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Novitätenschau Psychoanalyse / Kulturwissenschaften - MAI 2021 |
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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau, in dieser Mai-Ausgabe der ›Novitätenschau‹ erwartet Sie ein frühlingsbunter Strauß interessanter Neuerscheinungen, die in bewährt übersichtlichen Themenfenstern vorgestellt werden. Diesmal geht es um Fragen der psychoanalytischen Ausbildung, der Behandlungstechnik und des Narzißmus`.- Im Fokus steht neben China auch der französische Psychoanlytiker Jean Laplance, dessen kritische Studie zu Freuds Sexualtheorie soeben erschienen ist. Wie ›Frauen Frauen sehen‹, beleuchten weitere Offerten, die flankiert werden durch neue und klassische Arbeiten der Kunst- und Literaturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen. - Vom guten Essen und wie es von DenkarbeiterInnen vortrefflich zubereitet wird, von empfehlenswerten Literaturen und einem raren Kunstangebot zu Elvira Bach handeln weitere Angebote, die zu sichten und bei Bedarf gerne zu bestellen Sie wieder herzlich eingeladen sind. Erinnert sei an unsere noch bis zum 15. Mai gültige Sonderpreisaktion ausgewählter Fachtitel, zu der Sie HIER gelangen |
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In dieser Ausgabe
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Der kurze Weg zur SFB: Bestelltelefon 0800 588 78 30
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Zuerst: Grundlagenwerk zum Thema ›NARZISSMUS‹ neu aufgelegt |
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Das bestens eingeführte und bewährte Handbuch zum Thema mit Fachbeiträgen von über 50 Co-AutorInnen liegt ab sofort in einer überarbeiteten und erweiterten Neuausgabe vor: Die Beiträge des gut gegliederten Bandes untersuchen das Phänomen ´Narzissmus` als klinisches und gesellschaftliches Phänomen im Zeitalter von Internet und ´Social` Media sowie dessen Auswirkungen auf Liebesbeziehungen, Sexualität, Freundschaft, Familie und auch in der Gesellschaft. Welchen Einfluss narzisstische Persönlichkeiten auf die Politik haben können, erfahren wir derzeit täglich aus den Medien. - Neu in der 2. Auflage: Aktuelle Erkenntnisse zu Ätiologie und Neurobiologie, Ausweitung der klinischen Aspekte und starker Praxisbezug - Schulenübergreifend: Übertragungsfokussierte Psychotherapie, Psychoanalyse, Schematherapie, Mentalisierungsbasierte Therapie, kognitiv-behaviorale Ansätze, Strukturbezogene Psychotherapie,,Aktuelle neurobiologische Erkenntnisse, die schulenübergreifende Ausrichtung und ausführliche Erläuterung der klinischen Aspekte geben diesem Handbuch neue Praxisrelevanz. Alle Facetten – von Empirik, Diagnostik, Klinik und Therapie bis hin zu Beziehungsgestaltung und soziokulturellem Kontext – werden umfassend erörtert. - Wie entwickelt sich eine narzisstische Persönlichkeit? - Welche Rolle spielen Neid, Scham und Wut als zentrale Affekte des Narzissmus? - Wie kann man die Narzisstische Persönlichkeitsstörung behandeln und welche spezifischen Probleme gibt es dabei? - Welche Therapien haben sich bewährt? Aus dem Inhalt Grandioser und vulnerabler Narzissmus | Zum Verhältnis von Narzissmus und Selbstunsicherer Persönlichkeit | Persönlichkeitsstörung und Gewalt | Narzisstische Persönlichkeitsstörung und Perversion | Neid, Scham und Wut – die zentralen Affekte des Narzissmus | Narzissmus und Borderline Persönlichkeitsstörungen | Narzisstische Persönlichkeiten in Freundschaft und Sozialkontakten | Narzissmus und Liebesbeziehungen. Und nachfolgend eine Auswahl weiterer gefragter Standardtitel zum Thema: |
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PSYCHODYNAMIK KOMPAKT - ein neuer Band der erfolgreichen Reihe |
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Mit dem vorgesehenen Umbau der Psychotherapeutenausbildung und deren Verlagerung in ein Graduiertenstudium mit den entsprechenden Gegenstandskatalogen sei es, so der Autor, an der Zeit, das klassische Modell des psychoanalytischen Kompetenzerwerbs, bestehend aus Theorie, Selbsterfahrung und supervidierter Behandlung, um den Aspekt der praxisorientierten Lehre und Forschung zu erweitern. Seine Überlegungen dazu, welche dabei fokussiert sind auf psychodynamische Lehrinhalte, hat der Autor in diesem kleinen Reader dargelegt.
