Novitätenschau Psychoanalyse / Kulturwissenschaften - AUGUST 2022 |
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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau, Im italienisch anmutenden Hochsommer, - in den meisten Regionen viel zu trocken und heiß - , erreicht Sie heute eine mit Themen, interessanten Neuerscheinungen und Klassikern im Feld der Psychoanalyse und angrenzenden Gebieten gut befüllte August-Ausgabe der ›Novitätenschau Psychoanalyse und Kulturwissenschaften‹. Freuen Sie sich auf nützliche Entdeckungen, diesmal u.a. auch zur deutschen Nachkriegsgeschichte, den anhaltenden »Folgen der Verfolgung«, sowie zu herausragenden Literaturen in diesem Zusammenhang. - Wer einmal, spätestens mit den Jahren der Reife, für sich erkannt hat, daß selbst gute psychoanalytische Fach- und Lehrbücher immer nur hilfreiche ´Krücken` sein können, wird die erfahrungsgeleitete Erkenntnis genießen, sich - wann immer es geht - mit analytischem Blick dem Paradiesgarten guter Literatur zuzuwenden. - Wer`s tut, findet sich reich beschenkt an Einblicken, an den Erfahrungen anderer, die in der kurzen Spanne des eigenen Lebens niemals alle selbst gemacht werden können. Mit besten
Wünschen und Dank für das Weiterempfehlen - und natürlich für`s
fleißige Bestellen |
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In dieser Ausgabe
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Der kurze Weg zur SFB: Bestelltelefon (Inland) 0800 588 78 30
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DRUCKFRISCH: Neu aufgelegt - und: bereits angekündigt, jetzt erschienen |
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Neuausgabe des gefragten, zuerst bei Klett-Cotta erschienenen Readers Das Band versammelt
die überarbeiteten Vor- und Beiträge, die anläßlich der gleichnamigen
Jahrestagung der DPG in Magdeburg (2009) den TeilnehmerInnen geboten
wurden. Die Themenfelder (mit einer beispielhaften Auswahl der Beiträge) I. Psychoanalytische Erkundungen zur äußeren und inneren Realität: Franz Wellendorf: Überlegungen zur inneren und äußeren Realität / H. Shmuel Erlich: The View from Within the Box, Living Out of the Box - Psychoanalyse zwischen innerer und äußerer Realität / Klaus Grabska: Vom Alptraum zum Träumerischen - Über psychische Transformationen / Wulf-Volker Lindner: Inside Out - Innere und äußere Realität im therapeutischen, kreativen und rezeptiven Prozess. II. Lebensrealität und Übertragung: Innen und Außen im analytischen Prozess: Emanuel Berman: Zur Analyse von Objektbeziehungen in der analytischen Dyade und im äußeren Leben des Patienten / Wulf Hübner: Analytische Geschenke und anderes - Wie aktiv dürfen wir sein? / Diana Pflichthofer: (Un)mögliche Begegnungen - Unsere Angst, aus dem Rahmen zu fallen / Martin Altmeyer: Die zeitgenössische Psychoanalyse zwischen Fundamentalismus und Moderne / Léon Wurmser: Übertragungsdeutungen gegenüber Deutungen außerhalb der Übertragung III. Subjektives Erleben und objektive Erkenntnis - Erträge empirischer Forschung: Michael B. Buchholz: Das Unbewusste an der Oberfläche - Seelische Innenwelt und Konversation / Harald Gündel: Auf dem Weg zur Bewältigung eines tiefen inneren Verlustes - Können sich neurobiologische und psychoanalytische Befunde ergänzen? / Agathe Israel: Das Dritte in der inneren und äußeren Welt des Kindes, dargestellt am Beispiel einer Säuglings-Eltern-Psychotherapie IV. Das historische Erbe und die Schwierigkeiten seiner Erinnerung - Psychoanalyse in Deutschland heute: Marion M. Oliner: Drehen Sie sich nicht um, Frau Lot / Elke Horn: Momente der Berührung und ihre Zerstörung - Täter- und Opfer-Introjekte bei der Tochter einer überzeugten Nationalsozialistin / Ludwig Drees: "Ich bin nicht besser als meine Väter ..." Regression und Gegenübertragung des Analytikers nach zwei totalitären Systemen - Spurensuche / Michael Froese: "Dieser Patient hat keine Analyse verdient!" DDR-Geschichte im Behandlungszimmer / Bertram von der Stein: Young lady go west! Äußere und innere Realitäten zweier in der DDR geborener Frauen in Westdeutschland im Spiegel mehrjähriger Psychoanalysen. |
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Die bekannten Autorinnen und Autoren beschreiben in diesem jetzt ersschienen Band der Reihe ›Praxis der psychodynamischen Psychotherapie‹ einleitend das Störungsbild und das diagnostische Vorgehen und erläutert die Grundannahmen des psychoanalytischen Verständnisses von Depression. Anschließend geht es um grundsätzlichere behandlungstechnische Aufgaben sowie um spezifische Herausforderungen in psychoanalytischen Langzeitbehandlungen mit chronisch depressiven, früh traumatisierten Patientinnen und Patienten, wie z.B. Suizidalität, Aggression und Schuld. Die ausgeführten therapeutischen Grundhaltungen und Behandlungsprinzipien werden jeweils anhand von konkreten Fallbeispielen veranschaulicht. Die Wirksamkeit des vorliegenden Manuals konnte in einer Studie zu Langzeittherapien bei chronischer Depression (sog. LAC-Depressionsstudie) gezeigt werden. Zwei Beispiele besonders gefragter Bände dieser Reihe, welche Sie auf SFB-Online vollständig HIER finden: |
