Novitätenschau Psychoanalyse / Kulturwissenschaften - DEZEMBER 2021 |
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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau, Zum Ausklang des zweiten Advents, am Nikolaus-Abend, erlaubt sich die SFB, Ihnen die in 2021 letzte Monatsausgabe ihrer Literaturinformationen zuzuleiten. Anders als bei Knecht Ruprecht, der in alten Zeiten die erwartungsfrohen Kleinen und Großen vor dem Herausrücken seiner mitgebrachten Köstlichkeiten - Äpfel, Nüsse, Pfefferkuchen - erst einmal streng befragte und deren Befähigung zum Beschenktwerden prüfte, kommen unsere Informationen wie immer von Herzen und für die Leserinnen und Leser der Novitätenschau ganz bedingungslos. Nehmen Sie sich ein wenig Zeit und schauen Sie sich gerne die Themenfester, die aktuellen Literatur- und Kunstangebote an. Vielleicht ist in dieser beispielhaften Auswahl etwas für Sie Interessantes an Fach- oder anderen Lektüren dabei? - Falls nicht, hilft immer ein Besuch auf SFB-Online mit den ca 2.000.0000 dort auffindbaren Titeln, ebenso der Antiquariatsabteilung, der GALERIE und dem Newsletter-Archiv. - Ihnen einen angenehmen Abend und einen guten Wochenstart. Bleiben Sie
gesund! |
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In dieser Ausgabe
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Der kurze Weg zur SFB: Bestelltelefon 0800 588 78 30
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Zuerst: Gesucht und lange erwartet: HANS LOEWALD - Psychoanalyse |
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Seit Jahren vergriffen, händerringend gesucht - jetzt als inhaltsgleiche Neuausgabe wieder verfügbar »Das Gedächtnis ist für den Psychoanalytiker nicht nur eine Fähigkeit oder Funktion des Intellekts, mit deren Hilfe der menschliche Geist Erfahrungen, Ereignisse und Objekte registriert, bewahrt und möglicherweise erinnert. Für ihn hat das Gedächtnis auch etwas mit Trennung, Verlust, Trauer und Wiederherstellung zu tun […]. Die Vergangenheit wäre ohne das Gedächtnis unwiederbringlich verloren, ja, es gäbe gar keine Vergangenheit, wie es auch keine sinnerfüllte Gegenwart oder vorstellbare Zukunft gäbe. Die Tatsache, dass uns das Gedächtnis eine Vergangenheit haben lässt, bedeutet, dass wir den Verlust und die Unwiederbringlichkeit der Vergangenheit erleben und sie dennoch in anderer Gestalt wiedererwecken können.« - Loewald, 1986, S. 130 Hans W. Loewald gilt als einer der führenden Theoretiker der Psychoanalyse und als bedeutender Vertreter der klinischen Psychiatrie. Die vorliegenden Aufsätze spannen einen Bogen von seiner Arbeit an Begriffen und Theorien zu Objektbeziehungen, psychischer Strukturbildung oder dem Zeiterleben bis hin zu Einblicken in den psychoanalytischen Prozess, der Wirkung der Psychoanalyse und dem therapeutischen Potenzial. Inhalt Vorwort von Werner Bohleber: Zur Bedeutung des Werks von Hans W. Loewald für die Psychoanalyse Teil I Begriffe und Theorie: Ich und Realität - Überich und Zeit - Über Verinnerlichung - Überlegungen zur Wiederholung und zum Wiederholungszwang - Über Motivation und Triebtheorie - Das Zeiterleben - Perspektiven der Erinnerung - Ich-Organisation und Abwehr - Primärprozeß, Sekundärprozeß und Sprache - Triebtheorie, Objektbeziehungen und psychische Strukturbildung Teil II Der psychoanalytische Prozeß: Zur therapeutischen Wirkung der Psychoanalyse - Verinnerlichung, Trennung, Trauer und das Überich - Die psychoanalytische Theorie und der psychoanalytische Prozeß - Die Übertragungsneurose. Anmerkungen zum Begriff und zum Phänomen - Anmerkungen zu einigen Triebmanifestationen bei der Überich-Bildung - Buchbesprechung: Heinz Kohut, Narzißmus. Eine Theorie der psychoanalytischen Behandlung narzißtischer Persönlichkeitsstörungen - Psychoanalyse als Kunst und der Phantasiecharakter der psychoanalytischen Situation - Überlegungen zum psychoanalytischen Prozeß und seinem therapeutischen Potential - Das Dahinschwinden des Ödipuskomplexes // Bibliographie / Personenregister / Sachregister. Der Autor: Hans Loewald (*1906 - † 1993), wurde in Colmar im Elsaß geboren. Er studierte Medizin in Marburg und Freiburg im Breisgau, wo er Martin Heidegger kennen lernte, was ihn dazu veranlasste, zusätzlich Philosophie zu studieren. Heidegger wurde der Mentor von Hans Loewald. Heideggers Hinwendung zum Nationalsozialismus führte zur schmerzhaften Entfremdung. Nach einer Zeit in Rom praktisierte Loewald ab 1934 als Psychiater in Padua. 1939 erfolgte die Emigration in die USA, wo er mit den Schriften von Sigmund Freud bekannt wurde, die ihn bis an sein Lebensende beschäftigen sollten. Hans Loewald praktizierte als Psychoanalytiker in New Haven und hatte später eine Professur für klinische Psychiatrie an der Yale-Universität inne. (Quelle: nach Wikipedia) |
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PSYCHOANALYTISCHE BEHANDLUNGEN - Authentisch arbeiten |
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Anhand interessanter Fallvignetten zu Themen wie Adoleszenz und sexueller Identität, Destruktivität und Kreativität veranschaulicht Irma Brenman Pick die komplexen Beziehungen in psychoanalytischen Behandlungen und zeigt Möglichkeiten auf, über die subtilen Prozesse wechselseitiger Beeinflussung in klinischen Situationen nachzudenken, sie zu verstehen und für den psychoanalytischen Prozess nutzbar zu machen. Inhalt: Teil I: Gegenübertragung: 1. Kapitel: Durcharbeiten in der Gegenübertragung (1985) - 2. Kapitel: Zusammenbruch der Kommunikation: Vom Auffinden des Kindes in der Analyse eines Erwachsenen (1985) - 3. Kapitel: Das Auftauchen früher Objektbeziehungen im psychoanalytischen Setting - 4. Kapitel: Noch einmal: Durcharbeiten in der Gegenübertragung – Erfahrungen mit Supervisionen (2012). Teil II: Authentizität: 5. Kapitel: Über das Stehlen: Klinische Überlegungen zu drei