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PSYCHOANALYTISCHE AUSBILDUNG - ›Rosen auf Granit? |
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Von der Lehr- zur Leeranalyse?»Wer aber als Analytiker die Vorsicht der Eigenanalyse verschmäht hat, der wird nicht nur durch die Unfähigkeit bestraft, über ein gewisses Maß an seinen Kranken zu lernen, er unterliegt auch einer ernsthafteren Gefahr, die zur Gefahr für andere werden kann. Er wird leicht in die Versuchung geraten, was er in dumpfer Selbstwahrnehmung von den Eigentümlichkeiten seiner eigenen Person erkennt, als allgemeingültige Theorie in die Wissenschaft hinauszuprojizieren, er wird die psychoanalytische Methode in Mißkredit bringen und Unerfahrene irreleiten.(...)« Sigmund Freud: Ratschläge für den Arzt bei der psychoanalytischen Behandlung, (1912e) „Vor allem müssen wir gar zu gut und „bis zum Grund“ analysiert sein, alle unsere unliebsamen äußeren und inneren Charakterzüge kennen, damit wir so ziemlich auf alles gefaßt sind, was an verstecktem Haß und Geringschätzung in den Assoziationen der Patienten enthalten ist.“ Sandor Ferenczi (1933): Sprachverwirrung zwischen den Erwachsenen und dem Kind. In: Internat. Ztschr. f. Psa., Jg 19 Das Kronjuwel und Alleinstellungsmerkmal psychoanalytischer Behandlungskunst, die für einen Psychoanalytiker, eine Psychoanalytikerin unabdingbare »Lehranalyse«, war und ist mit Blick auf ihre Organisation und Praxis von Beginn an in der Debatte gewesen. Die bis heute meist
nicht klar gezogene Trennungslinie des lehranalytischen Prozesses zwischen
KandidatIn und LehranalytikerIn einerseits und der akademisch-theoretischen
Institutsausbildung andererseits, das kontraproduktive Verwischen der
Grenzen zwischen intimster Selbsterforschung im analytischen Prozess und
den quasi voyeurhaften Rahmenstrukturen an den meist kleinen und inzestuös
getönten Ausbildungsinstituten, sind Steilvorlagen für die mangelnde Effizienz und Tiefenschärfe von unter solch erheblichem
Störfeuer sich entwickeln sollenden Lehr-Analysen: Wenn nämlich Grund zu
Annahme besteht, daß die Schweigepflicht nicht absolut eingehalten, daß
über Kandidaten getratscht wird, daß ihrerseits nicht grundhaft
analysierte LehranalytikerInnen nicht selten unbewußt
Behandlungsbündnisse der besonderen Art begründen, indem gemeinsam
reichlich vorhandene ´Weiße Flecken` zwar kartiert werden - um diese in
freischwebender Rücksichtnahme eben nicht wirklich bearbeiten zu müssen:
denn während ´man` sich als LehranalytikerIn eher besonders ungern
eigener Reifungsdefizite bewußt werden und finanziellen Zuflüsse aus
derlei Langzeitanalysen auch nicht gefährden möchte, wollen KandidatInnen
verständlicherweise ihre mit viel Zeit und Geld vorangetriebenen
Berufswünsche nicht einfach zerplatzen sehen. Schon die Bezeichnung ´Lehr`-Analyse deutet auf eine Rationalisierungsabsicht, indem der Eindruck transportiert wird, als handele es sich bei dem kosten- und zeitaufwendigen Selbsterfahrungsunternehmen lediglich um ein unverbindliches ´Probehandeln` oder die sinnarme Tätigkeit in einer Übungsfirma, nicht aber um einen insbesondere radikalen therapeutischen Selbsterfahrungsprozess, der frei und ergebnisoffen ist. Gute, sich also ›schamlos‹ in einem bewährten professionellen Arbeitsbündnis vollziehende [Lehr-]Analysen wären beispielsweise allein schon daran zu erkennen, daß nicht wenige der so analysierten KandidatInenn sich im Verlaufe ihrer KUR zu der Erkenntnis befreit sehen könnten, den lange gehegten und mitgeschleppten Wunsch, anderen als TherapeutIn ´helfen` zu sollen/wollen, als nicht genuin eigenen zu enttarnen und entsprechend als erledigt aufgeben zu können ... |
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Das im Berlin der zwanziger Jahre insbesondere von Max Eitingon konzipierte Modell einer systematisch strukturierten psychoanalytischen Ausbildungsordnung ist noch heute aktuell. 100 Jahre nach Gründung des Berliner Psychoanalytischen Institutes unterziehen die AutorInnen die daraus hervorgegangenen Entwicklungen im internationalen Maßstab einer vergleichenden Betrachtung. Die Einsicht in die historischen Bedingungen bei der Etablierung der heute praktizierten psychoanalytischen Ausbildung hilft, die laufende Diskussion über notwendige Veränderungen zu vertiefen und zu versachlichen. Die Beiträge des Buches (in Auswahl): Ludger M. Hermanns, Valérie Bouville, Cornelia Wagner: Vorwort - Michael Schröter: Das alte Berliner Psychoanalytische Institut. Geschichte - Profil - Bedeutung - Thomas Aichhorn: Zur Geschichte der Psychoanalyse-Ausbildung in Österreich - Denis Flynn: Zur Geschichte der psychoanalytischen Ausbildung in Großbritannien - Christian Seulin: Die Geschichte der psychoanalytischen Ausbildung in Frankreich - Orna Ophir: Psychoanalytische Ausbildung in Amerika Eine Mikro-Geschichte - Maria Marcela Bouteiller: Die Geschichte der psychoanalytischen Ausbildung in Lateinamerika - Ingo Focke: Die weiteren Entwicklungen in Deutschland. Neuanfänge - Eike Hinze: Die Lehranalyse - Gisela Grünewald-Zemsch: Supervision in der psychoanalytischen Ausbildung nach Eitingon. Geschichte - Kontroversen - Entwicklungslinien - Serge Frisch: Psychoanalytische Ausbildung: ein dynamisches Spannungsfeld in der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung - Angelika Staehle: 100 Jahre institutionalisierte psychoanalytische Ausbildung; u. a. |
