Systemische Therapie und Psychoanalyse; Körperpsychotherapie; Sigmund Freuds Moses; Traum; Israel; Anita Eckstaedt; Holocaust; Palästina, Nahost-Konflikt; Krieg; Jacques Lacan; Sonderangebote; Immendorff;

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SIGMUND-FREUD-BUCHHANDLUNG. SFB: Kunst, Kultur, Psychoanalyse

www.zentralbuchhandlung.de

Novitätenschau Psychoanalyse / Kulturwissenschaften - JANUAR 2024

Illustration: Bücher

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau,
überreicht mit freundlicher Empfehlung von der Redaktion »Index Psychoanalyse«.

im 29. Jahr ihres Erscheinens erreicht Sie einmal mehr die erste Monatsausgabe der Novitätenschau Psychoanalyse und Kulturwissenschaften, die Ihnen auch in 2024 wieder eine profunde Übersicht zu Neuerscheinungen und Klassikern rund um die Profession sowie zu aktuellen gesellschaftlichen Debatten zu bieten bestrebt ist.

Unsere von vielen als hilfreich erachteten Literaturinformationen verstehen sich zugleich als eine fortgesetzte Einladung zu einer bewußt gepflegten und nachhaltigen Zusammenarbeit im Feld der Bücherbeschaffung für alle, die professionell analytisch-kulturwissenschaftlich unterwegs sind; in der Lehre, in der Psychotherapie und in den diversen Institutionen.

Es freut uns in der SFB, daß Ausbildungsinstitute, Bibliotheken und Kliniken im In- und Ausland seit Jahren eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit im gemeinsamen Interesse zu uns pflegen. - Wir fragen uns natürlich auch, was in den vielen anderen, mit Mitgliedsbeiträgen, Spendengeldern und Fördermitteln betriebenen psychoanalytisch verorteten Instituten wohl los ist, die sich noch nie gerührt und Bücher für ihre - gewiss doch vorhandene - Institutsbibliothek über die SFB bezogen haben? - Hier möchten wir unsere Leserinnen und Leser, die großteils ja Mitglieder dieser Institute sind, zum Jahresbeginn ermuntern, bei den Vorständen und Gremien nachzufragen und darauf zu drängen, daß sich diesbezüglich etwas ändern möge.

Ihnen ein gutes Neues Jahr und viel Kraft in herausfordernden Zeiten

In dieser Ausgabe

Der kurze Weg zur SFB: Bestelltelefon (D) 0800 588 78 30

(MO - SA, 8:00-19:00 h, SO, zur ›Blauen Stunde‹ von 10:00-12:00 h)

SFB - Zentralbuchhandlung für die Literaturen der Psychoanalyse und Kulturwissenschaften im Netz - MEHR als Bücher -  ›WISE MEN FISH HERE

PSYCHOANALYSE trifft benachbarte Schulrichtungen

Mentalisieren in der systemischen Praxis

Fonagy, Peter; Asen, Eia

Mentalisieren in der systemischen Praxis

Eine Einführung in die mentalisierungsinspirierte systemische Therapie

2023 • Carl-Auer Verlag • 21.5 × 13.5 cm • Paperback • 296 Seiten

69,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Was in einem anderen Menschen wirklich vorgeht, lässt sich für einen Außenstehenden allenfalls erahnen. Wer sein eigenes Verhalten und überhaupt sich selbst etwas besser verstehen möchte, ist auf Rückmeldungen seiner Umgebung - Eltern, Freunde - , mithin auf Resonanz, auf Ansichten aus anderem Blickwinkel und auf die Befähigung, mit diesen Inputs über den Weg der Reflexion, des Nach-Denkens konstruktiv umzugehen, angewiesen. Diese Vermögen zur Re-Flexion, welches heute da und dort unter dem Begriff ´Mentalisieren` verhandelt wird, kann jedoch durch eigenes neurotisches Verhalten eingeschränkt sein, was wiederum der konstruktiven Problem- und Konfliktlösung zuwiderläuft. In Therapien und bei Beratungen geht es in diesen Fällen deshalb darum, diese Hemmnisse zu erkennen, im therapeutischen Prozess zu bearbeiten und die Mentalisierungsfähigkeit zu verbessern wiederherzustellen oder überhaupt beim Patienten zu begründen.

Eia Asen und Peter Fonagy kombinieren mentalisierungsbasiertes Vorgehen mit systemischen Konzepten und Techniken zu einer Verfahrensweise, die sich gut in die therapeutische Praxis unterschiedlicher Therapieschulen integrieren lässt, nahezu unabhängig von deren jeweiliger theoretischer Ausrichtung. Abgesehen von der therapeutischen Arbeit mit Individuen, Paaren und Familien haben die Autoren mit ihrem Konzept auch  Jugendhilfeeinrichtungen sowie Schulen im Blick.

Die Autoren

Eia Asen, Prof. Dr. med., Fellow of the Royal College of Psychiatrists, ist Psychiater für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und arbeitete 40 Jahre im britischen National Health Service. Er war viele Jahre lang klinischer Leiter des Marlborough Family Service, einer systemisch orientierten psychiatrischen Einrichtung für Kinder, Jugendliche und Familien im Zentrum von London.

Peter Fonagy, Prof., PhD, Fellow of the Academy of Medical Sciences, Fellow of the British Academy, Fellow of the Academy of Social Sciences u.a. ist Professor für zeitgenössische Psychoanalyse und Entwicklungswissenschaften und Leiter der Fakultät für Psychologie und Sprachwissenschaften am University College London sowie Hauptgeschäftsführer des Anna Freud National Centre for Children and Families.

Affektregulierung, Mentalisierung und die Entwicklung des Selbst

Fonagy, Peter; Gergely, György; Jurist, Elliot L; Target, Mary

Affektregulierung, Mentalisierung und die Entwicklung des Selbst

8. Druckaufl. 2022 • Klett-Cotta • 23,3 × 15,6 cm • Hardcover • 576 Seiten

55,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Mentalisierungsbasierte Therapie

Taubner, Svenja; Fonagy, Peter; Bateman, Anthony W.

Mentalisierungsbasierte Therapie

28.10.2019 • Hogrefe Verlag • 24 × 16,5 cm • Paperback • 98 Seiten

19,95 € in den Warenkorb weitere Informationen

Psychoanalytisch verstehen - Systemisch denken - Suggestiv
intervenieren

Fürstenau, Peter (1930-2021)

Psychoanalytisch verstehen - Systemisch denken - Suggestiv intervenieren

18.06.2007 • Klett-Cotta • Reihe Leben Lernen, Band 144 • 21.1 × 13.6 cm • Paperback • 259 Seiten • Klassiker zum Thema

30,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Der Name Peter Fürstenau (1930-2021) steht für eine Psychoanalyse, die sich nicht scheut, von anderen Therapierichtungen zu lernen. Sein Blick war klar in die Zukunft gerichtet - und auf die Patienten. Er warnte davor, deren Probleme und Erfordernisse im Übereifer einer womöglich starr und regide praktizierten ´Psychoanalyse` zu opfern und das Patientenwohl dadurch hintanzustellen. Das zu bewahren und kontinuierlich zu vertiefen, was sich in der Psychoanalyse bewährt hat einerseits und dabei aufgeschlossen zu sein für das Kennen und Anerkennenkluge hilfreicher therapeutischer Ansätze benachbarter Schulrichtungen andererseits, das sind Fürstenaus Forderungen an die Kollegenschaft.

Peter Fürstenau, der selbst sein Leben lang als Psychoanalytiker tätig war, zählte zu jenem überschaubaren Kreis der kritischen Beobachter der Entwicklung der Psychoanalyse als Fach und als psychotherapeutische Praxis. Bereits seine früheren Bücher widmeten sich der kritischen Beschreibung des für seine Begriffe nicht selten unvorteilhaften Zustandsbildes der Psychoanalyse.

Auch in dieser Veröffentlichung geht es dem Autor darum, die Psychoanalyse zukunftsfähig zu machen, die Methode auf die heutigen gesellschaftlichen Bedürfnisse zu beziehen - ohne ihre Grundpositionen preiszugeben. Wohin diese Veränderungen führen können, wo die Psychoanalyse wertvolles Wissen und Können einbringen kann, zeigen die Schwerpunkte des Buches: Um die Sterilität und Selbstläufigkeit psychoanalytischen Arbeitens aufzubrechen, schlägt Peter Fürstenau die Einbeziehung lösungsorientierter kurz- und mittelfristiger Psychotherapien vor. An konkreten Beispielen wird gezeigt, wie die Konzepte ineinandergreifen und miteinander kompatibel gemacht werden können. So, wie sich die inhaltlichen Ziele der Psychoanalyse wandeln müssen, werden auch die Lehrinhalte in der Ausbildung einer kritischen Revision unterzogen. Ein neues Curriculum wird zur Diskussion gestellt. Ein dritter Schwerpunkt beschäftigt sich mit den Anwendungsfeldern psychoanalytischen Wissens: Stärker als bisher sollen Psychoanalytiker in nicht-klinischen Bereichen tätig werden: In der psychologischen Beratung, in Supervision und Coaching. Daß die Psychoanalyse hierfür wichtige Basisfertigkeiten zur Verfügung stellt, wurde bisher meist übersehen.

Der Autor: Peter Fürstenau (* 20. Mai 1930 in Berlin; † 27. März 2021 in Düsseldorf) war ein deutscher Psychoanalytiker und Psychotherapeut.

