Novitätenschau Psychoanalyse / Kulturwissenschaften - Juni 2022 |
||||||||||||||||||||||||||||||
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau, die Juni-Ausgabe der ›Novitätenschau Psychoanalyse und Kulturwissenschaften‹ stellt aktuelle Neuerscheinungen und wichtige Grundlagentitel zur psychoanalytischen Behandlungstechnik und zu der Frage vor, wie sich das spezifisch Psychodynamische in der Ausbildung junger AnalytikerInnen wohl vermitteln läßt. Neue Bücher zum Thema Scham und interessante Arbeiten über die Mitarbeiterinnen Anna Freuds im Londoner Exil sowie weitere historisch höchst aufschlußreiche Beiträge schließen sich an, flankiert von einem hochkarätigen, spannenden und gut recherchierten Krimi, der in Paris, Mai 1940, spielt .- Wunderbare Arbeiten der Künstlerin Antje Wichtrey zu den Artikeln der Menschenrechte bietet diesmal unser GALERIE-Angebot. Warum wir
europäisch geprägten Menschen uns vor dem NICHTS dermaßen ängstigen, erhellt der 2019
ins NICHTS übergegangene große Literaturwissenschaftler, Philosoph und
Freud-Kenner Ludger Lütkehaus
(1934-2019) in seiner grandiosen Arbeit NICHTS. - Absolut nicht nichts ist
hingegen unser prickelndes BIO-Wein-Angebot: Feine Sommerweine und ein
edler Winzersekt, die jede Lesestunde oder Ihr Sommerfest beflügeln
werden. |
||||||||||||||||||||||||||||||
In dieser Ausgabe
|
||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||
Der kurze Weg zur SFB: Bestelltelefon (Inland) 0800 588 78 30
|
||||||||||||||||||||||||||||||
Zum Start: KOMPENDIUM PSYCHOTHERPIE - aktualisierte Auflage |
||||||||||||||||||||||||||||||
Jetzt in einer aktualisierten und erweiterten Neuauflage verfügbar: Dieses bewährte Repetitorium ist mehr als eine systematische Wiederholung von Wissen mit dem Ziel, die Approbationsprüfung gut vorbereitet zu bestehen. Das Manual bietet darüber hinaus auch eine methodische Anleitung zur Prüfungsvorbereitung und vermittelt konkrete Anregungen für den Umgang mit Klausurfragen in der Prüfungssituation. Das Repetitorium orientiert sich dabei an den Gegenstandskatalogen des IMPP und den Anforderungen der aktuellen Klausuren. Die maßgeblichen Examensinhalte werden ausführlich und prägnant dargestellt. Besonders relevante Inhalte sind als solche hervorgehoben und werden in ausführlichen Praxisbeispielen veranschaulicht. Damit ist Das Repetitorium zugleich hilfreiches Lernwerkzeug und praxisorientiertes Kompendium, welches nicht nur vor, sondern auch nach der erfolgreichen Approbation dem Psychologischen Psychotherapeuten und dem Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten gute Dienste leistet. - Die vierte, erweiterte und aktualisierte Auflage des Repetitoriums bietet zahlreiche Neuerungen: - Neue ausführliche Kapitel zur Systemischen Therapie
und zur Gesprächspsychotherapie |
||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||
WENN DER GROSCHEN FÄLLT: Denken / Begreifen / Spüren im psa Prozess |
||||||||||||||||||||||||||||||
Wie gelingt die Befähigung zu dezidiert psychoanalytischem Denken - Läßt sich diese Befähigung ´erlernen`? Die AutorInnen dieses Readers versuchen in ihren jeweiligen Beiträgen, Grundsätzliches und auch flankierende Aspekte für eine gelingende Entfaltung einer psychodynamischen Therapiehaltung zu be- und zu umschreiben; es wird zudem der Stellenwert einer fortwährend besorgten Selbsterfahrung der Analytikerin, des Analytikers betont.. Um die Dynamik von psychischen Prozessen zu konzeptualisieren, greifen die Beitragenden auf die Modelle von Konflikt, Struktur, Trauma, Entwicklung und Mentalisierung zurück. Über das Verstehen und Interpretieren von unbewussten Prozessen nähern sie sich Dialogformen und dem intersubjektiven Zusammenspiel in der therapeutischen Beziehung, um sich in einem abschließenden Exkurs in Kapitel V auch mit Fragen des psychodynamischen Denkens in Kunst, Kultur und Gesellschaft zu befassen. Inhalt - Vorwort Teil I: Zur Entfaltung einer psychodynamischen Therapiehaltung: Silvia Schneider: Für eine nichtwissende Haltung offen sein / Edith Püschel: Sich auf das Hören einlassen / Werner Pohlmann: Der Bewegung des Seelischen folgen / Tilman Watzel: Beziehungsmuster erleben und erkennen. Teil II: Der Stellenwert der Selbsterfahrung in der psychodynamischen Ausbildung und Praxis: Annekathrin Bergner und Gerald Kurz: Selbsterfahrung in der Ausbildung tiefenpsychologischer Psychotherapeuten / Edith Püschel und Hans-Werner Rückert: Szenen der Selbsterfahrung / Amely Wahnschaffe: Potenziale der Gruppenselbsterfahrung für die Entwicklung eines therapeutischen Selbstverständnisses / Jann E. Schlimme: Über die »verletzten Heiler«. Krisen- und Genesungserfahrungen von Therapeuten / Günter Heisterkamp: Zur Freude im psychotherapeutischen Werk Teil III: Die unbewusste Dynamik von psychischen Prozessen konzeptualisieren lernen: Günter Gödde: Mit unbewussten Konflikten arbeiten / Nina Scherg: Sich an der Struktur orientieren / Peter Theiss-Abendroth: Trauma – das Undenkbare denken lernen / Inge Seiffge-Krenke: Entwicklungspsychologisch denken / Ulrich Schultz-Venrath: Mentalisieren im therapeutischen Prozess / Felix Brauner: Strategien der Emotionsregulierung einschätzen lernen Teil IV: Unbewusste Prozesse verstehen und interpretieren: Günter Gödde und Jann E. Schlimme: Annäherung an eine psychodynamische Interpretationslehre / Petra Schulze Wilmert: Vom Kritzel zum Selfie. Grundlagen für die Interpretation der kindlichen Bildsprache / Heinrich Deserno: Vom Traum her psychodynamisch denken und interpretieren / Michael Klöpper: Die Bedeutung intersubjektiver und impliziter Prozesse in der psychodynamischen Psychotherapie / Dieter Rau-Luberichs: There is no such thing as a patient. Zur Psychodynamik des Körperselbst Teil V: Psychodynamisches Denken in Literatur, Musik, Film, Gruppendynamik und Kulturtheorie: Hilde Kronberg-Gödde: Das