Novitätenschau Psychoanalyse / Kulturwissenschaften - SEPTEMBER 2022 |
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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau, der Sommer neigt sich seinem Ende zu, die Ferien sind vorbei, die Arbeit ruft. - Wo und wie anfangen angesichts der zahllosen Probleme, die unserer Gesellschaft und ihren Gliedern zunehmend zu schaffen machen? Probleme, die durch fehlenden politischen Weitblick und Weisheit, durch den uns allen eingeimpften Wahn nach einem immer mehr, immer schneller, besser, weiter ein bisher unbekanntes Ausmaß angenommen haben. - Die psychotherapeutischen Praxen und Kliniken laufen über. Mit braven Deutungen alleine, welche die Lebenswirklichkeit der Leidenden nicht mit einbeziehen oder unverstanden bleiben, verkäme das psychotherapeutische Geschäft zu einer weitgehend sinnfreien, aber gut bezahlten Feigenblatt-Veranstaltung. Seit Jahrzehnten erinnert diese Fachbuchhandlung mit ihren thematischen Ausgaben der ›Novitätenschau Psychoanalyse und Kulturwissenschaften‹ immer wieder daran, dass bei aller gediegenen psychotherapeutischen Handwerkskunst diese ohne Rückgriff und Aneignung gesellschaftlich-politischer Kompetenzen, ohne das intensive Lesen, schal und kaum wirkmächtig ist. Wer seinen Beruf
liebt und erwachsen genug ist, wird unseren bescheidenen Beitrag im Feld
der Literaturen gewiss nicht als Ärgernis, vielmehr als dienliche Zuarbeit
verstehen und würdigen - und für sich über kurz oder lang womöglich die
passenden Schlüsse ziehen? - Vielen Dank für
Interesse! |
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In dieser Ausgabe
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Der kurze Weg zur SFB: Bestelltelefon (Inland) 0800 588 78 30
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SFB AKTUELL: Zum 25. Todestag von VIKTOR E. FRANKL |
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»Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegt unsere Entwicklung und unsere Freiheit.« - Viktor Frankl Viele Menschen, auch wirtschaftlich gut versorgte, verspüren zunehmend eine innere Unruhe, einen Mangel an ´etwas`– ohne wirklich zu wissen, was ihnen in ihrem Leben fehlt: Substanz, Sinn - also Reife. Unser Umgang mit uns selbst, mit anderen Menschen und mit der Natur ist in den letzten Jahrzehnten immer mehr außer Tritt geraten. Ein Gefühl von Sinn- und Hoffnungslosigkeit, von Entfremdung und Orientierungslosigkeit stellt sich bei vielen ein. Doch Krisen gewähren auch die Chance auf ein Innehalten, auf Remedur, auf wirkliche Veränderung. Wer sich traut, die wesentlichen Fragen an sich zu stellen, eröffnet die Möglichkeit des suchenden Aufbruchs, eines Nach-Entwicklungs- und Reifungsprozesses – sowohl individuell als auch als Kollektiv. - Hiervon ist Viktor Frankl, der vor 25 Jahren starb, zutiefst überzeugt. - Das Buch wird ergänzt durch einen Kommentar der Frankl-Schülerin Elisabeth Lukas Die in diesem Band versammelten Kurztexte von Viktor Frankl möchten aufzeigen, wie der Mensch in Zeiten der Entscheidung und der Krise bestehen kann. Elisabeth Lukas, österreichische Psychotherapeutin und klinische Psychologin, setzt Frankls Texte dabei in den Kontext der aktuellen Verhältnisse. Der Autor: Viktor Frankl, 1905 in Wien geboren, als Beründer der Logotherapie einer der bedeutendsten Psychotherapeuten; in seiner Jugend Freud-Anhänger, Sympathisant Alfred Adlers, Sozialist. |
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VIKTOR FRANKL in einer raren Erstausgabe |
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Zum Erhaltungszustand: Im Klassischen Fachantiquariat der SFB als antiquarisches Bibliotheksexemplar in gutem Zustand - mit Alters- und Gebrauchsspuren, Einband und Papier altesbedingt leicht gebräunt, der vordere Buchdeckel lose, Bibl.-St. mit Löschungsvermerk. Das andere Exemplar unbeschitten in besonders guter Erhaltung. |
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Äußerst seltene Erstausgabe dieser zentralen Arbeit Viktor Frankls als ein vorzüglich erhaltenes Exemplar. Inhalt - Vorwort A Von der Automatic zur Existenz: Kritik des Nihilismus: I. Psychologismus - 1. Psychologismus und Psychotherapie - 2. Psychotherapie und Logotherapie - 3. Logotherapie und Existenzanalyse - 4. Existenzanalyse und Psychoanalyse - a) Lust und Wert - b) Trieb und Sinn - 5. Psychoanalyse und Individualpsychologie. II. Soziologismus - Pathologie des Zeitgeistes B. Von der Sinnleugnung zur Sinndeutung: Metaklinische Sinndeutung des Leidens C. Von der Autonomie zur Transzendenz: Krise des Humanismus: I. Anthropozentrismus - II. Anthropomorphismus. Erhaltungszustand: Im Klassischen Fachantiquariat der SFB ist diese seltene Erstausgabe aus dem Jahr 1950 als ein sehr gut erhaltenes, allenfalls angelesenes Exemplar verfügbar. Innen ganz frisch und lediglich mit einem zarten Namenseintrag des Erstbesitzers auf dem Vorsatz. Hier MIT dem Schutzumschlag, welcher alterstypische Spuren und Läsuren aufweist. - Sehr selten! |
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INTERNATIONALE PSYCHOANALYSE - JAHRBUCH DER PSYCHOANALYSE |