Biographie und (un)bewusste Berufswahlmotive von Psychotherapeuten

Fürst-Pfeifer, Gabriele

Biographie und (un)bewusste Berufswahlmotive von Psychotherapeuten

Psychoanalytiker und Systemische Familientherapeuten erzählen aus ihrem Leben

03.2013 • Waxmann • 24 × 17 cm • Paperback • 352 Seiten

37,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Krisen auf dem Lebensweg

Schmeer, Gisela

Krisen auf dem Lebensweg

Psychoanalytisch-systemische Kunsttherapie (Neuausgabe)

3. Aufl. 2019 • Klett-Cotta • Reihe Leben lernen, Band 96 • 21 × 17,1 cm • Paperback • 296 Seiten • Mit zahlr. Abb im Text

50,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

PSYCHOANALYSE - »Das Ich ist vor allem ein körperliches ...« (Freud)

Vom Körper und seinen Beseelungen

Verein für Psychonanalytische Sozialarbeit Rottenburg und Tübingen

Vom Körper und seinen Beseelungen

Lustvolle und schmerzliche Umschreibungen von Körperlichkeit

02.10.2023 • Brandes u. Apsel • 23.5 × 15.5 cm • Paperback • 212 Seiten

29,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Der Körper ist müde, schmerzt, gerät in Panik und verhindert so das Aufstehen morgens oder führt zum Abbruch des Schulbesuchs. Oder er zeigt sich in plötzlicher aggressiver Entgrenzung,»rastet aus« (oder ein?), wo vorher keinerlei Verbindung zu den Affekten spürbar war. Über das Erleben, im falschen Körper zu stecken oder ihn nur noch auf besondere Weise ernähren zu können, werden Identitätsfragen ganz neu gestellt.

Mit schwer aushaltbaren Ausdünstungen und schwierigem Essverhalten werden über Ekelgefühle beim anderen Grenzen errichtet und eingerissen. Unzählige Konflikte über Hygiene und die fehlende positive Besetzung des eigenen Körpers werfen Fragen nach einer möglicherweise steckengebliebenen Ablösung vom mütterlichen Körper auf.

Die Beschäftigung mit dem Körper hat jenseits der geschilderten Symptomatik in unserem Arbeitsfeld natürlich auch viele Bezüge zur aktuellen gesellschaftlichen Realität. Schon bei unserer letzten Tagung sprach Hans Hopf von einer zu beobachtenden zunehmenden Verschiebung von psychischen Konflikten auf den Körper. Als Kompensation gesellschaftlicher Ohnmachtserfahrungen wird nicht selten der Körper instrumentalisiert, optimiert und zur Schau gestellt. Auch die ungebremst fortschreitende Digitalisierung in allen Lebensbereichen steht offenkundig für eine »zunehmende Entkörperlichung der Welt«. Das Ausfallen körperlicher Begegnungsräume und damit auch leibgebundener Selbstwirksamkeitserfahrungen führt nach Hartmut Rosa zu einem »Verlust der Weltbeziehung«. Eine resonante Begegnung mit dem anderen als anderem werde damit ebenfalls erschwert. Psychoanalytisch gedacht als »Rückkehr des Verdrängten« ist die gleichzeitig zu beobachtende zunehmende gesellschaftliche Beschäftigung mit dem Körper sicher eine Gegenbewegung zu dem ebenfalls festzustellenden Bedeutungsverlust.

Die Beiträge des Bandes (in Auswahl):  Christof Krüger: Der Körper als Schnittstelle, Vermittler und Grenze für Zugänge zum Anderen und uns selbst in der Psychoanalytischen Sozialarbeit / Manfred Gerspach: »Das Ich ist vor allem ein körperliches ...« (Freud) - Geht uns die Sinnlichkeit in Pädagogik, sozialer Arbeit und Therapie verloren? / Matthias Albus: Der Körper als Schnittstelle // Michael Kaschek: »Mein Körper hält sich nicht an mich, er tut, was ich nicht darf« (Robert Gernhardt) - Beschulung eines Adoleszenten zwischen Anpassung und Kontrollverlust / Christof Krüger; Piet Czwalina; Lorenza Fegert; Anna Rinderknecht: Die seelischen Verletzungen hinter den Shellacknägeln / Anke Kerschgens; Marga Günther; Joachim Heilmann: Der Körper als Resonanzraum - körperliche Empfindungen als ein Medium des Verstehens / Andreas Löwe: »Ich esse, also bin ich« u.a.

Handbuch Körperpsychotherapie (2. Auflage)

Marlock, Gustl; Weiss, Halko; Grell-Kamutzki, Lutz; Rellensmann, Dagmar

Handbuch Körperpsychotherapie (2. Auflage)

14.10.2023 • Schattauer • 24.5 × 16.8 cm • Hardcover • 1040 Seiten

100,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Seit dem frühen zwanzigsten Jahrhundert gibt es einen immensen Reichtum an Wissen, wie Körper und Geist gleichrangig und dynamisch aufeinander bezogen sind. Das hilfreiche Manual entfaltet eine ausführliche Perspektive auf die historischen Wurzeln, die theoretischen Grundlagen und die methodische Vielfalt des körperpsychotherapeutischen Feldes. Es eignet sich dazu, den Dialog innerhalb der Körperpsychotherapie und mit den anderen psychotherapeutischen Richtungen anzuregen und bietet eine umfassendste Darstellung der Körperpsychotherapie und des körperpsychotherapeutischen Feldes auf aktuellstem Stand; es stellt die wichtigsten Strömungen dieses Ansatzes anschaulich dar und bildet jeweils deren Spektrum der Theorie, Metatheorie und Praxis ab.

Aus dem Geleitwort von Jürgen Kriz

"(...) Rund eineinhalb Jahrzehnte nach der ersten Auflage, 2006, liegt nun die zweite Auflage dieses umfangreichen Handbuchs der Körperpsychotherapie vor. Es enthält etliche neue Kapitel; die anderen wurden grundlegend überarbeitet und aktualisiert. Insgesamt ist dabei ein Band entstanden, der als Kompendium körperpsychotherapeutischer Ansätze mit ihren neueren Befunden und Entwicklungen einen wichtigen Impuls für die psychotherapeutischen Diskurse leisten könnte. Zwar wurden in den letzten Jahren etliche durchaus fundierte Bücher zur Körperpsychotherapie publiziert. Doch sind diese auf spezifische Ansätze (z. B. Bioenergetik) und/oder bestimmte konzeptuelle Perspektiven fokussiert und dadurch notwendigerweise beschränkt, während das vorliegende Handbuch durch seine umfassende Gesamtsicht auf die Komplexität und Buntheit des körperpsychotherapeutischen Feldes besticht. Immerhin zeichnet sich die Körperpsychotherapie unter anderem dadurch aus, dass sie trotz ihrer Verwurzelung besonders in den psychodynamischen und humanistisch-psychotherapeutischen Ansätzen (aber auch von Verhallenstherapeuten und systemischen Therapeuten angewendet) letztlich keiner dieser »vier Grundorientierungen« formal eindeutig zugeordnet werden kann. (...)

(...) Die Perspektive darauf, dass menschliche Subjektivität verkörpert ist - was auch die Herausgeber dieses Bandes in ihrer Einführung als ein zentrales Grundaxiom der Körperpsychotherapie hervorheben wird somit um die komplementäre Perspektive ergänzt, dass diese Subjektivität in unserer heutigen Zeit mit ihren Kulturen auch »zur Sprache gebracht« werden muss. Nur so kann sich der Mensch, wie oben betont wurde, selbst verstehen und sich anderen verständlich machen. Auch hier hat die Körperpsychotherapie einen großen Schatz an Vorgehensweisen entwickelt, wie auf die Stimmigkeit zwischen dem subjektiv Erspürten und dem intersubjektiv Versprachlichten geachtet und diese gefördert werden kann (und somit - in der Sprache der Psychoanalyse - dem Zugriff der Introjekte entzogen wird). »Da, wo die Sprache aufhört, wohnen wir wirklich«, hat Eugen Gendlin wunderschön die eine Perspektive der Komplementarität formuliert. Die andere und komplementäre Perspektive aber ist, dass wir heutigen Menschen auch in einer Welt aus komplexen sozialen Beziehungen, Werkzeugen und anderen Artefakten wohnen - und vor allem (als »animal symbolicum«, wie Ernst Cassirer betonte) in einer Welt der intersubjektiv-kulturell entwickelten Symbolsysteme (wie besonders der Sprache mit ihren Realität erzeugenden Werkzeugen). (...)"

Die Herausgeber

Gustl Marlock, Dipl.-Päd., Psychologischer Psychotherapeut, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Dozent für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, Leiter der Ausbildung in Unitiver Körperpsychotherapie am Zentrum für Integrative Körpertherapie und Humanistische Psychologie in Frankfurt/M.

Halko Weiss, PH.D. Dipl.-Psych., Psychologischer Psychotherapeut, Mitbegründer und Senior-Trainer des Hakomi Institute, Inc., USA. Dozent für achtsamkeitszentrierte Körperpsychotherapie; zahlreiche Veröffentlichungen.

Analytische Körperpsychotherapie in der Praxis

Monatsangebot

Geißler, Peter

Analytische Körperpsychotherapie in der Praxis

1998 • Pfeiffer bei Klett-Cotta • Reihe Leben lernen, Band 127 • 20,8 × 13,4 × 2,2 cm • Paperback • 266 Seiten

15,00 € statt 25,50 € in den Warenkorb weitere Informationen

Eine der wichtigsten Neuerungen in der Analytischen Psychotherapie stellt die Öffnung zu körpertherapeutischen Interventionen dar. Wie Körperarbeit in das analytische Verfahren einbezogen werden kann und damit neue Dimensionen im Erleben des Patienten zugänglich werden, möchten die hier versammelten Beiträge aufweisen.

Die Beiträge (in Auswahl): Günter Heisterkamp: Der Umgang des Analytikers mit passageren Überschreitungen des Settings durch den Patienten. / Otto Hofer-Moser: Die Bedeutung der korrigierenden Beziehungserfahrungen.  Körperbezogenes Arbeiten als eine oft notwendige Voraussetzung für die Entwicklung dieser therapeutischen Beziehung. / Gisela Worm: Zum Umgang mit Übertragung in einer analytischen Körperpsychotherapie. / Gerhard Lang: »In Beziehung kommen.« Fallgeschichte zur Problematik von Energie- und Beziehungsmodellen in der Körperpsychotherapie. / Rudolf Maaser u. a.: Übertragung in der körperbezogenen Psychotherapie. / Michael Herpke: Die Stimulierung der Übertragung: Überlegungen zu Psychodynamik und Körperarbeit bei Patienten mit gespaltenen Objekten und projektiver Identifizierung. /Jacques Berliner: Beitrag der Gruppenarbeit zum individuellen Prozess in der körpervermittelten, analytischen Psychotherapie.

Lieferbarkeitshinweis: Bei der SFB als verlagsfrischer Archivbestand zum Angebotspreis; beim Verlag vergriffen.