Porträt eines Verantwortungslosen in Francesca Melandris Roman Alle, außer mir / Gabriele Dorrer-Karliova: Das Folgen und die Folgen, wichtige Gestaltungsmerkmale in der Musik und im psychodynamischen Denken / Michael Over: Psychoanalyse und Film. Szenisches Verstehen von Filmerfahrungen / Markus Schirpke: Gruppendynamisch verstehen .... / Anne Mauritz: Das koloniale Echo der »Urhorde«. Von der Entfremdung zur Resonanz Teil VI: Psychodynamische Psychotherapie im gesellschaftlichen Kontext: Martin Altmeyer: Das Selbst, der Andere und die soziale Welt »da draußen«. Dreiecksbeziehungen in der modernen Psychoanalyse / Ruth Großmaß: Psychodynamisches Verstehen und politisches Handeln / Ralf T. Vogel: Die existenzielle Begegnung. Lernen aus der Psychotherapie in pandemischen Zeiten / Hans-Jürgen Wirth: Wie umgehen mit populistischen Äußerungen im Behandlungszimmer? / Rüdiger Eschmann: Wie können wir in der Umweltkrise abstinent bleiben? / Annika Huhn: PROTHEGE – ein Therapieprojekt für Geflüchtete |
||||||||||||||||||||||||||||||
Mit dem Patienten fühlen, über den Patienten nachdenken: Das Buch des italienischen Psychoanalytikers thematisiert die psychoanalytische Behandlung unter dem Blickwinkel der Einfühlung. Hierdurch gelingt es, bis zum Kern der Patient-Therapeut-Beziehung vorzudringen. Mit dem Patienten fühlen, über den Patienten nachdenken: Bolognini beschäftigt sich seit dreißig Jahren mit der »Einfühlung«, einem der bedeutsamsten, aber auch einem der schwierigsten und kontrovers diskutierten Begriffe in der jüngeren Geschichte der Psychoanalyse. In diesem Buch untersucht Bolognini die philosophischen Ursprünge, und er verfolgt seine Entwicklung bei Freud und den ersten Psychoanalytikern bis zu seiner Aufwertung in den fünfziger Jahren, die mit einer neuen Auffassung der Gegenübertragung einherging. Er stellt hierzu Überlegungen an, die zum Kern des Beziehungsgeschehen zwischen Therapeut und Patient führen. Inhalt Einführung: Modelle, Harmonie und Zusammenhang der Psychoanalyse Erster Teil: Eine historische Rekonstruktion: 1. Die romantische Einfühlung - 2. Freud und die Einfühlung - 3. Die Pioniere - 4. Die fünfziger Jahre: Die Wiederentdeckung der Einfühlung - 5. Die Klein’sche und post-Klein’sche Auffassung der Einfühlung - 6. Ein italienischer Beitrag: Savo Spazàl und die »vergleichende Analyse« Zweiter Teil: Eine zeitgenössische Perspektive: 7. Die innere Haltung des Analytikers: Analyse mit dem Ich und Analyse mit dem Selbst - 9. Einfühlung und Miterleben: Eine notwendige Unterscheidung - 10. Der gutmütige Analytiker und der gute Analytiker: Einfühlung und Hass bei der Gegenübertragung - 11. Einfühlung und »Empathismus« - 12. Die Einfühlung und das Unbewusste - 13. Einfühlung und Fusionalität - 14. Natürliche Einfühlung und psychoanalytische Einfühlung Schlussbetrachtungen: Der Abschied des Herrn Piero - Eine Stunde mit Herrn Piero Der Autor: Stefano Bolognini, Dr. med., arbeitet als Psychiater und Psychoanalytiker. Seit 2002 ist er Mitglied des europäischen Herausgebergremiums des International Journal of Psychoanalysis. Seit 2009 ist er Präsident der Società Psicoanalitica Italiana und seit 2013 hat er das Präsidentenamt der International Psychoanalytic Association inne. Seine Aufsätze zur Einfühlung, Gegenübertragung und inneren Einstellung des Analytikers erscheinen in den wichtigsten internationalen Zeitschriften. |
||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||
SFB - Aus dem Klassischen Antiquariat: Vom Vorbewußten |
||||||||||||||||||||||||||||||
Grinstein 33750; Marinelli 85; Erste deutsche Ausgabe und erste Übersetzungsarbeit von Anna Freud in Buchform. Aus dem Geleitwort Sigmund Freuds zu dieser interessanten Arbeit »Das vorliegende Buch des Dr. Varendonck enthält eine bedeutende Neuheit und wird mit Recht das Interesse aller Philosophen, Psychologen und Psychoanalytiker erwecken. Es ist dem Autor in jahrelangen Bemühungen gelungen, jener Art von phantasierender Denktätigkeit habhaft zu werden, welcher man sich während der Zustände von Zerstreutheit hingibt und in die man leicht vor dem Einschlafen oder bei unvollkommenem Erwachen verfällt. (...) Manche Punkte in der Psychologie des Traumes und der Fehlleistungen finden durch die Beobachtungen von Dr. Varendonck eine sichere Erledigung.« (Aus dem Geleitwort von Sigmund Freud) Aus dem Vorwort des Autors: ›Das Ziel, das ich mir in dieser Arbeit gestellt habe, ist die Aufdeckung der Mechanismen des vorbewußten, phantasierenden Denkens. Inwieweit dieser Versuch erfolgreich ist, überlasse ich dem Leser zur Beurteilung.‹ Inhalt - Einleitung: Die zwei Arten des Denkens Analytischer Teil: I. Kapitel: Die Entstehung der Gedankenketten // II. Kapitel: Inhalt der Gedankenketten - 1. Das Denken in Bildern und das Denken in Worten - 2. Fragen und Antworten - 3. Die Strömung der Erinnerungstätigkeit - 4. Irrtümer und Absurditäten: a) Die Sprunghaftigkeit; b) Die Unmöglichkeit eines Rückblickes im vorbewußten Denken; c) Das Vergessen // III. Kapitel: Der Abschluß der Gedankenketten: 1. Das Erwachen - 2. Zensur und Verdrängung Synthetischer Teil Schlußwort - Über die Bedeutung der Tagträume // Literaturverzeichnis Zum Erhaltungszustand: Das Klassischen Fachantiquariat verfügt von dieser grundlegenden Arbeit Varendoncks derzeit zwei Exemplare der Erstausgabe in der besseren Bindevariante in Halbleinwand; innen jeweils frisch, ohne Anmerkungen, Anstreichungen, das Papier altersbedingt leicht nachgedunkelt; die Einbände gut mit recht geringen alters- und gebrauchsbedingten Spuren. Alternativ gibt es ein weiteres Exemplar mit etwas erkennbareren Gebrauchsspuren und leichter Bestoßung an den Buchkanten; auch dieses ohne störende Anmerkungen, Anstreichungen o.ä. . Insgesamt je gute und sammelwürdige Exemplare dieser interessanten Arbeit. |
||||||||||||||||||||||||||||||
