Psychoanalyse in Selbstdarstellungen; Racker; Übertragung; Gegenübertragung; Sexualitäten; Traum; Israel; Holocaust; Palästina, Nahost-Konflikt; Krieg; Sonderangebote; Zeitschrift TRAUMA; Tausend und eine Nacht; Octavio Paz;

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SIGMUND-FREUD-BUCHHANDLUNG. SFB: Kunst, Kultur, Psychoanalyse

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Novitätenschau Psychoanalyse / Kulturwissenschaften - DEZEMBER 2023

Illustration: Bücher

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau,
überreicht mit freundlicher Empfehlung von der Redaktion »Index Psychoanalyse«.

zum 1. Advent kommt aus der tiefverschneiten Rhön die für dieses Jahr letzte Monatsausgabe der Novitätenschau Psychoanalyse und Kulturwissenschaften. Nehmen Sie sich als in Aufmerksamkeit geübter Mensch gerne die paar Minuten zum Sichten und Entdecken interessanter Neuerscheinungen und Klassiker rund um die Profession!

Wir starten mit einem Themenfester zur Übertragung / Gegenübertragung, stellen den jüngsten Band der Reihe Psychoanalyse in Selbstdarstellungen, sodann eine Arbeit über Veränderungen des Sexualkonzeptes in der Psychoanalyse Ende der 20er Jahre, ferner die neue Zeitschrift Trauma und den jüngsten Band der Freiburger Literaturpsychologichen Gespräche vor. Ein weiterer Schwerpunkt befasst sich mit der südamerikanischen Universalgelehrten Sor Juana Inés de la Cruz, die sich im 18. Jahrhundert u.v.a. profund mit dem Traum befasste. - Es folgt Teil II mit weiteren aufschlußreichen Hintergrundliteraturen zum israelisch - palästinensischen (Dauer-)Konflikt. - Ein Angebot der SFB-Kunstabteilung und zwei empfehlenswerte Bücher zum Angebotspreis beschließen diese Ausgabe.

Bestellen Sie gerne und freuen Sie sich auf die beliebte Nikolaus-Sonderausgabe mit ausgewählten Geschenkideen, die in wenigen Tagen ins Postfach kommen wird.

In dieser Ausgabe

Der kurze Weg zur SFB: Bestelltelefon (D) 0800 588 78 30

(MO - SA, 8:00-19:00 h, SO, zur ›Blauen Stunde‹ von 10:00-12:00 h)

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PSYCHOANALYSE - Übertragungen

Übertragung und Gegenübertragung

Racker, Heinrich

Übertragung und Gegenübertragung

Studien zur psychoanalytischen Technik

8. Aufl. 2023 • Ernst Reinhardt Verlag • 23 × 15 cm • Paperback • 221 Seiten

36,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Der Klassiker zum Thema jetzt in der 8. Auflage

Sigmund Freud stellte die Analyse der Übertragung in den Mittelpunkt der psychoanalytischen Therapie: Die Übertragung sei "das Schlachtfeld, auf welchem sich alle miteinander ringenden Kräfte treffen sollen".

Autoren wie Heinrich Racker machten zunehmend auch die Dynamik der Gegenübertragung für den psychoanalytischen Prozess und das Verständnis des Patienten fruchtbar. Seine Studien zu Übertragung und Gegenübertragung gehören heute zu den Klassikern der Literatur über psychoanalytische Technik.

Der Autor: Heinrich Racker, auch Enrique Racker, geboren als Hirsch Noach Rosenfeld, geboren 3. Juli 1910 in Neu-Sandez, (Galizien) Österreich-Ungarn; † 28. Januar 1961 Buenos Aires, Argentinien, war ein polnisch-argentinischer Musiker, Psychologe, Musikwissenschaftler und Psychoanalytiker.

Racker wurde als zweites von drei Kindern in einer jüdischen Familie geboren. Im Jahre 1914, nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges, floh die Familie nach Wien. Als musikbegabter Schüler und Pianist arbeitete Racker nach der Matura im Jahre 1929 als Dozent am Wiener Arbeiterkonservatorium und studierte daneben an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien Psychologie und exakte Philosophie. Da Racker ein talentierter Pianist war, trug er als Musiklehrer am Neuen Wiener Konservatorium zum Familieneinkommen bei und finanzierte sich gleichzeitig sein Psychologie- und Studium der Musikwissenschaften an der Universität Wien. Schon 1936 trat er als Kandidat der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung bei und begann mit seiner Lehranalyse bei Jeanne Lampl-de Groot. Im Jahr 1937 begann er sein Medizinstudium, das er aber wegen des Todes seines Vaters 1937 unterbrach. Mit dem Anschluss Österreichs im März 1938 wurden die Lebensbedingungen für Racker schlechter, was ihn 1939 ins argentinische Exil führte.

In Argentinien begann er zunächst, mit geringen Spanischkenntnissen, wiederum Klavier zu unterrichten und Musik aufzuführen. Mit dem verdienten Einkommen konnte er erneut seine psychoanalytische Ausbildung fortsetzen, zunächst bei dem in Spanien geborenen Analytiker und Mitbegründer der Argentinischen Psychoanalytischen Vereinigung (APA) Ángel Garma, später in einer weiteren Lehranalyse bei Marie Langer. - Racker beschäftigte sich besonders mit dem Problemfeld der Übertragung und Gegenübertragung im psychoanalytischen Setting, so hielt er 1948 einen Vortrag auf der APA-Konferenz mit dem Titel „La neurosis de contratransferencia“ (deutsch: Die Gegenübertragungsneurose). Im Jahr 1961 war er Mitglied des Symposiums „The factors of healing in psychoanalysis“ auf dem Internationalen Psychoanalytischen Kongress in Edinburgh. (Quelle: Wikipedia, gekürzt)

Die Übertragung und das Begehren des Analytikers

RAR!

Safouan, Moustafa
Schnedermann, Geerd

Die Übertragung und das Begehren des Analytikers

Aus dem Französischen übersetzt und erausgegeben von Geerd Schnedermann

2000 • Königshausen & Neumann • 23,5 × 15,5 cm • Paperback • 167 Seiten

38,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Der ägyptisch /französische Psychoanalytiker Moustafa Safouan (1921-2020) untersucht in seinem Meisterwerk zunächst das Übertragungskonzept Freuds in seiner Entwicklung. Das Problem der Aporie der Übertragung hinterläßt Freud ungelöst: Da sie das Unbewußte gleichermaßen öffnet und verschließt, Enthüllung und Widerstand gleichzeitig ist, ist sie kein eigentlicher Beobachtungsgegenstand für den Theoretiker: Als solcher muß sie unaufgelöst bleiben. Die Auflösung der Übertragung bleibt auch das Hauptproblem der Nachfolger Freuds; in der ›Zwei-Personen-Beziehung‹ glaubt man sie schließlich in der Identifikation mit dem Analytiker einer Realitätseinstellung zuführen zu können.

Safouan schreibt: »Der theoretische Grund, aus dem diese Versuche (die von Freud hinterlassenen Probleme zu lösen) gescheitert sind und zu einer psychologischen Reduktion der Analyse geführt haben, liegt in der naiven und unkritischen Überzeugung, daß die Psychoanalyse eine Erfahrung ist, die zwei Personen umfaßt , eine sowenig glaubhaft wie die andere.«

Freuds Wort: »Wo Es war, soll Ich werden«, erhält in der Ich-Psychologie den Sinn: »Das Ich soll das Es ausquartieren.« Das Begehren des Analytikers wurde als Gegenübertragung lange Zeit als Verzerrung des Spiegels verstanden, den der Analytiker für den Analysanden darstellen sollte. Es kann aber als Zeuge des unbewußten Begehrens fungieren, wenn man es nicht für die Zweipersonen-Psychologie als eine Art Zauberspiegel funktionalisiert. Das »gewarnte Begehren« des Psychoanalytikers ist für die Trennung von Anspruch und Begehren des Analysanden unbedingt notwendig.

In diesem Sinne analysiert Safouan im zweiten Teil des Buches die Entwicklung des Übertragungskonzepts von Lacan: Die von diesem eingeführten Unterscheidungen der Register des Realen, Symbolischen und Imaginären erlauben u.a. die Auflösung der Aporie der Übertragung im Sinne einer analysierenden und nicht mehr lediglich analysierbaren Übertragung. Safouan verlangt von einer Übertragungstheorie, daß sie »nach dem Vorbild der Sexualtheorie mit der Tinte des Phänomens selbst geschrieben ist, das sie beschreibt«.

Aus dem Inhalt: Die Geschichte der Anna O.: eine Revision // Freud über die Übertragung // Die psychoanalytischen Theorien nach Freud / Die Theorien der Gegenübertragung // Die Übertragung nach Lacan und das Begehren des Psychoanalytikers

Der Autor: Moustafa Safouan begann seine Studien der Philosophie an der Universität von Alexandria (Ägypten). Sein Lehrer M. Ziwat war Mitglied der Société Psychanalytique de Paris; Analyse bei Marc Schlumberger, Kontrollanalysen bei J. Lacan und D. Lagache. Während einer 5jährigen Dozentur an der Universität Heliopolis (1953–58) übersetzte er die ›Traumdeutung‹ ins Arabische. Nach Frankreich zurückgekehrt (1958) begab er sich erneut in Kontrollanalyse bei J. Lacan. Dieser bezeichnete ihn als einen seiner bedeutendsten Schüler. Als exzellenter Kenner der Schriften Freuds, intimer Zeuge und Mitarbeiter an der Ausarbeitung der lacanischen Psychoanalyse und erfahrener Praktiker der Analyse zeigte sich Safouan in seinen Schriften durchgängig einem Konzept der Wahrheit verpflichtet, das allein auf die psychische Realität des Diskurses gegründet ist.

Lieferbarkeitshinweis: Bei der SFB in verlagsfrischen Archivexemplaren verfügbar; beim Verlag vergriffen.