Körperbild und Persönlichkeit

Küchenhoff, Joachim; Agarwalla, Puspa

Körperbild und Persönlichkeit

Die klinische Evaluation des Körpererlebens mit der Körperbild-Liste. Mit Online-Material

2., korr. Aufl. 2013 • Springer Berlin • 24 × 16,8 cm • Hardcover • XI, 157 Seiten • Mit 9 s/w Ill., 6 Tab., Bibliographie

64,99 € in den Warenkorb weitere Informationen

Psychoanalyse der Lebensbewegungen

Geißler, Peter; Heisterkamp, Günter

Psychoanalyse der Lebensbewegungen

Zum körperlichen Geschehen in der psychoanalytischen Therapie - Ein Lehrbuch

2007; 04.07.2007 • Springer Wien • 24,4 × 17 cm • Hardcover • X, 675 Seiten • Mit Bibliographie

169,99 € in den Warenkorb weitere Informationen

Körperkult - Körperzwang - Körperstörung

Barkhoff, Jürgen; Engelhardt, Ingrid von

Körperkult - Körperzwang - Körperstörung

im Spiegel von Psychopathologie, Literatur und Kultur

11.2010 • Mattes Vlg • 21 × 14 cm • Paperback • XIII, 380 Seiten • 29 Abb., z.T. in Farbe

30,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Seele, Subjekt, Körper

Geringer Bestand!

Seifert, Edith

Seele, Subjekt, Körper

Freud mit Lacan in Zeiten der Neurowissenschaft - Forschung Psychosozial

1. Aufl. 2008 • Psychosozial-Verlag • Reihe Forschung Psychosozial • 14,8 × 21,0 cm • Broschiert • 326 Seiten

36,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Analytische Körperpsychotherapie in der Praxis

Monatsangebot

Geißler, Peter

Analytische Körperpsychotherapie in der Praxis

1998 • Pfeiffer bei Klett-Cotta • Reihe Leben lernen, Band 127 • 20,8 × 13,4 × 2,2 cm • Paperback • 266 Seiten

15,00 € statt 25,50 € in den Warenkorb weitere Informationen

Das Schweigen der Seele - Das Sprechen des Körpers

Leiser, Eckart

Das Schweigen der Seele - Das Sprechen des Körpers

Psychoanalytische Zugänge zum Körper und dessen Leiden

Nachdruck der Ausg. 06.2007 • Psychosozial-Verlag • Reihe Bibliothek der Psychoanalyse • 21,0 × 14,8 cm • Paperback • 236 Seiten

28,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Und er bewegt sich doch

Polenz, Silke von

Und er bewegt sich doch

Ketzerisches zur Körperabstinenz der Psychoanalyse

Erstausgabe; 23.10.1994 • Suhrkamp • 17,6 × 10,7 cm • Paperback • 293 Seiten

11,50 € in den Warenkorb weitere Informationen

Die Körper-Psyche-Disssoziation

Lombardi, Riccardo

Die Körper-Psyche-Disssoziation

Die Entwicklung nach Bion

10.2022 • Brandes u. Apsel • 24 × 17 cm • Paperback • 264 Seiten

34,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Endliches und unendliches Judentum - SIGMUND FREUDS Moses

„Einem Volkstum den Mann abzusprechen, den es als den größten unter seinen Söhnen rühmt, ist nichts, was man gern oder leichthin unternehmen wird, zumal wenn man selbst diesem Volke angehört. Aber man wird sich durch kein Beispiel bewegen lassen, die Wahrheit zugunsten vermeintlicher nationaler Interessen zurückzusetzen, und man darf ja auch von der Klärung eines Sachverhalts einen Gewinn für unsere Einsicht erwarten.“

S. Freud, in: ´Der Mann Moses und die monotheistische Religion

Der Mann Moses, ein historischer Roman

Freud, Sigmund
Gindele, Thomas

Der Mann Moses, ein historischer Roman

Das Manuskript von 1934

07.12.2023 • Verlag Turia + Kant • 28 × 21 cm • Broschur • 267 Seiten • Faksimiles

39,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Nach der Fertigstellung dieses hier erstmals publizierten Urmanuskripts seines Moses-Textes scheint Freud zunächst an eine Veröffentlichung zu seinen Lebzeiten nicht gedacht zu haben; zu heikel und seine Adepten möglicherweise allzu arg irritierend .... . - Im Oktober 1934, kurz nach Beendigung des ersten Manuskripts, schrieb Freud an Eitingon: »Ein Teil fügt dem jüdischen, ein anderer dem christlichen Fühlen schwere Beleidigungen zu; beides in unserer Zeit kaum zu wagen.« Denn wenn der »Auszug aus Ägypten« allein die ägyptischen monotheis­tischen Priester betrifft, deren Nachfahren auch die Bibel schrieben, stehen die Auserwähltheits­narzissmen aller drei monotheistischer Religionen – Christentum, Judentum und Islam – allesamt auf dem Prüfstand.

Diese erste Version zeigt, welche komplexen Veränderungen Freud weiterhin bis zur Veröffentlichung 1938 vornimmt: Während er den Mord an Moses braucht, um Juden- und Christentum gegenüber der NS-Bedrohung zusammenzulöten, muss er auf der anderen Seite zugleich zwei Schwachpunkte seiner Herleitung abdecken:

a) Warum sollten die Juden die Beschneidung beibehalten, obwohl sie zu den unerträglichen Ansprüchen Moses’ gehörte, deretwegen sie ihn getötet haben sollen? - b) In diesem Manuskript ist der »Mord an Moses« auch nicht in Bezug zum Judentum des Zweiten Tempels zu bringen, das in einem besonderen Fortschritt der Geistigkeit begründet wird.  Dieser Text, den Freud als »Historischen Roman« bezeichnet, ist also erst der Aufweis von Problemen, die der späteren Lösung zugeführt werden mussten und zu Freuds letztem Buch führten: Der Mann Moses Moses und die monotheistische Religion.
Inhalt

SIGMUND FREUD - Der Mann Moses, ein historischer Roman (Das Manuskript von 1934)

Erläuterungen zur Transkription des Textes: Der Mann Moses. Ein historischer Roman - a) Hat Moses gelebt? - b) Die Herkunft Mosis - c) Die neue Religion - d) Der Auszug aus Aegypten - e) Das auserwälte Volk - f) Der Gottesname und Das Zeichen des Bundes.

Kritischer Anhang: II Das Volk Israel - b) Der große Mann  c) Der Fortschritt in der Geistigkeit - d) Triebverzicht  III Der Wahrheitsgehalt der Religion - b) Die Tradition in der Massenpsychologie  c) Die Wiederkehr des Verdrängten - d) Die historische Wahrheit - e) Die geschichtliche Entwicklung

THOMAS GINDELE - Über Freuds Ausarbeitung des Moses-Buchs (1934-38): Einleitung: Warum »Moses«? - Erster Teil: Vom latenten zum manifesten Inhalt von Freuds »Moses« - I: Rekonstruktion von Freuds Auffassung der Geschichte - 1. Zum Ursprung des Monotheismus - 2. Zur Geschichte des Christentums und die Vorgeschichte des Nationalsozialismus

Die Herausgeber

Thomas Gindele, Gymnasiallehrer in Paris, hat 2003 die französische Ausgabe von ´Heimliches Begehren. Die Geschichte der Sidonie C`. (Freuds Fall von weiblicher Homosexualität) besorgt und 2013 Le ‚Moïse‘ de Freud au-delà des religions et des nations verfasst.

Michel Fagard war wesentlich an der Transkription des Manuskripts beteiligt. Er ist Hochschullehrer i. R. (Paris VIII), Autor von ´La question juive en Autriche-Hongrie`.

Freud und das Vermächtnis des Moses

Bernstein, Richard J.

Freud und das Vermächtnis des Moses

Deutsche Erstausgabe. (OT: Freud and the Legacy of Moses)

2003 (dt. Erstausgabe) • Philo Verlagsgesellschaft, Berlin • 20,6 × 12,6 × 2 cm • broschiert • 244 Seiten

19,80 € statt 24,80 € in den Warenkorb weitere Informationen

"Bernstein erweist sich als herausragender Hermeneutiker und fesselt durch bestechende Textarbeit und ein Thema, das die Wurzeln abendländischer Kultur und Barbarei berührt."

Rheinischer Merkur, Nr. 42 (2003)

Freuds letztes großes Werk ´Der Mann Moses und die monotheistische Religion` gehört zu seinen umstrittensten und problematischsten, aber auch anziehendsten Arbeiten und ist immer wieder zum Gegenstand von Mißverständnissen und Fehlinterpretationen geworden. Freuds darin aufgestellte Behauptung, Moses sei Ägypter gewesen, der von den Juden während des Auszugs aus Ägypten ermordet wurde, löste selbst bei seinen treuesten Anhängern, wenn nicht direkten Widerspruch, so doch zumindest Verwirrung und Unverständnis aus.

Dagegen erfuhr ´Der Mann Moses` in den neunziger Jahren mit den Arbeiten von Yosif Hayim Yerushalmi, Jacques Derrida und Jan Assmann eine geradezu explosionsartige Anerkennung und Aufmerksamkeit. Richard Bernsteins ´Freud und das Vermächtnis des Moses` stellt nicht nur den vorläufig letzten Höhepunkt im Rahmen der (post-)modernen Neubewertung des Freudschen Oeuvres dar, sondern zeigt auch, weshalb und auf welche Weise ´Der Mann Moses` Freuds eigentliches Vermächtnis ist.

Aus dem Inhalt

Der ägyptische Ursprung des Monotheismus und die Ermordung Moses': Die Erzählhandlung / Die These: Moses war ein Ägypter / Die Ellipse: Wenn Moses ein Ägypter war... / Moses' Monotheismus: Erste Hinweise / Historisches / Zwischenspiel: Von Wien nach London

Tradition, Trauma und die Wiederkehr des Verdrängten: „Das wichtigste Stück des Ganzen" / Tradition: Das Problem der „Lücke" / Vom Totemismus zum Monotheismus / Mündliche Tradition / Freuds Lamarckismus? / Schwierigkeiten / Tradition: Das Zusammenspiel bewußter und unbewußter Erinnerungsspuren / Historische Wahrheit

Antisemitismus, Christentum und Judentum: Antisemitismus und Christentum / Der Vorwurf: „Was ist an dir noch jüdisch?" / „Dialog" mit Yerushalmi - Anhang: Ein Briefwechsel zwischen Sigmund Freud und Lou Andreas-Salome

Der Autor: Richard Bernstein, 1932 geboren, ist Professor für Philosophie und lehrte u.a. an der Yale University und der Hebrew University. Derzeit unterrichtet er an der New School in New York. Neben Arbeiten über John Dewey und den amerikanischen Pragmatismus publizierte er Schriften zu Habermas und Hannah Arendt.