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Die AutorInnen des jüngsten Bandes der ausgewählten Beiträge aus der Internationalen Psychoanalyse setzen sich in einem ersten Schwerpunkt mit dem Einbruch der Realität auseinander. Sie untersuchen Aspekte traumatischer Erfahrungen und deren innerpsychische Verarbeitung Es geht um das Wiederlesen von Freud in den Zeiten der Pandemie und um den Brief eines schwer an Covid-19 erkrankten Analytikers, aber auch um einen psychoanalytischen Beitrag zur Umweltethik sowie um Auschwitz als Paradigma für die Zerstörung der Verbindung zwischen dem Ich und dem Anderen. Im zweiten Schwerpunkt geht es um die Aktualität psychoanalytischer Traditionen unter anderem bei Winnicott und Anzieu. Eine Besprechung des Films Shame rundet den Band ab. Die Themen und Beiträge: I Vom Einbruch der Realität: Pietro Roberto Goisis: Brief eines Covid-19 Überlebenden / Jonathan Lear: Vergänglichkeit und Hoffnung. Zurück zu Freud in Zeiten der Pandemie / Luc Magnenat: »Denk’ wie ein Berg«! »An Ödipus denken«. Ein psychoanalytischer Beitrag zur Umweltethik / Anna Ferruta: Genozide und Prozesse der Subjektivierung / Auschwitz als Paradigma für die Zerstörung der Verbindung zwischen Ich und Anderen / Howard B. Levine: Trauma, Prozesse und Repräsentation / Lutz Goetzmann: Gamma-Elemente als protomentale Repräsentanzen. Vorschläge zur Erweiterung der Elementenlehre W. R. Bions II Lebendigkeit (in) der psychoanalytischen Tradition: Didier Anzieu: Und immer wieder die Psychoanalyse / Catherine Chabert: Didier Anzieu: La psychanalyse, encore! / Thomas H. Ogden: Was Lebendigsein bedeutet / Über Winnicotts »Übergangsobjekte und Übergangsphänomene« / Joona Taipale: Die Illusion des Kontakts. Zu Winnicotts Brief an Klein von 1952 III Filmbesprechung: Britt-Marie Schiller: Geschwister, Sex und Scham: Der Film Shame (2011) Eine Auswahl besonders gefragter Themenbände dieser Reihe sehen Sie nachfolgend: |
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Die einmal pro Jahr erscheinenden Ausgewählten Beiträge aus dem »International Journal of Psychoanalysis« in deutschsprachiger Übersetzung können über die SFB zur Fortsetzung und zum jeweiligen Subskriptionspreis bezogen werden. Dies bringt einen Preisvorteil von ca 15% und gewährleistet die automatische Auslieferung durch die SFB. Die Reihe zum günstigsten Fortsetzungspreis können Sie HIER bestellen: |
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Nähe und Distanz werden in jeder Psychoanalyse, wie überhaupt in jeder menschlichen Beziehung, in einer fortlaufenden wechselseitigen Bewegung hergestellt, verändert und bearbeitet. In zahlreichen psychoanalytischen Konzeptualisierungen spielen Fragen von Nähe und Distanz eine große Rolle, Beiträge: - Zwischen nah und fern Maria Rhode: Auf Messers Schneide. Die Suche nach dem richtigen Abstand in der Arbeit mit Kindern aus dem Autismus-Spektrum - Uta Karacaoglan u. Dorothee Stoupel: Abstand, Körper und Psychose - Philippe Valon: Weder zu nah noch zu fern. Das psychoanalytische Psychodrama in der Behandlung von psychotischen Patienten - Donnel B. Stern: Distanz und Beziehung. Auftauchen aus dem Eingebettetsein im Anderen - Richard Rink: Wie sich nah sein im Virtuellen? Phantasien von Entkörperung in Literatur und Analysezimmer - Andrea Maria Rutsch: Nächste Ferne. Entwicklung des Weges aus Zurückgezogenheit und Schweigen in der Analyse eines jungen Erwachsenen - David Tuckett: Das Konzept der »Distanz«. Wie hilfreich ist dies für unsere alltäglichen Überlegungen zur Technik? u. a. ALLE lieferbaren Bände dieser Reihe mit den vollständigen Inhaltsverzeichnissen finden Sie auf SFB-Online HIER |
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PSYCHOANALYTIKERINNEN - Von der Randfigurenrolle ins Zentrum |
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Joan Riviere, Grete Bibring, Fanny Lowtzky, Grete Obernik und Eva Rosenfeld waren Psychoanalytikerinnen der Generation nach Sigmund Freud. Geboren im ausgehenden 19. Jahrhundert durchlebten sie von radikalen Umbrüchen geprägte Jahre, und dennoch fand jede von ihnen ihren eigenen bemerkenswerten Weg. Sie alle wirkten unter schwierigen historischen Umständen für Kinder, für Patient*innen, für die Psychoanalyse. Jede dieser Frauen nahm auf ihre eigene Weise eine dienende Funktion ein – doch nicht alle bekamen die Anerkennung, die sie verdient hätten. Nina Bakman beleuchtet ihr Leben und Arbeiten. Inhalt: Vorwort von Ludger M. Hermanns - Einleitung Joan Riviere (1883–1962) – Teil I. Übersetzerin zwischen Sigmund Freud und Ernest Jones: Wem dient die Frau? - Joan Riviere (1883–1962) – Teil II. Kurt R. Eisslers Interview 1953 - Grete Bibring (1899–1977). Fragen und Sorgen im Briefwechsel mit Anna Freud - Fanny Lowtzky (1873–1965). Pionierin der psychoanalytischen Pädagogik in Palästina und Israel - Grete Obern (1893–1948). Frühe Pädagogin und Psychoanalytikerin in Palästina - Eva Rosenfeld (1892–1977) Porträt im Spiegel ihrer Memoiren. Die Autorin: Nina Bakman studierte Literaturwissenschaft an der Universität Genf und klinische Psychologie an der Universität Konstanz. Sie war bis 2019 Psychoanalytikerin in eigener Praxis und Dozentin am Freud-Institut Zürich, 2015–2018 Vize-Präsidentin der Schweizerischen Gesellschaft für Psychoanalyse und bis 2008 Psychologin an der Psychologischen Beratungsstelle beider Hochschulen Zürichs. Sie übersetzte die Protokolle der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung 1906–1918 ins Französische und publiziert zur Geschichte der Psychoanalyse. |
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Wer war Erika Danneberg (1922-2007)? Erika Danneberg wurde 1922 in Wien geboren, besucht das Realgymnasiums, entschied sich nach ihrem Abitur für eine Buchhandelslehre beim Verlag Jugend und Volk. 1941 beginnt sie ihr Studium der Germanistik an der Universität Wien, das sie nach dem Krieg durch ein Psychologiestudium ergänzt und von ihr 1951 mit ihrer Promotion abgeschlossen wird. Erka Danneberg arbeitet danach als Autorin, Übersetzerin und Journalistin. Von 1949 bis 1958 war sie mit dem Schriftsteller, Übersetzer und Herausgeber Hermann Hakel verheiratet. 1958-1962 entschied sich Erika Danneberg zu einer Psychoanalyse bei Tea Genner-Erdheim. Diese ließ in ihr schließlich den Wunsch reifen, mit einer psychoanalytischen Ausbildung bei der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung zu beginnen. Sie war eine besonders gefragte und beliebte Kollegin am Institut und erhielt bald schon den Status einer Lehranalytikerin. Zwischen 1984-1995 hielt sie sich immer wieder in Nicaragua auf, um sich nach dem Bürgerkrieg und der Verjagung des Diktators Somozas (1979) bei sozialen Projekten der Sandinisten zu engagieren. Erika Danneberg war Mitglied der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ), gesellschaftspolitisch und in der Friedensbewegung immer hellwach, aktiv und engagiert. |
