Novitätenschau Psychoanalyse / Kulturwissenschaften - MÄRZ 2023 |
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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau, auch wenn es hier
in der Rhön, am Sitz des Leuchtturmprojektes einer leistungsfähigen und
überregionalen Fachbuchhandlung für die Literaturen der Psychoanalyse,
nachts noch immer eiskalt ist, lassen die überall sprießenden
Schneeglöckchen doch das nahe Winterende ahnen. Wer freute sich in diesen
weiterhin herausfordernden Zeiten nicht über ein den Geist und Körper
durchströmendes Frühlingserwachen,
das belebt und beschwingt? Die Vorfreude auf mehr Licht, Wärme und Nähe möchte diese März-Ausgabe der Novitätenschau auf die ihr eigene Weise durch das Vorstellen trefflicher Literaturen befördern, welche weiter unten zu entdecken sind. - Den Anfang machen dabei wieder die fachbezogenen Themenfenster, etwa zu Fragen innovativer Behandlungstechnik, zum Erstgespräch, zur OPD-3 und zu aktuellen gesellschaftlichen Diskursen. - An den am 7. Februar verstorbenen Frankfurter Sexualwissenschaftler, Sexualmediziner und Soziologen Volkmar Sigusch erinnert und gedenkt die SFB in Dankbarkeit. |
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In dieser Ausgabe
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Der kurze Weg zur SFB: Bestelltelefon (D) 0800 588 78 30
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Das PSYCHOTHERAPEUTISCHE /PSYCHOANALYTISCHE ERSTGESPRÄCH |
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Erstgespräche in der Psychotherapie und Psychosomatik dienen dazu die Patient*innen kennenzulernen, eine Diagnose zu stellen und Therapieempfehlungen zu entwickeln. Dabei verlaufen die Gespräche je nach Patient*in und Therapeut*innenpersönlichkeit sehr unterschiedlich. In je ca. 45-minütigen Videosequenzen stellen erfahrene Therapeuten mit unterschiedlichen psychotherapeutischen Hintergründen /Schulenrichtungen und erfahrene Schauspieler sieben typische Erstgespräche aus der Ambulanz einer psychosomatischen Klinik dar. Thematisiert werden die Krankheitsbilder Depression, Angststörungen, Posttraumatische Belastungsstörung, Somatoforme Störung, Somatoforme Schmerzstörung und Magersucht. Erfahrene Therapeut*innen mit unterschiedlichen psychotherapeutischen Hintergründen und Schauspieler*innen stellen in den Filmbeispielen sieben typische Erstgespräche aus der Ambulanz einer psychosomatischen Klinik dar. Thematisiert werden in den je ca. 45-minütigen Videos die Krankheitsbilder Depression, Angststörung, Posttraumatische Belastungsstörung, Somatoforme Störung, Somatoforme Schmerzstörung, Borderline-Persönlichkeitsstörung und Magersucht. Die in dieser Art einmaligen Videos sind sowohl als Unterrichtsmaterial für das Medizin- und Psychologiestudium geeignet als auch für die Weiterbildung von Ärzt*innen und psychotherapeutisch Tätigen. Der Herausgeber: Jörn von Wietersheim, Prof. Dr. phil., ist Psychologischer Psychotherapeut und war Leitender Psychologe in der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Ulm. Seine Forschungsschwerpunkte sind Versorgungsforschung, Psychotherapieforschung, Arbeit und Gesundheit sowie Essstörungen. |
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"Dieses Sprechen, es sagt uns nicht nur durch das Wort, sondern durch all seine Äußerungen auch. Selbst durch seinen Körper sendet das Subjekt ein Sprechen aus, das, als solches, Sprechen der Wahrheit, ein Sprechen ist, von dem es nicht einmal weiß, dass es es selbst sagen will, immer mehr als es davon zu sagen weiß." - Jacques Lacan |
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OPD - Psychodynamische
Diagnostik auf dem neuesten Stand: - nach den erfolgreichen
Vorgängerversionen OPD 1 und OPD 2 ist das Handbuch jetzt in einer
weiterentwickelten und optimierten Neuversion als OPD-3 erschienen. Für den /die
psychoanalytisch /psychodynamisch orientiert Arbeitende(n) ein
unverzichtbares Werkzeug professioneller Befunderhebung, -einordnung und
Diagnose, hilfreich für die Bestimmung des Behandlungsfokus und
ebenso dienlich bei der Antragstellung (Bericht an den Gutachter). - Folgen
Sie gerne Ihren KollegInnen und ordern auch Sie das /die für die Praxis,
Ihr Ausbildungsi, Ihre Klinik benötigte(n) Exemplare bei der SFB zur
versandkostenfreien Lieferung. |
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PSYCHOANALYSIEREN: - Interaktion / Illusion / Desillusionierung |
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Phasen der Illusion und der Desillusionierung bilden einen wesentlichen Teil des psychischen Erlebens schwer traumatisierter Patienten. In seinem neuen Buch entwickelt der englische Psychoanalytiker John Steiner Konzepte, die es Therapeuten erlauben, sich in ihre Patienten einzufühlen, dabei eine beobachtende Position einzunehmen und sie bei der Rückkehr aus der illusionären Welt in die Realität zu begleiten und zu stärken. Illusion, Desillusionierung und Ironie in der Psychoanalyse erkundet und erarbeitet die Rolle, die Illusionen und Tagträume im Alltag und in der Psychoanalyse spielen. Anhand von klinischen Beispielen und literarischen Werken werden Illusionen und deren unvermeidliche Desillusionierung untersucht, wenn diese auf die Realität treffen. Idealisierte Phantasien, die ein zeitloses Universum einschließen, führen angesichts der Realität unweigerlich zu einer Desillusionierung, denn zur Realität gehören ein Bewusstsein der Zeit, des Alterns und schließlich des Todes. Wenn Illusionen als Phantasien erkannt werden und nicht wie Tatsachen behandelt werden, kann das