Novitätenschau Psychoanalyse / Kulturwissenschaften - JULI 2021 |
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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau, die Juli-Ausgabe der ›Novitätenschau‹ kommt als ein wirkliches Sommergeschenk daher: Eine Fülle interessanter Neuerscheinungen zu aktuellen Themen, die nicht nur analytisch arbeitende TherapeutInnen ansprechen dürften. Darüber hinaus gilt es, Geburtstagskinder zu ehren (Julia Kristeva, Paul Watzlawick) und Reiselüsten zu frönen, die sich ganz entspannt, ohne gigantischen CO2-Verbrauch und höchst anregend in hiesigen Regionen umsetzen lassen. Und weil vielen das Reisen ohne Literaturen im Gepäck ganz un-heimelig anmutet, bieten diese mittsommerlichen Literaturempfehlungen eine Auswahl hochkarätiger Romane; passend dazu zwei Offerten leckerer BIO-Weine und ein elegantes Galerieangebot. Über Bestellungen,
Rückmeldungen, Anregungen und Weiterempfehlungen freuen wir uns und
wünschen dabei allseits eine erholsam-rekreative Ferienzeit. |
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In dieser Ausgabe
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Der kurze Weg zur SFB: Bestelltelefon 0800 588 78 30
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JOURNAL FÜR PSYCHOANALYSE - Von Innen- und Zwischenräumen |
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Psychisches Erleben wird vielfach räumlich differenziert, denn die Abgrenzung von Innen und Aussen verhilft zu Struktur und psychischer Organisation. Die Metaphorik des Innen, Aussen und (Da-)Zwischen bietet eine interessante Auseinandersetzung mit zahlreichen psychischen Phänomenen und liegt dem Heft 62 des Journal für Psychoanalyse zugrunde: So finden sich Beiträge aus psychoanalytisch-theoretischer Perspektive, beginnend mit Freud, weitergehend mit Laplanche, Adorno, Winnicott und Lacan, Texte zu klinisch-technischen Fragen u.a. zu Koma, Dissoziation, Angst und Depression und gesellschaftlich relevanten Themen wie trans Körper, Reproduktionsmedizin oder Heimat. Den Abschluss bildet eine Zwischensicht auf die Verarbeitung der Corona-Pandemie als Kampf zwischen inneren und äusseren Realitäten. Aus dem Inhalt (Auswahl) Uorschla Guidon (Zürich) Aus der Vortragsreihe Mein liebster Freud: «Erinnern, Wiederholen und Durcharbeiten» (1914g) oder der «Wolfsmann» zwischen Ödipus und Narziss, Tummelplatz und Krieg / Anna Koellreuter (Zürich): Die Analytikerin und ihr Trog / Wolfgang Bock (Rio de Janeiro/Bremen) Schwellenkunde. Theodor W. Adornos Forschungen zur Psychoanalyse im Zeichen der Phantasie und der Kunst / Ulrich A. Müller (Hannover/Kassel) Intermediäre Schöpfungen. An den Rändern kreativen Prozessierens / Nikolaus Lehner (Wien) Das lange Warten: Nicht-Beziehung und Dissoziation im Leben auf Standby / Dominic Suter (Zürich) Camille - Reaktivierter Konflikt, Übertragung und Wunsch-Abwehr-Dynamik / Ute Auhagen-Stephanos (Neu-Ulm) Reproduktion im Spannungsfeld von InnenZwischenAussen / Thomas Auchter (Aachen) Der Mensch im Spannungsfeld zwischen Heimatverlust, Heimatlosigkeit, Heimweh und Heimatsuche. Psychoanalytische und psychosoziale Aspekte / Diana Pflichthofer (Soltau) Corona - Kampf zwischen äusseren und inneren Realitäten. // Buchbesprechungen Bezugshinweis: Das "Journal für Psychoanalyse" kann über die SFB auch zur Fortsetzung im Abonnement bezogen werden. Ebenso vorangegangene Ausgaben als Einzelhefte. Informationen zum Abobezug finden Sie HIER |
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TRAUMA und RESILIENZ: Wenn der Boden schwankt |
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Die anhaltende Covid-19-Pandemie löst bei vielen Menschen gravierende Reaktionen aus, wie z.B. Ängste und Depressionen. Besonders betroffen sind Menschen mit Traumafolgeerkrankungen, die sich in ihrem Leben ohnehin nie ganz geborgen und sicher fühlen können und in Ausnahmesituationen vom Verlust ihrer oft mühsam erarbeiteten Ressourcen bedroht sind. Um vulnerable Menschen gut durch diese und eventuell folgende Krisenzeiten begleiten zu können, braucht die Psychotherapie, benötigen PsychotherapeutInnen aller Schulrichtungen mehr und zum Teil auch anderes als das einst erlernte »Handwerkszeug«. Der Blick der »Existentiellen Psychotherapie« (Yalom u.a.) wird hier sinnvoll verknüpft mit den bestens eingeführten und bewährten Grundsätzen und Tools der »Psychodynamisch Imaginativen Traumatherapie« der Autorin. Über den praktisch-klinischen Schwerpunkt des Buches hinaus fließen auch Erkenntnisse aus Soziologie und Geschichte ein, die Hinweise darauf geben können, was wir als Gesellschaft aus Krisenzeiten lernen können. Die Autorin: Luise Reddemann, Prof. Dr. med., ist Nervenärztin, Psychoanalytikerin und Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin. - Seit gut 50 Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit Trauma und Traumafolgestörungen. Von 1985 bis 2003 war sie Leiterin der Klinik für Psychotherapie und psychosomatische Medizin des Ev. Johannes-Krankenhauses in Bielefeld und entwickelte dort ein Konzept zur Behandlung von Menschen mit komplexen Traumafolgestörungen, die »Psychodynamisch imaginative Traumatherapie« (PITT). |