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"Ich habe selten ein so fesselndes und sprachlich brillantes Zeitdokument in Romanform, verknüpft mit genauen Quellenangaben und Montagen aus Tagebuchaufzeichnungen gelesen, welches die literarische und politische Nachkriegszeit skizziert und den Bogen persönlicher Betroffenheit aus weiblicher Perspektive zur Gegenwart spannt." Bärbel Danneberg, in der Volksstimme Aus fünf Perspektiven und in unterschiedlichen Tonlagen kreist der Romantext Erika Wimmer Mazohls um eine zentrale Phase im Leben der Psychoanalytikerin und Friedensaktivistin Erika Danneberg, die 2022 100 Jahre geworden wäre. Im Zentrum des Textes stehen der Krieg und die Nachkriegszeit, die Erika Dannebergs lebenslange antifaschistische Haltung begründeten. Reflektiert wird die Abgrenzung vom nationalsozialistischen Vater wie auch das Ringen um Autonomie in ihrer Ehe mit dem Literaturvermittler Hermann Hakel, der sich als Prophet einer Generation gerierte und auf Frauen subtile Gewalt ausübte. Lebensfreude, Sinnlichkeit und Schreiblust haben Erika Dannebergs Leben ebenso geprägt wie tiefe Krisen und die unerfüllbare Sehnsucht nach dauerhafter Zugehörigkeit. Je entschiedener sie sich von Zwängen befreite, desto tiefer wurden ihre Freundschaften, umso mehr konnte sie sich in der Literaturszene neben bedeutenden Namen wie Marlen Haushofer, Ingeborg Bachmann, Dorothea Zeemann, Walter Toman oder Hans Weigel Gehör verschaffen. In der politischen Auseinandersetzung mit patriarchalen Strukturen, mit Rassismus und sozialem Unrecht ist sie zu einer starken Stimme im Umfeld der Wiener Psychoanalyse und der linken Szene im Österreich der 1970er bis 1990er Jahre herangereift. Die Autorin: Erika Wimmer Mazohl, 1957 in Bozen/Südtirol geboren, Studium der Germanistik, Vergleichenden Literaturwissenschaft und Anglistik in Innsbruck, seit 1983 Mitarbeiterin des Forschungsinstituts Brenner-Archiv der Universität Innsbruck. Mehrere Romane, Stücke und Essays, zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt Preis der Stadt Innsbruck 2014. |
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PSYCHOTHERPEUTEN /PSYCHOANALYTIKER als UnternehmerInnen |
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Jetzt bereits in der 3. aktualisierten Auflage Dieses erstmals 2012 erschienene und praxisbewährte Manual versteht sich als ein Leitfaden zur Selbstständigkeit in den verschiedenen Berufsfeldern der Psycholotherapie und Beratung. Von der generellen Eignung selbstständig in einer (freien) psychologischen Praxis tätig zu werden, über Finanzierungsmöglichkeiten, den Gründungsprozess der eigenen Praxis bis hin zu Detailfragen wie Honorargestaltung beantwortet der Autor die wichtigsten Fragen der Existenzgründung als PsychotherapeutIn. Bei vielen AusbildungsabsolventInnen an der Schwelle zum Beruf, aber auch bei angestellten PsychologInnen besteht ein großer Informationsbedarf, wenn es um Kalkulationen, Konzepte, Kapital und rechtliche Fragen beim Start in die Selbstständigkeit. Und auch „alte Hasen“ können von den Überlegungen des Autors für ihre Praxis gewiss profitieren – und sei es nur, um zu prüfen, ob sie bei ihrer Selbstständigkeit wirklich alle Details beedacht haben. Hilfreich sind auch die gebotenen Links zu Video-Clips des Autors. Aus dem Vorwort des Autors: "Keine Frage: Nach der
Corona-Krise und dem Ukrainekrieg ist nicht nur die gesamte Weltwirtschaft
im Wandel, sondern die Nachwirkungen der Pandemie betreffen auch die
sozialen und medizinischen Arbeitsfelder – und damit auch die
Tätigkeiten der Psychologinnen und Psychologen und der
Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten. Es ist jetzt über zehn Jahre
her, dass dieses Buch in der ersten Auflage erschien, und über fünf
Jahre, dass es aktualisiert wurde. Vieles hat sich in diesen Jahren
verändert: Das neue Psychotherapeutengesetz (PsychThG) wurde dramatisch
aktualisiert. Es wurde am 22.11.2019 verabschiedet und trat am 1. September
2020 in Kraft – mit gravierenden Veränderungen für die Ausbildung zum
Psychotherapeuten. Nachdem in den ersten Jahren des früheren
Psychotherapeutengesetzes die Psychotherapeuten als Neulinge finanzielles
Lehrgeld gezahlt hatten, sind wir inzwischen mit den Gepflogenheiten des
Gesundheitssystems vertrauter und lassen uns nicht mehr so leicht über den
Tisch ziehen: Die Honorare für Psychotherapie steigen inzwischen ähnlich
wie bei den Ärzten.(...) Aber auch für die im nichtklinischen Bereich tätigen Psychologen hat sich vieles verändert: Die Arbeit der Psychologen und Psychotherapeuten ist viel stärker in der Gesellschaft akzeptiert und es wird heute vielfach für „normal“ befunden, sich psychologische und psychotherapeutische Hilfe zu holen. Aber schon vor der Corona-Krise befand sich die Berufswelt in einem starken Umbruch – dies galt und gilt auch für Psychologinnen und Psychologen. Die Zeiten, in denen man sich eine Psychologenstelle gesucht hat und dann lange Jahre in einer Beratungsstelle oder Klinik ruhig seiner Arbeit nachgehen konnte, sind längst vorbei. „Jobhopping“, der schnelle Wechsel von Arbeitsstelle zu Arbeitsstelle, und Arbeitsverhältnisse mit befristeten Verträgen (und z. T. problematischen Konditionen) nehmen – ob es uns passt oder nicht – sowohl für Berufsneueinsteiger wie auch für „alte Hasen“ immer noch zu. Ganz abgesehen davon, dass man/frau vielleicht aus finanziellen Gründen drei oder vier unterschiedlichen Tätigkeiten gleichzeitig wird nachgehen müssen – egal ob angestellt oder selbstständig. Aber nicht nur aus der Not heraus wird zukünftig für immer mehr Psychologinnen und Psychologen Selbstständigkeit zur beruflichen Alternative: Ohne Vorgesetzten seine Arbeitszeit und seine Interessensgebiete selbst bestimmen zu können – und damit letztendlich auch sein Einkommen –, übt auf immer mehr Psychologen einen starken Reiz aus. Schon heute sind mehr als die Hälfte der Kolleginnen und Kollegen selbstständig – Tendenz steigend. (...)" - Werner Gross Der Autor: Dipl.