sperrige Erscheinungsformen im Alltag (Terminkalender) ebenso wie im Rechtswesen (Fristenlösung) und in der Verwaltung ("frist- und ordnungsgemäß") werden in einem zentralen Kapitel kritisch analysiert, in einem weiteren Kapitel an vierzehn literarischen Exempeln mit knappen und nicht immer tief ernsthaften Worten zur Betrachtung ausgebreitet. Wie knapp auch immer die Zeit des Lesers bemessen sein mag, für Harald Weinrichs brillante Kulturgeschichte des befristeten Lebens sollte er sich - zu seinem eigenen Vergnügen - genügend Zeit lassen.

Aus der Einführung des Autors:

"Die Zeit ist knapp. Das Geld ist knapp. Arbeitsplätze sind knapp. Die fossilen Brennstoffe sind knapp. Bald wird auch das Wasser knapp werden. Wir möchten besitzen, was wir nicht haben, und werden es nicht bekommen: es ist knapp. Fast alles, was gut und schön ist, wird oder ist knapp. Was heißt eigentlich genau «knapp»? Ähnlich wie die beiden anderen K-Wörter «klein» und «kurz», ist das Adjektiv «knapp» in der deutschen Sprache seiner Bedeutung nach ein Karenzwort, also ein Wort, das einen Mangel bezeichnet. Dieser Mangel besteht bei den Adjektiven «klein» und «kurz» gegenüber ihren Gegensätzen «groß» und «lang». Es handelt sich hier um konträre Gegensätze, bei denen die Skala der betreffenden Maße voll ausgeschöpft wird, von einem Ende zum andern. Bei «knapp» hingegen ist ein eindeutiger konträrer Gegensatz nicht zu ermitteln. Man schwankt zwischen «üppig», «reichlich» und «übermäßig». In den meisten Fällen begnügt sich das Adjektiv «knapp» mit dem kontradiktorischen Gegensatz, der nur bis zu dem mittleren Maß «genug» reicht, so daß man nicht bis ans äußerste andere Ende der Skala gelangt, sondern nur bis dahin, wo die Knappheit aufhört, aber das Übermaß noch nicht anfängt. So sagt man etwa, wenn ein bestimmtes Gut nicht knapp ist: Ich habe Zeit genug. Arbeit habe ich genug. Wenn man von allem genügend hat, hat man eigentlich genug. (....)"

Erstes Kapitel - Zur Einführung: Die Zeit ist knapp

Zweites Kapitel - Kurz ist das Leben, lang ist die Kunst: Ein geflügelter Aphorismus und die Bewegung der Zeit (Hippokrates, Aristoteles, Theophrast) / Philosophisches zur Kürze des Lebens (Seneca) / Hauswirtschaft und Zeitwirtschaft (Leon Battista Alberti) / Zeiterziehung in London und Paris (Chesterfield, Rilke)

Drittes Kapitel - Hälften des Lebens: Auf halbem Lebenswege (Dante, Petrarca, Hölderlin) / Verjüngung in Rom – durch Rom (Goethe) / Die ärztliche Kunst, das Leben zu verlängern (Hufeland) / Ein langes Leben mit Faust (Goethe) / Neue Kunst und ein anderes Leben (Vittorio Alfieri, Schiller) / Magie und Moden der Lebenszeit (Balzac) / Jeder Tag sei ein Sonett (Oscar Wilde) / Frühvollendet oder gesegneten Alters (Chatterton, Keats, Benn, Platen, Th. Mann) / Kündbare, unkündbare Zeit (Ingeborg Bachmann)

Viertes Kapitel - Knappe Zeit im Diesseits und Jenseits: Nur noch eine kleine Weile (Jesus, Paulus) / Kostbar ist die Zeit im Jenseits (Dante) / Mehr Zeit für eine Neue Welt (Benjamin Franklin) / Ein Purgatorium im Diesseits (Max Weber) / Revolutionäre Geschichtszeiten, knapp berechnet (Heine, Marx)

Fünftes Kapitel - Kurze und kürzeste Zeiten: Zwei Gottheiten der Zeit: Chronos und Kairos (Mythologie, Klassik) / Sterne und Stunden (Schiller, Stefan Zweig) / Zwischen Austerlitz und Waterloo (Emile Zola)

Sechstes Kapitel - Ökonomie der knappen Zeit: Freundschaft auf drei Tage: Gastfreundschaft (Homer, Knigge) / Klassik als Ökonomie der Zeit (von Plutarch bis André Gide) / Schneller leben, kürzer reden (Jean Paul, Mme de Staël)

Siebtes Kapitel - Das Drama der knappen Zeit: Lang ist das Epos, kurz das Drama (Aristoteles) / Wie lang sind 24 Stunden? (Corneille) / Die Zeit, die aus den Fugen ist (Shakespeare: Hamlet) / Saladin lernt, sich Zeit zu nehmen (Lessing: Nathan der Weise) / Die Zeit und das Werk (Proust)

Achtes Kapitel - Endlichkeit – Unendlichkeit: Neugierde – Wißbegierde – Wissenschaft (von Aristoteles bis Leibniz) / Ein Nichts an Zeit für die Ewigkeit (Pascal, Emily Dickinson) / Zu wenig Zeit für zu viel Welt (Blumenberg) / Knappheitserfahrungen, anthropologisch (Odo Marquard)

Neuntes Kapitel - Mit Fristen und Terminen leben: Uhren, Kalender, Terminkalender (Uhrmacher, Kalendermacher) / Fristen im Alltag (Tutti, con moto) / Fristen im Recht, mit einem kurzen Blick auf die «Fristenlösung» (Zivilrecht, Strafrecht, Arbeitsrecht) / «… aber vorläufig noch nicht» (Heidegger, Marquard)

Zehntes Kapitel - Kurze Geschichten von knappen Fristen: Aus Todesfristen knapp gerettet (Tausendundeine Nacht, Shakespeare: Der Kaufmann von Venedig) / Eine Ballade der Freundschaft mit Fristen und Listen (Schiller, Die Bürgschaft) / Ein Teufelspakt mit knappen Fristen (Chamisso) / Fristenfalle, Fristenfron (Flaubert, Maupassant) / Ehrenfristen, preußisch (Theodor Fontane) / Ehrenfristen, k. u. k. österreichisch (Arthur Schnitzler) / Knappe Zeit für Menschlichkeit (García Márquez: Chronik eines angekündigten Todes) 8. Fünfzehn / Minuten Aufschub für den Tod (Blaise Cendrars) / Jedermanns letzte Gnadenfrist (Hugo von Hofmannsthal) / Kurzes Nachspiel in der Unfallklinik (Tabucchi) / Um die Wette um die Welt (Jules Verne: Reise um die Welt in 80 Tagen) / Knappe Zeit, komisch (Camoletti: Boeing-Boeing) / Zwanzig Minuten Frist und Lola rennt (Tom Tykwer: Lola rennt)

Elftes Kapitel - Epilog zum Sinn der Zeit:

Anhang / Anmerkungen / Bibliographische Nachweise / Namenregister / Sachregister / Pressestimmen

Freiburger literaturpsychologische Gespräche

Küchenhoff, Joachim; Pietzcker, Carl

Freiburger literaturpsychologische Gespräche

Band 36 (2017) - Altern

03.2017 • Königshausen u. Neumann • Reihe Freiburger Literaturpsychologische Gespräche, Band 36 • 23,5 × 15,5 cm • Paperback • 332 Seiten

