Novitätenschau Psychoanalyse / Kulturwissenschaften - APRIL 2021 |
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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau, die April-Ausgabe der ›Novitätenschau‹ bietet ihren vorwiegend psychotherapeutisch, psychodynamisch, in Lehre und den Gesellschaftswissenschaften engagierten und ihr Geld verdienenden Leserinnen und Lesern einmal mehr eine Übersicht interessanter Neuerscheinungen und Klassiker entlang der aktuellen Diskurse. Schön wäre es für diese chronisch unterbesetzte und unterfinanzierte Fachbuchhandlung, der nun schon im zweiten Jahr die Büchertisch-Präsenzen coronabedingt entgehen, wenn hier auf breiter Front ein Bewußtseinswandel stattfände bezüglich der Frage, mit wem ´man` bei der Literaturbeschaffung sinn- und zweckdienlicherweise ein vertrauens- und kompetenzgeleitetes Arbeitsbündnis unterhalten möchte. Viel zu viele der Zunft stehen passiv und fremdelnd ›Draußen vor der Tür‹, und nicht wenige kollaborieren lieber in aller Unschuld mit einem der größten Destrukteure, Datenabgreifer und staatlich sanktionierten Steuerhinterzieher. Kurswechsel sind
jederzeit möglich! - Die SFB freut sich auf alte und über neue
Kund*innen |
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In dieser Ausgabe
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Der kurze Weg zur SFB: Bestelltelefon 0800 588 78 30
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Zuerst: Standardtitel zum Thema ›BINDUNG‹ neu aufgelegt |
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Der gefragte und lange nicht lieferbar gewesene Titel ist ab sofort in neuer Einbandgestaltung wieder verfügbar Ausgehend von der Objektbeziehungstheorie Fairbairns, der Bindungstheorie Bowlbys sowie den Arbeiten Loewalds und Sullivans bricht Stephen Mitchell in eine neue Ära der psychoanalytischen Betrachtung intersubjektiver Beziehungen auf. Dabei gelingt ihm nicht nur eine kritische Synthese der Verbindungselemente einzelner relevanter Ansätze innerhalb der Psychoanalyse, sondern auch deren Weiterentwicklung mittels eigener theoretischer Überlegungen. In lebendiger und mitreißender Sprache nimmt Mitchell seine Leser*innen auf eine Reise durch das Labyrinth der intersubjektiven und objektbeziehungstheoretischen Modelle der Psychoanalyse mit, die – untermalt von Vignetten aus der klinischen Praxis – vor brillanter Ideen sprüht. Teil I: Von Gespenstern zu Vorfahren: Hans Loewalds Vision der Psychoanalyse: Kapitel 1: Sprache und Realität - Kapitel 2: Trieb und Objekt Teil II: Strukturebenen der Psyche: Kapitel 3: Eine Interaktionshierarchie - Kapitel 4: Bindungstheorie und Relationalität - Kapitel 5: Fairbairns Suche nach dem Objekt – Zwischen den Paradigmen - Kapitel 6: Intersubjektivität – Zwischen Expressivität und Zurückhaltung in der analytischen Beziehung. Der Autor:
Stephen A. Mitchell war Begründer
und Herausgeber der Zeitschrift Psychoanalytic Dialogues, Lehranalytiker
und Supervisor am William Alanson White Institute sowie Supervisor und
Mitglied des Fachbereichs Postdoctoral Program in Psychotherapy and
Psychoanalysis der New York University. Er zählte zu den bekanntesten
zeitgenössischen Psychoanalytikern. |
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Neues im Feld des ›MENTALISIERENS‹ |
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Somatisierungsstörungen (Soma: griech. Körper) sind körperliche Beschwerden, die sich nicht auf eine organische Erkrankung zurückführen lassen. Dabei stehen Müdigkeit und Erschöpfung, Schmerzsymptome, Herz-Kreislauf- und Magen-Darm-Beschwerden an vorderster Stelle, gefolgt von pseudoneurologischen Symptomen und sexuellen Störungen. Ulrich Schultz-Venrath berücksichtigt in diesem Buch neurobiologische und entwicklungspsychologische Befunde und erläutert die Grundlagen der Entstehung von Somatisierungsstörungen als eine Form gestörter Emotions- und Stressregulation auf dem Boden unsicherer oder fehlender Bindungsrepräsentanzen. Dadurch verbleiben Emotionen und Affekte wie in einem Kokon des Körpers, zu dem allenfalls ein kognitiver Zugang besteht. Er beschreibt den Umgang mit spezifischen Herausforderungen in der Behandlung von Somatisierungsstörungen. Weitere lieferbare Titel aus dieser Reihe finden Sie auf SFB-Online HIER |
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PSYCHOANALYSE und KOGNITIONSPSYCHOLOGIE: Wahrnehmen und Erinnern |
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Wahrnehmung und Gedächtnis zählen zu den zentralen Erkenntnisfeldern von Psychoanalyse und Allgemeiner Psychologie. Beschreibt Sigmund Freud mit dem Konzept der Erinnerungsspuren eine valide gedächtnispsychologische Theorie der Konsolidierung? Die Autoren des Buches fragen sich beispielsweise, ob sich ´Verdrängung` unter der Perspektive gestörter Prozesse des Abrufs von Gedächtnisinhalten beschreiben und nachvollziehen läßt? - Ein durchaus frag-würdiger Ansatz, dem in diesem Buch unter der Perspektive der beiden Disziplinen nachgegangen wird, um Möglichkeiten eines interdisziplinären Austausches und Dialogs zu erkunden. Aus dem Wort der Autoren: "Psychoanalyse im 21. Jahrhundert heißt für uns, die zeitgenössische Relevanz psychoanalytischen Denkens herauszustellen, und dies auf argumentierende, nicht apodiktische Weise. Das bedeutet, es auf eine Weise zu präsentieren, welche die Begriffsgeschichte nachzeichnet und dabei berücksichtigt, worauf eine bestimmte konzeptuelle Sicht eine Antwort geben sollte und konnte sowie heute kann. Dabei auf Freud zu rekurrieren, ist eine Eigenart, die die Psychoanalyse zwar mit einigen