-Psych. Werner Gross ist Psychologischer Psychotherapeut, Coach, Supervisor, Unternehmens- und Organisationsberater; niedergelassen in einer Psychologischen Praxis in Gelnhausen. Er ist Lehrbeauftragter für Psychologie an den Universitäten Frankfurt/M. und Mainz sowie an mehreren Ausbildungsinstituten für Psychotherapeut(inn)en; Mitglied der Prüfungskommission zur Abnahme der Staatsprüfung (Approbation) für Psychologische Psychotherapeuten des Landes Hessen (2007–2024). - Seit 1983 leitet er Existenzgründungs- und Existenzsicherungs-Seminare für Diplom-Psychologen und Psychotherapeuten (über 400 Seminare mit mehr als 4000 Teilnehmern). Er veröffentlichte verschiedene Fach- und Sachbücher zu fachpsychologischen Themen. |
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Fachzeitschriften im Überblick: texte - psychoanalyse. ästhetik. kulturkritik |
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»Die einzige psychoanalytische Quartalszeitschrift Österreichs widmet sich der Förderung der psychoanalytischen Forschung im interdisziplinären Austausch. Neben Originalbeiträgen aus dem klinischen Bereich und der psychoanalytischen Praxis im engeren Sinn werden Querverbindungen der freudschen Lehre zu den verschiedenen Bereichen der Human-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften – wie Philosophie, Soziologie und Politologie, aber auch Sprachwissenschaften, Frauenforschung, Kunst-, Literatur- und Musikwissenschaft, Medizin, Theologie und so weiter – hergestellt.« Die HerausgeberInnen zum Konzept dieser Zeitschrift Das Thema dieser Ausgabe: Destruktive Männlichkeit: Krise des Einzelnen - Krise der Gesellschaft? Die Psychoanalyse und ihre Kulturtheorie auf dem Prüfstand Die Beiträge: Stefan Schnegg: Männliche Identität im Krisenmodus, eine Einführung - Klaus Theweleit: Sprechen über Töter - Klaus Doblhammer: Was zum Teufel bringt Männlichkeit und Destruktivität immer wieder zusammen? - Annette Streeck-Fischer: Zwischen Borderland und Borderline. Ein Weg zur Gewalt bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund - Steffen Krüger: Beschmutzungen: anale Sexualität und Anti-Soziale Netzwerke. - Ein Gespräch mit Peter Widmer aus Anlass seines 80. Geburtstags - Nachruf auf Josef Shaked (1929-2021) HINWEIS: Diese Zeitschrift kann über die SFB auch im Abonnement bezogen werden. Mehr Informationen dazu finden Sie HIER |
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Praktisch und vernunftgeleitet: Fachzeitschriften über die SFB beziehenJetzt, im Herbst, an den Umzug laufender Abonnements denken; in jedem Fall dann, wenn diese bislang über einen Verlag bezogen werden. Wissenswert: Die Zeitschreiftenexpedition der SFB besorgt und betreut seit Jahrzehnten die Abonnements vieler Kundinnen und Kunden, egal, ob Studenten-, Normal- oder Institutions-Abonnements aller wissenshaftlichen Fachzeitschriften. Die Berechnung dieser Abos erfolgt zu den jeweiligen Originalkonditionen der herausgebenden Verlage. Die Vorteile sehen und nutzen: 1) Durch die Beauftragung der SFB mit der Aboverwaltung sparen Sie Zeit ein, haben in der SFB einen direkten Ansprechpartner, falls es einmal Probleme mit der Belieferung geben sollte und erhalten Ihre Jahresrechnung(en) von der SFB; Sie müssen also nicht verschiedenste Zahlungsempfänger auf dem Schirm haben. 2) Bei registrierten StammkundInnen werden die Kosten des /der Abonnement(s) in die Umsatzermittlung einbezogen. Heißt: Das Quorum für den Mindestauftragswert p.a. wird viel leichter und schneller erreicht. Abo-Neu- und Umbestellungsaufträge erreichen die SFB unter zeitschrift@zentralbuchhandlung.de . Gerne beraten wir Sie auch telefonisch |
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PSYCHE und GESELLSCHAFT - teuflische Feelings |
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Der in Zürich wirkende Psychoanalytiker und Publizist Daniel Strassbeger verbindet in seinen lebensnahen und alltagsbezogenen philosophischen Essays auf bestechende Weise seine langjährigen psychoanalytische Erfahrung mit philosophischen Überlegungen, und nie fehlt seinen Texten der Bezug zum aktuellen Geschehen in Gesellschaft und Kultur. Seine Überlegungen kreisen alle um das komplizierte Verhältnis des Einzelnen zur Gesellschaft und sie speisen sich aus einem tiefen Wissen darum, dass das Mensch-Sein des Individuums sich ja konstituiert aus der lebendigen Gesamtheit all seiner lebensgeschichtlichen Erfahrungen, aus seinen Befähigungen, seinen Bindungen und seiner sozialen Gruppe. Aus der Einleitung des Autors: "(...) Die Überzeugung, dass der Mensch, so wie er ist, nicht gut genug sei. ist fester Bestandteil der europäischen Geistesgeschichte. Heute sind die Regale in Buchhandlungen und in Bahnhofskiosken voll von Ratschlägen, wie man sich und sein Lehen in kürzester Zeit optimieren könnte. Das ist keineswegs neu, ein beträchtlicher Teil des philosophischen Kanons seit der Antike befasst sich mit der Frage, wie Menschen sich verbessern können. Dass sie es auch müssen, wird kaum infrage gestellt. In der Dreigroschenoper macht sich Bertolt Brecht über das Bestreben nach Selbstoptimierung lustig: Der