Übertragung – Gegenübertragung

Peters, Uwe Henrik (1930-2023)

Übertragung – Gegenübertragung

Geschichte und Formen der Beziehungen zwischen Psychotherapeut und Patient - [Nachdruck der Erstausgabe]

1. unveränderter Nachdruck 2017 d. Ausg. 1977 • FISCHER Taschenbuch • 18,9 × 12,5 cm • Paperback • 96 Seiten

19,99 € in den Warenkorb weitere Informationen

Zur Dynamik der Übertragung

Freud, Sigmund

Zur Dynamik der Übertragung

Behandlungstechnische Schriften

01.02.1992 • FISCHER Taschenbuch • 12,6 × 1,1 × 19 cm • Paperback • 192 Seiten

8,95 € in den Warenkorb weitere Informationen

Der Schlaf des Analytikers

Zwiebel, Ralf

Der Schlaf des Analytikers

Die Müdigkeitsreaktion in der Gegenübertragung

3., überarb. u. aktual. Aufl. 09.2010 • Klett-Cotta • 22 × 14,1 cm • Hardcover • 202 Seiten

30,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Gegenübertragungsanalyse

König, Karl

Gegenübertragungsanalyse

24.03.2005 • Vandenhoeck u. Ruprecht • 20.4 × 12.4 cm • Paperback • 235 Seiten

35,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

PSYCHOANALYSE in Selbstdarstellungen: Ihre ProtagonistInnen

Psychoanalyse in Selbstdarstellungen

Hermanns, Ludger M.

Psychoanalyse in Selbstdarstellungen

Band 14 (XIV) - Es stellen sich vor: Eugenia Fischer; Ita Grosz-Ganzoni; Ludwig Haesler; Reimut Reiche; Isca Salzberger-Wittenberg

30.05.2023 • Brandes u. Apsel • Reihe Psychoanalyse in Selbstdarstellungen, Band XIV • 24 × 17 cm • Paperback • 184 Seiten

24,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Die in diesem Band vorgestelletn PsychoanalytikerInnen

Ita Grosz-Ganzoni aus der Schweiz schildert zusätzlich zur eigenen Familien- und Bildungsgeschichte die Entstehung der internationalen IPV-kritischen Plataforma und die Entwicklung des basisdemokratischen PSZ in Zürich, an der sie beteiligt war, sowie ihr feministisches Engagement.

Die anderen vier Beiträge haben mit Frankfurt am Main zu tun, von wo aus Isca Salzberger-Wittenberg als Tochter des liberalen Frankfurter Rabbiners Georg Salzberger zusammen mit ihrer ganzen Familie 1939 nach London entkommen konnte, wo sie später Kinderpsychotherapeutin und Lehrerin der Säuglingsbeobachtung (nach Esther Bick) an der Tavistock Clinic wurde und wo sie noch heute mit über 100 Jahren lebt.

Andersherum war Frankfurt das Emigrationsziel und der Rettungsort von Eugenia Fischer, die dort zusammen mit ihrem Ehemann nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 eine zweite Chance bekam und sich nach der Ausbildung am Sigmund-Freud-Institut in eigener Praxis und im Anna-Freud-Institut als Dozentin betätigte.

Ludwig Haesler wurde in der Nachkriegsnot als Jugendlicher zeitweise in einem englischen Internat beschult und konnte durch dieses Eintauchen in die britische Lebensweise später bei seiner internationalen Karriere insbesondere bei den Emigranten daran anknüpfen.

Reimut Reiche war einer der führenden Köpfe der westdeutschen Studenten­bewegung, der seine psychoanalytische Begeisterung auch in die Sexualwissenschaft und die Kunstbetrachtung eingebracht hat.

Psychoanalyse in Selbstdarstellungen

Hermanns, Ludger M

Psychoanalyse in Selbstdarstellungen

Band 8 (VIII) - Es stellen sich vor: Yecheskiel Cohen, Karl König, Peter Kutter, Marion M. Oliner

1. Auflage; 02.2010 • Brandes u. Apsel • Reihe Psychoanalyse in Selbstdarstellungen, Band VIII • 20,7 × 14,5 cm • Paperback • 252 Seiten

24,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Psychoanalyse in Selbstdarstellungen

Hermanns, Ludger M.

Psychoanalyse in Selbstdarstellungen

Band 10 (X) - Es stellen sich vor: Anita Eckstaedt, Paul L. Janssen, Peter J. Loewenberg, Anne-Marie Sandler, Barbara Vogt

1. Aufl.; 15.04.2015 • Brandes u. Apsel • Reihe Psychoanalyse in Selbstdarstellungen, Band X • 23,5 × 15,5 cm • Paperback • 296 Seiten

29,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Psychoanalyse in Selbstdarstellungen

Herrmanns, Ludger M.

Psychoanalyse in Selbstdarstellungen

Band 12 (XII) - Es stellen sich vor: Emanuel Berman, Gemma Jappe, Ulrike May, Christa Rohde-Dacher

1. Auflage; 20.11.2019 • Brandes u. Apsel • Reihe Psychoanalyse in Selbstdarstellungen, Band XII • 23,5 × 15,5 cm • Paperback • 196 Seiten

29,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Psychoanalyse in Selbstdarstellungen

RAR!

Hermanns, Ludger

Psychoanalyse in Selbstdarstellungen

Bände II, III, IV der Originalausgabe

1994 ff. • edition diskord • Reihe Psychoanalyse in Selbstdarstellungen • 14,8 × 21 cm • gebunden • Bd. II: 428 S.; Bd. III: 432 S.; Bd. IV: 480 Seiten

96,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Theoriegeschichte der PSYCHOANALYSE - Sexualität im Wandel

»Ich habe gewiß viele Fehler begangen, aber das Schwergewicht, das ich in meiner Lehre auf die Sexualität gelegt habe, war gewiß kein Fehler. Weil der Geschlechtstrieb so stark ist, deswegen kommt er immer wieder mit den Konventionen und Sicherungen der Zivilisation in Widerspruch. Wenn die Menschheit seine Bedeutung zu leugnen versucht, so tut sie das nur in einer Art von Selbstverteidigung. Man mag irgendeine beliebige menschliche Gefühlsregung analysieren, die von der Sphäre der Sexualität noch so weit entfernt ist, so wird man unumgänglich als ihren ursprünglichen Impuls die Sexualität finden, der das Leben seine eigene Fortdauer verdankt.«

Sigmund Freud in einem Interview mit Georg Silvester Viereck: Professor Freud über den Wert des Lebens. Ein Gespräch mit dem großen Gelehrten, veröffentlicht in: Neue Freie Presse, Wien 28. 8. 1927

Der Abschied vom Primat des Sexuellen

May, Ulrike

Der Abschied vom Primat des Sexuellen

Zum Wandel der Psychoanalyse in Berlin und London zwischen 1920 und 1925

04.2023 • Psychosozial-Verlag • Reihe Bibliothek der Psychoanalyse • 21 × 14.8 cm • Paperback • 380 Seiten

49,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Nach dem Ersten Weltkrieg vollzog sich in der psychoanalytischen Theorie und Praxis eine einschneidende Veränderung. Nichts weniger wurde infrage gestellt als das Freud’sche Primat des Sexuellen und des Ödipuskomplexes. An die Stelle des Sexuellen trat in der Theorie die Aggression, in der Praxis die Betonung aggressiver Aspekte in der Übertragung.

Für die »neue« Psychoanalyse plädierte vor allem der Berliner Psychoanalytiker Karl Abraham, der unter anderem eine oral- und analsadistische Stufe der psychischen Entwicklung einführte. Seine Analysandin Melanie Klein betonte darüber hinaus die Bedeutung der Arbeit an der negativen Übertragung. Andere Analysandinnen und Analysanden Abrahams, unter ihnen Edward und James Glover sowie Alix Strachey, schlossen sich ihm an und brachten die »neue« Psychoanalyse nach London, wo sie zu einem integralen Bestandteil der britischen Psychoanalyse wurde.

Ulrike May gelingt ein neuer Einblick in die Geschichte der Psychoanalyse. Sie zeichnet nach, worin der Wandel der Psychoanalyse zwischen 1920 und 1925 im Einzelnen bestand, wer ihn vorantrieb, welche theorieexternen Umstände ihn unterstützten – und nicht zuletzt: wie Sigmund Freud sich dazu verhielt.

Inhalt / Einleitung

I. Zur Stellung der Aggression in Freuds Schriften bis 1920: Das Jahr 1920 / Berlin: Gründung der Poliklinik / London: Jones und die Orientierung nach dem Westen / Das Komitee: Aufbruch im Herbst 1920 / Jones als Vertreter von Freuds Psychoanalyse in London / Der erste Band des International Journal of Psychoanalysis / Aggressivierung der Oral- und Analerotik in Arbeiten aus Amsterdam, Berlin und London / Frühe Arbeiten über die Behandlung narzisstischer Störungen / Freuds Beiträge aus dem Jahr 1920

II Das Jahr 1921: Berlin: Beginn der Ausbildung zum Psychoanalytiker / Berlin als Ausbildungsstätte der British Psychoanalytical Society / Zur Brunswick Square Clinic und ihrer Abwicklung durch James Glover und Jones / Die Tic-Diskussion: Abraham versus Ferenczi / Die Aggressivität der Frau / Abraham: »Eine tiefer gehende Analyse erscheint mir notwendig« / Freuds Beiträge aus dem Jahr 1921 / Klein: Eine starke neue Stimme

III. Das Jahr 1922: Jones’ und Ferenczis Beziehung zu Freud / Alexander (Berlin): Frühe Kastrationswünsche und -ängste / James Glover (London): Andeutung der Möglichkeit oral-aggressiver Regungen / Ferenczi und Rank (Budapest/Wien): Verteidigung des Ödipuskomplexes und des Primats des Sexuellen / Abrahams Frage nach dem Verhältnis zwischen Analerotik und Sadismus / Der internationale psychoanalytische Kongress in Berlin im September 1922 / Freuds Beiträge von 1922: Fundamentale Revision der Theorie

IV. Das Jahr 1923: Freuds erster und zweiter Einspruch gegen die Annahme präödipaler Kastrationsängste und -wünsche / Reaktionen der Komitee-Mitglieder auf Das Ich und das Es und auf Freuds Krebserkrankung / Abrahams Gründungsschrift der »neuen« Psychoanalyse: Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Libido / Die Meister-Schüler: Wir blicken tiefer als Freud / Kleins theoretischer Ansatz vor der Annäherung an Abraham / Abraham und Jones: Bündnispartner und Freunde / Das Berliner Institut: Zunehmende Institutionalisierung der Ausbildung / 1923 als Jahr des Generationswechsels: Die Schüler werden Meister

V. Das Jahr 1924: Freuds Beiträge von 1924 mit dem dritten Einspruch gegen präödipale Kastrationsängste / Empörung über Ferenczi und Rank in Berlin und London / Auflösung des Komitees / Die »neue« klinische Theorie und Technik auf dem internationalen psychoanalytischen Kongress in Salzburg / Edward Glovers neues Bild vom Baby / Abraham und die Sehnsucht nach der nährenden Brust / Die Achse Berlin–London / Das »deutsche« Treffen in Würzburg / Edward Glover und das Konzept der oralen Aggression / Fenichel in Berlin: Die Enkel-Generation in der Nachfolge Abrahams / Ophuijsen in Amsterdam / Klein auf dem Weg zu Abraham: Der frühe Ödipuskomplex und Sadismus »all along the line« / Die Londoner Diskussion über den Ödipuskomplex und die Kinderanalyse / Sachs als Vertreter von Freuds Technik in Berlin (...)