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Aus dem KLASSISCHEN FACHANTIQUARIAT - Psychoanalyse lehren in Berlin |
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Zum Erhaltungszustand: Im Klassischen Fachantiquariat der SFB ist diese aufschlußreiche Schrift aktuell in mehreren Exemplaren der Erstausgabe, jeweils in der Leinwand-Premiumvariante des Verlages mit geprägtem Titel und in einem vergleichsweise besonders guten, sammelwürdigen Zustand, verfügbar; die Exemplare jeweils ohne Anstreichungen, Anmerkungen oder Stempel; der Textteil frisch und offenbar allenfalls angelesen. - (Grinstein, 27156; Mühlleitner 262) Weitere Titel des Klassischen Antiquariats der SFB finden Sie hier: |
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Ein Psychoanalytiker auf Reisen - VOM ABSCHIEDNEHMEN |
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Irvin D. Yalom, einer der angesehensten Psychotherapeuten Amerikas und u. a. Träger des Internationalen Sigmund-Freud-Preises für Psychotherapie 2009, wird am 13. Juni 2021 neunzig Jahre alt. Er gilt als bekanntester Vertreter der existentiellen Psychotherapie; seine Lehrbücher und insbesondere seine Romane und Erzählungen sind in viele Sprache übersetzt und finden weltweit großen Anklang. Wohl niemand sonst mit psychoanalytischem Hintergrund erreicht derzeit ähnlich viele interessierte Leserinnen und Leser. Früh wach geworden als Sohn einer aus Galizien in die USA ausgewanderten armen russischen Familie, in der er reichlich Probleme mit seiner Mutter hatte, mußte Irvin Yalom als Jugendlicher den Spagat wagen zwischen den Empfindungen seiner ihrer alten Heimat nachtrauernden Familie und den ganz anderen Verheißungen und Herausforderungen der ´neuen Welt`. Dies alles hat ihn früh zum (Nach-)Denken gebracht und zum guten Beobachter und Menschenkenner gemacht, der dank seiner Fantasie und Sprachbegabung diesen Erfahrungsschatz in seinem Beruf als Psychotherapeut und als Literat trefflich nutzen konnte. Irvins Frau Marilyn Yalom, eine renommierte Kulturwissenschaftlerin und Autorin, verstarb im Herbst 2019 nach 65jähriger Ehe. Als klar war, dass ihre Krankheit zum Tode führen würde, begannen beide ein Buch zu schreiben - das am Ende Irvin D. Yalom alleine fertigstellen musste. Es ist die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe, welche über Jahrzehnte hinweg zugleich auch eine herausragende intellektuelle Arbeitsbeziehung begründete. Ein beeindruckendes Alterswerk, das seine Wirkung auf seine LeserInnen nicht verfehlen wird. MARILYN YALOM (1932-2019), renommierte und vielfach ausgezeichnete amerikanische Kulturhistorikerin, zählt zu den Pionierinnen im Bereich der Gender Studies und war Mitbegründerin des Center for Research on Women (CROW) an der Stanford University. Daneben galt ihre besondere Liebe der französischen Kultur, mit der sie sich intensiv beschäftigte. 1992 wurde sie mit dem Ordre des Palmes Académiques für ihre Beiträge zur französischen Kultur ausgezeichnet. Yalom hat neben ihrer akademischen Tätigkeit eine Vielzahl erfolgreicher Sachbücher veröffentlicht. Irvin D. Yalom und Marilyn Yalom waren 65 Jahre miteinander verheiratet. |
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PSYCHOANALYSE in ihren herausragenden Köpfen: JEAN LAPLANCHE |
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»Problématiques« nannte Jean Laplanche seine Vorlesungen zu jeweils einer grundlegenden Problemstellung der Psychoanalyse. Im siebten und abschließenden Vorlesungszyklus aus den Jahren 1991/92 folgt er der Frage nach dem Ursprung der infantilen Sexualität und dekonstruiert dabei Freuds Theorie, wie sie insbesondere in den Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie von diesem entwickelt wird. Laplanche kritisiert Freuds zentralen Begriff der Anlehnung als eine biologistische Verirrung, in der sexuelle Triebe fälschlich endogen aus den Selbsterhaltungsinstinkten des Säuglings abgeleitet würden. In seinem eigenen exogenen Ansatz ist es dagegen der erwachsene »Andere«, der durch seine rätselhaften Botschaften die Geburt der infantilen Sexualität in Gang setzt: Die Mutter, der Vater - als die ersten ´Verführer` des Kindes Mit diesem Band liegt die Vorlesung erstmals auf Deutsch vor. Er wird abgerundet durch einen Vortrag von 1997, in dem Laplanche die Unterscheidung zwischen Biologismus und Biologie einführt. Die Vorlesungen I Die biologistische Verirrung der Sexualität bei Freud (8 Vorlesungen) II Biologismus und Biologie ( 3 Vorlesungen) Der Autor: Jean Laplanch, (* 21.6.1924 † 6.5.2012), besuchte die Ecole normale supérieure und studierte Philosophie. Er begann 1947 eine Analyse bei Jacques Lacan und studierte anschließend Medizin. Nach seinem Bruch mit Lacan 1964 gründete er mit anderen die Association psychanalytique de France. Zusammen mit J.-B. Pontalis verfasste er »Das Vokabular der Psychoanalyse« (1967). Von 1970 bis 1993 war er Professor an der Universität Paris VII und entwickelte in seinen Vorlesungen (»Problématiques«, Bände I bis VII) die allgemeine Verführungstheorie. Er war wissenschaftlicher Leiter der neuen Freud-Übersetzung ins Französische. |