Jugendlichen (1967) - 6. Kapitel: Frühreife Entwicklung (1969) - 7. Kapitel: Die Sorge um andere: Echt oder unecht (1995) - 8. Kapitel: Kreativität und Authentizität (2012). Teil III: Adoleszenz und Sexualität: 9. Kapitel: Adoleszenz: Ihre Wirkung auf Patienten und Analytiker (1988) - 10. Kapitel: Weibliche Sexualität (1985). Einige klinische Überlegungen - 11. Kapitel: Männliche Sexualität (1985). Eine klinische Studie über Faktoren, die ihre Entwicklung beeinträchtigen. Teil IV: Weitere klinische Themen: 12. Kapitel: Im Ungewissen hängen lassen (2002) - 13. Kapitel: Die Dinge zusammenfügen (2004) - 14. Kapitel: Die ineinander verschlungenen Schlangen: Das Schwanken zwischen Sehnsucht und Zerstörung Appendix: 15. Kapitel: Überlegungen zu Neid und Dankbarkeit - 16. Kapitel: Melanie Kleins Beitrag zur Kinderanalyse: Theorie und Technik (1977) Zusammen mit Hanna Segal. |
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Der Band eröffnet den Zugang zu den in einerm Sonderband der ›Psychoanalytic Quarterly‹ in 1996 publizierten Beiträgen zum Thema »Wissen und Autorität in der psychoanalytischen Beziehung«. »Was ist das für ein Verstehen, das durch die klinische Psychoanalyse gewonnen werden kann? Welche Art von Expertentum kann ein Analytiker für sich beanspruchen und ein Analysand erwarten?« Diese und ähnliche Fragen stehen im Zentrum der aktuellen Diskussionen über die Theoriebildung der Psychoanalyse. Die Diskussionsbeiträge gehen von ganz unterschiedlichen Gesichtspunkten aus und sind schon allein dadurch aufschlußreich. Verschiedene Aspekte von Wissen und Autorität in der psychoanalytischen Beziehung werden untersucht. Ausgangspunkt ist immer die klinische Erfahrung, und die daraus entwickelten Überlegungen haben wesentliche Implikationen für die psychoanalytische Behandlungssituation. Die Beiträge des Readers (in Auswahl)
Lieferbarkeitshinweis: Im Archiv der SFB ist dieser Titel in annähernd verlagsfrischen Exemlaren der Erstausgabe und zum Angebotspreis verfügbar; ebenso ist der Titel in einem inhaltlich unveränderten Nachdruck lieferbar. |
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PSYCHOTHERAPIE - mental |
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Am Beispiel der Persönlichkeitsstörungen läßt sich, so die Auffassung des Autors, das Grundverständnis des Menatlisierungskonzepts und seiner Anwendung besonders gut veranschaulichen und dieses könne als Behandlungsansatz auf sämtliche andere Störungsbilder übertragen werden. Schwerpunkt dieses Buches ist die praxisorientierte Darstellung der MBT für den gesamten Bereich der Persönlichkeitsstörungen, für die jeweils eigene Behandlungskonzepte vorliegen: für die Borderline-, die antisoziale, die narzisstische und die ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung. Euler zeigt konkrete Interventionen auf und erläutert ihren Einsatz in unterschiedlichen therapeutischen und klinischen Settings. Zahlreiche Praxisbeispiele veranschaulichen die mentalisierungsbasierte Haltung und Behandlungstechnik. Der aktuelle Stand der Diagnostik und Therapie wird dabei wissenschaftlich untermauert. Der Autor: PD Dr. med. Sebastian Euler ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, speziell Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (SAPPM) sowie Konsiliarpsychiatrie und Psychosomatik (SSCLPP), Psychoanalytischer Psychotherapeut (EFPP) und Gruppenanalytiker (D3G), Tipp: Die Reihe Mentalisieren in Klinik und Praxis finden Sie auf SFB-Online HIER |
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PSYCHE und GESELLSCHAFT - ›Des Kaisers neue Kleider‹ |
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Einhergehend mit der meistenteils nur an den Oberflächen von Ökonomie und Medien behaupteten Liberalisierung des öffentlichen Lebens und begleitet von Privatisierungs- und Globalisierungsschüben wurden in den westlichen Gesellschaften traditionelle Rollenvorgaben und bewährte Traditionen nicht selten fahren gelassen; der einzelne soll`s nun autonom für sich richten: Dieser ist - getreu calvinistischer Überzeugung - für sein Glück, sein Weh & Ach zuvörderst zuständig. Das mediale Dauerdonnerwetter, mit dem den unverhofft in den Rang von Autonomie und Selbststand Beförderten unentwegt suggeriert wird, daß ihnen nunmehr bei entsprechendem (Wohl-)Verhalten alles möglich und machbar sei, befeuert das nunmehr für sich selbst sorgen sollende Indivduum und treibt es vor sich her, seinem Glück und der ihm verheißenen Wohlfahrt entgegen. Das Gros der Menschen bleibt mit seinen tatsächlichen Möglichkeiten im täglichen Ellenbogenkampf hingegen weit hinter den Sollvorgaben dieser Heilsversprechen zurück, es findet sich vielmehr als gehetztes, frustriertes, deprimiertes Wesen im Hamsterrad, für das kein Stillstehen und kein Ausstieg in Sicht zu sein scheint - abgesehen vom Aus-Weg, den Krankheit und Selbstaufgabe anbieten, welche den Selbst- und Autonomieverlust aber nur noch weiter verstärken: Das „Erschöpften Selbst“ sitzt in der Falle .... Aus dem Besprechungstext der Sigmund-Freud-Buchhandlung des Buches von Alain Ehrenberg, ´Das Unbehagen in der Gesellschaft` in der Novitätenschau Psa. (8.2011) |
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Das
Befeuern narzißtischer Persönlichkeitsstrukturen, welches sich im Alltag
der Menschen an dem verbreiteten Bestreben nach Selbstoptimierung,
Effizienz, ´Erfolg`, ´Beachtung` und Anerkennung ablesen läßt, ist in
Zeiten des weltumspannenden Neokapitalismus, der jeden gegen jeden aufhetzt