Mensch ist gar nicht gut / Drum hau ihn auf den Hut. Bertolt Brecht, Dreigroschenoper Wofür gehört ihm auf den Hut gehauen? Der Mensch, so eine weit verbreitete Meinung, sei zu habgierig, zu egoistisch, zu gewalttätig, zu ängstlich, zu triebhaft, zu dumm, zu träge oder zu wenig empathisch, um in einer friedlichen, freien und gerechten Gemeinschaft mit anderen friedlich zusammenzuleben. Anders als die Soziologie begnügen sich die meisten philosophischen Gesellschaftstheorien nicht mit der Analyse der Verhältnisse, sondern liefern zugleich Rezepte, wie die Kluft zwischen individuellen Bedürfnissen und gesellschaftlicher Ordnung zu überwinden sei. Die Theorien, die wie die marxistische die Gesellschaft den Menschen anpassen wollen, sind in der Minderheit geblieben. Die meisten setzen bei der Verbesserung von Individuen an. (...)" Inhalt - Einleitung: I. Identität und Politik: Gelandet im Widerspruch - Stimmige Erzählungen - Ich bin, der ich bin - Ausreden II. Über die Liebe und andere menschliche Schwächen: Wie perfekte Ergänzung - Wann schuf Gott den Sex - Das Ende der Unendlichkeit - Sieg der Askese - Falsche Wünsche - Nimm’s ruhig persönlich - Kritik der hypochondrischen Vernunft - Das Recht haben - Einfühlung und Verständnis. III. Der Mensch: Der Mensch? - Krone der Schöpfung - Jeder Mensch ist eine Ausnahme - Erklären und Erzählen - Meinungsabstinenz - Warum Entscheidungen nie vernünftig sind. IV. Soziale Affekte: Die Reinheit des Blutes: Solidarität - Das Unnütze - Pubertatskrise - Scham und Bürokratie - Wach - Die Natur und wir - Schöne, neue grenzenlose Welt. V. Politik und Grausamkeit: Ökonomische Grausamkeit - Politik ohne Versprechen - Eine Fiktion - Warum werden Befreiungsbewegungen autoritär? - Eine pervertierte Eschatologie - Was ist ein Feind? - Nachhaltig in die Katastrophe - Eine schwache Hoffnung. VI. Sprache und Wirklichkeit: Im Sog der Geschichte - Die Grenzen des Lügenverbots - Abrakadabra - Wirklichkeit - Der Preis der Eindeutigkeit - Punchlinc // Anmerkungen / Personenverzeichnis. Der Autor: Daniel Strassberg, 1954 in St Gallen geboren, lebt in Zürich. Er ist Psychiater, hat in Philosophie promoviert, arbeitet seit 1985 als Psychoanalytiker und unterrichtet Philosophie an verschiedenen Universitäten. Strassberg ist Mitbegründer des Netzwerks Entresol. Unter anderem sind von ihm die Bücher Der Wahnsinn der Philosophie. Verrückte Vernunft von Platon bis Deleuze (2014) und zuletzt Spektakuläre Maschinen. Eine Affektgeschichte der Technik (2022) erschienen. Seit 2018 publiziert Daniel Strassberg auch in der Onlinezeitung Republik, wo er einmal im Monat mit einer philosophisch-politischen Kolumne vertreten ist. |
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›Gefühle‹, wissenschaftlich eher verhandelt unter Emotionen oder Gemütsbewegungen, bezeichnen eine psychophysische Bewegtheit, die durch die bewusste oder unbewusste Wahrnehmung eines Ereignisses oder einer Situation beim Menschen ausgelöst werden. Insbesondere solche aus der Bauchregion aufsteigende Affekte haben erheblichen Einfluss auf das Denken, Agieren und Handeln von uns Menschen. Sie dienen als Motivationskraft und stiften in kollektiv geteilter Form Beziehung und Nähe zu anderen Menschen oder dienen umgekehrt der Abgrenzung zu als fremd oder feindlich empfundenen Mitmenschen und Gruppen. Gefühle stehen nicht selten im Gegensatz zu vernunftgeleiteten Befunden, insbesondere wenn diese als unangenehm empfunden werden. In der Politik und in anderen gesellschaftlichen Zusammenhängen spielen Gefühle deshalb eine zentrale Rolle: Der affektive Furor, den der Populismus entfacht, bündelt ohnmächtige Wut, blinden Hass, Neid, Verbitterung und Rachewünsche zu Ressentiments, die das soziale Zusammenleben vergiften. Gefühle, die an der menschlichen Verletzbarkeit anknüpfen, wie etwa Besorgnis, Trauer, Mitleid, Empathie und Hoffnung, eröffnen hingegen die Chance auf alternative Perspektiven. An zahlreichen Beispielen aus aktuellen politischen Auseinandersetzungen erläutert der Autor, wie Gefühle politisches Handeln beeinflussen und wie mit Gefühlen Politik gemacht wird. Die Kapitel des Buches (Unterpunkte in Auswahl) 1 Zur psychoanalytischen Sozialpsychologie des Populismus: Ist der Populismus ein neues Phänomen? - Spannung zwischen Zentrum und Peripherie - Die Autoritäre Persönlichkeit - Die Unfähigkeit, zu vertrauen - Angst - Hass - Scham - Neid - Ekel - Verbitterung - Ressentiments - Brandstifter Alexander Gauland: Ressentiment, Feindseligkeit und Biederkeit - Abstinenz und der Umgang mit populistischen Äußerungen im Behandlungszimmer. 2 Brexit – Ergebnis einer Politik des Machtmissbrauchs und des Ressentiments - »Die ganz gemeine Eitelkeit als Berufskrankheit bei Politikern« (Max Weber) - Der Brexit als illusionärer Souveränitätsgewinn - Wurzeln des antieuropäischen Ressentiments - Fremdenhass und Autonomieillusionen als Kompensation für gekränkten Nationalstolz. 3 Argwohn, Misstrauen, Verfolgungsängste – Verschwörungstheorien in der Corona-Krise - Epistemisches Vertrauen – epistemisches Misstrauen - Familiendynamiken in der Corona-Krise - Intellektuelle Gewährsmänner des Misstrauens: Agamben und Foucault - Empirisches zur Verschwörungsmentalität - Psychodynamik der Impfskepsis - Magisches Denken und die Fähigkeit zur Besorgnis. 4 Das radikal Böse als Bestandteil der menschlichen Existenz 5 Von der »Unfähigkeit zu trauern« bis zur »Willkommenskultur« 6 AfD und Grüne – konträre Welt- und Menschenbilder - »Kalte« und »heiße« Kulturen - Empirische Daten und sozialpsychologische Interpretationen - Bilanz und Ausblick. 7 Das neue Bewusstsein der Verletzlichkeit - »Vulnerabilität« und »Trauma« - Vulnerabilität als Charakteristikum des Lebendigen - Die Frühgeburtlichkeit des Menschen - Liebe und Sexualität - Die Verwundbarkeit der nackten Haut - Warum der Homo sapiens seine Körperbehaarung fast vollständig verloren hat - Zärtlichkeit und Sexualität - Psychische Vulnerabilität - Vulnerabilität, Vertrauen und Resonanz - »Dialektik der Sensibilität« (Andreas Reckwitz) - Verletzlichkeit und kollektive Verantwortung - Bilanz. 8 Zeitenwende - Literatur / Textnachweise Der Autor: Hans-Jürgen Wirth, Prof. Dr. rer. soc., Dipl.-Psych., ist Verleger, Psychologischer Psychotherapeut, arbeitet als Psychoanalytiker (DPV, IPA, DGPT) und psychoanalytischer Paar-, Familien- und Sozialtherapeut (BvPPF) in eigener Praxis in Gießen |
