Psychoanalyse; OPD-3; Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik; Interventionsmethoden in der Psychotherapie; Psychotherapie im Alter; Hartmut Radebold; Sigmund Freud, Albert Einstein; Alfred Lorenzer; Jacques Lacan; Gesellschaft; Literatur; Michael Köhlmeier; Galerie; Peter Widmer;

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SIGMUND-FREUD-BUCHHANDLUNG. SFB: Kunst, Kultur, Psychoanalyse

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Novitätenschau Psychoanalyse / Kulturwissenschaften - FEBRUAR 2023

Illustration: Bücher

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau,
überreicht mit freundlicher Empfehlung von der Redaktion »Index Psychoanalyse«.

die Novitätenschau bietet in ihrer Februar-Ausgabe in mehreren Themenfenstern Informationen zu aktuellen Neuerscheinungen und zu anderen empfehlenswerten Titeln.

Den Beginn macht dabei die verbesserte und erweiterte Ausgabe der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (jetzt OPD-3). Neue Bücher zu den Herausforderungen psychotherapeutischen Arbeitens sowie ein Nachruf auf Hartmut Radebold mit Hinweisen zu seinem Werk rund um die Psychotherapie älterer Menschen und Kriegstraumata schließen sich an. Ergänzend hierzu Freuds Briefwechsel mit Albert Einstein ´Warum Krieg?`, bei der SFB in günstigen Print- und auch als seltene Originalausgabe zu haben. Weiters erinnern wir an das einhundertjährige Bestehen des Frankfurter Instituts für Sozialforschung, Wiege der ´Frankfurter Schule` und ihrer Kritischen Theorie, welches später in enger Arbeitsbeziehung zum 1929 gegründeten ersten Frankfurter Psychoanalytischen Instituts stand. Die Beziehung von Tier und Mensch aus Lacanscher Sicht und die Bedeutung von Tieren für Freuds Psychoanalyse runden diese Ausgabe ab.

In dieser Ausgabe

Der kurze Weg zur SFB: Bestelltelefon 0800 588 78 30

(MO - SA, 8:00-19:00 h, SO, zur ›Blauen Stunde‹ von 10:00-12:00 h)

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NEU: Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik - jetzt als ›OPD-3‹

Eine Erfolgsgeschichte - Die OPD

Das Konzept der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD) wurde zu Beginn der 1990er Jahre als Alternative zu den bestehenden psychiatrischen Diagnoseverfahren entwickelt. Damit soll die rein beschreibende Phänomenologie im ICD-10 und DSM-5 überwunden und zu einem praxistauglichen, validen diagnostisches Instrument optimiert werden, welches auch psychodynamische Aspekte hinreichend zu berücksichtigen vermag. - Seither sind weit über einhundert Veröffentlichungen in Fachbüchern und Fachzeitschriften zur OPD erschienen. Zahlreiche Kliniker und Forscher arbeiten kontinuierlich an der Weiterentwicklung dieses für Behandler und die Forschung gleichermaßen enorm hilfreichen diagnostischen Instrumentariums, das mitlerweile in vielen Ländern genutzt wird.

► Erscheint am 07.02.2023

Arbeitskreis OPD

OPD-3 - Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik

Das Manual für Diagnostik und Therapieplanung

06.02.2023 • Hogrefe AG • 22,5 × 16,5 cm • Hardcover • 516 Seiten • Mit 22 Abb., 26 Tabellen

74,95 € in den Warenkorb weitere Informationen

OPD-3 - Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik

Psychodynamische Diagnostik auf dem allerneuesten Stand - nach den erfolgreichen Vorgängerversionen OPD-1 und OPD-2 jetzt die weiter optimierten Neuversion OPD-3

Aus dem Vorwort zur verbesserten und aktualisierten Neufassung - OPD-3

"Mit diesem Buch legt der Arbeitskreis OPD die dritte Version der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD) vor. Die OPD wurde in den 1990er Jahren von einer Gruppe psychoanalytischer Forscher:innen und Kliniker:innen entwickelt. Das erste Manual erschien 1996 und hat sich rasch sowohl im klinisch-praktischen Feld als auch in der psychodynamisch orientierten Forschung verbreitet. (...)

Auch in psychodynamischen / psychoanalytipsychoanalytischen Ausbildungsinstituten hat die OPD einen festen Platz gefunden. Und es steht zu erwarten, dass die OPD mit der Reform des PsychThG auch in den neuen Psychotherapie-Studiengängen gelehrt werden wird.

Diese Erfolgsgeschichte beruht zu einem Teil auf einem großen Vorteil, den die OPD gegenüber anderen interviewbasierten diagnostischen Systemen hat: Das OPD-Interview wird wie ein normales klinisches Gespräch durchgeführt, es ist kein durchstrukturiertes Interview, bei dem jede Frage vorformuliert ist und exakt so gestellt werden muss, um die OPD-Achsen reliabel einschätzen zu können. Daher eignet sich die OPD für die psychodynamische Forschung und lässt sich gleichermaßen ganz organisch in jede Praxis- und Klinik-Routine integrieren und zur fundierten Indikationsstellung und Behandlungsplanung einsetzen. Wie bei den vorherigen Versionen hat auch an der OPD-3 eine große Gruppe psychodynamisch orientierter Psychotherapeut:innen und Forscher:innen aus den Gebieten der Psychoanalyse und Psychodynamischen Psychotherapie, der Psychosomatischen Medizin und Psychiatrie zusammengearbeitet und in einem jahrelangen Prozess um die Neuerungen und das zumindest vorläufig „beste“ Ergebnis gerungen.

Wir sind überzeugt, dass mit der OPD-3 ein weiterer großer Schritt nach vorne gelungen ist: Durch eine stärkere Dimensionalisierung ist das Instrument noch forschungstauglicher geworden, und die stärkere Verknüpfung der Achsen ermöglicht eine verbesserte Abbildung der klinisch so bedeutsamen Komplexität psychischer Prozesse. (...)"

Aus dem Vorwort zur Neuausgabe von Cord Benecke, Sprecher des Arbeitskreises OPD

Hinweis: Die SFB liefert - auch bei Bestellungen von Einzelexemplaren - in D versandkostenfrei; die bei Onlinebestellungen am Warenkorb ausgewiesenen Versandauslagen entfallen bei der Rechnungerstellung. - Bestellungen von Fachinstituten und Kliniken, auch in größerer Stückzahl, werden zu den aktuellen Konditionen der SFB zügig ausgeliefert.

Neben dem OPD-Basismanual wurden weitere anwendungsspezifische Themenbände rund um die OPD veröffentlicht. - Die noch auf die bisher aktuelle Version OPD-2 hin ausgerichteten Bände seien lt der Herausgeber auch nach Erscheinen der revidierten Fassung OPD-3 gleichwohl auch weiterhin gut einsetzbar. - In den nächsten Jahren werden diese Ausgaben dann ebenfalls aktualisiert werden.

Eine Übersicht aller aktuell lieferbaren Bücher rund um die Thematik OPD finden Sie auf SFB-Online HIER

OPD–2 im Psychotherapie-Antrag

Michael, Stasch
Arbeitskreis OPD

OPD–2 im Psychotherapie-Antrag

Psychodynamische Diagnostik und Fallformulierung

19.10.2015 • Hogrefe AG • Reihe Anwendungen der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik • 23,0 × 15,5 cm • Hardcover • 224 Seiten

34,95 € in den Warenkorb weitere Informationen

OPD–2 – Modul Abhängigkeitserkrankungen

Arbeitskreis OPD-Abhängigkeitserkrankungen und Arbeitskreis OPD,

OPD–2 – Modul Abhängigkeitserkrankungen

Das Diagnostik–Manual

2., korr. Aufl.; 20.03.2017 • Hogrefe AG • 22,5 × 16,2 cm • Hardcover • 144 Seiten • Anwendungen der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik

29,95 € in den Warenkorb weitere Informationen

PSYCHOTHERAPIE trifft REALITÄT - Blicke über den Tellerrand ...

Die Kunst der Intervention

Jetzt erschienen

Britten, Uwe

Die Kunst der Intervention

22 Therapeutinnen und Therapeuten im Gespräch

02.2023 • Psychosozial-Verlag • Reihe Therapie & Beratung • 21 × 14,8 cm • Paperback • 151 Seiten

22,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Man kann nicht nicht kommunizieren (Paul Watzlawick) - Das gilt ebenso auch für die psychotherapeutIsche Behandlungssituation. Egal, was man sagt, nicht sagt, oder in welcher Körperhaltung einer auch gerade verharren mag - es wird ununterbrochen auf die eine oder andere Weise kommuniziert und interveniert: jedes Räuspern, jedes Schweigen stehen im Kontext des therapeutischen Kontakts.