›Die MASKE DER SCHAM‹ (Léon Wurmser) - Eine erweiterte Sicht |
||||||||||||||||||||||||||||||
In den zur Leitkultur geadelten und als Dialogermöglicher vermarkteten ´Sozialen` Medien finden viele ihrer NutzerInnen, daß andere sich unbedingt schämen sollten: Großkonzerne, politisch Andersdenkende, unfähige PolitikerInnen der jeweiligen Gegenseite, Dicke, Hässliche - kurzum: Genaugenommen eigentlich all jene, die nicht so denken wie ich! - Früher wollte man mit Andersdenkenden diskutieren, mittels von Argumenten überzeugen - oder überzeugt werden. Heute gehört es im Mainstream zu den Selbstverständlichkeiten, unliebsame Positionen und Argumente zu überschreien, diese nicht zu Wort kommen zu lassen, felsenfenst auf seiner jeweiligen Auffassung zu beharren, an der es nichts zu rütteln gibt. Für den renommierten Kulturwissenschaftler Pfaller hat dieses kollektiv praktizierte Verhalten durchaus etwas mit der Scham zu tun. Denn bei bei ihr muss ja immer etwas weg: Wer meine besseren Argumente nicht versteht und annimmt, wird schnell zum hoffnungslosen Fall; er/sie sollte sich für die eigene Ignoranz und Unbedarftheit schämen, am besten im Boden versinken .... In seinem seinem neuen Buch untersucht Robert Pfaller die Hintergründe dieses Phänomens. Er widerspricht dabei den zwei am häufigsten vertretenen Auffassungen - Pfaller spricht gar von ´Hauptirrtümer` bezüglich der Scham - : erstens der These der Kulturanthropologen, dass in Schamkulturen Menschen ihr Verhalten an den Meinungen der anderen orientieren. Und zweitens der im Umfeld der Psychoanalyse vertretenen Position, nach der Scham in einem »Idealungenügen« begründet sei, Menschen sich also aufgrund von Minderwertigkeitsgefühlen schämten. Beide Auffassungen sucht der Autor in seinem Buch zu realitivieren und stellt alternative und erweiterte Modelle vor, die Menschen helfen können, sich aus den leidvollen Zuständen der Scham zu befreien. Denn es hilft hier nicht, auf der Oberfläche mögliche Quellen für Scham durch Banalisierung und das ´Antrainieren` veränderter Sichtweisen zum Versiegen zu bringen, wenn etwa im Wege der ´Ersatzhandlung` die Anmutung von Barbiepuppen modifiziert oder dickere Models auf die Laufstege geschickt werden. Infantile Pseudo-Lösungsstrategien, die durch Modelierung und inszenierte Aufhübschung den realen Konflikt im Gegenteil gerade verleugnen und fortbestehen lassen. Auch bei der Betrachtung dieses Themas liegt Pfallers Stärke einmal mehr » ... in seiner Fähigkeit, paradoxen Entwicklungen unserer Zeit auf die Spur zu kommen und sie auf einen treffenden Begriff zu bringen.«, wie Konrad Paul Liessmann meint. Der Autor: Robert Pfaller, geboren 1962, studierte Philosophie in Wien und Berlin und ist nach Gastprofessuren in Chicago, Berlin, Zürich und Straßburg Professor für Kulturwissenschaften und Kulturtheorie an der Kunstuniversität Linz. Von 2009 bis 2014 war er Professor für Philosophie an der Universität für angewandte Kunst Wien. |
||||||||||||||||||||||||||||||
Was ist gemeint, wenn eine(r) sagt, „Ich schäme mich.“? In diesem Buch versucht der erfahrene Psychotherapeut und Autor die Unterscheidung zwischen natürlicher Scham und ´angelernten` Formen des Beschämtseins und des Beschämens. Das Buch ist nicht nur als eine anregende Lektüre für PsychotherapeutInnen gedacht; es bietet auch interessierten Laien einen willkommenen Anlass, sich auf informative Weise mit dem Phänomen Scham zu befassen. Der Autor lädt ein, mit ihm darüber nachzudenken,zu fühlen, zu hören und zu sehen, was Scham ausmacht. Der Autor: Dr. med. Johann Schneider, Jahrgang 1951, ist Lehrender Transaktionsanalytiker em., Berater, Coach und Supervisor Er ist Arzt für Neurologie und Psychiatrie, Psychotherapie und Facharzt für Psychotherapeutische Medizin. In seiner beruflichen Arbeit war er nach seinen Facharztausbildungen und seinen Tätigkeiten als Oberarzt und leitender Oberarzt in der Psychosomatischen Medizin ab 1989 als ärztlicher Psychotherapeut in eigener Praxis in Soltau. - Im Mai 2021 ehrte ihn die Deutschen Gesellschaft für Transaktionsanalyse (DGTA e.V.) für sein Lebenswerk für die Transaktionsanalyse. |
||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||
GESCHMEIDIGER ÜBERGANG: Vom Heerespsychologen mit NSDAP-Parteibuch zum Psychologen-Funktionär in der BRD |
||||||||||||||||||||||||||||||
Ein interessantes Thema - ein unglücklich gewählter Buchtitel: Von welcher Deutungssicht aus läßt sich von dem ´Scheitern` eines Mannes reden, der als Reaktionär und späteres NSDAP-Mitglied dem Nazi-Regime dienstbeflissen zuarbeitete, die Kriegswirren körperlich unbeschadet hinter sich brachte, kurz nach dem Krieg bereits wieder als eloquenter Psychologe und Verbandsfunktionär in Amt und Würden war und als anerkannter, gut versorgter westdeutscher Repräsentant 1965 in Köln friedlich entschlummerte? Wer war Max Simoneit? Johann Max Simoneit, (1896 in Ostpreußen; † 2. Februar 1962 in Köln) war ein deutscher Militärpsychologe im Rang eines Hauptmanns bei der Reichswehr und Wehrmacht. Er meldete sich 1914 als Kriegsfreiwilliger, bestand 1918 seine Lehrerprüfung und studierte neben seiner Lehrertätigkeit Psychologie an der Albertus-Universität Königsberg, wo er 1922 zum Dr. phil. promoviert wurde. Er gab den Lehrerberuf auf und war von Anfang Oktober 1923 bis 1927 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der psychologisch-pädagogischen Abteilung der Universität Königsberg. Simoneit trat 1927 als Heerespsychologe in die Reichswehr ein und leitete ab 1930 die zentrale psychologische Prüfstelle für Offiziersanwärter, dem Psychologischen Laboratorium beim Reichskriegsministerium. Von 1934 bis 1942 gab Simoneit die Zeitschrift "Soldatentum" heraus. Simoneit war maßgeblich daran beteiligt, die erste Diplomprüfungsordnung für Psychologen an den Universitäten Deutschland zu etablieren (1941 ) - 1942 habilitierte