philosophischen, aber wenigen psychologischen Richtungen teilt. Unser Anliegen ist es dabei, mit Freud über Freud hinauszugehen und die Konzepte – dort, wo das gelingen kann – dazu zu verwenden, eine psychoanalytische Betrachtungsweise vorzuschlagen, die sowohl klinisch relevant ist als auch wissenschaftlich sowie bezogen auf andere therapeutische Richtungen anschlussfähig ist und dabei der Komplexität psychoanalytischer Theorie und Methodik gerecht wird. Psychoanalyse im 21. Jahrhundert heißt für uns allerdings auch, psychoanalytisches Denken nicht isoliert darzustellen oder als »etwas ganz anderes« zu präsentieren, dessen falsch verstandene Eigenständigkeit dazu führen müsste, die Zusammenarbeit mit anderen methodischen Zugängen, anderen Grundannahmen über die menschliche Psyche oder anderen Konzeptionen von Veränderung durch psychotherapeutische Prozesse als nutz- oder aussichtslos zu diskreditieren. Die Darstellung von »Wahrnehmung und Gedächtnis« sowie von »Denken und Lernen« (im von uns verfassten Band derselben Reihe; Storck & Billhardt, 2021) aus allgemeinpsychologischer und psychoanalytischer Perspektive kann hier als paradigmatisch genommen werden. (...)" Weitere lieferbare
Titel von Timo Storck finden Sie auf SFB-Online u.a. HIER |
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(STEUER-)RECHT für niedergelassene PsychotherapeutInnen |
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Aus Sicht der öffentlichen Steuer- und Finanzverwaltung ist der niedergelassene Psychotherapeut immer auch als ein am Markt tätiger Unternehmer zugange. Sein unternehmerisches Handeln bedingt und umfasst damit auch die Kenntnis, Beachtung und Einhaltung der aktuellen steuerlichen Verpflichtungen. Aus dem Vowort zur vierten Auflage: "(...) Wir möchten Sie mit „Steuern in der psychotherapeutischen Praxis“ verständlich und umfassend über die verschiedenen Aspekte der Besteuerung für angestellte sowie selbständig in eigener Praxis tätige Psychotherapeuten informieren. Neben der Aktualisierung der steuerlichen Entwicklung bis zum Jahr 2020 haben wir in dieser Auflage insbesondere die Themenbereiche „Besonderheiten bei der nebenberuflichen Praxisführung“ sowie die „Besonderheiten beim Kauf und der Abschreibung des Praxiswerts“ grundlegend überarbeitet und erneuert. (...)" |
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PSYCHOANALYTIKER: Der Selbstvergessen-/ besessenheit entkommen - NACHANALYSEN |
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Die Autorin, (DGPT und Mitglied des Ethikvereins e.V.) setzt sich in dieser Arbeit lebendig und anhand zahlreicher anschaulicher Beispiele rund um problematische Behandlungssituationen mit den Schwierigkeiten und immer möglichen Entgleisungsfällen in laufenden Psychotherapien auseinander. Ziel des Buches ist es, einen Orientierungsrahmen zu bieten entlang von Ethikleitlinien, Berufsordnung und wissenschaftlichem Erkenntnissstand rund um dieses Thema. Schleus Beitrag führt also in einen offenen Diskurs ein über den professionellen Umgang mit Irrtum, Verwicklung, Grenzen und Grenzverletzungen, von dem sowohl Aus- und WeiterbildungsteilnehmerInnen, aber auch berufserfahrene KollegInnen zweifllos profitieren können. Vor dem Hintergrund des aktuellen Stands der Forschung und der rechtlichen Rahmenbedingung wird jenseits von Tabuisierung und Schweigen ein hilfreicher Umgang mit der Dynamik von Grenzverletzungen und Machtmissbrauch in der Psychotherapie entwickelt. Die teils gravierenden Folgen für Patienten und Psychotherapeuten sowie für die gesamte Zunft werden eingehend erörtert und Möglichkeiten einer Prävention dargestellt, die der Fehlerkultur damit dienlich sein möchte. Die Themen des Buches: Grenzverletzungen – Abstinenzverletzungen – Machtmissbrauch – Machtgefälle – Behandlungsfehler – Regelverstöße – Nebenwirkungen – Therapieschäden – professionelle und ethische Standards in der Psychotherapie – Ethikverein – Folgetherapie – Prävention – politische Konsequenzen. |
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„Dein Ich ist mein Ich" (der Vater) Nachanalysen sind selten, noch seltener Berichte über sie. Helmut Junker, Jahrgang 1934, Psychoanalytiker, Schriftsteller, studierter Rechtswissenschaftler, hat beides unternommen: Eine erneute eigene Psychoanalyse, seine Nachanalyse, und einen persönlichen Erfahrungsbericht über eben diese. In dem außergewöhnlichen Buch, das er vorlegt, kommt mithin der Therapeut als Patient zur Sprache. Die analytische Therapie enthüllt den lebensgeschichtlichen Hintergrund aktueller Konflikte und löst in Symptomen versteinerte Kindheitserinnerungen, welche bei der Erst- und Lehranalyse seinerzeit nicht, oder ganz unzureichend, in den Blick genommen waren. Aus dem Vorwort des Autors: "Alle analytischen Therapeuten, ob Frau oder Mann, die seit einiger Zeit oder bereits seit vielen Jahren ihren Beruf ausüben, kennen sehr wohl das Diktum Sigmund Freuds aus dem Jahre 1937: „Es wäre nicht zu verwundern, wenn durch die unausgesetzte Beschäftigung mit all dem Verdrängten, was in der menschlichen Seele nach Befreiung ringt, auch beim Analytiker alle jene Triebansprüche wachgerüttelt würden, die er sonst in der Unterdrückung erhalten kann. Auch dies sind >Gefahren der Analyse< [...], und man sollte es nicht unterlassen, ihnen zu begegnen. Es kann nicht zweifelhaft sein, auf welche Weise. Jeder Analytiker sollte periodisch, etwa nach Verlauf von fünf Jahren, sich wieder zum Objekt der Analyse machen, ohne sich dieses Schrittes zu schämen" (GW XVI, 95 f.). Für den Autor waren bereits sechzehn Berufsjahre vergangen, bis er