Die Kunst der Intervention besteht also darin, jede Regung, Handlung und Verhaltensweise wahrzunehmen und sich als Therapeut bewußt zu sein, daß derlei nonverbale Kommunikationsbeiträge in den Dialog einfließen. Gleichwohl können Interventionen auch ins Leere laufen oder verpuffen, wenn sie zu einer ungünstigen Zeit kommen, verfrüht sind oder aus anderen Gründen als unangemessen erscheinen. - Uwe Britten interviewte zu diesem Thema  22  TherapeutInnen, deren Überlegungen in seinem Buch abgedruckt sind.

Aus dem Inhalt: Kapitel: Wahrnehmen, verstehen, intervenierenInterventionen - Brigitte Schigl:»Ein kreativer, fast künstlerischer Prozess« | Kapitel: Sprechen, kommunizieren, in Kontakt kommen - Biografisches Erzählen - Brigitte Boothe: »Im persönlichen Erzählen steckt immer ein Wunschdenken« - Ausdruck von Gefühlen - Andreas Knuf:»Wer tief in einer Gefühlsregung steckt, der schweigt« - Eingeschränkte Kommunikation - Günther Schwarz: »Gute Gespräche sind für Demenzkranke immer hilfreich« - Therapiefallen - Gitta Jacob: »Gute Therapiebeziehung und Konfrontationen schließen sich nicht aus« - Psychotische Erfahrungen - Friederike Schmidt-Hoffmann: »Hilfeangebote schreiben oft negativ erlebte Erfahrungen fort« - Migrationserfahrungen von Kindern und Jugendlichen - Matthias Klosinski: »Wir müssen unsere Selbstreflexion mitdenken« | Kapitel: Therapeutisch(e) Räume öffnen - Soziale Kontexte - Silke B. Gahleitner: »Wir sollten mehr über soziale Beziehungen sprechen« - Therapeutische Settings - Stefan Weinmann: »Psychotherapeuten müssen raus aus ihren Therapiezimmern« - Ortswechsel - Klaus Obert: »Hausbesuche tragen zum Entstehen von Vertrauen bei« - Süchtige Menschen - Roland Voigtel: »All das sind Momente von Beziehung« - Narzisstische Menschen - Claas-Hinrich Lammers: »Neugierig auf narzisstische Patientinnen und Patienten« - Mentalisieren des Anderen - Ulrich Schultz-Venrath: »Affektfokussierte Fragen stellen, statt besserwisserische Antworten zu geben« - Leiblichkeit - Timo Storck: »Der Köper ist eben nicht allein unser ›Werkzeug‹« - Dissoziationen - Wolfgang Wöller: »Bei schweren dissoziativen Störungen finden wir sogar ein gespaltenes Persönlichkeitssystem« - Borderline - Ewald Rahn: »Vieles in der Borderlineerkrankung basiert auf Resignation« - Suizidalität - Tobias Teismann: »Präventiv sein, ohne hellsehen zu können« - Schuld und Schuldgefühle - Mathias Hirsch: »Der ursprüngliche Täter hat häufig zahlreiche Nachfolger« - Mörder - Hans-Ludwig Kröber: »Mehr Gewalterfahrungen als die durchschnittlichen Inhaftierten« - Folter- und Isolationserfahrung - Hartmut Berger: »Was immer noch bleibt, ist Containment« - Glauben an Gott - Georg Milzner: »Ein Gefühl dafür, dass es noch etwas Anderes in der Welt gibt« | Letztes Kapitel: Zum Schluss - Methodenvielfalt - Bernhard Strauß: »Das Mehrperspektivische wird sich durchsetzen« | Veröffentlichungshinweise

Herausforderungen der Psychotherapie

Britten, Uwe

Herausforderungen der Psychotherapie

23 Therapeutinnen und Therapeuten im Interview

10.2019 • Psychosozial-Verlag • Reihe Therapie und Beratung • 21 × 14,8 cm • Paperback • 153 Seiten

19,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

23 TherapeutInnen geben anschaulich Einblicke in ihre praktische Arbeit und teilen ihre Erfahrungen mit schwierigen, mitunter heiklen Themen und Therapiesituationen.

Psychotherapie ist ein komplexes kommunikatives Geschehen. Neben einer fundierten, breit angelegten und fachlichen Ausbildung, hinreichender Selbsterfahrung und /oder einer guten Lehranalyse, verbunden mit dem ganzen Einsatz der eigenen Person und Persönlichkeit, sind dies alles Schlüsselkompetenzen, welche für den Therapeutenberuf unerläßlich sind. Ebenso erfordert diese Arbeit ein hinreichendes Interesse und das Wissen um die von den Patienten ´passager` neben ihrer Symptomatik ´mitgebrachten` jeweiligen Lebenswirklichkeiten. Dies nicht zu tun, oder zu meinen, am jeweiligen ´Behandlungsfall` insbesondere die ´reine Lehre` der jeweiligen Therapieschule exekutieren zu müssen, dürfte kaum zu einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung und damit zu einem nachhaltigen möglichen Behandlungserfolg führen.

Der von Uwe Britten herausgegebene Band versammelt Statements bekannter Kollegen, die aus unterschiedlichem Blickwinkel die typischerweise in psychotherapeutischen Situationen zu gewärtigen heiklen Themen aufgreifen und Eindrücke davon vermitteln, wie auch schwierige Situationen gemeistert werden können.

Die Beitragenden und ihre Themen in Auswahl: Gerhard Roth:»Vulnerabilität und Resilienz sind neurobiologisch verankert« - Karl Heinz Brisch: Herausforderungen bei der Beziehungsgestaltung. Beziehungsgestaltung und Bindungsverhalten. »Trotz toben, schreien oder brüllen« - Diana Pflichthofer: Trennungen. »Nur wer gebunden ist, kann sich trennen« - Rainer Sachse: »Bei persönlichkeitsgestörten Menschen müssen wir konfrontieren können« - Fritz B. Simon: »Wir dürfen Menschen in Machtpositionen nicht automatisch pathologisieren« - Rosemarie Piontek: »Wir müssen immer auch unser eigenes Geschlecht reflektieren« - Björn Süfke: Männer in der Psychotherapie . »Männer brauchen ein liebevolles Konfrontieren« - Jürgen Grieser: Triangulierung. »Ich habe meinen Partner und ich habe meine Bauchschmerzen« - Wolfgang Schmidbauer: Übergriffe in der Psychotherapie. »Missbrauch in der Therapie verweist auf ein Gefühl des Scheiterns« - Ann-Marlene Henning: Sexualität thematisieren. »Normal – was heißt das schon beim Sex?« - Ulrich Clement: Sexualität in der Paartherapie. »Statt um die Psychodynamiken geht es um die Paardynamik« - Jens Tiedemann: Schamgefühl. »Die Schambearbeitung ist eine heikle Balanceleistung« - Bernd Nissen: Hypochondrie. »Wir wissen sehr lange nicht, was das ist, worum es da geht« - Thomas Auchter: »Trauer muss zunächst einmal respektiert werden« - Thomas Bock: »Psychosen haben eine biografische Sinndimension« - Manuel Rupp: Suizidalität und Kriseninterventionen. »Bei Zweifeln nie ein Risiko eingehen!« - Hans Lieb: Konfligierende Logiken. »Wir müssen nicht in ›wahr‹ und ›falsch‹ unterscheiden« u. a.

Für welche Probleme sind Diagnosen eigentlich eine Lösung?

Levold, Tom; Lieb, Hans
Britten, Uwe

Für welche Probleme sind Diagnosen eigentlich eine Lösung?

Tom Levold und Hans Lieb im Gespräch mit Uwe Britten

13.03.2017 • Vandenhoeck u. Ruprecht • 20,5 × 12,3 cm • Paperback • 180 Seiten • mit 2 Abb.

19,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Der Wunsch nach Nähe – Liebe und Begehren in der Psychotherapie

Schmidbauer, Wolfgang; Quindeau, Ilka
Britten, Uwe

Der Wunsch nach Nähe – Liebe und Begehren in der Psychotherapie

Ilka Quindeau und Wolfgang Schmidbauer im Gespräch mit Uwe Britten

11.09.2017 • Vandenhoeck u. Ruprecht • 20,5 × 12,3 cm • Paperback • 168 Seiten • mit 2 Abb.

