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Novitätenschau Psychoanalyse / Kulturwissenschaften - MÄRZ 2022 |
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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau, die März-Ausgabe der ›Novitätenschau Psychoanalyse und Kulturwissenschaften‹ steht aus aktuellem Anlaß ganz unter dem Motto ›Zeit zu begreifen‹: dies meint, als vernunftbegabte Menschen, insbesondere als psychoanalytisch Interessierte, von der Illusion, der Lebenslüge abzulassen, die sich weismachen möchte, ein wenig Erziehung, Bildung, Therapie vermöchten die in uns allen schlummernden aggressiven Anteile grundhaft zu eliminieren, zu heilen. Die Destruktionskräfte des Menschen zu verniedlichen, zu verleugnen, ist für jene schieres Labsal; denn dieses Schönfärberische befeuert deren Wirkmächtigkeit ungemein. Das zeigt die hier u.a. vorgestellte Arbeit des Jungianers James Hillman eindrücklich. - Sigmund Freud, der große Desillusionierer, sei in dieser Causa abschließend zitiert: »Ich erinnere mich meiner eigenen Abwehr, als die Idee des Destruktionstriebs zuerst in der psychoanalytischen Literatur auftauchte und wie lange es dauerte, bis ich für sie empfänglich wurde. Daß andere dieselbe Ablehnung zeigten und noch zeigen, verwundert mich weniger. Denn, die Kindlein, sie hören es nicht gerne, wenn die angeborene Neigung des Menschen zum „Bösen“, zur Aggression, Destruktion und damit auch zur Grausamkeit erwähnt wird. Gott hat sie ja zum Ebenbild seiner eigenen Vollkommenheit geschaffen, man will nicht daran gemahnt werden, wie schwer es ist, die — trotz der Beteuerungen der Christian Science — unleugbare Existenz des Bösen mit seiner Allmacht oder seiner Allgüte zu vereinen. Der Teufel wäre zur Entschuldigung Gottes die beste Auskunft, er würde dabei dieselbe ökonomisch entlastende Rolle übernehmen, wie der Jude in der Welt des arischen Ideals. Aber selbst dann: man kann doch von Gott ebensowohl Rechenschaft für die Existenz des Teufels verlangen, wie für die des Bösen, das er verkörpert.« - Sigmund Freud (aus: Das Unbehagen in der Kultur) |
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In dieser Ausgabe
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Der kurze Weg zur SFB: Bestelltelefon 0800 588 78 30
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Von der PSYCHOANALYSE zur SELBSTPSYCHOLOGIE |
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Wie einzelne sich erleben und wie sie andere wahrnehmen, wie sie sich definieren und wo sie sich verorten, ist zutiefst von den jeweiligen Kontexten geprägt, in denen sie sich befinden und in denen sie sozialisiert wurden. Die Verflochtenheit des Individuums in gesellschaftliche Zusammenhänge wird in diesem Band in den Blick genommen. Die Themen und Beitrage dieses Bandes: I. Teil: Identität - eine Konstruktion: Viera Pirker: Innen, außen, an der Grenze? Identität als Lineatur der Erfahrung und Entwicklung - Franz Resch: Identität und Zeitgeist - Überlegungen zur Selbstentwicklung in der Adoleszenz - Erich Lehner: Identität queer denken - Gender und Psychoanalyse - Gudrun Prinz: Sich von der eigenen Geschichte berühren lassen. Über die Notwendigkeit einer Auseinandersetzung mit der Gender-Thematik. II. Teil: Wie tauschen sich Psychoanalytiker*innen über ihr Selbsterleben in der Praxis aus?: Gabriela Mann: Täter und Opfer. Kann sich das Selbst vom Trauma lösen? - Franz Herberth / Ute Moini-Afchari: Identität im Supervisionsprozess. Das Eigene bewahren und verändern - Erwin Bartosch: Was ist mir heute - nach 48 Jahren psychoanalytischer Praxis - wichtig? Ein Essay. III. Teil: »Wer bin ich?« - Falldarstellungen und Reflexionen: Rachel Kella: Warum bin ich nicht wie Du? Zwanghaftes Händewaschen bei einem zehneinhalb Jahre alten Mädchen - Andrea Harms / Martin Goßmann: »Warum bin ich nicht wie Du?« - Diskussion des Falles von Rahel Kella - Karoline Windhager: Insel der Gezeiten. Von Isolation und Verbundenheit - Camilla Chwojka: »Ich bin anders« - Christa Paulinz: Kommentar zur Falldarstellung »Ich bin anders« von Camilla Chwojka IV. Teil: Wie verschränkt sich individuelles Erleben mit Politik?: Anna Ornstein: Wie kann eine Demokratie sterben? - Petra Purkarthofer: Narzissmus, Wut und Paranoia und ihre Bedeutung für Dynamiken des Autoritären. Sozialwissenschaftliche und selbstpsychologische Erklärungsversuche der anhaltenden Unterstützung für rechtspopulistische Politik V. Teil: Wenn die
Selbstkohärenz gefährdet ist ...: Eleonore Schneiderbauer: Die
Rolle der Scham bei der Identitätsfindung |
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Joseph D. Lichtenberg (1925 - 2021) zum Gedächtnis |
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Joseph D. Lichtenberg (*1925 in Baltimore, Maryland, USA; † 2021, ebendort) ] war Psychiater, Psychoanalytiker und Selbstpsychologe. Er war führend daran beteiligt, die Säuglings- und Kleinkindforschung in der Psychoanalyse als wichtigen Bestandteil der Erkenntnisgewinnung zu verankern und stellte zudem seine ´Theorie der motivationalen Systeme` auf, welche die dualistische Triebtheorie Sigmund Freuds ablösen und ersetzen sollte. Lichtenberg, der Fakultätsmitglied des Washington Psychoanalytic Institute war, wurde mit seinen Büchern auch im deutschsprachigen Raum bekann und seine in Deutschland angebotenen Seminare wurden von deren TeilnehmrInnen ganz besonders wertgeschätzt. - Ein Nachruf findet sich im jüngsten Band 4 des »Jahrbuchs der Selbstpsychologie«. |
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SFB aktuell: ›Und willst du nicht mein Bruder sein, ...‹ - KRIEG in EUROPA |
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»Der Krieg ist ein Massaker von Leuten, die
sich nicht kennen, zum Nutzen von Leuten, die sich kennen, aber nicht
massakrieren.« - Paul Valéry »Ich glaube nicht, dass der Krieg nur von den
Großen, von den Regierenden und Kapitalisten gemacht wird. Nein, der
kleine Mann ist ebenso dafür. Sonst hätten sich die Völker schon längst
dagegen erhoben! Im Menschen ist nun mal ein Drang zur Vernichtung, ein
Drang zum Totschlagen, zum Morden und Wüten, und solange die ganze
Menschheit, ohne Ausnahme, keine Metamorphose durchläuft, wird Krieg
wüten, wird alles, was gebaut, gepflegt und gewachsen ist, wieder
abgeschnitten und vernichtet, und dann fängt es wieder von vorne
an.« - Anne Frank »Dieser Krieg (2. Weltkrieg, a.d.R.)
wäre nie ausgebrochen, wenn wir nicht unter dem Druck der
Amerikaner und neumodischer Gedankengänge die Habsburger aus
Österreich-Ungarn und die Hohenzollern aus Deutschland vertrieben hätten.