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Aus dem Vorwort der Mitherausgeberin: "Dieses Buch geht auf Vorträge zurück, die während der Lindauer Psychotherapiewochen 2021 – erstmals leider ausschließlich im Onlineformat – gehalten wurden und sich auf das Rahmenthema der ersten Woche beziehen: Soziale Beziehungen im Umbruch. Dieses Thema hat, wenngleich früher konzipiert, eine durchaus aktuelle Relevanz durch die Realität erhalten, mit der uns die COVID-19-Pandemie konfrontiert hat. Durch den raschen sozialen und ökologischen Wandel, zugespitzt durch die Coronapandemie, sind unsere sozialen Beziehungen in einen extremen Umbruch geraten. Wer hätte gedacht, dass die soziale Distanz als gesund gilt und Nähe, gar Umarmung, als gefährlich? Dadurch hat das Thema Autonomie und Bezogenheit – und seine Veränderung über die Lebensspanne als ein wichtiger Aspekt – eine besondere Aktualität gewonnen. Es berührt zentrale Konzepte unseres Lebens wie Sicherheit, Liebe, Geborgenheit, aber auch Freiheit, Verantwortung und Einsamkeit. Wo stehen wir, angesichts dieses Umbruchs, zwischen Autonomie und Bezogenheit? Welche Aufgaben ergeben sich daraus für die psychodynamische Psychotherapie? Diese und andere wichtige Fragen im Kontext von sozialen Beziehungen, die in Umbruch geraten sind, werden von den Autorinnen im vorliegenden Band behandelt." Die Beiträge: Verena Kast: Autonomie und Unsicherheit in der heutigen Zeit // Vera King: Soziale Beziehungen im Zeitalter der Digitalisierung // Alice Holzhey-Kunz: Autonomie und Einsamkeit // Inge Seiffge-Krenke: Autonomie und Bezogenheit in Partnerschaftsbeziehungen junger Erwachsener // Gabriela Stoppe: Autonomie und Bezogenheit im höheren Lebensalter // Stichwortverzeichnis / Personenverzeichnis. Die Herasugeber Dorothea Huber, Prof. Dr. med. Dr. phil. , ist Professorin an der Internationalen Psychoanalytischen Universität Berlin. Sie war Chefärztin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in München. Michael Ermann, Prof. Dr. med. habil., ist Psychoanalytiker in Berlin und em. Professor für Psychotherapie und Psychosomatik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. |
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PSYCHOANALYSE - Fall für die Intensivstation? |
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Detail aus RALPH STEADMAN, Sigmund Freud (Rowohlt, 1981) |
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»Michael Parsons spannt einen weiten Bogen von behandlungstechnischen Fragen über theoretische Grundannahmen bis hin zu Beiträgen aus Kunst, Literatur und weiteren Bereichen. Dabei bleibt er immer nahe an dem, was wahrgenommen und erfahren werden kann. Der besondere Ansatz der Independents [der britischen Psychoanalyse] lebt in diesem profunden und kreativen Buch.« - Christopher Bollas Wie kann die therapeutische Beziehung zwischen beiden - AnalytikerIn und PatientIn - psychisch lebendig und ergiebig sein und vor allem bleiben? Als einer ihrer bedeutendsten britischen Vertreter spürt Michael Parsons den Grundpfeilern von Theorie und klinischer Praxis der Psychoanalyse nach und erneuert über die Idee der Lebendigkeit bestehende Zugänge. Mit interessanten und zuweilen überraschenden Querverbindungen zu Kunst, Literatur, Philosophie oder Neurowissenschaften rückt Parsons die Figur des vitalen Psychoanalytikers / der vitalen Psychoanalytikerin ins Zentrum seiner hier versammelten Texte. Er skizziert deren Fähigkeit, sich lebendig zu fühlen und auch in emotional herausfordernden Situationen professionell zu bleiben: Je lebendiger der Analytiker mental und emotional, um so lebendiger der psychoanalytische Prozess und dessen therapeutische Ergebnisse. Inhalt: Einleitung Teil I: Zwischen Tod und Urszene: 1 Wie man den Tod lebendig hält - 2 Warum hat Orpheus zurückgeblickt? Nachträglichkeit, Vorträglichkeit - 3 Mehr zum Thema Erinnerung - 4 Zur Verteidigung des Unheimlichen Teil II: Konzepte in Bewegung: 5 Sexualität und Perversion - Entdecken, was Freud entdeckte - 6 Ödipale Desidentifikation - Au nom du fils, au nom de la fille - 7 Narzissmus als Gefängnis – Narzissmus als Sprungbrett. Eine Lektüre von Sophokles’ Ajax Teil III: Die Aktivität des Zuhörens: 8 Nach außen hören; nach innen hören; nach außen schauen; nach innen schauen - 9 Die Gegenübertragung des Analytikers auf den psychoanalytischen Prozess - 10 Vorstoß ins Unausgesprochene. Das innere Setting, jenseits der Gegenübertragung Teil IV: Die Behandlungspraxis nimmt Form an: 11 Was wird bei der Deutung in Worte gefasst? - 12 Die Theorie der Behandlungstechnik der Independents - 13 Wie sich Identität bildet. Überlegungen zur psychoanalytischen Ausbildung. - Nachwort zur deutschen Übersetzung Michael Parsons / Literatur / Namensregister / Sachregister Der Autor: Michael Parsons ist Lehranalytiker der British Psychoanalytical Society und Mitglied der Association Psychanalytlque de France. |
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Kritische Theorie und Psychoanalyse - 75 Jahre ›Dialektik der Aufklärung‹ |
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»Der Mechanismus der Anpassung an die verhärteten Verhältnisse ist zugleich einer der Verhärtung des Subjekts in sich: je realitätsgerechter es wird, desto mehr wird es sich selbst zum Ding, desto weniger lebt es überhaupt noch, desto unsinniger wird sein ganzer ‚Realismus’, der all das zerstört, um dessentwillen eigentlich die selbsterhaltende Vernunft ins Spiel kam.« Theodor W. Adorno (1955) |