er sich an der Universität Göttingen mit der Schrift "Beiträge zur Charakterologie des Wollens"; im selben Jahr trat er in die NSDAP ein. Nach dem Krieg war Simoneit kurzzeitig im Umerziehungslager (Internierungslager Neuengamme) und begann nach der Entlassung sogleich und unangefochten wieder als Psychologe zu arbeiten. Er engagierte sich vorderer Front und gehörte 1947 zu den Mitbegründern des Berufsverbandes Deutscher Psychologen, Nach einem Spruchkammerverfahren wurde er 1948 im Rahmen der Entnazifizierung als entlastet eingestuft. Simoneit trat in die SPD ein und wurde Ortsvorsitzender der Partei in Silberstedt. Von diesem Posten trat er 1949 zurück, da gegen ihn ein Ausschlussverfahren wegen seiner Militärpublikationen lief, weshalb seine Mitgliedschaft bis August 1951 ruhte. (Text auf der Basis des Wikipedia-Artikels) Zu diesem Beitrag Zum ministerialen und militärischen Führungspersonal während der Zeit der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gehörte Max Simoneit als fanatischer Vertreter eines, durch Kultur vergeistigten, »deutschen Soldatentums«. Seine Einlassungen zum Thema »Soldatentum« und seine Biografie scheinen geeignet, das Weiterleben der inneren Einstellungen nach 1945 sichtbar zu machen und an einem Beispiel zu erhellen. - Wer war dieser Mann und wie ist er zu dem Akteur unter den Nazis der geworden, der er war? (Aus dem Klappentext) Inhalt I. Vorwort / II. Einleitung / III. Theoretische Aspekte der Methode / IV. Die Quellen und das Problem mit den Erinnerungen / V. Sozialgeschichtlicher Kontext / VI. Die Frontkämpfer-Generation und ihre Folgen / VII. Der »Biograf«, sein Protagonist und das Material - eine psychodynamische Szene / VIII. Biografische Fragmente zu Max Simoneit aus der Zeit vor 1927 / IX. Das Psychologische Laboratorium im Reichswehrministerium / X. Die Jahre 1927 bis 1942: Simoneit im Netzwerk des Nazi-Regimes / XI. Simoneits Rollenwechsel — vom Militärpsychologen zum Soldaten / XII. Aspekte des Entnazifizierungsproblems / XIII. Max Simoneits »Entnazifizierung« - er bleibt ein »Kämpfer« / XIV. »Abschied vom Soldatentum« - Simoneits unveröffentlichte Kriegserlebnisse / XV. Nachwort und Fazit / XV Anhang - Literatur / Dank / Personenregister / Funktionenregister Der Autor: Gerhard WIttenberger, Dr. phil., ist Psychoanalytiker am Alexander-Mitscherlich-Institut Kassel. Außerdem ist er als Supervisor, Gruppenanalytiker und Balintgruppenleiter tätig, er arbeitet in eigener Praxis in Kassel und publizierte zur Geschichte der Psychoanalyse, vor allem zum »Geheimen Komitee« Sigmund Freuds. .... Willkommen in der jungen Bundesrepublik - Dienstbeflissen, emsig, unangefochte und allseits anerkannt setzte Simoneit nach dem Krieg seine Arbeit unbekümmert fort, wie die u.g. Schrift, welche bis heute bei Springer käuflich erwerbbar ist, zeigt: |
||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||
Christiane Ludwig-Körner schildert in diesem Buch das Leben und Wirken einiger Mitarbeiterinnen der von Anna Freud und Dorothy Burlingham aufgebauten und geleiteten Kriegskinderheime: Alice Goldberger, Sophie und Gertrud Dann, Manna Friedmann, Anneliese Schnurmann und Hansi Kennedy. Als junge jüdische Frauen waren sie ihrerseits nur knapp dem Holocaust entkommen und widmeten sich im englischen Exil Kindern, denen das gleiche Schicksal widerfahren war. Unter dem gemeinsamen Dach der »War Nurseries« boten die selbst Vertriebenen den Kindern eine Heimat und verwirklichten so das den in Not geratenen Menschen zugewandte Anliegen der Psychoanalyse: trotz aller zugefügten traumatischen Erfahrungen ihre jeweiligen Entwicklungs- und Reifungsprozesse an- und aufnehmen zu können, getragen von stabilen Bindungen, die ihnen die psychoanalytishe Heimfürsorge anzugedeihen versprach. Inhalt - Vorwort I. Zur Geschichte: Von der Edith-Jackson-Kinderkrippe zu den War Nurseries II. Mitarbeiterinnen in den War Nurseries: 1. Alice Goldberger - Mutter der >Lingfield-House-Kinder< - 2. Sophie und Gertrud Dann - Heimat für die Kinder aus Theresienstadt - 3. Manna Friedmann - Als Überlebende das Überleben anderer sichern - 4. Anneliese Schnurmann - Wandlerin zwischen Welten - 5. Ilse Hellmann - »From War Babies to Grandmothers« - 6. Hansi Kennedy - Ein Leben für die Hampstead Child Therapy Clinic III. Anna Freud - Verwobenheit von Leben, Wirken und Forschen Literaturverzeichnis / Abbildungsnachweise / Namenregister /Sachregister Die Autorin: Christiane Ludwig-Körner, Prof. Dr. phil. habil., Dipl.-Psychologin, Psychoanalytikerin (Lehranalytikerin und Supervisorin, DPG, IPV, DGPT), Ausbildungen als Gesprächs-, Verhaltens-, Familien- und Gestalttherapeutin. |
||||||||||||||||||||||||||||||
Zu diesem Buch - Schätzungen zufolge überlebten etwa 180.000 zwischen 1935 und 1944 geborene jüdische Kinder den Holocaust. Einige waren versteckt oder mit Kindertransporten in Sicherheit gebracht worden, andere wurden von alliierten Truppen aus Konzentrationslagern befreit. Nach 1945 ging man davon aus, sie würden das Erlebte rasch überwinden oder schlicht vergessen, schließlich hätten sie ja »Glück« gehabt. Ihre Erinnerungen galten als weniger authentisch; in der Forschung spielten sie lange nur eine marginale Rolle. Erst in den letzten Jahren haben sie Anerkennung als Überlebende und Zeuginnen gefunden. In ihrer beeindruckenden
Studie folgt Rebecca Clifford diesen sehr jungen Überlebenden auf
ihren Wegen aus den Trümmern des Krieges ins Erwachsenenalter. Im
Mittelpunkt steht dabei die Frage: Wie können Menschen ihrem Leben einen
Sinn abgewinnen, wenn sie nicht wissen, woher sie kommen? Wenn sie die
Angehörigen verloren haben, die ihnen dabei helfen könnten, ihre
fragmentierten Kindheitserinnerungen einzuordnen? Clifford wertet
Archivmaterial und Oral-History-Interviews aus und bringt unerwartete und
