Novitätenschau KINDER- und JUGENDLICHEN-PSYCHOTHERAPIE A K J P - II. Quartal 2021 |
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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau, etwas verspätet erreicht Sie zum bevorstehenden (Hitze-)Wochenende die vierteljährlich bei der SFB erscheinende »Novitätenschau KJ« für das II. Quartal 2021.. Diese bietet den analytisch mit Kindern und Jugendlichen in Therapie und Beratung arbeitenden Kolleginnen und Kollegen wieder eine gut aufbereitete thematische Übersicht zu wichtigen Neuerscheinungen in diesem Feld, welche die wenigen Minuten für eine Lektüre gewiss lohnen. - Da die diesmal verhandelten Themen fast durchweg auch interessant und relevant sein dürften für ErwachsenentherapeutInnen, haben wir uns dazu entschieden, diese KJ-Ausgabe diesmal auch den Empfängern der monatlichen Hauptausgabe der ›Novitätenschau‹ zuzuleiten. Gönnen Sie sich gerne die wenigen Minuten für eine Durchsicht an einem schattigen Plätzchen und fühlen Sie sich frei, bei Gefallen und Interesse diese Literaturinformationen per Weiterleitungsoption Ihres eMail-Programms gfs auch befreundeten KollegInnen zur Kenntnis zu bringen. - Vielen Dank! - Über Bestellungen aus dieser Titelauswahl oder für beliebige andere der etwa 2.500.000 bei der SFB erhältlichen Bücher und Medien freuen wir uns und verbleiben dabei mit besten Wünschen aus der sommerlichen Rhön. |
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In dieser Ausgabe
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Die Kunst des ›FALLVERSTEHENS‹ in der Analytischen Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie |
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Das psychoanalytische Fallverstehen ist, wie auf jeder Seite des Buches klar zum Ausdruck kommt, eine große, lebenslang erfahrungsgeleitet auszubildende Kunst; es ist eine für den Therapeutenberuf zentrale und entscheidende Befähigung, die sich nicht einfach über das Lehrbuchstudium oder das Betrachten eines YouTube-Filmen aneignen läßt. Insofern können Bücher zu diesem Thema günstigenfalls die Richtung weisen, Fallbeispiele erfahrener KollegInnen vorstellen und reflektieren. Ganz entscheidend für die ´Psychoanalytiche Kompetenz`(H. Will) sind zudem die eigene, grundhaft betriebene (Lehr-)Analyse, intensive Selbsterfahung und Supervision, diese eingebettet in ein fundiertes theoretisches Fachwissen. Die Kunst des psychoanalytischen Fallverstehens ist mithin ein Spezifikum dieser ganz besonderen Therapierichtung und markiert damit auch die qualitative Grenze zu den benachbarten Erziehungs-, Beratungs- und Heilberufen, die im Betrachten ihrer ´Fälle` in aller Regel längst nicht so tiefschürfend anzusetzen vermögen. In der psychoanalytischen Therapiearbeit, aber auch in Diagnose, Supervision und Beratung, steht die Kunst des psychoanalytischen Fallverstehens im Zentrum der Anforderungen an psychoanalytisch /tiefepsychologisch fundiert arbeitende Psychotherapeuten(n), denn hier werden zum einen komplexe analytische Theorien über die psychische Entwicklung und deren Störungen von Kindern und Jugendlichen auf den besonderen Einzelfall angewendet; hier soll(te) die umfassend, sich aus einer mehrjährigen Lehranalyse während der Ausbildung sich speisende Selbsterfahrung dafür Gewähr bieten, dass Prozesse von Übertragung und Gegenübertragung analysiert und für den therapeutischen Prozess genutzt werden können; und hier erlaubt ein spezifisches Setting jene psychoanalytische Grundhaltung einer »gleichschwebenden« Aufinerksamkeit, in der Fallverstehen sich herausbilden und in das Beziehungsgeschehen der Therapie leiten kann. Inhalt: Teil 1 Was ist analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie? (Ohne Unterpunkte) Teil 2 Über Methoden und Verfahren in der analytischen Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie: 2.1 Psychoanalytische Diagnostik im Erstinterview mit Kindern, Jugendlichen und Eltern (Giorgio) - 2.2 Fokaltherapie bei Kindern und Jugendlichen (bnke) - 2.3 Elternarbeit anders (Lara) Teil 3 Klinische Arbeiten und Fallstudien: 3.1 Über die Aneignung des weiblichen Körpers in den frühkindlichen Entwicklungsphasen des kleinen Mädchens - 3.2 Die Geburt eines Geschwisters —eine Krise in der Kinderentwicklung (Inke) - 3.3 Veränderte Familienformen: Über die Bedeutung der leiblichen Eltern in der inneren Welt des Kindes (Greta, Patrick) - 3.4 Trennung vom analen Objekt. Aus der Behandlung eines 4-jährigen Jungen mit schwerer Verstopfung (Tobias) - 3.5 Trauma und Entwicklung - aus der Behandlung eines 8-jährigen Jungen (Robert) - 3.6 Fallbericht für eine interne Konferenz der AKJP (Ardar) - 3.7 (Vor-)Geschichte einer analytischen Kinderpsychotherapie (Mira) Teil 4 Psychoanalytisches Fallverstehen als Instrument in Forschung, Beratung und Erziehung: 4.1 Kompetenz von Psychotherapeuten in der interdisziplinären Forschung (Alberto, Barat, Cassimo, Dalina) - 4.2 Übertragung und Gegenübertragung im institutionellen Kontext (Alberto) - 4.3 Psychotrauma und Gewalt (Barat) - 4.4 Wenn Angst und Destruktivität in der Schule inszeniert werden (Cassinzo) - 4.5 Abwehr und Verweigerung - wechselseitig - zur Konfliktgeschichte einer Schulschwänzerin (Dalina) - 4.6 Vernachlässigung aus therapeutischer Sicht (Klara) - 4.7 Psychoanalytische Supervision nach Bahnt (Daniel) - 4.8 10 Jahre psychoanalytisch fundierte Präventions-Projekte in den Kindertagesstätten der Stadt Frankfurt am Main. Die Autorin: Angelika Wolff, Studium der Soziologie und der Erziehungswissenschaften, Lehrerin. Seit 1987 niedergelassene analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin. 1991–2003 Leiterin des Instituts für analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie in Frankfurt am Main. Dort auch Dozentin und Supervisorin. |
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Die Beiträge der Ausgabe:
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ENTWICKLUNGSPSYCHOLOGIE - neue psychoanalytische Aspekte |
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Entwicklungspsychologische Grundlagen der Psychoanalyse Der Autor beschreibt hier im ersten von zwei Bänden die kindliche Entwicklung bis zum 10. Lebensjahr. Er zeigt, wie psychoanalytische Konzepte zu unterschiedlichen und sich oft ergänzenden Antworten kommen - etwa bei der Krippenbetreuung, der Entwicklung von Selbstständigkeit und dem Arbeiten in therapeutischen und pädagogischen Beziehungen. Aus dem Inhalt: 1 Einleitung: Aufbau und Zielsetzung - 2 Psychoanalyse, Entwicklungspsychologie und »Bezugswissenschaften« - 3 Pränatale Entwicklung und Geburt - 4 Selbstregulation: Die ersten neun Monate - 5 Erkundungsverhalten und Bindungsentwicklung - 6 Von der Dyade zur Triade: Mentalisieren entwickeln - 7 Seinen Platz finden: Ödipale Konflikte - 8 Erste Trennungen: Krippe und Kindergarten - 9 Abschluss und neue Aufgaben: Sich-Lösen, Erwachsensein und Altern - Literatur - Stichwortverzeichnis Der Autor: Hermann Staats, Prof. Dr. med., Sigmund-Freud Professor für psychoanalytisch orientierte Entwicklungspsychologie und Leiter des Familienzentrums an der FH Potsdam und der Forschungskommission der Deutschen Psychoanalytische Gesellschaft DPG, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Gruppenpsychotherapie und Gruppenanalyse (Göttinger Modell) und des Instituts für Forschung, Fortbildung und Entwicklung IFFE an der FHP, Mitglied des Beirats Wissenschaft und Forschung der Deutschen Gesellschaft für Gruppenpsychotherapie und Gruppenanalyse D3G, Lehranalytiker und Supervisor der DGPT, DPG, IPA und D3G. Langjährige Tätigkeit als Oberarzt an der Universitätsklinik Göttingen, zunächst in der Abteilung für Klinische Gruppenpsychotherapie, dann in der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie. Habilitation zu Beziehungsmustern bei Paaren, Familien und Gruppen. |