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Legten die beiden in 2020 während der ersten und zweiten ´Corona-Welle` erschienenen Vorgängerausgaben dieses Readers das Augenmerk insbesondere auf Maßnahmen und mögliche Hilfestellungen während der unmittelbaren Phase des Lockdowns, befassen sich die vielfältigen Beiträge der beteilgten FachautorInnen in der jetzt vorliegenden 3. Auflage insbesondere mit den mittel- und langfristigen Herausforderungen der Pandemie. Aus dem Vorwort der Herausgeber: "(...) Über die medizinische Diagnosevergabe hinaus haben wir Schädigungen, Beeinträchtigungen sowie Förder- und Barrierefaktoren der Umwelt und Persönlichkeit zu berücksichtigen. Mit der 3. Auflage setzen wir uns gemeinsam mit den Beiträgerinnen und Beiträgern zu diesem Buch mit den psychosozialen Folgen und Hilfestellungen zur Überwindung der Pandemie auseinander. In unserem Herausgeberwerk bündeln wir die empirische Grundlage zur Beantwortung folgender Fragen: 1. Welches Stressmodell
ist geeignet, die Besonderheiten der COVID-19-Pandemie abzubilden? (...) Es bleibt abzuwarten, ob die Möglichkeit der Impfung unser pandemisches Problem löst. Sicher ist, dass auch die Geschwindigkeit, mit der sich eine flächendeckende Impfung umsetzen lässt, mit psychosozialen Fragestellungen der Akzeptanz und Motivation verknüpft ist. Im Namen der Autorinnen und Autoren wenden wir uns an alle Helfer und Betroffenen der Corona-Krise. Die Herausgeber: Christiane Eichenberg, Prof. Dr., Sigmund Freud Privatuniversität Wien, Fakultät für Medizin. Leiterin des Instituts für Psychosomatik - Robert Bering, Prof. Dr., Chefarzt Zentrum für Psychotraumatologie / Klinik für psychosomatische Medizin. Alexianer Krefeld GmbH / Universität zu Köln. |
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Die vom Wiener Freud-Museum organisierte Freud-Vorlesung, bei der jeweils ein renommierter Vertreter, eine renommierte Vertreterin aus Psychoanalyse, Kunst und Kultur zum Vortrag geladen wird, galt im November 2020 ganz dem Thema der Pandemie. Eingeladen, diesen Vortrag zu halten, wurde die in England wirkende Geisteswissenschaftlerin Jacquelin Rose, die sich in ihrer Vorlesung mit den psychisch-psychologischen Aspekten von Pandemie-Erfahrungen aus der Perspektive von selbst oder in ihrem unmittelbaren Umfeld Betroffenen befaßt. Als Beispiel führt Sie Sigmund Freuds Verlusterfahrung an, die dieser selbst mit einer Pandemie machen mußte: die eigene Tochter Sophie starb an der Spanischen Grippe. Jacqueline Rose beleuchtet dabei den Einfluß von Trauer, Krieg und Pandemie auf Freuds Werk »Freud legt eine Philosophie des Trauerns vor. Er hilft uns zu verstehen, warum sich das, was uns gegenwärtig widerfährt, als eine sowohl innere als auch äußere Katastrophe anfühlen kann. Der Tod in einer Pandemie ist keine Weise zu sterben.« Die Autorin: Jacqueline Rose ist Professorin für Geisteswissenschaften und Co-Direktorin des Birkbeck Institute for the Humanities, University of London. Sie ist international bekannt für ihre Schriften über Feminismus, Psychoanalyse, Literatur und den israelisch-palästinensischen Konflikt und wurde in viele Sprachen übersetzt. |
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Ein Ort - WIEN - Zwei Veranstaltungsformate:
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JULIA KRISTEVA zum 80. Geburtstag |
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»Wir sehen vielmehr im ‚Genie‘ eine therapeutische Erfindung, die uns davor bewahrt, in einer Welt ohne Jenseits an Gleichmacherei zu sterben. (...) Das nächste Jahrhundert wird weiblich sein, zum Besten oder zum Schlimmsten. Das weibliche Genie, wie es uns hier erscheint, lässt hoffen: Es gibt eine Chance, dass es nicht zum Schlimmsten wird.« - Julia Kristeva Soeben hat der Gießener Psychosozial-Verlag Kristevas Untersuchung zu Melanie Klein in einer broschierten Ausgabe neu aufgelegt. - Das Archiv der SFB verfügt darüber hinaus über eine Anzahl folienverschweißter Exemplare der inhaltsgleichen und gebundenen Vorgängerausgabe. Sie haben die Wahl ... |
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»Julia Kristeva ändert die Ordnung: Ständig zerstört sie die aktuell vorgefaßte Meinung – die, von der wir glauben, sie könne uns trösten: die, auf die wir stolz sein konnten. Was sie verdrängt, ist das bereits Gesagte, das heißt, die Beharrlichkeit des Bezeichnet: was sie untergräbt, ist die Autorität der monologischen Wissenschaft und der Filiation.« Ronald Barthes »Als Psychoanalytiker ist man sich bewußt, daß alle Geschichten letztlich von Liebe reden. Die Klage jener, die in meiner Gegenwart stammelnd erzählen, rührt stets von einem Mangel an Liebe – sei es in der Vergangenheit oder in der Gegenwart, sei es ein wirklicher oder ein imaginärer Mangel. Unsere Gesellschaft verfügt über keinen Liebescodex mehr. Wir sind gezwungen, in jeder privaten, intimen Erzählung die Spuren jenes Leidens zu entziffern. Als Idealisierung, als Erschütterung, als Übersteigerung, Leidenschaft, Bedürfnis nach Vereinigung und Unsterblichkeit bildet die Liebe die Figuration unlösbarer Widersprüche, ist sie das Laboratorium unseres Schicksals. Philosophie, Religion, Gedicht, Roman? Alles Liebesgeschichten. Von Platon bis Thomas von Aquin, von Romeo und Julia bis Don Juan, von den Minnesängern bis zu Stendhal, von der Madonna Raphaels bis Baudelaire und Bataille. Die großen künstlerischen Werke reden von nichts anderem als dem, was, Tag für Tag, im stillen laut wird.