VI. Das Jahr 1925: Freud, die ehemaligen Schüler und das Komitee / Klein 1925: Von Berlin nach London / Der Wunsch nach »Fakten« und die Ablehnung der Wiener »Sentimentalität« / Freud im Sommer 1925: Vierter und fünfter Einspruch gegen Thesen der »neuen« Psychoanalyse / Abraham statt Freud: Zum Verschwinden der Freud’schen Terminologie / Etablierung der »neuen« Psychoanalyse in Berlin und London // Ausblick // Anhänge.

Die Autorin: Ulrike May, Dr. phil., Dipl.-Psych., ist Psychoanalytikerin in eigener Praxis in Berlin. Sie publiziert zur Geschichte der psychoanalytischen Theorie und Praxis.

Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie

Noch zum Anno-Dazumalpreis!

Freud, Sigmund

Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie

Auf einmalig 4.000 Exemplare limitierter hochwertiger Reprint der Erstausgabe von 1905. Mit einem Nachwort von Reimut Reiche und editorischen Notizen von Ilse Grubrich-Simitis

27.07.2005 • S. FISCHER • 23,6 × 16 cm • Halbleinen in Schuber • 130 Seiten, 1 Blatt

34,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

100 Jahre Freuds »Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie«

Dannecker, Martin; Katzenbach, Agnes

100 Jahre Freuds »Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie«

Aktualität und Anspruch

09.2005 • Psychosozial-Verlag • Reihe Beiträge zur Sexualforschung, Band 85 • 21 × 14,8 cm • Paperback • 173 Seiten

22,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Jahrbuch der Psychoanalyse

Themenschwerpunkt Sexualität

Frank, Claudia; Hermanns, Ludger M.; Hinz, Helmut

Jahrbuch der Psychoanalyse

Band 38 - ›Beiträge des IPV-Kongresses 1997 in Barcelona‹

1997 • frommann-holzboog • Reihe Jahrbuch der Psychoanalyse, Band 38 • 20,8 × 14,7 cm • Paperback • 236 Seiten

36,00 € statt 58,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Ein biologistischer Irrweg in Freuds Sexualtheorie

Laplanche, Jean
Hock, Udo

Ein biologistischer Irrweg in Freuds Sexualtheorie

Die Abschiedvorlesungen Laplanches im WS 1991/1992

04.2021 • Psychosozial-Verlag • 21 × 14,8 cm • Paperback • 135 Seiten

24,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

PSYCHOTHERAPIE in ihren Fachzeitschriften TRAUMA

Trauma - Kultur - Gesellschaft

Neue Fachzeitschrift

Görling, Reinhold; Gudehus, Christian; Hamburger, Andreas; Schwab, Gabriele; Straub, Jürgen; Streeck-Fischer, Annette; Wöller, Wolfgang

Trauma - Kultur - Gesellschaft

Vierteljahreszeitschrift

4 Ausgaben im Jahr • Psychosozial-Verlag • 16,5 cm × 24,0 cm • Broschiert • je Ausgabe ca. 100 Seiten

Kauf-Optionen:

  • Starterabo (Sonderpreis im 1. Bezugsjahr + Buchprämie) 42,85 € statt 91,60 € (zzgl. Versandkosten von 9,00 €)
  • Studenten / Kandidaten(gegen Nachweis) 49,50 € statt 91,60 € (zzgl. Versandkosten von 9,00 €)
  • Jahresabo (4 Ausgaben), statt Einzelheftpr. 65,00 € statt 91,60 € (zzgl. Versandkosten von 9,00 €)
weitere Informationen

Zum Konzept der neuen Fachzeitschrift

Trauma - Kultur - Gesellschaft‹ ist eine interdisziplinäre Zeitschrift für Psychotraumatologie. Sie wird von eng kooperierenden Fachleuten aus der Medizin, Psychologie und Psychoanalyse, aus den Sozial- und Kulturwissenschaften sowie der Philosophie herausgegeben. In einem breiten Spektrum an Themen geht es stets um schwere seelische Verletzungen, an denen Menschen langfristig, oft lebenslang leiden. Dabei werden nicht nur individuelle Schicksale beleuchtet und das Erleben der verwundeten Personen untersucht, sondern auch medizinische, psychodynamische und -therapeutische Behandlungsmöglichkeiten erörtert sowie die gesellschaftliche Bedeutung von und der kulturelle Umgang mit Traumata erforscht.

Bitte beachten Sie den besonders günstigen Starterpreis im ersten Bezugsjahr bei Zeichnung eines Abonnement; darüber hinaus profitieren Studenten und AusbildungskandidatInnen von einem besonders attraktiven Abopreis.

Trauma Kultur Gesellschaft

Görling, Reinhold; Gudehus, Christian; Hamburger, Andreas; Schwab, Gabriele; Straub, Jürgen; Streeck-Fischer, Annette; Wöller, Wolfgang

Trauma Kultur Gesellschaft

Ausgabe 3/2023: Themenschwerpunkt ›Gewaltfolgen‹

August 2023 • Psychosozial-Verlag • 16,5 cm × 24,0 cm • Broschiert • 95 Seiten

22,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Die Beiträge und Interviews des dritten Heftes der Zeitschrift loten das umfangreiche Feld der Folgen von Gewalterfahrungen aus, die abhängig von individuellen, sozialen und kulturellen Dispositionen und Prägungen enorm variieren können.

Als entsprechend vielstimmig erweisen sich so auch die Aufsätze des Heftes: Die Extremtraumatisierung durch Völkermord und Genozid (im Lichte ihrer Langzeitfolgen bis in die Gegenwart hinein) spielt hier ebenso eine gewichtige Rolle wie der Aspekt körperlicher Traumafolgen oder gegenwärtige Anforderungen im praktischen Umgang mit Geflüchteten und deren individuellen Traumatisierungs- und Gewalterfahrungen.

Die Beiträge dieses Heftes: Gewaltfolgen, Editorial / Reinhold Görling, Christian Gudehus, Wolfgang Wöller Im Gespräch mit dem Soziologen Daniel Feierstein / Reinhold Görling, Christian Gudehus; Wolfgang Wöller: Das Rätsel der extremen Traumatisierung. Notizen über das Trauma, den gesellschaftlichen Ausschluss und die Auswirkungen auf die Subjektivität / Marcelo N. Viñar: Die Wiederbelebung unterbrochener Bindungen. Eine vergleichende Studie über die Beziehung israelischer Nachkommen des Holocaust und kambodschanischer Nachkommen des Völkermordtraumas zu den Toten des Genozids / Carol A. Kidron: Körperliche Traumafolgen Medizinische und psychologische Befunde und Perspektiven / Wolfgang Wöller Im Gespräch mit dem Psychotherapeuten Eike Leidgens. u.a.

Trauma Kultur Gesellschaft

Görling, Reinhold; Gudehus, Christian; Hamburger, Andreas; Schwab, Gabriele; Straub, Jürgen; Streeck-Fischer, Annette; Wöller, Wolfgang

Trauma Kultur Gesellschaft

Ausgabe 2/2023: Themenschwerpunkt ›Trauma, Migration, postmigrantische Gesellschaft. Anhaltende Verletzungen junger Menschen‹

Mai 2023 • Psychosozial-Verlag • 16,5 cm × 24,0 cm • Broschiert • 101 Seiten

22,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Trauma Kultur Gesellschaft

Görling, Reinhold; Gudehus, Christian; Hamburger, Andreas; Schwab, Gabriele; Straub, Jürgen; Streeck-Fischer, Annette; Wöller, Wolfgang

Trauma Kultur Gesellschaft

Ausgabe 1/2023: Themenschwerpunkt ›leiden. benennen. zeigen.‹

Februar 2023 • Psychosozial-Verlag • 16,5 cm × 24,0 cm • Broschiert • 93 Seiten

22,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

LITERATUR und PSYCHOANALYSE - Neues aus Freiburg

Freiburger literaturpsychologische Gespräche

Angeloch, Dominic; Gutjahr, Ortrud; Lange-Kirchheim, Astrid

Freiburger literaturpsychologische Gespräche

Band 42 (2023) - ›Wahn.Sinn‹

06.11.2023 • Königshausen u. Neumann • Reihe Freiburger literaturpsychologische Gespräche, Band 42 • 23,5 × 15,5 cm • Paperback • 348 Seiten

49,80 € in den Warenkorb weitere Informationen

Psychotisches Erleben berührt Grenzen - Die Begrenzungen zwischen dem Selbst und dem Anderen werden prekär und lösen sich auf. Die Grenzen der Alltagsvernunft werden aufgehoben. Die Sprache kann fremd werden, die Worte können zerfallen oder sich neu formieren, dem Denken eröffnen sich neue Bedeutungen, alte werden verschlossen. Die natürliche Selbst-Verständlichkeit macht dem Fragen, der Angst, dem Geheimnis Platz.

Die Beiträge des Bnandes loten unter psychoanalytischer Perspektive und in ganz unterschiedlichen Fragestellungen die Schnittstellen zwischen Wahn, Wirklichkeit und Formen der literarischen Annäherung an das Phänomen des Ver-Rückten aus.