Indem wir in diesen Ländern ein Vakuum schufen, gaben wir dem Ungeheuer
Hitler die Möglichkeit, aus der Tiefe der Gosse
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Warum können Menschen nur so schwer Frieden untereinander halten? Wie ist es möglich, daß wider bessere Vernunft über Jahrtausende hinweg immer wieder gewaltsame Konflikte, Kriege schrecklichsten Ausmaßes zwischen Menschengruppen, Ethnien und Staaten Tod, Leid, Verheerung brachten? Krieg wird, – wenn ›er‹ nicht herrscht –, verdammt und beklagt – und doch übt er zugleich eine ungeheure Anziehungskraft aus, stellt ein Faszinosum dar! James Hillman, brillanter Denker, Lehranalytiker am C.G. Jung. Institut Los Angeles, untersucht in seinem Buch dieses Paradox und begibt sich aus tiefenpsychologisch-psychoanalytischem Blickwinkel aus auf Spurensuche. Inhalt: Kapitel I: Krieg ist normal // Kapitel II: Krieg ist unmenschlich // Kapitel III: Krieg ist erhaben // Anhang: Anmerkungen; Bibliographie; Namen- und Sachregister Aus der Einleitung des Autors "Ein Satz in einer Szene eines Films, ´Patton - Rebell in Uniform`, fasst zusammen, was dieses Buch zu verstehen sucht. Der General schreitet nach einem Kampf über das Schlachtfeld. Aufgewühlte Erde, verbrannte Panzer, tote Männer. Er richtet einen sterbenden Offizier auf, küsst ihn, betrachtet die Verheerung und sagt: »Ich liebe das. Gott helfe mir, ich liebe das alles so sehr. Ich liebe es mehr als mein Leben.« Bevor wir uns dieser Liebe zum Krieg nicht eingehend zuwenden, können wir keine Kriege verhindern oder vernünftig über Frieden und Abrüstung sprechen. Solange wir die kampfbereite Seite der menschlichen Seele nicht mit unserer Imagination durchdringen, können wir nicht begreifen, welchen Sog sie ausübt. Es heißt »in den Krieg ziehen«, und dieses Buch will unseren Verstand in den Militärdienst einberufen. Wir werden nicht »für den Frieden kämpfen«, wie eine trügerische Rhetorik es oft formuliert, sondern uns Krieg um seiner selbst willen zuwenden: um den Wahn seiner Liebe zu verstehen. Wir müssen unsere Verachtung und unser pazifistisches Entsetzen - diese ganz legitime und tief empfundene Abneigung des Zivilisten gegen alles, was mit dem Militär und dem Krieger zu tun hat - beiseite lassen. Und zwar deswegen, weil das erste Prinzip der psychologischen Methode darin besteht, jedes Phänomen, das wir verstehen wollen, einfühlsam zu imaginieren. Kein Syndrom kann wirklich aus seiner verfluchten Stellung vertrieben werden, bevor wir seinen innersten Kern nicht mit der Imagination durchdringen. Krieg zu verstehen ist an erster Stelle eine psychologische Pflichtaufgabe, vielleicht die allererste psychologische Pflichtaufgabe überhaupt, weil er Ihr und mein Leben und die Existenz aller Lebewesen unmittelbar bedroht. Die Stunde schlägt dir und allen. Nichts kann der thermonuklearen Raserei entkommen. Mögen auch der große Brand und seine verheerenden Wirkungen unvorstellbar sein, seine Ursache, Krieg, ist es nicht. Krieg ist auch deswegen eine psychologische Aufgabe, weil Philosophie und Theologie, die Gebiete, von denen wir erwarten, dass sie das gründliche Denken für unsere Spezies erledigen, die überragende Wichtigkeit von Krieg außer Acht gelassen haben. »Krieg ist aller Dinge Vater«, sagte Heraklit zu Beginn des westlichen Denkens (In: Fragmente, B53, S. 19, Anm.d.U.), was Emmanuel Levinas im jüngsten westlichen Denken neu formulierte mit den Worten, »dem philosophischen Denken (zeigt sich) das Sein als Krieg.«. Wenn Krieg eine ursprüngliche Komponente des Seins ist, dann ist er Urheber der grundlegenden Struktur der Existenz und unseres Denkens darüber: unseres Denkens über das Universum, Religion und Ethik. Krieg bestimmt die Denkmuster von Aristoteles’ Logik der Gegensätze, von Kants Antinomien, Darwins natürlicher Auslese, Marxs Klassenkampf und selbst von Freuds Unterdrückung des Es durch das Ich und das Uber-Ich. Wir denken in kriegerischen Begriffen, haben das Gefühl, mit uns selbst im Krieg zu liegen, und glauben, ohne es selbst zu wissen, dass Raub, Gebietsverteidigung, Eroberung und der endlose Kampf widerstreitender Kräfte die Grundregeln der Existenz sind. (....)" Der Autor: James Hillman ist Psychotherapeut und C.G. Jung-Schüler. Er war Dozent an mehreren Universitäten in den USA und in Europa. Lieferbarkeitshinweis: Im Archiv der SFB ist dieser Titel in verlagsfrischen und folienverschweißten Exenplaren verfügbar; beim Verlag vergriffen. |
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Stavros Mentzos (1930 - 2015)Die private Bibliothek von Prof. Dr. Stavros Mentzos und seiner Witwe Ro Naumann-Mentzos ist abzugeben. Die Familie würde sich sehr freuen, wenn Psychoanalytiker*innen, psychoanalytische Insitute und Organisationen oder andere Interessierte die Bibliothek übernehmen würden. Sie umfasst rund 2500 Bücher, darunter wissenschaftliche Werke von Mentzos sowie weitere psychoanalytische, philosophische, sozial- und kulturwissenschaftliche Literatur; zudem vielfältige Bücher u.a. von Proust, Jean Paul, Hölderlin, Hesse, Heine, Flaubert, Dostojewski, Tolstoj, Cechov; zahlreiche Kunstbände; und nicht zuletzt diverse antiquarische Bücher aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die Bibliothek müsste als Gesamtkonvolut in der Nähe von Frankfurt am Main abgeholt werden. Die Übernahme wäre kostenfrei. - Eine Spende an die SFB und/oder an eine andere psychoanalytische Organisation wäre sehr im Sinne der Familie. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die Sigmund-Freud-Buchhandlung, (dort an Hr. Schindler, Telefon 036946 - 248 78 oder senden Sie eine eMail) Prof. Dr. Thilo Maria Naumann, Darmstadt / Frankfurt am Main |