44,80 € in den Warenkorb weitere Informationen

M. Tulli Ciceronis Cato maior de senectute / Cato der Ältere über
das Alter

Cicero, Marcus Tullius
Faltner, Max

M. Tulli Ciceronis Cato maior de senectute / Cato der Ältere über das Alter

Lateinisch-deutsch

2., verb. Aufl.2014 • De Gruyter • 17,5 × 11 cm • Hardcover • 196 Seiten

24,95 € in den Warenkorb weitere Informationen

PSYCHOANALYSE - Psychoaktive Substanzen in der Therapie

»Die roheste, aber auch die wirksamste Methode solcher Beeinflussung ist die chemische, die Intoxikation. Ich glaube nicht, dass irgendwer deren Mechanismus durchschaut, aber es ist Tatsache, dass es körperfremde Stoffe gibt, deren Anwesenheit in Blut und Geweben uns unmittelbare Lustempfindungen verschafft, aber auch die Bedingungen unseres Empfindungslebens so verändert, dass wir zur Aufnahme von Unlustregungen untauglich werden. Beide Wirkungen erfolgen nicht nur gleichzeitig, sie scheinen auch innig ineinander verknüpft. Es muß aber auch in unserem eigenen Chemismus Stoffe geben, die ähnliches leisten, denn wir kennen wenigstens einen krankhaften Zustand, die Manie, in dem dies rauschähnliche Verhalten zustande kommt, ohne dass ein Rauschgift eingeführt worden wäre. Überdies zeigt unser normales Seelenleben Schwankungen von erleichterter oder erschwerter Lustentbindung, mit denen eine verringerte oder vergrößerte Empfänglichkeit für Unlust parallel geht. Es ist sehr zu bedauern, dass diese toxische Seite der seelischen Vorgänge sich der wissenschaftlichen Erforschung bisher entzogen hat. Die Leistung der Rauschmittel im Kampf um das Glück und zur Fernhaltung des Elends wird so sehr als Wohltat geschätzt, dass Individuen wie Völker ihnen eine feste Stellung in ihrer Libidoökonomie eingeräumt haben. Man dankt ihnen nicht nur den unmittelbaren Lustgewinn, sondern auch ein heiß ersehntes Stück Unabhängigkeit von der Außenwelt. Man weiß doch, dass man mit Hilfe des „Sorgenbrechers“ sich jederzeit dem Druck der Realität entziehen und in einer eigenen Welt mit besseren Empfindungsbedingungen Zuflucht finden kann. Es ist bekannt, dass gerade diese Eigenschaft der Rauschmittel auch ihre Gefahr und Schädlichkeit bedingt. (...)«

Sigmund Freud, in: „Das Unbehagen in der Kultur“ (1930)“ (GW XIV, 1948, 436).

Higher Self - Psychedelika in der Psychotherapie

Hasler, Gregor

Higher Self - Psychedelika in der Psychotherapie

19.11.2022 • Klett-Cotta • 22 × 13.8 cm • Hardcover • 328 Seitten • Mit s/w Abbildungen u. Fotografien

30,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

»Gregor Hasler zeigt mit seinem Buch, dass er neben der erforderlichen Kompetenz als Psychiater und Psychotherapeut mit umfassender klinischer und wissenschaftlicher Expertise gleichzeitig den erforderlichen Weitblick – in umfassender Kenntnis der abendländischen und der östlichen Philosophie – hat und sich darüber hinaus als Mensch durch eine humanistische Grundhaltung und persönliche Integrität auszeichnet – alles notwendige Voraussetzungen, um diesem Grenzbereich menschlicher Erfahrung gerecht zu werden.«  - Astrid Görtz, In: Zeitschrift Existenanalyse, 07.2023

"Der therapeutische Einsatz von Psychedelika (...) wie LSD, Ecstasy (MDMA), Psilocybin aus Pilzen, Mescalin aus Kakteen, Ayahuasca (DMT) aus Lianen oder nun auch wieder Ketamin, weckte in der Aufbruchszeit der 60ger Jahre Hoffnungen, auf dem Feld der Psychotherapie einen neuen Zugang zur ´gestörten‘ Psyche zu finden. Die von 1960 bis 1971 bestehende ‚Europäische Ärztliche Gesellschaft für Psychoanalytische Therapie‘ (EPT) repräsentiert diese Zeit ebenso wie die einschlägig bekannten Autoren: Albert Hoffmann, Timothy Leary, Aldous Huxley, Stanislav Grof oder Hanscarl Leuner, die uns damals begeisterten. Eine Aufbruchstimmung, die – international – 1971 durch die ´Convention on Psychotropic Substances` und 1988 durch die ´United Nations Convention against Illicit Traffic in Narcotic Drugs and Psychotropic Substance` in Ergänzung zum Drogenverbot der ´Single Convention` (1961) -  abgewürgt wurde.

Allein die Schweiz widerstand dieser Art der Drogenverbots-Politik, indem sie sowohl 1993 die Heroin-Vergabe erlaubte und jüngst Cannabis-Pilot-Projekte zulässt, und indem sie bereits seit 1974, 2014 erneuert, für psychoanalytische Therapien Ausnahmegenehmigungen vorsah, die inzwischen auch in anderen Ländern, wie etwa in der USA – seit 2020 in Oregon – erteilt werden. (...) In diesem Rahmen arbeitet auch Gregor Hasler, seit 2019 Ordinarius für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Freiburg (Schweiz) und populärer Autor einschlägiger Publikationen, um nun in seinem jüngsten Buch diesen – auch in den Medien gerne diskutierten – wieder entdeckten therapeutischen Ansatz materialreich zu propagieren.

Hasler beschreibt die ‚positiven‘ Wirkungen der psychoanalytischen Therapie – vor allem für den Bereich Behandlungs-resistenter Depressionen (Psilocibin) und Trauma-Erfahrungen (MDMA) (S. 25), während er sie für schizophrene Störungen dezidiert ausschließt (S. 150 f., 216) – im Gegensatz zu den mit Psychopharmaka arbeitenden Therapien, die lediglich ‚negative‘ Erfahrungen hemmten und gelegentlich sogar retraumatisierten bzw. ‚negative Erfahrungen verfestigten‘ (S. 57).(...)"  -  Aus einer umfassenden Rezension des Juriten und Kriminologen Stephan Quensel, Jg. 1936(!),veröffentlicht auf  Socialnet [https://www.socialnet.de/rezensionen/30464.php]

Der Autor: Gregor Hasler wuchs in Luzern auf und studierte Medizin an der Universität Zürich. Danach Ausbildung zum Psychiater und Psychotherapeuten. Die Schweizer Akademie der Medizinischen zeichnete seine wissenschaftliche Beiträge mit dem Robert-Bing-Preis für Hirnforschung aus. Aktuell ist er ordentlicher Professor für Psychiatrie und Psychotherapie an der Universität Freiburg.

Topographie des Unbewussten

Grof, Stanislav

Topographie des Unbewussten

LSD im Dienst der tiefenpsychologischen Forschung - [NEUAUSGABE]

13. Druckauflage 07.12.2018 • Klett-Cotta • Reihe Konzepte der Humanwissenschaften • 22.6 × 13.5 cm • Paperback • 280 Seiten • mit Abbildungen

35,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Bei seiner Arbeit am psychiatrischen Forschungszentrum in Prag erforschte der Psychiater und Psychoanalytiker Stanislav Grof die Wirkung psychedelischer Drogen, u. a. LSD, bei Patienten und an sich selbst. Insbesondere in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde das LSD in der medizinisch-psychiatrischen Forschung als Mittel zum Hervorrufen einer so genannten Modellpsychose angesehen und sollte damit Erkenntnisse über die Neurophysiologie von Psychosen im allgemeinen liefern.

LSD und einige andere psychedelische Drogen sind, das konnte Grof und sein Kreis zeigen, unter sachkundiger Anleitung ein einzigartiges Werkzeug tiefenpsychologischer Diagnostik und Forschung, da sie geistig-seelische Phänomene und Prozesse ans Licht bringen, die sonst kaum zugänglich wären. Es sei keine Übertreibung, die Bedeutung von LSD für die tiefenpsychologische Psychotherapie mit der des Mikroskops in der Medizin zu vergleichen.