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»Wir wollen dort ihre Sprache verwirren, daß keiner mehr die Rede des anderen verstehe.« Genesis, 11,7 |
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Droht sich die berechtigte Forderung nach Gleichberechtigung in ihr Gegenteil zu verkehren? Ab welchem Grad der Segregation selbststilisierter Opfergruppen beginnt ein Gemeinwesen zu zerfallen? Einen höheren Grad an Freiheiten und prinzipiell möglicher Gleichberechtigung hat es kaum je in der deutschen und europäischen Geschichte gegeben. In den gegenwärtigen Debatten wird indes mit Vehemenz der Eindruck vermittelt, als seien noch nie zuvor so viele Menschen diskriminiert worden wie heute: Eigentlich ist inzwischen jeder Opfer: Immer weitere Interessen- und Opfergruppen drängen mit Forderungen nach Anerkennung an die Öffentlichkeit, ein regelrechter Wettkampf ist entbrannt, wem die größte Opferrolle gebührt. - Befindlichkeiten statt Diskurs und kritischer Reflexion stehen hoch im Kurs.. Mit den gesteigerten Empfindlichkeiten wächst auch das Bedürfnis nach Deutungshoheit und Kontrolle. Gegen die Interessen und Lebensvorstellungen einer Mehrheit streben zahllose Gruppierungen, getrieben möglicherweise von politischem Sendungsbewusstsein, den fundamentalen gesellschaftlichen Wandel und ein neues kulturelles Selbstverständnis auf dem Wege der Belehrung und autoritären Bevormundung an: Die jeweiligen Forderungen und Wünsche werden als ´alternativlos` ausgegeben; abweichende Positionen als politisch nicht korrekt und unerheblich abgetan. Aus der Einleitung des Autors "Die Gesellschaft ändert sich gravierend, in einer Geschwindigkeit und Richtung, die noch vor einem Jahrzehnt kaum vorstellbar war. Grundfeste der bürgerlichen Ordnung werden infrage gestellt: Nicht nur punktuell, wie es im Laufe der Zeit immer wieder und teils mit erfrischender Wirkung geschah. Nunmehr kumulieren einzelne, ursprünglich separierte Anliegen zu einer Bewegung, die sich machtvoll in Szene setzt und zunehmend an Einfluss gewinnt. Sie strebt einen fundamentalen gesellschaftlichen Wandel an, ein neues kulturelles Selbstverständnis, das mit dem bisherigen an entscheidenden Stellen bricht. In den Vereinigten Staaten ist diese Entwicklung am weitesten vorangeschritten. Dort ist inzwischen ein regelrechter Kulturkampf entbrannt zwischen den sich als fortschrittlich verstehenden, vor allem der Identitätspolitik verpflichteten Kräften und jenen, die ihnen widersprechen, weil sie Ordnungsverluste fürchten und ihre persönliche Freiheit bedroht sehen. Die politische Korrektheit ist dabei eine wesentliche Größe. Zunächst hatte sie ein überaus berechtigtes Anliegen: Unerkannte oder nicht ausreichend beachtete Herabsetzungen von Personengruppen oder einzelnen sollten aufgedeckt und es sollte ihnen entgegengewirkt werden, unter anderem durch einen sensibilisierten Sprachgebrauch. Dabei stieß sie, historisch betrachtet, auf ein lohnendes Arbeitsfeld. Inzwischen ist die politische Korrektheit weit über ihr ursprüngliches Ziel hinausgeschossen.(...)" Die Kapitel: Einleitung - Gerechtigkeit Inklusion Sexualpädagogik - Transgender - Identitätspolitik - Vergangenheit - Grenzen // Literatur Der Autor: Bernd Ahrbeck, Jg 1949, ist Erziehungswissenschaftler, Diplom-Psychologe und Psychoanalytiker; Von 1994 bis 2016 hatte er einen Lehrstuhl am Institut für Rehabilitations- wissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin inne; derzeit lehrt er Psychoanalytische Pädagogik an der Internationalen Psychoanalytischen Universität (IPU Berlin). . |
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WO DIE WILDEN KERLINNEN WOHNEN .... Wird dieser Bilderbuchklassiker bald das nächste Ziel einer antiintellektuellen, sprachzerstörenden Bilderstürmerei werden und aus dem Kanon der Kinderliteratur hinweggefegt - oder politisch-korrekt umgeschrieben werden müssen? Denn ja gleich zwiefach anstößig muß es besorgten Erziehungsberechtigten heute erscheinen, wenn der Autor dieses Machwerkes Mädchen durch deren Weglassung krankt und diskriminiert UND dieser Verfasser außerdem einer rückständigen Rollenzuschreibung des Männlichen das Wort redet. - Sollte er seine abwegige Ideologie in unserer aufgeklärten Gesellschaft auch weiterhin unbeanstandet in zarte Kinderherzen pflanzen dürfen? Die gute Nachricht: Derzeit gibt es dieses wunderbare Bilderbuch noch in der Urfassung - Wann es auf einen ´Index unerwünschter Literaturen` kommt, wissen wir nicht. - Aber was kann man/frau in diesen Zeiten schon sicher wissen? |
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RARITÄTEN bei der SFB: Freuds ›Gesammelte Schriften‹ in seltenen ERSTAUSGABEN |
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Das Klassische Fachantiquariat der Sigmund-Freud-Buchhandlung verfügt über das derzeit weltweit umfassendste Angebot an seltenen Erstausgaben der Gesammelten Schriften Freuds in verschiedenen attraktiven Ausstattungen. Zwei dieser ersten
Gesamtausgabe der Schriften Sigmund Freuds umfassen den extremst raren,
erst 1934 erschienenen Band XII, dessen
größter Teil der Auflage von den Nationalsozialisten bei der
Zwangsliquidation des Internationalen Psychoanalytischen Verlages