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Das zentrale Werk der Kritischen Theorie der Frankfurter Schule anläßlich des 75. Jahrestages seines erstmaligen Erscheinens in einer gediegenen und preiswerten Jubiläumsausgabe Die von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno gemeinsam verfasste und 1947 zum ersten Mal im Amsterdamer Querido-Verlag publizierte »Dialektik der Aufklärung« ist der wichtigste Text der Kritischen Theorie und zugleich eines der klassischen Werke der Philosophie des 20. Jahrhunderts. Philosophische Kritik, Auseinandersetzung mit dem Faschismus und die Resultate langjähriger empirischer Untersuchungen in den USA verschmelzen hier zu einer Theorie der modernen Massenkultur, die auch 75 Jahre später verblüffend aktuell ist. Scharfsinnig und weitsichtig machen die Autoren auf die Kehrseite des technischen und sozialen Fortschritts aufmerksam. Mit äußerster gedanklicher Schärfe beleuchten die Autoren die Kehrweite technischen und sozialen Fortschritts: »Aufklärung« als Herrschaft der Vernunft, als Unterwerfung der Natur unter die menschlichen Zwecke wird über sich selbst aufgeklärt.: Die Wiedergabe des Textes folgt der von Horkheimer 1969 autorisierten Fassung. Sämtliche Änderungen gegenüber der Erstausgabe von 1944 sind vermerkt; zeitgeschichtliche Anspielungen und ungebräuchliche Begriffe sind vom Herausgeber kommentiert. - Die Jubiläumsausgabe in bibliophiler Ausstattung mit einem Vorwort der Philosophin Eva von Redecker. Inhalt: Vorrede / Begriff der Aufklärung / Exkurs I: Odysseus oder Mythos und Aufklärun / Exkurs II : Juliette oder Aufklärung und Moral / Kulturindustrie, Aufklärung als Massenbetrug / Elemente des Antisemitismus. Grenzen der Aufklärung / Aufzeichnungen und Entwürfe / Anhang Die Autoren Max Horkheimer, geboren 1895 in Zuffenhausen/Stuttgart, wurde 1930 Ordinarius der Sozialphilosophie und Direktor des Instituts für Sozialforschung in Frankfurt am Main. 1933 emigrierte er und errichtete Zweigstellen des Instituts zunächst in Genf, später in Paris, schließlich an der Columbia-Universität in New York. Nach Frankfurt zurückgekehrt, etablierte Horkheimer im Jahre 1950 das Institut für Sozialforschung neu. 1951 bis 1952 war er Rektor der Frankfurter Universität. Er starb 1973. Seine Gesammelten Werke sind im S. Fischer Verlag erschienen. Theodor W. Adorno (1903-1969), Philosoph, Soziologe und Musiktheoretiker, war bis 1933 Privatdozent in Frankfurt am Main. Er kehrte nach der Zeit des amerikanischen Exils nach Frankfurt zurück und setzte hier seine Lehrtätigkeit fort; daneben entstanden zahlreiche theoretische Arbeiten. 1958 übernahm er die Leitung des Instituts für Sozialforschung in Frankfurt am Main. |
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Joel Whitebook, Philosoph, Kulturwissenschaftler und Psychoanalytiker in New York, verbindet die ›Kritische Gesellschaftstheorie‹ mit der Erforschung psychodynamischer Prozesse. Insbesondere die sich in den USA ab Ende der Dreißiger Jahre und danach etablierte Variante einer medizinalisierten, um ihre subversiven Anteile vergessene, mithin banalisierte Psychoanalyse nimmt Whitebook in seinem Buch mit in den Blick und untersucht Ursachen und Folgen. Diese weitgehend gesellschafts-, weltvergessene und verzwergte US-Adaption einer Neo-Psychoanalyse mit ihren Ausdifferenzierungen flutete nach dem II. Weltkrieg im Wege eines ´Roll Back` zurück nach Europa. Insbesondere in
Deutschland beeinflußten dieser Re-Import einer - ´modernisierten`
Psychoanalyse den Diskurs - und zahllose PsychoanalytikerInnen, welche die
vermeintlich innovativen Konzepte aus der Neuen Welt wissbegierig aufsogen;
Heinz Hartmanns Ich-Psychologie, später die Selbstpsychologie - bis zu den
Mentalisierungskonzepten der jüngeren Zeit. - Eine besonders subtile und
bis heute wirkmächtige Erbschaft des Nationalsozialismus, dessen sich der
Mainstream des zeitgenössichen Psychoanalysebetriebs, insbesondere das
Gros der hiesigen PsychoanalytikerInnen nie wirklich und durchgreifend
bewußt geworden ist: Eine fachspezifische Form der ´Unfähigkeit zu
Trauern` derjenigen, die um ihren ´Sauerteig`, nämlich ihre einst
zahlreichen jüdischen KollegInnen und intellektuellen Vorreiter gebracht
wurden; sich gebracht haben. - Statt Trauer devote Überkompensation. Es waren die vielen aus deutschland und Österreich vor den Nazis geflüchteten und ins Exil gegangenen PsychoanalytikerInnen, die einerseits zur rasanten Ausbreitung der Psychoanalyse in den Vereinigten Staaten entscheidend beitrugen, aus Gründen der Dankbarkeit für die gewährte Aufnahme, nicht selten verknüpft mit traumatischen Ängsten, die eine - unbewußt - leisetreterische, apolitische, die realen gesellschaftlichen Verhältnisse ausblendende Variante einer überangepassten Psychoanalyse den Weg bahnten; vielfach eben jene in Wien oder Berlin gut ausgebildeten AnalytikerInnen standen für diese folgenschwere Umwertung. - Insofern hat das Nazitum selbst hier noch seine Schatten bis in die USA und wieder zurück nach Europa geworfen, wo eine von jüdischen KollegInnen weitgehend ´bereinigte` Psychoanalyse nie mehr wirklich zu der intellektuellen Tiefe der Anfänge fand. - All dies ist eingebettet in Whitebooks in diesem Buch gleichfalls nachzulesenden Überlegungen zu Marx, Kant, Freud, Adorno, Foucault und insbesondere zu Hannah Arendt. Es bietet sowohl eine Einführung in Schlüsselthemen der Gesellschaftskritik und Psychoanalyse als in die wechselseitigen Auseinandersetzungen und Kontroversen. Über den Autor: Joel Whitebook ist Philosoph und praktizierender Psychoanalytiker. Er lehrt und forscht am Department für Psychiatrie sowie am Zentrum für psychoanalytische Ausbildung und Forschung an der Columbia Universität in New York. |