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JAHRBUCH DER PSYCHOANALYSE - der jüngste Band |
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Aus dem Editorial der HerausgeberInnen: "Übertragung ist einer der Grundbegriffe und eines der zentralen Konzepte in der Psychoanalyse – sollte man meinen. Zwar hat Freud mit seinen Untersuchungen zur Übertragung die klinisch-theoretischen Eckpunkte gesetzt, doch verschob sich der Schwerpunkt nach dem Tode Freuds von den intrapsychischen Dynamiken in der Übertragungsbeziehung zu den interpsychischen Dynamiken. Konzepte wie Gegenübertragung, projektive Identifizierung und Enactment rückten in den Fokus, wobei das psychische System der Patient*innen mit seinem dynamisch Unbewussten der Referenzpunkt der Untersuchungen blieb. Doch der Übertragungsbegriff dehnte sich immer mehr, wurde bald fast synonym zur Übertragungsbeziehung, in der das Interpsychische zunehmend systemisch begriffen wurde. Ein ähnliches Schicksal ereilte auch den Objektbegriff der Psychoanalyse: (....) Bald gänzlich abgelöst vom Trieb rückten die realen, objektiven Merkmale des äußeren Objekts in den Blickpunkt. Das Objekt des dynamisch Unbewussten machte partiell einem Realobjekt Platz. Bald befanden sich zwei Subjekte im Behandlungszimmer. Damit war der Weg zur interpersonellen/intersubjektiven Psychoanalyse geebnet, aber auch zur Dehnung des Bion’schen Konzepts der Träumerei. Objekt, Übertragung, Widerstand, so sie überhaupt noch als psychoanalytische Begriffe auftauchen, haben völlig neue Bedeutungen bekommen. In diesem Band werden einige der heute verwendeten Übertragungsbegriffe (...) beleuchtet." Die Beiträge: Ken Robinson: Das Ende der Übertragung: eine zeitgenössische freudianische Sicht - Rachel Blass: Ein Blick auf die Übertragungsdeutung aus freudianisch-kleinianischer Perspektive und warum nur diese Veränderung durch die Analyse bewirken kann - Laura Viviana Strauss: Reverie in der (Gegen-Über)tragung. Eine autistische Reverie - Michael Steinbrecher, Thomas Hartung: Die Körperreaktion des Analytikers. Grundlegendes Element der Gegenübertragung für die Erschließung schwer zugänglicher seelischer Zustände - Rudi Vermote: Übertragung-Gegenübertragung aus einer bionianischen Perspektive Forum: Bernd Nissen: Ist das kleinianische Paradigma noch gültig? // Kommentar von Heinz Weiß: Kleinianische Theorie in Entwicklung. Zur epistemologischen Bedeutung des Konzepts der unbewussten Phantasie - Kommentar von Catalina Bronstein: Gibt es eine ›Krise‹? Die Validität von Kleins Hauptkonzepten und ihre Relevanz für die Psychoanalyse - Kommentar von Wolfgang Hegener: Ist die kleinianische Psychoanalyse ein ›Paradigma‹? - Kommentar von Gerhard Schneider: Scheitern am psychisch Unrepräsentierten? Klinische und wissenschaftstheoretische Überlegungen zu Bernd Nissens These - Kommentar von Riccardo Lombardi: Könnte eine Fokussierung auf den Körper, als primäres Objekt der Psyche, das Unzeitgemäße des kleinianischen Paradigmas überwinden? Hinweis: Die Jahrbuchreihe, die mit zwei Bänden im Jahr erscheint, kann bei der SFB auch im Abonnement bei portofreier Lieferung bezogen werden. Zudem sind bei der SFB alle aktuell noch lieferbaren Bände der vergangenen Jahrzehnte, welche bis 2021 im Verlag frommann-holzboog erschienen, erhältlich. Alle Informationen dazu finden Sie auf SFB-Online HIER |
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ZEIT zu BEGREIFEN: Die Angst - Die Stille - Entschlackung |
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Denken - anders denken - umdenken |
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In vielen Psychotherapieschulen arbeiten Psychotherapeutinnen und Psychotherpeuten zunehmend auch mit Ansätzen und Sequenzen, die ursprünglich aus dem Buddhismus stammen: Achtsamkeit und Meditation wie auch Übungen zur Förderung von Empathie. Gleichwohl sind die diesen Übungen zugrunde liegenden buddhistische Lehren, deren Philosophie und Praxis, welche das geistige Fundament dieser Lehre darstellen, den meisten PsychotherapeutInnen nicht wirklich bekannt. Das vorliegende Buch möchte helfen, diese Lücke ein wenig zu schließen und dazu anregen, sich als TherapeutIn intensiv mit den uralten östlichen - und auch westlichen - Weisheitstradition zu befassen; auch dies ein empfehlenswerter Aspekt einer fortgesetzt zu erledigenden Selbstanalyse des nach Reife strebenden Therapeuten. Das Buch vermittelt aus einer säkularen und interkulturellen Perspektive einen Überblick über die Kernelemente dieser „rationalen Religion“, die auch als eine Lebenskunst verstanden werden kann. Dabei geht es nicht darum, trivial gefühlig ´glücklich` -. was immer dies heißen mag - zu werden, vielmehr, sich als höchst widerspruchbehaftetes Wesen zu erkennen, dessen oft inkohärentes Wirken zu erkennen und durch das Zurücknehmen von Selbstherrlichkeitsphantasien (Narzißmus) den eigenen Geist zu kultivieren. Die Wirksamkeit dieser Ansätze wird wissenschaftlich begründet und durch Forschungen belegt. Praktische Übungen, die als Audiodateien zugänglich sind, ergänzen den theoretischen Überblick. Sie sollen sowohl den Patienten als auch deren Therapeuten nützen! Inhalt (z.T. ohne die Unterpunkte) 1 Religiosität und Spiritualität in der psychotherapeutischen Praxis: 1.1 Religiosität und Spiritualität als Ressource - 1.2 Religiosität und Spiritualität in Psychiatrie und Psychotherapie - 1.3 Empfehlung zum Umgang mit Religiosität und Spiritualität in der klinischen Praxis - 1.4 