Ideal als ein Symbol internalisiert werden und ein Maßstab für Exzellenz sein. Steiner zeigt, dass sowohl die Grausamkeit der Wahrheit als auch das Trügerische der Illusionen erkannt werden müssen und dass der Verzicht auf Omnipotenz eine kritische und schwierige Entwicklungsaufgabe ist, die in der Analyse wiedererlebt wird. Inhalt: Geleitwort von Jay Greenberg - Geleitwort von Heinz Weiß // Einleitung: 1 Die Illusion vom Paradies. Vom Finden und Verlieren des Paradieses - 2 Von Milton lernen. Die gefährliche Kluft zwischen dem Realen und dem Idealen - 3 Die Brutalität der Wahrheit und die Bedeutung der Freundlichkeit - 4 Gebrauch und Missbrauch der Omnipotenz bei der Reise des Heros - 5 Desillusionierung, Demütigung und die Perversion der Tatsachen des Lebens - 6 Wenn es unerträglich ist, weiblich zu sein - 7 Die mitfühlende Vorstellungskraft. Keats und das Aufgreifen und Aufgeben projektiver Identifizierungen - 8 Wie sich ein Trauma auf die Fähigkeit auswirkt, mit Desillusionierungen zurechtzukommen - 9 Lernen von Don Quijote - 10 Phantasie und Realität in Einklang bringen - 11. Der erlösende Charakter der Ironie // Literatur / Register Der Autor: John Steiner ist Lehranalytiker der Britischen Psychoanalytischen Gesellschaft und nach langjähriger Tätigkeit als Consultant Psychotherapist an der Tavistock Clinic in London heute in freier Praxis tätig. Er gilt als einer der interessantesten Theoretiker für das Verständnis pathologischer Persönlichkeitsstrukturen. |
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Ausgehend von der Erkenntnis, daß in der analytischen Situation Analytiker wie Patient es nicht vermeiden können, sich gegenseitig zu beeinflussen, selbst wenn beide schweigen, folgert die amerikanische Psychoanalytikerin, daß man in - erfolgreichen wie gescheiterten Analysen - nicht sicher sein kann, ob der erzielte Fortschritt, bz Nicht-Fortschritt mit den bewußt eingesetzten Techniken oder aber mit Aspekten in der Interaktion zusammenhängen, die im psychoanalytischen Prozess nicht bewußt geworden sind. Deshalb unterscheidet sie zwischen einer Theorie der Technik, die sich auf das bezieht, was der Analytiker bewußt oder mit Absicht macht, und einer Theorie des therapeutischen Handelns, die sich mit dem beschäftigt, was in der psychoanalytischen Interaktion heilend wirkt, unabhängig von Technik oder theoretischer Ausrichtung. Ihr besonderes Augenmerk richtet die Analytikerin auf die affektive Dimension der Beziehung und die unbewußte Kommunikation. Wenn diese Dimensionen der Interaktion, die häufig ›jenseits der Wörter‹ liegen und nur über die Gegenübertragung zugänglich werden, ausdrücklich als therapeutischer Angelpunkt begriffen und daher zum Thema des analytischen Prozesses gemacht werden, können die Grenzen der psychoanalytischen Praxis erweitert werden, und es kann ein förderliches Umfeld für eine einzigartige Intimität und Sicherheit geschaffen werden. Inhalt: Danksagung - Einführung: Das Erwachen des Begehrens - Interaktion jenseits der Wörter - Die „intime Grenze" - Über die Frage der Analysierbarkeit - Die Struktur des psychoanalytischen Engagements - Gefahren des Widerstands in der Gegenübertragung - Der konstruktive Gebrauch der Gegenübertragung - Spielerische Interaktion - Die Rolle der Begegnung im Prozeß des Durcharbeitens - Mißbrauch und Begehren // Nachwort / Bibliographie / Sach- und Personenverzeichnis Die Autorin: Darlene Bregman Ehrenberg ist Lehranalytikerin und Supervisorin am William Alanson White Institute, New York, und dort betreibt sie auch ihre Privatpraxis. Sie hat zahlreiche Aufsätze veröffentlicht und Vorlesungen über die Technik der Psychoanalyse gehalten. Außerdem ist sie Mitherausgeberin von Contemporary Psychoanalysis und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von Contemporary Psychoanalysis Books. Lieferbarkeitshinweis: Bei der SFB als ein verlagsfrischer und folienverschweißter Archivbestand zum Angebotspreis; beim Verlag vergriffen. |
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VOLKMAR SIGUSCH (1940-2023) zum Gedenken - Sexualwissenschaft - Gesellschaftswissenschaft - Psychoanalyse |
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„Der Mensch ist von Natur gesellschaftlich und sein Sexualleben ist es ohnehin durch und durch“: Mit dieser pointierten Formulierung entlarvte der Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch in seinem 2005 erschienen Buch „Sexuelle Welten: Zwischenrufe eines Sexualforschers“ die weit verbreitete Ideologie der Naturalisierung von Körper und Sexualität, die insbesondere den weiblichen Körper betrifft. Volkmar Sigusch stand in der Tradition Kritischer Theorie Frankfurter Provenienz; seine Analysen des Sexuellen sind eingebettet in eine Kritik der politischen Ökonomie, verbunden mit einer psychoanalytischen Perspektive. Von hier aus suchte er in einem ungemein produktiven, akademischen Schaffen, die Widersprüche und Paradoxien sexueller Manifestationen in den letzten 60 Jahren in den Blick zu nehmen. Entstanden sind dabei nicht weniger als 850 wissenschaftliche Publikationen, darunter 51 Bücher, wie seine Webseite der Universität Frankfurt vermerkt. (...)" schreibt in einem ausführlichen Nachruf die in Berlin erscheinende TAZ .... und auf der Homepage der DPG (Deutsche Psychoanalytische Gesellschaft) heißt es u.a. in einem anderen Nachruf aus der Feder von Lutz Garrels: "(...) Sein Werk ist von Anfang an tief in einem psychoanalytischen Denken gegründet gewesen. Das beginnt damit, dass er Freud darin folgt, Sexualität durch und durch triebhaft zu denken. Im Vergleich zu Freud hat er allerdings ein stärker gesellschaftlich geprägtes Triebverständnis und misst triebhafter Sexualität ein größeres emanzipatives Potential bei. Sigusch hat sich intensiv mit der Psychoanalyse befasst, hat mit ihr gedacht und gearbeitet, hat sie aber auch schonungslos kritisiert, wo er sie daran beteiligt sah, Herrschaftswissen aufzustellen und Abweichungen zu pathologisieren und so für Stigmatisierung und Ausgrenzung zu sorgen.