diesen Schritt unternahm. Zuvor war der Gedanke, sich noch einmal in Analyse zu begeben, häufiger aufgetaucht, aber aus äußeren Gründen, er kenne alle Kollegen und müsse bis nach London fliegen und noch weiter, als unrealisierbar abgewiesen worden. Es bedurfte einer intensiven Krise, dem eindeutigen Auftreten psychosomatischer Symptome, bis das Gedankenspiel um eine Nachanalyse Ernst wurde. …" Der Autor: Helmut Junker (* 10. April 1934 in Bergzabern), Prof. Dr. Dr., ist ein deutscher Psychoanalytiker und Schriftsteller. Er studierte Rechtswissenschaft und Medizin, leitete die Psychotherapeutische Forschungs- und Beratungsstelle für Studenten an der Gesamthochschule Kassel und übernahm später eine Professur mit Schwerpunkt Geschichte der Psychoanalyse an der gleichen Hochschule. Junker lebt heute in Hamburg und ist in privater Praxis als ärztlicher Psychotherapeut tätig. Hinweis: Im Modernen Fachantiquariat der SFB ist der Titel in wenigen gut bis sehr gut erhaltenen Archivexemplaren verfügbar. |
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Die Kernthese der in dem Band enthaltenen Essays des renommierten Psychoanalytikers läßt sich etwa so formulieren: Freud hat als Gründer einer auf Multiplikatoren und mithin auf einzelne Persönlichkeiten stark angewiesenen Wissenschaft eine Reihe ihn besonders kennzeichnender Eigenheiten und Vorlieben quasi als persönliches Vermächtnis hinterlegt. Junker meint, die in Freuds Nachfolge stehenden psychoanalytischen Gesellschaften müßten nun das ihnen auferlegte Erbe unbewußt agieren, solange es ihnen als unumstößliches Tabu gesetzt beibt und damit einer Reflexion entzogen ist. Wie diesem Dilemma zu entrinnen ist, ohne den Ur-Vater töten oder verniedlichen zu müssen, ist Gegenstand der spannend zu lesenden Essays. Inhalt - Vorbemerkung ERSTER TEIL: Von der Fortzeugung des Unbewußten: I Die Biographen werden sich irren - II Es gibt kein reales Vorbild für den Analytiker - III Die Übertragung zeugt Übertragung: Kollegen und Institutionen - IV Wie man Freud zitiert ZWEITER TEIL: Freud wird erdacht und erschrieben: Vom Wunschbild der Tochter zum publizistischen Erfolg Ernest Jones: V Das können Sie vielleicht nicht einmal denken - VI Ich behalte alles für mich - VII Zeitzeugen aus dem Totenreich: die archivierten Wörter DRITTER TEIL: Skizzen zu einem anderen Freud: VIII Vom Rauch der Zigarren und dem goetheschen Furz - IX Die Selbstanalyse und die Suche nach einer abschließenden Theorie - X Gehässigkeiten 1936 - XI Vom Zauber der Wörter - XII Ärgern und Kränken: Über chronisches Mißbefinden - XIII Das Beste ... - der unerlöste Freud VIERTER TEIL: Aktualia der Psychoanalyse: XIV Das Konzert der Wissenschaften oder: Pseudopodien in Kugelform - XV Fall und Fälschung: Vom Wahn des Protokolls FÜNFTER TEIL: Ausblick: XVI Vom Ur-Freud zum internationalen Freud? - XVII Die Stimme des Intellekts ist leise // Abkürzungen / Literatur. Lieferbarkeitshinweis: Bei der SFB als verlagsfrischer und folienverschweißter Archivbestand zum Angebotspreis; beim Verlag vergriffen. |
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Franco Borgogno, Jahrgang 1948, ist ein italienischen Psychoanalytiker und zählt zu den gegenwärtig kreativsten, produktivsten und kritischsten Vertretern seiner Zunft. In diesem kleinen Brevier erzählt Franco Borgogno von seinem persönlichen und beruflichen Werdegang. Erfrischend offen schildert er die Erfahrungen, die er als Analysand, als Ausbildungskandidat und später als Psychoanalytiker mit Menschen, insbesondere mit Kollegen und den psychoanalytischen Institutionen gemacht hat und er zeigt, wie seine Sicht der Psychoanalyse entstanden und über die Zeit gereift ist. Gleichzeitig verortet er seine Arbeit und Fachinteressen innerhalb verschiedener psychoanalytischer Strömungen, indem er sich insbesondere auf Ferenczi, Bion und Winnicott bezieht. Aus dem ausführlichen Nachwort zu diesem Buch von André und Véronique Haynal: »(...) Die Unzufriedenheit mit der eigenen Ausbildung und Entwicklung ist das Schicksal vieler PsychoanalytikerInnen. Dieser schmale Band zeigt in Form eines Interviews, wie Franco Borgogno und viele nach ihm, bis zum heutigen Tag, einen neuen Weg - einen Ausweg - gefunden haben.«
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Von der Kritik in den höchsten Tönen gelobt, zigtausendfach verkauft; - und dennoch scheinen nicht wenige der Protagonisten selbst - PsychoanalytikerInnen und AusbildungskandidatInnen - diesen Roman nicht gelesen zu haben: Wer aber könnte als Insider, lebenserprobter Psychotherapeut mit analytischem Background und großem schriftstellerischen Talent eher prädestiniert sein, sich eine spannende Geschichte wir die der ›Roten Couch‹ auszudenken, als der am Leben und mit seinen PatientInnen gereifte Irvin Yalom?: Die Story: Da ist zum einen der Arzt und noch am Beginn seiner Berufslaufbahn stehende Psychoanalytiker Ernest Lash, der von der zuständigen Ethikkommission mit der Untersuchung eines höchst delikaten Falles beauftragt wird, den sonst niemand übernehmen mag. Es geht um den renommierten langjährigen Institutsleiter, der nicht wenige der anderen Dozentenkollegen und Ausbildungskandidaten am Institut lehranalysiert hat und der auf seine alten Tagen immer krasser vom klassischen Setting abweicht. Es stehen Anschuldigungen im Raum, daß er ein sexuelles Verhältnis zu einer seiner Patientinnen begonnen habe und dies als therapeutisch erforderliches Vorgehen darstellt. Hochnotpeinlich, das ganze! Und dann gibt es da einen überaus ehrgeizigen Lehranalytiker und Dozent, der ebenfalls von dem in Bedrängnis