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KUNST und KULTUR - Frauensichten |
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Lange vergriffen und gesucht, hat der Münchner Kunstverlag Schirmer - Mosel diese in 2001 erstmals erschienene Anthologie jetzt wieder aufgelegt; sie versammelt herausragende Aufnahmen von Frauen aus der Perspektive international bekannter Fotografinnen. Den Anfang machen Fotoaufnahmen der beiden großen Photographinnen des 19. Jahrhunderts, Clementina Lady Hawarden und Julia Margaret Cameron, und führt dann weiter über einen Zeitraum von mehr als 100 Jahren bis in die Gegenwart – über Lotte Jacobi, Germaine Krull, Dorothea Lange, Gisèle Freund, Dora Maar zu Annie Leibovitz, Rineke Dijkstra und Inez van Lamsweerde. An die 90 Photographinnen geben den BetrachterInnen mit ihren 160 fotografischen Arbeiten Anhaltspunkte für die Beantwortung der Frage, ob es so etwas wie den „weiblichen Blick“ in der Photographie gibt, ob Photographinnen Frauen anders sehen als ihre männlichen Kollegen. Im Fokus stehen dabei die vier großen Themenbereiche der jeweiligen sozialen Wirklichkeit, der Familie, des weiblichen Körpers und der virtuellen Realität mit ihren vielgestaltigen Bildern aus Kunst, Literatur, Mode, Tanz und Film. - Kurzbiographien aller in diesem Band versammelten Photographinnen und Portraitierten machen diese Anthologie zugleich zu einem zuverlässigen und informativen und visuellen Nachschlagewerk. Die Herausgeberin: Elisabeth Bronfen, Professorin am Englischen Seminar der Universität Zürich, geht in ihrem einführenden Text der komplexen Frage einer Genealogie der weiblichen Sicht nach. |
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Dieses »Katalogbuch kann schon jetzt als Standardwerk gelten.« - Frankfurter Allgemeine Zeitung, FAZ Die bekannte Frida Kahlo war nur eine von ihnen: Zwischen 1930 und den 1960er-Jahren trugen weit mehr Künstlerinnen als gemeinhin angenommen zur surrealistischen Bewegung bei. Von den männlichen Surrealisten rund um André Breton meist nur als Partnerin oder Modell wahrgenommen, zeigt der Band, wie viel mehr die Künstlerinnen zu bieten hatten.Die Frau als Göttin, Teufelin, Puppe, Fetisch, Kindfrau oder Traumwesen war das vorherrschende Thema der männlichen Surrealisten. Die Künstlerinnen des Surrealismus hingegen waren auf der Suche nach einer neuen weiblichen Identität und entdeckten so ihre eigene Formensprache. Hinzu kam die Auseinandersetzung mit politischen Themen, Literatur oder fremden Mythen. Malerei, Zeichnung, Objekte, Fotografien und Filme ergänzen sich zu einem Gesamtbild des surrealen und fantastischen Schaffens von avantgardistischen Künstlerinnen aus aller Welt. Verzeichnis der in diesem Band vertretenen und erwähnten Künstlerinnen: EILEEN AGAR | LOLA ÁLVAREZ BRAVO | RACHEL BAES | LOUISE BOURGEOIS | EMMY BRIDGWATER | CLAUDE CAHUN | LEONORA CARRINGTON | ITHELL COLQUHOUN | MAYA DEREN | GERMAINE DULAC | NUSCH ÉLUARD | LEONOR FINI | JANE GRAVEROL | VALENTINE HUGO | FRIDA KAHLO | RITA KERNNLARSEN | GRETA KNUTSON | JACQUELINE LAMBA | SHEILA LEGGE | DORA MAAR | EMILA MEDKOVÁ | LEE MILLER | SUZANNE MUZARD | MERET OPPENHEIM | VALENTINE PENROSE | ALICE RAHON | EDITH RIMMINGTON | KAY SAGE | SOPHIE TAEUBER-ARP | JEANNETTE TANGUY | DOROTHEA TANNING | ELSA THORESEN | BRIDGET TICHENOR | TOYEN | REMEDIOS VARO | UNICA ZÜRN Die Herausgeberin: Die Kunsthistorikerin Ingrid Pfeiffer ist Kuratorin an der Schirn - Kunsthalle in Frankfurt am Main. |
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(Be-)Denken & Kochen mit ELISABETH BRONFEN |
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Die
Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen zeigt anhand literarischer Werke
und Pandemiethrillern, wie literararische und cineastische Fiktionen uns
eigentlich bestens auf die Coronakrise hätte vorbereiten können. Die
Autorin nimmt ihre Leserinnen und Leser mit auf eine interessante Lesereise
zu Mary Shelley, Albert Camus, Sigmund Freud und anderen. "(...) In der Popkultur gebe es viele unterschiedliche Bezüge zu Pandemie und Ansteckung, meint die Literaturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen. Abgesehen von den Zombies und Vampiren sei es vor allem die Vorstellung einer kriegerischen Invasion, die als Metapher für die ungreifbare Bedrohung fungiere. Ihr neues Buch „Angesteckt. Zeitgemäßes über Pandemie und Kultur“ habe im Titel deshalb Anleihen von einem Aufsatz von Sigmund Freud genommen, weil sie immer noch zutiefst beeindruckt sei, mit welcher Klarsicht Freud ein Jahr nach dem Ausbruch des ersten Weltkrieges den kulturellen und gesellschaftlichen Geisteszustand beschrieben habe. Ähnlichkeiten mache sie auch zu der heutigen Pandemie-Zeit aus, sagt Elisabeth Bronfen im SWR2-Gespräch. Auch auf Verschwörung und Pandemie kommt Bronfen in dem Buch zu sprechen. Denn in den populären Filmen ginge Pandemieausbrüche auch oft mit einer Verschwörung einher. Sei es eine „Katastrophe aus einem Chemie-Labor“, einer „Gefahr aus dem All“ oder einem „bösen Militärmenschen“. „Immer dann, wenn wir in Situationen sind, die derartig nebulös sind, wollen wir, dass jemand dafür verantwortlich ist. Dadurch wird es greifbar“, meint die Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen. (...)" - Aus Einer Buchbesprechung auf SWR 2, 9/2020: Die Autorin: Elisabeth Bronfen, geboren 1958 in München, studierte am Radcliffe College, an der Harvard University und an der Universität München. Sie ist Lehrstuhlinhaberin am Englischen Seminar der Universität Zürich und Global Distinguished Professor an der New York University. Elisabeth Bronfen hat mehrere Bücher und zahlreiche Aufsätze in den Bereichen Gender Studies, Kunst-, Film- und Kulturwissenschaften publiziert, sie lebt in Zürich. |