« - Julia Kristeva Die Autorin: Julia Kristeva ist Literaturtheoretikerin, Psychoanalytikerin, Schriftstellerin und Philosophin. Seit 1965 lebt und arbeitet die Bulgarin in Paris, wo sie seit 1973 einen Lehrstuhl für Literaturwissenschaften (Denis Diderot) inne hat. In ihren psychoanalytischen Schriften beschäftigt sie sich mit den gesellschaftlichen Umbrüchen geschuldeten »neuen Leiden« der Menschen, die sich nicht selten in vielfältigen Formen eines beschädigten Narzißmus, von seelischer Verwahrlosung, in psychosomatischen Beschwerden, Depressionen u. a. äußern. |
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PAUL WATZLAWICK, 100. Geburtstag - Gründe kommunikativen Scheiterns |
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»Wie man an die Wirklichkeit herangeht, ist für
das ausschlaggebend, was man finden kann.« - Paul
Watzlawick
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Alle, die Paul Watzlawick persönlich erleben konnten, sind sich da ganz einig: Er war nicht nur ein begnadeter, erfolgreicher Wissenschaftler und Autor, sondern auch ein witziger und brillanter Redner. So ist er neben seiner Ratgeberparodie Anleitung zum Unglücklichsein auch für seine Arbeiten, Vorlesungen und Interviews zum radikalen Konstruktivismus und nicht zuletzt für seinen Satz „Man kann nicht nicht kommunizieren“ bekannt geworden. Die menschliche Kommunikation und deren Fallstricke waren Lebensthemen, denen er sich fundiert widmete. Zu seinem 100. Geburtstag in diesem Jahr veröffentlicht der Carl-Auer-Verlag, Heidelberg, einen erstmals verschriftlichten Vortrag Watzlawicks aus dem Jahre 1995, den er beim Europäischen Kongress für Hypnose und Hypnotherapie nach Milton H. Erickson in München gehalten hat. Watzlawick spickte ihn mit lebensnahen Begebenheiten und Fallbeispielen aus seiner therapeutischen Praxis, aber auch mit Aphorismen und witzigen Geschichten im Umgang mit anderen Menschen. Die direkte Aufdeckung scheinbar auswegloser Kommunikationsparadoxien macht Spaß, lässt schmunzeln und manch einer entdeckt sich (oder eine nahestehende Person) nur zu gut darin wieder. Der Autor: Paul Watzlawick (* 25. Juli 1921 in Villach, Kärnten; † 31. März 2007 in Palo Alto, Kalifornien) war ein promovierter österreichischer Philosoph, Psychotherapeut, Kommunikationswissenschaftler, der in seiner Wahlheimat Kalifornien lebte und am Mental Research Institute (MRI) in Palo Alto arbeitete. Er besaß zusätzlich zu seiner österreichischen die amerikanische Staatsbürgerschaft. 1921 im österreichischen Villach geboren, studierte Watzlawick ab 1939 Philologie und Philosophie in Venedig, promovierte dort und ließ sich anschließend von C. G. Jung in Zürich zum Psychotherapeuten ausbilden. Stationen als Hochschullehrer und Forscher folgten: 1957 bis 1959 El Salvador, ab 1960 Palo Alto und ab 1976 Stanford, Kalifornien. |
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Fundierte Informationen zu Leben und Werk Paul Watzlawicks, ergänzt um ein Interview. - Eine Hommage an den Kommunikationswissenschaftler und Philosophen, ein Best-of zum 100. Geburtstag. Paul Watzlawick wäre am 25.Juli 2021 100 Jahre geworden. - Aus diesem Anlaß möchten die AutorInnen ihre LeserInnen zu einem imaginären Geburtstagsdinner mit Paul Watzlawick einladen. Es werden allerlei Fragen zu den Positionen und Axiomen gestellt, welche mithilfe der Texte Watzlawicks für die Leserinnen und Leser anschaulich beantworten werden. Für Kenner seines Werkes eine Fundgrube, für Menschen, die sich erstmals mit diesem Autor befassen, eine gute und interessante Weise, sich einen Überblick über die wichtigen Arbeiten und Thesen Paul Watzlawicks zu verschaffen. Die Begriffe Kommunikation, Philosophie, Psychologie und Psychotherapie sind eng mit dem Namen Paul Watzlawick verbunden. Bekannt ist Watzlawick unter anderem für seine Arbeiten zu den fünf Axiomen der Kommunikation und zur Konstruktion von Wirklichkeit. Ihm verdanken wir Erkenntnisse wie etwa die, dass Menschen immer kommunizieren - durch das Sprechen, durch Nicht-Sprechen und Schweigen, über Mimik, Gestik, Tonlage. Watzlawick vermittelt ein Wissen und seine Überlegungen zum Konstruktivismus und hinterfragt, wie wirklich die Wirklichkeit sei. Eine Thema, welches in Zeiten von Fake-News, Informationsblasen und dem Zeitalter des Postfaktischen relevanter ist, als je zuvor. |
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AUS DEN HÖRSÄLEN - Berühmte Vorlesungen und Vorträge im O-Ton |