19,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

SFB-KRIMI-COUCH - Von bösen und mörderisch gestimmten PatientInnen ...

Therapiert

Erscheint am 15.2., vorbestellbar

Kaukonen, Martta

Therapiert

Psychothriller (Deutschsprachige Erstveröffentlchung)

Deutsche Erstausgabe; 15.02.2023 • Heyne • 20,6 × 13,8 cm • Paperback • 400 Seiten

15,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Die angesehene Psychotherapeutin Clarissa Virtanen hat schon viele schwierige Fälle in ihrer Praxis behandelt. Als die traumatisierte junge Ira vor ihr sitzt, die kaum ein Wort herausbringt, schrillen bei Virtanen schon bald die Alarmglocken. Denn Ira ist suizidal und scheint kurz davor, sich etwas anzutun.

Das will Clarissa auf jeden Fall verhindern, denn - auch das ist wahr: nach einem früheren ähnlchen Fall, der mit dem Suizid des Patienten endet, darf sie auf keinen Fall nicht noch einen ihrer Schützlinge verlieren. Denn das könnte zugleich auch ein letzter Hieb sein, der ihr ganz persönliches und eigenes Kartenhaus zum Einsturz bringen könnte, denn ihr privates Leben ist längst nicht so perfekt, wie sie es nach außen erscheinen läßt. Und: Clarissa Virtanen ahnt bei all dem nicht, dass Ira sie aus einem ganz bestimmten - ungemütlichen - Grund als Therapeutin ausgewählt hat …

Ein Psychothriller der Extraklasse: Immer wenn der Leser vermutet, er habe den Plot der Geschichte durchschaut, gibt es eine unerwartete Wendung.

Die Autorin: Martta Kaukonen wurde 1976 geboren und lebt in Helsinki, wo sie als Filmkritikerin arbeitet. Mit ihrem Debüt »Therapiert« hat sie Presse und Leser*innen in ihrer Heimat Finnland gleichermaßen begeistert. Ihr Krimierstling erscheint zeitgleich in weiteren 12 Ländern.

Die Übersetzerin: Gabriele Schrey-Vasara wurde 1953 geboren und lebt nach einem Studium der Geschichte, Romanistik und Finnougristik in Göttingen und Helsinki nun als Übersetzerin in Helsinki. Sie übertrug Romane von Kati Hiekkapelto, Emmi Itäranta und Matti Rönkä ins Deutsche. 2008 wurde sie mit dem staatlichen finnischen Übersetzerpreis ausgezeichnet.

HARTMUT RADEBOLD - Kriegstraumata: Psychotherapie mit Älteren

Hartmut Radebold (1935-2021) erlebte als Berliner Junge die Bombennächte des II. Weltkrieges, geriet in den Wirren der letzten Kriegswochen 1945 selbst unter Beschuss, sah zuletzt auch die an den Bäumen von panischen Nazis und Wehrmachtsleuten aufgehenkten eigenen Soldaten und bekam mit, wie Frauen zur Vergewaltigung abgeführt wurden.

Viel später, als Arzt für Nervenheilkunde, als Professor für Klinische Psychologie und ausgebildeter Psychoanalytiker befasste sich Radebold als einer der ersten mit den Traumafolgestörungen von Kriegskindern. Die Verbrechen und das Mitläufertum vieler Eltern und Großeltern seine, so Hartmut Radebold, den Nachgeborenen und späteren Kriegsenkel natürlich nicht anzulasten; diese seien ihren Erlebnissen und dann ihren Erinnerungen ohnmächtig ausgeliefert gewesen. - Das zweite große Arbeits- und Interessengebiet Hartmut Radebolds war das der ´Psychotherapie Älterer`. - Ein insbesondere im psychoanalytischen Umfeld lange ausgeblendeter Bereich, wurden doch die Erfolgsaussichten für eine psychoanalytische Kur im höheren Alter mit Blick auf die vermeintlich fest eingeschliffenen Persönlichkeisstrukturen und gebremsten intellektuellen Elan als gering eingeschätzt. Radebold hingegen war  davon überzeugt, daß gerade auch ältere Menschen  von Therapien profitieren können. Bei älteren, insbesondere bei regide strukturierten Menschen, breche nicht selten eine »seelische Betondecke« auf, wenn die niemals zuvor verbalisierten Traumata nicht mehr verdrängt werden konnten.

Lindner, Reinhard; Peters, Meinolf

Zeitschrift ›Psychotherapie im Alter‹

Forum der Psychotherapie und Soziotherapie des Alterns - Ausgabe 76: In memoriam Hartmut Radebold

Oktober 2022 • Psychosozial-Verlag • Reihe Psychotherapie im Alter, Band 4/22 • 20,8 × 14,7 cm • Paperback • 136 Seiten

19,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Zeitschrift ›Psychotherapie im Alter‹

Die aktuelle Ausgabe dieser Zeitschrift ist der Würdigung der Bedeutung und der Leistungen des 2021 verstorbenen Hartmut Radebolds gewidmet. Die Autorinnen und Autoren wenden sich der Person Radebolds zu, berichten von persönlichen Erlebnissen mit ihm und beleuchten sein breites wissenschaftliches Werk.

Die Beiträge des Heftes

  • Editorial: Meinolf Peters / Reinhard Lindner - In memoriam Hartmut Radebold

  • Martin Teising: Die Person Hartmut Radebold. Nachruf auf Hildegard und Hartmut Radebold

  • »Dir ist was Schreckliches passiert« - Der Alternsforscher Hartmut Radebold über die psychischen Spätfolgen von Kriegsgräueln, die Macht der verdrängten Erinnerungen und seine eigene Kindheit während des Krieges

  • Persönliche Erinnerungen an Hartmut Radebold, Zusammengestellt von Meinolf Peters

  • Reinhard Lindner / Meinolf Peters: Das Wirken Hartmut Radebolds in unterschiedlichen Themenfeldern. Hartmut Radebold und die Psychotherapie älterer Menschen

  • Rolf D. Hirsch / Claus Wächtler: Weg der Gerontopsychiatrie. Hartmut Radebold als Initiator und Begleiter

  • Christiane Schrader / Bertram von der Stein: Hartmut Radebold – Kindheit im Zweiten Weltkrieg und ihre Folgen

  • Angelika Trilling / Birgit Jansen: Hartmut Radebold und die Herausbildung der Angewandten Sozialen Gerontologie

  • Meinolf Peters / Reinhard Lindner: Gutes Altern als Bewältigung von Entwicklungsaufgaben? Eine Auseinandersetzung mit den Überlegungen Hartmut Radebolds

  • Meinolf Peters & Christiane Schrader: Eine Institution stellt sich vor. Das Institut für Alterspsychotherapie und Angewandte Gerontologie. Ein Erbe Hartmut Radebolds.

Der mühselige Aufbruch

Radebold, Hartmut; Schweizer, Ruth

Der mühselige Aufbruch

Eine Psychoanalyse im Alter

2. Aufl. 2001 • Ernst Reinhardt Verlag • Reihe Reinhardts Gerontologische Reihe, Band 24 • 13,6 × 1,5 × 21,4 cm • Paperback • 238 Seiten

19,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Psychodynamik und Psychotherapie Älterer

Radebold, Hartmut

Psychodynamik und Psychotherapie Älterer

Psychodynamische Sicht und psychoanalytische Psychotherapie 50–75 jähriger (Reprint)

Softcover-Reprint der Ausgabe 1992 • Springer • 24,2 × 17 cm • Paperback • 265 Seiten

79,99 € in den Warenkorb weitere Informationen

Transgenerationale Weitergabe kriegsbelasteter Kindheiten

Radebold, Hartmut; Bohleber, Werner; Zinnecker, Jürgen

Transgenerationale Weitergabe kriegsbelasteter Kindheiten

Interdisziplinäre Studien zur Nachhaltigkeit historischer Erfahrungen über vier Generationen

2. Aufl. 2009 • Beltz Juventa • Reihe Kinder des Weltkrieges • 23 × 15 cm • Paperback • 262 Seiten

34,95 € in den Warenkorb weitere Informationen

Spurensuche eines Kriegskindes

Radebold, Hartmut; Radebold, Hildegard

Spurensuche eines Kriegskindes

1. Aufl. 22.08.2015 • Klett-Cotta • 21 × 13,4 cm • Hardcover • 207 Seiten

18,95 € in den Warenkorb weitere Informationen

Älter werden

Bovenschen, Silvia

Älter werden

Notizen

8. Aufl. der EA 25.08.2006 • S. FISCHER • 21 × 13,2 cm • Hardcover • 160 Seiten

17,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Das Alter

Beauvoir, Simone de

Das Alter

(La Vieillesse)