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Mit ihren »Studien über Hysterie« haben Josef Breuer und Sigmund Freud zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Grundverständnis dieser rätselhaften, manchmal epidemisch grassierenden psychischen Störung und menschlichen Verstörung eingeschrieben: ein traumatischer Konflikt wirft die Seele aus der Bahn, er äußert sich in Symptomen, die mit ihm scheinbar nichts zu tun haben, und haust unerkannt im Unbewußten. Sich der Hysterie zu stellen, heißt, zu dem riesigen Kontinent des Unbewußten aufzubrechen. Die Entdeckungsfahrten sind Legion, manchmal wurden auch sie in hysterischer Erregtheit unternommen. Hundert Jahre später, mitten in unserer Epochenwende, ist Zeit für eine Bilanz. Elisabeth Bronfen befragt Kronzeugen: die Medizingeschichte der Hysterie seit Hippokrates, die Philosopheme über den Sinn unseres Dasein, die kulturellen Zeugnisse vom ›König Ödipus‹ des Sophokles bis zu Filmen wie Hitchcocks ›Psycho‹ und Woddy Allens ›Zelig‹. Mit dem Durchtrennen der Nabelschnur beginnt das selbständige Leben, und zugleich werden wir von der Vergangenheit erst durch den Tod endgültig abgenabelt. |
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Ein prachtvoll-elegant gestaltetes Brevier über die (Koch-)Kunst des Lebens, in schwarzer Leinwandbindung und ebensolchem Farbkopfschnitt aus der Feder der Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen «Ich verstehe Kochen als eine Zauberkunst, in der Erinnerungen an geglückte Speisen auf eine Lust zum Experimentieren treffen. Meine Leidenschaft für das Kochen kommt auch von der Gastfreundschaft,die ich von meinem Elternhaus kenne. Gerichte zu teilen, die ich mir für Gäste ausgedacht habe, bringt eine zusätzliche Freude. Die Geselligkeit, die sich bei einer gemeinsamen Mahlzeit ergibt, erhöht den kulinarischen Genuss. Dieses Buch ist eine Einladung in meine Küche.» - Elisabeth Bronfen Ein Tag ohne Kochen ist für die international tätige Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen ein trauriger Tag. Das Nachdenken übers Essen, die Lektüre von Kochbüchern, der Gang durch den Wochenmarkt, sind ein wesentlicher Bestandteil ihres Lebens. Ganz einfache Speisen, perfekt zubereitet, können spektakulär sein, so ihre Überzeugung. Elisabeth Bronfen pflegt eine kosmopolitische Alltagsküche, die mit guten, teilweise auserlesenen Produkten arbeitet. Ihr liebsten Rezepte hat sie für dieses Buch verschriftet und mit Begegnungen und Orten ihrer reichen Biografie verknüpft. Elisabeth Bronfen ist Kulturwissenschaftlerin und Professorin für Anglistik. Und sie kocht. Täglich. Am liebsten für Gäste. Die Autorin: Elisabeth Bronfen, geboren 1958 in München, studierte am Radcliffe College, an der Harvard University und an der Universität München. 1990 habilitierte sie sich mit einer Arbeit über die Ästhetisierung toter Frauen durch männliche Künstler. Sie ist Lehrstuhlinhaberin am Englischen Seminar der Universität Zürich und Global Distinguished Professor an der New York University. Elisabeth Bronfen hat mehrere Bücher und zahlreiche Aufsätze in den Bereichen Gender Studies, Kunst-, Film- und Kulturwissenschaften publiziert und ist Autorin vielbeachteter Bücher. Sie lebt in Zürich. Nachfolgend eine kleine Auswahl herausragender Hand- und Werkbücher zur Kochkunst und Eßkultur: |
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DER GALERIST - Die SFB-Kunstabteilung: ›Frauensichten‹ |
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Originallithografie, limitiert, von der Künstlerin signiert und nummeriert. Auch mit dieser kraftvollen Arbeit kreist die bekannte Künstlerin wieder um ihr zentrales Thema, dem Bild der Frau. Die Unverwechselbarkeit ihrer (Frauen)Bilder hat die in Berlin lebende Elvira Bach längst zu einer Ikone der deutschen und internationalen Kunstszene werden lassen. Details dieser Originalgraphik
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KULTURWISSENSCHAFTEN und PSYCHE - China sehen, China verstehen |
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»Selbst ein winziges Loch läßt große
Schiffe sinken.« - Sinnspruch aus China |