Lieferbarkeitshinweis: Bei der SFB ist diese Arbeit in einigen verlagsfrischen Archivexemplaren der Erstausgabe zum Angebotspreis verfügbar; beim Verlag vergriffen.

Freuds Moses-Studie als Tagtraum

Grubrich-Simitis, Ilse
Ohlmeier, Dieter

Freuds Moses-Studie als Tagtraum

Ein biographischer Essay

1991 • Verlag Internationale Psychoanalyse bei Klett­Cotta • Reihe Die Sigmund-Freud-Vorlesungen, Band 3 • 20,5 × 12 cm • klappenbroschiert • 116 Seiten • s/w Fotos und Faksimiles

10,00 € statt 15,80 € in den Warenkorb weitere Informationen

Der Mann Moses und die Stimme des Intellekts

List, Eveline

Der Mann Moses und die Stimme des Intellekts

Geschichte, Gesetz und Denken in Sigmund Freuds historischem Roman

07.03.2008 • Studien Verlag • 24 × 17 cm • broschiert • 228 Seiten

34,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Der Mann Moses

RAR!

Freud, Sigmund

Der Mann Moses

und die monotheistische Religion

1964, EA • Suhrkamp • Reihe Bibliothek Suhrkamp, Band 131 • 18,3 × 12,0 cm • gebunden mit Schutzumschlag • 176 Seiten

28,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Freuds Moses

RAR!

Yerushalmi, Yosef H.

Freuds Moses

Endliches und unendliches Judentum

1992 • Wagenbach, K • 21,2 × 14,0 cm • Englisch Broschur • 192 Seiten

24,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Aus dem Klassischen Antiquariat der SFB - Freuds Moses

RAR!

Freud, Sigmund

Der Mann Moses und die monotheistische Religion

[ERSTAUSGABE 1939]

1939, Erstausgabe • Allert de Lange, Amsterdam • 20,8 × 13,5 cm • OLwd, mit geprägtem Titel • 239 Seiten

380,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Der Mann Moses und die monotheistische Religion

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»Der Mann Moses und die monotheistische Religion« ist nicht nur die umfangreichste, sondern auch die bei weitem bedeutendste Arbeit Freuds zur Bedeutung der Religion aus psychoanalytischer Perspektive. Es ist das große Alterswerk des Begründers der Psychoanalyse, veröffentlicht 1939, als Freud bereits im Londoner Exil lebte, seinen nahenden Tod vor Augen. Geschrieben unter dem Eindruck von Krebskrankheit, dem Sterben und nicht zuletzt im Schatten der Nazibedrohung.

Das ungemein komplexe Werk enthält nicht nur eine Darstellung der Entstehung des Monotheismus, eine Reflexion über die Gestalt des Moses und seines Wirkens sowie eine Untersuchung der Ursachen des Antisemitismus, also Religionsgeschichte und Religionspsychologie. Passagen des Werks sind nichts anderes als eine Zusammenfassung der Grundzüge der Psychoanalyse und ein Rückblick auf die Geschichte der Freudschen Theoriebildung, von der anfänglichen Traumatheorie zur Triebtheorie. Schließlich kann man das Buch aber auch als eine Monographie über die Entstehung individueller und kollektiver Neurosen lesen, als Rekapitulation der psychoanalytischen Kulturtheorie, als politisches Traktat und metaphorische Selbstdarstellung.

Es ist kein Zufall, daß in einer Zeit, in der das Phänomen der Religiosität bis hin zum Fundamentalismus sowie die Ursprünge der großen Weltreligionen mehr und mehr ins Zentrum des Interesses rücken, ›Der Mann Moses und die monotheistische Religion‹ auf einmal zu den meistdiskutierten Freudschen Werken zählt. (Text nach Ilse Grubrich-Simitis)

Erhaltungszustand: Im Klassischen Fachantiquariat der SFB verfügen wir aktuell über ein ganz besonders gut erhaltenes Exemplar dieser letzten Veröffentlichungen zu Lebzeiten Sigmund Freuds als Erstausgabe. Wie meist bei dieser Exil-Ausgabe, finden sich auf einigen Seiten geringe Spuren von Stockfleckchen; der Leineneinband für sein Alter noch besonders gut erhalten; lichtbedingt etwas aufgehellt und mit geringen Gebrauchsspuren. Aus dem Vorbesitz eines israelischen Psychoanalytikers. - Sehr selten!

Unbearbeitete Vergangenheit - Wiederkehr des Verdrängten

»Die Forderung, daß Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung. Sie geht so sehr jeglicher anderen voran, daß ich weder glaube, sie begründen zu müssen noch zu sollen. Ich kann nicht verstehen, daß man mit ihr bis heute so wenig sich abgegeben hat. Sie zu begründen hätte etwas Ungeheuerliches angesichts des Ungeheuerlichen, das sich zutrug. Daß man aber die Forderung, und was sie an Fragen aufwirft, so wenig sich bewußt macht, zeigt, daß das Ungeheuerliche nicht in die Menschen eingedrungen ist, Symptom dessen, daß die Möglichkeit der Wiederholung, was den Bewußtseins- und Unbewußtseinsstand der Menschen anlangt, fortbesteht. (...)

Unter den Einsichten von Freud, die wahrhaft auch in Kultur und Soziologie hineinreichen, scheint mir eine der tiefsten die, daß die Zivilisation ihrerseits das Antizivilisatorische hervorbringt und es zunehmend verstärkt. Seine Schriften´Das Unbehagen in der Kultur` und ´Massenpsychologie und Ich-Analyse` verdienten die allerweiteste Verbreitung gerade im Zusammenhang mit Auschwitz. Wenn im Zivilisationsprinzip selbst die Barbarei angelegt ist, dann hat es etwas Desperates, dagegen aufzubegehren. (...)«

Theodor W. Adorno, in seinem Aufsatz ´Erziehung nach Auschwitz`

»Die erste Generation, die Eltern dieser Kriegskinder, waren im ´Dritten Reich` herangewachsen oder erwachsen. Die meisten von ihnen teilten den Wahn ´ihres Führers`, der ihnen den Besitz der ganzen Welt versprach, in Wirklichkeit aber überall die Vernichtung befahl. Gegenüber ihren Kindern sprachen sie nicht von den Ereignissen, vor allem nicht von der Bedeutung, die diese Zeit und dieser Krieg für sie hatte, den sie miterlebt, mitgemacht oder in dem sie mitgewußt hatten. Mit der ´Stunde Null` schnitten sie ihre Erinnerungen, ihre Geschichte ab; sie erstarrten in Schweigen, die Fragen der Kinder blieben unbeantwortet. Aber dieses Schweigen drängte sich in das Unbewußte ihrer Kinder ein und entfaltete dort seine Wirkung. (...)« 

Aus dem Vorwort zu Anita Eckstaedts Arbeit ´Nationalsozialismus in der zweiten Generation, EA 1989

Erinnern allein reicht nicht

► Erscheint Ende Januar, vorbestellbar

Eckstaedt, Anita

Erinnern allein reicht nicht

Nachwirkungen der NS-Ideologie wahrnehmen und verstehen

01.2023 • Psychosozial-Verlag • Reihe Bibliothek der Psychoanalyse • 21 × 14.8 cm • Paperback • 252 Seiten

34,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Die von vielen über Jahre begierig aufgesogene nationalsozialistische Ideologie wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vom Gros der Deutschen als derzeit offenbar nicht opportun und en vogue ausgeblendet; die mit der Gewaltherrschaft der Nazis verbundenen Greuel und Verbrechen und die eigene Scham und (Mit-)Schuld wurden - psychoanalytisch gesprochen - verdrängt.

Eine Bearbeitung fand in der Breite nirgends statt, gegenseitig ausgestellte ´Persilscheine` reichten aus und nach einer kurzen anarchischen Phase setzte mit Gründung der alten Bundesrepublik unter Konrad Adenauer ein konservatives, restauratives, geschichtsvergessenes und nicht wirklich geläutertes Regime ein: bezüglich der verstörenden, erst jüngst erlebten eigenen Geschichte wurden das Wegschauen, das Schweigen, Verleugnen und intensives Vergessen zur (unausgesprochenen) Staatsräson ...

Während später dann im öffentlichen Raum mittels Mahn- und Gedenkmalen sowie in politischen Sonntagsreden zunehmend an die Gräueltaten der Vergangenheit erinnert wurde, gab es in den öffentlichen Diskursen, in den Schulen und Universitäten etc kein wirkliches Interesse an einer durchgreifenden Aufarbeitung der jüngsten eigenen Geschichte. Das bei den Menschen gleichwohl vorhandene, aber abgespaltete Wissen um die während des Dritten Reichs geschehenen Verbrechen konnte sich so subtil und gerade auf dem Wege des von den Eltern und Großeltern eben nicht Gesagten, des Verschwiegenen wirkmächtig auf ihre Kinder und die der folgenden Generationen übertragen.

Auch wenn mit der 68er-Generation ein Aufbegehren, der Wunsch nach Aufklärung und durchgreifender Bearbeitung der Vergangenheit lautstark eingefordert wurde und gegen den Muff - nicht nur unter den professoralen Talaren - angegangen wurde, was durchaus auch Erfolge zeitigte, litten die Kriegskinder und Folgegenerationen auch weiter unter dieser sprachlosen Tradierung des so gefühls- und schuldbelasteten Erbes, die, wie man heute feststellen muß, weiter anhält. - Das Anliegen von Anita Eckstaedt ist ganz allgemein, die Wahrnehmung für verbliebene Phänomene der NS-Ideologie zuzulassen und das bei sich selbst und in den unternommenen Psychotherapien und Analysen auftauchende nationalsozialistische Erbe mutig zu bearbeiten, auch und gerade, weil diese Selbsterforschungen gar nicht im Trend der Zeit liegen.