Pressestimmen

»Dem mutig und spannend geschriebenen Buch ›Topographie des Unbewußten‹ ist aus mehreren Gründen weite Verbreitung zu wünschen: es kann denjenigen, die in Versuchung sind, psychedelische Drogen zu mißbrauchen, zu einer begründeten ernsten Warnung dienen: (…) es kann allen Interessierten Verständnis für die Fülle ungewöhnlicher Phänomene des menschlichen Unbewußten vermitteln, wie sie sich in psycholytisch-psychedelischen Anwendungen offenbaren.«   -   Psychologie heute

Der Autor: Stanislav Grof wurde 1931 in Prag geboren, studierte dort Medizin und Medizinphilosophie und begann seine Forschungen mit psychedelischen Substanzen (unter anderem LSD) zunächst an der dortigen Universität. Im Jahre1967 erhielt er ein Forschungsstipendium an der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore und blieb in den USA. Ab 1973 arbeitete er am Maryland Psychiatric Research Center, danach am Esalen Institute in Big Sur, Kalifornien, wo er die Technik des holotropen Atmens entwickelte. Später lehrte er als Professor am California Institute of Integral Studies Mill Valley, Kalifornien. Stanislav Grof ist Gründungsmitglied der ITA (International Transpersonal Association) und Autor zahlreicher Fachpublikationen. Im Jahre 2007 erhielt er für sein Lebenswerk den Preis Vision 97 der Dagmar-und-Vaclav-Havel-Stiftung.

Psychedelika: Praxis, Therapie, Wissenschaft

Strassman, Rick

Psychedelika: Praxis, Therapie, Wissenschaft

Ein praktischer Führer zur Nutzung von Psilocybin, LSD, Ketamin, MDMA und DMT/Ayahuasca

15.04.2023 • Nachtschatten Verlag • 21 × 14.8 cm • Paperback • 224 Seiten

29,80 € in den Warenkorb weitere Informationen

Ketamin und psychoaktive Substanzen in psychotherapeutischen
Prozessen

Revenstorf, Dirk; Ohler, Matthias; Nees, Frauke; Trenkle, Bernhard

Ketamin und psychoaktive Substanzen in psychotherapeutischen Prozessen

02.01.2023 • Carl-Auer Verlag GmbH • 21 × 14.8 cm • Paperback • 184 Seiten

29,95 € in den Warenkorb weitere Informationen

LSD-Psychotherapie

Grof, Stanislav

LSD-Psychotherapie

Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Wolfgang Krege

NA 18.10.2017 • Klett-Cotta • 21.5 × 14 cm • Paperback • 407 Seiten

42,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Handbuch der Rauschdrogen

Originalausgabe

Schmidbauer, Wolfgang; vom Scheidt, Jürgen

Handbuch der Rauschdrogen

1981 f • Nymphenburger • 20,6 × 13,8 × 6,2 cm • Gebunden • 751 Seiten, mit Register

36,80 € in den Warenkorb weitere Informationen

SELBSTERFAHRUNGEN - Von den Reisen in die WELTENRÄUME der SEELE

»Wehe, Prinzesschen, wenn ich komme. Ich küsse Dich ganz rot und füttere Dich ganz dick, und wenn Du unartig bist, wirst Du sehen, wer stärker ist, ein kleines, sanftes Mädchen, das nicht isst, oder ein großer, wilder Mann, der Cocain im Leib hat. In meiner letzten schweren Verstimmung habe ich wieder Coca genommen und mich mit einer Kleinigkeit wunderbar auf die Höhe gehoben. Ich bin eben beschäftigt, für das Loblied auf dieses Zaubermittel Literatur zu sammeln.

Der 28jährige Sigmund Freud in einem Brief vom 2. Juni 1884 an seine Verlobte Martha Bernays

»Man nennt das den amerikanischen Traum. Wer überleben will, nimmt die von der Bewußtseinsindustrie angebotenen Drogen, läßt sich einreden und glaubt es schließlich fest, daß es die glückselige Bestimmung des Menschen ist, in Blechkisten über Asphaltbahnen zu kriechen, im Disco-Fieber zu zucken und beim Massakrieren von indianischen Untermenschen vor der Glotze sich mit Americas premium quality beer vollaufen zu lassen

Hermann L. Gremliza (1940-2019), Hrausgeber der legendären Monatszeitschrift "konkret" in seinemn Buch ´Betrug dankend erhalten`, Konkret Literatur-Vlg, 1983, S. 79

Schriften über Kokain

Freud, Sigmund
Hirschmüller, Albrecht

Schriften über Kokain

4. Aufl. 01.07.1996 • FISCHER Taschenbuch • 19 × 12,6 cm • Paperback • 192 Seiten

8,99 € in den Warenkorb weitere Informationen

Die künstlichen Paradiese

Miller, Norbert

Die künstlichen Paradiese

Literarische Schöpfung aus Traum, Phantasie und Droge

12.10.2022 • Wallstein • 22.2 × 14 cm • Hardcover • 888 Seiten • Mtt 11 z.T. farb. Abb.

48,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Annäherungen

Jünger, Ernst

Annäherungen

Drogen und Rausch

3. Druckaufl. 2021 • Klett-Cotta • 19 × 11,5 cm • Paperback • 458 Seiten

28,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Vom Rausch im Orient und Okzident

RAR!

Gelpke, Rudolf

Vom Rausch im Orient und Okzident

Mit einem Nachwort zur Neuausgabe von Michael Klett

1. Aufl. 10.03.1995 • Klett-Cotta • 23,3 × 16 cm • gebunden, mit Schutzumschlag • 271 Seiten

78,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

BESSER LESEN - Künstliche Paradiese - BAUDELAIRE-Vorzugsausgabe

Angebotspreis bis 30.04.2024

Baudelaire, Charles
Kemp, Friedhelm; Pichois, Claude

Baudelaire - Sämtliche Werke und Briefe in acht Bänden

[Limitierte bibliophile Vorzugsausgabe in Lederbindung]

1975-1992 • Hanser, Carl • 45 × 37 cm • Ledereinband mit Goldverzierung und Goldschnitt • zusammen 3488 Seiten, mit Lesebändchen • Mit zahlreichen, zum Teil farbigen Abbildungen

420,00 € statt 820,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Baudelaire - Sämtliche Werke und Briefe in acht Bänden

»[...] Der gesunde Verstand sagt uns, daß die Dinge der Erde nur sehr wenige Realität besitzen und daß es wahre Wirklichkeit nur in den Träumen gibt.«

Charles Baudelaire (1821 - 1867)

Vollständige und einzig zitierfähige zweisprachige Ausgabe in Deutsch und Französisch. Übersetzt von Guido Meister, Friedhelm Kemp, Dolf Oehler, Ulrike Sebastian, Wolfgang Drost, Bruno Streiff, herausgegeben von Friedhelm Kemp, Claude Pichois in Zusammenarbeit mit Wolfgang Drost. Mit 174 teils farbigen Abbildungen. 8 Bände. Heimeran Verlag [später Hanser Verlag], München 1975-1992; Graue Original-Lederbände mit montierten hellblauen Rückenschildern. - Die SFB-Kunstabteilung verfügt über wenige verlagsfrische und folienverschweißte Sets dieser phantastischen Werkausgabe.

Die SFB-Kunstabteilung kann aktuell diese wohlfeile achtbändige Vorzugsausgabe in edler Lederbindung exklusiv in wenigen verlagsfrischen und orginalverschweißten Sets und zum befristeten Angebotspreis offerieren.