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C.G. JUNG - Werkausgabe /Studienausgabe wieder verfügbar Nachdem die große Referenzausgabe der Gesammelten Schriften C. G. JUNGS beim Verlag ausläuft und vergriffene Einzelbände nicht mehr nachgedruckt werden, war es um so bitterer, daß gleichzeitig auch die inhaltsgleiche 22-bändige Studienausgabe seit Ende 2019 nicht mehr geliefert werden konnte. - Der Patmos Verlag teilte uns soeben mit, daß diese preiswerte Studienausgabe ab dem 12. Juli wieder verfügbar sein wird. Diese Neuausgabe wird keinen Pappschuber haben und die Buchrücken dieser Ausgabe werden von ihrer Gestaltung her nicht völlig einheitlich sein, da diese in Teilen bestückt ist mit Einzelbänden der vorigen Auflage. |
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PSYCHODYNAMIK - Schlüsselbegriffe im Überblick |
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›Freud und das Sexuelle‹ - Psychoanalyse in ihrem klassischen Selbstverständnis interessiert sich weniger für die organisierte, genitale Sexualität, sondern vielmehr für das anarchische, verdrängte, unbewusste Sexuelle. Sie fragt nach der infantilen Sexualität im Erwachsenen. Kai Rugenstein diskutiert, orientiert an Sigmund Freud und Jean Laplanche, die Leitgedanken einer intersubjektiv ausgerichteten Triebtheorie und deren Implikationen für die psychoanalytische Praxis. Dabei wird deutlich, wie es in Analysen jenseits eines bloßen Redens über Sexualität darum geht, eine Weise des Deutens zu finden, welche die Dynamik des unbewussten Sexuellen in der Übertragung mobilisiert und so blockierte Entwicklungsmöglichkeiten bei Patientinnen und Patienten wiederbelebt. Besondere Beachtung gilt demnach dem Arbeiten mit und in der Übertragungsliebe. Inhalt (Die Kapitel ohne die Unterpunkte): Vorwort zum Band - 1 Einleitung: Eine sexuelle Sache - 2 Historisches: Die Erfindung der Sexualität - 3 Die Sexualität und das Sexuelle - 4 Theorie: Das Sexuelle als Gegenstand der Psychoanalyse - 5 Praxis: Das Sexuelle in der psychoanalytischen Behandlungstechnik - 6 Das Sexuelle in der Psychoanalyse: Zehn Prinzipien // Literatur. Der Autor: Kai Rugenstein, Dr. phil., Dipl.-Psych., Studium der Psychologie und Philosophie, ist Psychologischer Psychotherapeut in eigener Praxis, Dozent, Supervisor und Lehrtherapeut an der Psychologischen Hochschule Berlin. |
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Selbstsorge ist keine egozentrische Praxis der Nabelschau. Sie verbindet sich mit Selbsterkenntnis, Selbsterfahrung und einer realistischen Einschätzung eigener Potenziale, Fähigkeiten und Schwächen So verstanden, berührt ´Selbstsorge` nicht nur den individuellen Umgang mit sich selbst, sondern insbesondere auch die Beziehungen zu Mitmenschen und zur Welt insgesamt. Sie gehört seit der Antike zu einem philosophischen Programm der Lebenskunst. Auch jede seriöse Form der Psychotherapie ist immer auch mit Fragen der Selbstsorge konfrontiert, wenn es etwa darum geht, wie die PatientInnen mit sich selbst umgehen und ob sich die Therapeut:innen zu intensiv oder zu wenig für ihre eigene Gesundheit interessieren. Die beiden Autoren geben anhand von Modellen der Balance, des Rhythmus und der Resonanz ihre schlüssigen und hilfreichen Antworten und Anregungen. Die Autoren: Günter Gödde, Dr. phil. Dipl.-Psych., ist Psychologischer Psychotherapeut in eigener Praxis, Dozent, Supervisor, Lehrtherapeut sowie Ausbildungsleiter in der Therapeutenausbildung an der Berliner Akademie für Psychotherapie (BAP). Göddes Arbeitsschwerpunkte sind Theorie, Praxis und Ausbildung der Psychodynamischen Psychotherapie, Geschichte und Kulturtheorie der Psychoanalyse, Verhältnis von Psychoanalyse und Philosophie sowie von Therapeutik und Lebenskunst. - Jörg Zirfas, Prof. Dr. phil., ist Professor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Pädagogische Anthropologie an der Universität zu Köln. THEMENVIELFALT und
detaillierte BEZUGSHINWEISE dieser gefragten Kompakt-Reike aus dem
Göttinger Vandenhoeck u. Ruprecht-Verlag, in der schon über 50 Titel
erschienen sind. Mit jeweils gerade einmal 70 bis 80 Seiten und verfaßt
von am jeweiligen Thema erprobten und bewanderten AutorInnen, bieten die
Bändchen einen guten Einstieg in das jeweilige Theme. - HIER gelangen Sie zu der auf SFB-Online
(u.v.a.) eingestellten Reihe. |
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FREUD / LACAN - Die Erotik der Zeit: Vom Genießen-Können |
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„Der Mangel erzeugt den Wunsch.« - Jacques Lacan Jacques-Alain Miller sei, so bemerkte es Jacques Lacan einmal, für ihn »derjenige, der mich zu lesen weiß«. Als Schüler, Mitarbeitee und kluger Kopf ist Miller seit Jahrzehnten der verantwortliche Herausgeber der Seminare Lacans; darüber hinaus führt er mit seinen eigenen Veröffentlichungen durch das komplexe Werk des französischen Psychoanalytikers. Mit seiner herausgeberischen Arbeit, zusammen mit seinne eigenen Veröffentlichungen, trug und trägt Jacques-Alain Miller maßgeblich dazu bei, Lacans Werk zu verbreiten und die Weiterentwicklung und Diskurse dieser psychoanalytischen Richtung zu befördern. Der Band versammelt interessante Vorträge und einige Vorlesungen Millers aus zwei Seminaren der Reihe L’Orientation lacanienne, die speziell als Einführung für Lacan-BeginnerInnen gedacht sind. Sie erörtern auf anschauliche Weise die Beziehung zwischen Sprache und Genießen in der späten Lehre Lacans und gehen Fragen nach dem Status des Körpers in der analytischen Kur nach. Millers Texte liefern wertvolle Hinweise für das Verständnis von Lacans Definition des Symptoms als Körperereignis und des Körpers als Stütze des Genießens. Der titelgebende Abschnitt ist den drei Zeitdimensionen und der Rolle der temporalen Spannung für das Unbewusste und das erotische Leben gewidmet. Der Autor: Jacques-Alain Miller, Psychoanalytiker und Autor in Paris, Gründungsmitglied der École de la Cause freudienne und Gründer der World Association of Psychoanalysis/Association Mondial de Psychanalyse. |