Die rationale Religiosität des Buddhismus 2 Buddhismus im Überblick 3 Leiden (Dukkha):3.1 Umgang mit den Zumutungen des Lebens - 3.2 Zwei Arten des Leidens - 3.3 Die Vier Edlen Wahrheiten - 3.4 Formen des Leidens - 3.5 Die veredelnden Wahrheiten - 3.6 Dukkha in verschiedenen Kontexten 4 Der Achtfache Pfad: 4.1 Anschauung (samma ditthi) - 4.2 Entschlossenheit (samma sankappa) - 4.3 Rede (samma vaca) - 4.4 Handeln (samma kammanta) - 4.5 Lebensführung (samma ajiva) - 4.6 Anstrengung (samma vayama) - 4.7 Achtsamkeit (samma sati) - 4.7.1 Die Grundlagen der Achtsamkeit - 4.8 Konzentration (samma samadhi) 5 Bedingtes Entstehen und Beendigung des Kreislaufs des Leidens 6 Die »Wissenschaft vom Geist«: 6.1 Gehirn und Geist - 6.2 Bewusstsein im psychotherapeutischen Kontext - 6.3 Bewusstseinskonzeptionen in Ost und West - 6.4 Die fünf Gruppen der Anhaftung - 6.5 Vom Theravada- zum Mahayana-Buddhismus - 6.6 Vijnanavada und Yogacara - 6.6.1 Zustände des Bewusstseins - 6.6.2 Die Zehn Vollkommenheiten (paramitas) - 6.6.3 Die Natur des Bewusstseins - 6.6.4 Yogacara 7 Psychoanalyse und Buddhismus: 7.1 Buddhismus und Psychotherapie im Nationalsozialismus - 7.2 Psychoanalyse im Exil: Rebellion; Kreativität; Spiritualität - 7.3 Erich Fromm - 7.4 Diskurs Psychoanalyse und Buddhismus - 7.4.1 Anfängergeist - 7.4.2 Gedanken ohne den Denker - 7.4.3 Psychoanalytiker und spirituelle Lehrer im Vergleich - 7.4.4 Mangel und Frustration - 7.4.5 Offene Weite 8 Buddhismus und Verhaltenstherapie: 8.1 Entwicklung der Verhaltenstherapie und Bezüge zum Buddhismus - 8.2 Methoden der Verhaltensänderung im frühen Buddhismus - 8.3 Dritte Welle der Verhaltenstherapie - 8.3.1 Achtsamkeitsbasierte Psychotherapieverfahren - 8.3.2 Achtsamkeitsintegrierende Psychotherapieverfahren - 8.4 Buddhistische Psychotherapieverfahren - 8.5 Spirituelle Aspekte in der Therapie. 9 Meditation und Wissenschaft 10 Achtsamkeit in der klinischen Praxis: 10.1 Begriffsklärung - 10.3 Geistesgegenwart (sati) - 10.4 Achtsamkeit als mentale Fertigkeit - 10.6 Achtsamkeit und Unachtsamkeit im psychotherapeutischen Kontext - 10.7 Das Wunder der Achtsamkeit - 10.8 Die vier Grundlagen der Achtsamkeit in der Praxis - 10.9 Achtsamkeit in verschiedenen Therapieformen u.a. 11 Grenzenlose Geisteszustände - gütige (Selbst-)Zuwendung 12 Erkenntnis und Selbsterkenntnis: 12.1 Differenzierung von Ich und Selbst - 12.2 Entwicklung des Ich-Bewusstseins - 12.3 Ich-Identität - 12.4 Veränderungen des Ich-Erlebens - 12.4.1 Ich-Bewusstsein - 12.4.2 Dimensionen des Ich-Bewusstseins - 12.5 Das Selbst als Illusion - 12.7 Selbst und Nicht-Selbst im Buddhismus - 12.8 Flexibler Umgang mit sich selbst - 12.9 Abstand zu sich selbst entwickeln, u.a. // Quellen / Fachliteratur / Sachverzeichnis Die Autoren Ulrike Anderssen-Reuster, Dr. med., Chefärztin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Städtischen Klinikums Dresden. Ärztin für Psychosomatische Medizin, Psychiatrie, Psychotherapie und Psychoanalyse. MBSR- und MBCT-Lehrerin, Psychoanalytische Säuglings-Kleinkind-Eltern-Psychotherapie, Dozentin und Supervisorin. Michael von Brück war bis 2014 Professor für Religionswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Gegenwärtig hat er eine Honorarprofessur an der Katholischen Privatuniversität Linz inne. Er ist Yoga- und Zen-Lehrer und Rektor der Palliativ-Spirituellen Akademie in Weyarn. Zu seinen Themenschwerpunkten Buddhismus, Hinduismus und interkultureller Dialog erschienen zahlreiche Publikationen. |
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Aus dem KLASSISCHEN FACHANTIQUARIAT - Yoga / Psychoanalyse |
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Der Autor: Oscar Adolf Hermann Schmitz (auch: Oscar A. H. Schmitz; * 16. April 1873 in Bad Homburg vor der Höhe, Hessen; † 17. Dezember 1931 in Frankfurt am Main) war ein gefragter deutscher Gesellschaftsschriftsteller und Mitglied der Münchner Bohème. In seinen Schriften beschrieb, analysierte, parodierte und reflektierte er den Oberschicht-Zeitgeist des wilhelminischen Deutschland und dessen Krise nach dem Ersten Weltkrieg. Dazu tritt ein umfassendes Opus an Reise- und Ratgeberliteratur, sowie zahlreiche kulturwissenschaftliche Arbeiten, in denen er u.a. auch für die Psychoanalyse warb. |
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Alles beginnt so gut: Emmanuel Carrère fühlt sich souverän als Herr über sein ganz und gar zufriedenstellendes Leben und plant in dieser aufgeräumten Stimmungslage, ein feinsinniges und anregendes Büchlein über Yoga zu schreiben. Mit leichter Ironie, aber auch wirklicher Hingabe möchte er den Lesern seine Erkenntnisse über Yoga enthüllen, mit deren Philosophie er sich seit über einem Vierteljahrhundert befaßt und deren Meditationsübungen er regelmäßig vollzieht: es soll ein inspirierendes und ermutigendes Buch werden für jene, die Abstand zum eigenen Ego, zu bornierter Ich- und Dingsucht zu gewinnen wünschen. Zunächst läuft bei diesem Schreibprojekt alles bestens, doch dann wird Carrère während seiner Recherchen von der Nachricht überrascht, daß einer seiner besten Freunde beim Anschlag auf Charlie Hebdo getötet wurde. Das entreißt Emmanuel den Boden unter den Füßen: Von einem Tag auf den anderen kippt sein Leben, eine bipolare Störung wird diagnostiziert, und Carrère verbringt vier quälende Monate in der geschlossenen Psychiatrie. Dort versucht er, seinen verstörten Geist mit Gedichten zu beruhigen. Aus der Psychiatrie entlassen, fühlt er sich verlassen und leer. Auf einer Reise nach Griechenland hofft er, den Kopf frei zu bekommen. Auf der Insel Leros