geratenen Alten ausgebildet wurde. Letzterer vertritt die reine psychoanalytische Lehre und arbeitet streng entlang der Konzepte von Deutung, Übertragung und Gegenübertragung; und der möchte Karriere machen, den vakanten Chefposten übernehmen und möglichst bald auch mit der Publikation eines innovativen psychoanalytischen Lehrbuches glänzen. Problem dabei ist, daß er sich seines Mankos, die eigenen Ideen nicht elegant zu Papier bringen zu können, durchaus bewußt ist. Nicht genug damit: Eingewoben in diese allzumenschlichen Irr- und Wirrnisse ist die Geschichte einer überaus ehrgeizigen Anwältin, unglücklich verheiratet, die ihrem vermaledeiten Mann seit Jahren dessen hochfrequente Anlyse bezahlt, ohne daß für Sie bislang dabei eine ´Rendite` herausgekommen wäre; im Gegenteil: Die eheliche Beziehung wird immer desolater. Als das Eheband schließlich reißt, ist die Wut der Lady gigantisch, und sie sinnt auf Rache. Wer anders als der niederträchtige Psychoanalytiker ihres nichtsnutzigen Mannes könnte da in den Fokus ihrer Rachegelüste geraten ...? Wer bei der spannend-amüsanten Lektüre des Romans nun aber meint, dieser Mix aus dem kleinen menschlichen Welttheater sei schon alles, wird eines anderen belehrt. - Eher beiläufig, dann immer vehementer, tritt aus dem Off eine wahrlich beeindruckende (Neben-)Figur auf, die ihr eigenes Spiel spielt, ein Meister der Menschenkenntnis, der eine ebenso schmerzliche wie heilsame Lehre im Petto hat, die rundum sitzt. - Und auf der ´Roten Chouch` des jungen Analytikers vollzieht sich derweil noch ein ganz anderes, eben kein Blaues, vielmehr ein kleines Hoffnung bereitendes Behandlungswunder ..... Zu den aktuell lieferbaren Fachbüchern, Romanen und Erzählungen Irvin Yaloms gelangen Sie auf SFB-Online HIER |
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Aus dem KLASSISCHEN FACHANTIQUARIAT: Theodor Reik |
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1926 wurde gegen Theodor Reik ein Gerichtsverfahren wegen Kurpfuscherei eingeleitet. Freud intervenierte und machte sich an die Ausarbeitung dieser Schrift. Ende Juni begann er mit der Niederschrift, Ende Juli war das Manuskript in Satz und brachte damit zumindest intern Freuds Position in dieser Frage auf den Punkt, die indes von einer Mehrheit der analytischen Kollegen anders gesehen wurde. Ferner bietet der kleine Band zwei weiter Beiträge: ›Psychologie und Depersonalisation‹ und ›Die psychologische Bedeutung des Schweigens‹. Der Autor: Theodor Reik (* 12. Mai 1888 in Wien ; † 31. Dezember 1969 in New York City ), österreichisch Psychoanalytiker jüdischer Religion; enger Freud-Schüler; er emigrierte 1939 in die USA. Zum Erhaltungszustand: Im Klassischen Fachantiquariat der SFB ist diese aufschlußreiche Schrift aktuell in mehreren Exemplaren der Erstausgabe, jeweils in der Leinwand-Premiumvariante des Verlages mit geprägtem Titel und in einem vergleichsweise besonders guten, sammelwürdigen Zustand, verfügbar; die Exemplare jeweils ohne Anstreichungen, Anmerkungen oder Stempel; der Textteil frisch und offenbar allenfalls angelesen. - (Grinstein, 27156; Mühlleitner 262) |
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DER GALERIST - Die SFB-Kunstabteilung: ›MEHR LICHT!‹ |
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Beeindruckende Original-Lithographie des berühmten
Wiener Künstlers aus einer kleinen Auflage, und nur noch in ganz wenigen
Archivexemplaren verfügbar. - Im Behandlungszimmer, beispielsweise, werden
PatintInnen zweifellos ins fleißige Phantsieren kommen beim Betrachten der
Darstellung; spätestens, wenn es ´klick` macht, ein ›Licht aufgeht‹
oder vermeintlich Altbekannes unter ganz neuem Licht erscheint ... Titel der Grafik: ›Unter der grünen Lampe‹ Der Künstler: Rudolf Hausner, Wien 1914 – 1995. Studium von 1931 – 1936 an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Ab 1936 eigenes Atelier. 1946 gründete Rudolf Hausner gemeinsam mit Edgar Jené, Ernst Fuchs, Wolfgang Hutter und Fritz Janschka eine surrealistische Gruppe im österreichischen Art-Club. 1959 entwickelte sich darüber hinaus die berühmte ´Wiener Schule des Phantastischen Realismus `. |
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PSYCHE und GESELLSCHAFT: Vom Leben in Warteschleifen |
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›Warten, geduldig sein, das heißt denken.‹ Friedrich Wilhelm Nietzsche Alle Menschen warten, andauernd und immer wieder – an der Supermarktkasse, auf die nächste U-Bahn, an einer Telefon-Hotline, beim Arzt; auf die Corona-Impfung, auf das Ergebnis einer Prüfung, auf einen Therapieplatz, auf das nächste Date, auf den Schlaf, auf den Frühling, die Ferien, auf Weihnachten oder überhaupt auf ein besseres Leben ... Das Warten-(Müssen) ist Teil unseres Alltags und Lebens; es ist immer mit der Er-Wartung oder zumindest eine unbestimmten Hoffnung verbunden, daß sich der dem Warten innewohnende Spannungszustand positiv auflösen möge. In unserer heutigen Zeit, in der schnellstmögliche Wunscherfüllung und Begfriedigung oberstes Gebot ist, fällt das (Ab-)Warten vielen Menschen schwer; es wird nicht selten als leere oder gestohlene Zeit, als langweilig, ja quälend und öde erlebt. In nicht wenigen Anwendungsfällen verordneten Wartens lässt sich heute der finanzielle Status eines Menschen ablesen: Dieser darf abkürzen, kommt beim Arzt sofort dran, erhält immer einen Tisch im Sterne-Restaurant. Die Nichtpriviligierten dürfen warten: als ´wenig Qualifizierte` Jahr und Tag beim Arbeitsamt auf die Vermittlung eines tragfähigen Jobs; als Flüchtling bis zum Heiligen-Nimmerleinstag in einem vergessenen Elendscamp einer Insel auf die Bewilligung des Asylantrages ... Brigitte Kölle und Claudia Peppel erkunden in ihrem Buch verschiedene Arten des Wartens in den Werken und Positionen vor allem zeitgenössischer Film- und Fotokünstler und verbinden sie mit literarischen und essayistischen Texten über das Warten. Die Bilder und Texte verdichten sich dabei zu einer verblüffenden Analyse unserer Gegenwart und verweisen auf die ungeahnten Möglichkeiten, welche aus der vermeintlich verlorenen Zeit des Wartens eine geschenkte Zeit sichtbar werden läßt, die ungeahnte Möglichkeiten eröffnen kann: Denkräume für Reflexion, Kreativität und Entschleunigung . |