schockierende Geschichten ans Licht. Die Autorin - Rebecca Clifford, geboren 1974 in der kanadischen Provinz Ontario, promovierte an der Oxford University und ist Professorin für Modern European History an der University of Swansea in Wales. |
||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||
SFB-Krimicouch: PARIS, Mai 1940: Morde am Tag, als die Deutschen kamen |
||||||||||||||||||||||||||||||
»Grandios!« The Sunday Times
In dieser unübersichtlichen Situation wird Inspecteur Éduard Giral, Veteran und als junger Mann traumatisiert durch den Horror, den er auf den Schlachtfeldern des I. Weltkrieges erleben mußte und der sein weiteres Leben geprägt hat, an den Gare d'Austerlitz gerufen. Vier Polen wurden von Bahnarbeitern in einen abgestellten Güterwagen tot aufgefunden, jämmerlich umgebracht mit Giftgas. Am Tatort, etwas abseits aufgereiht, werden Giral und seine verängstigten Flic finster beäugt von deutschen Soldaten, ihre MPs im Anschlag. Am folgenden Tag passiert zweierlei: Giral wird an den Ort eines tragischen Doppelselbstmordes gerufen - ein Exilpole und dessen kleiner Sohn haben sich in die Tiefe gestürzt -, und er findet bei seiner Rückkehr in seine Dienststelle den Major Hochstetter auf seinem Bürostuhl vor. Der sei ab sofort sein Verbindungsoffizier und erwarte, über die gerade angelaufenen Mordemittlungen exakt im Bilde gehalten zu werden. Bald wird klar: Es scheint eine Verbindung zwischen den Morden am Bahnhof und dem Selbstmord zu geben, denn zumindest zwei der Toten stammten aus der gleichen Stadt: Bydgoszcz (Lemberg) in Polen. Giral sucht seinen Vorgesetzten (mit dem ihm eine dunke Geschichte verbindet) davon zu überzeugen, dass in den beiden Fällen allem Anschein ein Zusammenhang bestehe, und bald muß er sich auch mit insistierenden Deutschen in Uniformen herumschlagen, Angehörige der Gestapo und der SS (die zu dieser Zeit auf Weisung aus Berlin nicht in Paris sein durften) - mischen mit. Major Hochstetter, spitzfindig-intelligent, zieht im Hintergrund die unsichtbaren Strippen und scheint Giral für eigene Zwecke zu instrumentalisieren, weshalb er ein wachsam-schützendes Auge auf den eigensinnigen Inspektor hat; Hochstetter deutet Giral an, daß es unter den verschiedenen Guppen der Deutschen erbitterte Machtkämpfe, Konkurrenzen und Kompetenzrangeleien gebe, die unter anderem auch mit den unterschiedliche Auffassungen zu den Kriegszielen- und -methoden zusammenhängen. Noch hat zu diesem Zeitpunkt der Überfall auf Rußland nicht stattgefunden - und in einer gewissen Weise scheinen die Pariser Morde damit in einem Zusammenhang zu stehen. .... Als unvermittelt Girals Sohn Jean-Luc die Szene betritt, den Sohn, der seinen Vater für einen Opportunisten und Feigling hält und den Giral als Fünfjährigen verlassen hatte, spitzen sich die Ereignisse zu. Jean Luc will unbedingt in den Französischen Widerstand, zur Résistance, und er muß dafür aus der besetzten Stadt kommen. - Ein multidimensionales Überlebensschach beginnt für Giral: mal mit der einen, mal mit der anderen der beteiligten Gruppen muß er (schein)paktieren, um seinen Sohn irgendwie aus der Schusslinie zu schaffen, zudem seinen Job als Polizist machen und gleichzeitig die Morde aufklären. - Am Tag, als Adolf Hitler sich klammheimlich in der Stadt aufhält und am frühen Morgen unerkannt in rasender Fahrt seine Besichtigungstour durch Paris unternimmt, kulminieren die Ereignisse .... Der Autor: Chris Lloyd studierte Spanisch und Französisch, lebte über 20 Jahre in Katalonien, später in Grenoble, im Baskenland und in Madrid, wo er Englisch unterrichtete und für einen Schulbuchverlag sowie als Reiseschriftsteller arbeitete. Heute lebt er als Übersetzer und Schriftsteller in Südwales. |
||||||||||||||||||||||||||||||
Aus dem KLASSISCHEN FACHANTIQUARIATT - Homo homini lupus |
||||||||||||||||||||||||||||||
Im Sommer 1912 publizierte der Hamburger Reformpädagoge und Pazifist Wilhelm Lamszus mit seinem Roman „Das Menschenschlachthaus“ eine eindringlich, verstörend wirklichkeitsnahe Vorausschau auf den industrialisierten Zukunftskrieg. Eindrucksvoll führt er darin die gewaltige Tötungsmaschinerie des Ersten Weltkrieges mit ihren enormen Zerstörungskapazitäten vor Augen und schildert den Grabenkrieg mit seinen starren Fronten, Minenfeldern und den gegenseitigen Giftgasangriffen. Das Buch, von Nationalisten und Militaristen bekämpft, löste einen Skandal aus. Lamszus sah sich Verfolgungen ausgesetzt, weil er dem von vielen angebeteten Kriegsgott die Maske vom Gesicht riss und ihn als Menschheitsmörder entlarvte. Die Fortsetzung, bereits 1914 druckreif, erschien 1919 unter dem Titel „Das Irrenhaus“ mit einem Vorwort von Carl von Ossietzky. Seither haben Lamszus‘ „Visionen vom Krieg“ weltweit über achtzig Auflagen erreicht. Fesselnd geschrieben, ohne jedweden Ballast, ist sein Werk ebenso universell wie zeitlos und warnt vor der Hölle des Krieges. Aus dem Vorwort des Autors zur Ausgabe aus dem Jahr 1923 "Als ich im Jahre 1912 dieses Buch veröffentlichte, standen wir noch weit vom Schuß. Das große Debakel lag in der Luft. Aber wir hielten unser Schicksal noch in der Hand. Denn unsere Speicher waren gefüllt. Unsere Maschinen stampften den Boden und schleuderten Schätze. Unsere Schiffe fuhren auf allen Meeren und türmten den Reichtum der Erde, der nur in Besitz genommen zu werden brauchte, um auch dem letzten Bettler die Blöße zu decken. - Heute stehen wir vor einem Schutthaufen. Wir haben die blühende Erde in einen Kirchhof verwandelt und humpeln mit zerbrochenem Rückgrat über die Walstatt. Ich erinnere den Augenblick, da das „Menschenschlachthaus“ in den stillen Sommer 1912 platzte. Dieses patriotische Gewitter, das sich über des Sünders Haupt entlud, der den Krieg bei seinem Namen genannt hatte. Dieser Wolkenbruch von Schmähungen und persönlichen Verleumdungen. Und dabei hatte ich nur vorausgesagt, was dann zwei Jahre später mit Viktoriasalut begann und sich Zug um Zug mit eherner Geschlossenheit vollendete. (...)" Zu diesem Angebot: das Klassischen Fachantiquariat der SFB verfügt aktuell über ein seltenes Exemplar der Ausgabe aus dem Jahr 1923, welche die beiden vordem in zwei Einzelausgaben erschienenen Teile in einem Band vereint. Hier in der Originalbroschur mit der surrealistischen und farbstarken Titelzeichnung; innen ohne Anmerkungen, Anstreichungen; das Papier altersgemäß etwas nachgedunkelt, der empfindliche Buchrücken mit kleineren Läsuren. - Sehr selten. |