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Entwicklungspsychologische Theorien sind Grundlage psychoanalytischen Denkens. Der Autor beschreibt hier im zweiten Band Entwicklungsprozesse von der Schulzeit bis ins hohe Alter. Hermann Staats zeigt, wie psychoanalytische Konzepte zu unterschiedlichen und sich oft ergänzenden Antworten kommen & etwa bei der Nutzung digitaler Medien, einem lang andauernden Übergang zum Erwachsenenalter, den Herausforderungen des Lebens mit Kindern und in der therapeutischen und pädagogischen Arbeit. Aus dem Inhalt: Einleitung: Aufbau und Zielsetzung - 2 Schule und Latenzzeit - 3 Fremd werden: Präadoleszenz - 4 Selbständig werden: Adoleszenz - 5 Digitale Welten - 6 Das »auftauchende Erwachsenenalter« (Emerging Adulthood [EA]) und der Übergang zum Erwachsenenalter - 7 Generativität: Erwachsenwerden - 8 Aktives Alter und hohes Lebensalter, Sterben und Tod - Literatur - Stichwortverzeichnis |
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VON PATRIARCHEN, VÄTERN und ÜBERVÄTERN - Den Vater phantasieren |
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Aktualisierte und um ein Kapitel erweiterte Neuausgabe dieses aufschlußreichen Grundlagentitels des Zürcher Autors zum Thema, in dem er die Entwicklung des Vaterbildes von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter vor psychoanalytischem Hintergrund umfassend, kenntnisreich darstellt. Aus dem Vorwort des Autors zur Neuausgabe: "(...) Obwohl es seit 1998 eine ganze Welle von psychoanalytisch orientierten Büchern zum Thema Vater gab, scheint das vorliegende Buch mit seinem Schwerpunkt auf dem phantasierten Vater noch immer gerne gelesen und zitiert zu werden. ´Der phantasierte Vater` bleibt vielleicht gerade deshalb aktuell, weil es hier nicht einfach um »den« Vater geht, sondern um die Konstruktion des Vaterbildes im Schnittpunkt von verschiedenen Perspektiven, zu denen auch der sich wandelnde kulturelle Horizont zählt, vor dem der konkrete Sohn sein individuelles Vaterbild entwirft und immer wieder zu überarbeiten hat. Das neue, ergänzende Kapitel IX »Der phantasierte Vater im 3. Jahrtausend« stellt als Update bestimmte Aspekte heraus, die in der Zwischenzeit weiter vertieft oder neu beschrieben wurden oder aufgrund des gesellschaftlichen Wandels mehr Aufmerksamkeit verdienen. Inzwischen können die Rolle des Vaters und seine spezifischen Funktionen bereits für die frühe Kindheit differenziert beschrieben werden. Heute ist es auch ganz selbstverständlich möglich, dass Väter ihrer Vaterschaft ein großes Gewicht geben und schon von Geburt an in der Familie sehr präsent sind. Dafür ist die Generation der in den beiden letzten Jahrzehnten des letzten Jahrtausends geborenen Millennials mit ihrer Grundhaltung, nicht mehr das ganze Leben dem Beruf unterzuordnen, sondern auf die Qualität und Sinnhaftigkeit des Lebens insgesamt zu achten, prädestiniert. Die Aufweichung überkommener Vorstellungen von Vaterrolle und Männlichkeit erlaubt es heute vielen Vätern, eine auf ihre und die Bedürfnisse des Kindes und seiner Mutter abgestimmte Rolle zu übernehmen. Diese Väter dabei zu unterstützen, gute Väter für ihre Kinder zu sein, ist das Anliegen vieler Fachpersonen, die sich in den letzten zwei Jahrzehnten mit der Thematik beschäftigt und dazu publiziert haben. Auf der anderen Seite steht aber der Sachverhalt, dass es viele Kinder gibt, die aus unterschiedlichsten Gründen keine solchen idealen Väter haben. Was machen diese? Unter diesen gibt es eine große Untergruppe, die zu meinem Erstaunen in diesem Buch bisher gar nicht vorkam, allerdings zu dem Zeitpunkt, als es abgefasst wurde, auch sonst wenig Beachtung fand: die kriegsbedingt vaterlosen Kinder. Der überraschende Grund für diese Unterlassung ist, wie Hartmut Radebold (2010) aufzeigt, dass in der Gesellschaft insgesamt erst nach der Jahrtausendwende die Aufarbeitung dieses vergessenen Themas begann. Und damit rückte dann auch das Phänomen der transgenerationalen Weitergabe der unverarbeiteten Erfahrungen von den Vätern des Zweiten Weltkriegs auf ihre Söhne und von diesen auf die Generation der Enkel in die Wahrnehmung. Ein anderer Faden, der im Update-Kapitel IX immer wieder aufgenommen wird, ergibt sich aus der weiterhin zunehmenden Pluralisierung familialer Lebensmodelle — Stichworte: Co-Parenting als freigewählte Familienform, queere Familien —, der gegenüber eine in der Vater-Sohn-Literatur anzutreffende Begrifflichkeit wie »das väterliche Prinzip« oder »das männliche Projekt« der Vater-Sohn-Beziehung eher antagonistisch wirken und hinterfragt werden müssen. Wer auf diese hier skizzierten Themen neugierig ist, kann die Lektüre problemlos auch mit dem Kapitel IX beginnen. Meine Arbeit an der Überarbeitung und Erweiterung dieses Buches ging zuerst einmal mit einem für mich selber überraschenden Widerstand einher. Zunächst dachte ich, dass mir als Vater zweier Töchter das Vater-Sohn-Thema in die Ferne gerückt sein könnte, allerdings habe ich ja unter meinen Patienten viele Väter und Söhne. Ein anderer möglicher Grund könnte darin liegen, dass ich selber nicht nur als Vater keine Erfahrungen mit einem Sohn vorzuweisen habe, sondern auch als Sohn keine neuen Erfahrungen mit meinem früh verstorbenen Vater machen konnte. Für mich persönlich schien deshalb vielleicht auf einer unbewussten Ebene das Vater-Sohn-Thema abgehakt zu sein. Bis ich dann merkte, dass, wie jede Arbeit an einem Buch mit einem persönlichen Prozess beim Autor einhergeht, auch in dieser neuen Auseinandersetzung mit dem Thema Vater mein eigenes Vaterbild noch einmal in Bewegung kam. (....)" Die Kapitel des Buches (ohne die Unterpunkte): I. Das kulturelle Fundament der Vater-Sohn-Beziehung - II. Zur Funktion und Entwicklung der Phantasiewelt - III. Die Konstruktion der Vaterimago bei Freud - IV. Entwicklungspsychologie der Vater-Sohn-Beziehung - V. Das Geheimnis der Initiation - Vl. Söhne ohne Väter - VII. Die Verfremdung der Vaterimago - VIII. Das Vaterbild im gesellschaftlichen Kontext - IX. Der phantasierte Vater im 3. Jahrtausend; das Update 2021: Väter und Vaterliteratur heute / Ein Blick auf