und -heizt, der subtil vermittelte Auftrag: ›Werde, der du nicht bist!‹ Verkauft wird dies von interessierter Seite als ´persönliche Freiheit`; es sind dies indes nichts anderes als perfide Programme der systematischen Entsolidarisierung zwischen den Menschen und der Zersetzung von Sozietät überhaupt. Der ´eindimensionale Mensch` klammert sich an seinen zuckersüß gefärbten Größenwahn, der im Gegensatz zu den klinischen Erscheinungsformen desselben einfach nur substanzfrei - hohl ist. Je größer die freischwebende Aufgeblasenheit, um so vehementer die tiefe Angst, daß dieses fragile persönliche Kartenhaus einst als Selbstmissverständnis enttarnt unweigerlich kollabieren und psychisch gesehen dem Vereinzelten um die Ohren fliegen könnte: Depression, Somatisierung, Selbstzerstörung, Die Verführung ist für viele groß, dieses Spiel zum Nutzen weniger mitzuspielen, denn die Angst vor dem Abgehängtwerden ist berechtigt - und verständlich. - Mit weitreichenden Folgen für Arbeit und Familie, für Beziehungen, Körper und Selbst, wie die Beiträge renommierter FachautorInnen annehmen lassen: Inhalt des Bandes Vera King, Benigna Gerisch und Hartmut Rosa - Einleitung: Lost in Perfection - Optimierung zwischen Anspruch und Wirklichkeit I Optimierung in
Wirtschaft und Arbeitsleben: Eve Chiapello: Optimierung
im Kontext der Finanzialisierung II Veränderungen von Intersubjektivität - Pathologien des Sozialen: Judy Wajcman: Fitter, glücklicher, produktiver: Zeitliche Optimierung mittels Technologie - Vera King, Julia Schreiber, Niels Uhlendorf; Benigna Gerisch: »Da habe ich eben Besseres vor«: Wie sich Effizienz- und Optimierungsimperative auf Beziehungen sowie Sorge für sich und andere auswirken - Alain Ehrenberg: Die zwei Bedeutungen der Konzeption von sozialer Pathologie: Überlegungen zu einer Anthropologie des Unbehagens in der individualistischen Gesellschaft - Heinz Bude: Die Wahrheit der Angst III Das optimierte Selbst: Vera King, Benigna Gerisch, Hartmut Rosa, Julia Schreiber, Charlotte Findeis, Diana Lindner, Benedikt Salfeld, MichaSchlichting, Maike Stenger; Stella Voigt: Optimierung mit Zahlen und digitalen Parametern: Psychische Bedeutungen des digitalen Messens und Vergleichens - Steffen Krüger: Die autoritäre Dimension digitaler Selbstvermessung: Containment, Kommodifizierung, Unterordnung - Sophie de Mijolla-Mellor: Perfektion, Sublimierung und Idealisierung - Heinz Weiß; Heinrich Merkt: Eine pathologische Organisation auf der Grundlage des Strebens nach Perfektion IV. Körperoptimierung: Jürgen Straub: Selbstoptimierung als Rationalisierung der Lebensführung. Gustav Großmanns Exzess als Paradigma: Buchhalterische Existenz für zweckrationale Zwangscharaktere - und weitere Beiträge - Vera King, Benigna Gerisch, Hartmut Rosa: Schlusswort Die MitherausgeberIn: Vera King ist Professorin für Soziologie und psychoanalytische Sozialpsychologie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und Direktorin des Sigmund-Freud-Instituts Ffm. |
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KLASSISCHES FACHANTIQUARIAT der SFB: Freud beim Wort nehmen |
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(Grinstein 233; Meyer-Palmedo/Fichtner 1930 a; Kreuter I, 393) "Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß die Menschen gemeinhin mit falschen Maßstäben messen, Macht, Erfolg und Reichtum für sich anstreben und bei anderen bewundern, die wahren Werte des Lebens aber unterschätzen." (Seite 5), und weiter: "Die Schicksalsfrage der Menschheit scheint mir zu sein, ob und in welchem Maße es ihrer Kulturentwicklung gelingen wird, der Störung des Zusammenlebens durch den menschlichen Aggressions- und Selbstvernichtungstrieb Herr zu werden. (...)" Zum Erhaltungszustand: Das Klassische Fachantiquariat der SFB verfügt u. a. über ein besonders gut erhaltenes Exemplar der bahnbrechenden kulturpsychologischen Arbeit Freuds in der seltenen Premium-Verlagsbindung in Leinwand. Die Titelei auf dem Leineneinband ist besonders gut erhalten und frisch in sattem Blau; der Buchrücken ist lichtbedingt ein wenig nachgedunkelt und die Rückenbeschriftung etwas verblasst. Innen ist dieses Exemplar besonders frisch und ohne Anstreichungen, Anmerkungen. - Als Erstausgabe inzwischen ausnehmend selten und in dieser guten Erhaltung kaum noch zu finden. - In der Antiquariatsabteilung auf SFB-Online finden Sie eine weitere Erstausgabe dieses Titels sowie die ebenfalls seltene 2. Auflage aus dem Jahr 1931. Eine Fülle weiterer begehrter Erst- und frühen Ausgaben finden sich detailiert beschrieben auf SFB-Online HIER |
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ETWA NICHT? ›Lupus est homo homini, non homo, quom qualis sit non novit‹ |
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Der Hirnforscher Detlef B. Linke ist ein Ausnahmedenker - nur selten gelingt, wie hier mit souveränem Gestus, der Brückenschlag zwischen den Disziplinen: so spannen sich seine Gedanken beweglich und ungemein unterhaltsam, den ganzen Reichtum der Verbindungen ausschöpfend, zwischen Neurobiologie und Philosophie, Evolution und Ethik. Der Rhythmus seines Denkens aber lebt vom Fluss der Mündlichkeit - auch die Bücher Linkes entstehen aus den Transkriptionen besprochener Bänder - und von daher zeigt sich die Tonaufnahme als Medium der Mitteilung in diesem Fall als geradezu ideal. Linke führt uns durch die Landschaften des Gehirns, in seine "Lichtkammern und Dunkelräume", durch die Schönheit seiner Architektur und die Tiefen seiner Pathologien. Was meinen wir, wenn wir "Ich" sagen? Wo ist das "Ich" zu Hause, wo finden wir uns wieder in der Welt? Lassen sich "Ich und Körper" einfangen im gleichen Modell, in der gleichen Wirklichkeit - sind beide identisch? Und was etwa - mit Blick auf deren Identität - bedeutet die Trennung Siamesischer Zwillinge, das gewaltsame Zerlegen in "Ich und Du"? Ist der andere in uns nicht unverzichtbarer Teil. spiegeln wir uns, entgehen wir uns selbst, ohne der Mimesis, dem anderen, ohne den Prozessen der Menschwerdung jemals zu entgehen? Wächst aus diesem Spiegelkabinett des konstitutiven Miteinanders dann später die Sprache? Ist der rückkopplungsfreie Mundraum, in welchem