lernt Carrère eine Gruppe minderjähriger Geflüchteter kennen; die Jugendlichen sind auf eine ganz andere Art Haltlose; dies zu sehen, bringt ihn zu sich ... Yoga ist die Erzählung über ein lange unterdrücktes, zunehmend jedoch entfesseltes Schwanken einer armen intellektuellen Seele. Durch die schonungslose Selbstanalyse, die zwischen Autobiografie, Essay und journalistischer Chronik changiert, gelingt es Carrère, für sich einen Zugang zu einer tieferen Wahrheit zu finden: Zu dem was es heißt, ein in den Wahnsinn der Welt geworfener Mensch zu sein. Der Autor: Emmanuel Carrère, 1957 in Paris geboren, lebt als Schriftsteller, Drehbuchautor und Filmregisseur in Paris. Seine genresprengende Prosa wird in über 20 Sprachen übersetzt und wurde vielfach international ausgezeichnet, u.a. mit dem Prix Renaudot 2011, dem Europäischen Literaturpreis 2013 u.a. |
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SELBSTERFAHRUNGEN - Zu Fuß den Fluchtweg der Eltern abgehen |
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„Christiane Hoffmann erzählt von ihren Begegnungen, über die Flucht, über Vergessen und Verdrängen (…) das ist so lebendig.“ - Christian Rabhansl, auf: Deutschlandfunk Kultur Zu Fuß? Zu Fuß. Allein? Allein. Am 22. Januar 2020 macht sich Christiane Hoffmann in einem Dorf in Niederschlesien auf den Weg. Sie läuft 550 Kilometer nach Westen, es ist der Weg, auf dem ihr Vater im Winter 1945 vor der Roten Armee geflohen ist. Die Flucht prägt das Leben des damals Neunjährigen, es bleibt, wie bei so vielen Familien, eine Wunde. Nach dem Tod des Vaters kehrt die Tochter nach Rosenthal zurück, das jetzt Rózyna heißt. Sie sucht nach der Geschichte und ihren Narben. Deutschland in den 1970er Jahren. Unter dem Tisch sitzen die Kinder. Oben seufzen die Erwachsenen, essen Schnittchen und reden über die verlorene Heimat. Sie übertragen ihre Verletzungen und Alpträume auf die nächste Generation. Was bleibt heute vom Fluchtschicksal? Wie gehen die Familien, wie gehen die Gesellschaften, Deutsche, Polen und Tschechen damit um? Auf ihrer Wanderung sucht Christiane Hoffmann nach der Gegenwart der Vergangenheit. Sie kämpft sich durch Hagelstürme und sumpfige Wälder. Sie sitzt in Kirchen, Küchen und guten Stuben. Sie führt Gespräche – mit anderen Menschen und mit sich selbst. Ihr Buch überführt die Erinnerung an Flucht und Vertreibung ins 21. Jahrhundert und mahnt an die Schrecken des Krieges, es verschränkt die Familiengeschichte mit der Historie, Zeitzeugenberichte mit Begegnungen auf ihrem Weg. Doch es ist vor allem ein sehr persönliches Buch, geschrieben in einer literarischen Sprache, eine Suche nach dem Vater und seiner Geschichte, nach dem, was er verdrängte, um zu überleben. Die Autorin: Christiane Hoffmann, geboren 1967 in Hamburg, entstammt einer aus Südschlesien 1944/45 geflohenen Familie. Sie studierte Slawistik, osteuropäische Geschichte und Journalistik in Freiburg, Leningrad und Hamburg und arbeitete fast 20 Jahre für die «Frankfurter Allgemeine Zeitung»; sie berichtete als Auslandskorrespondentin aus Moskau und Teheran. Anfang 2013 wechselte sie als stellvertretende Leiterin ins Hauptstadtbüro des «Spiegel». |
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KULTUR - GESELLSCHAFT : Neulich, in Rußland |
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In zehn Episoden erzählt Alexander Etkind die Geschichte Rußlands und der Psychoanalyse in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts: Es waren russische Patienten und die Romanhelden Dostojewskis, die den Wiener Arzt Sigmund Freud faszinierten. Die Analyse des ›Wolfsmannes‹ Pankejew und die Arbeiten russischer Analytiker (wie Lou Andreas-Salome oder Sabine Spielrein, Doktorandin und Geliebte C.G. Jungs) trugen wesentlich dazu bei, Schlüsselbegriffe der Freudschen Lehre zu entwickeln. Nirgendwo wurde die Psychoanalyse so vorurteilslos angenommen wie in Rußland; nirgendwo arbeiteten Psychoanalytiker und die Staatsmacht so intensiv zusammen, wie dies in den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts in der Sowjetunion geschah. Und nur wenig später bedienten sich russische Pädagogen und Funktionäre der zur ›Pädologie‹ mutierten Psychoanalyse, um das Hauptprojekt der kommunistischen Utopie, die Erziehung des ›neuen Menschen‹, zu verwirklichen … Der Autor: Alexander Markowitsch Etkind (russisch Александр Маркович Эткинд; * 1955 in Leningrad) ist ein russischer Psychologe und Kulturwissenschaftler. Der hochtalentierte Etkind machte mit gerade einmal 22 Jahren in 1976 seinen Abschluss an der Staatlichen Universität Leningrad und emigrierte 1990 aus der in Auflösung begriffenen Sowjetunion. Etkind, der schnell als enorm gebildeter und kompetenter Kulturwissenschaftler in internationalen Kollegenkreisen Anerkennung erlangte, wurde Professor für Russische Literatur und Kulturgeschichte und lehrte an zahlreichen renommierten Universitäten - Harvard, Stanford, Cambridge - , ebenso in, Paris, Stockholm, Wien und Berlin. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die Kolonisation Russlands, russische Protestbewegungen sowie Erinnerungskulturen in Osteuropa. Von 2010 bis 2013 leitete er das internationale Forschungsprojekt “Memory at War: Cultural Dynamics in Poland, Russia, and Ukraine”. (Quelle: nach Wikipedia) |
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FREUD / LACAN: Subjektivität und Andersheit |