die psychoanalytische Vaterliteratur seit 1998 / Vertiefte Einsichten und neue Perspektiven / Früheste Kindheit, Beginn der Vaterschaft / Triangulierungen / Vaterrepräsentanz und Methylphenidat / Dimensionen des Väterlichen / Die Psychoanalyse des Vaters / »Public Fathers « und die Vaterlosigkeit im sozialen Raum / Vaterphantasien auf dem Sessellift / Optimierung der Vaterschaft versus Verarbeitung der Vaterlosigkeit / Diamond: Das »unausweichliche« Projekt der Vater-Sohn-Beziehung / Radebold: Die vergessene Vaterlosigkeit der Kinder des Zweiten Weltkriegs / Der Verlust des Vaters als transgenerationales Trauma / »Das väterliche Prinzip« und andere Problemzonen der Vatertheorien / Vaterlosigkeit - Trauma, Stigma oder kreative Chance? / Queere Welten — vaterlose Welten? / Der wiedergefundene Vater // Literatur. Der Autor: Jürgen Grieser, Dr. phil., Psychoanalytiker und Psychotherapeut für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Paar- und Familientherapeut, Supervisor, Dozent am Psychoanalytischen Seminar Zürich und anderen Ausbildungsinstituten für Psychotherapie. Als niedergelassener Psychotherapeut in Zürich tätig. |
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Der in Maiand lebende und wirkende Psychoanalytiker Luigi Zoja zeichnet in seinem auch kulturwissenschaftlich höchst interessanten und aufschlußreichen Buch den Wandel des Vaterbildes von der Antike bis in die Gegenwart nach. Er zeigt dabei auf, wie kulturelle und gesellschaftliche Transformationen das Rollenverständnis von Mann und Frau verändern, weshalb auch tradierte Vaterbilder einem ständigen Wandel unterliegen. Zoja begreift Vaterschaft – im Gegensatz zur Rolle der Mutter – vor allem als kulturelles Phänomen, das von der Gesellschaft beeinflusst ist. Ausgehend von der Analyse biblischer und mythischer Vatergestalten über solche des 19. Jahrhunderts bis hin zum modernen Vater analysiert der Autor Facetten dieses Archetyps, skizziert historische Entwicklungen und liefert psychologische Hintergründe zum Verständnis aktueller Entwürfe der Vaterrolle. Damit leistet das Buch einen wichtigen Beitrag zur gegenwärtigen Debatte über die Identitätskrise des Vaters. Inhalt des Bandes: Vorwort zur deutschen Ausgabe. - Vorwort von Jörg Rasche I. Kapitel: Prähistorie: 1. Die Säugetiere: ein Tierreich ohne Vater - 2. Die Sexualität der Großaffen - 3. Der prähistorische Horizont des Vaters - 4. Der Entwicklungssprung zum Vater - 5. Lucy wächst II. Kapitel: Mythos und klassische Antike: 1. Patriarchat und Matriarchat - 2. Der historische Horizont des Vaters - 3. Hektor - 4. Odysseus - 5. Der Mythos des Vaters als des alleinigen Erzeugers - 6. Aeneas III. Kapitel: Die Neuzeit und der Niedergang des Vaters: 1. Vom römischen Vater über den Sohn zur Französischen Revolution - 2. Die Ernüchterung durch den Krieg - 4. Der Sturz des öffentlichen Vaters IV. Kapitel: Der Vater heute: 1. Das Verschwinden des Vaters - 2. Die Abdankung des Vaters: Flucht in die Vergangenheit - 3. Die Abdankung des Vaters: Flucht in die Zukunft - 4. Das Verschwinden der Geste des Emporhebens - 5. »Brotverdiener« - 6. Die Suche nach dem Vater // Schlußbemerkung, Anmerkungen, Bibliographie, Register. Der Autor: Luigi Zoja ist Psychoanalytiker in eigener Praxis in Mailand, Lehranalytiker und Dozent am C.G. Jung-Institut in Zürich. Er war Präsident der Internationalen Gesellschaft für Analytische Psychologie und ist Autor zahlreicher Publikationen. |
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Dieses Buch wurde ausgezeichnet mit dem renommierten Wissenschaftspreis »Gradiva Award« sowie dem italienischen Literaturpreis »Premio Palmi«. Die hier vorliegende umfassende Kulturgeschichte des Vaters spannt den Bogen von der Antike bis heute. Der bekannte Psychoanalytiker Jungian’scher Richtung beschreibt und analysiert die Veränderungenden des Rollenverständnisses zwischen Mann und Frau und im Vaterbild. Die Ergebnisse seiner Studie münden in die Frage nach den Gründen für die heutige Identitätskrise vieler Väter. Warum wachsen so viele Kinder ohne Väter auf? Und was bedeutet dies für die Gesellschaft und für den Einzelnen? Stimmen zum Buch: "Als eine Kulturgeschichte des Vaters und des Väterlichen bezeichnet der Klappentext das Buch des Mailänder Psychotherapeuten Luigi Zoja. Aber was für eine Kulturgeschichte! Zoja hat nicht in trockener und abgewogener Wissenschaftssprache eine gewichtige, anmerkungs- und literaturschwere Fachabhandlung geschrieben, sondern erzählt am Beispiel ausgewählter historischer Epochen zuweilen bewegend, oft provozierend, immer aber spannend von Vaterbildern, Vatermythen und vom Leben realer Väter, wobei er sich bewusst auf den abendländischen Kulturkreis konzentriert. Zwei Grundannahmen des Verfassers prägen das Buch: Zum einen ist es die nicht neue These vom Vater als einem ausschließlich kulturellen Phänomen; diesem Aufweis dafür dient vor allen Dingen das erste Kapitel zur Vorgeschichte des Vaters in der Prähistorie. Zum anderen handelt es sich um die das gesamte Buch durchziehende Perspektive, dass das Vaterbild vom psychologischen Standpunkt aus „in der Antike seine höchste Ausprägung“ erfuhr (dies wird im zweiten Kapitel mit Rückgriff u. a. auf Homer und Vergil entwickelt) und „von da ab einenunaufhaltsamen Niedergang“ (S. 153) erlebte. Das „Verschwinden der Väter“ ist daher für Zoja nicht ein Prozess der (Post-)Moderne, sondern kulturgeschichtlich viel früher angelegt – eine spannende These, die zum kritischen Nachdenken und Nachfragen anregt, weil sie gewohnte Deutungen, die die Krise der Väter und der Väterlichkeit vor allen Dingen als ein Phänomen der Neuzeit begreifen, in Frage stellt. Was aber nun ist verantwortlich für dieses Verschwinden? Dies ist das Thema des dritten Kapitels. Für Zoja ist es zunächst von der Spätantike bis an die Schwelle der Neuzeit das Christentum, dem er unter Berufung auf das Jesuswort in Matthäus 23,9 eine grundlegende Tendenz zur „Absetzung der väterlichen Autorität auf Erden“ zugunsten der himmlischen (S. 154) attestiert, und zum anderen Aufklärung und Französische Revolution, die dem Absolutismus des Vaters in der Familie und dem Absolutismus des Königs im Staat (S. 163) ein Ende bereiteten. Mit der industriellen Revolution schließlich – so Zoja – erlebte der Vater „seine dunkelste Stunde“ (S. 166), weil er nun durch dieTrennung von Wohn- und Arbeitsbereich aus dem Blickfeld der Kinder verschwand und mit der Zeit faktisch wie kulturell „abwesend“ wurde. Das 20. Jahrhundert schließlich trug durch die beiden Weltkriege („Dieselben Männer konnten sich jetzt zuerst als Söhne erleben, die von ihren Vätern verlassen wurden, und dann als Väter, die ihrer Söhne beraubt wurden“ – S. 173) und durch seine totalitären Systeme mit ihren öffentlichen „mörderischen Vätern“ (S. 192) das Seine zum Niedergang der Väter bei. (...)" - Andreas Ruffing, in seiner ausführlichen Buchbesprechung in einem Arbeitspapier der kirchlichen Arbeitssstelle für Männerseelsorge u. Männerarbeit in Deutschland |