Die Beiträge des Bandes (Auswahl): Gunzelin Schmid Noerr: Zerrissenes Selbstgefühl. Hegels Begriff der Verrücktheit und die Idee der Vermittlung // Achim Geisenhanslüke: Der Wahnsinn der Deutung. Paranoia bei Kant, Freud und Nabokov // Frank Matakas: Wahrheit und Wahn // Norbert Matejek: Einige klinische Aspekte akustischer Halluzinationen // Juliane Prade-Weiss: Wahnsinn und Weiblichkeit in der Tragödie. Orestie, Medea, Macbeth // Johannes Döser: »Von einer Wellt zu’r Andern«. Der Psychiater, der Narr und der Dichter als Zersetzer des Wahns // Helga Kremp-Ottenheym: Gespenster der Liebe // Henry James: The Turn of the Screw // Gunther Kleefeld: Das Wetterleuchten der Psychose? Über Wahn und Sinn bei Georg Trakl // Dominic Angeloch: Weltenfresser. Robert Aickmans Poetik psychischer Realität // Uta Karacaoğlan: Sein im Nicht-Sein. Psychose und »Der Unsterbliche« von Jorge Luis Borges // Joachim Küchenhoff; Rolf-Peter Warsitz: Die Enden des Subjekts und die Parabeln des Begehrens. Zu Thomas Pynchon. - Anhang: zahlreiche Rezensionen

Freiburger Literaturpsychologische Gespräche

Lange-Kirchheim, Astrid; Pfeiffer, Joachim; Strasser, Petra

Freiburger Literaturpsychologische Gespräche

Band 30 (2011) - Kindheiten

11.02.2011 • Königshausen u. Neumann • Reihe Freiburger Literaturpsychologische Gespräche, Band 30 • 23,5 × 15,5 cm • Paperback • 284 Seiten

39,80 € in den Warenkorb weitere Informationen

Freiburger literaturpsychologische Gespräche

Angeloch D., Gutjahr O., Jesch T., Kremp-Ottenheym, H., Küchenhoff J., Lange-Kirchheim A., Mauer W., Pfeiffer J., Pietzcker C., Petra Strasser

Freiburger literaturpsychologische Gespräche

Band 40 (2021) - ›Religion und Gewalt‹

12.2020 • Königshausen u. Neumann • 23,5 × 15,5 cm • Paperback • 404 Seiten

49,80 € in den Warenkorb weitere Informationen

Traumforscherin vor Freud: Sor Juana Inés de la CRUZ (1648–1695)

›Erster Traum‹

Cruz, Sor Juana Inés de la (1648–1695)

›Erster Traum‹

Spanisch / Deutsch. - Aus dem Mexikanischen und mit einem Nachwort von Nora Zapf

20.11.2023 • Verlag Turia + Kant • 24 × 16 cm • Paperback • 96 Seiten

15,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

»Der ´Erste Traum` steht einzigartig da in der spanischen Poesie, nicht weil er eine – schon zu ihrer Zeit anachronistische – Darstellung der Lebensfunktionen oder des Systems der Welt gibt, sondern weil er die Dichtung vom Abenteuer der Erkenntnis ist.« - Octavio Paz

Die Universalgelehrte, Dichterin und Nonne Sor Juana Inés de la CRUZ (1648–1695), die sich am Hofe der mexikanischen Vizekönige genauso selbstverständlich bewegte wie zwischen den führenden Theologen und Gelehrten ihrer Zeit, gilt nicht nur als Amerikas erste Feministin; darüber hinaus auch als Schlüsselfigur der lateinamerikanischen Literatur und Dichtung: Mit ihrer überbordenden Einbildungskraft prägte sie den Stil eines differentiellen, tropischen Barock, der im 20. Jahrhundert als einer der großartigen Ursprünge einer eigenständigen lateinamerikanischen Literatur wiederentdeckt wurde.

In Sor Juanas dichterischem und philosophischem Hauptwerk, das der renommierte Wiener Turia + Kant Verlag jetzt in einer beeindruckenden Neuübersetzung vorlegt, kommt eine Traumreise der Seele zur Aufführung: eine universelle Mechanik des Traums, in der sich dennoch eine radikal subjektive Stimme behauptet, eine ständige Überschreitung der Grenzen zwischen Heiligem und Profanem, ein Hinterfragen tradierter Geschlechterrollen. Zwei Jahrhunderte vor Sigmund Freud eröffnet sich hier ein Denken des Traums, in dem sich die Wünsche des Tages, die Phantasmagorien der Nacht, die Zuckungen des Körpers und das Kreisen der Planeten zu einem einzigartigen Text verweben.

Die Autorin: Sor Juana Inés de la Cruz (1648–1695), Dichterin, Nonne und Universalgelehrte, gilt als Amerikas wichtigste Autor_in des Barocks.

Sor Juana Inés de la Cruz oder Die Fallstricke des Glaubens

RAR!

Paz, Octavio (1914-19989

Sor Juana Inés de la Cruz oder Die Fallstricke des Glaubens

Biografiie. - Aus dem Spanischen von Maria Bamberg. Versübertragung von Fritz Vogelsang

05.1991, dt. EA • Suhrkamp • 14,0 × 22,0 cm • Gebunden mit Schutzumschlag • 766 Seiten

29,80 € in den Warenkorb weitere Informationen

Octavio Paz, Träger des Literatur-Nobelpreises, zeichnet in seinem großen biographischen Essay ein detailliertes Bild von Sor Juana Inés de la Cruz, einer der erstaunlichsten Gestalten der gesamten hispanoamerikanischen Literatur.

Paz zeichnet ein anschauliches Porträt des kulturellen Lebens in Neuspanien sowie der politischen und weltanschaulichen Kräfte, die in dieser Gesellschaft am Werk waren. Mit der kritischen Autorität eines der besten Kenner der abendländischen Lyrik hebt er die Besonderheiten des Lebens und Werke von Inés de la Cruz, ihre Einzigartigkeit als Wissenschaftlerin und Lyrikerin, hervor.

Der Autor: Octavio Paz wurde am 31.3.1914 in Mexiko-Stadt geboren. Die Familie Paz ist indianischer und spanischer Abstammung. Der Großvater galt als herausragende Figur des mexikanischen Liberalismus, und der Vater war Mitarbeiter des Sozialrevolutionärs Zapata. Mit 17 war Paz Mitbegründer einer literarischen Zeitschrift und begann gleichzeitig zu publizieren. Nach seinem Jura- und Philosophiestudium arbeitete als Lehrer und engagierte sich politisch. 1944/45 hielt er sich als Guggenheim-Stipendiat in San Francisco und New York auf. 1946 trat er in den Auswärtigen Dienst Mexikos ein und wurde nach Paris entsandt. Hier begegnete er André Breton und arbeitete an surrealistischen Publikationen mit. 1962 wurde er zum Botschafter in Neu-Delhi ernannt. Dieses Amt legte er 1968 aus Protest gegen das Massaker an demonstrierenden Studenten in Mexiko-Stadt nieder.

Erhaltungszustand: Das Moderne Fachantiquariat der SFB verfügt aktuell über sehr wenige sehr gut erhaltene Exemplare der gebundenen deutschsprachigen Erstausgabe dieser Biografie; sowohl in dieser, als auch in der Taschenbuchvariante beim Verlag vergriffen.

Sor Juanas zweiter Traum

RAR! - Wenige Exemplare

Gaspar de Alba, Alicia

Sor Juanas zweiter Traum

Roman. - Deutschsprachige Erstausgabe, übersetzt aus dem Mexikanischen von Andrea Krug

09.2002 • Verlag Krug u. Schadenberg • Reihe RAR! • 12,5 × 19,2 cm • Gebunden, mit SU • 670 Seiten

24,80 € in den Warenkorb weitere Informationen

»Historie und Phantasie vermischen sich aufs Anschaulichste in diesem Roman, der dazu beitragen kann, dem deutschen Publikum die bedeutendste Gestalt der mexikanischen Kulturgeschichte näherzubringen und der außerdem ein ungetrübtes Lesevergnügen verspricht.«

Gertrud Lehnert, auf: Deutsche Welle

´Würde man alle Seenot erst erwägen, niemand hätte den Mut, aufs Meer zu fahren …'

... An Mut hat es Sor Juana Inés de la Cruz (1648 bis 1695) gewiss nicht gefehlt. Auch nicht an Schönheit und Geist, an Wissbegier und Leidenschaft. Wohl aber an Demut und Frömmigkeit … Mit 13 Jahren wird Juana Inés als intellektuelles Wunderkind an den Hof des mexikanisch-spanischenn Vizekönigs gerufen, mit 17 von vierzig Lehrenden aller Fakultäten einer Wissensbefragung unterzogen, welche sie bravourös meistert. Kurz darauf nimmt sie den Schleier und zieht sich für den Rest ihres Lebens hinter Klostermauern zurück. Eine Heirat, ein Leben als Gattin und Mutter, ist ihr unvorstellbar.

Sor Junas de la Cruz Bewunderung gilt Mariá Luisa, der Vizekönigin von Neuspanien; ihre Kinder aber sind die Bücher ihrer Bibliothek, ebenso ihre Schreibutensilien, ihr Teleskop, ihr Schachspiel … Sie beharrt darauf, auch als Frau ihren Geist kultivieren, studieren und schreiben zu wollen und wird – begnadet im Umgang mit Worten – als 'Sappho Mexikos' gefeiert. Diese Kraft, Souveränität und ihr herausragender Intellekt ist ihren Glaubensschwestern, ganz besonders jedoch den Granden der Kirche zunehmend ein Dorn im Auge. Missgunst wird gesät, Intrigen werden gesponnen …

Die Autorin: Alicia Gaspar de Alba, geboren 1958 in El Paso, Texas, veröffentlichte Gedichtbände, Kurzgeschichten und drei Romane. Sie hat einen Lehrstuhl als Professorin für Chicana/Chicano Studies an der Universität von Kalifornien (UCLA). Die Autorin lebt in Los Angeles.

Der nachfolgende Roman des berühmten us-amerikanischen Autors Thornton Wilders spielt zu eben jener Zeit ebenfalls in Südamrika und tangiert das Thema:

Die Brücke von San Luis Rey

Wilder, Thornton

Die Brücke von San Luis Rey

Ein Bericht

28.11.1988 • FISCHER Taschenbuch • 19 × 12.1 cm • Paperback • 176 Seiten

12,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Die 1927 erschienene Erzählung wurde 1928 mit dem renommierten Pulitzer-Preis ausgezeichnet

»Da ist ein Land der Lebenden und ein Land der Toten, und die Brücke zwischen ihnen ist die Liebe - das einzig Bleibende, der einzige Sinn.«

Am 20. Juli 1714 stürzen in Peru fünf Menschen in den Tod, als eine uralte, von den Indios einst erbaute Hängebrücke unvermittelt reißt.

Ein Franziskanermönch, Zeuge dieser Katastrophe, ist zutiefst erschüttert: War dies alles nur ein tragischer Zufall, oder klarer Erweis der Abwesenheit Gottes, dem seine Schöpfung egal ist? Oder gehorchte diese Katastrophe einem für Menschen unverständlichen Drehbuch, einer ´Göttlichen Fügung`? Und wenn ja, welcher? Vielleicht hatte sich das Schicksal dieser Menschen an diesem unheilvollen Tag und im Moment ihres Todes ja vollendet? Aber inwiefern, sofern denn hier ein göttlicher Plan erkennbar wäre?