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Was sollte / könnte / müßte es heute heißen, sich erkenntnisgenerierend mit den Beiträgen Lacans zu befassen? Subjektivität und Andersheit steht für Lorenzo Chiesa als Prämisse dafür, daß Lacan als „paradox systematischer Denker“ begriffen werden sollte, indem dieser ein - im positivsten Sinne - fragmentarisches Werk in der offenen Form eines ´work in progress` hinterlassen hat. Als ein solches verlangt es eine minutiöse Lektüre, die sich den Brüchen und – endlich auch – der Systematik von Lacans Theorie des Subjekts stellen muss. Gemäß dieser Theorie muss Subjektivität, so der Autor, ins Verhältnis zu der für sie konstitutiven Andersheit gesetzt werden. Dabei wird im Durchlauf von Lacans psychoanalytischer Lehre eine philosophische Grundthese erkennbar: Das von der Sprache gespaltene Subjekt, das ein Problem mit seiner Sexualität hat, ist ein sprechendes Tier. Aus leicht anderer Perspektive gefasst: Freuds Ödipuskomplex, über den wir individuell in die Sprache eintreten, bildet die ontogenetische Form der Entstehung des Transzendentals und daher die unvollständige Weise, in der wir überhaupt erst zu menschlichen Tieren werden. Dies liefert die philosophische Lesbarkeit von Lacans Werk sowie den Rahmen, innerhalb dessen die Kategorien des Imaginären, Symbolischen und Realen begriffen werden müssen. Wie der Autor betont, kommt dabei, entgegen der lacanianischen doxa, insbesondere dem Imaginären eine Schlüsselrolle zu, weil es bereits diese Ebene ist, auf der sich das menschliche Tier in seiner biologisch abweichenden Sexualität von anderen Tieren abhebt. Aus dem Vorwort des Autors zur Neuausgabe "Über zwanzig Jahre nach seiner Entstehung halte ich noch immer entschieden an den zentralen Argumenten fest, die in Subjektivität und Andersheit entwickelt werden. wie der Untertitel besagt, kann dieses Buch als philosophische Lektüre Lacans aufgefasst werden. Einfacher aber auch ließe es sich als systematische Einführung in sein Werk lesen, die sich methodisch gleichermaßen gegen schwärmerische wie ultraorthodoxe Lesarten wendet (die Grenze zwischen beiden verschwimmt zusehends), weil sie einer sorgfältigen und eingehenden Arbeit am Text den Vorzug gibt. Für mich persönlich – ich bin mir darüber im Klaren, dass diese Feststellung banal erscheinen mag – bildet dieses Buch den Grundstein meines theoretischen Denkens überhaupt, das meine nachfolgenden Arbeiten stark geprägt hat und auch noch meine gegenwärtige Forschung bestimmt. ohne detailliert auf Lacans Theorie des Subjekts als Subjekt der Sprache einzugehen, ist es schlichtweg nicht möglich dessen Theorie der sexuellen Differenz angemessen zu begreifen und sich an die Frage nach ihren weitreichenden ontologischen Implikationen heranzuwagen, geschweige denn eine neue materialistische Metaphysik (warum eigentlich nicht?) zu erarbeiten, die weit über seine Lehre hinausgeht. (...)" Inhalt Der Autor; Lorenzo Chiesa is Professor of Modern European Thought and co-director of the Centre for Critical Thought at the University of Kent, UK. His most recent publications include Subjectivity and Otherness (2007), The Italian Difference: Between Nihilism and Biopolitics (2009) (co-edited with Alberto Toscano), and the English translation of Agambens The Kingdom and the Glory (2011). |
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Mit dieser Ausgabe wird dieses Schlüsselwerk Zizeks, dreißig Jahre nach seinem ersten Erscheinen auf Englisch, erstmals auch dem deutschsprachigen Publikum zugänglich gemacht . In seinem vielleicht einflussreichsten Werk versucht Slavoj Žižek die Frage zu beantworten, ob und wie man überhaupt noch von Ideologie sprechen kann. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung im Jahr 1989 war die Antwort auf diese Frage keineswegs selbstverständlich: Vielerorts ging man davon aus, dass die Ideologien an ihr Ende geraten seien. Žižek dagegen vertritt die These, dass ein neues Vokabular zur Beschreibung moderner ideologischer Phänomene nötig sei: Nur ein produktiver Austausch von Hegel’scher Dialektik und Lacan’scher Psychoanalyse könne die subtilen Formen von Ideologie lesbar machen, die für fluid-hybride Massengesellschaften aller Coleur kennzeichnend sind. Mit dieser Arbeit hat Žižek ein Standardwerk vorgelegt, das weit über die Grenzen der Disziplin hinausweist und gerade in Zeiten, in denen Fake News und Verschwörungstheorien rundum Hochkonjunktur haben, von größter Aktualität ist. Mit ´Das erhabene Objekt der Ideologie` hat Žižek ein Systemanalyse vorgelegt, die weit über die Grenzen der Disziplin hinausweist und in Zeiten des Zerfalls, in denen Fake News und Verschwörungstheorien Hochkonjunktur haben, von ungebrochener Aktualität ist. Der Autor: Slavoj Žižek, geboren 1949 in Ljubljana, ist Philosoph und Psychoanalytiker. |
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»Im Laufe der Zeit wird Baudrillard immer wichtiger werden.« - Susan Sontag | NYC Dieses Buch ´Der symbolische Tausch und der Tod`, ist eine verstörende Zustandsdiagnose der Gegenwart.; erstmals publiziert 1976 in Paris, lange vor dem rasanten Aufstieg des Internets, des Digitalen und der ´Social Media`. In seinem über Jahre hinweg im deutschsprachigen Buchhandel nicht mehr lieferbar gewesenen Hauptwerk zeigt der französische Philosoph und Medientheoretiker Jean Baudrillard den rapiden Verlust des Wirklichen hinter den modernen Zeichenspielen und Trugbildern. Er erweist sich dabei als theoretischer Grenzgänger, der das feingliedrige System mit seinen Vereinnahmungstendenzen als Simulation enthüllt. Baudrillards Widerstand besteht darin, diese Erscheinung der Moderne zum Vibrieren und in den Taumel des Untergangs zu bringen. Ausgangs- und Endpunkt seines Denkens ist dabei der Tod, oder genauer das Sterben, als Signatur der Jetztzeit, als negative Bestimmung unserer Gesellschaft. Im Tod findet er die letzte Antwort, auf die keine Frage gefunden werden kann. Der Autor: Jean Baudrillard, geboren 20. Juli 1929 in Reims, gestorben 6. März 2007 in Paris, war Medientheoretiker, Philosoph und Soziologe. Er gilt als einflussreicher, aber auch umstrittener Vertreter des postmodernen Denkens. |