Die Bände dieser Werkausgabe: Band I: Juvenilia - Kunstkritik - Briefe 1832-1846 / Band II: Vom Sozialismus zum Supranaturalismus - Edgar Allan Poe - Briefe 1847-1857 / Band III: Les Fleurs du Mal / Die Blumen des Bösen - Briefe 1851-1862 / Band IV: Nouvelles Fleurs du Mal - Neue Blumen des Bösen / Band V: Aufsätze zur Literatur und Kunst - Briefe 1857-1860 / Band VI: Les paradis artificiels - Die künstlichen Paradiese / Band VII: Richard Wagner - Meine Zeitgenossen - Armes Belgien! - Briefe 1860-1866 / Band VIII: Le Spleen de Paris - Gedichte in Prosa

Der Autor: Charles Baudelaire wurde 1821 in Paris geboren und starb ebenda 1867. Unglückliche Kindheit durch den frühen Tod des Vaters und neue Heirat der Mutter. Kaum volljährig, verprasste er das väterliche Vermögen als großstädtischer Dandy und war seither ständig in Geldnöten. Ab 1845 Kunstkritiker mit zukunftsweisendem Gespür: er übersetzte Poe und De Quincey und entedeckte die Musik Richard Wagners für Frankreich.

PSYCHE und GESELLSCHAFT - Wenn Antiintellektualismus übergriffig wird

Im Gespräch

Knipp, Kersten
Hamilton, Anni

Im Gespräch

Wie wir einander begegnen

02.04.2024 • zu Klampen Verlag • Reihe Essays • 18.5 × 11.5 cm • Hardcover • 180 Seiten

18,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Das Gespräch, häufig unterstützt durch Mimik und Gestik, ist die wohl wichtigste Form menschlicher Interaktion. »Wir bleiben im Gespräch«, diese Aussage signalisiert die Bereitschaft zur Verständigung. Verstummt das Wort, steht es auch um unsere Freiheit schlecht. Im Dialog kommen wir einander näher, grenzen uns ab, deuten unsere Welt, verorten uns, entfliehen der Einsamkeit. - Kersten Knipp erkundet in diesem Essay die vielfältigen Möglichkeiten, in denen wir sprechend miteinander in Kontakt treten und weshalb das Wort zwar nicht unbedingt der Anfang von allem gewesen sein mag, unser Dasein aber weitgehend bestimmt.

Aus der Einleitung: "(...) Am Anfang war das Wort, ist an prominenter Stelle zu lesen, und das heißt, es schafft etwas ganz und gar Neues. Es entfaltet eine Kraft, über die das für kaum denkbar, kaum möglich Gehaltene Wirklichkeit werden, der Welt einen neuen Lauf geben kann. Ungleich nüchterner formuliert: »Die Spiele der Sprache sind das Spiel, das uns zu Lebe wesen macht, die in ihrem Denken und Handeln einen Spielraum zu ihrem Denken und Handeln haben.«. Im Gespräch geht es ganz wesentlich auch um dieses: neue Ideen zu entwickeln, Ungesagtes zu sagen, Übersehenes sichtbar zu machen, neue Perspektiven aufzuzeigen. Und nicht nur aufzuzeigen, sondern auch ihre Plausibilität offenzulegen, den Gedanken, ja sogar die Überzeugung zu wecken, das Gesagte finde tatsächlich seinen Weg in die Welt und könne sie verändern. Das Gespräch wirkt, intellektuell wie psychologisch, es erschafft Ideen, die allein schon darum, dass sie artikuliert werden, enormes Potential entfalten, jedenfalls entfalten können. Für dieses Wunder, das zeigt die zweite Übersetzungsmöglichkeit, kann, ja muss man unendlich dankbar sein. Das Gespräch ist eine kulturelle Technik, die uns im besten Fall bis in den Himmel hebt. Nichts Neues kommt in die Welt, ohne dass zuvor das Wort erklingt. Das Gespräch steht am Anfang aller Verwandlung. Vermutlich ist es sogar der Grund aller Veränderung. (...)"

Die Kapitel: 1. Völlig losgelöst - Einleitung - 2. Dröhnende Stille - Labyrinthe der Einsamkeit  3. Das Schweigen zum Tode - Verstummen vor der totalen Macht - 4. Love Is in the Air - Das Gespräch der Verliebten - 5. Nur ein kleines Wort - Von der Produktivität des Widerspruchs - 6. Zu solchen Stunden - Das Gespräch als Aufbruch - 7. Zauberworte - Die Kraft der Fiktion - 8. »Okaaay!« - Vom Schrecken der Phrase - 9. - Lust am Plappern - Der Small Talk

Der Autor: Kersten Knipp, geboren 1966, Romanist und Autor, arbeitet für die Deutsche Welle, den WDR und andere Sender der ARD und schreibt für verschiedene Printmedien. Schwerpunkt seiner Arbeit ist zum einen die Kulturgeschichte der romanischen Welt und zum anderen die politische Zeitgeschichte des Nahen Ostens. Zu beiden Themen hat er mehrere Bücher veröffentlicht. Bei zu Klampen hat er »Im Gespräch« (2023) publiziert.

Wort und Wortgeräusch

Picard, Max

Wort und Wortgeräusch

Neuausgabe der EA 1953

Neuausgabe 30.01.2004 • Marie Steiner Verlag • 22,5 × 15 cm • Hardcover • 56 Seiten • Mit 1 Abb.

Kauf-Optionen:

  • fPr 1 Expl. 14,00 € statt 19,80 €
  • 2 Exemplare; á € 10,- 20,00 € statt 39,60 €
weitere Informationen

»Was für ein Angebot an den Menschen ist die Sprache, welch wunderbares Angebot, welche Gnade, durch ein solch lebendigmachend Lebendiges wie die Sprache Mensch sein zu dürfen.« - Max Picard

Basteln am Ich

Ahrbeck, Bernd
Hamilton, Anne

Basteln am Ich

Zu Risiken und Nebenwirkungen grenzenloser Selbstbestimmung - [Zu Klampen Essayreihe]

25.03.2024 • zu Klampen Verlag • Reihe Essayreihe • 18.5 × 11.5 cm • Hardcover • 152 Seiten

16,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Der Erziehungswissenschaftler und Psychoanalytiker Bernd Ahrbeck weist in seinem lesenswerten Beitrag auf die Gefahren für eine Gesellschaft hin, die in Teilen in ahistorisch und faschistoid-bevormundender Weise und Selbstherrlichkeit den nüchternen Verstand, die intellektuelle Arbeit in den gefühligen Bauchraum verschiebt, statt Konflikte nüchtern zu benennen, Kontriversen auszuhalten und um Lösungen intellektuell zu ringen.

Bernd Ahrbeck in seinem Vorwort

"Die kulturellen und gesellschaftlichen Konflikte in den westlichen Demokratien verschärfen sich zusehends. Im Namen einer höheren Moral werden zentrale Errungenschaften der Aufklärung in Frage gestellt, ausgelöst von einzelnen Identitätsgruppen, unterstützt und umgesetzt von einem politischen und medialen Meinungsstrom, der sich als »woke«, links, grün, klima- und gendersensibel versteht. Wer sich nicht in dieses Schema pressen lässt, wird schnell zum Feind erklärt, gecancelt, als rechts, rassistisch oder reaktionär abgeschrieben.

Das Erleben wird zum entscheidenden Orientierungspunkt. Allerdings nur, solange es ausgewählte marginalisierte Gruppen betrifft, und um so mehr, je stärker sie sich auf einen Opferstatus berufen. Vernunft, gesammelte Wissensbestände und historisch gewachsene Erkenntnisse sollen hinter der persönlichen Betroffenheit zurücktreten. Sie gelten, wenn es zu Interessenkonflikten kommt, als Ausdruck einer unaufgeklärten und schuldbeladenen Gesellschaft, die von bürgerlichen Männern und Frauen repräsentiert wird. Oder intellektuell nicht weniger schlicht: vom alten, weißen, europäischen Mann. Entscheidend wird dann, wer etwas vertritt, und nicht mehr, ob das Ausgesprochene zutreffend und wahr ist.