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Peter Widmer ist Mitbegründer und Mitherausgeber des Periodikums »RISS, Zeitschrift für Psychoanalyse Freud . Lacan«, das 1998-2013 bei Turia + Kant erschien. Die hier publizierte Arbeit ist die erweiterte Fassung seines zuerst in Ausgabe 67/2007 erschienenen Beitrags. Seit inzwischen etlichen Jahren stoßen die verschiedenen psychoanalyrischen Strömungen in China auf ein Interesse. Noch immer, - unter den aktuellen (macht-)politischen Entwicklungen verstärkt - ruft sie auch Skepsis hervor, sogar Widerstand, – denn die chinesische Kultur zeichne sich aus westlicher Sicht nicht durch eine Offenheit für Subjektivität oder gar Singularität aus. Die Gründe dafür sind nicht nur machtpolitischer Art, sondern haben mit der Sprache, insbesondere mit der Schrift zu tun, die in China von größter Bedeutung ist. Als Beobachter dieser Szene wird man gepackt von den Dimensionen, die zum Vorschein kommen, wenn ein westliches Produkt, wie es die Psychoanalyse unbestreitbar ist, auf eine Kultur trifft, die sie mindestens zu Teilen in Frage stellt. Von daher stellt sich nicht nur die Frage nach der Legitimität eines solchen Unterfangens, sondern es könnte ja auch sein, dass das chinesische Denken seinerseits das europäische verändert und Fundamente der Psychoanalyse in Frage stellt. Zu denken ist etwa an die Fragen des Primats der Sprache oder des Bildes, des Mündlichen oder des Schriftlichen, des Unsichtbaren oder des Sichtbaren. Die Ereignisse in China werden in lacanianischen Kreisen vor allem in Frankreich ausführlich kommentiert und debattiert. Der Autor: Peter Widmer ist Psychoanalytiker in eigener Praxis in Zürich. Gastprofessor an der Universität Kyoto, Lektorat an der Columbia University New York, Lehraufträge an der Universität Zürich; er ist Mitbegründer der Zeitschrift RISS (1986) und des »Lacan Seminars Zürich« (1997) und Autor zahlreicher Publikationen – z.B. »Subversion des Begehrens«, »Der Eigenname und seine Buchstaben«; »Die traumatische Verfassung des Subjekts« HINWEIS: Neben den aktuellen Ausgaben der Zeitschrift RISS verfügt das Archiv der SFB über zahlreiche, meist verlagsfrische Archivexemplare älterer und gesuchter Ausgabe, zu denen Sie auf SFB-Online HIER gelangen |
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Ist Sigmund Freud nicht ungeachtet seiner revolutionären Erkenntiss als Vertreter seiner Zeit und Kultur von den Voraussetzungen der europäischen Denktradition abhängig geblieben? Belässt er nicht aus diesem Grund einige Aspekte der analytischen Praxis, die er theoretisch nicht erfassen konnte, im Dunklen? Um sich dieser konstitutionsbedingten ´Einschränkungen` klarer und bewusst zu werden, möge man, so der Autor, Europa probeweise einmal verlassen. Was der Sinologe François Jullien mit seinen Überlegungen anbietet, sind fünf vom chinesischen Denken abgeleitete Konzepte, in denen sich das, was in einer psychoanalytischen Kur geschieht, anders als gewohnt reflektieren und vielleicht sogar auch besser verstehen lässt. Sie sind im traditionellen chinesischen Leben und Denken verankert und können in Begriffe wie diese gefasst werden, nämlich als: Disponibilität hinsichtlich der Aufmerksamkeit des Analytikers; Allusivität hinsichtlich des Redens des Analysanden; als das Beiläufige und Umwegige hinsichtlich der methodischen Ambition; als De-Fixierung hinsichtlich des Zieles der Kur und schließlich als eine stille Transformation im Hinblick auf das, was tatsächlich vor sich geht und das Resultat sein soll. Diese fünf Kapitel des Buches sind Vorschläge Julliens, die Psychoanalyse aus einem erweiterten Blickwinkel neu zu entdecken. Sie sind zugleich Entdeckungen des Verdeckten in den Faltungen und Festlegungen des europäischen Denkens aus einer außereuropäischen Sicht. Die Kapitel des Buches: Ankündigung - Disponibilität (Aufnahmebereitschaft) - Allusivität (das Anspielungshafte) - Das Beiläufige, Umwegige, die Beeinflussung - De-Fixierung (Wege aus der Fixierung) - Eine stille Verwandlung / Transformation - Eine Justifikation als Anmerkung. Der Autor: François Jullien ist Sinologe, Philosoph und Inhaber des Lehrstuhles für »Alterité« am Collège d’études mondiales de la Fondation Maison des sciences de l’homme. Seine Arbeiten wurden in viele Sprachen übersetzt. Erwin Landrichter lebt als Übersetzer in Wien. |
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Seit vielen Jahren prägen die Philosophen Jean Francois Billeter und Francois Jullien mit ihren antagonistischen Positionen den Diskurs um das Verhältnis des Westens zu China. Insbesondere die Schriften Julliens genießen weltweit enorme Aufmerksamkeit, sie zielen mit ihren Thesen zur Kulturbegegnung auf globale Gültigkeit auch außerhalb der Sinologie. Der Schweizer Sinologe Jean François Billeter formuliert in diesem Debattenbeitrag Einwände gegen Julliens Methode und dessen Blick auf China. Aus seiner Sicht verhilft Jullien dem Mythos vom absolut »andersartigen« China zu neuer Virulenz und spielt damit jenen in die Hände, die ihr Desinteresse und ihre Ignoranz durch den Blendspiegel der Fremdheit kaschieren. Mit seiner scharfen Parade eröffnet Billeter eine wichtige Debatte von großer intellektueller, moralischer und philosophischer Tragweite und stellt die Weichen für die Begegnung mit dem Sein der anderen. Der Autor:
Jean Francois Billeter, 1939 geboren,
gilt als Revolutionär der Sinologie, der die konventionellen westlichen
Interpretationen der chinesischen Kultur grundlegend infrage stellt. Er
plädiert dafür, kulturelle Gemeinsamkeiten mit China zugunsten
kulturrelativistischer Distanzierungen stärker in den Vordergrund zu