(...) Wer Volkmar Sigusch einmal persönlich erlebt hat, war beeindruckt von seiner Energie und Verve. Nie war schwer, in seinen jungenhaft-neugierigen Zügen den urkindlichen Sexualforscher zu erahnen. So zurückgezogen er sein konnte, war er im Gespräch immer voll und ganz da, fast schon als fürchte er beständig den Moment, mit dem das Wahrgenommen-Werden für alle Zeit verschwinden würde." |
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Weil die angesprochenen Themen so aktuell und relevant wie nie erscheinen, traf der Camus Verlag eine kluge Enscheidung, indem er die erstmals 1990 publizierte Aufsatzsammlung von Volkmar Sigusch unlängst neu aufgelegt hat. Ein Sexualforscher wie Volkmar Sigusch, der nicht im Elfenbeinturm theoretischer Abstraktionen sitzt, spricht konkret über das, was in unserer Kultur sexuell der Fall ist, greift immer wieder öffentlich ein: mit Leitartikeln und Aufsätzen, mit Reden und Interviews. Thematisch ist der Bogen weit gespannt: von der Pädophilie bis zur Prostitution, von der Geschlechtsumwandlung bis zum Verhältnis von Mann und Frau, von Aids bis zu Bi-, Hetero- und Homosexualität, von den sogenannten Sexualstraftätern bis zu Alltagsliebe und Perversion. Die Eingriffe, brillant geschrieben, sind von seltener analytischer Schärfe, polemisch und aggressiv, verstehend und aufklärerisch. Gelegentlich konnte ihre Wirkung sogar gemessen werden: ein Gefangener wird begnadigt, Aids-Experten korrigieren ihre verheerende Krankheitslehre, das Bundesgesundheitsamt revidiert sich öffentlich. Die Beiträge Vorwort - Ruchlose Sorge - Großer Zapfenstreich - Politik des Transsexualismus - Von der Liebe - Sanierte Unzucht - Der Therapismus und die Not des Lebens - Magnus Hirschfeld und die Hirschfeld-Renaissance - Eberhard Schorsch und die kochende Volksseele - Augenblicke eines Sexualforschers - Relative Sackgasse - Elitäre Distanz? - Operation AIDS - Liebe Kolleginnen und Kollegen! - Grenzen der Prävention - Die bayerische Aids-Politik ächten! - Der Ratschläger oder Sexologie als Phrase - Eine psychoanalytische Entfremdung - Ein pädagogischer Wärmestrom - Liberalisierung oder Revolution? - Sind Zungenküsse gefährlich? - Über die Vergesellschaftung der Krankheit Aids Momente der Restauration - Jugendliche und Aids - Verwilderung der medizinischen Sitten - Der anti-erotische Komplex - Kann und soll uns der Staat über Aids aufklären? - Bisexuell, homosexuell, heterosexuell - Geist und Geschlecht - Perversion als Kunstwerk - Zwanzig Jahre Sexualmedizin und Sexualberatung // Anmerkungen / Literatur / Nachweise Aus dem Vorwort des Autors „Ein Sexualforscher, der nicht im Elfenbeinturm scheinbar wertfreier Wissenschaft sitzen, der das alltägliche und leibhafte sexuelle Elend nicht hinwegabstrahieren will, spricht konkret über das, was in dieser Gesellschaft sexuell der Fall ist, greift immer wieder öffentlich ein, gefragt und ungefragt. Thematisch ist der Bogen weit gespannt: von der Pädophilie bis hin zum Verhältnis der Geschlechter, von der Ratschlägerei in Illustrierten bis hin zur Prostitution, von den sogenannten Sexualstraffätern bis hin zu Aids, von der chirurgischen Geschlechtsumwandlung bis hin zu Bi-, Homo- und Heterosexualität, vom Patriarchat bis hin zur Perversion. Die akuten Anlässe, Farbe zu bekennen, sind recht unterschiedlich: ein politischer Skandal, ein Gesinnungsurteil, der Geburtstag einer verehrten Kollegin, das Erscheinen eines Buches, ein historisches Datum, eine wissenschaftliche Fehlentwicklung, die Eröffnung eines Kongresses, der Einbruch einer Krankheit usw. Entsprechend different sind die Formen der Zwischenrufe: Leitartikel, Kolumnen, Reden, Aufsätze, Rezensionen, Interviews. Auf den chronischen Anlaß, die widersprüchliche Lage der Triebliebe in unserer Kultur und die Abwesenheit einer allgemein verbindlichen Moral, die gesellschaftliche Mystifikation des Sexuellen und die allgemeine Tendenz zur Verstofflichung des Lebendigen, bin ich in meinen Büchern theoretisch ausführlicher eingegangen, die in den letzten Jahren im Campus Verlag erschienen sind. (...)" - Volkmar Sigusch, Frankfurt am Main, im Oktober 1989 Der Autor: Volkmar Sigusch, (1940-2023), war Arzt und Soziologe un zählte zu den angesehensten Sexualwissenschaftler der Gegenwart. Von 1973 bis 2006 war er Direktor des Instituts für Sexualwissenschaft der Universität Frankfurt am Main. |
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GEIST und PSYCHE - ›Public Relations‹ - von den Meinungsbildnern |
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„Die bewusste und intelligente Manipulation der organisierten Gewohnheiten und Meinungen der Massen ist ein wichtiges Element in der demokratischen Gesellschaft. Diejenigen, die diesen unsichtbaren Mechanismus der Gesellschaft manipulieren, bilden eine unsichtbare Regierung, die die wahre Regierungsmacht unseres Landes ist.«
Edward Bernays |