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Die in diesem Band versammelten Beiträge setzen sich mit dem Spannungsverhältnis von Kritischer Theorie und Psychoanalyse zwischen den einflussreichsten Sozialtheorien Nachkriegsdeutschlands und der Freudschen Psychoanalyse auseinander. Von Theodor W. Adorno, als einem der exponiertesten Vertreter der Kritischen Theorie, ist die psychoanalytische Therapie oft und in polemischem Ton kritisiert worden. Auch nach Adorno ist die Psychoanalyse als Technik der Anpassung, als Selbsttechnologie, mit der sich der Einzelne dem gesellschaftlichen Ganzen unterwirft, in Kritik geraten. Gleichzeitig ist das kritisch-theoretische Denken von psychoanalytischer Erfahrung gesättigt. Dieses bis heute bestehende Spannungsverhältnis bietet den Anlass, sich mit dem Status der Psychoanalyse in einer Kritischen Wissenschaft zu beschäftigen. Die Beiträge: Michael Schwandt: Der Praxisbegriff der kritischen Theorie - Christine Kirchhoff: Übertreibungen: Adornos Kritik psychoanalytischer Theorie und Praxis - Richard Klein: Gemischte Gefühle. Adorno, die kritische Theorie und die psychoanalytische Praxis - Rolf-Peter Warsitz: Körper, Sprache, Trieb - Psychoanalyse als innere Revolte - Jochen Schade: Adornos Analysekritik im Lichte moderner psychoanalytischer Problemstellungen - Claus-Dieter Rath: Kontrolliert die Psychoanalyse? |
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Eine der Folgen des Zweiten Weltkrieges war die physische, psychische Vernichtung oder Beschädigung fast einer ganzen Generation, die als Mütter und Großmütter, Väter und Großväter Geschichte als Geschichten an die nächste Generation hätten weitergeben können. - Dies gilt ebenso auch für die Nachkriegsgeneration der Psychoanalytiker, denen spät erst unter dem ins Deutsche übernommenen Begriff der ›Oral History‹ etwas wiederbegegnete, was unter anderen Umständen selbstverständlich wäre: offizielle Wissenschaftsgeschichte vor dem Hintergrund erzählter Geschichte zu lesen. Ernst Federn, der Sohn Paul Federns, Vertrauter und Sekretär Sigmund Freuds, hat sie in seiner Kindheit und Jugend aus nächster Nähe erlebt: Freud und die Psychoanalytiker der ersten und zweiten Generation. Federn war Lehrer, Sozialarbeiter, Psychoanalytiker und überzeugter Sozialist, was ihm unter den Nazis sechs Jahre im Konzentrationslager Dachau und dann Buchenwald einbrachte. In dem vom Tom Plänkers (Grüße nach Frankfurt!) seinerzeit geführten ausführlichen Interviews mit Ernst Federn zu dessen Leben, Arbeit und zu seinen Erfahrungen kommen Erinnerungschätze ans Licht, die weit über das Private hinausweisen: die Wiener Jahre, die Zeit der Verfolgung, später die ernüchternden Jahre in den USA. - In diesem Zusammenhang seien die enorm aufschlußreichen Passagen der Lektüre empfohlen, welche sich mit dem Thema Psychoanalytiker und Psychoanalyse in den USA befassen. Aus der Einleitung des Autors: "(...) Geschichtsschreibung in der klinischen Anwendung der Psychoanalyse heißt Erinnern und Durcharbeiten. Ein bloß intellektuelles Verständnis bleibt therapeutisch wirkungslos, solange es sich nicht verbunden hat mit einer Vielzahl affektiv erlebter Szenen, in denen der Widerstand gegen das Erinnern konkret verkörpert ist. Die Geschichte der Psychoanalyse selber steht nicht außerhalb des Wechselspiels von Aufdeckung und gleichzeitiger Verhüllung. Es bedarf daher jener Vielzahl von Geschichten einzelner, um einen Zugang zu den von der Oberfläche verbannten Konflikten offizieller Geschichtswerke der Psychoanalyse zu bekommen. Darin scheint mir der eigentliche Sinn jeder Form von oral history zu liegen. So bahnen Ernst Fedems Geschichten sowohl einen Zugang zur Pionierzeit der Psychoanalyse wie auch zu den Widerständen, die im Kreise der Analytiker gegen die Zumutungen psychoanalytischer Erkenntnisse bestanden - und bestehen. Indem diese Geschichten sehr persönliche Erfahrungen mit bekannten Protagonisten der psychoanalytischen Geschichte entfalten, schützen sie zugleich vor unreflektierten Identifizierungen (...)" |
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KLASSISCHES ANTIQUARIAT: ›Dialektik der Aufklärung‹ - ERSTAUSGABE |
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"Dialektik der
Aufklärung", in seinem Untertitel als Philosophische Fragmente
bezeichnet, gilt als eines der grundlegenden Werke zur Kritischen Theorie
der Frankfurter Schule. - Hier als deutsche Erst- /Exilausgabe MIT dem
extrem seltenen Schutzumschlag. Angesichts des Triumphs von Faschismus und Monopolkapitalismus als neuen Herrschaftsformen, denen die Gesellschaft keinen nennenswerten Widerstand entgegensetzt, unterziehen die Autoren den Vernunftbegriff der Aufklärung einer radikalen Kritik. Sie formulieren die These, dass sich bereits zu Beginn der Menschheitsgeschichte mit der Selbstbehauptung des Subjekts gegenüber einer bedrohlichen Natur eine instrumentelle Vernunft durchgesetzt habe, die sich als Herrschaft über innere und äußere Natur befestigte. Ausgehend von diesem „Herrschaftscharakter“ der Vernunft beobachten Horkheimer und Adorno einen Aufschwung der Mythologie, die „Rückkehr der aufgeklärten Zivilisation zur Barbarei in der Wirklichkeit“, welche sich in der gegenwärtigen Gesellschaft auf unterschiedliche Weise manifestiere. Diese „Verschlingung von Mythos und Aufklärung“ (Habermas) habe nicht einen Befreiungs-, sondern einen universellen Selbstzerstörungsprozess der Aufklärung in Gang gesetzt. Diesem Prozess durch „Selbstbesinnung“ und Selbstkritik der Aufklärung Einhalt zu gebieten, ist ein zentrales Motiv der Autoren. Zum Erhaltungszustand: Im Klassischen Fachantiquariat der SFB ist die seltene Erstausgabe dieser grundlegenden Arbeit in einem vergleichsweise gut erhaltenen Exemplar und in der begehrten Leinwandbindung mit goldgeprägtem Deckel- und Rückentitel verfügbar; der Einband gut, das Vorsatzblatt etwas nachgedunkelt, in einwandfrei und ohne Anstreichungen, Anmerkungen oder Stempel. - Sehr Selten! |
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BESSER LESEN - Wiederkehr des Verdrängten: 3 Romane |
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Ehemalige Zentrale der IG-Farben in Frankfurt; Heute Hauptgebäuder der Johann-Wolfgang Goethe-Universität (Quelle Wikipedia) |
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»Ein packendes