Wer hätte es vor einigen Jahren für möglich gehalten, dass ernsthaft gefordert wird, nur noch identitätspolitisch ausgewiesene Personengruppen dürften sich zu bestimmten Themen äußern. Wer hätte sich vorstellen können, dass weiße Musiker wegen kultureller Aneignung verurteilt werden, nur weil Blues-, Soul- oder Reggaetitel zu ihrem Repertoire gehören. Oder dass Bücher, Theaterstücke und Filme nicht mehr geduldet werden, weil sie aus einer Zeit stammen, die andere Wert- und Moralvorstellungen hatte. Auch die Möglichkeit, die Schönheitskönigin eines Landes könne eine Transsexuelle sein, wäre noch vor kurzem als reichlich lebensfern erschienen. Wer hätte ahnen können, dass die Wissenschaftsfreiheit dermaßen ausgehöhlt wird, wie es zur Zeit geschieht, mit der Begründung, unerwünschten Kräften müsse Einhalt geboten werden. Die Bereitschaft zum Widerspruch sinkt, vor allem in Erziehungs- und Bildungsinstitutionen, in den Medien, im Kulturbetrieb und in der evangelischen Kirche, den Hauptträgern »woker« Weltanschauungen. Die öffentlich geäußerte Weltsicht wird immer homogener.

Dahinter steht die Vorstellung, unsere Gesellschaft müsse sich grundlegend wandeln, gerechter werden, toleranter, offener, vielfältiger. Nicht durch eine Verbesserung des Bestehenden, unter Anerkennung des Erreichten, sondern durch eine radikale Umorientierung, die auf einer neuen moralischen Ordnung beruht. Davon zeugen die heftigen Vorwürfe, die erhoben werden: gegen das Patriarchat, die Heteronormativität, die toxische Männlichkeit, den alltäglichen Rassismus, den Kapitalismus und die westliche Lebensform. Erst wenn sie überwunden sind, das versprechen die »woken« Befreiungsvisionen, sei ein unbeschwertes Leben vorstellbar. Diese Erlösungsphantasien werden so kompromisslos in Anschlag gebracht, dass sie mitunter an die Frömmigkeitsbewegungen vergangener Jahrhunderte erinnern. Auf welcher Grundlage sich der Mensch, der sich aller Konventionen und Traditionen entledigt hat, selbst erschaffen soll, bleibt allerdings im Dunkeln. Häufig erscheint es so, als sollte ein vermeintlich idealer Urzustand wiederhergestellt werden. [...]"

Der Autor: Bernd Ahrbewck, geboren 1949, ist Erziehungswissenschaftler, Diplom-Psychologe und Psychoanalytiker. Er lehrt als Professor für Psychoanalytische Pädagogik an der Internationalen Psychoanalytischen Universität (IPU Berlin). Von 1994 bis 2016 hatte er einen Lehrstuhl am Institut für Rehabilitationswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin inne.

Die vom Verlag zu Klampen besorgte Reihe ´Essays` bietet eine treffliche Auswahl an Themenbänden zu aktuellen gesellschaftlichen Fragen und Diskursen. - Zu dieser Buchreihe bietet die SFB in Zusammenarbeit mit dem Verlag ein Gesamtverzeichnis der lieferbaren und geplanten Bände im DIN A 5-Format an, welches wir Ihrer Bestellung gerne beilegen.

Jahrmarkt der Befindlichkeiten

Ahrbeck, Bernd
Hamilton, Anne

Jahrmarkt der Befindlichkeiten

Von der Zivilgesellschaft zur Opfergemeinschaft - [Zu Klampen Essayreihe]

17.03.2022 • zu Klampen Verlag • Reihe Essayreihe • 18,5 × 11,5 cm • Hardcover • 158 Seiten

16,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Homo digitalis

Hanselle, Ralf
Hamilton, Anne

Homo digitalis

Obdachlos im Cyberspace Zu Klampen Essayreihe

18.09.2023 • zu Klampen Verlag • Reihe Essayreihe • 18.5 × 11.5 cm • Hardcover • 128 Seiten

16,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Professionell werden - professionell arbeiten - professionell bleiben: Die Sigmund-Freud-Buchhandlung unterstützt Sie gerne dabei

  • Die SFB als überregional tätige Fachbuchhandlung steht für ein auf Nachhaltigkeit und Bindungsfähigkeit fußendes ganzheitliches Konzept rund um die Beschaffung aller (Fach-)Bücher, aller Medien und sämtlicher deutschsprachiger Fachzeitschriften
  • Jahrzehnte an Erfahrungen, kundige Kollegen und beste Drähte zu zahlreichen Verlagen, zu Lektoraten, zu AutorInnen, zu Institutionen und Einrichtungen gewährleisten Kompetenz und punktgenaue Beratung auf hohem Niveau.
  • ALLES rund um Bücher, Medien, Fachzeitschriften und Testverfahren aus EINER HAND: StammkundIn der SFB werden; die Vorteile einer tragfähigen Zusammenarbeit sehen und im gemeinsamen Interesse für die eigene Arbeit nutzen.

SFB aktuell: Israel / Palästina - Kain und Abel am Scheideweg (VI)

Kleines Brainstorming für psychoanalytisch Bewanderte: Identifikation mit dem Aggressor - Widerholungszwang - Verschiebung - Reaktionsbildung - Idealisierung - Täter-Opfer-Umkehrung - Verleugnung - Abwehr - Allmachtsphantasien - Groll und Rache - Scham ...

In den vergangenen fünf Monaten informierte die SFB regelmäßig über aktuelle und grundlegende  Literaturen zu dem seit der Gründung des Staates Israel bestehenden Dauerkonflikt mit den Palästinensern, welche im Herbst 2023 durch den Angriff der Hamas auf den Süden Israels drastisch eskalierte.

Es stehen sich in dieser bis aufs Blut ausgetragenen Kontroverse zwei absolut inkompatible Ansprüche gegenüber: Das aus uralten und religiös hergeleiteten Wunsch-Vorstellungen abgeleitete und in 1948 realisierte Begehren, eine eigene und sichere ´Heimstatt` für die in der Diaspora weltweit verstreuten Juden mit einem eigenen Staatsterritorium im ´verheißenen Land` zu errichten; - und andererseits dem Anrecht der seit Menschengedenken auf eben diesem Land lebenden - im Sinne des Wortes - Ein-Geborenen.

Wie es kein trockenes Wasser oder einen quadratisch anmutenden Kreis gibt, wird jedem Vernunftbegabten einleuchten, daß diese Aporie, diese Ausweglosigkeit, nicht vermittels einer Pro- oder Kontraentscheidung für die eine oder die andere Seite aufgelöst werden kann. Ähnlich einer Paartherapie, die zwei toxisch gewordene, wutentbrannte und um das gemeinsame Haus bis aufs Messer sich streitende Kontrahenten in die Kur zu nehmen versucht, werden diese beiden völlig entgleisten, irrational agierenden Seiten wohl nur von außen durch mütterlich-väterliche Autorität zur Besinnung gebracht und eine tragfähige, realitätstaugliche Lösung erreicht werden können.

Mit aller Bescheidenheit könnte hier die Psychoanalyse einen gewissen erkenntnisgenerierenden Konfliktlösungsbeitrag leisten, indem sie die eigentlichen Dynamiken dieses aus dem Ruder gelaufenen Konfliktes mit freischwebender professioneller Aufmerksamkeit benennt und ihre eigenen Erkenntnisse ernstnimmt und in Anwendung bringt. Tatsächlich mangelt es an analytischer Kompetenz und Souveränität; Befangenheit und die ´dunklen Schatten` der nicht wirklich in den Lehranalysen bearbeiteten Vergangenheit verhindern dies. Deshalb kommt die Gilde über Betroffenheitslyrik nicht hinaus und begibt sich in Teilen auf das Niveau einer unmündig anmutenden Politik, die mit waghalsigen Begriffen aus der Zeit des Absolutismus hantiert (´Staatsräson`), statt kompetenz-, vernunftgeleitet, integer und aus einer einigermaßen reifen Position heraus die infantil anmutende Schwarz-Weiß- Welt zu verlassen und durch sinnfreies Agieren nur noch schlimmer macht.