Innen und Außen ineinander übergehen, das Spielfeld, auf dem wir uns in die Welt hinein entwerfen? Wie kommt es zur Asymmetrie der Hirnhälften und ließen sich aus ihrem Zusammenspiel Biographien beschreiben oder die Eigenleben der Geschlechter? Steuert das männliche Testosteron Linkshändigkeit und Kreativität? Und welches sind die Zeiten des Gehirns, seine Rhythmen, Tempi, wechselnden Takte; kennen Inhalte ihre je eigenen Zeiten und worin liegt die Katharsis des Lachens? Haben wir mit Hölderlin als Hirnforscher, in seiner Poetik ein Modell für eine mögliche Einheit im Hirn? Sicher scheint nur, dass wir nicht(s) ohne den Anderen sind - immer in der Hoffnung, dass da noch ein Anderer ist, der auf uns wartet. Gliederung des Vortrages: Was meinen wir, wenn wir "Ich" sagen? - Die Trennbarkeit von Ich und Du - Der Mundraum - Einige Bemerkungen zur Sprechmotorik - Hemisphärenmodell und Geschlechterdifferenz - Eine japanische Zeremonie - Testosteron und Kreativität - Kein Taktgeber im Gehirn - Hölderlin als Hirnforscher - Jenseits von Tod und Leben Stimmen zu dieser Edition: "Kurz vor seinem Tod und schon dermaßen geschwächt, dass ihm eine schriftliche Niederlegung seiner Gedanken unmöglich war, hat es Detlef B. Linke auf sich genommen, sein 'intellektuelles Testament' in freier Rede zu formulieren und auf Band aufzeichnen zu lassen. Mögen sich auch manche von Linkes Äußerungen auf eher spekulativer Ebene bewegen, an der Notwendigkeit, den in ihnen angesprochenen Problemstellungen mit größtem wissenschaftlichem Ernst nachzugehen, besteht keinerlei Zweifel. Die beiden von supposé vorgelegten bewegenden Tondokumente mit Detlef B. Linke stellen ein Vermächtnis dar, das noch lange in die Zeit hineinwirken wird." - Adelbert Reif, in: Universtad Der Autor: Detlef B. Linke, geboren 1945 in Struwenberg (Brandenburg). Arzt, Hirnforscher und Philosoph. Professor für Klinische Neurophysiologie und Neurochirurgische Rehabilitation in Bonn, ist am 6. Februar 2005 nach langer Krankheit gestorben. | Weitere
beeindruckende, bei supposé
erschienene Hörbucheditionen finden Sie auf SFB-Online HIER |
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„Ein großartiges Buch, das wir gerade jetzt so dringend brauchen! Ein prägnantes Manifest, wie wir Wandel gestalten und Zukunft ermöglichen können.“ - Aleida Assmann, Kulturanthropologin, Trägerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels Welchen Weg in die Welt von Morgen wird die Menschheit einschlagen? Einen mit egoistisch-bornierten ´Lösungen` und Strategien gepfflasterten, der gerne mit Verweisen auf ´die Natur`, auf die ´persönlichen Freiheiten` gerechtfertigt wrird, - oder einen nicht menschenfeindlichen, einen im Sozialen verankerten und die Teilhabe an den Ressourcen allen offen stehenden Weg? Der renommierte Mediziner und Neurowissenschaftler Joachim Bauer zeigt in seinem jüngsten Buch anhand aktueller Forschung: Der Mensch ist nicht nur durch seinen Verstand, im Prinzip auch durch seine Biologie ein auf eine das Überleben der Spezies ermöglichende Grundhaltung ausgerichtetes Wesen, sofern diese ´Grundausstattung` nicht durch ein von außen vermitteltes ´negatives` und antisoziales Lernen überlagert wird. Bauer meint: Die Gene des Menschen sind keine ´autistischen Egoisten`, sie kommunizieren und kooperieren. Sie reagieren auf Umwelteinflüsse und auf unseren Lebensstil. Mehr noch: Eine aus freiem Entschluss gewählte innere Haltung, die auf ein Sinn-geleitetes, prosoziales Leben ausgerichtet ist, begünstigt Genaktivitäten, die unserer Gesundheit dienen. Wenn Menschen ihre sozialen Potentiale ausschöpfen und sich den Wunsch nach einem guten, sinnerfüllten Leben zu eigen machen, wird ihnen dies auch helfen, ihre Gesundheit zu schützen und ihre inneren Heilkräfte zu stärken. Der Autor: Joachim Bauer, Univ.-Prof. Dr. med., Neurowissenschaftler, Arzt und Psychotherapeut, Facharzt für Innere Medizin, Psychiatrie und Psychosomatische Medizin. |
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Sigmund-Freud-Kulturpreis 2021 |
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Der von der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft (DPG) und der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) seit 2009 alle zwei Jahre vergebene Preis möchte Menschen ehren, die sich nach Auffassung der Jury in besonderer und kreativer Weise dem Projekt Psychoanalyse annehmen und mit ihrem je eigenen Schaffen die Relevanz dieses Denkansatzes für die Conditio humana reflektieren. Für seine Arbeit ausgezeichnet wird in 2021
der Filmemacher Dr. Wilhelm Rösing Die bisherigen Preisträger und Preisträgerinnen: 2009: Christoph Türcke, Philosoph - 2011: Dieter Schnebel, Komponist und Musikwissenschaftler - 2013: Christina von Braun, Kulturwissenschaftlerin und Filmemacherin - 2015: Georges-Arthur Goldschmidt, Schriftsteller, Essayist und Übersetzer - 2017: Bernhard Waldenfels, Philosoph - 2019: Volkmar Sigusch, Sexualwissenschaftler. |
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Der Dokumentarfilm wurde gefördert von: Hessischer Rundfunk Filmförderung / Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main / Hessisches Ministerium der Justiz / Georg und Franziska Speyer’sche Hochschulstiftung. Zu diesem Film: Die historische Leistung von Heinz Düx liegt in seiner Arbeit als Untersuchungsrichter für den Auschwitzprozess. Mit genauer und kenntnisreicher Befragung von Zeugen und Angeschuldigten bereitete er den Prozess vor, der wie kein anderer Prozess der deutschen Nachkriegszeit die Struktur eines Konzentrationslagers und den verbrecherischen Charakter der NS-Herrschaft offen legte, ebenso wie die willige Beteiligung der Deutschen. In der mehrheitlich in den Nationalsozialismus verstrickten Richterschaft war und blieb Heinz Düx ein Außenseiter. Als Vorsitzender Richter an einem Zivilsenat des Frankfurter Oberlandesgerichts hat Heinz Düx sich in späteren Jahren für die Wiedergutmachungs- und Entschädigungsansprüche derer eingesetzt, die im Dritten Reich aus politischen und rassischen Gründen verfolgt worden waren. Sein antifaschistisch ausgerichteter politischer und publizistischer Einsatz brachte Heinz Düx viele Anfeindungen ein, bis zum Versuch der CDU, den unerschrockenen Einzelkämpfer aus dem Richteramt zu drängen. Mit Dr. Heinz Düx und Dr. Lisa Abendroth, Prof. Dr. Lorenz Böllinger, Dr. Barbara Bromberger, Sylvia Düx-Heiseler, Prof. Dr. Norman Paech, Ruppert von Plottnitz, Christian Raabe, Joachim Schwammborn, Prof. Dr. Gerhard Stuby, Helmut Zarges. Der Filmemacher: Dr. Wilhelm Rösing, Regie, Drehbuch, Kamera, Schnitt, Produzent, Jahrgang 1947, geboren in Berlin, lebt und arbeitet in Bremen. |