beschlagnahmt und vernichtet wurde. Wir erlauben uns den Hinweis, daß die SFB mit Blick auf die hohe Inflationsrate einerseits und den grottenschlechten Euro-Kurs andererseits die Preise für diese Ausgaben in Kürze wird anheben müssen. "Die in insgesamt 3000 Exemplaren gedruckte Ausgabe der´Schriften` erschien zwischen 1924 und 1934 und wurden vom Internationalen Psychoanalytischen Verlag in fünf qualitativ unterschiedlichen Einbandvarianten angeboten; u. a. in einer schlichten hellgrün gehaltene Basisausgabe sowie in einer in blauer Leinwandbindung ohne und in einer solchen mit Bünden, sowie als eine Ausgabe in Halblederbindung (...)" - Ilse Grubrich-Simitis, »Zurück zu Freuds Texten«, S. 47 f. |
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BESSER LESEN - Neulich, in der Schweiz ... |
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Ein tier-psychodynamischer Report aus den Schweizer Jura Lentille, eine junge Kuh, beheimatet auf einem kleinen Bauernhof in der Westschweiz, ist kurz davor, ihr erstes Kalb zur Welt zu bringen. Sie liegt im Stroh, abseits der anderen Kühe der Herde, und alles entwickelt sich erfreulich – bis unvermittelt Komplikationen auftreten. Unter Aufbringung ihrer ganzen Kräfte versuchen der Bauer Michaël und die Tierärztin, dem Kalb den Weg in die Welt zu zeigen, doch alles vergebens: als das Totgeborene schließlich im Stroh neben Lentille liegt, stellt sich den Beobachtern der Szene unweigerlich die Frage, ob Tiere Gefühlsregungen haben und zeigen können, gar eine Persönlichkeit? Spürt Lentille diesen Verlust des Babys, trauert sie? Wie werhält sie sich - und ihre Gruppe? Anschaulich und nah am Geschehen entwirft dieser Essay das eindrückliche Porträt einer Kuh und ihrer achtköpfigen Herde, deren Teil sie ist. An Lentilles Beispiel möchte der Autor aufzeigen, wie eigensinnig und fürsorglich, aber auch wehrhaft diese Tiere sein können, was es braucht, um das artgerechte Wohlbefinden dieser Tiere zu befördern – und was daraus folgen sollte, wenn und falls wir auch ´Nutz`-Tieren eine Persönlichkeit zugestehen. Der Autor: Urs Mannhart, 1975 geboren, lebt als Schriftsteller, Reporter und Biolandwirt in La Chaux-de-Fonds. Zuletzt erschien (Secession) Gschwind oder Das mutmaßlich zweckfreie Zirpen der Grillen. |
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"Dieser Roman von Urs Mannhart ist eine Persiflage auf eine rein auf die Ökonomie ausgerichtete Welt, auf Menschen, die von unreflektiertem Ehrgeiz getrieben eigentlich nichts Böses tun wollen und doch sich, ihre Familie und die Welt an den Abgrund führen. (...) Ein spannendes und unterhaltsames Buch, das nur zu gut in unsere Zeit passt." - Taunus-Nachrichten Von den Seltenen Erden sind der Wissenschaft bislang 17 bekannt. Urs Mannhart erfindet eine weitere: Das Rapacitanium. Der Namen ist abgeleitet aus dem französischen rapacité, auf Deutsch: Habgieriges Raffen. Nomen est omen: Mannharts Roman spielt mit der Annahme, die wohlstandsverliebte Schweiz werde selbst zum Kerngebiet des Abbaus derlei Seltener Erden. Pascal Gschwind, in einem einflußreichen Wirtschaftsunternehmen verantwortlich für den globalen Handel mit Rapacitanium, hetzt auf internationale Konferenzen, während zu Hause seine Familie ihn kaum mehr zu Gesicht bekommt, und er steht schließlich vor einem Dilemma: Raubbau an der Natur, an seiner Familie und der eigenen Gesundheit versus Karriere und Geldgeschäfte. Als schließlich ein Berg am Thunersee zusammenzufallen droht, beginnt Pascal Gschwind das Ausmaß der Zerstörung seines Handels zu dämmern ... Der Autor: Urs Mannhart, geboren 1975 in Rohrbach, Schweiz, lebt als Schriftsteller und Journalist im Kanton Bern. Er studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie und arbeitete unter anderem als Fahrradkurier und Nachtwächter in einem Asylzentrum. Außerdem hat er eine Lehre in biologischer Landwirtschaft absolviert. Gschwind ist sein vierter Roman. Mannhart erhielt zahlreiche Preise für sein Werk; unter anderem den Buchpreis des Kantons Bern und den Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis. |
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„Aus der Hirnbüchse der Pandora / quellen glänzende Geräte / weltumspannend, weltversprechend, / nützlich, praktisch, faszinierend, / arbeitsbeschaffend, arbeitserleichternd, / arbeitsverdichtend, arbeitsvernichtend. / Sie fangen die Menschen mit Netzen ein. / Die lassen sich gern auf Funkwellen treiben … /“ Auf die wundervollen digitalen Gaben der Pandora folgen ihre Schattenseiten, die heute immer mehr ins Blickfeld rücken. Fake News, der Verlust selbständigen Denkens, Hass, Vorurteile, Ausbeutung der Umwelt werden in klaren Worten und manchmal auch ironisch thematisiert. Immer wieder geht es um den Versuch der Menschen, die Natur in den Griff zu bekommen und eine künstliche Welt zu erschaffen. Den Texten stehen Linolschnitte gegenüber, die Gesehenes und Erlebtes in verdichteter Form zeigen und zum Sinnieren einladen. Wenn aber „das Hirn aus künstlicher Welt auftaucht, / dann kann man in köstlicher langer Weile / die Umwelt wahrnehmen, / sich an der Natur erfreuen, / sich mit Sprache und Kunst beschäftigen / und eigenen Gedanken und Träumen nachhängen.“ Die Schönheit der Natur wird in Gedichten und Linolschnitten gefeiert. Es folgen Überlegungen zur Wirkmacht von Sprache und zur Kunstbetrachtung. Dann springen Gedanken von aktuellen Themen wie Männerwelt, Körpernutzung, Standpunkten zu ganz persönlichen Erfahrungen, Beobachtungen, Illusionen und Glauben und drücken sich in klarer Sprache und Bildern aus. Es sind die Früchte einer köstlichen langen Weile. Die Autorin: Jutta Habedanck, in Lissabon, Portugal als Tochter eines deutschen Emigranten der 30er Jahre geboren und dort aufgewachsen, studierte in Deutschland Kunstgeschichte, Philosophie und Romanistik, zudem an der Hochschule Mainz Schriftkunde und an der Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt am Main, der Städelschule, Freie Malerei bei Prof. J. G. Geyger und Freie Graphik bei Prof. Paul Eliasberg. |