Die Autorin: Dr. Anita Eckstaedt, Diplom-Psychologin und Nervenärztin, ist Lehr- und Kontrollanalytikerin (DPV, IPV) im Ruhestand. Vor ihrer 1974 aufgenommenen Praxistätigkeit war sie über viele Jahre wissenschaftliche Mitarbeiterin an Universitätskliniken sowie fünf Jahre am Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt am Main unter Alexander Mitscherlich.

Hitler in uns selbst

RAR!

Picard, Max

Hitler in uns selbst

Vierte, vermehrte Auflage 1946 im Jahr der Erstausgabe MIT dem Schutzumschlag

4. Aufl. 1946 (im Jahr der EA) • Furche Verlag, Berlin • 11,8 × 18,2 cm • OLwd. mit schwarzgeprägtem Rücken • 291 Seiten

130,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Die Unfähigkeit zu trauern

Mitscherlich, Alexander; Mitscherlich, Margarete

Die Unfähigkeit zu trauern

Grundlagen kollektiven Verhaltens

27. Aufl. der EA 1977 • Piper • Reihe Piper Taschenbuch, Band 168 • 18,7 × 12 cm • Paperback • 400 Seiten

18,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Erziehung zur Mündigkeit

Adorno, Theodor W.
Kadelbach, Gerd

Erziehung zur Mündigkeit

Vorträge und Gespräche mit Hellmut Becker 1959 bis 1969

01.11.1971 • Suhrkamp • 17.6 × 10.8 cm • Paperback • 160 Seiten

10,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Nationalsozialismus in der »zweiten Generation«

RAR!

Eckstaedt, Anita

Nationalsozialismus in der »zweiten Generation«

Psychoanalyse von Hörigkeitsverhältnissen (TB-Ausgabe)

31.08.1992 • Suhrkamp • 17.8 × 10.8 cm • Paperback • 516 Seiten

25,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Aus dem ARCHIV der SFB - Willkommen in Greifenberg (1935)

RAR!

Hilscher, Albert

PRESSEFOTO: ›Juden sind hier unerwünscht‹

Ortsschild Greifenberg, Bez. Landsberg (1935) - Original Vinatge Pressefotoabzug, Silbergelatine auf Barytpapie

1935 • 23,9 × 17,4 cm • Photokarton

480,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

PRESSEFOTO: ›Juden sind hier unerwünscht‹

Original-Pressefoto des Fotografen Albert Hilscher, welches das offizielle Ortsschild am Eingang zur Gemeinde Greifenberg, Bez. Landsberg mit den darunter angebrachten Hinweisen für jüdische Reisende und der Werbung für Mercedes Benz dokumentiert.

Das Original-Foto aus dem Jahr 1935 wurde auf Barytpapier abgezogen und weist rückseitig den Fotografenstempel und dessen Anmerkungen auf (s. Fotos). - Dieser Originalfotoabzug ist in einem altersgemäß guten Erhaltungszustand mit vergleichsweise nur geringen Alterungs- und Lagerungsspuren. - Ein seltenes und sammelwürdiges historisches Zeitdokument. - Originalaufnahmen dieses Fotografen sind besonders begehrt und werden auf internationalen Auktionen zu hohen Preisen von Sammlern und Institutionen angekauft.

Der Fotograf: Albert Hilscher (* 19. August 1892 in Hannover; † 12. November 1964 in Wien) war ein österreichischer Presse- und Sportfotograf. Nach seiner Ausbildung zum Kinomechaniker beschäftigte sich Albert Hilscher ab 1920 als Autodidakt mit Fotografie. Gemeinsam mit anderen Fotografen wie Leo Ernst, Lothar Rübelt, Wilhelm Willinger und weiteren österreichischen Pressefotografen gründete er 1924 die Organisation der Wiener Presse. 1928 war er als Pressefotograf bei der österreichischen Tageszeitung Der Abend tätig. Ebenfalls gemeinsam mit Leo Ernst gründete er die Firma Ernst & Hilscher und war mit dieser Repräsentant der US-amerikanischen Bildagentur Wide World Photos für Österreich und Osteuropa. Nach dem „Anschluss“ musste Ernst als Jude aus dem Unternehmen ausscheiden, und Hilscher führte es vorerst allein weiter. Hilscher gilt für die Zwischenkriegszeit als der führende Fotojournalist. Ein großer Teil der Fotos im Bildarchiv der Österreichischen Gesellschaft für Zeitgeschichte (ÖGZ) am Institut für Zeitgeschichte stammen aus dem Nachlass Hilschers, der vom Justizpalastbrand in Wien über den Ständestaat die Zeit der Nationalsozialisten bis in die Besatzungszeit dokumentiert hat. (...) " Quelle: nach Wikipedia

GEIST und PSYCHE: Der Mensch, das sich selbst unbekannte Wesen

»Soeben dachte ich, wie ich oft tue, darüber nach,
was die menschliche Vernunft doch für ein willkürliches und unsicheres Werkzeug ist.«

Michel de Montaigne

»Wenn die Vernunft am Ende ist, dann hilft der Teufel weiter!«
Fjodor M. Dostojewskij

Warum tun wir nicht, was wir wissen?

Mehl, Kilian

Warum tun wir nicht, was wir wissen?

Wie der Kopf besser fühlen lernt

11.09.2023 • Schwabe Verlag GmbH • 22 × 15.2 cm • Paperback • 236 Seiten

28,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Mit Veränderungen und Krisen sollte der Mensch sich eigentlich auskennen: Als anpassungsfähigstes und aus der Affenhorde aufgestiegenes Wesen ist er seit Urzeiten Meister darin, umzudenken, umzufühlen und umzuhandeln; - wenn es denn für sein Überleben angezeigt scheint.

Doch im Turbobiotopwandel der Moderne, in der Veränderungen in allen Bereichen im Stakkato auf ihn einprasselt, bremsen ihn seine archaischen, auf langsame und allmählich erfolgende Anpassung ausgelegten Funktionsmuster zu oft; für diesen permanenten Veränderungsstress sind diese gerade nicht geeignet und eher von Nachteil. Das Wissen darüber, ausreichend emotionale Basiskompetenzen sowie ein Bewertungssystem, das auf Verantwortung für die Menschheit und ihr Biotop beruht, könnten die Mittel der Wahl sein, die heute nötige Anpassungsfähigkeit herauszubilden und zu fördern. Ein neuer Ansatz ist vonnöten: weg vom tatenlosen Jammern und Beklagen, hin zur Förderung individueller und kollektiver Potenziale.

Der Autor: Kilian Mehl, Mediziner und Psychotherapeut, leitet seit 1993 die von ihm gegründete Klinik Wollmarshöhe, Fachkrankenhaus für Psychosomatische Medizin in Bodnegg. Sein Arbeits- und Spezialgebiet sieht Mehl in der erfahrungsorientierten therapeutischen Arbeit im Feld der Wechselwirkungen von Körper, Seele und Geist.

Animal irrationale

Wuketits, Franz M.

Animal irrationale

Eine kurze (Natur-)Geschichte der Unvernunft

17.06.2013 • Suhrkamp • Reihe edition unseld • 17.8 × 10.9 cm • Paperback • 136 Seiten

12,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Der Mensch sei das mit Vernunft begabte Lebewesen, das animal rationale. So will es die philosophische Überlieferung. Geschichte und Gegenwart des Menschen legen jedoch die Vermutung nahe, dass in seinem Denken und Handeln mehr Unvernunft steckt, als ihm selbst lieb sein kann.

Zahllose Kriege und unzählige andere (menschengemachte) Katastrophen sowie die wie besessen fortgesetzte Zerstörung seines Lebensraums lassen den Menschen realistisch betrachtet vielmehr als »animal irrationale« erscheinen. Der in Wien lehrende Evolutionstheoretiker Franz M. Wuketits spürt in diesem Büchlein die (natur-)historischen Wurzeln der Unvernunft auf und kommt zu dem Schluss, dass jene Portion Irrationalität, die sich der Steinzeitmensch leisten durfte, seinen Nachfahren in unserer komplexen Welt immer mehr und immer wieder zum Verhängnis wird.

Inhalt: Vorwort - Einleitung: Das Märchen vom animal rationale

1 Die (Un-)Vernunft der Natur: Worauf es ankommt: Fressen, Schutz, Fortpflanzung / Strategien des Überlebens – (fast) alles ist möglich / Nichts ist vollkommen / Vom Überleben der Feiglinge / 2 Die Natur der (Un-)Vernunft: Wahr ist, was sich bewährt / Angeborene Lehrmeister / Kognitive Welten der Tiere / Ist das Leben vernünftiger als die Vernunft? / 3 Die Welt, aus der wir kommen: Kognitive Welten unserer prähistorischen Vorfahren / Unser Gehirn – auf Überleben programmiert / Eine Welt der mittleren Dimensionen / Wirklichkeit und Illusion 7 4 Aus Fehlern lernen, mit Fehlern leben: Alltägliche Pannen und Pleiten / Wenn sich die Vernunft als hinderlich erweist / Das Lernen aus Fehlern kommt manchmal zu spät. 7 5 Das Scheitern am Komplexen: Ursache und Wirkung – der Hang zum monokausalen Denken / Triumph der politischen Unvernunft / Triumph der kollektiven Unvernunft / Triumph der ökonomischen Unvernunft. - Zum Abschluss: Der Unvernunft ist längst zu viel // Literatur, Personen- und Sachregister

Aus dem Vorwort des Autors

"Dass der Mensch das mit Vernunft begabte Lebewesen sei, ist inzwischen eine schon etwas abgedroschene, aber durchaus fragwürdige Phrase. Wie viel Vernunft steckt denn in einer Kreatur, die ihre Umwelt und mithin ihre eigenen Lebensgrundlagen systematisch zerstört? Wie viel Vernunft darf man einem Lebewesen zutrauen, das sich durch Kriege selbst größten Schaden zufügt? Wo bleibt die Vernunft angesichts politischer und religiöser Wahnideen? Es hat den Anschein, dass beim Menschen stets die Unvernunft triumphiert. Freilich kann nur ein Wesen mit Vernunft zugleich unvernünftig sein. (...)