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PSYCHOANALYSE - à la française: Je t’aime |
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Bestseller des Monats November bei der SFB: Die Bücher der französischen Psychoanalytikerin und Philosophin Anne Dufourmantelle |
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Anne
Dufourmantelle (1964 – 2017) In ihrem jetzt erschienenen neuen Buch, welches in einer wunderbar gestalteten Ausgabe im eleganten Nischenverlag Brinkmann und Bose, Berlin, erscheint, geht es der französischen Psychoanalytikerin um tiefengeschärfte Randgänge im Reich der Psychoanalyse. Die Autorin bietet Protokolle über außergewöhnliche und ´abweichende` Erfahrungen während der Analyse, erzählt in Form einzelner Fallgeschichten. Anne Dufourmantelle kombiniert die Singularität des jeweiligen Zugangs, den sie sucht, mit Denken, im Versuch, Praxis und Theorie in der Analyse immer wieder neu zu denken und zu verbinden. Anne Dufourmantelles Schriften gilt es im deutschsprachigen Raum erst noch zu entdecken. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch Zugänglichkeit aus, obwohl sie an Hermetisches rühren. Sie sucht und findet, dabei auch Risiken eingehend und sich weit vorwagend, Lücken im diskursiven philosophischen Feld, orientiert an den Problemen der Jetztzeit, die sie ausgehend von der Praxis der Analyse füllt und unabhängig ausdeutet, dabei sprachliche Formen anwendend, die im akadamischen Feld so nicht gebräuchlich sind – zum Beispiel die direkte Ansprache des Lesers; der Leserin. Alle anderen lieferbaren Bücher von Anne Dufourmantelle mit allen relevanten Angaben finden sich auf SFB-Online HIER |
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FREUD / LACAN - Peter Widmer zum 80. Geburtstag: NO FEAR |
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»Der lacanianische Diskurs ist sicher etwas, was Angst macht, sonst gäbe es die andere Psychoanalyse nicht.« Mit diesen Worten blickt Peter Widmer zurück auf das politische und intellektuelle Klima, in welchem er und Dieter Sträuli sich 1986 entschieden haben, den RISS zu gründen. Dieses Heft zu Peter Widmers 80. Geburtstag ist als Dank gedacht, für seinen Einsatz für eine freie Psychoanalyse, eine, die die Angst vor der Offenheit und vor dem Nichtverstehen ins Sprechen bringt. Wenn der RISS bis heute für eine Psychoanalyse steht, die Angst macht, so wurde im Gespräch deutlich, dass diese Angst keine vor den psychoanalytischen Institutionen und deren Agenten ist, als vielmehr eine in der Psychoanalyse. Hier kann Angst ein Produktionsmittel werden, wenn sie vom Wünschen ohne und vom Begehren all der Anderen gehalten wird. In diesem Sinne ist RISS vielleicht ein Symptom. RISS besteht als älteste lacanianische Zeitschrift im deutschsprachigen Raum fort. Es zeigte sich dabei im Gespräch auch, wie sehr sich das Umfeld der Zeitschrift und die Erwartungen, mit denen sie konfrontiert ist, geändert haben. Die Herausforderung liegt in der Transmission eines Begehrens, das immer wieder anders entfaltet werden kann. Das heißt auch, dass wir Beteiligten gemeinsam mit Peter Widmer dazu aufgerufen bleiben, die Psychoanalyse und uns zu verändern in diesem »Judo-Kampf mit der Wahrheit, bei dem man nicht immer sicher ist, wie man dabei herauskommt« HINWEIS: Die zweimal p.a. erscheinende Zeitschrift RISS kann bei der SFB HIER abonniert werden. - Bitte beachten Sie auch unser RISS-Archiv, in dem Sie zurückliegende und rare frühere Ausgaben finden, die Sie HIER sichten und bestellen können |
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»An apple a day keeps the doctor away.«In anstrengenden Corona-Zeiten war es eine pfiffige Idee des sich kreativ und hipp gebenden Mainzer Hermann Schmidt-Verlages, ein altes Verlagsprojekt wieder auszugraben und den seinerzeit höchst erfolgreichen ´An Apple a Day-Abreißkalender` in einer mit weiteren alten Apfelsorten bestückten Neuausgabe für das Jahr 2022 aufzulegen. MAINZ, WIE`S SINGT UND LACHT: Kopfschütteln lösen beim Buchhändler dabei die durchaus ungewöhnlichen Handelsusancen dieses in der bekannten Narrenhochburg ansässigen Verlages aus, indem dort ganz unabhängig von der Bestellmenge ein vergleichsweise enorm bescheidener Händler-Einheitsrabatt für dieses Verlagsprodukt angesetzt wird, welcher noch unter jenen vom Großhandel (LIBRI /KNO) gewährten Konditionen für eben diesen Kalender liegt. - Gleichzeitig sehen wir, daß der Hermann Schmidt-Verlag den us-amerikanischen Allesverkäufer in die Lage zu versetzen vermag, diesen - seinen - Apple-Kalender - zu just eben dem vom klassischen Buchhandel zu zahlenden Einkaufspreis an Endkunden abzugeben. - Intelligentes, nachhaltiges Verkaufen und fairer Wettbewerb gehen anders! Die Co-Verlegerin dieses Verlages,
Frau Karin Schmidt-Friderichs, ihres Zeichens eine Architektin, ist seit
2019 gewählte Vorsteherin des BÖRSENVEREINS DES DEUTSCHEN BUCHHANDELS,
jener 1825 von Noblen gegründeten Organisation, die angetreten war, die
Interessen der Verlage und des verbreitenden Buchhandels in der