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KUNST - KÜNSTLER und das Begehren des BETRACHTERS |
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Wer Kunstwerke betrachtet, nimmt ein Gegenüber wahr, erspürt die Anwesenheit des eigenen Begehrens, tritt in einen inneren Dialog mit dem betrachteten Werk und seinem Schöpfer - und wird damit Teil eines symbolischen Geschehens. Mit dieser Grundannahme verbindet Stephan Engelhardt Kunst und Psychoanalyse und leuchtet künstlerische Prozesse der Welterfahrung aus – verfolgt Spuren ihrer fruchtbaren Anwendung für die therapeutische Praxis. In erhellenden Werkbetrachtungen von Raffael bis Beuys schärft der Autor seinen Blick für Spiel- und Möglichkeitsräume des Kunstwerks, indem es die Wahrnehmung von Ich und Welt dynamisch zu befeuern vermag und Differenz und Andersartigkeit ausbuchstabiert. Die »Szene des Begehrens« wird so zum fruchtbaren Ausgangspunkt einer Interaktion von Betrachtenden, Kunstschaffenden und Gesellschaft und erzählt von neuen Perspektiven und Möglichkeitsräumen des ästhetischen Erlebens; positive und für den einzelnen bereichernde Möglichkeuiten, die es zu endecken und zu erschließen gilt. Inhalt (ohne die Unterpunkte zweiter Ordnung): I Terminologische Annäherungen: Kunstwerk und psychoanalytische Methode 1 Das Kunstwerk als Konstruktion und Symbolsystem / 2 Das Kunstwerk im Spannungsfeld von Erinnerung, Konflikt und Beziehungserfahrung II Dialog und Überformung: Kunst Literatur und Philosophie am Beginn der Psychoanalyse: 1 Das Kunstwerk als psychosoziale Topografie im »Geist einer Epoche« / 2 Das Kunstwerk als psychischer Automatismus / 3 Conclusio I.III Performanz und psychosoziale Wende: Theorie und Kunstavantgarde nach 1945 und die intersubjektive Szene: 1 Das Kunstwerk als sich inszenierende Szene / 2 Conclusio II / Eine neue Form künstlerischen Erlebens // Nachwort, Literatur. Der Autor: Stephan Engelhardt ist Psychotherapeut für Katathym Imaginative Psychotherapie (KIP) und als Psychotherapeut für Kinder und Jugendliche in eigener Praxis tätig. Er arbeitet zudem als Kunst- und Theaterpädagoge und beschäftigt sich mit intersubjektiven szenischen Prozessen in der Psychotherapie, der Bildenden Kunst und dem Theater. |
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Was verbindet Kunstbetrachtung mit dem anderen, dem tiefen-geschärften Blick der Psychoanalyse? Anita Eckstaedt zeigt in diesem Buch an ausgewählten Kunstwerken eindrucksvoll und spannend, wie eine genaue Bildbeschreibung zur psychoanalytischen Interpretation zu führen vermag. Dabei besteht immer auch die Frage, wie Künstlerinnen und Künstler es mit den Mitteln der Kunst vermögen, mögliche Konflikte konstriktiv zu bearbeiten. Kriegstraumata aus dem Zweiten Weltkrieg oder dem Spanischen Bürgerkrieg sowie deren Nachwirkungen auf die folgenden Generationen sind Themen der Werke, welche die Autorin aufgreift. Das psychoanalytische Wahrnehmen und Denken entfaltet sich in diesem reich bebilderten Buch klar und nachvollziehbar hin zu Deutungen und letztlich Interpretationen und hilft, unerklärlich Erscheinendes der Kunstwerke zugänglich zu machen. Aus dem Vorwort der Autorin: "Die hier zusammengestellten Arbeiten über verschiedene Kunstwerke sind über einen langen Zeitraum hin entstanden. Es war ein intuitives Verstehen oder es waren besondere Eindrücke einzelner Werke, die jeweils mein Schreiben über ein solches Kunstwerk veranlassten. (...) .Dank gilt [auch] allen Mitgliedern der Gruppe von Psychoanalytikern, die über Jahre im Museum für Moderne Kunst (MMK) in Frankfurt am Main mit Jean-Christoph Ammann, dem inzwischen verstorbenen ehemaligen Gründungsdirektor des MMK, regelmäßig zusammenkamen, um sich gemeinsam in eine Arbeit zu vertiefen. Immer wieder haben wir feststellen müssen, dass wir allein, ohne ›Führung‹, ein solches Werk nie wirklich gesehen und nur in Ansätzen verstanden hätten. In aller Offenheit haben die Mitglieder dieser Gruppe einschließlich Amman ihre Eindrücke und Kommentare miteinander ausgetauscht, um sie im Weiteren zu einem vertieften Verständnis eines Werkes zusammenzuführen. (...) Jean-Christoph Ammann (1939–2015) möchte ich ein dankbares Gedenken aussprechen. Er freute sich stets auf uns und widmete sich uns regelmäßig einmal im Monat an Samstagnachmittagen. Kunstwerke besaßen für ihn einen poetischen Charakter. In seiner Entdeckerfreude und seiner großen Nähe zu den Künstlern riss er uns jedes Mal in einer leidenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Kunst der Gegenwart mit. Jenseits jeder Belehrung fühlten wir uns bei den Besuchen durch seine kluge, einfühlsame wie auch streitbare Art bereichert. (...)" Stimmen zum Buch: »Kunst – das wird in diesem Buch sehr schön und immer wieder eindrücklich vorgeführt – ist ein Spiel der Formen und Formate, die wiederum nicht einfach nur Gefäße für vorgegebene und schon gewusste Inhalte sind, sondern solchen Inhalt nicht nur ständig wandeln, ihn darüber hinaus in neuen und anderen Formationen und Medien erst generieren (...)« - Rezension von Olaf Knellessen, in: Journal für Psychoanalyse, 40. Jg., Nr. 61, 2020 |