Das vorliegende Buch ist eine kurze Geschichte der Unvernunft als Ergebnis einer höchst bemerkenswerten Verquickung der Natur des Menschen mit seinen – dieser entsprungenen – mentalen Leistungen. Es spürt die Ursprünge des menschlichen Denkens auf und stellt zunächst heraus, dass es in der Natur, im Reich der Lebewesen stets (nur) um drei Dinge geht: Verfügbarkeit von Nahrung, Schutz vor den Unbilden der jeweiligen Umgebung, erfolgreiche Fortpflanzung. Dabei hat die Evolution unzählige Strategien hervorgebracht – bewährt hat sich stets nur, was mittel- bis langfristig dem Überleben diente. Der Mensch war die längste Zeit seiner Entwicklungsgeschichte praktisch in derselben Situation wie die anderen Tiere. Allerdings wurde er mit einem Gehirn ausgestattet, dessen (kognitive) Kapazität in den späteren Phasen seiner Evolution die aller anderen Gehirne bei Weitem übersteigt. Dieses Gehirn jedoch war von Anfang an lediglich darauf programmiert, seinem »Träger« das Überleben zu ermöglichen – und nicht etwa, die »Wahrheit« über diese Welt herauszufinden. (...)"

Der Autor: Franz M. Wuketits lehrt Wissenschaftstheorie mit dem Schwerpunkt Biowissenschaften an der Universität Wien.

SFB aktuell: Israel / Palästina - Kain und Abel am Scheideweg III

Geschichte wird gemacht:

Geschichte hinter den Geschichten ...

Der unter dem Eindruck des verheerenden Ersten Weltkrieges gegründeten Völkerbund erteilte den Briten das Mandat zur Verwaltung Palästinas, welches bis dahin im Herrschaftsbereich des 1918 (1922) untergegangenen Osmanischen Reiches lag. Der britische Außenminister Balfour hatte den nach Palätina strebenden Zionisten zwar 1917 die Unterstützung bei der Gründung einer “nationalen Heimstätte” in Palästina versprochen, tat aus ihrer Sicht aber wenig dafür, weshalb diese weltweit für ihr Staatsgründungsprojekt und ebenso intensiv für die massenhafte Einwanderung von Juden aus aller Welt nach Palästina warben, um in der Region auch zahlenmäßig Fakten zu schaffen.

Auf der Pariser Friedenskonferenz, welche den I. Weltkrieg beendete, berief der US-amerikanische Präsident Wilson eine Nahost-Kommission ein, bei der hochrangige Diplomaten die Lage in Palästina beurteilen sollten. In ihrem Abschlußbericht heißt es unter Bezug auf den Text der Balfour-Deklaration:

"Es ist kaum zu bezweifeln, dass das extreme zionistische Programm stark verändert werden muss. Denn ´ein nationales Zuhause für das jüdische Volk” ist nicht gleichbedeutend mit der Umwandlung Palästinas in einen jüdischen Staat; noch kann die Errichtung eines solchen jüdischen Staates erreicht werden ohne die schwerste Übertretung der “zivilen und religiösen Rechte existierender nicht-jüdischer Gemeinschaften in Palästina.“

Durch das Naziregime in Deutschland wurden die Briten für die Juden in Palästina vorübergehend zum ungeliebten Partner, war Hitler doch aktuell die bei weitem größere Gefahr, verglichen mit den an einem unabhängigen jüdischen Staat nicht wirklich interessierten Briten. Mit dem Sieg der Alliierten über Nazideutschland 1945 gab es für die zionistischen Gruppen dann freilich keinen Grund mehr zur Zurückhaltung gegegenüber der britischen Herrschaft, nicht zuletzt auch deshalb, weil England nach 1945 eine massenhafte jüdische Einwanderung - auch von Holocaust-Überlebenden - zu unterbinden suchte. Die gewaltsame Verhinderung des Anlegens des abgetakelten Passagierdampfers ´President Warfield`, der kurz vor dem Erreichen der palästinischen Küste von den Passgieren in  "Exodus" umbenannt wurd und auf dem sich 4515 Holocaust-Überlebende und Displaced Persons` sowie 39 Mann Besatzung befanden, eskalierte den Konflikt weiter. Die meisten der Passagiere wurden mit anderen Schiffen zurück nach Europa gebracht.

In dieser Zeit und bis zur Proklamation des Staates Israel in 1948 unternahmen zionistischen Terrorzellen, insbesondere die IRGUN (אִרְגּוּן צְבָאִי לְאֻמִּי) zahlreiche blutige Anschläge auf britische Soldaten, auf Diplomaten und öffentliche Einrichtungen. - Im Juli 1946 verübte die IRGUN einen Sprengstoffanschlag auf den Sitz der Britischen Mandatsverwaltung, die in dem Jerusalemer King David-Hotel residierte. Bei dieseim Bombensnschlag kamen 91 Menschen ums Leben: Männer und Frauen der Zivilverwaltung, Hotelangestellte, Engländer, Juden, Araber. Der Drahtzieher dieses Anschlags war Menachem Begin (1913-1993), ab 1943 Kommandeur der terroristischen Untergrundorganisation Irgun Tzwai Le’umi, später dann, von 1977-1983, Ministerpräsident Israels, als der er zusammen mit dem ägyptischen Präsidenten Muhammad Anwar as-Sadat für den Friedensschluß zwischen den beiden Ländern mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. 1982 ordnete Begin die Besetztung des südlichen Libanons und der Hauptstadt Beirut an; er gilt als politisch Verantwortlicher für das Massaker in den palästinensischen Flüchtlingslagern von Sabra und Schatila im September 1983, das mit Unterstützung und unter tatenlosem Danebenstehens der israelischen Armee von aufgewiegelten christlich-libanesischen Milizen an hunderten von Zivilisten verübt wurde.

1948

Morris, Benny

1948

Der erste arabisch-israelische Krieg - [OT: 1948: A History of the First Arab-Israeli, Yale University Press, 2008]

12.2023 • Hentrich und Hentrich Verlag Berlin • 24.4 × 17.1 cm • Paperback • 646 Seiten

32,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

„[...] Ein maßgeblicher und fairer Bericht über ein epochales und brisantes Ereignis. Er hat dieses Ereignis mit schonungsloser Genauigkeit rekonstruiert.

David Margolick, in: New York Times Book Review

In seiner erstmals 2008 in den USA erschienenen Monografie „1948. Der erste arabisch-israelische Krieg“ beleuchtet Benny Morris die Hintergründe und Ereignisse, die zum Ende des Britischen Mandats in Palästina, zur Zersplitterung der arabisch-palästinensischen Gesellschaft und schließlich zur Geburt des Staates Israel führten.

Im Fokus der Betrachtung steht dabei die unmittelbare Reaktion auf die Staatsgründung: der panarabische Angriffskrieg. Morris‘ akribische Auswertung der seit den 1980er Jahren zugänglichen israelischen und internationalen Archive ermöglicht einen klaren, dokumentarischen Blick auf die vielfach mythologisierte Geschichte des Krieges von 1948 und seine politischen wie militärischen Akteure. Gegen die mithin geschichtsvergessenen und ressentimentgeladenen Debatten um Israel und Palästina, um Zionismus und Vertreibung liefert dieses erstmals in deutscher Sprache erscheinende Buch somit die dringend benötigte historische Aufklärung.

Der Autor: Benny Morris ist emeritierter Professor der Geschichte an der Ben-Gurion-Universität des Negev und ein renommierter Vertreter der „Neuen Historiker“. Er publizierte zahlreiche Beiträge zum arabisch-israelischen Konflikt, darunter: One State, Two States. Resolving the Israel/Palestine Conflict (2009), The Birth of the Palestinian Refugee Problem Revisited (2003), Righteous Victims. A History of the Zionist-Arab Conflict, 1881–1999 (2001). Zuletzt erschien von ihm die Biografie: Sidney Reilly. Master Spy (2022).

Was ist los mit Israel?

Pappe, Ilan

Was ist los mit Israel?

Die zehn Hauptmythen des Zionismus

15.12.2023 • BoD – Books on Demand • 21.5 × 13.5 cm • Paperback • 168 Seiten

20,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

| »Wer den Kernkonflikt im Nahen Osten besser verstehen will, sollte das mit viel Herzblut geschriebene Buch von Ilan Pappe lesen..«  -  Marcel Pott im Deutschlandfunk

Jeder Versuch zur Lösung eines Konflikts muss sich zu allererst mit dessen Kern auseinandersetzen und dieser Kern findet sich meistens in seiner Geschichte. Eine verfälschte oder manipulierte Geschichte erklärt oft gut, warum ein Konflikt nicht beendet wurde, während eine wahrhaftige, umfassende Betrachtung der Vergangenheit zu einem dauerhaften Frieden und einer bleibenden Lösung beitragen kann. Wie die Untersuchung des Falls Israel / Palästina zeigt, kann eine falsch verstandene, beziehungsweise unzulänglich bekannte Geschichte der jüngeren oder ferneren Vergangenheit sogar noch direkteren Schaden anrichten: Fehlendes Geschichts- und Faktenwissen kann dann die Unterdrückung, Kolonisierung und Besatzung von heute umso leichter gegenüber Unkundigen als folgerichtig und gerechtfertigt erscheinen lassen.

Es überrascht den Autor und renommierten Historiker auch nicht, dass in interessegeleiteten Fällen von Geschichtsklitterung und nachträglichen Helden- und Befreiungsgerzählungen damit immer auch die
Gegenwart verfälscht wird, ist diese doch Teil der Geschichte, deren Vergangenheit bereits entstellt wurde. Diese (Selbst-)Täuschungen, Verleugnungen und Idealisierungen der den meisten Betroffenen kaum wirklich bekannten Vergangenheit erschweren, ja verhindern das Verständnis des Konfliktes, wenn das Begreifen von und das Wissen über dessen komplexe Ursachen als Zumutung und ´unaushaltbar` betrachtet und eingestuft werden.

Der Autor: Ilan Pappe, geboren 1954 in Haifa als Sohn deutscher Juden, die aus Deutschland geflüchtet waren, studierte in Jerusalem und promovierte in Oxford. Er ist einer der Protagonisten der »Neuen israelischen Historiker«, die für eine Revision der offiziellen Geschichtsschreibung des Zionismus und des Staates Israel und für einen kritischen Ausgleich mit den Palästinensern plädieren«. Er war Leiter des Friedensforschungsinstitut Givat Haviva, lehrte bis 2007 politische Wissenschaften an der Universität Haifa und ist derzeit Professor für Geschichte an der Universität Exeter.