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DER GALERIST - Aus der SFB-Kunstabteilung |
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Eine prachtvoll-ausdrucksstarkes Relief als eine Bronzeplatte, die eine Anzahl recht skurriler Gestalten versammelt. Der Deutung, wer oder was diese verwegenen Gesalten sind und darstellen - Menschen, Tiere oder Fabelwesen - sind keine Grenzen gesetzt. Dies gilt ebenso auch für die Verwendung dieses nur scheinbar nicht funktionalen Kunstwerkes, läßt es sich doch ebenso auf den Schreibtisch legen oder stellen, als auch in einer Vitrine zeigen; dieser figurativen Reliefplatte könnte auch den Eingang zu einem kunterbunten Familienheim oder zu einer (kinder-)psychotherapeutischen Praxis schmücken ... Wer sich ein wenig auf dem Kunstmarkt und seinen im Steigen begriffenen Preisen auskennt, weiß, das dies hier ein enom preis - wertes Angebot darstellt. Damit aber nicht genug: BestellerInnen dieser Bronzearbeit des bekannten Künstlers erhalten ZUSÄTZLICH mit im Paket eine signierte Originalgrafik Bernhard Jägers im kleinen Format UND das gediegen in Halbleinwandbindung edierte umfangreiche Werkverzeichnis der Arbeiten Bernhard Jägers. Details der Bronzeplatte: Format der Bronzeplatte: 23,5 x 29,5 cm - Auflage: 480 Exemplare - Gewicht: 1,6 kg - Besonderheiten: Nummeriert und vom Künstler in der Form signiert. Details zur Grafik: Technik: Original-Lithografie - Titel der Arbeit: Jumbo, der Elefant - Format: 18,2 x 14,5 cm - Besonderheit: Vom Künstler nummeriert und signiert Details zum Werkverzeichnis: Autor: Friedhelm Häring - Titel des Bandes: Bernhard Jäger. Arbeiten aus 50 Jahren - Format: /Umfang: 35 x 27 cm, 272 Seiten, 386 Abbildungen, Halbleinen, Fadenheftung. Der Künstler: Bernhard Jäger, Jahrgang 1935, geboren in München, studierte von 1957 bis 1961 an der Werkkunstschule Offenbach. Von 1983 bis 1984 war er Gastdozent an der Städelschule in Frankfurt am Main, von 1985 bis zum Jahr 2000 leitete er deren Abendschule. Dieses Vorzugsangebot umfasst neben dem Bronzerelief die kostenlose Lieferung des Werkverzeichnisses (dieses kann bei der SFB auch separat bezogen werden) und der signierten Originalgrafik, wie nachfolgend abgebildet: |
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BESSER LESEN - Der Mann im Mond und (s)ein Psychoanalytiker |
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»Es war zu spät, er hatte ihn schon an seinen Gedanken teilnehmen lassen, von denen er nicht mehr loskam, in ihm Unruhe stifteten, etwas tief in seinem Inneren in Bewegung brachten, eine chirurgisch präzise Oberflächenbeschädigung bestimmter Stellen. Das Echo eines Schmerzes, ein Widerhall, der lauter wurde in der Leere des Hauses, und ihn aufhorchen ließ, die Stille, wirkungsvoll, wie die Generalpause in einer Symphonie.« Als Chef des Wiener Astronomischen Instituts dreht sich alles in Martys Leben um die Beschäftigung mit den Weiten des Universums. Die wirkliche Welt schiebt er bei aller Faszination für die Galaxis eher beiseite, sie ist bekannt und größerer Aufmerksamkeit nicht wert; entsprechend bekommt er selbst vom Weltenlauf der kleinen, unmittelbaren Geschehnisse in seiner nahen Umgebung, - und ganz zu schweigen bei sich selbst - kaum etwas wirklich mit: daß beispielsweise seine Frau Marlene insgeheim schon lange von einem ganz anderen Leben träumt und seine Tochter an ihrer Geschlechterrolle, an Ihrem Frausein zweifelt .... All dies und vieles mehr bleibt ihm gänzlich verborgen. Bei einem Fachkongress trifft Marty unvermittelt auf einen Menschen, der in ganz anderen Sphärenn zuhause ist: Auf den Psychoanalytiker Steindorfer. Der fragt ihn im Gespräch geradeheraus, wie es sein könne, daß wir Menschen nicht selten viel mehr über ferne Planeten wissen, von Geschichten á la ´Star Trek` fasziniert sind, häufig aber keine Ahnung, wenig Interesse an den eigenen Innenwelten, an deren Möglichkeitsbedingungen und (Stör-)Variablen haben und dem eigenen (Bewuß-)Sein mithin kaum Aufmerksamkeit zuteil werden lassen. - Worauf ihm der Analytiker das Manuskript seines Vortrages in die Hand drückt .... Die Autorin: Jenny Zoë wurde 1974 in Basel geboren. Ihr erster Roman »Das Blütenstaubzimmer« (FVA 1997) wurde in 27 Sprachen übersetzt und zum weltweiten Bestseller. Die Frankfurter Verlagsanstalt veröffentlichte des Weiteren ihre Romane »Der Ruf des Muschelhorns« (2000) und »Das Portrait« (2007), sowie ihre Erzählungen »Spätestens morgen« (2013). Zoë Jenny lebt heute in der Nähe von Wien. |
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SFB-Krimi Couch - Todesängste eines unbescholtenen Psychoanalytikers |