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DER GALERIST - Die Kunstabteilung der Sigmund-Freud-Buchhandlung |
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Minimalistisch-ausdrucksstarkes Gemälde in Mischtechnik auf Papier des bekannten Wiener Künstlers Franz Basdera als ein Unikat. - Ein ganz besonderer und augenfälliger Schmuck an der Wand eines großen, hellen Arbeits- oder Behandlungszimmers, einer Kinderstation o.ä.; die Kids werden begeistert sein .... Details dieser Künstlerarbeit
Der Künstler: Franz Basdera, geboren 1948 in Wien, ist ein österreichischer Maler, Grafiker und Designer. Er erhielt seine Ausbildung an der Wiener Kunstschule bei Fritz Martinz und Rudolf Pusak. Die bevorzugten Themen des Künstlers kreisen um den Menschen, seine ´Menschwerdung, sowie Biologie, Religion und Meditation. Seit 2006 beschäftigt Basdera sich intensiv mit den Themen des Werdens, Seins, Vergehens. Die dazu entstandene Serie "Anatomie der Vergänglichkeit" wurde 2007 im Wiener Dommuseum ausgestellt. (...) Basdera ist Mitglied des Berufsverbandes der bildenden Künstler und des Berufsverbandes Design Austria. (...) - Am 23. Oktober 2013 wurde Franz Basdera das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich verliehen. |
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SFB - MEHR als BücherAuf SFB-Online, der Internetseite für die Literaturen der Psychoanalyse und Kulturwissenschaften im Netz, findet sich neben dem Onlineshop mit über 2.000.000 lieferbaren Büchern und Medien zahlreiche weitere Rubriken, etwa unsere beiden Fachantiquariate, die Kunstabteilung und das Newsletterarchiv. |
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Die kundige Untersuchung der beiden renommierten englischen Autorinnen ist die fesselnd zu lesende Schilderung zur Bedeutung der Frauen in Freuds Leben, ihres Einflusses auf die Entwicklung der Psychoanalyse und ihrer Bedeutung innerhalb der Frauenemanzipation. Freud ist der Autor der Neuzeit, der die (männliche) Sicht der Frau mit am nachhaltigsten geprägt hat und an dessen Frauenbild sich bis heute die Geister scheiden. Es wurde ihm etwa vorgeworfen, persönliche Eindrücke und Vorurteile zu Lehrsätzen erhoben, unerwartete Forschungsergebnisse unterdrückt und so ein Zerrbild der weiblichen Sexualität entworfen zu haben. In diesem Buch wird Freuds Biographie mit seinen Fallstudien kontrastiert, werden Briefe und Tagebuchaufzeichnungen ausgeleuchtet, um ein komplexes Bild der außergewöhnlichen Frauen zu zeichnen, die in seinem Leben eine - oftmals bedeutende - Rolle gespielt haben. Ehefrau und Schwägerin entsprechen noch am ehesten den konventionellen Vorstellungen, doch läßt sich dies weder von Anna Freud behaupten, die die erste Kinderanalytikerin wurde, noch von der Sozialistin und Feministin Helene Deutsch, der exzentrischen Lou Andreas-Salome oder der Prinzessin Marie Bonaparte, die sich mit größter Gewandtheit zwischen Analytikerpraxis und Hofparkett zu bewegen verstand und die französische Psychoanalyse begründete. Inhalt - Vorwort: Freud vor Gericht I. ERSTER TEIL: DER ROMAN DER FAMILIE FREUD: 1. Der junge Freud - 2. «Keine üble Lösung des Eheproblems» II. ZWEITER TEIL: DIE ERFINDUNG DER PSYCHOANALYSE: 3. Die ersten Patientinnen - 4. Der Traum der Psychoanalyse - 5. Dora: Ein exemplarisches Scheitern III. DRITTER TEIL: EIN FRAUENBERUF: 6. Die ersten Freunde, die ersten Fälle, die ersten Anhänger - 7. Sabina Spielrein und Loe Kann: Zwei analytische Dreiecke - 8. Lou Andreas-Salome: «Das Glückstier» - 9. Anna Freud: Die gehorsame Tochter - 10. Helene Deutsch: Die moderne Frau und die Als-ob-Persönlichkeit - 11. Marie Bonaparte und Freuds französischer Hof - 12. Joan Riviere und Alix Strachey: Übersetzerinnen der Psychoanalyse - 13. Frauenfreundschaften. IV. VIERTER TEIL: DAS PROBLEM DER WEIBLICHKEIT: 14. Freud und die Weiblichkeit: Theoretische Untersuchungen - 15. Die Kontroverse zum Thema Frau - 16. Feminismus und Psychoanalyse Die Autoren Lisa Appignanesi, ist Schriftstellerin und Literaturdozentin. Sie schreibt für verschiedene Zeitungen und Radiosender. John Forrester, zählt zu den bekanntesten lebenden Freud-Forschern,er lehrt in Cambridge. Zu seinen bisherigen Veröffentlichungen zählen Language and the Origins of Psychoanalysis: Freud, Lacan and Derrida und The Seductions of Psychoanalysis. Lieferbarkeitshinweis: Bei der SFB in einigen verlagsfrischen und folienverschweißten Archivexemplaren zum Angebotspreis verfügbar; beim Verlag vergriffen. |
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"Es gibt nichts Spannenderes als diese Studie über die libertäre Frau und Analytikerin Karen Horney." London Book Review Karen Horney, Schülerin Karl Abrahams, mußte 1932 in die USA emigrieren und schloß sich dort der New York Psychoanalytic Association an. Ihre Kritik an Teilen der Freudschen Theorie führte bald zum Bruch mit den Traditionalsisten und ließ sie ein eigenes Ausbildungsinstitut, das American Institute for Psychoanalysis, gründen. Horney gilt vielen als das ›enfant terrible‹ der analytischen Berufsverbände, auch des eigenen. Ihr libertäres sexuelles Leben, u. a. mit Erich Fromm und Erich Maria Remarque, wurde zum Stein des Anstoßes, zumal sie keinen Hehl aus Liebesbeziehungen machte, die sie mit Patienten unterhielt. Der Autor: Bernhard J. Paris ist Professor für Englisch an der University of Florida und war Direktor des Institute for the Psychological Study of Arts. Als einer der führenden psychoanalytischen Literaturkritiker, der sich insbesondere mit der Horneyschen Theorie auseinandersetzte, war er Gründer und Direktor der International Horney Society. |
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TagungskalenderUnser überregionaler Kalender zu Tagungen, Konferenzen und Symposien aus dem Bereich der Psychoanalyse |
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