Der Mönch beginnt - und verbringt Jahre damit -, die Lebenswege der Opfer nachzuzeichnen, um anhand der Biografien gegebenenfalls belegen zu können, dass ihr jäher Tod kein zufälliger Unfall, vielmehr quasi logischer und barmherziger Abschluß ihres schicksalhaften Lebensweges und in sich jeweils ´stimmig` war. In diesem Bestreben, in jenem tragischen Geschehen gleichwohl den gütigen Gott am Werke zu sehen, rekonstruiert und verwebt der Franziskaner die Lebenswege dieser aus gänzlich unterschiedlichen sozialen Schichten stammenden Menschen zu einem faszinierenden Puzzle. Was er bei seiner Untersuchung herausfindet und was den aufmerksamen Leser in den Bann ziehen dürfte, verweist auf Kulminationspunkte in den Lebensgeschichten ....

Der von diesem Mönch verfolgte Ansatz, nämlich auf quasi empirischem Wege einen Beleg für die dem menschlichen Geist sonst meist verborgene Sinnhaftigkeit des Göttlichen Ratschlusses zu erbringen, findet in den Ergebnissen der Rekonstruktion der fünf Lebensschicksale eine erstaunliche klare Antwort. Gleichwohl wurde diese Untersuchung, die doch Gottes Güte belegen wollte, von der kirchlichen Obrigkeit als Ausdruck von ungebührlicher Hoffart und daher als Gotteslästerung eingestuft, weshalb der gläubige Mönch der Heiligen Inquisition übergeben wurde ...

Der Autor: Thornton Wilder wurde am 17. April 1897 in Madison, Wisconsin, als Sohn eines Zeitungsverlegers geboren, der als Generalkonsul nach Hongkong und Schanghai ging. Thornton Wilder erhielt für sein umfangreiches literarisches Werk zahlreiche Auszeichnungen, u.a. dreimal den Pulitzer-Preis und 1957 in Frankfurt am Main den Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Er starb am 7. Dezember 1975 in Hamden, Connecticut.

SFB aktuell: Israel / Palästina - Kain und Abel am Scheideweg II.

»Es besteht für mich kein Zweifel daran, daß es die Schicksalsfrage des Nahen Ostens ist, ob eine Verständigung zwischen Israel und den arabischen Völkern zustande kommt, solange noch eine Möglichkeit dazu besteht. Damit ein so großes, fast präzedenzloses Werk gelingt, ist unerläßliche Voraussetzung, daß geistige Vertreter der beiden Völker miteinander in ein echtes Gespräch kommen, in dem sich gegenseitige Aufrichtigkeit und gegenseitige Anerkennung verbinden. Die geistigen Vertreter müssen in vollem Sinne des Wortes unabhängige Menschen sein, Menschen also, die durch keinerlei Rücksicht gehindert werden, der Sache, die sie als wahr und gerecht erkannt haben, rückhaltlos zu dienen.«

Martin Buber,  jüdischer Religionsphilosoph, verfasst Anfang der 60er Jahre des 20. Jh.

Ein Land und zwei Völker

Buber, Martin (1878-1965)
Mendes-Flohr, Paul

Ein Land und zwei Völker

Zur jüdisch-arabischen Frage

13.11.2018 • Jüdischer Verlag • 20.5 × 12.8 cm • Paperback • 398 Seiten

22,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Diese vorgenannten Sätze zur politischen Situation in der Region schrieb Martin Buber (1878-1965) in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Vor dem Hintergrund inzwischen jahrzehntelanger und fortwährend sich verschärfender Konflikte zwischen Israelis und den Palästinensern, die in ihrer Mehrzahl 1948 aus ihrer angestammten Heimat Palästina vertrieben wurden, sind diese Überlegungen Bubers heute von größter Aktualität.

Unter dem programmatischen Titel ´Ein Land und zwei Völker` vereinigt der vorliegende Band die politischen Schriften des bedeutenden jüdischen Religionsphilosophen. In ihnen wird deutlich, wie sehr ein grundlegendes, am nicht zerstörbaren Wert aller Menschen orientiertes sittliches Bewußtsein, das auf Versöhnung zielt, der Politik eine vernünftige Selbstbestimmung ermöglicht, ohne die konkreten Erfordernisse in Konflikten aus den Augen zu verlieren. Martin Buber geht es um das ›Miteinander‹, nicht um die Konfrontation, so wie er in seiner Philosophie des Dialogs bemüht war, ›Ich‹ und ›Du‹ in ihrer menschlichen Eigenständigkeit zusammenzubringen. Dabei erörtert er Fragen, die damals wie heute auf die drängenden und ungelösten Probleme im Zusammenleben von Juden und Arabern, von Israelis und Palästinensern hinweisen.

Martin Bubers politische Schriften sind ein Dokument kritischer Vernunft und menschlicher Integrität, das aus seinem Geschichtsbewußtsein die normative Kraft für ein Leben in Frieden bezieht. Für Bubers Humanismus gilt ein Wort von Gustav Landauer, das heute so aktuell ist wie eh und je: »Frieden ist möglich, weil er notwendig ist.«

Der Autor: Martin Buber wurde am 8. Februar 1878 in Wien geboren und starb am 13. Juni 1965 in Jerusalem. Ab 1896 Studium der Philosophie, Psychiatrie und Germanistik in Wien, Leipzig, Berlin und Zürich. 1898 Gründung eines Vereins für jüdische Studenten in Leipzig. 1902 Mitbegründer des Jüdischen Verlags. 1916-24 Leitung der Zeitschrift ›Der Jude‹. Ab 1919 Lehrtätigkeit u. a. an der Akademie der Arbeit und der Universität in Frankfurt am Main. 1938 Emigration nach Jerusalem, dort Professor für Sozialpsychologie. 1953 Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.

Die Erfindung des jüdischen Volkes

Sand, Shlomo

Die Erfindung des jüdischen Volkes

Israels Gründungsmythos auf dem Prüfstand

13.05.2011 • Ullstein Taschenbuch Verlag • 18.7 × 12 cm • Paperback • 512 Seiten

14,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

| »Der wichtigste Beitrag zur jüdischen Geschichte seit mehr als einem Jahrhundert« - Andreas Nachama

Gibt es ein jüdisches Volk? Nein, sagt der israelische Historiker Shlomo Sand und stellt damit den Gründungsmythos Israels radikal in Frage. Vertreibung durch die Römer? Exodus? Rückkehr nach 2000 Jahren ins Land der Väter? Alles Erfindungen europäischer Zionisten im 19. Jahrhundert, schreibt Sand in seinem aufsehenerregenden Buch, das in Israel und Frankreich zum Bestseller wurde und heftige Kontroversen ausgelöst hat.

"Sand gehört einer Gruppe israelischer Historiker an, die sich kritisch mit der Geschichte Israels und des Zionismus befassen. Nicht das Existenzrecht Israels stellen sie in Frage, sondern den auf Legenden beruhenden Alleinanspruch auf das Gelobte Land. Das Judentum, so Sand, ist eine religiöse, keine ethnische Gemeinschaft. Wenn überhaupt, sind eher die Palästinenser als die aus Europa eingewanderten Juden ethnische Nachkommen der biblischen Israeliten. Bei aller Provokation stellt Sands Buch eine fundierte Auseinandersetzung mit der 3000-jährigen Geschichte des Judentums dar. Doch weil der Autor als engagierter Vorkämpfer für eine offenere Politik Israels gegenüber seinen arabischen Nachbarn auftritt, ist es vor allem als Streitschrift wahrgenommen worden. Gerade in Deutschland wird das Buch für Aufsehen und breite Diskussionen sorgen. (...)"

Der Autor: Shlomo Sand, geboren 1946 als Kind polnischer Juden in Linz. 1949 Übersiedlung der Familie nach Israel. Nach dem Studium der Sozialwissenschaften in Paris lehrt Sand Geschichte an der Universität Tel Aviv. Er zählt zu den führenden Intellektuellen Israels und zu den schärfsten Kritikern der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern. Bei Propyläen erschienen »Die Erfindung des jüdischen Volkes« (2010), »Die Erfindung des Landes Israel« (2012) und »Warum ich aufhöre, Jude zu sein« (2013).

Wem gehört das Heilige Land?

Wolffsohn, Michael

Wem gehört das Heilige Land?

Die Wurzeln des Streits zwischen Juden und Arabern | Die Geschichte Israels verstehen

01.02.2002 • Goldmann Wilhelm Verlag • 18.7 × 12 cm • Paperback • 304 Seiten • Mit 15 Karten

12,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Die Frage, wem das ›Heilige Land‹, sprich der Landstrich südlich des Libanon, nördlich des Sinai-Küstenstreifens und bis hinüber ins Jordantal gehört, wer dort und in welcher Weise Rechte auf einen Staat hat, ist seit der Staatsgründung Israels heftig umstritten; mehrere Kriege wurden bereits in dieser Causa geführt und die gesamte Region gilt inzwischen als politisch instabil.

Die Debatten zu diesem Thema sind nach Ansicht des Autors nicht selten von Ignoranz, fehlender Sachkenntnis und stattdessen von starken Emotionen geprägt. Neben diesen grundhaften Hemmnissen verstellen Parteilichkeit und divergierende Machtinteressen den Blick auf die politische Lage im Nahen Osten.

In seinem enorm hilfreichen und bewährten Standardwerk unternimmt der renommierte Historiker Michael Wolffsohn den Versuch, faktengeleitete zu diesem komplexen Thema zu informieren und somit an überkommenen, liebgewonnenen Mythen und Vorurteilen zu rütteln. Umfassend und gut verständlich erklärt Wolffsohn die historischen Wurzeln des Konflikts zwischen Juden und Arabern.

Seit dieses Buch erstmals 1992 erschien, gab es zwischenzeitlich Hoffnungen auf ein Ende des Konfliktes und eine tragfähige und die Interessen der Palästinender und der Israelis gleichermaßen berücksichtigende Zweistaatenlösung, die jedoch bis heute nicht umgesetzt wurde; vielmehr von israelischer Seite durch die illegale und exzessiv betriebene Besiedelung des Westkordanlandes konterkariert wird und andauernde Enttäuschung, Frust, Gewalt und Gegengewalt provoziert. - Dieses Buch führt zu den Wurzeln des Streits. Es bietet fundierte Informationen und in der Schlussbetrachtung einen Vorschlag für eine praktikable föderative Friedenslösung. Wenn in und über Nahost nicht neu gedacht wird, kann nichts Neues bzw. Friedliches entstehen.

Der Autor: Michael Wolffsohn, geboren 1947 in Tel Aviv als Sohn deutschjüdischer Emigranten, lebt seit 1954 in Deutschland. 1975 Promotion, 1980 Habilitation, von 1981 bis 2012 war er Professor für Neuere Geschichte an der Universität der Bundeswehr München. Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt.

Blutsgrenzen

RAR!