rücken. |
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FREUD / LACAN - Vom Sexuellen |
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Das jüngste Buch des »gefährlichste(n) Philosoph(en) des Westens.« - New Republic Slavoj Žižeks Versuch, den grundlegenden ontologischen Rahmen seines Gesamtwerks abzustecken und Antwort auf die "großen Fragen" wie die nach der Realität und der Freiheit zu finden. Sein Ziel, aus dem Teufelskreis des Transzendenten auszubrechen, führt dabei zu einem negativen Ergebnis: eine Art leerer Raum zwischen transzendentalem Raum und Realität. Aus der Vorstellung dieses Buches und aus einem Gespräch zwischen Stephanie Rohde und Slavoj Žižek auf Deutschladfunk Kultur: "Die Philosophie habe die großen Fragen aus den Augen verloren, meint der Kulturkritiker und Philosoph Slavoj Žižek. Es sei höchste Zeit, das Wesentliche wiederzuentdecken. Zum Beispiel: Sex als eine Art des Versagens. Haben wir einen freien Willen? Besteht unser Universum ewig? Was ist Realität? Solche grundlegenden Fragen der klassischen Metaphysik habe die Philosophie seit langem ausgeklammert, sagt Slavoj Žižek. Stattdessen habe die Öffentlichkeit sich von Hirnforschern, Astrophysikern oder Psychologen Antworten darauf erhofft, doch damit sei weder der Philosophie noch den betreffenden Wissenschaften gedient, so Žižek. Diese Verlagerung der Zuständigkeiten sei „eine Tragödie“. - Im Kreisverkehr der Diskurse: Bis vor ungefähr zehn Jahren sei die Philosophie von einer Ära der Postmoderne und Dekonstruktion geprägt gewesen, die dem Denken enge Grenzen setzte, sagt Žižek. Direkte Fragen nach so etwas wie „Wahrheit“ zu stellen, sei in dieser Zeit unmöglich gewesen: „Alles, was einem noch blieb, war, dass man fragte, innerhalb welchen Diskurses die Verwendung eines bestimmten Begriffs noch legitim sei.“ Ein existenzielles Phänomen, das der Philosophie auf diese Weise entglitten sei, ist Sex. Für Žižek stehen Sexualität und Fragen der geschlechtlichen Identität in einem engen Zusammenhang mit der Erfahrung des Absoluten – genauer: mit dem unvermeidlichen Scheitern beim Versuch, mehr als eine flüchtige Berührung mit dem Absoluten zu erleben. (...)" Der Autor: Slavoj Žižek (geb. 1949) ist hegelianischer Philosoph, lacanianischer Psychoanalytiker und Kommunist. Er gehört zu den bekanntesten Philosophen und Kulturkritikern der Gegenwart und ist International Director am Birkbeck Institute for Humanities der University of London, Visiting Professor an der New York University sowie Professor für Philosophie an der Universität seiner slowenischen Heimatstadt Ljubljana. |
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Alenka Zupančič’ provokantes Buch handelt davon, warum die Psychoanalyse - richtig bedacht - die klassischen Fundament der Philosophie erschüttern kann, erschüttern sollte, denn: Wissen und Sexualität sind beide von einer grundlegenden Negativität in ihrem Innern strukturiert, und diese Negativität verbindet sie miteinander in dem, was die Psychoanalyse »Unbewusstes« nennt. Das mit Sexualität verbundene Unbewusste wird in Zupančič’ Darlegung zum Begriff einer unschließbaren Lücke im Wissen, das so zu einer ebenfalls lückenhaften Ontologie, einem Denken des Seins in seiner Inkonsistenz führt. Inhalt 1. IT’S GETTING STRANGE IN HERE: Hat jemand Sex gesagt?: - Woher kommen die Erwachsenen? - Das Christentum und die polymorphe Perversion. 2. … AND EVEN STRANGER OUT THERE: Die Verzwicktheit des Verhältnisses - Der Anti-Sexus. 3. WIDERSPRÜCHE VON GEWICHT: Geschlecht oder Gender? - Die Teilung der Geschlechter – ein Problem in der Ontologie - Je te m’athème… moi non plus 4.
OBJEKT-DESORIENTIERTE ONTOLOGIE: Realismus in der Psychoanalyse -
Mensch, Tier - Todestrieb I: Freud Die Autorin: Alenka Zupančič unterrichtet an der European Graduate School in Saas-Fee und ist Mtiglied des Instituts für Philosophie der Slowenischen Akademie der Wissenschaften in Ljubljana. |
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SFB - LITERATUR-COUCH: Neue und anregende Literaturen |
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"(...)Die kunstvoll erzeugte kafkaeske Grundstimmung und die betörende Sinnlichkeit der Sprache weist auch dieses Werk als eine Ransmayrtypische „Spielform des Erzählens“ aus." - Thomas Plaul, auf SR2, vom 31.03.2021 Worum es in diesem Roman geht: Im tosenden Wildwasser stürzt ein Langboot die gefürchteten Kaskaden des Weißen Flusses hinab. Fünf Menschen ertrinken. Der »Fallmeister« , ein in den Uferdörfern geachteter Schleusenwärter, hätte dieses Unglück verhindern müssen. Als er ein Jahr nach der Katastrophe verschwindet, beginnt sein Sohn zu zweifeln: War sein jähzorniger, von der Vergangenheit besessener Vater tatsächlich ein Mörder? Die Suche nach der Wahrheit
führt den Sohn des Fallmeisters tief zurück in die eigene Vergangenheit:
Getrieben von seiner Leidenschaft für die eigene Schwester und der
Empörung über das Schicksal seiner aus dem Land gejagten Mutter, folgt er
den Spuren seines Vaters. Sein Weg führt ihn durch eine düstere, in
Kleinstaaten zerfallene Welt. Größenwahnsinnige Herrscher ziehen immer
engere Grenzen und führen Kämpfe um die Ressourcen des Trinkwassers.