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"Gäbe es eine Rangliste der schillerndsten Berufe, dann belegten sie mit Sicherheit einen Spitzenplatz: die PR-Berater. Zweifelhaft ist ihr Ruf und mythenumrankt ihr Einfluss. In den vergangenen Jahrzehnten wuchs die sogenannte Öffentlichkeitsarbeit weltweit zu einem Multimilliardengeschäft, während gleichzeitig der Qualitätsjournalismus eine Schrumpfkur durchmachte. Die Botschaften, welche die windigen Söldner von Wirtschaft und Politik verbreiten, sollen lenken, was wir konsumieren, wen wir wählen oder was wir denken – notabene ohne dass wir es merken. Fakten und Wahrheit seien ohnehin elastisch und reine Betrachtungssache, wird gerne behauptet. Niemand war davon mehr überzeugt als der Amerikaner Edward Bernays. Ohne seine Geschichte ist der rasante Aufstieg der Public Relations im letzten Jahrhundert weder verständlich noch vorstellbar. (...)" Aus einem ausführlichen Nachruf zum Tode Edward Bernays der Neuen Zürcher Zeitung, 14.07.2018 Zu dieser Neuausgabe des Klassikers Edward L. Bernays (1891-1995), ein Neffe Sigmund Freuds, hat die Kunst der Beeinflussung der öffentlichen Meinung fast im Alleingang kreiert. Sein Klassiker „Propaganda“ von 1923 gehörte zur Pflichtlektüre von Führungskräften und us-amerikanischen Politikern; das Buch gilt auch als eine von Joseph Goebbels geschätzte Lektüre. Nachdem die Deutschen den Begriff ´Propaganda` in Verruf brachten, verfiel Bernays der genialen Idee, diese in das bei weitem freundlicher tönende „Public Relations“ umzubenennen. Fortan entwarf Bernays Werbekampagnen für Amerikas Wirtschaft und verhalf dem blassn wie wortkargen us-amerikanischen Präsidentschaftskandiadten Calvin Cooldige, Spitzname ´Silent Cal` mit einer ausgetüftelten Polit-Werbekampagne zu einem unverhofften Erfolg bei den Präsidentschaftswahlen des Jahres 1924. Heute, da ein erbitterter Kampf um die Meinungshoheit in den Gesellschaften tobt und autoritäre Regime und zusehends auch freiheitlich konzipierte Gesellschjaften die Strategeien von Propaganda und Imnfluenzertum für ganz eigene Zwecke nutzen, scheint ein Blick in dieses ´Urbuch` der Beeinflussiungskunst so aufschlußreich wie aktuell zu sein, denn: Wer die bessere Geschichte erzählt, gewinnt. Bernays begründet in seinem Buch, warum es aus seiner Sicht von so elementarer Bedeutung sei, die Meinung, die Emotionen der Massen zu manipulieren und damit zu steuern; und er zeigt an konkreten Beispielen, wie das geht. Unverblümt erklärt der Neffe Sigmund Freuds, wie sich über den gezielten Zugriff auf das Unbewusste Ideen und Waren verkaufen und selbst gesellschaftlich ursprünglich unpopuläre Maßnahmen durchsetzen lassen. Bernays Buch bietet damit die bis heute gültigen Grundlagen effizienter Massenbeeinflussung. Die Neuausgabe wurde durch ein Vorwort von Klaus Kocks und ein einordnendes Nachwort von Mark Crispin Miller, Professor für Medien- und Kommunikationswissenschaften an der New York University, ergänzt. |
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»Die Psychologie der Reklame war nur ein ganz kleiner Teil meines Forschungsgebietes und zwar ein Teil, der mich niemals an sich, sondern nur als Mittel zum Zweck interessierte. Im Jahre 1916, als ich meine erste umfangreiche Sammlung von spontanen Kinderzeichnungen anlegte, ergriffen mich zum ersten Male die Probleme der Psychogenesis mit aller ihnen innewohnenden Gewalt, um mich seither niemals wieder frei zu geben. Von der Kunstforschung führte mich der Weg über Psychologie zur Psychoanalyse, zur Massenpsychologie, Kulturphilosophie. Von da aus führte die Bahn weiter über Ethnologie in die Tiefen der Anthropologie. Immer waren es dieselben Probleme der Psychogenesis, die mir aus allen diesen Gebieten entgegen starrten, — und niemals verliess mich die richtige Intuition, die mir sagte, dass der Schlüssel zur Lösung aller dieser Probleme in den Tiefen der Kunstgeheimnisse zu finden ist.« - Aus dem Vorwort des Verfassers Inhalt I. Teil: Zur Einführung: Grundlegende Bemerkungen über Psychoanalyse und Werbung - Der Weg in die Tiefe II. Teil: Bewusstes und Unbewusstes in der Werbewirkung: Bewusstes und Unbewusstes beim Kaufen - Bewusstes und Unbewusstes in der Reklame - Kunst und Reklame - Symbole in der Reklame - Zum besseren Verständnis der Symbolik (Sexualsymbolik der Wilden) - Ein Beispiel aus der Pathologie - Sexualsymbole in den erotischen Spielen der Wilden Melanesiens - Ein kleines Experiment über den erotischen - Symbolwert von Reklamedarstellungen - Die Symbolik der Farben - Die Phantasiebefriedigung verdrängter Wünsche - Massenpsychologie und Reklame - Die Technik der psychoanalytischen Prüfung von Reklameentwürfen III. Teil: Beispiele aus der Praxis: Der schwarze Mann - Psychologisches Gutachten über die Indianer-Reklame der Krenter-Zigarrenwerke in Dresden - Die Giebelwand der Firma Leiser am Halleschen Tor in Berlin - Die "mysteriösen" Erfolge der Venus-Reklame . - Die unbewusste Bedeutung der Dreieinigkeit - Vier Leiser-Plakate - Ueber „Ideen" - „Alle Stoffe nur von Michels" IV. Teil: Probleme der Beeinflussung: Gedanken - Das wahre Verhältnis des Publikums zum Kaufmann - Das Margarineproblem - Der Komfort - Weib und Kosmetik - Wenn die Kunden nicht wollen Zum Erhaltungszustand: Im Klassischen Fachantiquariat der SFB ist diese interessante Arbeit als ein sauberes und wohlerhaltenes Exemplar verfügbar. Auf dem Vorsatzblatt mit einem kleinen Namenseintrag des Erstbesitzers in Tintel (siehe Abbildung); innen frisch und ohne Anstreichungen, Anmerkungen o.Ä.; die Buchschnitte mit geringen alterstypischen Gebrauchsspuren - SELTEN! |
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PSYCHE und GESELLSCHAFT - Mensch ohne Bodenhaftung |