Öffentlichkeit angemessen zu vertreten. |
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KULTUR: Menschheitswissen bewahren - wider seine Usurpation |
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Dieses Buch wurde ausgezeichnet als Wissenschaftsbuch des Jahres 2021 (Longlist) // Wolfson History Prize 2021 (Shortlist) Bis in die digitale Jetztzeit mit Google, Twitter und Co und den neuartigen Herausforderungen, denen das Wissen der Welt heute durch subtile Manipulation und Verzerrungen, die in Echtzeit rund um den Globus verbreitet werden können, reicht diese faszinierende Kulturgeschichte, die zugleich das politische Manifest eines leidenschaftlichen Bibliothekars ist. Seit Wissen schriftlich fixiert wird, haben interessierte und mächtige Kreise stest versucht, es unter ihre Kontrolle zu bringen, zu halten – oder es zu vernichten. Richard Ovenden, Direktor der berühmten Bodleian Library in Oxford, führt seine Leserinnen und Leser in von ihm fesselnd erzählten Schlüsselepisoden durch die dreitausendjährige Geschichte der Angriffe auf Bücher, Bibliotheken und Archive. Sie handelt von fragilen Tontafeln aus Mesopotamien und kostbaren Bänden mittelalterlicher Gelehrsamkeit, von den grandiosen Bibliotheken in Alexandria und Sarajevo, von irakischen, indonesischen und großen Literatur- und Wissensarchiven. Und sie kennt ihre Heldinnen und Helden: Mönche und Hobbyarchäologen, Philanthropen und Freiheitskämpfer und vor allem Bibliothekare und Archivare, die sich gegen die Zerstörung gestemmt haben, nicht selten unter Einsatz ihres Lebens. Der Autor: Richard Ovenden, geboren 1964, studierte in Durham und London und hat einen Lehrstuhl am Balliol College der Universität Oxford inne. Er ist Mitglied der Londoner Gesellschaft für Altertumswissenschaftler, der Royal Society of Arts und der American Philosophical Society. Von 2009 bis 2013 war er Vorsitzender der Digital Preservation Coalition, seit 2014 steht er als 25. Bodley's Librarian einer der ältesten Bibliotheken Europas vor. |
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BESSER LESEN - .... unter die Haut: Ödipus in Lausanne |
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Fotoausschnitt KINDERFRESSER-BRUNNEN in Bern (freie Bildrechte Wikimedia Commons) |
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Ausgezeichnet mit dem wichtigsten französischen
Literaturpreis, dem ›Prix Goncourt‹
: »Eines der bedeutendsten psychologischen Erzählwerke gegenwärtiger
Sprachkunst.« »Chessex beschreibt nicht nur einen Vater-Sohn-Konflikt, die private Tragödie familiärer Unterdrückung, er erfasst die politische und historische Dimension des Kinderfressers, mag er sich als »Vater Staat«, als Erzieher, als allegorische Figur oder im Märchen breitmachen … Chessex erzählt spannend, integriert Träume und Assoziationen in die überraschende Fabel … er schuf ein Werk von internationalem Rang.« Hans-Peter Klausenitzer, Hessischer
Rundfunk hr "Den Vater vernichten. In ein Häufchen Asche am Grunde einer Urne auflösen. Wie Sand. Staub, namenlos und ohne Stimme." - Am Tag der Kremation seines endlich verstorbenen Vaters durchströmt Jean Calmet, Lateinlehrer an einem Gymnasium in Lausanne, das Gefühl größter Erleichterung, mehr noch: der Befreiung. Endlich ist der vor Leben strotzende Koloss, der Jeans Jugend mit seinen raumgreifenden Gebaren, seiner Dominanz, erdrückt hatte, in das Urnengefäß verbannt. . Gut so! und endlich frei! Einst hatte der Patriarch, der beliebte, immer einsatzbereite und wortgewaltige Landarzt, der bei seinen Krankenbesuchen gerne unterwegs auch einmal den Seitensprung zu hübschen Dorfmädchen suchte, seine ganze Familie mit Beschlag belegt: Vater hier, Vater da. Das Prachtstück von einem Mann faszinierte und ängstigte gleichermaßen ganz besonders dessen jüngsten Sohn, der seinen zweiten Vornamen ´Benjamin` haßt wie die Pest. Eine Haßliebe, zirkulierend zwischen der Bewunderung des väterlichen Alleskönners und dessen niederschmetternd-kränkender Dominaz, die selbst nicht davor zurückschreckte, dem Sohn dessen erste Liebe abspenstig zu machen und das hübsche Mädchen in seiner Ordination zu verführen. Die große Erleichterung nach dem Tod des Vaters aber stellt sich schon bald als eine trügerische für den sensiblen Lateinlehrer heraus: Der Vater ist nicht wirklich tot. Das Bild seiner übermächtigen Gestalt verfolgt den Sohn unerbittlich überallhin, nimmt immer monströsere Züge an und raubt Jean schließlich jede Lebenskraft. - Chessex' berühmtes sprachgewaltiges Werk wurde von Marcel Schwander virtuos ins Deutsche übertragen. Beeindruckend erzählt, bildstark und fein beobachtet: Für den psychologisch Bewanderten ist dieser Roman zu lesen wie eine Fallgeschichte, deren Tragik gerade auch darin besteht, daß dem gebildeten Jean kein Freund, kein Mensch mit der Empfehlung zu Hilfe kam, über seine Ängste, sein Vaterproblem, den Ödipus mit jemandem vertrauensvoll zu sprechen. |
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BESSER LESEN: Naturkunden - Natur erkunden |