Volkan, Vamik

Blutsgrenzen

Die historischen Wurzeln und die psychologischen Mechanismen ethischer Konflikte und ihre Bedeutung bei Friedensverhandlungen. Aus dem Englischen von Klaus Kochmann

1999 • Scherz Vlg. • 8° • gebunden • 351 Seiten

38,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Blindes Vertrauen

SFB - Aktuell

Volkan, Vamık D.

Blindes Vertrauen

Grossgruppen und ihre Führer in Krisenzeiten. - Aus dem amerikanischen Englisch von Theo Kierdorf und Hildegard Höhr

08.2005 • Psychosozial-Verlag • Reihe Bibliothek der Psychoanalyse • 21 × 14,8 cm • Paperback • 421 Seiten

36,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Why Are the Arabs Not Free?

Safouan, Moustapha (1921-2020)

Why Are the Arabs Not Free?

2007 • Wiley-Blackwell • Reihe Critical Quarterly Book • 15,5 × 23,2 cm • Paperback • 128 Seiten

22,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Moustapha Safouan, in this courageous and honest book, confronts head-on the problem of Arab despotism, examining it from the point of view of political philosophy, religious argument and linguistic history. A ground-breaking book written by the eminent Lacanian psychoanalyst Moustapha Safouan. Rejects explanations of Arab despotism which appeal either to imperialism or to notions of Arab culture in favour of an analysis which focuses on the relations between writing and power.

Investigates the divorce between the classical Arabic which is the medium of education and the diverse vernacular Arabics which are the languages of the streets. - A tour de force of political philosophy, religious argument and linguistic history.

Der Autor: Moustafa Safouan, (1921-2020), begann seine Studien der Philosophie an der Universität von Alexandria (Ägypten). Sein Lehrer M. Ziwat war Mitglied der Société Psychanalytique de Paris; Analyse bei Marc Schlumberger, Kontrollanalysen bei J. Lacan und D. Lagache.

Psychoanalyse des Islam

Benslama, Fethi

Psychoanalyse des Islam

(OT: "La Psychanalyse à l'épreuve de l'Islam")

13.10.2017 • Matthes & Seitz Berlin • 22 × 14,5 cm • Hardcover • 352 Seiten

30,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Verschleierte Wirklichkeit

Braun, Christina von; Mathes, Bettina

Verschleierte Wirklichkeit

Die Frau, der Islam und der Westen

Neuausgabe 04.2017 • Psychosozial-Verlag • 21 × 14,8 cm • Paperback • 486 Seiten

29,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Der Übermuslim

Benslama, Fethi

Der Übermuslim

Was junge Menschen zur Radikalisierung treibt. - Aus dem Französischen übersetzt von Monika Mager und Michael Schmid

20.03.2017 • Matthes & Seitz • 20,5 × 13 cm • Hardcover • 141 Seiten

18,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

RISS - Zeitschrift für Psychoanalyse Freud Lacan

Pazzini, Karl-Josef

RISS - Zeitschrift für Psychoanalyse Freud Lacan

Ausgabe 93 - ›Psychoanalyse des Islam?‹

01.2021 • TEXTEM VERLAG • Reihe RISS, Band 93 • 21 × 14 cm • Paperback • 216 Seiten

Kauf-Optionen:

  • Einzelheft 22,00 €
  • Im Abonnement 18,00 € (zzgl. Versandkosten von 1,55 €)
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Aus der SFB-Kunstabteilung: ›ARABISCHE NÄCHTE‹

RAR!

Dulac, Edmund [Illustrator]
Schellenberg, Ernst Ludwig

Arabische Nächte

Erzählungen aus Tausend und eine Nacht. Mit fünfzig farbigen Bildern von Edmond Dulac. - [Limitierte Luxusausgabe]

2010 • Faber & Faber • 25,5 × 17,5 cm • Pergament, Handeinband • 396 Seiten • Mit 50 farbigen Abbildungen

320,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Arabische Nächte

Eines von 200 Exemplaren der limitierten Luxusausgabe in Pergamentbindungn und galeriefrischer Erhaltung.

"Durch seine (Dulacs) reiche Erfindungsgabe und das meisterhafte Herausarbeiten nächtlicher Stimmungen in Blautönen entrückt er den Betrachter in fremde Welten. Die Betonung der Texturen und des Kostbaren ist ihm wichtig" (LKJ Erg.-Bd. S.164)

"Es gibt im deutschen Sprachgebiet zahllose Ausgaben der Erzählungen aus den Tausendundein Nächten, einbändige und vielbändige, große und kleine Formate, Lese- und Prachtausgaben, besorgt von verschiedenen Übersetzern bzw. Überträgern aus den arabischen Urtexten, die dafür gesorgt haben, daß die phantastischen Geschichten aus einer fremden Welt nahezu zum Volksgut geworden sind.

Zu den schönsten Ausgaben der orientalischen Märchen zählt immer noch eine vor über 100 Jahren im Verlag von Gustav Kiepenheuer in Weimar erschienene Ausgabe unter dem Titel „Arabische Nächte“, die von Edmond Dulac mit zauberhaft aquarellierten Illustrationen ausgestattet wurde.

Wir haben diese sog. Dulac’sche Ausgabe mit den 50 Bildern von dem bekannten Leipziger Buchgestalter Frank Eilenberger neu einrichten lassen - nun Buchkunst des 21. Jahrhunderts -, aber jenes leise, mitunter unwirkliche und zugleich sinnliche Flair zu bewahren versucht, das die alte Ausgabe einst so leuchten ließ. (...) Erstmalig stellte der Verlag, als besonderen Buchkunstgruß im 20. Jahr seines Bestehens, eine Luxusausgabe von 200 Exemplaren in Ganzpergament her, die mit Schließen versehen ist." Aus der Verlagsankündigung

Lieferbarkeitshinweis: Die SFB Kunstabteilung verfügt über ein galeriefrisches Archivexemplar dieser prachtvoll gestalteten und höchst begehrten Ausgabe.

Klassisches Fachantiquariat der SFB - ERICH FROMM: Christusdogma

RAR!

Fromm, Erich

Die Entwicklung des Christusdogmas

Eine psychoanalytische Studie zur sozialpsychologischen Funktion der Religion - [ERSTE BUCHAUSGABE]

1931, erste Buchausgabe • Internationaler Psychoanalytischer Verlag, Leipzig, Wien, Zürich • Reihe Sonderabdruck aus "Imago, Ztschr. f. Anwendung der Psychoanalyse auf die Natur- und Geisteswissenschaften" • Gr.-8° • Obr. • 71 Seiten

165,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Die Entwicklung des Christusdogmas

Sonderabdruck aus "Imago, Zeitschrift für Anwendung der Psychoanalyse auf die Natur- und Geisteswissenschaften". (herausgegeben von Sigm. Freud), Bd. XVI (1930). - Erste Buchausgabe, Grinstein II,11012

Erich Fromms Erstlingswerk

Aus der Einleitung: "(...) Die vorliegende Untersuchung beschäftigt sich mit einem eng umgrenzten Problem der Sozialpsychologie, mit der Frage nach den Motiven der Wandlung der Vorstellungen vom Verhältnis Gott-Vaters zu Jesus von der Zeit des Beginns des Christentums bis zur Formulierung des Nizänischen Dogmas im vierten Jahrhundert. Entsprechend den oben allgemein formulierten Prinzipien will diese Untersuchung aufzeigen, inwiefern die Veränderung gewisser Glaubensvorstellungen ein Ausdruck der psychischen Veränderung der dahinterstehenden Menschen ist und diese Veränderungen wiederum von den Lebensschicksalen dieser Menschen bedingt sind. Sie will die Ideen aus den Menschen und ihren Schicksalen, nicht die Menschen aus dem Schicksal ihrer Ideen verstehen und zeigen, dass das Vermächtnis der dogmatischen Entwicklung nur möglich ist bei genügender Kenntnis des Unbewussten, auf das die äußere Realität einwirkt und das seinerseits die Bewusstseinsinhalte determiniert.

Die Methode dieser Arbeit bringt es mit sich, dass der Darstellung der Lebensschicksale der zu untersuchenden Menschen, ihrer geistigen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Situation, kurz ihrer „psychischen Oberfläche“ ein verhältnismäßig großer Raum gewidmet sein muss. Wenn der Leser dies als ein Missverhältnis empfinden wird, so möge er daran denken, dass auch in einer psychoanalytischen Krankengeschichte der Darstellung des äußeren Schicksals, der Erlebnisse des Kranken, ein verhältnismäßig großer Raum zukommt. Wenn in dieser Arbeit die Darstellung der gesamten Kultursituation der zu analysierenden Massen und ihrer äußeren Schicksale noch entschiedener hervortritt als in der Schilderung der Realsituation in einer Krankengeschichte, so liegt es darin begründet, dass naturgemäß die historische Rekonstruktion, wenn sie nur einigermaßen ausführlich und plastisch sein soll, unvergleichlich komplizierter und umfangreicher ist als die Wiedergabe einfacher Tatsachen, wie sie sich im Leben eines Einzelnen zutragen. Wir glauben aber, dass [VI-018] dieser Nachteil in Kauf zu nehmen ist, weil nur so ein wirkliches analytisches Verständnis historischer Phänomene erzielt werden kann.

Diese Untersuchung behandelt einen Gegenstand, der von einem der prominentesten Vertreter der analytischen Religionsforschung, von Theodor Reik in seiner Studie Dogma und Zwangsidee (Th. Reik, 1927; vgl. 1919; 1923; ferner: E. Jones, 1931; A. J. Storfer, 1913) behandelt wurde. Die inhaltlichen Differenzen, die sich aus der verschiedenen Methodik mit Notwendigkeit ergeben, werden, wie die methodischen Differenzen selbst, erst am Schlusse dieser Arbeit kurz behandelt werden. (...)"

Die Kapitel: Methodik und Problemstellung - Die sozialpsychologische Funktion der Religion - Das Urchristentum und seine Vorstellung von Jesus - Die Wandlung des Christentums und das homousianische Dogma - Die Wandlung des Dogmas bis zum Nizeanischen Konzil - Ein anderer Deutungsversuch.

Zum Erhaltungszustand: Im Klassischen Fachantiquariat der SFB ein noch unbeschnittenes Exemplar in der Originalbroschur des Verlages in besonders guter Erhaltung; der empfindliche Broschureinband mit leichten altersbedingten Gebrauchsspuren und den typischen Randläsuren infolge des Überstandes; innen mit einigen leichten Bleistift Anmerkungen und Anstreichungen. - Selten.