Buch, das tief in die Abgründe der deutschen Nachkriegsgeschichte
vordringt.« »Ein Kraftwerk von einem Roman.«, Martin Gaiser, auf: literaturkritik.de Die Geschehnisse des spnnenden und in seinen aufschlußreichen historischen Fakten akribisch recherchierten Romans umfassen die Zeit von Ende 1944 bis Ende 1946. Protagonistin ist die Halbjüdin Paula Bloom, die als Tochter eines immens erfolgreichen Geschäftsmanns im Berlin der Zwanziger, Dreißiger Jahre wohlbehütet und priviligiert am Hundekehlesee aufwächst und als Abiturientin ihre erste große Liebe - Georg - findet. Nach dem tragischen Tod des Vaters emigriert Paula in die USA, wird deren Staatsbürgerin und meldet sich nach Kriegsbeginn als Freiwillige bei der US-Army, wo sie im legendären ´Camp Richie`, Maryland, eine Spezialausbildung beim militärischen US-Geheimdienst absolviert. Als amerikanische Besatzungsoffizierin kommt sie Ende 1944 nach Süditalien, wo letzte Rückzugsgefechte toben, Anarchie herrscht und Mussolini von einem wütenden Mob aufgehängt wird. Hier, in Süditalien, begegnet sie erstmals selbstbewußten Nazigrößen, die andeuten, daß es längst eine Zelle über den Tag hinaus denkender Nationalsozialisten gibt, die über gute Kontakte zu führenden Kreisen der amerikanischen Politik und Wirtschaft verfügten; dies mit dem Ziel, die verbliebenen Kräfte künftig besser gemeinsam zu bündeln, denn der kommende und wirklich bedrohliche Feind für Westeuropa und ebenso für die USA stehe längst fest: Rußland. Wochen später trifft Bloom an ihrem endgültigen Arbeitsplatz ein, in einem Spezialcamp der USA in der Nähe des von Bombenteppichen verwüsteten Frankfurt am Main: Hohemark, Oberusel, Königstein. Während in Nürnberg bereits der erste Kriegsverbrecherprozess gegen politische und militärische Nazi-Köpfe von den Alliierten vorbereitet wird, sind in den beschlagnahmten Schlössern und Villen im Frankfurter Umland deutsche Geheimdienstleute und Strategen interniert, die über ihre Kenntnisse der russischen Führung, der Armee und zu Strategien ausgehorcht werden; Ziel ist, diese Quellen mit ihren Befähigungen gegebenenfalls für die amerikanische Seite anzuwerben. Hier trifft Bloom auch auf Johann Kupfer, einen österreichischen Juden, dessen Glaubwürdigkeit sie überprüfen soll. Denn Kupfer behauptet, der größte Spion des Zweiten Weltkriegs gewesen zu sein und belegt dies mit erstaunlich präzisem Detailwissen. - Fakten, die sie schwindelig werden lassen, denn was in ihrem Weltbild bislang so klar unterscheidbar war - Richtig - Falsch; Gut und Böse - gerät zusehends ins Wanken. Auch ihr eigener geliebter Vater hat der Geschäfte wegen mit den Nazis kooperiert, wie sie seinen bisher nie angerühten Tagebüchern entnehmen muß; ´Standard Oil`, der us-amerikanische Energieriese, arbeitet seit den Zwanziger Jahren mit den IG-Farben zusammen und hielt seine gewinnträchtigen Aktienanteile auch nach der Machtergreifung. Überraschendes erfährt Paula bei ihren Recherchen und Verhören auch etwas über ihren geliebten Georg, und wa sie da zu hören bekommt, läßt sie schwindelig werden. In einem fulminanten Roman
von ungeheurer erzählerischer Wucht und Sprachkraft schreibt Pflüger
über Verstrickung, Schuld, Scham und Lüge in einer geradezu
psychodynamisch zu nennenden Art. - Ein ´Bildungsroman` der besten Art,
ein Buch, das im Geschichts-, Politik und Literaturunterricht hiesiger
Lehranstalten einen Lektüreplatz erhalten sollte. DREI enorm lesenswert Romane - Ein Thema: Nachfolgend die im Juni und Juli vorgestellten Roame, die in gewisser Hinsicht als Trilogie gelesen werden können:: |
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LACHEN und WITZ in Kultur und Gesellschaft |
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Auf die Frage eines Passanten "Bitte, wie komme ich denn hier zum Bahnhof?" antwortete womöglich
Patient zum Psychologen: „Mit mir will keiner reden!“ - Psychologe: „Der nächste bitte!“ Neulich, in Wien: Zwei Analytiker gehen im Park an einem See spazieren. Darin ein Mann, der wie wild mit den Armen rudert und um Hilfe ruft.- Die beiden gehen ungerührt weiter. Der Mann ruft noch immer verzweifelt um Hilfe. - Keine Reaktion! Endlich schreit der Mann: "Hilfe, Hilfe, ich ertrinke!" - Meint der eine Analytiker zum andern: "Es wurde aber auch Zeit, dass er sein Problem erkennt!" |
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Der Film ist ein Medium, das wie kein anderes Emotionen freisetzt: (Er-)Schrecken, Gruseln, Lachen und Weinen. Warum das so ist, untersucht dieses Buch aus psychoanalytischer Sicht. Das Wissen um Übertragungsvorgänge macht es Zuschauern möglich, ihre Gefühle im Kino oder vor dem Bildschirm zum Gegenstand der Introspektion zu machen und Rückschlüsse auf Bedarf und Struktur ihrer Psyche zu ziehen. Ohne solche Bewusstmachung verstehen wir nicht nur uns selbst nicht hinreichend, sondern genügen auch nicht dem Anspruch an den Kunstnutzer, seinen Deutungswinkel zu reflektieren, um dem Medium gerecht zu werden. Die gleichzeitige Berücksichtigung anthropologischer Tatsachen, psychoanalytischer Symboltheorien und filmästhetischer Überlegungen ermöglicht es diesem Buch, das Zusammenspiel von Emotionen und audiovisueller Suggestion besser einzuordnen. Dabei wird auch die Geschichte des Mediums nicht außer acht gelassen, finden sich doch gerade in den Rezeptionsdokumenten des frühen Films Beispiele für die emotionale Durchschlagskraft des Imaginären, die mit der neuen Dimension der ‚Vorstellung‘ (im doppelten Sinn) zu erklären ist. Der Autor: Dr. Gerhard Oberlin arbeitet als Freier Literatur- und Kulturwissenschaftler in Tübingen. Nach einer internationalen Laufbahn als Lehrer, Schulleiter und Fortbilder war er unter