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Nachdruck des lange vergriffenen und gesuchten Titels Am 8. Mai 1984 erstürmte der junge Gefreite Lortie in Kampfmontur das Gebäude der kanadischen Nationalversammlung und schoss wahllos um sich. Drei Angestellte des Hauses verloren das Leben, der Sitzungssaal war an diesem Tag allerdings leer. Lortie warf sich in den Präsidentensessel und verharrte dort 40 Minuten vor den laufenden Videokameras, bevor er aufgab. Später zum Grund dieser Tat befragt, antwortete er: 'Die Regierung von Québec hatte das Gesicht meines Vaters.' Das 'Verbrechen des Gefreiten Lortie' zählt zu den bekanntesten Büchern Pierre Legendres. Legendre zeichnet darin, ausgehend von diesem spektakulären Fall von Vatermord, die institutionelle und anthropologische Tragweite des 'väterlichen Amtes' nach. Während Soziologen und Psychologen heute das Schwinden der Vaterrolle feststellen, erinnert Legendre immer wieder an das unterirdische Fortleben des Mittelalters, der Verschmelzung von römischem Recht und christlicher Tradition, auf der die Moderne aufruht und ohne das viele moderne Konflikte – wie der des Lortie – kaum verständlich sind. Im Rahmen der Gesamtausgabe wird dem deutschsprachigen Publikum das Werk hier erneut, in revidierter Übersetzung, zugänglich gemacht. Der Autor: Pierre Legendre, geb. 1930, ist Rechtshistoriker mit einem weiten psychoanalytischen, kultur- und religionshistorischen Hintergrund. Legendre lehrte an der Pariser 'École pratique des Hautes Études`. |
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SFB-LITERATURCOUCH: Von Vätern, Töchtern und Söhnen |
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"Ich glaube, daß dieses Buch sein bestes ist. Philip Roth ist neben Updike der wichtigste amerikanische Autor." - Marcel Reich-Ranicki, zu dieser Erzählung einst im ´Literarisches Quartett`. »Er war nicht irgendein Vater, er war der Vater, mit allem, was es an einem Vater zu hassen gibt, und allem, was es an einem Vater zu lieben gibt.« - Wie sehr er seinen Vater geliebt und gehasst hat, das erzählt Philip Roth meisterhaft in diesem Roman. »Mein Leben als Sohn« ist ein Buch, das jeden betrifft, denn es geht um die Beziehung zwischen Eltern und Kindern, um das Altwerden in unserer Gesellschaft, um Abhängigkeit und vor allem um die Liebe, wenn sie am schwersten ist. |
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»Ähnlich wie Annie Ernaux und Alice Munro umkreist Elena Ferrante in ihrem Werk immer wieder viele, wenn nicht alle Entwicklungen und Empfindungen im Leben einer Frau und fördert dabei immer neue Schichten zutage. Am Ende ihres neuesten Romans ist es der unsentimentale Befund, dass Erwachsenwerden letztlich nichts anderes bedeutet, als Gestaltungsfreiheit beim Lügen zu erlangen.« Janika Gelinek, in der Neuen Zürcher Zeitung am Sonntag - NZZ Elena Ferrante hat ein Bravourstück geschaffen und einen bewegenden, gehaltvollen und auch einen sprachlich schönen Roman geschrieben: über die Heucheleien und Ängste der Eltern, über die Atemlosigkeiten und Verwirrungen der Adoleszenz und Jugendzeit; kurzum: über das Drama des Erwachsenwerdens und darüber, wie es ist, ein Mädchen zu sein und eine Frau zu werden. Neapel in den Neunzigern, Giovanna ist dreizehn Jahre alt, die Vorzeigetochter kultivierter Mittelschichtseltern, eine strebsame Schülerin. Doch plötzlich verändert sich alles, ihr Körper, ihre Stimmung; auch die Noten brechen ein, und immer öfter gerät sie mit ihren Eltern aneinander. Zufällig kommt Giovanna der Vorgeschichte ihres Vaters auf die Spur, der aus einem ganz anderen Neapel stammt, einem leidenschaftlichen, vulgären Neapel. Dort treibt sie sich jetzt gerne herum, aber die Geheimnisse, auf die sie da stößt, verstören sie. Und als sie bei einem Abendessen bemerkt, wie ein Freund der Familie unterm Esstisch zärtlich die Füße ihrer Mutter streift, verliert sie vollends die Fassung. Denn wem kann sie überhaupt noch trauen? Und was soll ihr Halt geben? Oder ist sie selber bereits unrettbar verwoben in dieses lügenhafte Leben der Erwachsenen? Die Autorin: Elena Ferrante hat sich mit dem Erscheinen ihres Debütromans im Jahr 1992 für die Anonymität entschieden. Ihre bei Suhrkamp erschienene vierbändige Neapolitanische Saga machte Forore. Zuletzt erschienen dort auch Ferrantes frühere Romane »Lästige Liebe«, »Tage des Verlassenwerdens« und »Frau im Dunkeln«, sowie der Band »Frantumaglia«, der Briefe, Aufsätze und Interviews versammelt. HIER erreichen Sie auf SFB-Online die Übersicht der aktuell lieferbaren Bücher von Elena Ferrante. |
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OEDIPUS TODAY - David Gutersons
beeindruckender Roman Jetzt in einer preisgünstigen TB-Ausgabe verfügbar Seattle, USA, 1962: Walter, von Beruf Versicherungsmathematiker, wunschlos unglücklich in seiner Ehe, begeht einen folgenschweren Fehler: Er schläft mit dem minderjährigen englischen Au-pair-Mädchen seiner Kinder – während seine Frau im Krankenhaus ist. Dieser bedauerliche Fehltritt bildet den Ausgangspunkt der Geschichte, die den Ödipusmythos in einem spannenden Plot aufgreift und diesen unglaublich glaubwürdig und 1:1 ins Internet-Zeitalter katapultiert. Wie in der klassischen Vorlage, begegnen sich auch in dieser Geschichte unbekannterweise Vater und Sohn auf höchst dramatische Weise - und auch die Lebenswege Eds, so heißt der Protagonist, mit seiner Mutter werden sich mit den seinen mehr als nur kreuzen ... - Ein beeindruckender und spannend zu lesender Roman, eine bereichernde Sommer- und Ferienlektüre .... Stimmen zum Roman "(...) Ob der rasanten Handlung läuft man oft Gefahr, das Buch schneller zu lesen, als ihm gut tut. Man riskiert dabei, etliche klug versteckte Anspielungen – beispielsweise bei der Namensgebung handelnder Personen oder Erfindungen – zu überlesen. (...) Es braucht wohl neben guten Nerven auch eine besondere Form literarischer Obsession, das Wagnis einzugehen, ein Motiv aus der klassischen Antike zu entlehnen. Das Fazit vorab: Es ist Guterson durchweg gelungen, des Königs Drama neu, relevant und glaubwüdig ins 21. Jahrhundert zu übertragen ..." - tara91 Der Autor: David Guterson wurde 1956 in Seattle geboren. Er wuchs dort auf und studierte American Literature an der University of Washington und arbeitete als High School-Lehrer. 1984 entfloh Guterson der Hektik der Großstadt auf eine kleine Insel im Puget Sound und lebt seitdem mit seiner Frau Robin und seinen vier Kindern auf Bainbridge Island, wenige Meilen von Seattle entfernt. - Weltberühmt wurde er mit seinen Romanen ›Schnee, der auf Zedern fällt.‹, ›Der Andere‹ und ›Das Land vor uns, das Land hinter uns‹ |
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Aus dem Klassischen Fachantiquariat der SFB: VÄTER MORDEN |