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»Ein altes Spiel, in dieser Fassung erneut atemlos spannend. Brillant durchdacht und erzählt.« Bayerischer Rundfunk, B5 aktuell Am Abend seines 53. Geburtstages verwandelt sich das Leben des New Yorker Psychoanalytikers Dr. Frederick Starks von eben auf jetzt in einen Reality-Alptraum: Im Vorzimmer seiner Praxis findet er, unter der Türe durchgeschoben, einen von einem gewissen »Rumpelstilzchen« unterzeichneten Brief mit der Überschrift »Willkommen am ersten Tag Ihres Todes!« Was Starks zuerst für einen schlechten Scherz hält, erweist sich schon wenig später als reale Bedrohung. Der Unbekannte, der unheimlich genau über die Lebensumstände und den beruflichen Hintergrund des Seelenarztes zu wissen scheint, beginnt mit Starks ein übles Spiel, das es an Perfidie und Heimtücke in sich hat - und dem sich der Analytiker nicht entziehen kann; es geht um seine berufliche Existenz, es geht um sein Leben!: 15 Tage gewährt der Unbekannte seinem Opfer in spe, um herauszufinden, wer er (es?), »Rumpelstilzchen«, denn sei. So die empathischen und kognitiven Ressourcen des Analytikers zur Aufgabenlösung nicht hinreichen sollten, werde »R.« sich aus dem weiten Verwandten- und Bekanntenkreis des Seelenarztes beliebige Opfer greifen und diese bestrafen müssen. Ansonsten sei es dem Analytiker aber auch anheimgestellt, sich in Anerkenntnis seines evidenzbasierten Versagens und zum Schutz seiner Lieben einfach selbst umzbringen ... Der Autor: John Katzenbach, Jahrgang 1950, aufgewachsen in Princeton, New Jersey. Schon als Kind wollte er Geschichtenerzähler werden. Katzenbach liebte von je her Bücher und Sport. Die Psychoanalyse ist dem jungen John früh durch die Mutter, eine praktizierende Analytikerin, vertraut gewesen. Einen Gutteil seines profunden Wissens über ›Verbrechen und Strafe‹ erwarb er sich zudem als gefragter Gerichtsreporter in New Jersey und Miami. |
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SFB - MEHR als Bücher |
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Auf SFB-Online, der Internetseite für die Literaturen der Psychoanalyse und Kulturwissenschaften im Netz, findet sich neben dem Onlineshop mit über 2.000.000 lieferbaren Büchern und Medien zahlreiche weitere Rubriken, etwa unsere beiden Fachantiquariate, die Kunstabteilung und das Newsletterarchiv. |
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Für alle Übergänge im Laufe des menschlichen Lebens gelten die gleichen grundsätzlichen Prinzipien: das Selbst zu behaupten, aufrechtzuerhalten und ihm Ausdruck zu verleihen. Zu beobachten ist auch das Prinzip, dass einem Fortschritt zu einer höheren Integrationsstufe und höheren Werten eine Krise vorausgeht, eine vorübergehende Entidealisierung und Regression der bislang vorherrschenden Werte und Ideale und der mit ihnen verbundenen Selbstobjekt-Erfahrungen. Darüber hinaus ermöglicht die Tendenz, konkrete Selbstobjekte, also Personen, zunehmend durch abstrakte und symbolische Selbstobjekte zu ersetzen, verlässlichere und weniger enttäuschungsanfällige idealisierende Selbstobjekt-Erfahrungen, was die AutorInnen in Ihren Beiträgen näher ausführen. Die Beiträge des Bandes: Hans-Peter Hartmann: Vorwort zur aktuellen Ausgabe - János Paál: Vorwort - Michael F. Basch: Psychoanalyse und Entwicklung - Lotte Köhler: Das Selbst im Säuglings- und Kleinkindalter - Anna Ornstein: Die Psychologie des Kindes in der Latenzphase - Joseph D. Lichtenberg: Eine selbstpsychologische Betrachtung der Adoleszenz: Übergangsphase oder Sturm-und-Drang-Komplex? - Paul H. Ornstein: Das Schicksal des Kernselbst in den mittleren Lebensjahren - Ernest S. Wolf: Die Selbstpsychologie und das alternde Selbst im Lebenszyklus - Virginia Hunter: Interview mit Ernest S. Wolf - Peter Kutter: Zwischen Selbstpsychologie und Psychoanalyse. |
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die jagd ist eine
leidenschaft, Paul Parin berichtet von einem Gespräch mit seiner Frau: »Du solltest einmal über die Jagd schreiben«, meinte Goldy [zu mir], »das kann keiner so wie du ....« - ... Ich muß ihr recht geben. Es gibt kaum Autoren, die von der Jagdleidenschaft ergriffen waren und die gleichermaßen über Kritik und Ablehnung der Jagd schreiben. Ich nehme meine Eignung zum Anlass und erzähle Erinnerungen und Literarisches. Ich schreibe über die Leidenschaft, la passion, das Jagdfieber, das Jäger und Jägerin ergreift. Seit meinem ersten Jagdabenteuern weiß ich: Jagd eröffnet einen Freiraum für Verbrechen bis zum Mord und für sexuelle Lust wann und wo und von wem immer gejagt wird. Die wirkliche Jagd ist ohne vorsätzliche Tötung nicht zu haben. Leidenschaftlich Jagende wollen töten. Jagd ohne Mord ist ein Begriff, der sich selber aufhebt. Und weil es sich um Leidenschaft, Gier, Wollust handelt - um ein Fieber eben Die Leidenschaft des Jägers, geht es in diesem Buch um Sex & Crime. Lieferbarkeitshinweis: Bei der SFB ist dieser aufschlußreiche Bericht in verlagsfrischen und folienverschweißter Archivexemplaren der gebundenen Erstausgabe und zum Angebotspreis verfügbae; beim Verlag in dieser Ausgabe vergriffen. |
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Der Säugling ist nicht nur das hilflose Wesen, das passiv die mütterliche Fürsorge erlebt. Im Gegenteil, er verfügt von Anfang an über erstaunliche Fähigkeiten, die Mutter den eigenen Bedürfnissen gemäß zu beeinflussen, anzuregen und zu verändern. In diesem Interaktionsprozeß führt Lebovici den Leser anhand eindrücklicher Fallbeispiele ein. Er knüpft damit an eine Forderung Freuds an, der schon 1909 sagte, daß es für ihn nicht der ›ideale Zustand‹ sei, wenn die Psychoanalyse sich ausschließlich von den ›bei Erwachsenen gewonnenen Erfahrungen‹ leiten lasse. Lieferbarkeitshinweis: Bei der SFB als ein verlagsfrischer und folienverschweißter Archivbestand zum Angebotspreis; beim Verlag vergriffen. |
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TagungskalenderUnser überregionaler Kalender zu Tagungen, Konferenzen und Symposien aus dem Bereich der Psychoanalyse |
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