Im Newsletter-Archiv der SFB können die entsprechenden Monatsausgaben und alle weiteren Ausgaben der letzten beiden Jahre nachlesen, gegebenenfalls auch ausgedruckt und /oder an interessierte KollegInnen weitergeleitet werden.

Blick in den Abgrund

SFB - aktuell

Friedländer, Saul

Blick in den Abgrund

Ein israelisches Tagebuch. - Aus dem Englischen von Andreas Wirthensohn

27.12.2023 • C.H.Beck • 20,5 cm × 12,4 cm • Hardcover • 237 Seiten

24,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Saul Friedländer, der große Historiker des Holocaust, hat im Alter von über 90 Jahren zwischen Januar und Juli 2023 ein Tagebuch begonnen, in dem er die aktuellen Ereignisse in seinem von inneren Widersprüchen und identitätsproblemen zunehmend zerrissenen Land Israel schildert und kommentiert. Dies immer in Rückblenden aus der Geschichte dieses Landes, das er einst mit aufbauen half. Friedländer beobachtet genau und beschreibt einige der zentralen Konfliktlinien; und er denkt in seinem Buch über gangbare Lösungen nach.

So weit die Identitätskrise dieses einst an den Reisbrettern von europäisch geprägten Zionisten und Idealisten konzipierten Staates der Juden schon in den vergangenen Jahren, ja Jahrzehnten, fortgeschritten war; so gering und bewältigbar erscheinen diese Probleme aus heutiger tagesaktueller Sicht. Denn über ein halbes Jahr nach dem ´Überraschungsangriff` der Hamas auf den Süden Israels, der Tod und Verderben brachte und das Grundvertrauen der Menschen in einen starken und wehrhaften Staat mit hervorragenden Geheimdiensten und einer reaktionsfähigen Armee unwiederbrünglich erschütterte, hat sich vieles verändert: Israel sieht sich heute tatsächlich unweit eines Abgrundes, der nicht von äußeren Feinden herrüht. - In einem Furor nie gekannten Ausmaßes wurde von den aktuell Verantwortlichen des Staates ein Vernichtungsfeldzug gegen den Aggressor, die Hamas, in Gang gesetzt, der indes zum allergrößten Teil die Zivilbevölkerung traf und trifft, welche in einem für die meisten unentrinnbaren Gehege namens Gazastreifen festgesetzt ist.

Inzwischen steht dort kaum noch ein Stein auf dem anderen; die Zahl der Getöteten und Verletzten ist riesig und selbst sie ist zu einem Politikum geworden, indem je nach Interessenlage die Angaben nach oben getrieben oder nach unten geschönt werden.

Saul Friedländer, weltberühmt, mit höchsten Preisen ausgezeichnet und im 90. Jahr seines Lebens angekommen, kann nicht mehr mitdemonstrieren, aber er schreibt ein «israelisches Tagebuch», um dieser dramatischen Entwicklung entgegenzutreten. Es ist eine schmerzhafte, bewegende Lektüre und ein Appell an alle, den Absturz Israels in eine autoritär-religiöse Pseudodemokratie zu verhindern. - Nach dem so fanatisch von den Israelis geführten Krieg geden die Hamas, bei dem faktisch die gesamte Zivilbevölkerung ins Visier geraten ist, steht zu befürchten, daß es nach diesem desaströsen Feldzug zu einer Abrechnung kommen wird: Die erwartbare Eigendynamik, die in der zersplitterten iisraelischen Gesellschaft nach dem Waffengang ihr explosives Potenzial entfalten dürgfte, könnte dem fragilen Konstrukt des Staates Israel mehr zusetzen und gefährlicher werden, als alle äußeren Feinde dies je vermöchten.

Der Autor: Saul Friedländer, Jahrgang 1932, überlebte als Kind den Holocaust in einem katholischen Waisenhaus. Seine Eltern wurden von den Nazis ermordet. Mit fünfzehn Jahren ging er mit einem gefälschten Pass, der ihn zwei Jahre älter machte, von Frankreich nach Palästina, um den Staat Israel mit aufzubauen. Er ist der Autor von «Das Dritte Reich und die Juden», der kanonischen Darstellung des Holocaust, für die er u.a. mit dem  Friedenspreis des deutschen Buchhandelss geehrt wurde.

Nachfolgend eine kleine Auswahl besonders gefragter Titel zum Thema:

Ein Land und zwei Völker

Buber, Martin (1878-1965)
Mendes-Flohr, Paul

Ein Land und zwei Völker

Zur jüdisch-arabischen Frage

13.11.2018 • Jüdischer Verlag • 20.5 × 12.8 cm • Paperback • 398 Seiten

22,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

1948

Morris, Benny

1948

Der erste arabisch-israelische Krieg - [OT: 1948: A History of the First Arab-Israeli, Yale University Press, 2008]

12.2023 • Hentrich und Hentrich Verlag Berlin • 24.4 × 17.1 cm • Paperback • 646 Seiten

32,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Das Recht auf Freiheit

SFB aktuell

Fuchs-El-Bahnasawy, Sabrina
Davids, M. Fakhry (Vorwort)

Das Recht auf Freiheit

Ein biografisches Gespräch mit Gehad Mazarweh über Israel/Palästina, Psychoanalyse und Rassismus

03.08.2023 • Mandelbaum Verlag • 21 × 13.5 cm • Paperback • 108 Seiten

15,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Israel auf der Couch

SFB aktuell - RAR!

Grosbard, Ofer

Israel auf der Couch

Mit einem Geleitwort von Yoram Kaniuk. Übersetzt aus dem Neuhebräischen von Axel Monte

2001 • Patmos Verlag • Gebunden, mit Schutzumschlag

Kauf-Optionen:

  • Ein folienverschweißtes Archivexemplar 38,00 €
  • Sehr gutes antiquar. Exemplar 28,00 €
weitere Informationen

Cold War Freud

► Sigmund-Freud-Kulturpreis 2023

Herzog, Dagmar

Cold War Freud

Psychoanalyse in einem Zeitalter der Katastrophen. - [OT: Cold War Freud. Psychoanalysis in an Age of Catastrophes]

Deutsche Erstausgabe; 20.11.2023 • Suhrkamp • Reihe suhrkamp taschenbuch wissenschaft - stw, Band 2393 • 17.6 × 10.6 cm • Paperback • 380 Seiten

28,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Was ist los mit Israel?

Pappe, Ilan

Was ist los mit Israel?

Die zehn Hauptmythen des Zionismus

15.12.2023 • BoD – Books on Demand • 21.5 × 13.5 cm • Paperback • 168 Seiten

20,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Aus dem Klassischen Fachantiquariat - ›IRRATIONALE KRÄFTE‹

Irrationale Kräfte unserer Zeit

RAR!

Alexander, Franz (Gabriel)

Irrationale Kräfte unserer Zeit

[ERSTAUSGABE]

1946, EA • Ernst Klett Verlag • 21,7 × 14,7 cm • Ohln. • 318 Seiten

Kauf-Optionen:

  • Gut /sehr gutes Exemplar mit SU 48,00 €
  • Gutes Exemplar 34,00 €
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Franz Alexander (1861-1964), einer der führenden Forscher auf dem Gebiet der Psychologie des Unbewußten, unternimmt in diesem Buch eine groß angelegte Synthese unserer geschichtlichen, soziologischen und seelenkundlichen Erkenntnisse. Er beweist, daß nur die genaue Kenntnis der irrationalen Kräfte, die den Einzelnen so gut wie ganze Völker in ihrem Handeln bestimmen, ein wirkliches Verständnis geschichtlicher Vorgänge gewährleistet, und daß nur durch eine solche Kenntnis die Lenkung der großen Gemeinschaften zum Besseren möglich ist.