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Seltene Erstausgabe dieser interessanten Untersuchungen des Jung-Schülers und späteren Freud-Vertrauten Adolf Storfer aus der frühesten Phase der psychoanalytischen Bewegung. Zusammenfassung einer Rezension, die seinerzeit vom Kollegen und Freud-Schüler Hanns Sachs verfasst und im Zentralblatt für Psychoanalyse, (1912), S. 357-358 veröffentlicht wurde: Im Frühstadium der sozialen Entwicklung, in der Epoche der Vaterrechtsfamilie, war der Vatermord mit Hochverrat gleichbedeutend; da die sonst übliche, primitive Art der Rechtsverfolgung, die Blutrache, in diesem Falle nicht möglich war — innerhalb der Familie nicht, weil der Sohn durch seine gelungene Tat Geschlechts-Oberhaupt geworden war und nicht von Sippe zu Sippe, weil keine Verletzung eines fremden Geschlechtsgenossen vorlag — wurde das Bestreben, das Leben des wichtigsten Gliedes der Gemeinschaft zu schützen, zum Anlass der ersten Statuierung der Strafbarkeit einer Handlung vom Gesichtspunkte des öffentlichen Rechtes. Der Vatermord ist daher als Archityp des Verbrechens anzusehen. Erhaltungszustand: Im Klassischen Fachantiquariat der SFB ist diese seltene Erstausgabe in zwei jeweils vergleichsweise noch gut erhaltenen Exemplaren verfügbar; der empfindliche Broschureinband mit kleineren Randläsuren; die Ecken leicht berieben; am unteren Kapital leicht beschädigt.Jeweils mit einem verblassten Nameneintrag in Tinte auf dem Vorderdeckel; innen ohne Anstreichungen und Anmerkungen - SELTEN. HINWEIS: Eine Fülle weiterer seltener und frühen Ausgaben im Feld der Psychoanalyse und der Kulturwissenschaften entdecken Sie auf SFB-Online HIER |
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›MENS SANA ... ‹- Kinder mental und körperlich in Bewegung bringen |
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Körperliche Bewegung fördert die motorische, kognitive, emotionale und soziale Entwicklung der Menschen und in jedem Lebensalter. Für Kinder und Jugendliche ist sie auch entwicklungspsychologisch von größter Bedeutung. Gleichzeitig sind die Verführungselemente des Still-Standes, der Bewegungslosigkeit so gewaltig wie nie: Das stundenlange Abhocken am Computer, jeden kleinsten Weg von den Eltern befördert zu werden und die Folgen dieses Bewegungsmangels betrifft inzwischen den Großteil der Kinder und Jugendlichen. Unzureichendes Körpererleben und das Fehlen hinreichender positiver Erfahrungen mit dem eigenen ´Gehäuse`, dem eigenen Körper, beeinträchtigt die Ausbildung von Handlungskompetenzen und auch die Fähigkeit zur Gefühlsregulierung beim Spielen, Toben oder beim Sport. Daß Bewegung überlebenswichtig ist und es seit langem eine eigene Fachdisziplin, die Bewegungstherapie, gibt, und wie diese aufgestellt und konzipiert ist, stellt dieses Handbuch anschaulich dar. Auch wenn (Kinder- und Jugendlichen-)PsychotherapeutInnen keine Spezialisten für körperliche Bewegung sein müssen, kann eine Basiskompetenz in diesem Bereich gewiss dienlich für die therapeutische Arbeit mit den jungen Patienten sein. Neben den Grundlagen der Bewegungstherapie stellt das Buch praktische Anwendungsbeispiele für folgende Befunde vor: - Aufmerksamkeitsstörungen und Hyperaktivität / - Störungen des Sozialverhaltens / - Angst und Depression / - Essstörungen / - Missbrauch und Abhängigkeit / - Schizophrenie / - Autismus-Spektrum-Störungen. Darüber hinaus bieten die Autoren einen systematischen Überblick über störungsspezifische Zielsetzungen, methodische Besonderheiten und relevante Forschungsergebnisse. Dabei wird an Fallbeispielen die Arbeit mit unterschiedlichen bewegungsorientierten Zugängen wie Klettern, Kampfkünsten, Kraft- und Ausdauertraining, Spiel, Reiten oder Schwimmen verdeutlicht. Anregungen und Handreichungen für die Vor- und Nachbereitung der Therapie und den Umgang mit herausfordernden Situationen unterstützen den Lerntransfer in die Praxis. |
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Der vorliegende Band bündelt in seiner 2. überarbeiteten Auflage aktuelle Themen aus Forschung und Praxis der Bewegungstherapie mit psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen. Diese nimmt im Rahmen der stationären multimodalen Behandlung einen bedeutsamen und umfangreichen Raum ein. Das Spektrum der Beiträge umfasst ausgewählte Studienergebnisse und Reviews zu einzelnen Krankheitsbildern, störungsorientierte Konzepte und theoriegeleitete Behandlungsansätze sowie spezifische Methoden und Verfahren, die sich im klinischen Setting besonders bewährt haben bzw. einen hohen Motivations- und therapeutischen Erfahrungswert besitzen. Die aktuellen und praxisnahen Beiträge stellen eine wertvolle Ergänzung zu dem Grundlagenbuch „Bewegung und psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ dar. Mit Beiträgen von: Cordula de F. Stobbe Cavaleiro, Chlé Chermette, Anke Dalhoff, Annette Degener, Hubertus Deimel, Marianne Eberhard-Kaechele, Richard Hammer, Gerd Hölter, Gerd Lehmkuhl, Pia Lellmann, Michael Lindner, Friederike Meßler, Roswitha Nass, Stephan Niggehoff, Antje Scherholz, Birte Schmidt, Till Thimme, Heidrun-Lioba Wunram und Karel Zimmermann. |
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›Psychodynamische Psychotherapie mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen‹ - die jüngsten Bände |
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Die Grundlagen der menschlichen Psyche entstehen in ganz frühen Lebensstadien. Über intensive und authentische Zuwendungen des primären (mütterlichen) Versorgungsobjekts werden beim Säugling der intrapsychische Raum aufgebaut und die Ich- und Selbstentwicklung ermöglicht. Das Buch befasst sich mit den Wechselwirkungen von Emotionen und Affekten zwischen Kleinkind und Mutterobjekt, erklärt förderliche und ungünstige frühe Beziehungsstrukturen und die Folgen für eine gesunde oder pathologische Persönlichkeitsentwicklung. Aus dem Inhalt: Teil I Neuropsychologische Grundlagen der Emotionsentstehung - 1 Der Aufbau des Gehirns - Teil II Die Bedeutung von Gefühlen in Philosophie und Wissenschaft - 2 Begriffsklärungen und Definitionen - 3 Zur Evolution von Gefühlen - 4 Emotionstheorien - Teil III Wie entstehen Gefühle? - 5 Kognition und Emotion - 6 Ontogenese von Emotionen - Teil IV Psychodynamische Emotionstheorien - 7 Freuds Affektmodelle - 8 Neuere psychoanalytische Sichtweisen und Erkenntnisse - Teil V Ergebnisse der Emotions- und Affektforschung - 9 Affektanalysen anhand von Sprachmaterial - Teil VI Das Ich, seine Funktionen und deren Störungen - 10 Strukturdefizite - 11 Verbalisierung von Affekten - Teil VII Externalisieren und Internalisieren - 12 Psychische Störungen sind geschlechtsspezifisch - 13 Jungen externalisieren - 14 Mädchen internalisieren - Teil VIII Störungen der Affektregulation - 15 Diagnostik von Störung und Affektregulation - 16 Affektregulierung - Teil IX Angst- und aggressive Affekte - 17 Zwei zentrale Affekte und ihr Zusammenwirken - 18 Wie hängen Angst- und Wutaffekte zusammen? - 19 Langzeituntersuchungen zur Aggression von Henri Parens - Literatur / Stichwortverzeichnis Die
Autoren: Univ.-Prof. (emer. Universität zu Köln) Dr.