Bildmächtig und mit großer Intensität erzählt Christoph Ransmayr von
einer bedrohten Welt und der menschlichen Hoffnung auf Vergebung. |
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Christoph Ransmayrs epischer Roman über das Suchen, das Verlieren und die Erfahrbarkeit von Welt. ›Der fliegende Berg‹ ist die spannende Geschichte zweier Brüder, die von der Südwestküste Irlands in den Transhimalaya, nach dem Land Kham und in die Gebirge Osttibets aufbrechen, um dort, wider besseres (durch Satelliten und Computernavigation gestütztes) Wissen, einen noch unbestiegenen namenlosen Berg zu suchen, vielleicht den letzten Weißen Fleck der Weltkarte. Auf ihrer Suche begegnen die Brüder nicht nur der archaischen, mit chinesischen Besatzern und den Zwängen der Gegenwart im Krieg liegenden Welt der Nomaden, sondern auf sehr unterschiedliche Weise auch dem Tod. Nur einer der beiden kehrt aus den Bergen ans Meer und in ein Leben zurück, in dem er das Rätsel der Liebe als sein und seines verlorenen Bruders tatsächliches, lange verborgenes, niemals ganz zu vermessendes und niemals zu eroberndes Ziel zu begreifen beginnt. Verwandelt, benommen von der Erfahrung, ja der Entdeckung der Wirklichkeit, macht sich der Überlebende schließlich ein zweites Mal auf den Weg. |
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Auf SFB-Online, der Internetseite für die Literaturen der Psychoanalyse und Kulturwissenschaften im Netz, findet sich neben dem Onlineshop mit 2.000.000 lieferbaren Büchern und Medien zahlreiche weitere Rubriken, etwa unsere beiden Fachantiquariate, die Kunstabteilung und das Newsletterarchiv, in dem die Ausgaben der vergangenen Jahre als pdf-Dateien gelistet sind.
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Die Beiträge des Buches: Barbara Sichtermann: Die Ausdrucksweisen der Geschlechter: was bleibt verschieden? - Christina von Braun: Männliche Hysterie: weibliche Askese. Zum Paradigmenwechsel in den Geschlechterrollen - Maya Nadig: Mutterbilder in zwei verschiedenen Kulturen. Ethnopsychoanalytische Überlegungen - Brigitte Weisshaupt: Spuren jenseits des Selben. Identität und Dissidenz - Irene Brogle: Der Blinde Spiegel - Hendrika C. Halberstadt-Freud: Die symbiotische Illusion in der Mutter-Tochter-Beziehung Lieferbarkeitshinweis: Im Archiv de SFB in einigen annähernd verlagsfrischen Exemplaren verfügbar; beim Verlag vergriffen. |
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Die drei in diesem Band versammelten Arbeiten der drei Psychoanalytikerinnen über Hildegard von Bingen und über Heloise - als weibliche Selbstdarstellungen - und über den französischen und deutschen Minnesang wie über Wolfram von Eschenbachs Parzival - unter dem Gesichtspunkt männlicher Imaginationen des Weiblichen - sind u.a. verbunden als exemplarische, subjektive Ausdrucksformen einer historischen Epoche, in der sich ein sozialer Wandel mit zum Teil dramatischen Veränderungen vollzog. Es zeigt sich, daß diese so unterschiedlichen Texte von so unterschiedlichen Verfassern alle überwiegend narzißtische Abwehrvorgänge widerspiegeln. Die Studien vertiefen sich in alle Zeichen des Wandels in einer Epoche, in der die ersten schriftlichen Selbstdarstellungen von Frauen im franko-germanischen Raum vorlagen und die Frau in der ersten Lyrik dieses Sprachraumes, in der Trobador-Dichtung und im Minnesang, eine zunächst unverständliche Verklärung und Erhöhung erfuhr. Die Beiträge:
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Aus dem Inhalt: I Rätsel der Bildmagie - imitatio — electio I - Exkurs: Der Künstler als Affe - imitatio — electio II - Legenden vom Ursprung der Kunst - Die Anziehungskraft des Dämonischen - II Ätiologie der ästhetischen Illusion - Psychoanalyse und Banausie - Narziß und die Techniken des Wunsches: Spiel - — Phantasie — Traum — Symptom - Exkurs: Lustprinzip — Realitätsprinzip - Das Ich als Schauplatz des Konflikts - Exkurs: Die Dämonie des Wiederholungszwanges - Libido-ökonomische Ästhetik und der Verkehr der seelischen Provinzen - Die Kleider des Eros - Regression und Kunstarbeit - III Das erotische Bündnis - Das artistische Symbol - Eine libido-ökonomische Betrachtung - Der Balanceakt des Künstlers |
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Ein farbiges Bilderbuch für kleine und große Kinder mit lebenswirklichkeitsbezogenen Winken und guten Rat-Schlägen für jede Lebensart, besonders die in Familien üblicherweise gepflegte. Ebenso finden sich Tipps rund um`s Essen und Trinken, für Reisen in Bus und Bahn, für den Haushalt und die Ferien, für den Umgang mit Tier und Mensch, vor allem mit Geschwistern und uneinsichtigen Erwachsenen. Auch für den Umgang mit Zeit und Geld gibt es im durch feine Farbtafeln schön illustrierten Handbuch einige treffliche Empfehlungen. Und auch dem eher nervigen Thema, wie man nämlich ohne zu großen körperlichen Einsatz notfalls auch rein sprachlich seine eigenen Ansichten und Interessen erfolgreich durchsetzen kann, werden einige Seiten des Buches geopfert. - Entstanden ist ein nützlicher Ratgeber für junge Menschenkinder und - sehr bedingt - auch für höhere Semester, sofern diese sich noch als einigermaßen bildbar erweisen sollten. Dieses treffliche Manual, welches nicht zuletzt durch die köslichen Illustationen des berühmten Künstlers Egbert Herfurth (der viele seiner Künstlerkollegen in den vergangenen Jahrzehnten inspirierte, darunter auch Wolf Erlbruch) hat das Zeug zu einem geheimen Lieblingsbuch. - Nur bei der SFB aktuell in einer Anzahl annähernd verlagsfrischer Archivexemplare zum Angebotspreis verfügbar. |
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TagungskalenderUnser überregionaler Kalender zu Tagungen, Konferenzen und Symposien aus dem Bereich der Psychoanalyse |
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