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»Wir werden niemals völlig in unserem Leib zur Ruhe kommen, als wären wir Eigentümer unser selbst, doch es kann sehr wohl sein, daß es gerade diese Unruhe ist, die uns lebendig hält.« Bernhard Waldenfels, aus: Grundmotive einer Phänomenologie des Fremden. Frankfurt a. M., 2006 |
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Die Menschen können sich heute eher ein Ende der Welt als ein Ende des Kapitalismus vorstellen«, lautet ein oft zitierter Befund. Alexandra Schauer geht dieser spätmodernen Malaise in ihrem überaus materialreichen Buch auf den Grund. In drei historischen Rekonstruktionsbewegungen zeigt die Autorin am Wandel der Zeiterfahrung, der Öffentlichkeit und der Stadt, wie es kam, dass die Welt als Ort wechselseitiger Verständigung und gemeinsamen Handelns an Bedeutung und die für die politische Moderne einst so zentrale Idee der Gestaltbarkeit von Gesellschaft an Strahlkraft eingebüßt hat. Das hat nach der begründeten Ansicht der Autorin schwerwiegende Konsequenzen für das vergesellschaftete Individuum der Gegenwart, das sich in der von ihm hervorgebrachten Wirklichkeit nicht mehr aus- und wiedererkennt. Aus der Einleitung der Autorin "Die vorliegende Studie macht sich das Verständnis von Soziologie als Krisenwissenschaft zu eigen. Es geht ihr um eine Analyse der Gegenwartsgesellschaft, die deren innere Zerrissenheit verständlich machen will, indem sie zeigt, dass sich diese Gesellschaft nicht trotz ihrer Antagonismen und Brüche, sondern durch sie erhält. Gegenüber den Gründerfiguren des Faches sieht sich die Analyse jedoch mit einer durchaus veränderten Situation konfrontiert: Die Gesellschaft zu Beginn des 21. Jahrhunderts gleicht nicht mehr derjenigen des 19. Jahrhunderts, aus deren Schoß die Soziologie entsprungen ist. Damit steht die Untersuchung vor dem Problem, wie sich die neue Situation angemessen fassen lässt. Bisher ist es nicht gelungen, die tiefgreifenden Wandlungsprozesse, die sich auf dem Weg in ein neues Jahrtausend ereignet haben, auf einen Begriff zu bringen, obwohl die zeitdiagnostisch ausgerichtete Gesellschaftstheorie ein ganzes Bündel an Bezeichnungen hervorgebracht hat: Neben ›Spätmoderne‹ ist von ›zweiter‹, von ›flüchtiger‹, von ›erweiterter liberaler‹, von ›reflexiver‹ und von ›regressiver Moderne‹ die Rede. Hinzu kommen die Gegenwartsdiagnosen, die sich statt auf eine Epochenbezeichnung auf eine als zentral wahrgenommene Strukturveränderung beziehen: Nach diesen leben wir in der ›Gesellschaft des Spektakels‹ oder ›des Risikos‹, ›des Erlebnisses‹ oder ›der Angst‹, ›der Singularitäten‹ oder ›des Abstiegs‹. Ziel der folgenden Ausführungen ist, ein neues Licht auf diese Zeitdiagnosen zu werfen. Dafür wird am Weltverhältnis der Gegenwart angesetzt. Gezeigt werden soll, dass sich der Mensch heute mit einem fundamentalen Wandel seiner Weltbezüge konfrontiert sieht, der sich als Verlust von Welt verstehen lässt. Es handelt sich dabei um eine Entwicklung mit zwei Seiten: Einerseits entfremdet sich der Mensch von der Welt, die nicht mehr als Ort kollektiver Selbstverständigung und politischer Gesellschaftsgestaltung angeeignet wird. Andererseits entfremdet er sich von sich selbst, weil er nicht versteht, wie sein eigenes Leben mit der Gesellschaft, die ihn umgibt, im Zusammenhang steht. Mensch ohne Welt soll heißen: In der Gegenwart geht das Verständnis dafür verloren, wie das Leben des Einzelnen mit dem Leben der Anderen durch ein Beziehungsgeflecht verbunden ist, das durch gemeinsames Handeln gestaltet werden kann. In der Folge entsteht das, was das Eingangszitat von Günther Anders als Weltlosigkeit beschreibt. Die Menschen leben in einer Welt, die täglich durch ihr eigenes Handeln hervorgebracht wird, ohne dass sie sich in ihr wiedererkennen. (...)" Die Autorin: Alexandra Schauer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialforschung in Frankfurt. Für Mensch ohne Welt wurde sie mit dem Dissertationspreis der Deutschen Gesellschaft für Soziologie sowie dem Wilhelm-Liebknecht-Preis der Stadt Gießen ausgezeichnet. |
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Globale Herausforderungen wie Flucht, Migration, Terrorismus, Viruspandemie und Klimawandel rufen nach lokalen Antworten, ohne sich in entfremdeten Datensammlungen, Algorithmen und einer Technologie des Machbaren zu erschöpfen. Gastlichkeit, Zeitverschiebung und Ansprüche künftiger Generationen liefern Stichwörter für eine Phänomenologie, die sich im Medium des Pathischen und Responsiven bewegt. Der leibliche Austausch zwischen Kultur und Natur, zwischen Eigenem und Fremdem spielt sich in wechselnden Grenzzonen ab. Kritische Zeit- und Gesellschaftsdiagnosen wie etwa die von Edmund Husserl, Sigmund Freud, Walter Benjamin, Emmanuel Levinas, Jan Patočka, Paul Valéry oder Robert Musil tragen, - wenn man denn deren Überlengen zur Kenntnis nehmen und darüber vertieft nachdenken würde, - dazu bei, das belebende Salz des Fremden nicht schal werden zu lassen. Aus dem Vorwortdes Autors „Was haben eruptive Geschehnisse wie Kriegsausbruch, Flüchtlingsstrom, atomare Katastrophe, Flutkatastrophe, Viruspandemie und problematische Trends wie Klimawandel, Waldsterben, Verstädterung, Globalisierung und Digitalisierung miteinander zu tun? Wo spielen sie sich ab? - Eine erste Antwort könnte lauten: In allen Fällen handelt es sich darum, daß das menschliche Leben in der Welt und in der Gesellschaft schlagartig erschüttert oder langfristig verändert wird. Die übliche Ereignis- und Strukturgeschichte gerät in den Sog von Störungen, Katastrophen und Umschichtungen, die weder teleologisch