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Aus dem KLASSISCHEN FACHANTIQUARIAT der SFB - Wild Art |
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Erste Ausgabe. Grinstein 32835 Eckart von Sydow wirkte zwischen 1933 und 1942 als Kunsthistoriker in Berlin und hat sich intensiv mit dem Expressionismus, der Psychoanalyse, als auch mit der ,Kunst der Primitiven' befasst. Das vorliegende Werk bildet die inhaltlich abgeschlossene Fortsetzung seines Buches ,Die Kunst der Naturvölker und der Vorzeit' (1923). Daß der Autor unter den Analytikern der ersten und zweiten Generation einen Ruf hatte, wird unschwer erkennbar an dem Interesse und der Bereitschaft des Internationalen Psychoanalytischen Verlags, dieses Buch zu publizieren. Die Kapitel (ohne Unterpunkte): 1. Kapitel: Die Wiedererweckung der primitiven Kunst. - 2. Kapitel: Die drei Wege zur Erkenntnis der naturvölkischen Kunst. - 3. Kapitel: Die sexuelle Grundlage der Baukunst. - 4. Kapitel: Die sexuelle Grundlage der Plastik. - 5. Kapitel: Die sexuelle Grundlage der zeichnerischen Künste. - 6. Kapitel: Lust- und Unlustprinzip in ihrem Verhältnis zum naturvölkischen Kunstwerk. - 7. Kapitel: Die Körper-Kunst. Die absichtliche Umformung des menschlichen Körpers. - 8. Kapitel: Die geschichtliche Reihenfolge der Künste. - 9. Kapitel: Kritik der psychoanalytischen Kunstphilosophie. a) Otto Ranks Kunstphilosophie.b) Primitive und kultivierte Kunst. - 10. Kapitel: Schlußbetrachtung. Der Grund des Stillstandes der primitiven Kunst. - 11. Kapitel: Zusammenfassung // Verzeichnis der Abb. Zum Erhaltungszustand: Im Klassischen Fachantiquariat der SFB ein schönes Exemplar in der Premiumvariante des IPV, also in Leinenbindung mit geprägter Titelbeschriftung. Das Buch befindet sich in einer für sein Alter guten bis sehr guten Erhaltung, weist vergleichsweise nur sehr geringe Gebrauchsspuren auf. Au der unteren Einbanddecke ein kaum sichtbarer und verblasster kleiner Fleck; innen ausnehmend frisch und ohne jede Amerkungen oder Anstreichungen. - In dieser Bindevariante und in dieser Erhaltung selten! |
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SOMMERFRISCHE und REISELÜSTE - Abseits großer Straßen |
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»Eine kleine Reise ist genug, um uns und die Welt zu erneuern.« - Marcel Proust Wer kennt schon Deutschland? - All seine so verschiedenen Regionen, Landschaften, Naturschönheiten, bekannte und unbekannte Sehenswürdigkeiten? Wer ertappte sich beim Blick auf die Landkarte nicht schon beim Gedanken: „Da war ich eigentlich noch nie!“ Oder bei einem wehmütigen: „Da war ich mal als Kind mit meinen Eltern.“ Die ›Wunderkammer des Reisens in Deutschland‹ lädt alle ein zu einer Neuerkundung Deutschlands abseits anödender Betonpisten. Mit der Bahn, dem Rad, zu Fuß oder dem Automobil auf alten Landstraßen; - wie auch immer: Thomas Böhms versammelt in seinem wunderbaren und informativen Buch alte Reiseberichte, erzählt von Reiseschulen, Wanderführern und würzt dies mit vergessenen, mitunter skurrilen oder philosophierenden Texten über das Reisen in Deutschland; er führt seine LeserInnen hin zu märchenhaften Orten abseits der großen Straßen, zu uralten Bäumen, zu Parks, Bädern, Klöstern. Neben diesen Schätzen aus der älteren und jüngeren Reiseliteratur enthält der Band literarische Texte, die die Schönheit unseres Landes, seiner Städte und Landschaften besingen. Das Buch huldigt dabei auch den Zauber der Reisebekanntschaft, der Vorfreude bei den Reisevorbereitungen, der Wahl der Reiseroute, dem Genuss des Verweilens, der Rast. So ist das Buch zweierlei: Ein Ausflug in die Vergangenheit des Reisens und ein anregendes und also hilfreiches Handbuch für Entdeckungen unbekannter Orte und Regionen und den Genuß entschleunigten Der Autor: Thomas Böhm (*1968) Journalist und Literaturvermittler; er schrieb zuletzt das Hörspiel zur Fernsehserie Babylon Berlin, organisierte beim Gastlandauftritt Norwegens anläßlich der Frankfurter Buchmesse 2019 und ist als Reisender in den Regionen umfassend ´bewandert`. GUT ZU WISSEN: Als Wissenschafts- und Fachbuchhandlung hietet die SFB das Gesamtsortiment des deutschsprachigen Buchhandels mit weit über 2.000.000 lieferbaren Titeln. - Bestellen Sie Ihre Ferienlektüren, Reiseführer, Belletristik, Hörbücher, auch die Schul- und Studienbücher ihres Nachwuchses praktischerweise bei der SFB TIPP: Der DUMONT-Verlag bietet eine neue Reise-Literaturreihe - Ab nach draußen! - an, deren Bände einzelne Orte und Regionen in Deutschland und den benachbarten Ländern anhand von jeweils 52 kurzweiligen Destinationen kompakt und mit Anregungscharakter vorstellt. - Die lieferbaren Bände dieser Reihe finden sich auf SFB-Online HIER |