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PSYCHE und ÖKONOMIE: Von den Herren der (Er-)Schöpfung |
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„Information ist automatisierbar, skalierbar, algorithmisierbar, sie ist also Wissen minus Nachweis und Rechtfertigung.“ — Joseph Vogl |
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"Man kann seinen atemberaubenden Essay nicht aus der Hand legen, bis man endlich an seinem letzten Satz angekommen ist.“ - Christoph Amend, im: ZEIT Magazin "Der klügste Mensch, der mir jemals begegnet ist." - Roger Willemsen Es zieht sich eine Spur der Zerstörung von der Herrschaft der Finanzmärkte über die neuen Netzgiganten bis hin zur dynamisierten Meinungsindustrie. Auf der Strecke bleiben dabei Demokratie, Freiheit und soziale Verantwortung. Joseph Vogl rekonstruiert in seiner brillanten Analyse, wie im digitalen Zeit- alter ganz neue unternehmerische Machtformen entstanden sind, die unser vertrautes politisches Universum mit einer eigenen Bewertungslogik überschreiben und über nationale Grenzen hinweg immer massiver in die Entscheidungsprozesse von Regierungen, Gesellschaften und Volkswirtschaften eingreifen. Drei Thesen zum
gegenwärtigen Zeitalter enthält das neue Buch von Joseph Vogl, der seit
seinem Bestseller "Das Gespenst des Kapitals" zu den interessantesten
Wortführern einer neuen Generation von Kapitalismuskritikern gehört.
Erstens: Der Internet- und Plattformkapitalismus der Gegenwart (von Amazon
bis Google) ist die jüngste Metamorphose eines Finanzregimes, das sich in
den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelt und die
Bewirtschaftung von Informationen als attraktive Quelle der Wertschöpfung
erkannt hat. Zweitens: Diese Fusion von Finanzökonomie und
Kommunikationstechnologien etabliert neue Paradigmen der Macht, deren
Resultat fragmentierte Öffentlichkeiten, gesellschaftliche Schismen und
Demokratieverlust sind. Drittens: Affektökonomien mit dem Treibstoff des
Ressentiments stabilisieren die Dominanz dieses neuen Plattformkapitalismus
auf Kosten des Gemeinwohls. |
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"(...) Doch innerhalb welchen Rahmens wird das Verhältnis von Kultur und Natur ausgehandelt? Diskussionswürdig sind die Fragen zu den nicht nur ethischen Grenzen des Dekonstruierens allemal.“ - Caroline Fetscher, in: Der Tagesspiegel Corona und der Klimawandel nötigen zu einer elementaren Rückbesinnung auf die Natur. In einer brillanten Abhandlung zeigt der Philosoph Christoph Türcke, wie verhängnisvoll der Glaube ist, die Natur sei nichts als die Verfügungsmasse unserer Konstruktionen. Konstruktivismus wie Dekonstruktivismus haben gleichermaßen den Glauben gefördert, die Natur sei nur das, was wir aus ihr machen. Sie sind pseudokritische Ableger eines High-Tech-Machbarkeitswahns. Gender gilt bereits als ein Konstrukt, für das es nur noch ein Kriterium gibt: persönliches Zugehörigkeitsempfinden. Dabei rückt aus dem Blickfeld, dass wir Menschen selbst bloß Naturwesen sind. Wenn wir die Natur – auch unsere eigene – nach Belieben zurechtkneten wollen und ihren Eigensinn ignorieren, schlägt sie umso heftiger auf uns zurück. Der Autor: Christoph Türcke ist Professor em. für Philosophie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Weitere, aktuell
lieferbare Titel des Autors finden Sie auf SFB-Online HIER |
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Caroline Fourest,
eine französische Publizistin mit feministischem Background, setzt sich
anhand aktueller Ereignisse, öffentlicher Debatten und in den ´sozialen`
Netzwerken geführter Diskussionen mit einer ihres Erachtens gefährlichen
und irrationalistischen Strömung der Identitätspolitik auseinander, die
längst auch die an europäischen Universitäten die Hegemonie zu erlangen
versucht: Dem Über-das-Maul-fahren, der Bevormundung von Menschen qua
einer grotesken Moralisierung von Sprache durch sich eher ´links`
wähnende AktivistInnen. - Ein besonders subtiler Beitrag gutmeinender
Menschen, ganz im Dienst der fortschreitenden, feinziselierten
Normierung, Gängelung und Faschisierung der Gesellschaft. Aus der Einleitung der Autorin zu ihrem Buch: "Dies ist die Geschichte einer kleinen gemeinen Lynchjustiz, die in unser Privatleben eindringt, uns Identitäten zuschreibt und unseren demokratischen Austausch zensiert. Eine Plage der Sensibilität. Jeden Tag eine Gruppe, eine Minderheit, ein zum Stellvertreter einer Sache sich aufspielendes Individuum, das fordert, droht und uns auf die Nerven geht. In Kanada fordern Studenten die Streichung eines Yogakurses, um sich nicht dem Risiko der indischen Kultur auszusetzen. In den Vereinigten Staaten würde man am liebsten asiatische Menüs in den Kantinen verbieten und die als anstößig und normativ verurteilten großen klassischen Werke von Flaubert bis Dostojewski aus dem Unterrichtsplan streichen. Studenten bezeichnen den geringsten Widerspruch als »Mikroaggression« und klagen »safe spaces« ein. - In Wirklichkeit aber lernt man nur, Debatten zu meiden. Aufgrund geographischer oder sozialer Herkunft, Geschlecht, Hautfarbe und der persönlichen Geschichte versucht man, die Hegemonie über die öffentliche Rede zu erreichen. Eine Einschüchterung, die bis zur Entlassung von Professoren geht. (...)" - Caroline Fourest Aus einer der zahlreichen Pressestimmen zu diesem Buch: »Caroline Fourest war Mitarbeiterin auch von „Charlie Hebdo“, sie publiziert und lehrt zu Fragen des Multikulturalismus und universellen Menschenrechten. An zahllosen konkreten, oft selbst erlebten Fällen in Europa und Nordamerika schildert sie, wie Wissenschaftler und Autoren jeden Geschlechts ebenso wie Künstlerinnen und Künstler und ihre Werke bedrängt und abgecancelt werden: weil es für reale oder vermeintliche „Opfergruppen“ verletzend sei, wenn sich andere zu deren Themen äußern und sie sich so gleichsam neokolonial „anverwandeln“. Versuche der Inklusion werden so im Gestus offensiver Exklusion abgewiesen. Muslimische Studentinnen zum Beispiel verweigerten Caroline Fourest, weiß, lesbisch, jüdisch, das Recht, mit ihnen über politischen Islamismus zu sprechen.« - Peter von Becker, im Berliner Tagesspiegel |
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Neuausgabe des zuerst unter dem Titel ›Prophets of Deceit. A Study of the Techniques of the American Agitator‹ in 1949 erschienenen Studie Lautstark schwingen sich selbsternannte Tribunen des Volkes, esoterische »Querdenker« und autoritäre Demagogen zu Verteidigern der demokratischen Ordnung auf, deren Werte sie eigentlich ablehnen. Um Gefolgschaft zu organisieren, schüren sie Ängste vor drohendem Chaos und spinnen Verschwörungstheorien über anonyme Mächte, die das Schicksal der Nation bestimmen. Vorschläge zur Lösung komplexer gesellschaftlicher Probleme sind ihre Sache nicht. Vielmehr verlegen sie sich auf eine aggressive Rhetorik des Kampfes gegen »die Politiker«, »die Linken«, »die Flüchtlinge« und immer wieder: »die Juden«. Was sich wie eine Kurzbeschreibung von Aspekten der politischen Kultur unserer Tage liest, ist Gegenstand eines Buches, das vor mehr als siebzig Jahren geschrieben wurde. In Falsche Propheten analysiert Leo Löwenthal (1900-1993) Themen und Techniken politischer Demagogie. Er fragt, warum die immergleichen Phrasen und Phantasmen immer wieder verfangen, legt dar, weshalb dem Agitator so schwer beizukommen ist, und warnt vor Unterschätzung. Denn nicht selten ist die Agitation »Generalprobe fürs Pogrom«. ´Falsche Propheten` ist ein Klassiker der politischen Psychologie. Inwiefern es ein äußerst aktuelles Buch für unsere Gegenwart ist, zeigt Carolin Emcke in ihrem Nachwort zu dieser Neuausgabe. Inhalt: Vorwort - Agitationsthemen - Gesellschaftliche Malaise Eine feindliche Welt - Der unbarmherzige Feind - Der hilflose Feind - »Der Feind heißt Jude« - Ein Heim für die Heimatlosen - Der Anhänger - Das Selbstporträt des Agitators - Was der Zuhörer verstanden hat - Ober den Autor und die Autorin // Anhänge und Nachwort zur Neuausgabe. Der Autor: Leo Löwenthal (1900-1993) gehört zu den Mitbegründern der Kritischen Theorie, ist Mitautor der Dialektik der Aufklärung und gilt als Pionier der Literatursoziologie sowie der Massenkommunikationsforschung. Von 1925 bis Ende der 1940er Jahre war er für das Institut für Sozialforschung tätig, zunächst in Frankfurt am Main, später – nach der Schließung des Instituts durch die Nationalsozialisten und der erzwungenen Emigration – in New York. 1949 wurde Löwenthal Direktor der Forschungsabteilung des Senders Voice of America, ab 1955 bis zu seiner Emeritierung war er Professor für Soziologie an der University of California at Berkeley. 1982 erhielt er die Goetheplakette der Stadt Frankfurt, 1989 den Theodor-W.-Adorno-Preis. |
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NATURKUNDEN für Anfänger: Von Holz-, Hohl- und Auswegen |
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Pflanzen entfalten sich seit 2 Milliarden Jahren auf der Erde. Sie haben unseren Heimatplanten zu einer grünen Insel in den Weiten des Weltraums verwandelt. - Für den italienischen Biologen ist es höchste Zeit, den Pflanzen unveräußerliche ›Schutzrechte‹ - durchaus auch im juristischen Sinne - einzuräumen, denn sie allein begründen und garantiere das Leben und Überleben von Tieren und Menschen; letztere mutieren in ihrer Maßlosigkeit zu ihrem größten Aggressor. Aus der Einleitung des Autors: "(...) Ohne Pflanzen würde die Erde so aussehen wie der Mars oder die Venus, denn sie wäre eine sterile Felskugel. Doch über diese Wesen, die gewissermaßen die Essenz alles Lebendigen repräsentieren, die unseren Planeten buchstäblich geformt haben und von denen alle Tiere – auch die Menschen – abhängen, wissen wir nur sehr wenig, ja im Grunde so gut wie nichts. Und diese Unkenntnis ist ein schwerwiegendes Problem. Sie bedingt, dass wir nicht begreifen, wie wichtig Pflanzen nicht nur für das Leben auf der Erde insgesamt, sondern auch für unser persönliches, unmittelbares Überleben sind. In unserer Wahrnehmung sind Pflanzen der anorganischen Welt sehr viel näher als der lebendigen Welt – ein grundlegender Perspektivfehler, der uns teuer zu stehen kommen könnte. Dieses fehlende Bewusstsein und die man-gelnde Wertschätzung für die Pflanzenwelt gilt es zu überwinden. (...)" Der Autor: Stefano Mancuso, Jg. 1965, ist Professor für Pflanzenkunde und einer der führenden Autoren des »Nature Writing«. Mancuso forscht und lehrt an der Universität Florenz, leitet das Laboratorio Internazionale di Neurobiologia Vegetale. Mit zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen gilt er international als der führende Pflanzenforscher. Sein Buch »Die Intelligenz der Pflanzen« stand monatelang auf der Bestsellerliste. |