noch nomologisch, noch pragmatisch durch vorhandene Ordnungsregister aufzufangen sind. Das gewohnte Leben wird aus der Bahn geworfen, Selbstverständliches, das unseren Alltag bestimmt, wird fraglich. So bedarf es neuer Antworten, jenseits der Polarität von Fortschritt und Rückgang, von Modernität und Traditionalität, jenseits von endlosem Immer-weiter oder beharrlichem Immer-wieder. Krisenhafte Ausbrüche und Einbrüche, wie wir sie heute erleben, sind nichts schlechthin Neues. Sie erinnern an mythische Urereignisse wie die Sintflut oder den Turmbau zu Babel oder an historisch dokumentierte Naturkatastrophen wie den Untergang von Pompeji, von dem Plinius der Jüngere als Augenzeuge berichtet, das Erdbeben von Lissabon, das europaweit an den Pfeilern der Theodizee rüttelte, den Einsturz der Brücke am Thay, der in Fontanes Ballade als Hexenwerk gedeutet wird, oder an historische Umwälzungen wie die Reformation und die Französische Revolution. In den Zwischenkriegsjahren des 20. Jahrhunderts steigert sich das »Unbehagen in der Kultur« bis zur fatalistischen Vision eines »Untergangs des Abendlandes«. Autoren wie Edmund Husserl, der die »Krisis des europäischen Menschentums« auf eine Lebensweltvergessenheit zurückführt, und Paul Valéry, der vor einem sich an sich selbst berauschenden »Automatismus der Kühnheit« warnt, oder Jan Patočka, der eine »Solidarität der Erschütterten « beschwört, liefern Stichwörter, deren Echo bis heute nicht verstummen will. “ (...) - Die Fortsetzung des Vorworts finden Sie in der Leseprobe im Downloadbereich. (..)" Der Autor: Bernhard Waldenfels, geboren 1934 in Essen, ist Professor emeritus für Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum. Für sein Werk wurde er u. a. mit dem Sigmund-Freud-Kulturpreis und dem Dr.-Leopold-Lucas-Preis ausgezeichnet. |
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PHILOSOPHIE - (be-)dürftige Menschen - souveräne Katzen |
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Was sind sind das für Philosophen, wenn sie nichts von Ursprung und Bestimmung der Katzen zu sagen wissen? Henry David Thoreau (1817 - 1862), amerikanischer Schriftsteller und Philosoph |
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Der renommierte britische Philosoph John Gray lässt in diesem lesenswerten Buch Katzen Antworten auf die grundhaften Fragen geben, die Menschen lebenslang umtreiben: Was ist ein gutes Leben? Was ist das Ziel des Tages, was das des Lebens überhaupt? Was meint Gemeinschaft? - Denn für Gray sind es die Katzen, die uns Menschen wie kein anderes Tier vorleben, wie sich, ohne den eigenen Wesenskern zu verraten, in einer unsicheren und sich ständig verändernden Welt in Selbststand und Würde (über-)leben läßt. - Eine starke Lektüre, die durch den ungewohnten Perspektivwechsel zu Selbstreflexion und zum Nachdenken über eigenes Tun und Lassen anzuregen vermag. John Gray in einem Interview zu diesem Buch "Katzen brauchen keine Philosophie. Sie gehorchen ihrer Natur und sind zufrieden mit dem Leben, das diese ihnen schenkt. Beim Menschen dagegen scheint Unzufriedenheit mit seiner Natur zu dieser Natur zu gehören. Mit vorhersehbar tragischen oder lächerlichen Ergebnissen strebt das menschliche Tier unablässig danach, etwas zu sein, was es nicht ist. Katzen bemühen sich darum nicht. Während ein Großteil des menschlichen Lebens Streben nach Glück ist, ist Glück bei Katzen der Zustand, der sich von selbst einstellt, wenn konkrete Bedrohungen für ihr Wohlbefinden beseitigt sind. Vielleicht ist das der Hauptgrund, warum viele von uns Katzen lieben. Katzen ist ein Glück angeboren, das Menschen oft nicht erreichen. Dabei hilft es ihnen, gerade über kein Bewusstsein zu verfügen; nicht dauernd reflektieren zu müssen. Schmerz wird erlitten und vergessen, und die Freude am Leben kehrt zurück. Katzen brauchen ihr Leben nicht zu hinterfragen, da sie nicht daran zweifeln, dass das Leben lebenswert ist. (...)" Inhalt Katzen und Philosophie: Ein katzenliebender Antiphilosoph: Michel de Montaigne - Méos Reise - Wie die Katzen die Menschen domestizierten Warum Katzen keine Mühe haben, glücklich zu sein: Wenn Philosophen von Glück sprechen - Pascal über Zerstreuung - Hodge und der Sündenfall Katzenethik: Moralisch sein, etwas sehr Merkwürdiges - Spinoza über das Leben gemäß der eigenen Natur - Selbstloser Egoismus Menschenliebe versus Katzenliebe: Sahas Triumph - Mings größte Beute - Die liebende Lily - Gattino verschwindet Die Zeit, der Tod und die Katzensele: Murris Abschied - Zivilisation als Verleugnung des Todes - Katzen als Götter Katzen und der Sinn des Lebens: Katzennatur, Menschennatur - Zehn Katzenzipps für ein gutes Leben - Méo auf dem Fenstersims. Der Autor:John Gray, geboren 1948, lehrte Philosophie u.a. in Oxford und Yale. Zuletzt hatte er den Lehrstuhl für Europäische Ideengeschichte an der London School of Economics inne. Er ist Autor einer Vielzahl an Büchern, u.a. der Weltbestseller: »Die falsche Verheißung. Der globale Kapitalismus und seine Folgen« und »Von Menschen und anderen Tieren. Abschied vom Humanismus«. Dank und Gruß an Dr. D., in Magdeburg |
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SFB-LITERATUR-COUCH - Michel de Montaignes kluge Katze |
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»Als junger Mann wurde ich einmal gefragt,