||||||||||||||||||||||||||||||
DER GALERIST in der SFB: Antje Wichtrey - Menschenrechte |
||||||||||||||||||||||||||||||
Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte ›Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten
geboren. - Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im
Geist der Brüderlichkeit begegnen.‹
|
||||||||||||||||||||||||||||||
»Jeder Mensch hat Anspruch auf die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Farbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.« - Artikel 2 der ´Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte` Eine beeindruckende Arbeit der Künstlerin aus ihrem 2008 entstandenen Grafikzyklus Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Hier der zum Artikel 2 entstandene Originalholzschnitt. Details zu dieser Arbeit
Die Künstlerin über Ihr Selbstverständnis: »Ich will Menschen, Dinge, Zusammenhänge sehen, spüren und verstehen. Und dann das Gelesene, Gesehene, Erlebte ausdrücken: in einer Sprache, die nicht mit Worten spricht, sondern in Farben und Formen, Rhythmus und Räumen.« - Wichtrey, Antje Die Künstlerin: Antje Wichtrey, 1966 in Hannover geboren und im Alter von vier Wochen mit den Eltern nach München umgezogen, studierte in Hildesheim Kulturpädagogik. Heute lebt und arbeitet sie in der Nähe von Granada (Spanien). Seit 1989 widmet sie sich überwiegend dem Holzschnitt und erzielt eine ganz eigene Wirkung durch virtuos belebte Flächen.Wichtreys Arbeiten befinden sich in zahlreichen Sammlungen und Museen. Sie schmücken u. a. Räume der Deuteschen Nationalbibliothek Frankfurt und Leipzig, der Anna Amalia Bibliothek in Weimar oder in Frankfurter Institut für Sozialforschung- |
||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||
DER GALERIST - Die Kunstabteilung der SFB verfügt über zahlreiche weitere Arbeiten der Künstlerin ANTJE Wichtrey - Ideal geeignet als augenfälliger Schmuck Ihrer Praxis-, Instituts- oder Privaträume. Erfragen Sie gerne ein individualisiertes Angebot. |
||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||
PHILOSOPHIE - NICHTS als ontologischer Idealzustand |
||||||||||||||||||||||||||||||
”Hygiene und Sterilität werden komplementär. Unvergänglichkeit ist eben nur um den Preis der Kälte zu haben. Die Verleugnung des Waren-Todes aber verträgt sich mit der allgemeinen Todesverdrängung dieser Gesellschaft auf das Beste. Das vergängliche Leben vermeidet erfolgreich die Selbstbegegnung im Spiegel vergehender Dinge. Allerdings erträgt es sich selbst dafür auch umso schwerer, wenn es in die alterslos gewordenen kühlen Waren-Gesichter blickt.” |
||||||||||||||||||||||||||||||
„Was ist das Nichts, wenn es doch nichts ist“? Ludger Lütkehaus (1943-2019), war Literaturwissenschaftler, Philosoph, Privatgelehrter, Freud-Kenner und Herausgeber philosphischer Werke, etwa die von Arthur Schopenhauer. Zur Jahrtausendwende legte er sein Opus magnum, seine Summa, vor: eine „scharfsinnige, geistreiche“ und „sprachwitzige“ Abhandlung über das Nichts, wie „Die Zeit“ seinerzeiit befand. Lütkehaus greift darin die Grundfrage der Metaphysik auf: „Warum gibt es etwas und nicht nichts? “. Er möchte den LeserInnen die tief verwurzelte Angst vor dem Nichts nehmen, indem er zeigt, dass das von der abendländischen Kultur geprägt negative Bild des Nichts ein trügerisches ist. Lütkehaus wendet sich mit seinem umfangreichen Werk, das von großem Sachverstand, von enormer Bildung und Belesenheit zeugt und vor Sprachwitz sprüht nicht vorrangig an das klassische, in den Elfenbeintürmen vergrabene Fachpublikum; nein, mitnichten. Der Autor möchte gerade jene LeserInnen erreichen, „die nicht fachphilosophisch ge- oder verbildet sind“. Ludger Lütkehaus verführt seine Leserschaft zu eigenständigem Denken und Bedenken, denn, - auch dies geht ihm ja gegen den Strich - das im Trend liegende „‘Bei der Hand nehmen‘, wie es die vordergründig nutzerfreundliche, latent indes autoritäre und infantilisierende Metaphorik der trivialphilosophischen Unterhaltungsgesellschaft gerne praktiziert; eben die möchtel er mit diesem seinem Buch eben nicht. Ein enorm lesenswertes, anregendes Buch, eigentlich ein Brevier, welches keineswegs an einem Stück gelesen, vielmehr immer wieder einmal zur Hand genommen werden möchte, das den Leser nachdenklich werden läßt und das althergebrachte, abendländisch-christlich geprägte Bild von Leben, dem Sein und dem Sinn hinterfragt. Stimmen zu diesem Buch "(...) Als ich "Nichts" Anfang der 2000er Jahre das erste Mal las, hielt ich das Ganze zunächst nur für eine amüsante akademische Fingerübung. Erst allmählich begriff ich die fundamentale Erkenntnis, die Lütkehaus vermitteln wollte, nämlich dass die Leugnung der Vergeblichkeit unseres Seins keineswegs zu einem besseren Leben führt. Er machte klar: Nur wenn wir die kosmische Sinnlosigkeit unserer Existenz voll und ganz akzeptieren, werden wir in der Lage sein, unserem Leben einen halbwegs tragfähigen Sinn zu geben. - Diese Haltung hat mich nachhaltig beeindruckt: Sätze wie "Am Ende der menschlichen Geschichte steht nicht der dauergrinsende 'Mr. Fortschritt', sondern das heillose, trostlose, sinnlose Nichts (...)" Aus einem ausführlichen Nachruf von Michael Schmidt-Salomon, Freund, Philosoph, Autor Der Autor: Ludger Lütkehaus, geboren 1943, verstorben 2019, war Professor für Literaturwissenschaft an der Universität Freiburg und Mitglied des deutschen P.E.N.-Zentrums. 1979 erhielt er den Sonderpreis der Schopenhauer-Gesellschaft. 1996 Preis für Buch und Kultur. Er war Autor und Herusgeber zahlreicher Werke . Lieferbarkeit / Erhaltungszustand: Im Archiv der SFB ist diese edel gemachte Erstausgabe in Leinenbindu g mit Schutzumschlag aus dem (nicht mehr bestehenden) renommierten Zürcher Haffmans Verlag in wenigen sehr gut erhaltenen Exemplaren verfügbar. |