PSYCHE und GESELLSCHAFT - Über die freiwillige Knechtschaft des Menschen oder: Von der Lust auf Unterwerfung ...

»Es genügt nicht, daß sie ihm [dem Tyrannen] gehorsam sind; sie müssen ihm gefällig sein; sie müssen sich in seinen Diensten zerreißen und plagen und kaputt machen; sie müssen in seinen Vergnügen vergnügt sein, immer ihren Geschmack für seinen aufgeben, müssen ihrem Temperament Zwang antun und ihre Natur verleugnen, sie müssen auf seine Worte, seine Stimme, seine Winke, seine Augen achten; Augen, Füße, Hände, alles muß auf der Lauer liegen, um seine Launen zu erforschen und seine Gedanken zu erraten.

Heißt das glücklich leben? Heißt das leben? Gibt es auf der Welt etwas Unerträglicheres als das, ich sage nicht, für einen Menschen höherer Art, nur für einen mit gesundem Verstand, oder noch weniger, für einen, der Menschenantlitz trägt? Welche Lage ist kläglicher als diese; in nichts sich selbst zu gehören, von einem andern seine Wohlfahrt, seine Freiheit, Leib und Leben zu nehmen? Aber sie wollen dienen, um Reichtum zu erwerben, wie wenn sie damit etwas erlangen könnten, was ihnen gehört, da sie freilich von sich selbst nicht sagen können, daß sie sich selbst gehören; und, wie wenn einer unter einem Tyrannen etwas Eigenes haben könnte, wollen sie erreichen, daß ihnen der Reichtum zu eigen sei, und sie denken nicht daran, daß sie es sind, die ihm die Macht geben, allen alles zu nehmen. (...)«

Étienne de La Boétie (1530 - 1563), französischer Richter, Gelegenheitsautor und enger Freund von Michel de Montaigne.«

Mechanismen der Unterwerfung

Hierdeis, Helmwart

Mechanismen der Unterwerfung

Perspektiven auf den Autoritarismus

14.06.2023 • Asanger, R • 148 × 210 cm • Paperback • 192 Seiten

19,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Dieser Sammelband präsentiert eine Auswahl der Vorträge, welche bei der Leipziger Jahrestagung 2022 der Interdisziplinären Studiengesellschaft (ISG) zu Gehör kamen. - Tagungsthema war „Mechanismen der UnterwerfungPerspektiven auf den Autoritarismus

Die Beiträge möchten den Leserinnen und Lesern einen Eindruck von der Vielfalt und Wucht aktueller gesellschaftlicher Prozesse vermitteln, welche subtil und daher so wirkmächtig auch als Einübungen in Unterwerfung überall in Politik, Gesellschaft und privaten Beziehungen beobachtet und gedeutet werden können.

Die an der Oberfläche so praktisch und hilfreich erscheinenden ´smarten` Alltagshilfen etwa, angefangen beim praktische Navigationssystem im Auto, den genau entlang den minutiös erfassten Persönlichkeitsstrukturen der Menschen passgenau vermittelnten digitalen Angeboten und Informationen von Google, Amazon etc und den allgegenwärtigen eingeforderten ´Bewertungen` beschleunigen die Selbstinfantilisierung der Menschen, wenn ihr ehedem ´gesunder Menschen- und Alltagsverstand` systematisch ausgehöhlt und ins Dämmeriche abgedimmt wird. Indem diese Krücken, Einflüsterer und Bevormunder von interessierter Seite den nur zu gerne gläubigen und dafür dankbaren Menschen als geniale Befreiungs- und Ermöglichungstechniken für das eigene ´Fullfillment` der Selbstoptimierung mit größtem wirtschaftlichen Erfolg angedient wird, erodiert bei den so Beglückten allmählich jedes Verständnis, jede Einsicht, was da eigentlich mit ihnen gemacht wird - und was sie in ´freiwilliger Knechtschaft` so gerne mit sich anstellen lassen ... Diese fidele Bereitschft, sich rund um die Uhr irgendwelche Ansagen erteilen zu lassen, mündet folgerichtig ein in die Bereitschaft vieler Menschen, sich bedingungslos führen und bequatschen zu lassen. Auch und gerade im realen Leben.

Die Beiträge: Siegfried Kreibe: Mechanismen der Unterwerfung – Perspektiven auf den Autoritarismus. Eröffnungsvortrag // Helmwart Hierdeis: Anbetung der Unterwerfung – Zur Bereitschaft, sich bedingungslos führen zu lassen // Hans-Jürgen Wirth: Narzissmus, Macht und die Sehnsucht nach Unterwerfung // Till Bastian: Unterwerfung, Vernichtungsbereitschaft, Erlösungshoffnung – Ein neuer Blick auf den nationalsozialistischen Massenmord // Wolfgang Schroeter: Albert Speers drei Karrieren zwischen Ideologie, Unterwerfung und Mythologisierung // Sören E. Schuster: Gegen den „ökonomischen Optimismus“ – Zur aristokratischen Repolitisierung der Ökonomie bei Nietzsche // Achim Würker: Wie geköpfte Hühner – Reflexionen über den „Sturm auf das Capitol“ // Josef Berghold: Autoritarismus und Arche-Noah-Mentalität in der Klimakrise // Andreas Beinsteiner: Kontrollgesellschaft und rationale Diskriminierung – Zur digitalen Transformation des Totalitarismus // Marschel Schöne: Fragile! Handle with Care  – Notizen zur polizeilichen Autorität // Kai Hauprich: „In Deutschland muss niemand auf der Straße schlafen!“ Autoritäre Wohnungslosenhilfe - Die Herausgeber und Autoren.

Alles und nichts sagen

Menasse, Eva

Alles und nichts sagen

Vom Zustand der Debatte in der Digitalmoderne

02.11.2023 • Kiepenheuer & Witsch • 19.3 × 12 cm • Hardcover • 192 Seiten

22,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Zieht sich eine liberale Gesellschaft gerade jenen als sicher gewähnten Boden weg, auf dem sie so lange verlässlich und unangefochten zu fußen wähnte? Der Autorin ist ein an Fakten und Beispielen reicher Essay darüber gelungen, was die digitale Massenkommunikation zwischenmenschlich anrichtet.

Nichts hat das Zusammenleben der Menschen in kürzester Frist so umfassend verändert wie die Digitalisierung der Kommunikation und technischen Abläufe: Die Menschen denken, fühlen und streiten anders, seit sie großteils dauervernetzt und dauerberieselt sind. Das menschliche Hirn ist diesen häufig aufgeschäumten elektronischen Dateneinschwemmungen in aller Rergel nicht gewachsen. -  Die Auswirkungen betreffen alle, egal, wie sehr sie die neuen Medien überhaupt nutzen, und über den bedenklichen Befund für jeden einzelnen ist die mit aller Macht oktroyierte digitale ´Zeitenwende` längst zu einem Stresstest für die Gesellschaft geworden. - Prognostisch Betrachtet äußerst schlechte Aussichten für das Wohl und den Bestand des Gemein-Wesens ...

Demokratiepolitisch bedeutsam wird dieser Aspekt bei der vielbeschworenen Debattenkultur. Denn die häufig asoszialen Umgangsformen in den sogenannten "Sozialen" Medien haben längst auch auf die anderen Arenen in der realen Welt übergegriffen, Politik und Journalismus spielen schon vielfach nach den neuen, erbarmungsloseren Regeln. Früher anerkannte Autoritäten werden im Dutzend abgeräumt, ohne dass neue nachkommen, an die Stelle des besseren Arguments ist die knappe Delegitimierung des Gegners getreten. Eine funktionierende Öffentlichkeit – als Marktplatz der Meinungen und Ort gesellschaftlicher Klärung – scheint es, wenn überhaupt, nur noch in Bruchstücken zu geben.

Leseprobe - Aus dem ersten Kapitel - "Zeitenwende"

"(...) Ohne Zweifel gibt es die analoge Welt noch. Dort stinken die Mülltonnen und müssen die Nabelschnüre Neugeborener hündisch von Erwachsenen durchschnitten werden. Früchte reifen ohne Zutun und verfaulen wieder, Vulkane brechen aus, Wüsten entstehen, Gletscher vergehen. Es gibt dort draußen Blut und Tränen, Schimmel, Lärm, Vogelgesang und Erdbeben. Es gibt echten Zufall, spontane Liebe, unaufklärbare Verbrechen, Mutationen und Geheimnisse. Und es gibt typisch menschliches Verhalten, darunter Ängste, die sich in Jahrmillionen körperlich eingeschrieben haben und weitervererbt werden. Menschen fürchten sich intuitiv immer noch vor Skorpionen und Schlangen anstatt vor Autos.

So bestürzend langsam ist dieses Säugetier, einerseits. Seine durchschnittliche Lebenserwartung mag sich, zumindest für die in Industriestaaten lebenden Exemplare, binnen zweihundert Jahren mehr als verdoppelt haben; im Vergleich zu der Zeit, die seine Reaktions- und Verhaltensmuster gebraucht haben, um sich auszubilden, ist das nicht einmal ein Wimpernschlag.

Andererseits verheddert sich das hochmütige, himmelsstürmende Säugetier augenscheinlich immer häufiger in seinen eigenen Erfindungen. Das ist ihm schon früher widerfahren, als es Waffen schuf, die weiter entfernt töteten, als seine Augen sehen konnten, als es Bomben baute, die Landstriche auslöschten und auf Jahrzehnte kontaminierten, als es versuchte, sich zu klonen, und begann, in die eigenen genetischen Strukturen einzugreifen. Inzwischen züchtet es sowohl Fleisch wie Intelligenz im Labor. Faszinierend bleibt, dass es seinen potenziell lebensbedrohlichen Ehrgeiz selbst immer künstlerisch-analytisch begleitet hat. Es dachte sich Ikaros aus, der zu nah an die Sonne flog, sodass seine künstlichen Flügel schmolzen, Midas, der in seiner Gier zu ungenau wünschte und verhungern und verdursten musste, weil ihm auch Wasser und Brot zu Gold wurden, eben alles, was er berührte. Und ein wiederkehrendes Motiv ist das vom vergessenen Zauberspruch, von der verlorenen Kontrolle über die eigenen Schöpfungen. Im Märchen vom süßen Brei, dem kürzesten der Brüder Grimm, wird eine ganze Stadt unter dem Hirsebrei begraben wie Pompeji unter dem Lavastrom, weil nicht das hungrige Kind, sondern seine Mutter den magischen Topf in Betrieb genommen hat und nicht mehr zu stoppen vermag. Dasselbe Motiv goss Goethe in seiner Ballade vom »Zauberlehrling« in eine ewig gültige Form: »Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los.«

Man könnte sich also gelangweilt zurücklehnen, unauffällig auf dem iPhone die Weltlage überfliegen, die privaten Nachrichten checken, nach einem Flug googeln oder ein Pornobild verschicken und dabei denken: Es ist bloß technischer Fortschritt, vor fünfzig Jahren noch so unvorstellbar wie hundert Jahre davor die Passagierluftfahrt. Das Leben wird immer leichter, Wissen und Möglichkeiten explodieren einerseits und sind doch, betörendes Paradox, theoretisch für alle erreichbar. Ängstliche und Skeptiker hat es ebenfalls immer gegeben. Wisst ihr noch? Damals, als die erste Eisenbahn fuhr, dachten manche, die inneren Organe des Menschen würden die vierundzwanzig Stundenkilometer nicht vertragen, könnten innerlich abreißen und einander tödlich beschädigen. Damals, als die ersten Fotografien gemacht wurden, glaubten manche, der Apparat stehle ihnen die Seele. Und in Wahrheit? Machen wir immer weiter, schicken wir Sonden zum Mars, setzen wir Stents in Herzkranzgefäße, fast so leicht, wie man Glühbirnen einschraubt, haben wir Kühlschränke, die selbständig Milch und Butter nachbestellen, und Roboter, die unsere Gefühle erkennen und zum Trost halbwegs glaubhafte Liebesbriefe schreiben. (...)"