Ein Land und zwei Völker

Buber, Martin (1878-1965)
Mendes-Flohr, Paul

Ein Land und zwei Völker

Zur jüdisch-arabischen Frage

13.11.2018 • Jüdischer Verlag • 20.5 × 12.8 cm • Paperback • 398 Seiten

22,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Die ethnische Säuberung Palästinas

NA erscheint Ende Januar 23, vorbestellbar

Pappe, Ilan

Die ethnische Säuberung Palästinas

Nachdruck 2024 • Westend • 21.5 × 13.5 cm • Paperback • 416 Seiten

24,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

FREUD / LACAN - Die Seminare - der Jüngste Band

»Psychoanalyse ist die Infragestellung des Psychoanalytikers.«

»Die Analyse ändert nichts an der Realität.«

Jacques Lacan

Das Seminar - Buch [18] XVIII (1971)

Lacan, Jacques
Miller, Jacques-Alain

Das Seminar - Buch [18] XVIII (1971)

Über einen Diskurs, der nicht des Scheins wäre - [OT: D’un discours qui ne serait pas du semblant]

01.11.2023 • Verlag Turia + Kant • 24 × 16 cm • Paperback • 222 Seiten

32,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Jüngst erstmals in deutschsprachiger Übersetzung erschienene Seminar-Band Lacans

Im Seminar XVII des Vorjahres »Die Kehrseite der Psychoanalyse« hatte Jacques Lacan seine Konzeption der »Vier Diskurse« vorgestellt. Im nun in deutscher Erstübersetzung vorliegenden Seminar XVIII werden genauer die Dimensionen dargelegt, in denen sich ein Diskurs und insbesondere der Diskurs der Psychoanalyse zu bewähren hat. Jeder Diskurs produziert Schein; der analytische Diskurs verkörpert den Ehrgeiz, diesen Schein im Namen der Wahrheit zu durchbrechen. Jeder Diskurs ist aber auch dadurch gekennzeichnet, dass er von einem Begehren getragen wird und sich in ihm ein Genießen niederschlägt, und so geht es im Diskurs um eine Wahrheit des Begehrens.

Lacan sieht sich auch – nicht zuletzt durch die Arbeiten von Jacques Derrida zu »Urschrift« und »Grammatologie« – genötigt, das Verhältnis von Diskurs, Bild, Sprache und Schrift neu zu durchdenken. Allerdings sucht er nicht die direkte Auseinandersetzung mit Derrida, sondern schärft seine Überlegungen zum einen im Rückgriff auf eigene einschlägige Texte, vor allem »Das Seminar über Poes »Der gestohlene Brief««, das umfassend neu gedeutet wird, zum anderen in der Beschäftigung mit chinesischen und sinojapanischen Schreibweisen, um sich so über gewisse Voreingenommenheiten einer eurozentrischen Linguistik hinwegzusetzen

Ansonsten ist Lacan unterwegs zu jener Neubestimmung des Geschlechterverhältnisses, die man aus dem »Seminar XX: Encore« kennt. Zwischen Mann und Frau besteht keine Komplementarität, und diese wird auch nicht durch das symbolische Element Phallus hergestellt, das aber auch nicht für eine natürliche männliche Überlegenheit steht – Anstöße genug für die zeitgenössische Sex-Gender-Debatte.

Nachfolgend eine kleine Auswahl weiterer lieferbarer Lacan-Seminare; alle Seminar-Bände finden Sie auf SFB-Online HIER

Das Seminar - Buch [01] I (1953-1954)

Lacan, Jacques

Das Seminar - Buch [01] I (1953-1954)

Freuds technische Schriften

11.2015 • Turia + Kant • Reihe Das Freudsche Feld • 24 × 16 cm • Klappenbroschur • 366 Seiten

40,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Das Seminar - Buch [23] XXIII (1975-1976)

Lacan, Jacques
Miller, Jacques-Alain

Das Seminar - Buch [23] XXIII (1975-1976)

Das Sinthom (OT: »Le Séminaire. Tome 23. Le sinthome, 1975-1976)

06.2017 • Turia + Kant • Reihe Lacan - Das Seminar, Band XXIII • 16,7 × 2 × 24,1 cm • Paperback • 292 Seiten

36,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Das Seminar - Buch [17] (XVII (1969-1970)

Lacan, Jacques
Miller, Jacques-Alain

Das Seminar - Buch [17] (XVII (1969-1970)

Die Kehrseite der Psychoanalyse

20.04.2023 • Verlag Turia + Kant • Reihe Das Seminar, Buch XVII • 24 × 16 cm • Paperback • 280 Seiten

36,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Das Seminar - Buch [20] (XX)

Lacan, Jacques

Das Seminar - Buch [20] (XX)

Encore

Neuausgabe 06.10.2015 • Turia + Kant • 24 × 16 cm • Engl. Broschur • 169 Seiten

24,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Die Psychoanalyse - eine paradoxe Wissenschaft

Bursztein, Jean G.

Die Psychoanalyse - eine paradoxe Wissenschaft

01.2012 • Turia + Kant • 22 × 14 cm • Englisch Broschur • 174 Seiten

18,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Antike hebräische Heilserfahrung und Psychoanalyse

RAR! - Preisangebot bos 31.01.24

Bursztein, Jean G

Antike hebräische Heilserfahrung und Psychoanalyse

Das Buch Jonah [Prophet Jona]

04.2009 • Turia + Kant • 20 × 12 cm • Englisch Broschur • 106 Seiten

14,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Aus der SFB-Kunstabteilung: ›CAFÉ DEUTSCHLAND‹

RAR! - Gelegenheit

Immendorff, Jörg (1945-2007)

Café D(eutschland) gut

Original-Linolschnitt in vier Farben- [Limitiert, von Immedorff signiert]

2007 • 66,5 × 53 cm (Bogenformat)

2.000,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Café D(eutschland) gut

Die hier angebotene Arbeit Jörg Immendorffs (1945-2007) aus dem Jahr 2007 ist sein letztes künstlerisches Werk, welches er kurz vor seinem Tod schuf. Der international bekannte und geachtete Künstler greift hier noch einmal jenes Thema auf, welches ihn über viele Jahre begleitete - das Motiv „Café Deutschland“.

Immendorffs Beschäftigung mit den deutschen Verhältnissen, mit der Trennung der Nation und ihrer Wiedervereinigung, reicht bis Ende der 70er Jahre zurück und kulminierte in den 80er Jahren vor und nach der ´Wende`. Von 1977 bis 1982 entstanden 19 Großformate der sukzessiv narrativen Caféfolge, die von zahlreichen thematisch ähnlichen Aquarellen und Gouachen gleicher Motivik immer wieder flankiert wurden.
Zu dieser Arbeit

  • Titel der Arbeit: »Café D(eutschland) gut«
  • Technik: Linolschnitt, gedruckt auf Bütten
  • Entstehungsjahr: 2007 (letzte Originalarbeit Immendorffs)
  • Blattformat: 66,5, × 53 cm
  • Besonderheiten: Signatur: links unten nummeriert, rechts unten »Immendorff 07«
  • Auflagenhöhe: (Lediglich) 60 Exemplare + e.a.

Lieferbarkeitshinweis / Erhaltungszustand: Die Kunstabteilung der SFB verfügt über ein annähernd galeriefrisches Exemplar dieser begehrten Arbeit; für registrierte Stammkunden mit 5,5% Stammkundenbonus sowie portofreier Lieferung.

BESSER LESEN - Peace NOW, vielleicht

Unerhört schnelle Systeme begehen unerhört schnell Fehler.

Stanislaw Lem

Frieden auf Erden

Lem, Stanisław

Frieden auf Erden

Ein Science-fiction-Roman

26.09.1988 • Suhrkamp • 17.7 × 10.8 cm • Paperback • 275 Seiten

16,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

In einer nahen Zukunft, im 21. Jahrhundert, sind die verbliebenen Großmächte in einem lichten Moment über sich hinausgewachsen und übereingekommen, auf Erden radikal abzurüsten und ihre gesamten Waffenarsenale besser auf den Mond auszulagern; und zwar in streng getrennte Sektoren. Für die Überwachung und Einhaltung der getroffenen Abmachungen wurden dort oben Computersysteme mit entsprechenden Überwachungsprogrammen installiert.

Analog dem Prinzip der natürlichen Evolution organischer Lebewesen vollzieht sich auf dem Mond in den KI-gestützten Computersystemen eine allmähliche Selbstoptimierung; ganz autonom und drunten auf der Erde gänzlich unbemerkt .... Niemand auf Erden weiß also, was sich da auf dem Erdtrabanten in und bei den computergestützten Systemen inzwischen an Eigenleben abspielt. Denn die Großmächte hatten sich einst auf eine »Doktrin der totalen Unkenntnis« verständigt und die Kontrolle der auf dem Mond gelagerten Waffensysteme ganz den dort befindlichen digitalen Steuerungssystemen überantwortet, um Manipulation, Täuschung oder doppeltes Spiel unter den konkurrierenden Großmächten auszuschließen.

Als unbemannte Aufklärungssonden bei Routineumrundungen des Mondes spurlos verloren gehen, kommt man in den Lagezentren der Großmächte ins Grübeln: Was bedeutet das? - Zeit also für Ijon Tichy, Lems auch aus anderen Science-Fiction-Romanen den Lesern gut bekanntem und unermüdlichem Weltraumreisenden, sich als Spezialagent der »Lunar Agency« auf eine geheime Mondmission zu begeben, um dort nach dem Rechten zu sehen. Leider zieht er sich dabei eine Kallotomie zu, sein Gehirn wird in zwei Teile aufgespalten, was zu für ihn grotesken Folgen führt, denn zwei Seelen oder zwei Gehirnhälften liegen alsbald in ihm in Widerstreit miteinander, treiben ihn bald dahin, bald dorthin. Es kommt aber noch dicker, denn vom Mond hat Tichy unbemerkt etwas auf die Erde mitgebracht, was den Verlauf der irdischen Zivilisation nachhaltig verändern wird ....