»Als ich dieses Buch schrieb, stand ich unter dem Eindruck der tiefgreifenden Veränderungen, die sich im kulturellen Bilde Europas nach dem Weltkrieg vollzogen haben. Die ersten elf Jahre nach den Friedensverträgen war ich in Europa, die nächsten zwölf Jahre in den Vereinigten Staaten. In Europa erlebte ich, wie die Welt, in der ich aufgewachsen war, sich mehr und mehr zersetzte und wie die Lebensformen und die Ideale, die mir zur zweiten Natur geworden waren, nacheinander dahinschwanden. Wie den meisten europäischen Beobachtern wurde es mir klar, daß in diesen ereignisschweren Jahren eine kulturelle Epoche in der Entwicklung der Menschheit sich ihrem Ende zuneigte. Was folgen würde, konnte niemand voraussehen. Aber das konnte jeder sehen, daß das, was dahinschwand, das Höchste war, was wir gekannt hatten: Wissenschaft und Kunst als Selbstzweck, die stetige Verbesserung menschlicher Beziehungen auf der Grundlage gegenseitigen Verstehens und einer verstandesmäßigen Betrachtung der Dinge. All das ging unter in einem chaotischen Gefühl der Unsicherheit, der Angst, des wechselseitigen Mißtrauens zwischen Menschen, die nur noch an materielle Dinge dachten und denen der technische Fortschritt den klaren Blick getrübt hatte. Jedermann war auf das Schlimmste gefaßt, war in Unruhe, in ständiger Überreizung, dachte deshalb nur an sich selbst und an seine unsichere Zukunft, die ihm um so unsicherer erschien, je mehr er dem Eindruck der Erlebnisse des Tages nachgab. Der Grundsatz ,,Primum vivere deinde philosophare" (zuerst leben, dann über das Leben nachdenken) wurde zum Grundsatz, dem alle anhingen.

Bei der Diagnose meiner Patienten fiel es mir in immer stärkerem Maße auf, daß sie sich auf ihre eigenen Probleme zurückzogen, daß sie immer mehr Wert auf die Interessen und die Beziehungen legten, die den Begriff des Privatlebens ausmachen. In dieser Welt der Unsicherheit verlor der gesellschaftliche Wettbewerb und der berufliche Ehrgeiz seine überkommene Bedeutung und der Mensch zog sich auf den schwankenden Boden persönlicher Sympathien und Antipathien zurück. Diese überhitzte und mit Spannungen überladene Atmosphäre der „persönlichen Angelegenheiten" wurde zu einem fruchtbaren Nährboden für alle möglichen neurotischen Störungen.«  - Aus dem Vorwort)

Aus dem Inhalt

I Von der Vernunft zur Unvernunft: Eine verwirrte Welt wendet sich der Psychiatrie zu / Die Wissenschaft im sozialen Leben / Auf der Suche nach einer rationalen Weltordnung / Die Herrschaft der Unvernunft beginnt / Die Philosophie der Gewalt / Zusammenfassung: Von der Befreiung der Persönlichkeit bis zur Entfesselung des Unbewußten / Der Zerfall der Gesellschaft / Die Dynamik des sozialen Wechsels

II Die Grundlagen des menschlichen Verhaltens: Anpassung / Ein Kompendium der Psychopathologie / Regressive Züge im täglichen Leben - Schlaf und Traum - Volkssagen / Die Rolle des Geschlechtstriebs / Die fortschrittlichen Kräfte des Lebens / Zusammenfassung: Die grundlegenden dynamischen Strebungen der menschlichen Natur

III Von der Unvernunft zur Vernunft: Eine dynamische Soziologie ist im Werden / Die psychodynamischen Grundlagen dessozialen Lebens / Die gefühlsmäßige Struktur des totalitären Staats / Die Welle der Zukunft / Die gefühlsmäßige Struktur der Demokratie / Defaitismus gegen Demokratie / Die amerikanische Szene / Neue Grenzen / Krieg und Frieden // Schluß

Der Autor: Franz Gabriel Alexander (ung. Ferenc Gábor Alexander, * 22. Januar 1891 in Budapest; +8. März 1964 in Palm Springs, Kalifornien), war Psychoanalytiker und Arzt. Er gilt als ´Vater` der psychoanalytischen Psychosomatik und war Mitbegründer einer psychoanalytisch orientierten Kriminologie.

Zum Erhaltungszustand: Im Klassischen Fachantiquariat der SFB ist dieser Titel in wenigen gut /sehr gut erhaltenen Exemplaren, teilweise mit dem Schutzumschlag, verfügbar; innen erstaunlich frisch und ohne Anstreichungen, Anmerkungen o.Ä.; der Einband und das Papier altersbedingt leicht nachgedunkelt

SCHÖNER LESEN - Frühlingserwachen und Gartenlust

Prachtvolle Edition

HAP Grieshaber (Holzschnitte)
Rasch, Friedrich (Text); Schwöbel, Herbert (Photographiken)

Der Grosse Garten

[Limitierte Vorzugsausgabe. - Einmalige Auflage von 900 nummerierten Exemplaren]

1965, EA • Fackelträger Verlag • 35,5 × 25,5 cm • OHlblwd. im Pappschuber • unpaginiert

Kauf-Optionen:

  • Sehr gutes Expl. 220,00 €
  • Kl. Fleck am oberen Buchrücken; innen sehr gut 150,00 €
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Der Grosse Garten

Prachtvoller, großformatiger Band mit 16 Original-Holzschnitten von HAP Grieshaber (15 davon farbig), gedruckt von den Original-Holzstöcken und mit 17 Photographiken von Herbert Schwöbel. - Original Halb-Leineneinband im Pappschuber, aus einer limitierten und nummerierten bibliophilen Auflage.

Eine fantastische Hommage an die Natur und an das Leben.

Der Künstler: Der in Oberschwaben geborene Helmut Andreas Paul (HAP) Grieshaber verbrachte seine Schulzeit von 1915 bis 1924 zuerst in Nagold und später in Reutlingen, wo er von 1924 bis 1927 eine Schriftsetzerlehre absolvierte. Daneben besuchte er die Staatliche Kunstgewerbeschule in Stuttgart. Infolge fehlender familiärer Unterstützung musste er das Studium 1928 abbrechen, danach war er zeitweise arbeitslos.

Nachdem er zwischenzeitlich das Studium an der Kunstgewerbeschule wieder aufgenommen hatte, führten ihn Studienreisen zwischen 1931 und 1933 nach England, Ägypten und Griechenland. Im Juli 1933 kehrte er nach Deutschland zurück. Da er sich als Künstler nicht durchsetzen konnte, hielt er sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser. Als Kritiker des Nationalsozialismus wurde ihm 1937 von der Reichskulturkammer die Untersagung der Berufsausübung als Gebrauchsgrafiker und Maler angedroht, sie wurde aber nicht ausgesprochen. 1946 kehrte er in den Reutlinger Raum zurück, wo er ab dieser Zeit auf der Achalm bei Eningen, einer unmittelbaren Nachbargemeinde Reutlingens, lebte und arbeitete. 1950 wirkte er an der Neugründung des Deutschen Künstlerbundes mit, dessen Vorstand er von 1956 bis 1967 angehörte. Zwischen 1951 und 1953 arbeitete er als Lehrer an der Bernsteinschule bei Sulz am Neckar und wurde 1955 Nachfolger Erich Heckels an der Kunstakademie Karlsruhe, wo er bis 1960 lehrte. - Grieshaber engagierte sich auch gesellschaftspolitisch, so zum Beispiel gegen die Diktaturen in Griechenland zwischen 1967 und 1974 und Chile nach dem Militärputsch von 1973, sowie im Bereich Landschaftsschutz/Ökologie, gegen Atomkraftwerke und für den Brückenschlag zwischen den beiden deutschen Staaten DDR und BRD. (Quelle: Gekürzt aus Wikipedia)