Die Autorin: Eva Menasse, geboren 1970 in Wien, begann als Journalistin und debütierte im Jahr 2005 mit dem Familienroman »Vienna«. Es folgten Romane und Erzählungen (»Lässliche Todsünden«, »Quasikristalle«, »Tiere für Fortgeschrittene«), die vielfach ausgezeichnet und übersetzt wurden. Preise (Auswahl): Heinrich-Böll-Preis, Friedrich-Hölderlin-Preis, Jonathan-Swift-Preis, Österreichischer Buchpreis, Bruno-Kreisky-Preis, Jakob-Wassermann-Preis, den Ludwig-Börne-Preis.

ERICH FROMM-PREIS 2023

Die Internationale Erich-Formm-Gesellschaft zeichnet mit dem von ihr vergebenen Erich-Fromm-Preis jährlich Menschen aus, die mit ihrem wissenschaftlichen, sozialen, gesellschaftspolitischen oder journalistischen Engagement Hervorragendes für den Erhalt oder die Wiedergewinnung humanistischen Denkens und Handelns im Sinne Erich Fromms geleistet haben bzw. leisten.

Der Preis ging in 2023 an den Heidelberger Psychiater und Philosophen Prof. Dr. Thomas Fuchs

Psychiatrie als Beziehungsmedizin

Fuchs, Thomas

Psychiatrie als Beziehungsmedizin

Ein ökologisches Paradigma

08.11.2023 • Kohlhammer • 20.5 × 14 cm • Paperback • 221 Seiten • 17 Abb.

31,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Der Psychiatrie und der psychosozialen Medizin insgesamt fehlt erkennbar ein integratives Paradigma, das in der Lage wäre, phänomenologische, neurobiologische, psychodynamische und sozialpsychiatrische Ansätze zu einer übergreifenden Konzeption psychischer Störungen zu verknüpfen. Das häufig herangezogene biopsychosoziale Modell ist dringend revisionsbedürftig, da es die neueren kognitionswissenschaftlichen Theorien des Embodiment und des Enaktivismus nicht mehr aufgegriffen hat.

Auf der Basis des Verkörperungsparadigmas und des Gehirns als Beziehungsorgan entwirft der Autor eine ökologische Konzeption, die die Psychiatrie als Beziehungsmedizin neu begründet: als die Wissenschaft und Praxis von biologischen, psychischen und sozialen Beziehungen, ihren Störungen und ihrer Behandlung.

Das umfassende Inhaltsverzeichnis können Sie beim entsprechenden Titeleintrag auf SFB-Online einsehen.

Randzonen der Erfahrung

Fuchs, Thomas

Randzonen der Erfahrung

Beiträge zur phänomenologischen Psychopathologie

24.07.2020 • Verlag Karl Alber • Reihe Schriftenreihe der DGAP, Band 9 • 21,5 × 13,5 cm • Hardcover • 400 Seiten

29,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Verteidigung des Menschen

Fuchs, Thomas

Verteidigung des Menschen

Grundfragen einer verkörperten Anthropologie

Originalausgabe; 21.06.2020 • Suhrkamp • Reihe stw, Band 2252 • 17,8 × 10,8 cm • Paperback • 331 Seiten

22,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

SFB - MEHR als Bücher

Auf SFB-Online, der Internetseite für die Literaturen der Psychoanalyse und Kulturwissenschaften im Netz, ist als Hauptdatenquelle die offizielle Datenbank des deutschsprachigen Buchhandels (VLB - Verzeichnis lieferbarer Bücher) mit rund 2.000.000 Titeleinträgen hinterlegt, in der Sie bibliografieren und jederzeit daraus bestellen können. - Darüber hinaus bietet die Sigmund-Freud-Buchhandlung weitere Arbeitsbereiche und Abteilungen, die wir Ihrer geschätzten Aufmerksamkeit empfehlen möchten, etwa

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›Die Bedeutung des Holocaust für nicht direkt Betroffene‹

Angebotspreis bis 31.12.2023

Moses, Rafael; Eickhoff, Friedrich-Wilhelm

›Die Bedeutung des Holocaust für nicht direkt Betroffene‹

Jahrbuch der Psychoanalyse - Beiheft 14

1992 • frommann-holzboog • Reihe Jahrbuch der Psychoanalyse, Beihefte, Band 14 • 14,7 × 20,8 cm • Leinwand m. Schutzumschlag • 319 Seiten

38,00 € statt 64,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Die Bedeutung des Holocaust für nicht direkt Betroffene‹, so lautete seinerzeit das Thema der fünften Konferenz des Sigmund Freud Zentrums an der Hebräischen Universität in Jerusalem.

Dieses für viele Deutsche bis heute im Wege der transgenerativen Übertragung massiv mit unbewußten Schuld- und Schamgefühlen verknüpfte und eben nicht wirklich bearbeitete Thema scheint mit Blick auf die jüngsten Ereignisse im Nahen Osten besonders aktuell und virulent zu sein. Man kann sich des Eindrucks kaum erwehren, daß die unreif wirkende, unkritisch-eilfertige Distanzlosigkeit und das erstaunlich naiv-undifferenzierte Israelbild bei einem großen Teils deutscher PolitikerInnen mit eben jenen psychischen Mechanismen der Verdrängung, der Überidentifizierung und Schuldabwehr in Zusammenhang stehen dürfte.

Aus dem ergänzenden Vorwort von Rafael Moses:

"(...) Durch das gesamte Buch hindurch erfolgen Anspielungen - viele nur indirekt oder in Ansätzen auf die anhaltende Intifada, den Araberaufstand, der Anfang Dezember 1987 losbrach. Ohne Zweifel war dies ein Thema, das die meisten Anwesenden anging und zugleich emotional befrachtet war. Die überwiegende Zahl der israelischen Teilnehmer fühlte sich unwohl angesichts der Maßnahmen, die vonnöten schienen und auch ergriffen wurden, um die Intifada niederzuschlagen. Einige meinten, das Verhalten der israelischen Soldaten in den besetzten Gebieten unterscheide sich mitunter nicht wesentlich vom Gebaren der Nazis in Deutschland. Sie empfanden diesen Zustand als zutiefst beschämend und sahen darin eine Analogie, die ihnen bisweilen untragbar schien. Andere hielten einen derartigen Vergleich nicht nur für ungerechtfertigt, sondern geradezu für fehl am Platz. - Die nichtisraelischen Teilnehmer freilich mochten für sich nicht das Recht in Anspruch nehmen, dieses schmerzliche Thema gegenüber ihren israelischen Kollegen anzusprechen. Taten sie es dennoch, so schienen sie die Nazi-Analogie nur widerstrebend aufzugreifen. Mehrheitlich jedenfalls war ihnen, wie auch den Israelis, nicht wohl dabei. Wenn sich einige auch in direkter Kritik übten, so teilten andere die Ansicht, daß die Analogie unpassend sei. (...)"

Die Beiträge: Rafael Moses: Vorwort zur deutschen Ausgabe / Rafael Moses: Einführung und Ergänzungen zur Einführung

 Vier Gesichtspunkte und die Reaktionen auf ihre Darstellung: Gottfried Appy: Was bedeutet Auschwitz heute / Diskussion des Referates von Gottfried Appy // Sheldon Roth: „Der Schatten des Holocaust“ / Diskussion des Referates von Sheldon Roth // Vamik D. Volkan: Was der Holocaust für einen nichtjüdischen Psychoanalytiker ohne Nazi-Erfahrung bedeutet / Diskussion des Referates von Vamik Volkan // Rafael Mosesu; Yechezkel Cohen: Die Bedeutung des Nazi-Holocaust für nicht direkt Betroffene / Diskussion des Referates von Rafael Moses und Yechezkel Cohen.

Narzißmus, Christentum, Antisemitismus

M-Exemplare, RAR!

Grunberger, Béla; Dessuant, Pierre

Narzißmus, Christentum, Antisemitismus

Eine psychoanalytische Untersuchung - [OT: «Narcissisme, Christianisme et Antisemitisme. Etude psychoanalytique»]

2004 • Klett-Cotta • 23,5 × 15,9 cm • Geb. mit SU • 513 Seiten

36,00 € statt 58,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Die Studie von Bela Grunberger und Pierre Dessuant, zweier renommierter Psychoanalytiker, versucht am Leitfaden der psychoanalytischen Narzismustheorie herauszufinden, was das Besondere des christlich inspirierten Antisemtismus ausmacht.

Pressestimmen

»... Das gut lesbare und aufrüttelnde Buch erhebt keinen Anspruch auf ›die Antwort‹. Es versucht, nach eigener Aussage, aus rein psychoanalytischer Sicht unter Zuhilfenahme der Narzissmustheorie eine Verständnishilfe auf die Frage ›Wie konnte das passieren?‹ zu geben.«  -  Alexander Zaby, in: Psychotherapie im Dialog, 3/2004

Lieferbarkeitshinweis: Bei der SFB ist dieser Titel in einigen annähernd verlagsfrischen und am unteren Buchschnitt dort diskret angebrachten M-Stempelchen verfügbar; beim Verlag vergriffen.

Tagungskalender

Unser überregionaler Kalender zu Tagungen, Konferenzen und Symposien aus dem Bereich der Psychoanalyse