Dipl.-Psych. Volker Tschuschke ist Psychologischer Psychotherapeut
und Psychoanalytiker, Dozent und Supervisor an der Deutschen Akademie für
Psychoanalyse in Berlin. |
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In der Katathym Imaginativen Psychotherapie (KIP) werden unbewusste Konflikte, Bedürfnisse, Motive und Ressourcen in dialogisch begleiteten Imaginationen symbolisch in Szene gesetzt und bearbeitet. Theoretisch begründet erläutern die AutorInnen das therapeutische Vorgehen bei spezifischen Störungen unterschiedlicher Altersstufen anhand von anschaulichen Fallberichten. Zentrale Themen sind Entwicklungsförderung, Ressourcenaktivierung, Konfliktbearbeitung und Entfaltung der Kreativität. |
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SFB-Online - die verlagsübergreifende Internetseite für die Literaturen der Psychoanalyse und benachbarter Disziplinen im Netz - bietet neben zahlreichen anderen Diensten auch einen umfassenden Überblick zu etlichen psychoanalytischen Literaturreihen vieler Verlage. Es finden sich dort Angaben zu den jeweils lieferbaren Bänden, meist mit den Inhaltsverzeichnissen und anderen zweckdienlichen Informationen. Beispielsweise die bei KOHLHAMMER erscheinenden Reihen |
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Kindheit und Gesellschaft - psychische Entwicklung in aufgeregten Zeiten |
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Alte Gewissheiten im Erziehungsgeschehen geraten
gegenwärtig arg ins Wanken; selbst die Debatten der 60er- /70er-Jahre
über Sinn und Unsinn anti-autoritärer Erziehung muten dagegen geradezu
überschaubar an. In ideologisch stark aufgeladenen, häufig von einer
gutgemeinten politischen Korrektheit geprägten Positionierungen und
Ansätzen werden Definitionen und Grenzen aller Art auf nicht selten
irritierende Weise infrage gestellt. Unterschiede zwischen Menschen und auch zwischen ihren Ansichten und Einstellungen scheint für viele nur noch überaus schwer aushaltbar; ›Null Toleranz‹ lautet vielfach das Motto, denn niemand darf zurückstehen und alle sollten möglichst gleich sein. Dahinter steckt nach Auffasung des Berliner Psychoanalytikers Bernd Ahrbeck der Traum von einem Neubeginn in geschlechtsneutraler Egalität und Unschuld: mit einem sich weitgehend selbst konstruierenden Menschen im Blick, der in einer repressionsfreien, von der Last der Vergangenheit befreiten, sich rundum kümmernden und klare Leitlinien aufstellenden geordnet-heterogenen Gesellschaft aufwächst. - Nur: Derartige Wunschvorstellungen und Illusionen halten der Wirklichkeit, also einer Realitätsprüfung, nicht wirklich stand; nicht nur dies: das ihnen eingewobene Verleugnungspotenzial ist geeignet, den Blick abzuwenden von faktischer Ungleichheit und eben jenen gesellschaftlichen Strukturen und Rahmenbedingungen, welche Ungleichheit und die Spaltung der Gesellschaft besorgen und immer weiter vertiefen. Das vulgär-symbolische Handeln (z. B. indem ´böse` Begriffe, etwa "schwarz", tunlichst vermieden werden sollten, da diese Farbbenennung ärgerlicherweise daran erinnern würden, daß weiße Menschen besonders gerne schwarze und überhaupt andersfarbige Menschen ausgebeutet und geknechtet haben und dieser unerträgliche Zustand bis heute anhält. Da hilft indes die bloße Umetikettierung äußerer Merkmale per einer klischeehaften Schwarz-Weiß-Malerei nicht weiter, wenn die eigentlich relevate Problem, nämlich die schreiende Ungerechtigkeit der Chancenverteilung und der Teilhabe an Ernägrung, Bildung und ökonomischem Erfolg in den Hintergrund treten und deren Ursachen nicht erkannt und klar benannt werden: An diesem Farb-Beispiel insbesondere, daß sich in Europa zu allen Zeiten kleine Peergruppen Priviligierter Weißer (der Adel, später einflußreiche Kaufleute und heute global agierende Konzernbosse), die über Macht, Beziehungen, Kapital verfüg(t)en und auf weltweite Kriegs- und Beutezüge gingen und bis heute gehen: Für diese sind alle anderen anzapf- und auspressbaren Menschen: egal, ob schwarze oder weiße Neger ... Das Verschieben realer gesellschftlicher Konflikte von der faktengeleiteten Problembeschreibung über Kopf und Verstand hinab in gefühlige Bauchregionen gebiert allenfalls Scheinlösungen und derlei verquaste Symbolhandlungen, die am Status quo freilich nichts ändern und diesen womöglich gar zementieren helfen. Erziehung, so Ahrbeck, sei eine anthropologische Notwendigkeit, der damit verknüpfte pädagogische Auftrag lasse sich nicht beliebig relativieren, formschön nach Gusto kneten und entwicklungspsychologische Erkenntnisse sollten die Basis für die kritische Sichtung, Veränderung und Erweiterung derselbsen sein. Radikale Reformwünsche, die von ihren ´Inumlaufbringern` üblicherweise und zu allen Zeiten jeweils als besser, als moralisch erhaben und quasi sakrosankt dargestellt wurden und bis heute werden, haben häufig genug zu schmerzvollen pädagogischen Irrwegen geführt. Gesellschaftliche Entwicklungs- und Wandlungsprozesse und ihr Ausstrahlen auf neue pädagogische Herangehensweisen und Aufgaben lassen sich besser dann bewältigen, wenn illusionäre Verkennungen vermieden und ideologische Überfrachtungen aufgegeben werden. Nur so kann ein realistisches und zeitgemäßes Bild darüber entstehen, was Eltern, Bezugspersonen, Schule und die Gesellschaft insgesamt heute zum Wohl der Kinder leisten sollten und was sie Kindern ermöglichen an Frei-Räumen geben muß. Der Autor: Bernd Ahrbeck, Prof. Dr., ist Lehrstuhlinhaber für Psychoanalytische Pädagogik an der Internationalen Psychoanalytischen Universität (IPU-Berlin); zuvor lehrte er an der Humboldt-Universität zu Berlin. |
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Von Kinderträumen und Kinderängsten - HANS HOPF |
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Beispiele zu den von Eva Gebhardt mit kleinen Aquarellen versehenen und signierten Traumbuch-Exemplaren |
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Alle Menschen träumen jede Nacht. - Und natürlich träumen auch Kinder. Und wenn die sich gut fühlen und sich angenommen und gut aufgehoben wissen, erzählen sie ihre Träume manchmal auch gern ihren Eltern. - Aber warum träumen wir Menschen überhaupt? Hans Hopf weiß aus seiner jahrzehntelangen Arbeit - zuerst als Lehrer, und später dann als Kinder- und Jugendlichenpsychoanalytiker -; In unseren Träumen werden unsere alltäglichen Erlebnisse und Probleme, welche uns beschäftigen oder gar belasten, auf manchmal ganz überraschende Weise abgebildet. Dies, so sagen die Fachleute, sei ein genialer Schachzug unserer Psyche, diese Probleme zu bewältigen. Träume können also eine Art Reparaturwerkstätte zur Wiederherstellung des seelischen Gleichgewichts sein. In diesem Buch, das für die ganze Familie geeignet und gut lesbar ist, antwortet Hans Hofpf auf viele interessante Fragen rund um das Thema Traum und Träumen, wie sie ihm Kinder und Jugendliche auch während ihrer Therapieen gestellt haben: – Was haben Träume mit