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Nur scheinbar formuliert Timothy Morton in dieser bahnbrechenden Arbeit des ›Ecocriticism‹ (.d. i. ein neuerer interdisziplinärer Ansatz innerhalb der Literaturwissenschaften, der literarische Texte im Zusammenhang mit ökologischen Aspekten untersucht.) ein Paradox: Das Bild, welches wir Menschen uns gemeinhin von ›der Natur‹ machen, verhindert, verstelle womöglich eher den Blick auf das reale Begreifen von Ökologie und ihren Prozesszusammenhängen. Denn fast immer trachte das literarische Schreiben über die Natur danach, eine Weltsicht zu vermitteln, welche die Natur idealisiert. Durchaus verständlich, daß uns Menschen vor der sich peu a peu vor unseren Augen sich vollziehenden ökologischen Katastrophe nach netten Bildern und Orten einer unversehrten, wilden und ›unschuldigen‹ Natur dürstet. Gleichzeitig scheint der romantische Rück-Blick aber gerade nicht dabei hilfreich zu sein, den Realitäten der Welt- und Selbsrzerstörung erwachsen zu begegnen und daraus Schlüsse zu ziehen: stattdessen ›Angstlust und Reggression‹ bei den meisten Zeitgenossen. Morton meint, die Feier der Natur trübe unseren Blick. Rigoros stellt er daher in seinem Buch die verbreiteten ökologischen Grundannahmen und Kompetenzen auf den Prüfstand, mit dem Ziel, ein neues Vokabular für das Verständnis von Natur und Mensch zu entwickeln. In einem Parforceritt durch die Literatur- und Philosophiegeschichte möchte er dazu beitragen, den Blick auf ökologische Zusammenhänge zu weiten und den Gedanken, daß Mensch und Natur eins sind, und ersterer dabei für den Fortbestand des Planeten ohne Belang ist, in einen geistesgeschichtlichen Kontext im Dienst der Selbstbesinnung stellen. Der Autor: Timothy Morton, Jg. 1968, studierte Englische Literatur und promovierte zum Werk von Percy Bysshe Shelley. Er ist als Publizist und Philosoph tätig und lehrte an verschiedenen US-amerikanischen Universitäten, seit 2012 an der Rice University. Seine Forschungsschwerpunkte liegen neben der Literaturwissenschaft im Bereich der Ökologie und der Philosophie. |
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»Am Ende werden wir, wenn der noch immer virulente Gedanke der forstlichen Gewinnmaximierung nicht endlich stirbt, nicht den menschenfreundlichen, sondern den maschinenfreundlichen Wald haben (...) flurbereinigte Holzäcker zwischen Rückegassen.« Dies schrieb der Wissenschaftsjournalist, Filmemacher und Schriftsteller Horst Stern (1922 -2019) schon 1976 in der Zeitschrift ´Nationalpark`. Auch noch Jahrzehnte später, nach Saurem Regen, Kyrill, Borkenkäferplage u.s.f., wurden die Befunde zum höchst kritischen Zustand der Wälder - und inzwischen des gesamten malignen Ökysystems - von Interessenvertretern der Forst- und Holzlobby als »Forst- und Holzmärchen« diskreditiert und ein Umdenken abgewehrt. Drei Trockenjahre in Folge haben in Deutschland Waldschäden bislang nicht gekannten Ausmaßes sichtbar werden lassen. Davon sind besonders Fichten, Kiefern und nicht heimische Baumarten, vereinzelt auch Eichen und Buchen betroffen. Die Ursachen liegen nicht nur im Klimawandel, sondern auch im Umgang mit den Wäldern seit 200 Jahren. Die bisher vorwiegend vom Holzerlös abhängigen Erfolgsbilanzen der Forstbetriebe haben sich als falsche, für die Zukunft unserer Wälder schädliche Messlatte erwiesen. Das altbekannte Geschäftsmodell trägt nicht mehr Mit diesem Handbuch wird besorgten und kritischen Stimmen zur Situation des Waldes in Deutschland Raum gegeben. 36 fachlich ausgewiesene Autorinnen und Autoren legen ihre Einsichten und praktischen Erfahrungen in aller Klarheit dar – als Kritik an verfehlten Forstpraktiken, als Weckruf an die Zivilgesellschaft und als dringender Appell an die Politik, die längst überfällige ökologische Waldwende einzuleiten. Vor allem der öffentliche Wald müsse mit der ihm gesetzlich auferlegten Vorbildfunktion der Daseinsvorsorge künftig endlich der Umwelt und damit den Menschen dienen. |
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SFB - VINOTHEK: Frühjahrsangebote feiner BIO-Weine |
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»In vino veritas«Kleine Freuden des Alltags zwischendurch: Entspannen, zur Besinnung kommen, mit einem Glase unserer köstlichen BIO-Weine und - beispielsweise - mit einem guten Buch in der Hand. Auch als Geschenk für liebe Menschen werden die ausgezeichneten Tropfen aus der Pfalz einen guten Eindruck hinterlassen. Aktuell hat die SFB in Zusammenarbeit mit der Winzerfamilie zwei attraktive Probierpakete komponiert, mit denen Sie sich einen guten Eindruck über das ausgezeichnetes Weinangebot verschaffen können: leckere Tropfen sowohl für jeden Tag und solche für besondere Anlässe. - Bestellen und kosten Sie gerne; selbstverständlich zu den Original-Preisen des Winzers und im SFB-Auftrag von diesem unmittelbar an die Bestellenden ausgeliefert - praktischer geht`s kaum! |
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Dieses Weinpaket enthält je eine Flasche (0,75 l) der folgender Sorten und Jahrgänge: |
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Dieses Premium-Weinpaket enthält je zwei Flaschen (0,75 l) der folgenden Sorten und Jahrgänge:
Hinweis: Allergene: enthält Sulfite / Vegan: ja - Kein Verkauf an Menschen unter 18 Jahren. - Bei mengenmäßig größerem Bedarf für Familienfeste oder Institutsfeierlichkeiten unterbreiten wir Ihnen gerne ein individualisiertes Angebot. |