worin ich gut sei, Michel de Montaigne Essais, Band III In einer Winternacht des Jahres 1584 reitet ein geheimnisvoller Besucher zum Schloss von Michel de Montaigne, der gerade mit Frau und Tochter Karten spielt. Montaigne, Diplomat, Philosoph und Menschenkenner, wird gemeinsam mit seiner klugen Frau Françoise nach Paris gerufen, in die vor Unruhen gärende Stadt, die sich auf keinen König einigen will. - Mit sinnlichen Details und großer Anschaulichkeit lässt Nils Minkmar eine Welt vor den Augen der Leser entstehen, die der unsrigen überraschend gleicht und uns daran erinnert, dass heute wie im 16. Jahrhundert vielleicht nur Entdeckerfreude, Katzen und Melonen uns zu retten vermögen. Ein Roman, eigenwillig und mutig wie sein Held. Der Autor: Nils Minkmar, 1966 in Saarbrücken geboren, hat einen deutschen und französischen Pass. Seine Großeltern lebten in Bordeaux. Er war Redakteur für die ZDF-Sendung »Willemsens Woche« und schrieb für beinahe alle wichtigen deutschen Zeitungen: »Die Zeit«, »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung«, »Frankfurter Allgemeine Zeitung« und »Der Spiegel«. Seit 2020 ist er freier Autor der »Süddeutschen Zeitung« und schreibt den sonntäglichen Newsletter »Der siebte Tag«. 2006, 2012 und 2017 wurde er als Kulturjournalist des Jahres ausgezeichnet. 2021 berief ihn die französische Kulturministerin in den Rang eines Chevalier de l‘Ordre des Arts et des Lettres. |
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FRÜHLINGSERWACHEN - Von/m Vögeln |
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In seinem jüngsten Meisterwerk widmet sich der vielfach preisgekrönte Tierfotograf Tim Flach (Equus, In Gefahr, Ganz Nah, Hunde) der beeindruckenden Welt der Vögel. Seine meisterhaften Tierporträts erwecken beim Betrachter Staunen und Bewunderung; die Komplexität der Welt der Vögel, ihre Schönheit und ihrer spezifischen Räume erschließen sich in Flachs beeindruckenden Fotoaufnahmen. Tim Flachs fotografische Arbeiten im Grenzbereich von Fotografie, Kunst und Wissenschaft zeigen das Verhalten sowie die Eigenheiten der portraitierten Tiere in ungesehenem Detailreichtum. - Wissenschaftlich begleitet wird der prachtvolle wie farbenfrohe Band von Beiträgen des Evolutionsornithologe und Professor an der Yale University, Richard Prum. Neben flinken Sperlingsvögeln, heimischen Hühnerrassen und beeindruckenden Raubvögeln porträtiert Tim Flach in diesem farbenprächtigen Bildband auch schillernde Paradiesvögel, exotische Papageien, bunte Tukane und Nashornvögel, elegante Kraniche, Stelz- und Wasservögel und flugunfähige Vögel. Auch einzigartige Vogeleier hat er fotografisch in Szene gesetzt. Die verschiedenen Vogelarten werden im Flug oder auch im Porträt gezeigt. Detailaufnahmen des Gefieders, des Kopfschmucks und anderer Besonderheiten der Tiere versetzen nicht nur Vogelliebhaber in Staunen, sondern stellen auch auf eindrückliche Art und Weise die Einzigartigkeit jedes einzelnen Tiers heraus. |
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"Als ich auf Lesbos jagen war, erblickte ich in einem Nymphenhain ein Schaustück, wie ich es schöner nie gesehen hatte, ein Gemälde, das eine Liebesgeschichte darstellte. Schön war zwar auch der Hain: baumreich, blumenprangend und üppig bewässert. Eine einzelne Quelle nährte alles, die Blumen wie die Bäume. Aber noch entzückender war das Bild, zeigte es doch außergewöhnliche Kunstfertigkeit und die Wechselfälle einer Liebe. So kamen denn aufgrund seiner hohen Wertschätzung auch viele Fremde dorthin, teils, um zu den Nymphen zu beten, teils, um das Bild zu betrachten. Gebärende Frauen waren darauf dargestellt und andere, die Babys schmucke Windeln anlegten, ausgesetzte Kinder, Mutterschafe, die sie nährten, Hirten, die sie aufhoben, junge Leute, die einen Liebesbund schlossen, ein Überfall von Piraten, ein Einfall von Kriegsfeinden. Während ich nun noch viele andere Szenen, die alle um die Liebe kreisten, staunend betrachtete, ergriff mich der brennende Wunsch, wetteifernd mit dem Gemälde dessen Inhalt in Worte zu fassen. Ich machte also jemanden ausfindig, der das Bild deuten konnte, und arbeitete vier Bücher aus: als Weihegeschenk für Eros, die Nymphen und Pan und allen Menschen zum bezaubernden Besitz, der Kranke heilen, Trauernde trösten, in der Liebe Erfahrene hold erinnern und darin noch Unerfahrene einführen wird. (...)" Zu dieser Neuübersetzung des Klassikers der Weltliteratur: Kurt Steinmanns herausragende Übersetzungen von Homers «Odyssee» und «Ilias» wurden vom Publikum und von der Kritik in den höchsten Tönen gelobt. Beim Übersetzen dieser berühmten Hirtenerzählungen zeigt Kurt Steinmann, dass er auch in Fragen der Liebe, der Erotik und des Eros den Ton genial zu treffen weiß, denn diese Liebensthemen wurden selten zartfühlender, heiterer und unschuldiger beschrieben als in Longos' «Daphnis und Chloe» . und genau diese ungekünstelte, heitere Art des sprachlichen Ausdrucks findet sich auch in dieser Neuübersetzung. Der Übersetzer: Kurt Steinmann, geboren 1945 im schweizerischen Willisau, übersetzt seit den 70er-Jahren Autoren der griechischen und römischen Antike sowie der Renaissance. Für den Manesse-Verlag übertrug er unter anderem «Die Apokalypse» (2016), das «Lob der Torheit» (2002) und die «Odyssee» des Homer (2007). |
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Der GALERIST - Die Kunstabteilung der SFB - ›Frühling‹ |
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Eine beeindruckende, farbenfrohe und in der Drucktechnik außerordentlich aufwendige Arbeit des Künstlers, gedruckt von 31 (!) Holzstöcken auf Japan-Papier. Holzschneider war Meister Takashi Niinomi, Tokio, Drucker war Meister Ken’ichi Kubota, Tokio. Eine auf 200 Exemplare limitierte und nummerierte Kleinauflage, von Paul Wunderlich handsigniert.