9. Auflage, Neuausgabe; 02.05.2000 • ROWOHLT Taschenbuch • 19 × 12,5 cm • Paperback • 784 Seiten

18,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Älterwerden – Eine Entdeckungsreise

Quinodoz, Danielle

Älterwerden – Eine Entdeckungsreise

Erfahrungen einer Psychoanalytikerin

06.2010 • Psychosozial-Verlag • Reihe Bibliothek der Psychoanalyse • 21 × 14,8 cm • Paperback • 260 Seiten

24,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Die leere Couch

Junkers, Gabriele

Die leere Couch

Der Abschied von der Arbeit als Psychoanalytiker. Mit einem Geleitwort vom Antonio Ferro und Guiseppe Civitarese

01.2013 • Psychosozial-Verlag • 21 × 14,8 cm • Hardcover • 317 Seiten

32,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

LITERATUR-COUCH - Krimineller Alter trifft mamafixierten Spund

Detailausschnitt des Buchcovers `von Michael Köhlmeiers Roman
´Frankie

Detailausschnitt des Buchcovers `von Michael Köhlmeiers Roman ´Frankie

Frankie

Soeben erschienen

Köhlmeier, Michael

Frankie

Roman

23.01.2023 • Hanser, Carl • 20,8 × 13,7 cm • Hardcover • 208 Seiten

24,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

»Ein schmales Meisterwerk … Der Autor setzt Ton, Tempo und Thema mit einer atemberaubenden Souveränität… Wie man erwachsen wird, wie schwierig die Frage nach dem „Warum“ ist, was das Rationale und das Irrationale unterscheidet und wie der Zufall den Weg weist, auch den ins Unheil, wird hier mit allen Finessen der Erzählkunst ausgebreitet. (...)«

Martin Oehlen, in der Frankfurter Rundschau, 23.01.23

Ein Teenager, ein soeben aus dem Gefängnis entlassener Großvater und eine geladene Pistole: Frank ist vierzehn, lebt in Wien, kocht gern und liebt die gemeinsamen Abende mit seiner Mutter. Aber dann gerät sein Leben durcheinander. Der Großvater ist nach achtzehn Jahren aus dem Gefängnis entlassen worden. Frank kennt ihn nur von wenigen Besuchen. Der alte Mann reißt den Jungen an sich, einmal tyrannisch, dann zärtlich. Frank ist fasziniert von ihm. Am Ende stehen sich die beiden auf einer Autobahnraststätte gegenüber wie bei einem Duell. Michael Köhlmeier erzählt von einer Initiation, von Rebellion und Befreiung und der ewigen Faszination des Bösen – von einem Duo, das man nie wieder vergisst.

Leseprobe

"Am Dienstag haben sie Opa entlassen. Er ist jetzt einundsiebzig. Mama wollte, dass ich mitgehe, ihn abholen. Wir sind erst im Zug bis Krems gefahren und dann weiter zu Fuß, aber ich habe es mir nach einer Weile anders überlegt und mich auf die Bank hinter der Fußgängerbrücke gesetzt. Mama hat gesagt: »Was jetzt?« Ich habe gesagt: »Ich warte hier.«

Opa ist achtzehn Jahre gesessen, er ist frühzeitig herausgekommen. Wie viel er im Ganzen gekriegt hat, weiß ich nicht. Mama sagt, es fällt ihr auch nicht mehr ein. Was ich ihr aber nicht glaube. Nicht dass ich ihn nicht kenne. Ich war ja ein paarmal dabei gewesen, wenn Mama ihn besucht hat. Aber da war ich noch klein. Seit ich selber entscheiden kann, war ich nicht mehr dabei.

Ich bin jetzt vierzehn. Noch nicht ganz. Wegen dem knappen Monat, der noch fehlt, glaube ich, kann ich doch sagen, ich bin vierzehn. Das heißt, er ist vier Jahre vor meiner Geburt ins Gefängnis gekommen. Er war also immer da. Ich weiß nicht, was er getan hat. Ich denke, ich werde es herauskriegen. Irgendwann. Jetzt habe ich noch ein bisschen Angst davor. Angst eigentlich nicht, eher ist mir nicht wohl dabei. Ich weiß nur, vorher ist er auch schon gesessen. Aber nicht so lange am Stück. Dafür nicht nur einmal. Immer wieder habe ich Mama gefragt, da war ich noch ziemlich grün und habe mir nichts Richtiges unter der Frage vorstellen können, und wenn sie gesagt hat, er sitzt, dachte ich, er sitzt wirklich, und zwar die ganze Zeit. In einer Küche oder so. Auf einem Stuhl oder auf einer Bank. Irgendwann habe ich nicht mehr gefragt. (...)"

Der Autor: Michael Köhlmeier, in Hard am Bodensee geboren, lebt in Hohenems/Vorarlberg und Wien. Bei Hanser erschienen die Romane Abendland (2007), Madalyn (2010), Die Abenteuer des Joel Spazierer (2013), Spielplatz der Helden (2014, Erstausgabe 1988), Zwei Herren am Strand (2014), Das Mädchen mit dem Fingerhut (2016), Bruder und Schwester Lenobel (2018), Matou (2021) u.a.

Die Märchen

Köhlmeier, Michael

Die Märchen

Illustriert von Nikolaus Heidelbach

23.09.2019 • Hanser, Carl • 24,6 × 17,4 cm • Hardcover • 816 Seiten • Mit zahlreichen Abbildungen

58,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Die Märchen

Limit Vorzugsausgabe mit Grafik

Köhlmeier, Michael

Die Märchen

Illustriert von Nikolaus Heidelbach - [Limitierte und signierte VORZUGSAUSGABE mit Grafik]

23.09.2019 • Hanser, Carl • 25,3 × 17,8 cm • Gebunden, mit Schutzumschlag, im Schuber • 816 Seiten, mit Lesebändchen • Mit zahlreichen farbigen Abbildungen

200,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Die unwürdige Greisin

Brecht, Bertolt
Jeske, Wolfgang

Die unwürdige Greisin

Und andere Geschichten

27.05.1990 • Suhrkamp • 17,7 × 10,8 cm • Paperback • 220 Seiten

9,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

..... Die unwürdige Greisin - Genau betrachtet lebte sie hintereinander zwei Leben. Das eine, erste, als Tochter, als Frau und als Mutter, und das zweite einfach als Frau B., eine alleinstehende Person ohne Verpflichtungen und mit bescheidenen, aber ausreichenden Mitteln. Das erste Leben dauerte etwa sechs Jahrzehnte, das zweite nicht mehr als zwei Jahre ....

"Meine Großmutter war zweiundsiebzig Jahre alt, als mein Großvater starb. Er hatte eine kleine Lithographenanstalt in einem badischen Städtchen und arbeitete darin mit zwei, drei Gehilfen bis zu seinem Tod. Meine Großmutter besorgte ohne Magd den Haushalt, betreute das alte, wacklige Haus und kochte für die Mannsleute und Kinder.

Sie war eine kleine, magere Frau mit lebhaften Eidechsenaugen, aber langsamer Sprechweise. Mit recht kärglichen Mitteln hatte sie fünf Kinder großgezogen von den sieben, die sie geboren hatte. Davon war sie mit den Jahren kleiner geworden. Von den Kindern gingen die zwei Mädchen nach Amerika und zwei Söhne zogen ebenfalls weg. Nur der Jüngste, der eine schwache Gesundheit hatte, blieb im Städtchen. Er wurde Buchdrucker und legte sich eine viel zu große Familie zu. So war sie allein im Haus, als mein Großvater gestorben war. (...)"

... Mit weiteren bedenkenswerten Kalendergeschichten in dieser TB-Ausgabe

›Psychoanalyse‹ - Smart und geschmeidig auf dem Weg ins Abseits?