||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||
Seit etwa der Jahrtausendwende ist das (philosophische) Denken verstärkz mit der Frage befasst, was »(zu) leben« genauerhin bedeutet. - Denn während die philosophische Tradition ´das Leben` längst in den Schraubstock abstrakter normativer Begriffe geklemmt und somit leblos gemacht hat, ist in der Popularkultur und im Umfeld von Lebensberatung, Coaching und Psychotherapie zugleich eine Flut an Ratgeberliteratur aller Art entstanden, welche die Gravität des Seins zugunsten leichtgewichtiger Winke zur Selbstoptimierung ganz aus dem Blick nimmt; psychoanalytisch ausgedrückt: verdrängt: Das Leben als Dasein auf dem Ponyhof. Julien wundert sich nicht: wie läßt sich ´das Leben` in der Eindimensionalität des Mainsteams denn auch einfangen, wo es sich mit seiner Vitalität im naturgemäßen Gegensatz zum Denken zu bewegen scheint? In dieser philosophischen Abhandlung über das Leben und dem. was es heißt zu leben, tastet François Jullien die verschiedenen Aspekte des Begriffs und seiner Erscheinungen im Hier und Jetzt ab; er sucht, ihm seine existenzielle Dimension zu erstatten, indem er fernöstliches und abendländisches Denken meisterhaft in Dialog bringt und das chinesische Denken und die chinesische Sprache in ihrem Reichtum zu begreifen sucht. So mag sich eine neue Ethik des Lebens abzeichnen, die nicht nur scharf gedacht, sondern auch lebensnah ist. Der Autor: François Jullien, 1951 in Embrun geboren, ist Philosoph und Sinologe. Nach einem Studium in Peking und Shanghai leitete er zunächst die Antenne Française in Hongkong. Nach langjähriger Tätigkeit als Direktor verschiedener Institute unterrichtet er heute als Professor an der Universität Paris VII und am Collège d’études mondiales. Jullien zählt zu den bedeutendsten Kennern Chinas. |
||||||||||||||||||||||||||||||
Menschen werden geboren, und sie werden sterben. Geburt und Tod sind das Alpha und Omega unseres Lebens. Für die einen gilt die Geburt als Geschenk, mit ihr verbindet sich die Faszination des Anfangs, mit dem ein neues Leben beginnt, ein neues Licht auf die Welt fällt, eine einzigartige Geschichte anfängt. - Anderen erscheint das Geborensein als ungefragtes Geworfensein in das Leben, als Schicksal und Last. Ebenso oszilliert die Erwartung des Todes zwischen Angst und Hoffnung, zwischen der Drohung des Nichts, Befreiung und Erlösung. Vorstellungen vom Ende des Lebens stehen im Zeichen der Vollendung, des Übergangs in ein anderes Leben, aber auch des Abschiedes, des Verlusts, des bloßen Endens ohne Ziel und Erfüllung. Das Buch des renommierten Philosophen geht der Frage nach, was Geburt und Tod für die menschliche Existenz bedeuten und in welcher Weise sie in den Leben der Menschen anwesend, wirkmächtig sind Die Kapitel des Buches (ohne Unterpunkte) I. Das Leben zwischen Geburt und Tod: 1. Das Leben von den Fluchtpunkten her verstehen II. Geburt: 2. Die Gebürtigkeit des Menschen - 3. Der Anfang des Lebens - 4. Die nachträgliche Aneignung und Sinnstiftung der Geburt - 5. Die Geburt und die Anderen - 6. Die Kindheit und der Weg ins Leben III. Alter(n): 7. Sich vom Ende her verstehen: Alter und Tod - 8. Lebensphase Alter - 9. Das Alter als Verlust und Leiden - 10. Die Kunst des Alterns IV. Sterben und Tod: 11. Die Anwesenheit des Todes im Leben - 12. Das Wissen vom Tod - 13. Der Tod als Übel Der Autor: Emil Angehrn war von 1991 - 2013 Professor für Philosophie an der Universität Basel. Bei Velbrück Wissenschaft hat er veröffentlicht: Der Weg zur Metaphysik. Vorsokratik, Platon, Aristoteles. Interpretation und Dekonstruktion. Untersuchungen zur Hermeneutik. |
||||||||||||||||||||||||||||||
FREUD / LACAN: Synapsen under Fire - Denken mit Lacan |
||||||||||||||||||||||||||||||
In Finkeldes neuem Buch analysiert er durch die Brille Lacans das Geist-Welt Verhältnis unter der Berücksichtigung einer ‚epistemischen Verschmierung‘ durch das Unbewusste, dessen Genese und Eigenschaften im Zentrum seiner 16 Vorlesungen stehen. Fragen der Lacan’schen Psychotheologie der Erkenntnis werden ebenso tangiert, wie deren Einfluss auf das Verhältnis von Subjekt und Objekt. Lacan zufolge ist das Unbewusste derjenige Teil, der keinen Teil eines Allgemeinen im intersubjektiven Raum des Gebens und Nehmens von Gründen auf sich vereinen kann. Auch deshalb ist es, das Unbewusste, die Quelle immer auch neuer und nicht-metabolisierbarer Überschüsse, die in die uns umgebende Wirklichkeit hineinragen und unerwartete Wendungen in unserem Verhältnis zu Tatsachen und Fakten provozieren können. Daraus ergeben sich Grundfragen der Philosophie, die u.a. im Rekurs auf den deutschen Idealismus in der Tradition von Kant und Hegel und mit Bezug auf Laplanche, Castoriadis, Santner und einzelnen Vertretern der Ljubljana-Lacan Schule verhandelt werden. Die Fragen betreffen den Einfluss enigmatischer Signifikanten, die Rolle erhabener Objekte der Ideologie, die Bedeutung von Phantasiepflege und Transgression und die Eigenschaftskraft von Genießen (»Jouissance«) als ein ontologischer Faktor. Die Kapitel (ohne die Unterpunkte) I. Einleitung und Vorrede: Erkenntnis und Psychotheologie II. Im Kampf mit dem Negativen: 1. Trauma, Anrufung und enigmatische Signifikanten - 2. Freud und Kant: Illusionen der Psyche / der Vernunft - 3. Wahnsinn und Sprachverlust: Daniel P. Schreber und das Scheitern symbolischer Einsetzung - 4. Hegel: Negativität als Strukturmoment des Begriffs - 5. Die Metaphysik der Kontingenz III. Der Mensch und die symbolische Ordnung: 1. Im Spiegel das Feindbild - 2. Lacans Graph der Anrufung - 3. Unendliches Begehren IV. Ideologie als Ontologie: 1. Erhabene Objekte - 2. Phantasiepflege und Transgression - 3. Sehnsucht nach Führung. Die Zeit der Hast - 4. Verrat in Zeiten der Überdeterminierung V. Genießen als ontologischer Faktor: 1. Jouissance - 2. Verletzung des Lustprinzips - 3. Das Ding Der Autor: Dominik Finkelde ist Professor für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuesten Zeit an der Hochschule für Philosophie in München. Zahlreiche Publikationen zur Subjektphilosophie, zu Grenzfragen normativer Ordnung, zur Epistemologie und der Theorie der Psychoanalyse. |