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»Buch des Monats Dezember 2021« der Darmstädter Jury Nach dem großen Erfolg seines sensationellen großformatigen Buches »Die verlorenen Wörter« folgt jetzt ein verwunschen-schönes Familienbuch, ein Vademecum zur Vergegenwärtigung der Schönheit der Natur, prachtvoll illustriert von Jackie Morris. Es sind dies Beschwörungen, Schutz- und Abwehrzauber, Segenssprüche, Wiegenlieder und Zungenbrecher, lauter verwunschene Worte, die eine Schleiereule, einen Fuchs oder ganze Wälder in unsere Wahrnehmung zu zaubern vermögen – und damit jene Wesen herbeirufen, mit denen wir, oft ohne es zu wissen, unseren Lebensraum teilen. So wird es möglich, mit Schwalben durch die Lüfte zu schießen, einer Robbe ins Meer zu folgen, mit Eulenohren zu hören und mit den Augen einer Eiche den Wald zu schauen. Und wer sich darauf einlässt, darf vielleicht sogar erleben, wie ganze Mottenschwärme aus den Seiten aufsteigen. So lehrreich wie ein Naturführer und so mitreißend wie ein Märchen, feiern die Zaubersprüche die Wunder der so nahen und uns doch so fernen Welt – und die Macht der Sprache, die diese, laut lesend oder leise murmelnd, zu beschwören weiß. Der Autor: Robert Macfarlane, 1976 in Nottinghamshire geboren, lehrt Literaturwissenschaft in Cambridge, ist Essayist und Kritiker und gilt als wichtigster britischer Autor des Nature Writing. Bei Matthes & Seitz Berlin sind bislang Karte der Wildnis, Alte Wege und Die verlorenen Wörter erschienen. Letzteres wurde mit dem BAMB Beautiful Book Award 2017 sowie als Hay Festival Book of the Year und als The Sunday Times Top Ten Bestseller ausgezeichnet. Die Illustratorin: Jackie Morris ist Autorin und Illustratorin. Sie studierte am Hereford College of Arts und an der Bath Academy. Sie hat eine Vielzahl von Büchern illustriert und einige selbst geschrieben. 2019 wurde "Die verlorenen Worte", in Zusammenarbeit mit Robert Macfarlane, mit der Kate Greenaway Medaille ausgezeichnet. |
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Der Autor zu diesem fantastischen Buch im großen Format: »Es waren einmal Wörter, die sich herausschlichen aus der Sprache der Kinder. Sie verschwanden so leise, dass es kaum jemandem auffiel – ein Verdunsten wie von Wasser auf Stein. Es waren Wörter, mit denen Kinder die Natur um sich herum benannt hatten: Blauglöckchen, Brombeere, Eichel, Eisvogel, Farn, Heide – dahin! Kastanie, Natter, Otter, Weide, Zaunkönig ... alle dahin! Die Wörter gingen verloren: Flatterten nicht mehr durch Kinderstimmen, fielen aus ihren Gesichtern.« - Rober Macfarlane Stimmen zum Buch »Schwer zu sagen für mich, was denn nun schöner ist: Die feinen Illustrationen voller Naturliebe und Beobachtungslust von Jackie Morris oder die Verse von Robert Macfarlane.« Guido Pauling, auf NDR Kultur »Der britische Philosoph, Poet und Spurensucher Macfarlane hilft uns in [seinem Buch] etwas wiederzufinden, das mehr und mehr aus unserem Alltag verschwindet: Worte und Bilder aus einer einst nahen Natur.« Siggi Seuß, in der Süddeutsche Zeitung SZ HINWEIS: Gerne legt Ihnen die SFB den aktuellen Verlagsprospekt der Reihe Naturkunden aus dem Matthes und Seitz Verlag Ihrer nächsten Sendung bei. |
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Zu diesem von der Künstlerin Jackie Morris illustrierten Buch für Menschen zwischen 6 und 99 Eine geheimnisvolle Schöne schwebt auf dem Rücken eines blauen Fisches durch die Lüfte, der weise Bär wacht über ihre Träume, und ein Fuchs tanzt mit ihr in der Winternacht: »Die Winterkönigin« lädt uns ein, ihr paradiesisches Reich zu betreten und einzutauchen in eine Welt voller Schönheit und Harmonie. Jackie Morris hat Erinnerungen und Träume verwoben zu einer magischen Landschaft, in der die Leserin, der Leser den eigenen Phantasien ganz freien Lauf lassen können. Sie hat so ein Buch geschaffen, das Freund und Begleiter ist, sowie ein Rückzugsort für die Seele, an dem wir Frieden finden. |
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SFB - PAPETERIE: .... da flutscht die Computermouse des Profis |
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Unser LONG- und BESTSELLER unter den begehrten Mousepads: Motiv ›Qashqa‘i shekarlu‹ - Dieses Teppichmotiv bedeckte Sigmund Freuds Behandlungscouch Aus den USA kommt diese pfiffige Idee eines Mousepads der neuesten Generation auf Mikrofaserbasis: Die patentierte Microfaser (Lextra Fiber Graphics, mit 7 Millionen Fasern) ermöglicht eine schnelle, präzise Handhabung der Cursorsteuerung und der Polycarbonatkern sorgt zusätzlich für hohe Stabilität des Pads; die Unterseite ist rutschhemmend gummiert. Damit ist dieses Mousepad besonders funktional, enorm dekorativ und von der Idee her ausgesprochen originell. Das Pad ist zudem waschbar und farbecht. Die Designs sind detailreich und bis in die Einzelheiten gut erkennbar. Die 1cm langen Fransen an beiden Seiten des Pads unterstreichen den optischen Eindruck; es scheint fast so, als läge ein echter Miniatur-Perserteppich auf dem Schreibtisch ... Alle lieferbaren MOUSEPADS mit den Originalmotiven der Teppich aus den berühmtesten Sammlungen weltweit finden Sie auf SFB-Online HIER |
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DER GALERIST - Aus der SFB-Kunstabteilung |
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Eine ausdrucksstarke, beeindruckende Originalarbeit des bedeutenden Baseler Künstlers Max Sulzbachner aus dem Jahr 1926, bereits passend und professionell gerahmt und unter Passepartout. Details dieser Künstlerarbeit:
Der Künstler: Max Sulzbachner (* 31. Januar 1904 in Basel; † 24. August 1985 ebenda) war ein bekannter Schweizer Maler, Grafiker, Illustrator, Masken- und Bühnenbildner. Er war Mitbegründer der Künstlervereinigung Rot-Blau II und der Gruppe 33, Laternenmaler für die Basler Fasnacht und Dialektschriftsteller in schweizerdeutscher Sprache. |
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SFB - KRIMICOUCH: James Joyce - tödlich |