»Jeder geht auf den Tod des Anderen« (Hegel)

Widmer, Peter

»Jeder geht auf den Tod des Anderen« (Hegel)

Ein Kurs mit Materialien

19.08.2022 • Königshausen u. Neumann • 23,5 × 15,5 cm • Paperback • 400 Seiten

39,80 € in den Warenkorb weitere Informationen

Ein überaus aktuelles Thema: Die Selbstbagatellisierung der Psychoanalyse im Wege einer selbstvergessenen Ausblendung von Teilen ihrer wesentlichen konstitutiven Elemente und Grundüberzeugungen, indem psychoanalytische Positionen zu Fragen der Kultur und Gesellschaft wohl gerne in akademischen Zirkeln und allerlei Publikationen verhandelt werden; im Bewußtsein vieler Analytikerinnen und Analytiker derlei gesellschaftswissenschaftliche, soziologische und kulturtheoretische Aspekte beider psychoanalytischen Behandlungsarbeit selten eine nennenswerte Rolle spielen. Einsicht, Fähigkeit und die Bereitschaft, von der enggeführten ´reinen` Therapeutik abzulassen und komplexer zu denken, zu lesen und zu handeln, scheinen während der vergangenen zwei Dekaden arg gelitten und nicht im Fokus psychoanalytischer Ausbildung gestanden zu haben.

Der schweizer Psychoanalytiker Peter Widmer bemerkt in seinem jüngsten Buch erstaunt, daß ´die` Psychoanalyse in einer Zeit, die weltweit derart viele Konflikte gleichzeitig produziert - etliche Kriege und ethnische Auseinandersetzungen, massive Umwelt-, Ernährungsprobleme, rasanter Anstieg der Weltbevölkerung, globalisierter Turbokapitalismus - erstaunlich wenig dazu zu Protokoll gebe, geschweige denn sich auf der Folie ihrer ureigenen Kompetenzen in die diversen Diskurse einmische. Widmer führt diese irritierende Absenz darauf zurück, daß sich Psychoanalyse auf innerpsychische Probleme, nicht zuletzt auf Fragen der Sexualität und des Geschlechtlichen konzentriert habe. Aggression, Destruktivität, Zerstörungen thematisiere sie nur insoweit, als es um Liebe und Sexualität und deren Störungen geht. Bei vielen gesellschaftlichen Konflikten gehe es jedoch um narzisstisch getönte Machtansprüche, Gier und um Größenwahn, welche zu Hass und Zerstörungen führen.

Vor diesem durchaus etwas überraschenden Befund - als habe Freud sich nicht früh auch zu Fragen der Gesellschaft und Kultur geäußert oder andere psychoanalytische Schulrichtungen, allen voran die Individualpsychologie, später dann auch Frankels Existenzanalytische Position, den Blick dezidiert auf die gesellschaftlichen und psychosozialen Aspekte des in seine Konflikte verstrickten Individuums befaßt - unternimmt Peter Widmer den Versuch, der Psychoanalyse einen gangbaren Weg zu bahnen aus ihrer selbst verordneten Engführung und den damit einhergehenden Ausblendung, Verleugnung von Lebenswirklichkeiten der Menschen. Dies zu tun sei nun aber unabdingbar, da ohne ein hinreichendes Verstehen der realen gesellschaftlichen (Hinter-)gründe und Lebenswirklichkeiten, welche die psychische Erkrankung erst provozieren und jedenfalls begünstigen, eine durchgreifende psychoanalytische /psychotherapeutische Behandlung schwerlich vorstellbar ist. Hierzu betrachtet Widmer mit Freud die Ursachen von Hass und Destruktion

Der Titel des Buches »Jeder geht auf den Tod des Anderen«, den Peter Widmer von Hegel entlehnt hat, spielt darauf an, daß jeder Mensch in seinem Werden sein eigenes Selbstbewusstsein entdeckt, welches ihn von allen anderen Menschen unterscheidet. Denn jeder glaubt ganz einzigartig zu sein. Damit sei die Konfrontation mit anderen Menschen, die sich ebenfalls als Ausnahme sehen, ganz unvermeidlich. - Ob die Wahl des Buchtitels, der derart ´über die Bande` gespielt sein Anliegen nur verklausuliert zu erkennen gibt, eines dieses Buch (z.B) auf einem Büchertisch sehenden potentiellen Käufers innehalten und danach greifen läßt, muß sich weisen. Gut womöglich, daß die ´Novitätenschau` hier einen kleinen Beitrag dazu leisten kann, dieses mögliche Wahrnehmungsproblem zu lindern.

Schließlich: Wie Freud und andere gezeigt haben, ist der Mensch eigentlich ein hilfloses Wesen, angewiesen auf die Zuwendung von »Nebenmenschen«. Wie kommt es, dass er sich so dennoch so schwer tut, dies anzuerkennen und immer wieder den Versuchungen nachgibt, Idolen, sogar Tyrannen nachzuhängen oder sich sogar als ´Prothesengott` zu wähnen?

Der Autor: Peter Widmer, Dr. phil., Psychoanalytiker in Zürich; Initiant der Zeitschrift RISS und des Lacan Seminar Zürich; Gastprofessuren und Lehraufträge u.a. in Japan, New York und an Universitäten und psychoanalytischen Institutionen in Europa, im Iran, und in Südamerika.

Destruktion des Ichs

Widmer, Peter

Destruktion des Ichs

Psychoanalytische Annäherungen an den Ursprung menschlicher Aggression

03.2021 • Psychosozial-Verlag • 21 × 14,8 cm • Paperback • 273 Seiten

29,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Subversion des Begehrens

Widmer, Peter

Subversion des Begehrens

Eine Einführung in Jacques Lacans Werk

02.2019 • Turia + Kant • 20 × 12 cm • Paperback • 206 Seiten

19,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Die traumatische Verfassung des Subjekts

Widmer, Peter

Die traumatische Verfassung des Subjekts

Band I: Das Körperbild und seine Störungen

10.2016 • Turia + Kant • 20 × 12 cm • Paperback • 185 Seiten

22,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Die traumatische Verfassung des Subjekts

Widmer, Peter

Die traumatische Verfassung des Subjekts

Band II: Unfassbare Zeitlichkeit

10.2016 • Turia + Kant • 20 × 12 cm • Paperback • 152 Seiten

19,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

 »Die Psychoanalyse [..] bringt zu Bewußtsein, was keiner anderen Wissenschaft in dieser Schärfe bewußt zu machen gelingt: soziales Leid, das den Menschen angetan wurde und das sie selbst nicht mehr auszusprechen vermögen, weil die Verhältnisse sie sprachlos gemacht haben; weil sie ihr Unglück, ihr Elend, die gesellschaftlich hergestellt sind, nur noch erleiden, jedoch nicht mehr erkennen können. Es führt kein Weg zurück zur Untersuchung des Patienten anstelle der Interpretation seiner Phantasien. Worauf es ankommt, ist, nicht lediglich die Realität, in welcher der Patient lebt, ernst zu nehmen, sondern auch und gleichermaßen seine Phantasien - jene Phantasien, in die der Einspruch gegen die Ordnung der Herrschaft sich zurückgezogen hat.«

Alfred Lorenzer

Intimität und soziales Leid

Lorenzer, Alfred

Intimität und soziales Leid

Archäologie der Psychoanalyse - [Nachdruck]

Nachdruck der EA 15.03.2016 • FISCHER Taschenbuch • 19 × 12,5 cm • Paperback • 222 Seiten

19,99 € in den Warenkorb weitere Informationen

Die Wahrheit der psychoanalytischen Erkenntnis

Lorenzer, Alfred

Die Wahrheit der psychoanalytischen Erkenntnis

Ein historisch-materialistischer Entwurf

Nachdruck d. Ausg. 06.05.1985 • Suhrkamp • Reihe stw • 17,6 × 10,8 cm • Paperback • 319 Seiten

18,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Aus dem FACHANTIQUARIAT der SFB - Warum Aggression? / Warum Krieg?

»Alles, was die Kulturentwicklung fördert, arbeitet auch gegen den Krieg.«

Sigmund Freud, in seiner Korrespondenz mit Albert Einstein

„Daß sie dem jugendlichen Menschen verheimlicht, welche Rolle die Sexualität in seinem Leben spielen wird, ist nicht der einzige Vorwurf, den man gegen die heutige Erziehung erheben muß. Sie sündigt außerdem darin, daß sie ihn nicht auf die Aggression vorbereitet, deren Objekt er zu werden bestimmt ist. Indem sie die Jugend mit so unrichtiger psychologischer Orientierung ins Leben entläßt, benimmt sich die Erziehung nicht anders, als wenn man Leute, die auf eine Polarexpedition gehen, mit Sommerkleidern und Karten der oberitalischen Seen ausrüsten würde.“

Sigmund Freud, aus Das Unbehagen in der Kultur

Freud, Sigmund / Einstein, Albert

Warum Krieg?