||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||
Sommergrüße aus der Pfalz - Beste BIO-Weine zu den Originalkonditionen der Winzerfamilie bei der SFB: In diesem befristet erhältlichen Probierpaket "Das gönn` ich mir" erwaarten Sie je eine Flasche (á 0,75 l) der folgenden Tropfen: (Die detaillierte Beschreibung der einzelnen Sorten finden Sie über die Verlinkung) |
||||||||||||||||||||||||||||||
SFB - MEHR als Bücher |
||||||||||||||||||||||||||||||
Auf SFB-Online, der Internetseite für die Literaturen der Psychoanalyse und Kulturwissenschaften im Netz, findet sich neben dem Onlineshop mit über 2.000.000 lieferbaren Büchern und Medien zahlreiche weitere Rubriken, etwa unsere beiden Fachantiquariate, die Kunstabteilung und das Newsletterarchiv. |
||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||
In diesem Buch wird aufgezeigt, wie das Verständnis der Erlebniswelten von Patienten vor dem Hintergrund psychoanalytischer Theorienbildung für die Erweiterung des Selbsterlebens und des therapeutischen Wachstums genutzt werden kann. John Kafka erläutert ausführlich seinen Standpunkt, nach dem unsere ganz persönlichen bedeutungsvollen Wirklichkeiten fortgesetzten Veränderungen und Verästelungen unterworfen sind. Er stellt fest, daß der Psychoanalytiker, will er die innere Wirklichkeit eines Patienten verstehen, eine Haltung gewinnen muß, die die Entwicklung individueller Wirklichkeitsstrukturen toleriert und fördert; Wirklichkeitsstrukturen, die sich hinsichtlich Raum und Zeit, hinsichtlich der Größe der Bezugseinheit (wobei der einzelne von der Familie oder von einer Gruppierung unterschieden wird) sowie hinsichtlich der Differenzierung nach Belebtem und Unbelebtem unterscheiden lassen. In enger Aufeinanderbezogenheit von Theorie und klinischem Fallmaterial legt der Autor den Denk- und psychotherapeutischen Handlungsansatz der multiplen Realitäten dar und spannt hierbei einen weiten Bogen zwischen Klinik und Forschung, von der Psychoanalyse bis hin zu den Neuro- und Informationswissenschaften. Aus dem Inhalt
- Zeit, Zeiteinteilung und Zeitperspektive /Denken und die
konstanten Objekte — die Doppelbindung auf den Kopf gestellt /Déjà-vu,
Drogen, Synästhesie und die Synthese von Geist und Zeit /Wie verändern
wir uns? Diagnostik, Therapie und „Beseelung" Der Autor - Dr. John S. Kafka (1921, Österreich - 2020 in Bethesda, Maryland, USA) war Psychoanalytiker. Philologiestudium in Frankreich, das durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen wurde, Flucht aus dem von den Nazis besetzten Europa im Jahr 1940, Dienst in der U.S. Von 1944 bis 1946 diente er in der US-Armee, studierte in den 1940er und 50er Jahren Psychologie, absolvierte eine Facharztausbildung in Psychiatrie an der Yale University, gefolgt von einer psychoanalytischen Ausbildung, und arbeitete mit psychotischen Patienten in der berühmten Chestnut Lodge zusammen mit renommierten Pionieren auf diesem Gebiet wie Frieda Fromm-Reichmann und Harold Searles. John Kafka war klinischer Professor für Psychiatrie an der School of Medicine der George Washington University, leitender und ausbildender Analytiker am Washingtoner Psychoanalytischen Institut, Forschungsberater für das National Institute of Mental Health und Vorstandsmitglied des Freud-Archivs an der Library of Congress in Washington. |
||||||||||||||||||||||||||||||
Dieses Buch zweier der wohl hellsten und eigenwilligsten Köpfe der zeitgenössischen deutschsprachigen Psychoanalyse verfolgt mit den originären Mitteln psychoanalytischer Erkenntnis den Weg durch ihre eigene Geschichte, Theorie und Praxis, durch die Bildung ihrer Schulen und Bewegungen. Die Freudsche Psychoanalyse wird vom Autor in den Blick genommen als quasi unterirdische Schöpfungsgeschichte des Subjekts, die damit der oberirdisch herrschenden eindimensionalen Ordnung mit ihrer letztlich infantilen Rationalität entgegengestellt wird. Wie Nietzsche ziele die Psychoanalyse Freuds auf eine Wiedereinführung des verlorenen konnaturalen Denkens und habe letztendlich ihre Berechtigung, insofern sie wirkmächtiges Programm der Selbstbemächtigung des Subjekts sein könne - sofern denn ihre eigenen Adepten dies verstünden. Aus einer Rezension: "Manfred Pohlen und Margarethe Bautz-Holzherr, zwei Psychoanalytiker an der Philipps-Universität Marburg, sind keine orthodoxen Vertreter der Schule Sigmund Freuds, und sie nehmen kein Blatt vor den Mund. In einer umfangreichen Studie werfen sie Freuds Nachfolgern vor, den Sinn der Psychoanalyse entstellt zu haben: Um ihre Praxis zu machen, hätten sie sich einem Wissenschaftsbetrieb angedient, der das Denken rigoros vom Körper trennt. Damit hätten sie Freuds eigentliches Forschungsfeld - das Triebleben - abermals der Verdrängung anheimgegeben. (...)" Aus einer lesenswerten Rezension von Jakob Hessing in der FAZ vom 24.04.1992 |
||||||||||||||||||||||||||||||
TagungskalenderUnser überregionaler Kalender zu Tagungen, Konferenzen und Symposien aus dem Bereich der Psychoanalyse |
||||||||||||||||||||||||||||||
|