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SFB - LITERATUR-COUCH: Klassiker der Moderne |
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»Wer mit der Mehrheit zu tun hat, neigt zur Minderheit.« Louis-Ferdinand Céline [1894-1961] |
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Vor 90 Jahren erschien das Hauptwerk des umstrittenen französischen Autors Louis-Ferdinand Céline (1894-1961) Eigentlich heißt er Louis-Ferdinand Destouche (1894–1964), Céline ist der Vorname seiner Großmutter, den er annahm. Hierzulande ist Céline nur wenigen bekannt. Erst 2003 erschien in Deutschland bei Rowohlt eine ungekürzte Übersetzung seines Hauptwerks. - Klaus Theweleit nannte Célin einmal einen „Höllenclown“ und „Verwandlungskäfer“, dessen Selbstinszenierung den realen Menschen geschickt verbirgt. (2012 erschien im "Deutschen Ärzteblatt" ein informativer Beitrag von Christof Goddemeier zu Leben und Werk des umstrittenen Autors, der Im Internet verfügbar ist.) Dieser Roman gilt neben „Reise ans Ende der Nacht“ als einer der wirkmächtigsten Romane des 20. Jahrhunderts. Seine zynische Härte, verzweifelte Sehnsucht und grimmige Komik, in eine Prosa voll rhythmischem Schwung gefasst, machten ihn weltberühmt. Hinrich Schmidt-Henkelhat das Buch mit einem dem Original angemesseneren Titel (bislang lautete dieser „Tod auf Kredit“) neu übersetzt, die Auslassungen früherer Versionen ergänzt und ein Nachwort ergänzt. Worum es geht: Paris um 1900. Der junge Ferdinand wächst in einer engen Pariser Passage heran, in der die Mutter ein kleines Modegeschäft führt. Der Vater ist ein cholerischer Versicherungsangestellter, seinen Sohn hält er für einen Versager. Céline porträtiert Ferdinands Eltern und die anderen Händler als die typischen, stets zu kurz gekommenen Kleinbürger mit ihrem verbissenen Groll auf alle anderen, die da oben wie die da unten. Ferdinand bricht verschiedene Lehren ab, geht nach England, kann sich auch dort keine Existenz aufbauen. Er kehrt nach Frankreich zurück und wird schließlich Arzt in einem Pariser Armenviertel. Céline denunziert die Niedrigkeit, mit der alle, die doch selber um ihre Existenz ringen, sich gegenseitig verfolgen. Wie schon mit „Reise ans Ende der Nacht“ erweitert er mit „Tod auf Raten“ die französische Literatursprache um sämtliche Schattierungen von Mündlichkeit, er zieht alle Register, vom Poetischen bis zum Unflat – seinerzeit ein Schock, nicht nur in der literarischen Welt |
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Der erbarmungsloseste Roman des 20. Jahrhunderts. - »Ein Übersetzungs-Meisterwerk.» (FAZ) Mit “Reise ans Ende der Nacht” begann ein neues Kapitel in der Geschichte des Romans: Ein wilder Aufschrei gegen die Verkommenheit einer Welt, die alle ihre Rechnungen auf Kosten der Abgehängten, der Einfluß- und Machtlosen begleicht, einer Welt, in der Hass und Niedertracht dominieren und Dreistigkeit, Verschlagenheit, Doppelmoral und Ichsucht die unausgesprochenen Erfolgsattribute darstellen. Kein anderer Roman räumt so radikal mit dem schönen Schein des Bürgertums auf; vor Celine hat kein Autor eine so unversöhnlich wütende Sprache gefunden. |
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DER GALERIST - Die SFB-Kunstabteilung: ›Zunge zeigen ...‹ |
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Eine besonders aparte Arbeit des bekannten Frankfurter Künstlers Bernhard Jäger, die sich als inspirierender Wandschmuck im Arbeitszimmer der Wissenschaftlerin, des Wissenschaftlers ganz vorteilhaft machen dürfte ( ... und als Werbungs- oder Betriebsaufwand steuerlich angesetzt werden kann.) Detailinformation zu diesem Werk
Der Künstler: Bernhard Jäger, 1935 in München geboren. 1957 – 1960 Studium an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main. Seit 1985 leitet er die Abendschule der Städelschule in Frankfurt am Main. Bernhard Jäger ist Mitglied der Darmstädter Sezession. Zahlreiche Ausstellungen haben sein Werk bekannt gemacht. 1998 Preis der Heitland-Foundation. Werke in öffentlichen Sammlungen (Auswahl): Stedelijk-Museum, Amsterdam; Museum of Fine Arts, Boston; Rose Art Museum, Brunswick; San Francisco Museum of Art; Kunsthalle Nürnberg; Klingspor-Museum, Offenbach. |
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SFB - VINOTHEK: Edle Tropfen für den lauschigen Sommerabend ... |
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Auf SFB-Online, der Internetseite für die Literaturen der Psychoanalyse und Kulturwissenschaften im Netz, findet sich neben dem Onlineshop mit über 2.000.000 lieferbaren Büchern und Medien zahlreiche weitere Rubriken, etwa unsere beiden Fachantiquariate, die Kunstabteilung und das Newsletterarchiv, in dem die Ausgaben der vergangenen Jahre als pdf-Dateien gelistet sind. |
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SCHÖNER LESEN - Bibliomanisches zur Zukunft des Buches |