Ein Briefwechsel. - Limitierte Ersausgabe (N° 907 / 2000)

1933, EA • Paris, Internationales Institut für geistige Zusammenarbeit /Völkerbund • Reihe Nr. 907 von 2000 nummerierten Exemplaren • Gr. 8° • klappenbroschiert • 62 (1) Seiten

1.180,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Warum Krieg?

DtExilAr. 1211; Grinstein, 10642, Sternfeld-T. S. 115 - Erschien gleichzeitig in Deutsch, Französisch und Englisch.

Sie sind sich nur einmal im Leben begegnet, in Berlin während der Neujahrsferien des Jahres 1927: Albert Einstein und Sigmund Freud, die Väter von Relativitätstheorie und Psychoanalyse. - Im Juli 1932 kam es zwischen dem weltberühmten Physiker und dem Begründer der Psychoanalyse zu einem einmaligen Briefwechsel über das Thema Krieg. Albert Einsteins zentrale Frage in seinem kurzen Brief lautete: "Gibt es eine Möglichkeit, die psychische Entwicklung der Menschen so zu leiten, dass sie den Psychosen des Hasses und Vernichtens gegenüber widerstandsfähiger werden?" - Sigmund Freuds ausführliche Antwort folgte im Dezember und fiel eher pessimistisch aus. Er sah "keine Aussicht auf Erfolg, die aggressiven Neigungen abschaffen zu wollen", fügte aber am Ende seines Briefes hinzu: "Vielleicht ist es keine utopische Hoffung, dass der Einfluss der beiden Momente, der kulturellen Einstellung und der berechtigten Angst vor den Wirkungen eines Zukunftskrieges, dem Kriegführen in absehbarer Zeit ein Ende setzen wird."

Der Skeptiker Freud sollte Recht behalten: 1933, als der Briefwechsel in kleiner Auflage erschien, standen mit der Machtergreifung Hitlers in Deutschland die Zeichen wieder unverkennbar auf Krieg. Albert Einstein emigrierte noch im selben Jahr nach Amerika, sein sporadischer Brieffreund Sigmund Freud 1938 nach England.

Albert Einstein: Für einen militanten Pazifismus: »Es gäbe genug Geld, genug Arbeit, genug zu essen, wenn wir die Reichtümer der Welt richtig verteilen würden, statt uns zu Sklaven starrer Wirtschaftsdoktrinen oder - traditionen zu machen. Vor allem aber dürfen wir nicht zulassen, dass unsere Gedanken und Bemühungen von konstruktiver Arbeit abgehalten und für die Vorbereitung eines neuen Krieges missbraucht werden. Ich bin der gleichen Meinung wie der große Amerikaner Benjamin Franklin, der sagte: es hat niemals einen guten Krieg und niemals einen schlechten Frieden gegeben. (...).«

Sigmund Freud an Albert Einstein: »Als ich hörte, dass Sie die Absicht haben, mich zum Gedankenaustausch über ein Thema aufzufordern, dem Sie Ihr Interesse schenken und das Ihnen auch des Interesses Anderer würdig erscheint, stimmte ich bereitwillig zu. Ich erwartete, Sie würden ein Problem an der Grenze des heute Wißbaren wählen, zu dem ein jeder von uns, der Physiker wie der Psychologe, sich seinen besonderen Zugang bahnen könnte, so dass sie sich von verschiedenen Seiten her auf demselben Boden träfen. Sie haben mich dann durch die Fragestellung überrascht, was man tun könne, um das Verhängnis des Krieges von den Menschen abzuwehren. Ich erschrak zunächst unter dem Eindruck meiner - fast hätte ich gesagt: unserer - Inkompetenz, denn das erschien mir als eine praktische Aufgabe, die den Staatsmännern zufällt. Ich verstand dann aber, dass Sie die Frage nicht als Naturforscher und Physiker erhoben haben, sondern als Menschenfreund, der den Anregungen des Völkerbundes gefolgt war (...).«

Zum Erhaltungszustand: Im Klassischen Fachantiquariat der SFB die seltene Erst- und Originalausgabe dieses Briefwechsels aus einer auf 2-000 Exemplare limitierten und nummerierten Auflage als ein noch unaufgeschnittenes, mithin ungelesenes Archivexemplar mit der eigetragenen Nummer 907. Unser Exemplar entsprchend und für das Alter ausnehmend frisch und gut erhalten, der empfindliche Einband indes mit geringen, alterstypischen Gebrauchs- bz. Lagerungsspuren; am Rücken mit papierbedingten minimalen Abplatzern. - Ausnehmend selten!

RAR!

Freud, Sigmund

Zeitgemäßes über Krieg und Tod

[ERSTE BUCHAUSGABE]

1924, EA • Internat. Psychoanalytischer Vlg., Leipzig /Wien /Zürich • 23,5 × 15,5 cm • Prvt. Ppbd. • 34 Seiten

140,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Zeitgemäßes über Krieg und Tod

Seltene erste Buchausgabe dieses unter dem Eindruck des Gemeltzels während des I. Weltkrieges von Sigmund Freud verfaßten Textes

"(...) Wenn ich von Enttäuschung rede, weiß jedermann sofort, was 2damit gemeint ist. Man braucht kein Mitleidsschwärmer zu sein, man kann die biologische und psychologische Notwendigkeit des Leidens für die Ökonomie des Menschenlebens einsehen und darf doch den Krieg in seinen Mitteln und Zielen verurteilen und das Aufhören der Kriege herbeisehnen. (...)«

I. Die Enttäuschung des Krieges
II. Unser Verhältnis zum Tode

Zum Erhaltungszustand: Das Klassische Fachantiquariat der SFB verfügt derzeit über zwei jeweils besonders gut erhaltene Exemplare dieser Freud-Arbeit; das eine in der Original-Hardcoverbindung des Verlages, das andere in einer privaten Bindung mit einem marmorierten Einbad; innen jeweils gut bis sehr gut; das in jüngerer Zeit privat und fein gebundene Exemplar (s. Foto) offenbar allenfalls angelesen. - Selten!

Zeitgemäßes über Krieg und Tod.  Warum Krieg? Der Briefwechsel mit
Albert Einstein

Freud, Sigmund
Lohmann, Hans-Martin

Zeitgemäßes über Krieg und Tod. Warum Krieg? Der Briefwechsel mit Albert Einstein

[Was bedeutet das alles?]

Neuausgabe 08.04.2022 • Reclam, Philipp • 14,8 × 9,6 cm • Paperback • 100 Seiten

6,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

›Das Unbehagen in der Kultur‹ UND ›Warum Krieg?‹

Aktionspreis bis 28.05.23

Freud, Sigmund

›Das Unbehagen in der Kultur‹ UND ›Warum Krieg?‹

22.02.2010 • marix Verlag • 20 × 12,5 cm • Hardcover • 128 Seiten

Kauf-Optionen:

  • 1 Expl. 8,00 € statt 15,00 €
  • 2 Expl.; à 7,50 15,00 € statt 30,00 €
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Die dünne Kruste der Zivilisation

Lamparter, Ulrich; Amelung, Gabriele; Boll-Klatt, Annegret; Sadjiroen, Andreas

Die dünne Kruste der Zivilisation

Beiträge zu einer Psychoanalyse der Gewalt

10.2021 • Psychosozial-Verlag • Reihe Bibliothek der Psychoanalyse • 21 × 14,8 cm • Paperback • 250 Seiten

32,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Verwilderte Selbsterhaltung

Fischer, Karsten

Verwilderte Selbsterhaltung

Zivilisationstheoretische Kulturkritik bei Nietzsche, Freud, Weber und Adorno

13.10.1999 • De Gruyter • 24 × 17 cm • Hardcover • 175 Seiten

84,95 € in den Warenkorb weitere Informationen

GESCHICHTE: 100 Jahre Frankfurter Institut für Sozialforschung (1923-2023)

Dialektische Phantasie

Jay, Martin
Horkheimer, Max (Vorwort)

Dialektische Phantasie

Die Geschichte der Frankfurter Schule und des Instituts für Sozialforschung 1923–1950

1. Auflage; 28.09.2018 - Reprint der Ausgabe 1976 • FISCHER Taschenbuch • 18,9 × 12,5 cm • Paperback • 444 Seiten

24,99 € in den Warenkorb weitere Informationen

Diese zusammenfassende Darstellung der Geschichte der Frankfurter Schule aus den Jahren 1923 bis 1950 zeichnet die politische ebenso wie die wissenschaftliche Entwicklung des Instituts auf. Der Verfasser hatte Zugang zu bis dahin unbekannt gebliebenen Dokumenten und Briefen. Daneben vermittelten Gespräche mit über 20 wichtigen Gestalten der Institutsgeschichte intime Kenntnisse der vielfältigen Institutsarbeiten sowie der inneren und äußeren Probleme des Instituts und der wissenschaftlichen Auseinandersetzungen mit Gegnern und in den eigenen Reihen.