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Carolyn Gold Heilbrun (1926-2003) war eine us-amerikanische Literaturwissenschaftlerin und Feministin. Sie lehrte an der New Yorker Columbia University und wurde dort 1986 Leiterin eines neu eingerichteten Forschungsinstitutes für Frauenfragen, – und sie schrieb unter dem Pseudonym Amanda Cross zahlreiche Kriminalromane, in denen eine gleichermaßen intelligente wie auch schlagfertige Detektivin namens Kate Fansler ermittelt, die in ihrem Broterwerb eigentlich eine Unidozentin ist. Der Schweizer Verlag Dörlemann legt diesen und, so ist es geplant, in absehbarer Zeit auch die anderen Kriminalromane der Autorin, welche in den 90ern bei dtv erschienen ware(n), in Neuübersetzungen und mit zum Teil veränderten Titeln jetzt wieder auf. Zu diesem literarischen Krimi: Kate Fansler verschlägt es aus New York City den Sommer über in die ländliche Idylle der Berkshires. Hier in Araby soll sie den Nachlass des amerikanischen Verlegers von James Joyce sichten. Unglücklicherweise wird ausgerechnet während ihrer rekreativen literarischen Ferienarbeit, die sie ganz unkonventionell zusammen umgeben von zwei eigenwilligen jungen Doktoranden und ihrem jungen Neffen Leo sich vorgenommen hat, ihre nicht eben von den Mitmenschen als besonders sympathisch empfundene Gerienhausnachbarin Mary Bradford erschossen aufgefunden Für KennerInnen von Kate Fransler wird es nicht sonderlich überraschend sein, daß sie die Korrespondenz des berühmten irischen Autors nach dieser aktuellen Wendung erst einmal liegen läßt und beginnt, nach dem Mordmotiv und der Spur des Mörders zu suchen: Unglücklicherweise kam die Nervensäge durch einen Schuß aus einem sonst stets ungeladenen Gewehr aus ihrem Sommerhaus zu Tode, und Leo, sowie einer der beiden Studenten, nutzten diese Flinte für ihre frühmorgendlichen Zielübungen .... - Kluge Dialoge und fundierte Einblicke in das von Männern dominierte akademische und politische Leben der USA in den 70er /80-er Jahren fehlen, wie schon in ihren anderen Romanen, natürlich auch hier nicht. |
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SFB-Genußabteilung: Anstoßen auf ein bekömmlicheres neues Jahr |
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Ausgezeichnet: "Blanc de Blancs 2018er Jahrgangs-Sekt" Auf ein bekömmlich(er)es und gutes Jahr 2022 mit einem Sekt aus dem Supermarkt anstoßen? - Doch lieber nicht: Unser prickelnder Jahrgangs-Sekt ist da gewiss der passende Tropfen und ein allemal würdiger Nachfolger des vorangegangenen und inzwischen ausgetrunkenen Riesling-Sekt ›extra trocken‹ des Weingutes Schwarztrauber aus der Pflalz. Aua biologischem Anbau, in hoher Güte und erlesenem Geschmack: absolut natur-rein und unverwechselbar köstlich! Seine Merkmale: Cremige Fruchtigkeit und ein feinperlendes Mousseux mit einem Hauch Blütenduft zeichnen diesen köstlich-prickelnden Tropfen aus - Diese neue Sekt-Kreation ist das ein Geheimnis des vielfach ausgezeichneten BIO-Winzers Gerhard Schwarztrauber. - Erzeugt in traditionelle Flaschengärung Hinweis: Allergene: enthält Sulfite / auch für VeganerInnen geeignet / Kein Verkauf an Menschen unter 18 Jahren. - Bei mengenmäßig größerem Bedarf für Familienfeste oder Institutsfeierlichkeiten unterbreiten wir Ihnen gerne ein individualisiertes Angebot. Weiere feine Tropfen unseres BIO-Winzers finden Sie in der Vinothek der SFB, wenn Sie HIER klicken |
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SFB - MEHR als Bücher |
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Auf SFB-Online, der Internetseite für die Literaturen der Psychoanalyse und Kulturwissenschaften im Netz, findet sich neben dem Onlineshop mit über 2.000.000 lieferbaren Büchern und Medien zahlreiche weitere Rubriken, etwa unsere beiden Fachantiquariate, die Kunstabteilung und das Newsletterarchiv, in dem die Ausgaben der vergangenen Jahre als pdf-Dateien gelistet sind. |
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Die Beiträge eines Symposiums zum Thema ANGST, ZWANG, WAHN - veranstaltet aus Anlaß des 40jährigen Bestehens des Instituts für Psychotherapie und Medizinische Psychologie der Universität Würzburg und zugleich Hermann Lang gewidmet als Festschrift. Die Beiträge: D. v. Uslar: Die anthropologische Bedeutung von Zwang und Wahn. - S. Mentzos: Angst, Zwang und Wahn als drei wichtige Modi der pathologischen Konfliktverarbeitung. - W. Senf: Angst als Krankheit. - A. Schöpf: Gesellschaftlich notwendige und neurotische Angst. - H. Csef: Tötungsimpulse und aggressive Hemmung bei Zwangskranken. - J. Böning: Sucht und Zwang. - W. Blankenburg: Kontingenz-Abwehr in Zwang und Wahn. - U.H. Peters: Entwicklung des Paranoia-Begriffs. - C. Mundt: Psychotherapeutische Aspekte der Wahnbehandlung. - M. Schmidt-Degenhard: Imaginative Aspekte des Wahnerlebens. - W. Bräutigam: Krankheitsorientierte individuelle Psychotherapie. Beiträge der Verhaltensgenetik. - G. Bittner: »Lebensneurose« oder RVO-Krankheit? Über den Krankheitsbegriff der Psychoanalyse. - R. Verres: Jenseits der Angst - Sehnsucht und Erfüllung. - H.-G. Gadamer: Das Gespräch und das Sehen und das Hören. Lieferbarkeithinweis: Bei der SFB in verlagsfrischen Archivexemplaren und zum Angebotspreis verfügbar; beim Verlag vergriffen. |
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* Welch ein Glück: Man ist ja nicht
bloß als Homo oeconomicus unterwegs, darüber hinaus haben wir Aufgaben
als Mütter und Väter, Eltern und Großeltern, Brüder und Schwestern,
Onkel und Tanten, Cousinen und Cousins usf und also immer die Chance, mit
den kleinen Menschenkindern in Tuchfühlung zu bleiben. Schön, wer im
Falle unerwarteter Begegnungen stets einen Geschenkvorrat für die Kids
griffbereit hat. |
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Eine gute und preiswerte Möglichkeit für Eltern, Großeltern, (Kinder-)TherapeutInenn, zu einem feinen Geschenkvorrat zu gelangen; günstig auch für Kindergärten und Ortsbibliotheken, für kleines Geld den Fundus an guten Kinderbüchern aufzustocken. In diesem Mischpaket finden sich 10 dieser feinen Ausgaben in einer Überraschungsmischung. Es handelt sich um Ausgaben, von denen nur noch ganz wenige Exemplare verfügbar sind und deren Bestände sich entsprechend von Woche zu Woche ändern können. |
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TagungskalenderUnser überregionaler Kalender zu Tagungen, Konferenzen und Symposien aus dem Bereich der Psychoanalyse |
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