Der Künstler: Paul Wunderlich, 1927 Eberswalde – 2010 St. Pierre de Vassols. 1947 bis 1951 Studium an der Landeskunstschule Hamburg. 1951 bis 1960 Lehrauftrag an der Hochschule für Bildende Künste, Hamburg. 1961 bis 1963 in Paris. 1963 bis 1968 Professor an der Hochschule für Bildene Künste, Hamburg. |
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FREUD / LACAN - Fundstücke und Raritäten |
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Lacan dit: »Ce que Socrate sait, et que l’analyste doit au moins entrevoir, c’est qu’au niveau du petit a, la question est tout autre que celle de l’accès à aucun idéal. L’amour ne peut que cerner cette île, ce champ de l’être. Et l’analyste, lui, ne peut que penser que n’importe quel objet peut le remplir. Voilà où nous, analystes, sommes amenés à vaciller, sur cette limite où, avec n’importe quel objet une fois entré dans le champ du désir, se pose la question – qu’es-tu ?« "Alcibiade a voulu subordonner Socrate à l'objet de son désir à lui, Alcibiade, qui est agalma, le bon objet. Comment ne pas reconnaître, nous analystes, ce dont il s'agit ? C'est dit en clair - c'est le bon objet que Socrate a dans le ventre. Socrate n'est plus là que l'enveloppe de ce qui est l'objet du désir. C'est pour bien marquer qu'il n'est que cette enveloppe, qu'Alcibiade a voulu manifester que Socrate est, par rapport à lui, le serf du désir, que Socrate lui est asservi par le désir. Le désir de Socrate, encore qu'il le connût, il a voulu le voir se manifester dans son signe, pour savoir que l'autre, objet, agalma, était à sa merci. Or, c'est justement d'avoir échoué dans cette entreprise qui pour Alcibiade le couvre de honte (...) C'est que devant tous est dévoilé dans son trait le secret le plus choquant, le dernier ressort du désir, qui oblige toujours dans l'amour à le dissimuler plus ou moins - sa visée est la chute de l'Autre, A, en autre, a. " Zitat aus der späteren, von Jacques Alain Müller bearbeiteten Buchfassung dieses Seminars Erhaltungszustand: Im Klassischen Fachantiquariat der SFB ist dieser Seminarband in der seltenen Urfassung verfügbar. Das Exemplar aus einer in einer kleinen Auflage im Selbstverlag erschienene Seminarmitschriftist vergleichsweise gut erhalten und weist vergleichweise nur geringe alterungs- und gebrauchsbedingte Spuren auf. Das Papier ist einseitig bedruckt und herstellungsbedingt leicht nachgedunkelt; innen besonders gut und ohne Anmerkungen, Anstreichungen, Stempel; der empfindliche Broschureinband leicht wellig und mit minimalen Randläsuren. - Sehr selten. |
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Nicht nur für Lacan-Freundinnen und -Freunde: Im Angebot
der SFB-Kunstabteilung eine
beeindruckende Kleinplastik, bestens geeignet als Blickfang im
Bücherregal, in der Vitrine oder auch auf dem Schreibtisch, zum Beispiel
genutzt als kleine Buchstütze oder als Briefbeschwerer. Details dieser Arbeit
Lieferbarkeitshinweis: Bei der SFB-Kunstabteilung, dem ´Galeristen`, ist dieses kleine Kunstwerk als ein galeriefrisches Exemplar verfügbar. |
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SFB - MEHR als Bücher |
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Auf SFB-Online, der Internetseite für die Literaturen der Psychoanalyse und Kulturwissenschaften im Netz, ist als Hauptdatenquelle die offizielle Datenbank des deutschsprachigen Buchhandels (VLB - Verzeichnis lieferbarer Bücher) mit rund 2.000.000 Titeleinträgen hinterlegt, in der Sie bibliografieren und jederzeit daraus bestellen können. - Darüber hinauus bietet die Sigmund-Freud-Buchhandllung weitere Arbeitsbereiche und Abteilungen, die wir Ihrer geschätzen Aufmerksamkeit empfehlen möchten, etwa |
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Warum nur ließ Sigmund Freud 1933 Benito Mussolini ein Buch mit einer freundlichen Widmung zukommen? Hatte er nicht so genau hingeschaut? Und falls ja: Was waren Freuds Überlegungen bei dieser Sache? Und war diese Geste seinen - Freuds - Absichten hilfreich, haben Sie seiner Sache genützt? Roberto Zapperi, prominenter Ideenhistoriker, hat genau hingeschaut und eine Geschichte gefunden, die mitten hineinführt in das Europa zur Zeit des Faschismus und das antisemitisch unterlegte Moralkorsett von Kirche und Vatikan offenlegt. Den Kirchenmännern galt die Psychoanalyse als Teufelszeug, und so versuchten sie, die italienischen Behörden vor den Karren einer schmutzigen Kampagne zu spannen: gegen Freud und vorwiegend jüdischen Apostel. Am Ende musste der greise Freud das apostolische Österreich in Richtung London verlassen. Welche erstaunliche Melange an Personen aber sich vorher in dieser Sache beim Duce in Rom die Tür in die Hand gab, das lohnt wahrhaftig die Lektüre dieser glänzenden Fallstudie. Textprobe - Aus der Einleitung "Unter dem Datum des 25. April 1933 verzeichnete Sigmund Freud in seinem Tagebuch zwei Namen: »Dr Ed Weiss – Forzano«. Diese beiden Personen, so die Bedeutung der Notiz, hatten ihn in Wien in seiner Wohnung in der Berggasse 19 aufgesucht. Es handelte sich um den Triester Psychoanalytiker Edoardo Weiss, einen alten Schüler Freuds, und den italienischen Theaterschriftsteller und Librettisten Giovacchino Forzano. In Wirklichkeit jedoch waren es drei Besucher, denn mit dabei war auch die Tochter Forzanos, Concetta, eine Patientin von Weiss. Dieser hatte keine gute psychoanalytische Beziehung zu ihr herstellen können und sie deshalb zusammen mit ihrem Vater zum verehrten Meister nach Wien gebracht. Weiss hatte an Freud geschrieben und um eine Konsultation gebeten, positive Antwort erhielt er am 13. April 1933. (...) Die drei Italiener machten sich daraufhin auf die Reise von Rom nach Wien, wo sie an einem Tag, dessen Datum leicht unterschiedlich angegeben wird, von Freud empfangen wurden: Während Freud im Tagebuch den 25. April eintrug, datierte Weiss das Treffen auf den 26. April. Bei dieser Gelegenheit schenkte Forzano Freud die deutsche Übersetzung eines der drei Dramen, die er zusammen mit Mussolini geschrieben hatte, und zwar jenes über die letzten hundert Tage Napoleons vor seiner Verbannung nach St. Helena. Auf italienisch hatte das Stück den Titel Campo di maggio (Maifeld), in der deutschen Übersetzung lautete er dagegen Hundert Tage. Anders als im italienischen Original wird auf dem Titelblatt der deutschen Übersetzung neben Forzano auch Mussolini als Autor genannt (...)" Lieferbarkeitshinweis: Bei der SFB in verlagsfrischen Archivexemplaren zum Angebotspreis; beim Verlag vergriffen. |
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TagungskalenderUnser überregionaler Kalender zu Tagungen, Konferenzen und Symposien aus dem Bereich der Psychoanalyse |
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