Wünschen zu tun? Der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut Hans Hopf hat während seiner gesamten beruflichen Tätigkeit über Träume geforscht. Mit diesem reich illustrierten Buch möchte er Eltern und Kindern zeigen, wie leicht es gelingen kann, Träume zu erinnern und zu verstehen. Auch dieses Buch wurde von Eva Gebhardt liebevoll illustriert und mit kindgerechten Merksätzen versehen. - Ein Buch für die ganze Familie und auch gut verständlich für Kinder ab etwa 5 Jahren. TherapeutInnen sollten diesen Reader ebenfalls kennen, um ihn gfs Eltern zur Lektüre empfehlen zu können. Der Autor: Dr. Hans Hopf, geb. 1942, ist Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut, Dozent, Supervisor und Ehrenmitglied an den Psychoanalytischen Instituten Stuttgart, Freiburg und Würzburg. EINE SCHÖNE GESTE: Eva Gebhardt hat für die Leserinnen und Leser der Novitätenschau KJ eine Anzahl des Buches jeweils mit prachtvollen Originalaquarellen auf dem Vorsatz illustriert. Jedes Aquarell ist ein kleines und originales Kunstwerk. Zudem wurden diese Bände von ihr und Hans Hopf signiert, was diese Exemplare zu unverwechselbaren Unikaten werden läßt. - Bitte beschränken Sie etwaige Bestellungen für diese signierte Variante auf ein Exemplar und bündeln Sie - dies ist generell unsere Bitte - nach Möglichkeit Ihre Bestellaufträge. HINWEIS: Eine Übersicht der lieferbaren Fachbücher und Ratgeber-Titel von HANS HOPF sehen Sie auf SFB-Online HIER |
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BUCHKUNST - Schöner lesen: heute: KINDER KNETEN, ABER RICHTIG |
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Auf 999 Exemplare limitierte Vorzugsausgabe, von Hand nummeriert und gebunden in einem schönen Oasen-Ziegenleder; bei der SFB in drei sehr gut erhaltenen und offenbar nicht wirklich gelesenen Archivexemplaren. - Alternativ auch in einer ebenfalls feinen Normalausgabe verfügbar. Die Kunst Kinder zu kneten” lautet der Titel von Rudi Pallas Studie über die Entwicklung diverser Erziehungskonzepte durch die Zeiten und Kulturen: ein unentwegtes „Kneten” und Formen der Kinder ist da zu beobachten; dies in allen Epochen und immer stracks entlang an den jeweils ´trendigen´ Ideologien und gesellschaftlichen Entwürfen der Zeit. - Und immer steht und bleibt die bange Frage der Alten unausgesprochen im Raum: Aber was, wenn die „Knetmasse” auf einmal damit beginnen sollte, selbst für sich zu sprechen, Wünsche anzumelden, Forderungen zu erheben und den sie bislang so beherzt „Knetenden” in die Finger zu beißen? Dieses Buch widmet sich kundig und in sehr gut lesbarer Weise den hundertfältigen Versuchen der Menschheit, ihre Nachkommenschaft zu allen Zeiten schön zu formen und zu erziehen. Der Autor vertritt in seinem Buch dabei die These, dass die Art und Weise wie Menschen über die Zeiten hinweg ihre Kinder erziehen, - er sagt dazu: formen und kneten- , unmittelbar damit zusammenhängt, welche Vorstellungen, Ideologien, Ideale und Bilder sie von ihren Gesellschaft hatten oder haben. Im Raum steht damit auch die Frage, welche Utopien oder Dystopien denn die Grundlagen für die vorherrschenden Gesellschaftsbilder bilden, die weiterzugeben gesellschaftlich erwünscht - oder eben gerade nicht erwünscht sind? Und was sagen heutige Lehrkonzepte wiederum über diese Gesellschaft aus? Was bei diesem Unterfangen so alles zum Vorschein kommt, ist ein höchst krasses Durcheinander von Rezepten und Methoden, die ebenso selbstgewiss wie hilflos zwischen Wohlwollen und Brutalität hin- und herpendeln. Rudi Palla beschränkt sich dabei nicht auf die Geschichte der europäischen Pädagogik. Er greift auch auf exotische Quellen und auf Ergebnisse der ethnologischen Feldforschung zurück. Aufklärer und Eskimos, Nazis und Polynesier, Zwangsneurotiker und Menschenfreunde - alle haben sich an einer Aufgabe versucht, für die es offenbar keine schlichte Lösung gibt. »Das Kind als Feind«; »Schule der Barbaren«; »Wiedergeburt im Busch«; »Kinder im gefrorenen Land«; »Zwischen Angst und Liebe« - schon die Kapitelüberschriften zeigen, wie sonderbar es dabei zugeht. Nicht ohne Komik, nicht ohne Grauen, nicht ohne Grazie werden so die vielfältigen Minenfelder überquert. Eltern und Erzieher werden in diesem Buch mit Gewinn und mit Entrüstung lesen. Der Autor: Rudolf Palla, in Wien geboren, arbeitet als freier Schriftsteller. Zu seinen Publikationen zählen u. a.: »Verschwundene Arbeit« (1994, Neuausgaben 2014), »Die Kunst, Kinder zu kneten. Ein Rezeptbuch der Pädagogik« (1997), »Kurze Lebensläufe der Narren« (2008), »Die Weltreise Seiner Majestät Korvette Saida in den Jahren 1884-1886« (2011), »Der Kapitän und der Künstler. Die Erforschung der Terra Australis« (2013) und »Valdivia. Die Geschichte der ersten deutschen Tiefsee-Expedition« (2016). |
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Materialien für Diagnostik und Therapie - neue Kartensets |
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Zunehmend gefragt: Therapeutische Kartensets, die sich in Beratung und Therapie gut bewähren, erfreuen sich auch in der analytisch orientieten Psychotherapie einer immer größeren Beliebtheit. - Nachfolgend eine Auswahl neuer Editionen. - Gerne informieren wir Sie über weitere Angebote und fügen bei Interesse den umfassenden Katalog des BELTZ-Verlages Ihrer Bestellung bei. |
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DER GALERIST - Die Kunstabteilung der SFB, heute: TAMARA SUHR |
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Kunst in das Alltagsleben bringen und sich und andere daran erfreuen; zum Beispiel mit dieser beeindruckenden Skulptur der renommierten Künstlerin Tamara Suhr, die einen jungen Menschen - nachdenklich, sinnierend und mit um seine Beine gefalteten Händen - zeigt. Ein ausdrucksstarke Kleinplastik, welche als Blickfang im Regal eines Arbeits- oder Behandlungszimmers, ebenso auch als Schmuck eines Schreibtisches, wirklich etwas hermacht.