anderem Dozent für deutsche Sprache und Literatur an der Beijing Foreign Studies University und am Deutsch-Chinesischen Institut der University of Business and Economics, Beijing /China. Zuletzt Gastdozent der Hebrew University in Jerusalem. Jüngste Buchpublikationen: Goethe, Schiller und das Unbewusste (2007); Modernität und Bewusstsein. Die letzten Erzählungen Heinrich von Kleists (2007); Die letzten Mythen. Untersuchungen zum Werk Franz Kafkas (2011); Der Wahnsinn der Vernunft. Georg Büchners „Lenz“. Die Krise des Subjekts in der Moderne (2014); Delphi – das Orakel. Zentrum der antiken Welt (2015); Warum? Todesflug 4U9525 (2015); Kindheit im elektronischen Zeitalter. Eine Verteidigungsschrift (2016); Krieg im Herzen. Das Drama der ungelebten Gefühle (2016); Das unendliche Objekt – Religion und Psyche (2017). Er ist Herausgeber der Bände Argyris Sfountouris: Trauer um Deutschland. Reden und Aufsätze eines Überlebenden (2015) und Argyris Sfountouris: Schweigen ist meine Muttersprache. Griechenland – seine Dichter, seine Zeitgeschichte (2017). |
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Aus dem Archiv der SFB - Monatsangebot Sarah Kofman geht - als exzellente Kennerin sowohl des Werkes als auch der Biographie Freuds - in ihrem Buch vier wesentlichen Fragestellungen nach: Im ersten Kapitel rekonstruiert sie die biographischen Wurzeln von Freuds Buch "Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten" (1905); im zweiten Kapitel stellt sie das Verhältnis von Sprache und Witz dar; im dritten Kapitel, dem umfangreichsten, setzt sie sich kritisch mit Freuds theoretischer Konstruktion auseinander, und im vierten Kapitel gibt sie eine "feministische" Interpretation des Verhältnisses von Witz und Frau. Es wird klar, daß Freud sowohl seiner Abstammung als Jude als auch Frauen gegenüber ein sehr problematisches Verhältnis hatte. In seinem Bild der Frau schwankt er zwischen Würdigung und Erniedrigung, in bezug auf sein Judentum erscheint Freud, der das Bild des doppelköpfigen Janus für den Witz übernahm, selbst als Janus zwischen den Kulturen: Das "Witzbuch" erscheint als Versuch Freuds, einerseits die Abhängigkeit von seinen "Vätern", Fließ und Breuer, zu tilgen, andererseits seine Verbindung zum Judentum (die sich im überproportionalen Anteil jüdischer Witze niederschlägt) dadurch zu vertuschen, daß er jüdische Witze für "allgemein menschlich" und austauschbar erklärt. Die "subjektive Betroffenheit" Sarah Kofmans als Frau und Jüdin einerseits und ihr Bemühen um eine genaue Analyse des Freudschen Textes andererseits machen dieses Buch zu einer spannenden und aufschlußreichen Lektüre. Kapitel 1: AUTODAFE: Ein schlechter Spaßmacher / Freuer-Breud / Jüdisch oder römisch? / „Die Frau ist wie ein Regenschirm" // Anmerkungen Kapitel 2: TRADUTTORE, TRADITORE: Membra disiecta / Ein doppelköpfiger Janus / „And where is the Saviour?" // Anmerkungen Kapitel 3: DIE DREI SPITZBUBEN: Der Witz, das Bild, der Traum / Das Weitererzählen / Ökonomische Notwendigkeit des Dritten / „Man" lacht / Topische Notwendigkeit des Dritten als legitimierende Instanz / Gemischte Lust - oder: Man braucht immer jemanden, der kleiner ist als man selbst // Anmerkungen Kapitel 4: WORÜBER LACHT MAN? DIE FRAU UND DER WITZ: Der feindselige Witz / Der obszöne, entblößende Witz / „Ai, Waih", oder die drei Sprachen der Frau // Anmerkungen Anhang; Die wichtigsten Witztexte aus Freuds Werk „Der Witz und seine Beziehung zum Unbewußten" (1905) 175 Die Autorin: Sarah Kofman, französische Philosophin und Schriftstellerin, *14. September 1934 in Paris, †1995 (durch Selbstmord). Sarah Kofman arbeitete als Professorin am Lycée Saint-Sermin in Toulouse; 1962-70 war sie Professorin am Lycée Claude-Monet in Paris. Von 1970-88 arbeitete sie als Assistentin an der Sorbonne, unterbrochen durch verschiedene Auslandsaufenthalte und Gastprofessuren in USA, Kanada, Portugal, Niederlande und der Schweiz. |
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Aus dem KLASSISCHEN FACHANTIQUARIAT - Theodor Reik über den Witz |
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Grinstein 27080 Erste Buchausgabe der zuvor verstreut in der "Imago" und in der Zeitschrift "Die Psychoanalytische Bewegung" erschienenen Beiträge Theodor Reiks zum Thema ´Witz` mit einer auf dem Vorsatz gedruckten Widmung des Autors 'Dem Andenken meines Freundes Karl Abraham', der Lehranalytiker Reiks war. Die Beiträge des Bandes: Vorwort - Über den zynischen Witz - Die elliptische Entstellung - Zur Psychoanalyse des jüdischen Witzes - Künstlerisches Schaffen und Witzarbeit - Anspielung und Entblößung - Die zweifache Überraschung Der Autor: Theodor Reik (* 12. Mai 1888 in Wien ; † 31. Dezember 1969 in New York City ), österreichisch Psychoanalytiker jüdischer Religion; emigrierte 1939 in die USA. Theodor Reik studierte unter bedrückenden materiellen Verhältnissen in Wien Psychologie , Philosophie , Literatur- und Religionswissenschaft. 1910 machte er Bekanntschaft mit Sigmund Freud und las dessen Werk Die Traumdeutung. Freud, der sich mit dem jungen Studenten anfreundete, unterstützte bald darauf mehrere Jahre dessen Ausbildung zum Psychoanalytiker durch einen monatlichen Geldbetrag. 1912 erschien Reiks Doktorarbeit Flaubert und seine »Versuchung des heiligen Antonius«, die erste auf psychoanalytischer Grundlage stehende literaturkritische Studie. Reik arbeitete bis 1928 als Sekretär der Wiener Psychoanalytischen Vereinigung. Danach wurde er Mitarbeiter am Psychoanalytischen Institut Berlin , bis er 1933 aufgrund der nationalsozialistischen Machtübernahme zur Emigration gezwungen war. Reik floh zunächst in die Niederlande, 1938 emigrierte er in die USA . Zum Erhaltungszustand: Im Klassischen Fachantiquariat der SFB als antiquarisches Bibliotheksexemplar in gutem Zustand - mit Alters- und Gebrauchsspuren, Einband und Papier altesbedingt leicht gebräunt, der vordere Buchdeckel lose, Bibl.-St. mit Löschungsvermerk. Das andere Exemplar unbeschitten in besonders guter Erhaltung. |