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SFB - LITERATUR-COUCH: Neue und anregende Literaturen |
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»Ein Buch, das man jedes Jahr mindestens einmal lesen sollte.« - Harry Rowohlt 99 Zimmer, 1467 Personen, ein Meisterwerk: Der seit Jahren regulär im Buchhandel nicht mehr erhältlich gewesene Roman jetzt in einer gut gemachten und preisgünstigen Broschurausgabe Dreh- und Angelpunkt von Georges Perecs Kultklassiker ist ein Pariser Mietshaus, das in 99 Kapiteln ebenso viele Zimmer vorstellt, und deren exakt 1467 Figuren zählendes Personal (Bewohner und Besucher, Vorgänger und Liebhaber, Verwandte und Verflossene…) an einem Roman sondergleichen weben ..., Aus der Einführung zu diesem Roman von Eugen Helmlé: „(...) Als sei die Fassade hochgezogen oder abgerissen, blicken wir in die Wohnungen eines großen Pariser Mietshauses, in dem stockwerkweise, von den Keller- und Heizungsräumen bis hinauf zum Dachboden, das Leben der Hausbewohner eingefangen wird. Nicht nur ihre eigenen Schicksale, sondern auch die ihrer Bekannten, Freunde und Feinde werden geschildert, ihre vergangene und gegenwärtige Geschichte ausgebreitet, ihre Sorgen und Nöte sowie ihre kleinen Freuden erzählt. Abenteuergeschichten wechseln ab mit Kriminalstorys, Liebesromanzen mit Berichten über gigantische Spekulationsobjekte, Warenhauskataloge mit der minuziösen Beschreibung komplizierter technischer Vorgänge. Wie im täglichen Leben begegnen wir Erpressern, Mördern, Dieben, Räubern, Rechtsanwälten, Ärzten, Schauspielern […] Erzählströme ergießen sich über den Leser, dass es eine Lust ist, und sie berichten von unglaublichen Schicksalen. Vor uns erstehen Familiensagas und Mikroromane, Momentaufnahmen und Inventarien, man fühlt sich ebenso an Jules Verne erinnert wie an Tausendundeinenacht. (...)“ Der Autor: Georges Perec (1936-1982) war einer der wichtigsten Vertreter der französischen Nachkriegsliteratur und Filmemacher. Als Sohn polnischer Juden erlebte Perec als Kind hatnah die deutsche Besetzung Frankreichs. Sein Vater fiel 1940 als Freiwilliger in der französischen Armee, seine Mutter wurde 1943 nach Auschwitz verschleppt. Kurz vor ihrer Verhaftung konnte sie ihren Sohn mit einem Zug des Roten Kreuzes aufs Land schicken und ihm so das Leben retten. |
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Edel gestaltete VORZUGSAUSGABE des Romans aus dem Jahr 2002, erschienen im legendären Frankfurter Buchvertrieb ›Zweitausendeins‹. Diese Edition umfasst die Textausgabe des Romans in einer schönen Hardcoverausgabe mit Lesebändchen, ein separates Beiheft mit einer Einführung und Erläuterungen zu diesem Werk und als Kuriosum ein 99-teiliges Puzzle, welches in einem Folienbeutel beiligt. All dies geborgen in einem stabilem gestalteten Pappkarton. Schöner kann gute
Literatur kaum präsentiert werden: Ein Leckerbissen für LeserInnen
herausragender Bücher in einer fein gemachten Ausgabe. |
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Auf SFB-Online, der Internetseite für die Literaturen der Psychoanalyse und Kulturwissenschaften im Netz, findet sich neben dem Onlineshop mit 2.000.000 lieferbaren Büchern und Medien zahlreiche weitere Rubriken, etwa unsere beiden Fachantiquariate, die Kunstabteilung und das Newsletterarchiv, in dem die Ausgaben der vergangenen Jahre als pdf-Dateien gelistet sind.
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Limitierte Kunstauflage von 500 durchnummerierten Exemplaren Es existieren viele unterschiedliche Vorstellungen von ›Tiefe‹. Oft wird sie als unheimlich, als bedrohlich empfunden. In der psychoanalytischen Traumdeutung steht Tiefe als Bild für das Unbewusste, für tief im Inneren rumorendes Wissen, welches durch alle Ritzen zu dringen begehrt und abgewehrt werden muß. Wird aber der Blick in die Tiefen, in die Abgründe des eigenen Ichs gewagt, kann sich plötzliche Erkenntniss, der Durch-Blick, einstellen. Nur: wer schon ist so mutig und wirklich bereit, den Blick in die schwindelerregenden Tiefen der Sickergruben zu wagen? Und wo findet sich dafür ein unerschrockener Begleiter, ein θεραπευτής, ein dienender Wärter? Die Autorin und Künstlerin: Ekaterina Wolschina geboren 1982 in Moskau, ließ sich nach dem Modedesign-Studium zur Malerin und Zeichnerin an der Moskauer Akademischen Kunstschule zum Gedenken an 1905 ausbilden. Nach dem Studium intensive Beschäftigung mit Büchergrafik. Ekaterina Wolschina Illustrierte zahlreiche Autoren u.a. Puschkin, Andersen, Wilde, Kuprin und F. S. Fitzgerald. Parallel entwarf sie auch eigene Graphic-Novels und Comics, für die sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. Sie lebt und arbeitet in Moskau. |
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Er ist Psycholtherapeut, sein Spezialgebiet die Angst. Am Tag praktiziert er, am Abend erklärt er Studenten, was eine gute Therapie ausmacht. Als er wenig begeistert eine Nachtclubtänzerin mit Auftrittsphobie als Klientin annimmt, ahnt er nicht, wie sehr deren Probleme und Geheimnisse auf sein eigenes Leben abstrahlen werden. Stimmen zu diesem Roman: „‚Der gute Psychologe‘ ist ein äußerlich ruhiges Buch über innere Aufruhr. Es frappiert durch feinsinnige Beobachtungsgabe, eine tiefe Einsicht und eine große Wärme.“ - Hessischer Rundfunk, hr-info "Büchercheck" |
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TagungskalenderUnser überregionaler Kalender zu Tagungen, Konferenzen und Symposien aus dem Bereich der Psychoanalyse |
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