Die Künstlerin: Tamara Suhr wurde 1968 in Tübingen geboren und lebt heute zusammen mit Peter Hermann in Ludwigsburg. Ihre Ausbildung begann sie 1989 bis 1991 mit dem Studium an der Freien Kunstschule Nürtingen. Von 1992 bis 1998 studierte sie an der Hochschule für Künste in Bremen Bildhauerei bei Professor Bernd Altenstein, bei dem sie 1998/99 zur Meisterschüler-Klasse gehörte.- Für die Leserinnen und Leser der Novitätenschau ist Tamara Suhr keine Unbekannte; ihre Werke schmücken inzwischen die Prvat- und Praxisräume einiger unserer KundInnen, und auch ein psychoanalytisches Ausbildungsinstitut wurde inspiriert, die neue Institutshomepage von Tamara Suhr illustrieren zu lassen. |
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Wozu brauchen Söhne Väter? Und wie kommt ein Junge damit zurecht, dass er keinen Vater hat? Oder daß er einen hat, der sich nicht für ihn interessiert, von ihm getrennt lebt, ihm unerfüllbare Aufträge mit auf den Lebensweg gibt? Aus psychoanalytischer Perspektive konzipiert der Autor eine Entwicklungspsychologie der Vater-Sohn- Beziehung und schildert die zentralen Entwicklungsstationen der Vater-Sohn-Beziehung von der Geburt bis ins hohe Alter. Schon stellt empirische entwicklungspsychologische Befunde zusammen und beleuchtet sie kritisch. Psychoanalytische Interviews mit vaterlosen Söhnen aller Altersstufen veranschaulichen die individuellen Folgen von Vaterlosigkeit auf lebendige Art. Ein Blick auf die »vaterlose Gesellschaft« des 21. Jahrhunderts rundet das Buch ab. Inhalt Erster Teil: Vater und Sohn - eine Beziehung fürs Leben?: Sehnsucht nach dem Sohn: Phantasien über den ungeborenen Sprössling - Väter am Wickeltisch: Konkurrenz mit den Müttern oder primäre Väterlichkeit? - Zweites und drittes Lebensjahr: Befreier oder Störenfried? - Viertes bis sechstes Lebensjahr: Hetero- und Homosexuelles zwischen Vater und Sohn - Zwischen Schulbeginn und Pubertät: Väterliche Rückendeckung erwünscht! - Ein Sturm kommt auf: Symbolischer Vatermord in der Adoleszenz - Väter und erwachsene Söhne - Die Bedeutung des Vaters in unterschiedlichen Entwicklungsphasen Zweiter Teil: Sohn ohne Vater – ein Mangel fürs Leben?: Allein mit der Mutter - Geschlechtsidentität und Entwicklung der Sexualität - Aggression und Vaterhunger - Vaterlosigkeit als narzisstische Wunde - Entwicklung des Gewissens - Das Bild des abwesenden Vaters und die Suche des Sohnes nach dem Vater - Zusammenfassung und allgemeine Trends. Dritter Teil: Die Abschaffung der Väter als gesellschaftliches Phänomen: Die Enttäuschung der Massen am Vaterprinzip im Ersten Weltkrieg - Die vaterlose Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg - Bestandsaufnahme der vaterlosen Gesellschaft nach der Jahrtausendwende. Der Autor: Lothar Schon, Dr. phil., Dipl. Psych., ist Psychoanalytiker in eigener Praxis in München. Er ist Dozent für psychoanalytische Entwicklungspsychologie und Krankheitslehre an verschiedenen psychotherapeutischen und psychoanalytischen Ausbildungsinstituten. |
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Halberstadt-Freuds Reflexionen über die Mutter-Tochter-Beziehung stellen den gelungenen Versuch dar, eine Leerstelle der klassischen Freudschen Psychoanalyse mit Leben zu füllen und deren systematisch angelegtes "Weiblichkeitsdefizit" zu beheben. Aus der griechischen Mythologie ist uns Elektra, die Tochter des Königs Agamemnon, als eine Gestalt überliefert, die aus Haß gegen ihre Mutter ihren Bruder Orest zum Muttermord anstiftet und ihr Leben lang der Liebe zu einem Mann entsagt. Während Ödipus dafür büßen muß, daß er seinen Vater erschlug und seine Mutter heiratete, schleppt Elektra zeitlebens das Trauma einer mißglückten Mutter-Tochter-Beziehung mit sich herum. Für die holländische Psychoanalytikerin Hendrika C. Halberstadt-Freud ist die Figur der Elektra die Verkörperung all dessen, was das Drama der immer schwierigen Mutter-Tochter-Beziehung ausmacht. Eine ihrer zentralen Thesen ist, daß das Mädchen von Beginn an in einer gleichsam homosexuellen Bindung an die Mutter lebt, während das männliche Kind gezwungen ist, sich vollständig von der Mutter/Frau zu trennen. Das Mädchen/die Frau braucht die Mutter, der sie psychisch wie anatomisch gleicht, ihr ganzes Leben lang, und die Schwierigkeit besteht darin, daß "Elektra" ihr Leben zwischen der Bedrohung durch die Skylla eines mörderischen Hasses auf die Mutter und die Charybdis der vollkommenen Symbiose mit der Mutter bewältigen muß. Beide Optionen - Haß und symbiotisches Einssein - bergen der Autorin zufolge pathologische Konsequenzen (Vaginismus, Frigidität, Masochismus, Depression) und behindern normale Entwicklungen, die zur Bildung einer stabilen weiblichen Identität führen. Die Kapitel des Buches: 1 - Haß und Liebe zwischen Mutter und Tochter // 2 - Geschichte der Mutterliebe // 3 - Liebe, Symbiose und Illusion // 4 - Dana: Eine Mutter-Tochter-Symbiose in der Adoleszenz // 5 - Elektra versus Ödipus // 6 - Was will das Weib? // 7 - Anitra: Die Geschichte einer postnatalen Depression // 8 - Martha: Das mittlere Alter // 9 - Historie oder Hysterie? Die Autorin: Hendrika C. Halberstadt-Freud ist Psychologin und lebt als frei praktizierende Analytikerin in Amsterdam. Sie hat neben Beiträgen in diversen internationalen Zeitschriften zu Freud und Proust und zur Psychodiagnostik von Kindern und Adoleszenten publiziert. Lieferbarkeitshinweis: Im Archiv der SFB verlagsfrischen und folienverschweißten Eexemplaren zum Angebotspreis verfügbar; beim Verlag vergriffen |
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Der kurze Weg zur SFB
Neben den üblichen Telefonzeiten erreichen Sie die SFB für bibliographische Fragen und Bestellungen auch sonntags zur Blauen Stunde zwischen 10 und 12 Uhr. |
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TagungskalenderUnser überregionaler Kalender zu Tagungen, Konferenzen und Symposien aus dem Bereich der Psychoanalyse |
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