Der amerikanische Historiker Jay rückt mit seiner differenzierten Arbeit die Frankfurter Schule und die keineswegs uniformen Positionen ihrer Vertreter in ein klares Licht und erschwert es den Kritikern – von rechts wie von links –, allzu leichtfertig beim Etikettieren dieser wichtigen Gruppe von Intellektuellen zu verfahren.

Die Kapitel: Vorwort zur deutschen Ausgabe - Die Aktualität der »Geschichte der Frankfurter Schule« - Vorbemerkung von Hanne Herkommer und Bodo Greiff - Vorwort von Max Horkheimer - Einleitung: Persönlicher Dank - I. Die Gründung des Instituts für Sozialforschung und seine ersten Frankfurter Jahre - II. Die Genese der Kritischen Theorie - III. Die Integration der Psychoanalyse - IV. Die ersten Untersuchungen des Instituts über Autorität - V. Die Nazismus-Analyse des Instituts - VI. Ästhetische Theorie und Kritik der Massenkultur - VII. Die empirische Arbeit des Instituts in den vierziger Jahren - VIII. Zu einer Geschichtsphilosophie: Die Kritik der Aufklärung - Epilog // Anhang: Anmerkungen / Literaturverzeichnis / Namen- und Sachregister.

Der Autor: Martin Evan Jay, 1944 in New York geboren, studierte an der London School of Economics und erwarb 1971 in Harvard den Doktorgrad mit einer Arbeit über die Frankfurter Schule. Er ist emeritierter Professor an der Universität von Kalifornien in Berkeley. Sein Spezialgebiet ist moderne europäische Geistesgeschichte.

Sperrgut

von Freyberg, Thomas
Negt, Oskar (Nachwort)

Sperrgut

Zur Geschichte des Frankfurter Instituts für Sozialforschung zwischen 1696 und 1999 – Mit einem Geleitwort von Oskar Negt

20.04.2016 • Brandes u. Apsel • 23,5 × 15,5 cm • Paperback • 612 Seiten

39,90 € in den Warenkorb weitere Informationen

Grand Hotel Abgrund

Jeffries, Stuart

Grand Hotel Abgrund

Die Frankfurter Schule und ihre Zeit

3. Druckaufl. 2019; 14.09.2019 • Klett-Cotta • 23,4 × 16,4 cm • Hardcover • 509 Seiten

28,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Kritik, Norm und Utopie

Benhabib, Seyla

Kritik, Norm und Utopie

Die normativen Grundlagen der Krititschen Theorie, Aus dem Amerikanischen von Peter Kohlhaas

27.01.2017 • FISCHER Taschenbuch • 19 × 12,5 cm • Paperback • 270 Seiten

19,99 € in den Warenkorb weitere Informationen

Kritik auf der Couch

► Erscheint 03.2023, vorbestellbar

Allen, Amy

Kritik auf der Couch

Warum die Kritische Theorie auf die Psychoanalyse angewiesen ist

08.03.2023 • Campus • Reihe Frankfurter Beiträge zur Soziologie und Sozialphilosophie • 21,3 × 14 cm • Paperback • 300 Seiten

34,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Studien über Autorität und Familie

Horkheimer, Max; Fromm, Erich u. a.

Studien über Autorität und Familie

Fortschungsberichte aus dem Institut für Sozialforschung. [Reprint der EA, Paris 1936]

2. Aufl. des Reprints der Erstauflage von 1936 (Reprint d. Ausg. Paris 1936); 01.07.2005 • zu Klampen Verlag • 21 × 15 cm • Paperback • 954 Seiten

49,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Handbuch Kritische Theorie

Bittlingmayer, Uwe H.; Demirović, Alex; Freytag, Tatjana

Handbuch Kritische Theorie

In 2 Bänden

27.11.2019 • Springer VS • 23,5 × 15,5 cm • Hardcover • XVII, 1373 Seiten (in 2 Bänden) • Mit 1 Abb.

169,99 € in den Warenkorb weitere Informationen

FREUD / LACAN - Begehren (désir): Menschen essen / Menschen lieben Tiere

 ›Denn als die Liebe und Empfindung der Verwandtschaft alles beherrschte, mordete offenbar niemand, da er glaubte, daß die übrigen der Lebewesen ihm angehörig seien.‹

Theophrast von Eresos, (372 - 288 v. Chr. Athen), griechischer Philosoph und Naturforscher. Er war ein Schüler des Aristoteles und dessen Nachfolger als Leiter der peripatetischen Schule.

›Es ist die Ehre der Schopenhauerschen Philosophie, dass sie die Einheit von uns und ihnen ganz ins Licht gerückt hat. Die größeren Gaben des Menschen, vor allen die Vernunft, heben die Gemeinschaft, die er mit den Tieren fühlt, durchaus nicht auf. Die Züge des Menschen haben zwar eine besondere Prägung, aber die Verwandtschaft seines Glücks und Elends mit dem Leben der Tiere ist offenbar.‹

Max Horkheimer

Das Lacan’sche Tier

Aigner, Andreas

Das Lacan’sche Tier

Eine psychoanalytische Perspektive auf den Anthropozentrismus und die Ambivalenzen in der Mensch-Tier-Beziehung

26.10.2022 • Nomos • Reihe Interdisziplinäre Tierethik | Interdisciplinary Animal Ethics, Band 2 • 22,7 × 15,3 cm • Paperback • 424 Seitenb

89,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Der Anthropozentrismus und die Tatsache, dass manche Tiere nur als Mittel zum Zweck ihrer wirtschaftlichen Verwertung gelten, während andere regelrecht geliebt werden, sind häufig Ziel tierethischer Kritik.

Auf der Grundlage der psychoanalytischen Theorien von Jacques Lacan untersucht der Autor, inwiefern die augenscheinlichen Ambivalenzen in der Mensch-Tier-Beziehung auf unterschiedlichen Formen des Genießens beruhen. Unter Bezugnahme auf das Reale, das Symbolische und das Imaginäre, die nach Lacan die menschliche Wirklichkeit definieren, zeigt der Autor, wie das Genießen und dessen Grenzen z. B. unser Denken über Heimtiere, Nutztiere oder Wildtiere prägen. Diese alternative Perspektive soll zu einem besseren Verständnis der Herausforderungen in der Mensch-Tier-Beziehung beitragen.

Aus dem Vorwort des Autors:

"(...) Eine Herausforderung beim Verfassen dieser Monographie bestand da­rin, zwei sehr unterschiedliche Bereiche – die Tierethik und die Psychoana­lyse von Jacques Lacan – konstruktiv miteinander zu verbinden und dabei zu zeigen, dass Lacans Theorien einen gewinnbringenden Ausgangspunkt für eine alternative Betrachtungsweise tierethischer Probleme bieten.

Eine andere Herausforderung betrifft die Theorien von Lacan selbst, die nicht nur originelle Einsichten in die menschliche Subjektivität beinhalten, son­dern aufgrund ihrer Reichhaltigkeit und Komplexität immer wieder den Eindruck erwecken, dass man etwas missverstanden oder übersehen ha­ben könnte. Die wiederholte Herausforderung des eigenen Verständnisses dieser Theorien hatte eine motivierende Wirkung auf meine Auseinander­setzung mit Lacans Werk.(...)"  -  Andreas Aigner

Inhalt (Unterpunkte in Auswahl)

1 Einleitung: 1.1 Ausgangspunkt: Zur Frage des Anthropozentrismus - 1.2 Fragestellung und Zielsetzung - 1.3 Vorgehen und Aufbau.