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Auf 50 Exemplare limitierte VORZUGSAUSGABE in Box, signiert und mit einer kleinen, lose anliegenden Grafik und einer feinen Stofftasche (Ökostandard) mit dem Motiv des Titelcovers zu einem unglaublich günstigen Preis "Der Mensch, dieses ewige große Kind, wird auf Bilder nicht verzichten und Abbildungen jener Dinge sehen wollen, die er sich vorstellt oder von denen man ihm erzählt.“ - Octave Uzanne Wie wird unsere Welt in Zukunft aussehen? Welche Geschichten erzählen wir uns – und vor allem: mit welchen Mitteln? Dieser Frage gingen schon lange vor Erfindung von Audio- und E-Book fünf Gelehrte nach. In Octavo Uzannes Text wird ihnen der 1894 rasant voranschreitende technische Wandel (vor Allem die Erfindung des Grammophons) Anlass zu einer Diskussion über die Zukunft. Über 100 Jahre später erweisen sich manche dieser Visionen als erstaunlich hellsichtig, denn schon damals ahnte man, dass sich der Leser dereinst wieder in einen Hörer (rück)verwandeln wird. "Octave Uzannes futuristischer Essay Das Ende des Buches ist in seiner souveränen selbstkritischen Heiterkeit das Weltkind in der Mitten zwischen kulturkritischen Klagen über den Verfall der Buchkultur und einem Zweckoptimismus, der das alte Medium Buch zum forever-young-Medium erklärt. Es zeugt von der Wachheit eines Menschen, der gerade als Liebhaber des alten Mediums Buch weiß, dass der jeweilige Stand der Medientechnik ein historisches Apriori für Kultur, Wissenschaft, Politik, ja für alle gesellschaftlichen Systeme ist – und für unsere Lebenswelt sowieso." - Aus dem Nachwort von Prof. Dr. Jochen Hörisch |
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Welchen Beitrag leistet die Psychoanalyse zum Verständnis kreativer Prozesse? Welche Ergänzungen erfahren kunsthistorische Arbeiten durch psychoanalytische Untersuchungen zur Biographik und zur Rezeption von Kunst? Mit den in diesem Reader versammelten Texten von Anton Ehrenzweig bis Heinz Kohut und von Pieter C. Kuiper bis Donald W. Winnicott wird der Weg der analytischen Kunstpsychologie im Anschluss an Sigmund Freud nachgezeichnet. Ein Abriss der Psychoanalyse von den Anfängen bis heute, ein kleines Lexikon der Fachbegriffe sowie Erläuterungen zu jedem einzelnen Beitrag machen das Buch sowohl zu einer fundierten Einführung als auch zu einem Nachschlagewerk. Es richtet sich an Künstler, Kunstwissenschaftler, Kunstpädagogen und -therapeuten, Psychotherapeuten, Psychoanalytiker sowie alle an künstlerischen und psychologischen Fragen Interessierten. Neu in der 3. Auflage dieses Readers: Die Wurzeln künstlerischer Gestaltung in der individuellen und der kollektiven Urgeschichte; Größenphantasien im kreativen Prozess; Die Verarbeitung traumatischer Erfahrungen im Werk von Niki de Saint Phalle. |
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Die Anwendung psychoanalytischer Konzepte auf andere Disziplinen hat eine ehrwürdige Tradition, und das Berliner Karl Abraham-Institut hat sie früh aufgegriffen. Seit dem Wintersemester 1964/65 existiert dort kontinuierlich ein Seminar über ›Psychoanalytische Interpretation der Literatur und Kunst‹. Die hier versammelten Beiträge von Seminarteilnehmern präsentieren die unterschiedlichen Gesichtspunkte der psychoanalytischen Werkinterpretation. Aspekte der künstlerischen Form und des Inhalts finden ebenso Beachtung wie Probleme der Produktion und der Rezeption künstlerischer Werke. Aus dem Inhalt: Hermann Beland: Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht? Psychoanalytische Betrachtung über Goethes Ballade ›Erlkönig‹ - Klaus Müller:Ein psychoanalytischer Beitrag zu einer künftigen Biographie Jacob Grimms - Konrad Hößler: Der Inhalt in der Form. Gedanken zum analytischen Hören anhand von zwei Liedern Schuberts aus seinem Liederzyklus ›Die Winterreise‹ - Jutta Matzer-Eicke: Eduard Möricke: ›Um Mitternacht‹. Psychoanalytisches Deuten aus dem Zusammenspiel von metrisch-rhythmischer Form und Gehalt - Ernst Lürßen: Büchners ›Lenz‹. Der psychotische Bruch mit der Realität oder Das Scheitern an der Welt - Gisela Greve: Der Betrachter im Bild. Zu Adolph Menzels Gemälde ›Das Balkonzimmer‹. - Jantje Wessel: Deichbau gegen den Untergang. Zur Abwehr von Todesangst in Theodor Storms Novelle ›Der Schimmelreiter‹ - Peter Dettmering: Die Spinnen-Metapher in Dostojewskis ›Dämonen‹ - Brigitte Bruns: Gustave Flauberts ›Madame Bovary‹. Der Roman als Selbstentwurf - Gerhard Dahl: Todesarbeit. Der Traum des Grafen Yorck - Clarita von Trott: ›Der seidene Schuh‹ von Paul Claudel. Heilsweg oder heilloser Narzißmus? - Horst-Ulfert Ziolko: Betrachtungen zu Albert Camus' 'Der Fremde' - Gerhard Dahl: Gemeinsames Tagträumen: Zur Geschichte des Berliner Psychoanalytischen Literaturseminars - Anhang: Behandelte Werke; Veröffentlichungen aus dem Berliner Psychoanalytischen Literaturseminar seit 1964/65 |
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TagungskalenderUnser überregionaler Kalender zu Tagungen, Konferenzen und Symposien aus dem Bereich der Psychoanalyse |
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