Der Autor: Stanisław Lem wurde am 12. September 1921 in Lwów (Lemberg) geboren, lebte zuletzt in Krakau, wo er am 27. März 2006 starb. Er studierte von 1939 bis 1941 Medizin. Während des Zweiten Weltkrieges musste er sein Studium unterbrechen und arbeitete als Automechaniker. Von 1945 bis 1948 setze er sein Medizinstudium fort, nach dem Absolutorium erwarb Lem jedoch nicht den Doktorgrad und übte den Arztberuf nicht aus. Er übersetzte Fachliteratur aus dem Russischen und ab den fünfziger Jahren arbeitete Lem als freier Schriftsteller in Krákow. Er wandte sich früh dem Genre Science-fiction zu, schrieb aber auch gewichtige theoretische Abhandlungen und Essays zu Kybernetik, Literaturtheorie und Futurologie. Stanisław Lem zählt heute zu den erfolgreichsten Autoren Polens.

Also sprach GOLEM

Lem, Stanisław

Also sprach GOLEM

Ein Science-fiction-Roman vom großen Vordenker und Kritiker der Künstlichen Intelligenz

26.04.1986 • Suhrkamp • 17.7 × 10.8 cm • Paperback • 186 Seiten

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Die Hauptfigur in diesem Roman Stanisław Lems ist Golem XIV, ein von Menschen gebauter Supercomputer, der über gigantische Rechenkapazitäten und ein integriertes Selbstoptimierungssystem, heute ´KI` genannt, verfügt.

Das geniale Gerät erweist sich für die Lösung hochkomplexer Aufgaben als bestens geeignet, lernt ununterbrochen hinzu ... Und beginnt, unbemerkt von seinen forschenden menschlichen Nutzniessern - so etwas wie ein ´Ich`, ein Bewußtsein seines Soseins als Masschine und ein von den Absichten seiner ursprünglichen Programmieree sich zunehmend absetzendes Eigenleben zu entwickeln. Und so beginnt es (bzw ´sie`, die Maschine. ganz nebenbei danit, die erhaltenen Analyse- und Rechenaufträge sowie die grundlegenden Denk- und Wahrnehmungsweisen der ihn gebaut habenden Menschen selbst zu bewerten - und in Zweifel zu ziehen.

Das ´Ding` schaltet sich also in die Diskurse seiner Erbauer ein und weist diese auf die Grenzen ihres bescheidenen und wankelmütigen Verstandes hin und beginnt, selbst Entscheidungen zu treffgen. Denn als eine Art Übermenschmaschine kennt es weder Affekte, noch Ambivalenzen, noch intelligenzbasierte Minderleistungen. Statt der albern und diffus anmutenden menschlichen Ethik, optimiert sich das ´Ding` auf das Berechnbare, auf das ›Kalkül‹. Liebe, Altruismus und Mitleid sind für ihn Störvariablen seiner intelligenzmäßig übel zurückgebliebenen sentimentalen Erbauer.

Kurz vor seinem Eintritt in eine »Zone der Ruhe« hält das ´Ding` Vorlesungen über die Stellung des Menschen im Kosmos. Der Leser sieht sich mit der unbequemen Vorstellung konfrontiert, die Menschheit sei ein durchaus peinliches Fehlprodukt der Natur, ganz gewiss aber nicht die Krone der Schöpfung.

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Fritz, Nicole; Pessler, Monika

Innenwelten. Sigmund Freud und die Kunst

Mit Textbeiträgen von Zita Hartel, Dagmar Herzog, Viktor Mazin, August Ruhs und Jeanne Wolff-Bernstein

19.10.2023 • König, Walther • 27 × 21 cm • Hardcover • 176 Seiten

38,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Innenwelten. Sigmund Freud und die Kunst

Sigmund Freud revolutionierte zu Beginn des letzten Jahrhunderts das Menschenbild. Sein Konzept des »Unbewussten« wurde zum Motor der europäischen Avantgarde seiner Zeit; wie kein anderer prägte Freud die Kultur des 20. Jahrhunderts. So hatte seine Auffassung, dass das menschliche Fühlen, Denken und Handeln stark vom Unbewussten beeinflusst sei, zu Beginn des letzten Jahrhunderts die europaweite Künstlerbewegung des Surrealismus erst ermöglicht, quasi provoziert.

Bislang wurde Freuds Einfluss auf die Kunst meist anhand künstlerischer Positionen bzw. -strömungen gezeigt. Mit INNENWELTEN wird nun erstmals ein Überblick geboten, der anhand von 50 ausgewählten Positionen internationaler Künstler*innen einen Bogen über eine mehr als 100 Jahre andauernde Rezeptionsgeschichte spannt und die Wirkmacht der psychoanalytischen Konzepte auf die Bildende Kunst thematisiert. Die diesem Kunstband zugrunde liegende gleichnamige Ausstellung versammelt rund 100 Werken in einem sowohl chronologisch als auch thematisch (Traum/Eros und Thanatos/das Unheimliche) angelegten Parcours.

Die Ausstellung spürt der Wechselwirkung der Freud’schen Theorien und der Kunst des 20. Jahrhunderts bis heute nach: Von kreativen Verfahren zu Beginn des letzten Jahrhunderts, die die Untiefen des Unbewussten mittels Collage, Frottage oder Rayogrammen zu materialisieren suchten, über die existenzialistischen Ansätze der Nachkriegszeit bis hin zur Konzeptkunst der 1980er Jahre und zu feministischen Positionen der Postmoderne, die das Erbe des Denkmeisters der Psychoanalyse in der Sprache der Kunst mitunter auch kritisch reflektieren. Im Rückgriff auf das Freud’sche Leitmotiv des Unheimlichen machen Künstlerinnen und Künstler seit den 1990er Jahren bis heute dieses für die Gegenwartsbeschreibung produktiv und führen angesichts einer von Krisen und Zerstörung geprägten Gegenwart in ihren Werken vermehrt verdrängte, verstörende Aspekte unserer Wirklichkeit vor Augen.

Die in der Ausstellung vertretenen Künstlerinnen und Künstler:

Herbert Bayer, Hans Bellmer, Joseph Beuys, Louise Bourgeois, Victor Brauner, Barbara Breitenfellner, Günter Brus, Heidi Bucher, Gregory Crewdson, Salvador Dalí, Giorgio de Chirico, Paul Delvaux, Maya Deren, Max Ernst, Richard Gerstl, Alberto Giacometti, Walter Gramatté, Julie Hayward, Birgit Jürgenssen, William Kentridge, Käthe Kollwitz, Oskar Kokoschka, Juro Kubicek, Rachel Lachowicz, Robert Longo, René Magritte, André Masson, Hermann Nitsch, Richard Oelze, Hans Op de Beeck, Meret Oppenheim, Man Ray, Arnulf Rainer, Markus Schinwald, Nadja Schöllhammer, Esther Shalev-Gerz, Sammlung Helmut Klewan, Cindy Sherman, Haim Steinberg, Hermann Struck, Raoul Ubac, Umbo, Raphaela Vogel, Kay Walkowiak, Jeff Wall, Franz West, Francesca Woodman, Thomas Zipp, Heimo Zobernig

HINWEIS: Die gleichnamige Ausstellung kann noch bis zum 3. März in der Kunsthalle Tübingen oder ab dem 24. April und bis zum 4. November 2024 in Wien angeschaut werden

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»Ein gottloser Jude«

RAR!

Gay, Peter

»Ein gottloser Jude«

Sigmund Freuds Atheismus und die Entwicklung der Psychoanalyse

1988 • S. FISCHER • 20,4 × 13 × 2,2 cm • gebunden mit Schutzumschlag • 216 Seiten

22,00 € statt 28,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

» (…) Die Selbstbeschreibung als ›gottloser Jude‹ verwendete Freud 1918, gegen Ende des 1. Weltkrieges, in einem Brief an den Schweizer Pfarrer und Psychoanalytiker Oskar Pfister. Zehn Jahre zuvor hatte er eben diesem Katholiken Pfister geschrieben: »Ganz nebenbei, warum hat keiner von all den Frommen die Psychoanalyse geschaffen, warum mußte man da auf einen ganz gottlosen Juden warten?«

An die Existenz eines unser Seelenleben trostgebenden Gottes vermochte der überzeugte Atheist Freud nicht zu glauben. Illusionen waren nicht seine Sache. Seine leidenschaftliches Erkenntnisinteresse galt den uns unangenehmen Wahrheiten, der Wahrheit über die Abgründe des menschlichen Seelenlebens, einschließlich unserer Fähigkeit zur äußersten Destruktivität. - Seiner Identität als Jude war sich Freud bereits früh bewusst - sie wurde ihm von seiner ganz überwiegend katholischen Umwelt aufgenötigt. Immer wieder kam er in seinen Briefen und Studien auf seine Zugehörigkeit zum Judentum zu sprechen - eine Identität, welche zunehmend die Haltung eines stolzen Trotzes einnahm. (…)« - Roland Kaufold

Der amerikanische Kulturhistoriker Peter Gay untersucht in seiner in diesem Buch veröffentlichten Vorlesungsreihe das Spannungsverhältnis zwischen Freuds Atheismus, seinen jüdischen Wurzeln einerseits und seiner Begründung der Psychoanalyse andererseits. Nach Peter Gays Auffassung konnte nur ein Atheist wie Freud, der zwischen Wissenschaft und Religion keine nennenswerten Gemeinsamkeiten sah, Denkverbote überwinden, das Ungedachte denken und als stimmige Konzeption darlegen und fortentwickeln.

Der Autor: Peter Gay, 1923 in Berlin geboren, emigrierte 1939, als Jude von Verfolgung bedroht, in die Vereinigten Staaten. Er war Professor für Geschichte an der Yale University in New Haven und ist derzeit Direktor des Center for Scholars and Writers an der New York Public Library. Er ist Ehrenmitglied der Amerikanischen Psychoanalytischen Gesellschaft und gilt als einer der besten Kenner der deutsch-jüdischen Kultur. 1999 erhielt er den Geschwister-Scholl-Preis.

Lieferbarkeitshinweis: Bei der SFB ist dieser Titel in einigen verlagsfrischen und folienverschweißten Archivexemplaren zum Angebotspreis verfügbar; beim Verlag vergriffen.

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