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DER GALERIST - Die Kunstabteilung der Sigmund-Freud-Buchhandlung |
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Die
Preise steigen - auch am Kunstmarkt und insbesondere bei den arbeits- und
enorm energieaufwendigen plastischen Künstlerarbeiten, wenn diese in den
rar gewordenen Traditionsbetrieben für künstlerische Gießarbeiten
produziert werden. Von der beeindruckenden Rudolf Hausners sind aktuell
sehr wenige Exemplare physisch verfügbar, welche die Galerie der SFB im
Moment noch zum bisherigen Preis anbieten kann. - Ein ästhetischer Genuß,
steuerlich absetzbar - Gut angelegtes Geld! - Für registrierte StammkundInnen der SFB mit 2%
Bonus! Hausners Skulptur „Adam wohlbehütet“ ist ein künstlerisches Kleinod. Mit einer Gesamthöhe von 21 cm brilliert die Plastik durch die Dichte ihrer Gestaltung. Der detailreich geformte Kopf, dessen Höhungen und Tiefen allein durch Licht und Schatten modelliert werden, ist in sattem Mattbraun patiniert. Eine seltsame Kopfbedeckung mit Elementen aus Turban und Schiffermütze, die man auch aus Hausners bildnerischen Adam-Darstellungen kennt, umschließt den Kopf des Adam und überstrahlt ihn in hellstem Gold; - wie ein weltlicher Heiligenschein. Detais
Der Künstler:
Rudolf
Hausner, Wien 1914 – 1995. Studium von
1931 – 1936 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Ab 1936
eigenes Atelier. 1946 gründete Rudolf Hausner gemeinsam mit Edgar Jené,
Ernst Fuchs, Wolfgang Hutter und Fritz Janschka eine surrealistische Gruppe
im österreichischen Art-Club. 1959 wurde mit Rudolf Hausner die Wiener
Schule des Phantastischen Realismus gegründet. Anstelle der Einordnung zum
Surrealismus setzte sich der von Prof. Johann Muschik erarbeitete Begriff
Phantastischer Realismus bei Rudolf Hausner durch. 1965 Gastdozent, 1966
ordentlicher Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg.
Ab 1968 Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. |
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BESSER LESEN - Der Garten als Ort der Selbsterfahrung |
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”Hast du einen Garten und eine Bibliothek, Marcus Tullius Cicero (106 - 43 v. Chr.) |
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»Fast schwindlig wird einem inmitten der Schönheit der Worte, der Klänge. Eine berauschende Lektüre« Folha de São Paulo Über den alten Celestino, einst Kapitän, erzählt man sich absonderliche Geschichten: Den Kindern halten ihre Eltern die Augen zu, sobald er ihnen begegnet. Seine Seele soll er verkauft haben, und des Nachts tanze er mit dem Teufel, so wird gemunkelt. Geschichten von Grausamkeit ranken durch das Dorf, kriechen bis an die blinden Fenster von Celestinos Haus. Während die Dörfler urteilen und der Pfarrer den Kapitän zur Beichte drängt, weiß nur Celestino selbst um seine wahren Untaten. Der verwilderte Garten hinter seinem alten Haus ist für den alten Einzelgängerzum einzigen Vertrauten geworden, mit dessen Pflanzen er sich immer eingehender befaßt - und sorgt: Celestino treibt Pilze, Wurzeln und Schlingen zurück, tränkt den Boden mit Wasser und Hingabe, zieht nach Fantasie duftende Nelken, bis das Leben unter seinen Händen zurückkehrt. Doch sein entflammtes Interesse, seine Liebe zur Natur, zum Refugium seines kleinen Biotops, vermag die heftigen Bilderfluten in seinem Kopf nicht zum Stillstand zu bringen, ganz im Gegenteil ... Stimmen zu diesem Roman »Almeidas Roman ist ein literarisches Kleinod, das es schafft, die so verschiedenen Seiten eines Menschen auszuleuchten und gleichzeitig dessen schleichenden Verfall zu schildern. Man kann Im Auge der Pflanzen als einen Roman über portugiesische Geschichte lesen, aber auch als eine wunderbar poetische Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit. (...).« Eva Karnofsky, auf: SWR 2 »Ein schmaler Roman, üppig wie ein Paradiesgarten, über Dasein, Erinnerung und Verschwinden.« in: Ztschr. Annabelle »Almeida erweckt den alten Kapitän zum Leben, wie er heimkehrt und den Garten als Lebenssinn entdeckt. Wer dazu bereit ist, wird eine Sprache genießen, die außergewöhnlich ist.(...).« Irmtraud Gutschke, Neues Deutschland Die Autorin: Djaimilia Pereira de Almeida, geboren 1982 in Luanda, Angola, wuchs in Portugal auf. Sie ist promovierte Literaturtheoretikerin, Autorin und schreibt für verschiedene Zeitschriften und Magazine. Sie erhielt 2018 ein Stipendium vom portugiesischen Kulturministerium und wurde mit mehreren Preisen und Auszeichnungen geehrt, darunter der Prémio Literário Fundação Inês de Castro 2018, der Prémio Literário Fundação Eça de Queiroz 2019 und der Prémio Oceanos 2019. Almeida lebt in Lissabon. |
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Wo tanken Schriftstellerinnen ihre mentalen Kräfte auf, wo suchen und finden Sie Re-Kreation, Inspiration, wie schöpfen sie neue kreative Kraft? Erstaunlicherweise ist dies bei vielen Autorinnen ihr eigener Garten. In diesem fein illustrierten Band schildern 12 ganz unterschiedliche Persönlichkeiten, wie und auf welche Weise ihr eigener Garten für sie zu einem Ort der Nah-Erholung, der Ruhe und Inspiration wurde; sie erzählen, wie sie ihren Garten gestalte, was er ihnen gibt und wie er ihr Schaffen inspiriert. Die Berichte über üher ihre jeweiligen Gärten veranschaulichen, wie das grüne Fleckchen Erde und dessen Gestaltung die eigene Persönlichkeit widerspiegelt, wie offenbar Wechselwirkungen zwischen Garten, Natur und dem schriftstellerischen Schaffensprozess bestehen. Ein Buch voller spannender Details, Anregungen und individueller Biografien; es bietet darüber hinaus interssante Einblicke in das Leben und Wirken der AutorInnen. Der Autor: Georg Möller liebt seit Kindertagen die Flora und Fauna seiner Westerwälder Heimat, eine der schönsten Mittelgebirgslandschaften Deutschlands. Entscheidend mit dem Gartenvirus infiziert wurde er 1996 als er gemeinsam mit seinem Lebenspartner den Traum vom eigenen Garten verwirklichen konnte. |