2 Tierethik und Anthropozentrismus: 2.1 Das Problem des Anthropozentrismus - 2.2 Anthropozentrismus: Definition - 2.3 Der moralische Individualismus: Klassiker der Tierethik - 2.4 Alternative Perspektiven der Tierethik

3 Das Subjekt Lacans: 3.1 Zur Begegnung von Tierethik und Psychoanalyse - 3.2 Das Subjekt des Unbewussten - 3.3 Das Subjekt des Genießens

4 Das Lacan’sche Tier: 4.1 Zur Grenzziehung zwischen Mensch und Tier - 4.2 Tiere: Gefangene des Imaginären? - 4.3 Das Tier und die „Blödheit“ des Signifikanten - 4.4 Von halben Hühnchen: Komik und Mensch-Tier-Beziehung - 4.5 Der Borromäische Knoten und das Tier -

5 Schluss: 5.1 Ambivalenz und Genießen - 5.2 Anthropozentrismus - 5.3 Ausblick // Literaturverzeichnis

Der Autor: Andreas Aigner promovierte 2020 an der Universität Wien (Institut für Philosophie). In seiner Doktorarbeit beleuchtete er den Anthropozentrismus und die Ambivalenzen in der Mensch-Tier-Beziehung aus der Perspektive der Psychoanalyse von Jacques Lacan. Bevor er sich primär seiner wissenschaftlichen Forchungsarbeit widmete, arbeitete er mehrere Jahre als klinischer Psychologe. Seine Forschungsinteressen sind unter anderem die psychologischen Aspekte der Mensch-Tier-Beziehung, die Schnittstelle zwischen Psychoanalyse und Philosophie/Tierethik und das Verhältnis zwischen traditionellen und alternativen Zugängen zur Tierethik.

Freuds Chimären

Kugler, Lena

Freuds Chimären

Vom Narrativ des Tieres in der Psychoanalyse

05.10.2011 • Diaphanes • Reihe Thesen • 21,0 × 13,5 cm • Paperback • 256 Seiten • Mit zahlr. Abb., Bibliografie

35,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Die Autorin zu Ihrer Arbeit:

"Wenn es in meiner literaturwissenschaftlichen Doktorarbeit um das Tier und die Chimäre in der Freudschen Psychoanalyse geht – um das Tier als Narrativ, um das Tier als Chimäre –, dann nicht wegen der Flut an Einträgen, die eine gewöhnliche Internet-Recherche mit den zwei Suchworten „Chimäre“ und „Psychoanalyse“ ergibt: allesamt Notate, die das vermeintliche Lügengebilde der psychoanalytischen Hypothesen geißeln wollen. Um Kategorien der „Unwahrheit“ oder „Unwissenschaftlichkeit“ der Psychoanalyse geht es mir jedoch gerade nicht. Vielmehr soll der Blick gelenkt werden auf die Faktur des Tieres im „Bestiarium der Psychoanalyse“, wie Gary Genosko es bei der Freudschen Erfindung vom Unbewußten auszumachen meint, während Gilles Deleuze und Félix Guattari es ihr gerade absprechen wollen.

Als Wissenschaft vom Seelenleben des Menschen spricht die Freudsche Psychoanalyse nämlich erstaunlich oft von Tieren. Und in gewisser Weise läßt sich auch sagen, sie spreche sogar in Tieren, um einen Aphorismus Elias Canettis („Er denkt in Tieren wie andere in Begriffen“) wohl entschieden gegen dessen Willen auf den als seinen Gegenspieler ausgemachten Begründer der Psychoanalyse zu beziehen.

Der Beredtheit dieses Freudschen Bestiariums in seiner Narration vom Menschen – bevölkert von Sphingen, Pferden, dem einen Wolfsmann und den Wölfen, den Ratten(männern) auf ihren Übungsmärschen und gekreuzten Routen von Militär- und Postsystem – gehe ich in meiner Doktorarbeit nach und frage neben etwaigen anthropologischen auch nach ihren „zoologischen Visionen“.Dabei ist die Konstruktion des Tieres bei Freud eine höchst komplizierte, in der sich verschiedene, in der Arbeit dargelegte Narrationsmodelle kreuzen.

Ausgangshypothese meiner Untersuchung ist hierbei,

  • daß das Tier bei Freud als Schreckenstier der verschiedenen Phobien und Zwänge,

  • als Paradoxie einer im Menschen lesbar gemachten Ursprungsnarration seiner selbst (eingespannt in die Endlosschleife der Wiederholung von Ontogenese und Phylogenese und dem Sprung der Nachträglichkeit)

  • und als allererst in der Analyse hergestelltes Mischwesen zwischen Tier und Mensch (und Text), wenn mit dem Tier auch der Mensch als Ratten-Mann, als Wolfs-Mann aufgerufen wird und spricht, schon immer „die“ Chimäre ist: (...)

Methodisch ist die Arbeit dabei zum einen der literaturwissenschaftlichen Basis-Operation schlechthin verpflichtet: der Textlektüre, läßt sich doch allererst mit ihr der (fundamentale/haltlose) Status des „Tieres“ in der Konstruktion der psychoanalytischen Theorie freilegen – und damit die ihr eingeschriebene Poetik des Un/Tiers entziffern. Zum anderen werden aber auch kultur- und wissenschaftshistorische Kontextualisierungen vorgenommen. (...)."

Die Autorin: Lena Kugler studierte Literatur- und Kulturwissenschaft in Berlin. Sie lebt als freie Autorin in Konstanz.

SFB - MEHR als Bücher

Auf SFB-Online, der Internetseite für die Literaturen der Psychoanalyse und Kulturwissenschaften im Netz, findet sich neben dem Onlineshop mit über 2.000.000 lieferbaren Büchern und Medien zahlreiche weitere Rubriken, etwa unsere beiden Fachantiquariate, die Kunstabteilung und das Newsletterarchiv.

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Aktuelle Monatsangebote bei der SFB

Psychoanalyse und Sozialpsychologie

Kaus, Rainer J.
Wurmser, Léon (Vorwort)

Psychoanalyse und Sozialpsychologie

Sigmund Freud und Erich Fromm. Mit einem Vorwort von

1999 • Universitätsverlag Winter GmbH Heidelberg • Reihe Beiträge zur neueren Literaturgeschichte • gebunden • 255 Seiten

28,00 € statt 36,00 € in den Warenkorb weitere Informationen

Erich Fromms Gesamtwerk, vor allem dessen Kritik an der psychoanalytischen Theorie Freuds stehen im Mittelpunkt dieses Buches. Dabei wird die Aktualität Fromms für die heutige Psychoanalyse aufgezeigt, aber auch kritisch die Frommsche Triebtheorie hinterfragt. Der Autor macht deutlich, wie beide, Fromm und Freud, voneinander hätten lernen können, wenn ihre Auseinandersetzung nicht ideologisch verengt gewesen wäre. Konsequent ist deshalb die Neufassung einer psychoanalytischen Triebtheorie, die über Freud hinausgeht.

Lieferbarkeitshinweis: Bei der SFB in verlagsfrischen und folienverschweißten Archivexemplaren zum Angebotspreis verfügbar; beim Verlag vergriffen.

Der Psychoanalytiker als Archäologe

RAR! - Preisangebot bis 28.02.2023

Mertens, Wolfgang; Haubl, Rolf

Der Psychoanalytiker als Archäologe

Eine Einführung in die Methode der Rekonstruktion

1996 • Kohlhammer • 23,1 c 19,4 cm • Broschiert • 148 Seiten

24,80 € statt 29,80 € in den Warenkorb weitere Informationen

Nach wie vor gilt die Rekonstruktion der abgespaltenen Traumatisierungen und der verdrängten Kindheitskonflikte als zentrale Aufgabe der psychoanalytischen ›Ausgrabungsarbeit‹. Ist dieser Aspekt der psychoanalytischen Methodik nicht zu stark vergangenheitsorientiert? Werden Erinnerungen an ein Früher nicht eigentlich erst in der Gegenwart (re-)konstruiert? Übersieht die archäologische Haltung des Analytikers nicht den Einfluß des Hier und Jetzt der analytischen Beziehung? Gilt damit die lebensgeschichtliche Perspektive der Psychoanalyse als selbsrreferentiell und letztendlich überholt?

Diese und weitere Fragen zur Eigen-Art psychoanalytischer Behandlung werden von den Autoren anschaulich dargestellt.

Die Kapitel des Buches: Zur Einführung: Erkenntnisproduktive Metaphern - Der Archäologe als Freuds bevorzugte Metapher - Werkzeuge und Methoden des archäologisch arbeitenden Psychoanalytikers - Ist die Vergangenheit wichtig? - Zum genetischen Gesichtspunkt - Von der Oberfläche zur Tiefe - Einige häufige Rekonstruktionsfehler - Einwände gegen die Archäologie-Metapher Freuds - Ist Freud erkenntnistheoretisch ursächlich so naiv, wie Spence ihn darstellt? - Hat Freuds "Szientismus" die Ausarbeitung einer interpretativen Methodologie verhindert? - Psychoanalytische Gedächtniskonzepte - Zur Geltungsbegründung von Rekonstruktionen - Zusammenfassung

Literatur / Personenregister / Sachregister

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