Lieferbarkeit und Erhaltungszustand: Beim GALERISTEN, der Kunstabteilung der SFB, ist diese Vorzugsausgabe in zwei Varianten verfügbar; beide im Inneren absolut frisch; die Originalholzschnitte auf Bütten in kräftigen Farben:

Variante 1: Sehr gut, der Einband einwandfrei; innen absolut frisch;
Variante 2: mit leichter Nraunfärbung, Flecken auf dem pberen Einbandrücken (vlg. Foto)

Alpenblumen im Frühling

Alpenblumen im Frühling

11.03.2018 • Insel Verlag • Reihe Insel-Bücherei • 18,5 × 12,1 cm • Hardcover • 62 Seiten

10,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Das kleine Buch der Vögel und Nester

Kredel, Fritz

Das kleine Buch der Vögel und Nester

Insel-Bücherei

11.03.2018 • Insel Verlag • Reihe Insel-Bücherei • 18,5 × 12,2 cm • Hardcover • 55 Seiten

10,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

An den Frühling

Vogeler, Heinrich
Simm, Hans-Joachim

An den Frühling

Zehn Radierungen. Nachdruck der Bilder aus der Mappe 1899/1901. Mit Gedichten

19.03.2007 • Insel Verlag • Reihe Insel-Bücherei • 18,5 × 12,1 cm • Hardcover • 79 Seiten • Mit zahlreichen Abb. der Radierungen

15,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Gartenlust im Frühling

Roth, Johannes

Gartenlust im Frühling

Mit farbigen Fotografien von Marion Nickig

07.03.2016 • Insel Verlag • 18.4 × 11.9 cm • Hardcover • 77 Seiten

10,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

SFB - MEHR als Bücher

Auf SFB-Online, der Internetseite für die Literaturen der Psychoanalyse und Kulturwissenschaften im Netz, ist als Hauptdatenquelle die offizielle Datenbank des deutschsprachigen Buchhandels (VLB - Verzeichnis lieferbarer Bücher) mit rund 2.000.000 Titeleinträgen hinterlegt, in der Sie bibliografieren und jederzeit daraus bestellen können. - Darüber hinaus bietet die Sigmund-Freud-Buchhandlung weitere Arbeitsbereiche und Abteilungen, die wir Ihrer geschätzten Aufmerksamkeit empfehlen möchten, etwa

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Psychoanalyse im Exil

RAR!

Pagel, Gerda; Broser, Stephan

Psychoanalyse im Exil

Texte verfolgter Analytiker

1987 • Königshausen u. Neumann • 21 × 13,8 × 1,2 cm • Paperback • 158 Seiten

22,80 € statt 29,80 € in den Warenkorb weitere Informationen

Aus dem mehrseitige Vorwort der Herausgeber:

"(...) Mit der Machtergreifung wurde die Judenfrage aktuell. Im Frühjahr 1933 schloß man aufgrund eines Erlasses der Nazis alle Juden aus den Vorständen wissenschaftlicher Vereinigungen aus. Max Eitington, Otto Fenichel und Emst Simmel verloren damit ihre Vorstandsmitgliedschaft bei der DPG. Boehm und Müller-Braunschweig nahmen ihre Plätze ein. Zwei Jahre später erklärte die NSDAP, das Fortbestehen der Psychoanalyse wäre nur dann in Deutschland möglich, falls sämtliche Vertreter derselben Arier wären, sodaß 18 jüdische Mitglieder — die Hälfte der damaligen DPG — freiwillig ihren Rücktritt antraten, um die Vereinigung vor der Auflösung zu retten. Lediglich ein Nicht-Jude solidarisierte sich mit den jüdischen Analytikern und legte aus Protest ebenfalls seine Mitgliedschaft nieder.

Mit dem jüdischen Ausschluß aber verwies man in Deutschland endgültig die Psychoanalyse Freuds ins Exil. Die zurückgebliebene .arische Psychoanalyse* unterwarf sich dem .Unbehagen* an Freuds Werken und paßte sich der von H.C. Göring propagierten .Neuen Deutschen Seelenheilkunde* an. Damit verstümmelte sie den authentischen Text Freuds. Verflacht zu einer therapeutischen Technik unter vielen, eingegliedert in eine staatliche Institution, waren nur noch Bruckstücke der eigentlichen Freudschen Konzeption zu finden. Die Sprache der gesellschaftlich bedingten Machtstruktur stellte den .Wahrheitsgehalt* der Psychoanalyse für lange Zeit in Abrede. Die vage Hoffnung Freuds — der im Juni 1938 zur Emigration nach England gezwungen wurde — die Psychoanalyse könne im Kern überleben, erfüllte sich nicht.

Wenn die Psychoanalyse aufhört zu demaskieren, das Ungeheure zu entlarven und sich mit der Arroganz und dem Machtmißbrauch unkontrollierbarer Herrschaftsstrukturen widerspruchslos zu arrangieren versucht, hört sie auf .skandalös* zu sein, was sie von Anfang an gewesen, sie denaturiert ihren eigenen Anspruch und reduziert sich selbst zu irgendeiner Therapieform, die selbst noch in Zeitläuften tiefster Unfreiheit zu gebrauchen ist.“ (Hans Keilson, 1985) — Außer denjenigen, die den Freudschen Text totschwiegen und den anderen, die ihn verschwiegen, gab es auch solche, die dem Verrat am Freudschen Impetus Widerstand leisteten. Einige mußten dafür mit dem Leben bezahlen. Unter ihnen befanden sich Salomea Kemper, die im Warschauer Ghetto starb, der nichtjüdische Psychoanalytiker J.F. Rittmeister, der aufgrund seiner Zusammenarbeit mit der Widerstandsgruppe ´Rote Kapelle` 1943 in Berlin-Tegel ermordert wurde und Karl Landauer, der von den Nazis nach Theresienstadt deportiert, in Bergen-Belsen umkam. (...)"

Die Beiträge des Buches:

  • Karl Landauer: Zur psychosexuellen Genese der Dummheit
  • Hans Keilson: Wohin die Sprache nicht reicht
  • Kurt R. Eissler: Der Sündenfall des Menschen
  • Judith S. Kestenberg: Die Kinder der Verfolgten
  • William G. Niederland: Klinische Aspekte der Kreativität
  • Hillel Klein; Ilany Kogan: Identifikationsprozesse und Verleugnung im Schatten des Narzismus
  • Eddy de Wind: Begegnung mit dem Tod.

Erinnern und Durcharbeiten

RAR!

Lockot, Regine

Erinnern und Durcharbeiten

Zur Geschichte der Psychoanalyse und Psychotherapie im Nationalsozialismus

Überarbeitete Neuauflage der Ausgabe von 1985 (Fischer); 01.2003 • Psychosozial-Verlag • Reihe Bibliothek der Psychoanalyse • Broschiert • 400 Seiten

34,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

›Die Bedeutung des Holocaust für nicht direkt Betroffene‹

Leinengebundene Ausgabe zum Angebotspreis

Moses, Rafael; Eickhoff, Friedrich-Wilhelm

›Die Bedeutung des Holocaust für nicht direkt Betroffene‹

Jahrbuch der Psychoanalyse - Beiheft 14

1992 • frommann-holzboog • Reihe Jahrbuch der Psychoanalyse, Beihefte, Band 14 • 14,7 × 20,8 cm • Leinwand m. Schutzumschlag • 319 Seiten

32,00 € statt 64,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Tagungskalender

Unser überregionaler Kalender zu Tagungen, Konferenzen und Symposien aus dem Bereich der Psychoanalyse