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Der Garten ist nicht nur ein Ort sinnlicher Genüsse, in dem sich friedliche Blumisten an Rosen und Schnittlauch freuen, sondern auch Stätte geheimer floraler Ausschweifungen und schwärzester Gefühle. »Was wissen wir schon von den Kampfversammlungen der Gladiolen …«, fragt Paulus Böhmer. Und was von den geheimen Brautbetten, in die Carl von Linné die Blumen legte? Rausch und Rache, die heiklen Nachbarn, sind das Leitmotiv der vierten Literarischen Gartenlust - und der Garten erweist sich darin als ein irdisches Paradies, aus dem man im Handstreich vertrieben werden kann. Der auch handwerklich fein gemachte Band versammelte Texte bekannter und weniger bekannter AutorInnen, dazu viele schwar-weiß Fotos und Illustrationen. Die Herausgeberin: Elsemarie Maletzke, geboren in Schotten, im oberhessischen Vogelsberg, ist freiberufliche Autorin und Journalistin. Sie hat mehrere Biographien englischer Schriftstellerinnen verfaßt: "Die Schwestern Bronte", "George Eliot" und "Jane Austen". Zudem ist sie Autorin diverser Reisebücher und des Romans "Miss Burney trägt Grün" und regelmäßige Herausgeberin der "Literarischen Gartenlust". |
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SFB-Vinothek - Schwarztraubers Probierpaket "Das gönn` ich mir" |
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Sommergrüße aus der Pfalz - Beste BIO-Weine zu den Originalkonditionen der Winzerfamilie bei der SFB: In diesem befristet erhältlichen Probierpaket "Das gönn` ich mir" erwaarten Sie je eine Flasche (á 0,75 l) der folgenden Tropfen: (Die detaillierte Beschreibung der einzelnen Sorten finden Sie über die Verlinkung) |
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SFB - MEHR als Bücher |
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Auf SFB-Online, der Internetseite für die Literaturen der Psychoanalyse und Kulturwissenschaften im Netz, findet sich neben dem Onlineshop mit über 2.000.000 lieferbaren Büchern und Medien zahlreiche weitere Rubriken, etwa unsere beiden Fachantiquariate, die Kunstabteilung und das Newsletterarchiv. |
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Ausgehend von der Erkenntnis, daß in einer Analysesituation der Analytiker und der Patient es nicht vermeiden können, sich gegenseitig zu beeinflussen, selbst - und gerade - wenn beide schweigen, folgert die Autorin, daß man auch bei erfolgreichen Analysen nicht sicher sein kann, ob der Fortschritt mit den bewußt eingesetzten Techniken oder aber mit Aspekten in der Interaktion zusammenhängen, die einem nicht bewußt geworden sind. Deshalb unterscheidet sie zwischen einer Theorie der Technik, die sich auf das bezieht, was der Analytiker bewußt oder mit Absicht macht, und einer Theorie des therapeutischen Handelns, die sich mit dem beschäftigt, was in der psychoanalytischen Interaktion heilend wirkt, unabhängig von Technik oder theoretischer Ausrichtung. Ihr besonderes Augenmerk richtet die Analytikerin auf die affektive Dimension der Beziehung und die unbewußte Kommunikation. Wenn diese Dimensionen der Interaktion, die häufig ›jenseits der Wörter‹ liegen und nur über die Gegenübertragung zugänglich werden, ausdrücklich als therapeutischer Angelpunkt begriffen und daher zum Thema des analytischen Prozesses gemacht werden, können die Grenzen der psychoanalytischen Praxis erweitert werden, und es kann ein förderliches Umfeld für eine einzigartige Intimität und Sicherheit geschaffen werden. Die Fallbeispiele zeigen, daß es sogar möglich ist, mit Patienten, die Opfer von Gewalt und sexuellem Mißbrauch wurden und die lange Zeit unter panischer Angst litten und zynisch und verzweifelt waren, psychoanalytisch so zu arbeiten, daß ihre Hoffnungen und ihr Begehren wieder erwachen. Inhalt: Danksagung - Einführung - Das Erwachen des Begehrens - Interaktion jenseits der Wörter - Die „intime Grenze" - Über die Frage der Analysierbarkeit - Die Struktur des psychoanalytischen Engagements - Gefahren des Widerstands in der Gegenübertragung - Der konstruktive Gebrauch der Gegenübertragung - Spielerische Interaktion - Die Rolle der Begegnung im Prozeß des Durcharbeitens - Mißbrauch und Begehren // Nachwort, Bibliographie, Sach- und Personenverzeichnis Die Autorin: Darlene Bregman Ehrenberg war Lehranalytikerin und Supervisorin am William Alanson White Institute, New York, und dort betreibt sie auch ihre Privatpraxis. Sie hat zahlreiche Aufsätze veröffentlicht und Vorlesungen über die Technik der Psychoanalyse gehalten. Außerdem ist sie Mitherausgeberin von Contemporary Psychoanalysis und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats von Contemporary Psychoanalysis Books. Lieferbarkeitshinweis: Bei der SFB als ein verlagsfrischer und folienverschweißter Archivbestand zum Angebotspreis; beim Verlag vergriffen. |
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TagungskalenderUnser überregionaler Kalender zu Tagungen, Konferenzen und Symposien aus dem Bereich der Psychoanalyse |
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