SFB-AKTUELL: Nachtrag zur November-Ausgabe der Novitätenschau XI/2020 |
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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, mit Blick auf das
zu erwartende Interesse unserer großteils analytisch orientierten
Leserschaft informiert Sie die SFB heute in Ergänzung zur jüngsten
November-Ausgabe der ›Novitätenschau‹ über drei Neuerscheinungen,
welche von den Verlagen überraschend für den Druck
vorgezogen wurden und bereits jetzt verfügbar sind. Diese und /oder alle anderen gewünschten (Fach-)Bücher können Sie bequem auf SFB-Online, per eMail oder telefonisch bestellen. - Sollten Sie die aktuelle Ausgabe der ›Novitätenschau‹ noch nicht haben sichten können, kann diese HIER nachgelesen werden; im Newsletter-Archiv finden sich darüber hinaus alle Ausgaben unserer gefragten Literaturvorstellungen der vergangenen Jahre. |
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Hermann Beland, erfahrener, in Berlin wirkender Psychoanalytiker, plädiert in den Beiträgen seines soeben erschienenen neuen Sammelbandes dafür, individuelle wie kollektive Affekte und ´Gefühle` zuerst einmal als solche ohne inhaltliche Bewertung zur Kenntnis zu nehmen, um sodann die möglicherweise pathologischen Anteile dieser Affekte - Selbsttäuschung, Realitätsverbiegungen, Abwehrstrukturen - analytisch bearbeiten zu können, statt diskursiv an der Symptomoberfläche zu verharren. Hier sieht Beland insbesondere die praktizierenden PsychoanalytikerInnen in der alltäglichen Verantwortung und fordert, die tiefengeschärften und bei gekonntem Umgang höchst dienlichen Instrumente der Psychoanalyse zu nutzen, um destruktive Tendenzen beim einzelnen und in der Gesellschaft zu verstehen, in der psychoanalytischen Situation zu bearbeiten und nach Kräften psychoanalytische Expertise auch dort einfließen zu lassen, wo gesellschaftliche und politische Debatten geführt und Entscheidungen getroffen werden. - Nicht wirklich neu, aber enorm wichtig sei, sich als Analytikerin, als Analytiker immer wieder vor Augen zu führen, daß zwischen individuellen seelischen Nöten und gesellschaftlicher Destruktivität ein wechselseitiger Zusammenhang besteht: Je mehr Verunsicherung, Angst und Selbstwertprobleme bei den Individuen, um so größer das gesellschaftliche Lähmungs- und Konfliktpotential. Beeinflusst von Wilfred
Bions Vertiefung der therapeutischen Arbeit, der Theoriedynamik und
der Gruppendynamik widmet sich Beland in den u. g. Aufsätzen den folgenden
Themen und Fragen: I Zur Theorieentwicklung: Jedes Gefühl die Folge einer Noesis. Das Affektgesetz im Funktionskreis der angeborenen Antizipationen - Traumfunktion als Selbstheilung und die Heilung der gestörten Traumfunktion - Transformation in O. Das beste Ziel für die Psychoanalyse? - Das schöpferische Symbol für die Gesellschaft. Hanna Segals Traum, Phantasie und Kunst - Das permanente unbewusste Traumdenken. Donald Meltzers Traumleben II Zur Klinik: Acedia und das moderne Burn-out. Von Melancholie als Verdammung zur Depression nach Ideologieverlust - Der Mut des Analytikers und Freuds moralischer Mut - Leidenschaftliches Zuhören gegen unbewusste Gewalt. Die Erfolge der Psychoanalyse - Die Beendigung von acht Lehranalysen. Bericht und Kritik der realen Ergebnisse - Hinterm Berg, hinterm Berg brennt es in der Mühle. Mörikes Feuerreiter im Furor sanandi - Mein Onkel Toby, der gute Mensch von Shandy Hall. Psychoanalyse des Charakters unendlicher Güte - Das Wiedergewinnen der Alphafunktion als Therapieziel. Eric Brenmans ´Vom Wiederfinden des verlorenen guten Objekts`- »Du verstehst, das Harte unterliegt« (Brecht) Katamnesestudien für das öffentliche Bewusstsein- III Zur Gesellschaft: Freud und die Deutschen - Friedensbedingungen in Nahost. Zwei Ergebnisse der 6. Nazarethkonferenz auf Zypern 2008 - Soziale Organisation durch kollektive Vorurteile. Goethes Wahlverwandtschaften als Gesellschaftsmodell der Moderne - Lehranalyse und Institution. Ist die Progression des Verstehens im Rahmen des organisierten Vertrauens möglich? - Aufarbeitung - Die Besetzung Norwegens im Zweiten Weltkrieg. Kollektives Trauma durch SS-Terror - Eine berufliche Biografie In zwei Teilen - Aufarbeitung – Fünf subjektive Erfahrungen als Paradigmen einer Potenzialität der Gruppe. Die DPV seit 1984 - Das Buch der Zukunft. Wilfred Bions Erfahrungen in Gruppen und andere Schriften. Der Autor: Hermann Beland studierte Theologie, lebt und arbeitet in Berlin; er wirkt seit 1967 als Psychoanalytiker in eigener Praxis und ist Lehranalytiker am Karl-Abraham-Institut sowie Supervisor der DPV/IPV, DGPT. Beland war mehrere Jahre Vorsitzender der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung und ist Mitbegründer der Nazareth-Gruppenkonferenzen, in denen deutsche und israelische Psychoanalytiker sich zum akademischen Austausch treffen; zahlreiche Veröffentlichungen zur Psychoanalyse gesellschaftlicher Konflikte, Persönlichkeitstheorie, Traumforschung und Behandlungstheorie. Der Vollständigkeit halber nachfolgend die 2011 und 2014
erschienenen Bände I und II der Aufsätze des Autors sowie zwei
beispielhafte Buchbesprechungen dazu: »Ich möchte diese Sammlung von Arbeiten empfehlen, weil ihre Perspektive kreativ ist, aber nicht falsch originell, sondern bezogen auf die Ideen anderer und in diesem Sinn wirklich integrativ, nicht abschließend, sondern geprägt vom dem, was gute Analytiker auszeichnet: Neugier und Offenheit angesichts der klinischen Herausforderungen – im Behandlungsraum und in der Gruppe.« - Erwin Kaiser in Psyche 11/2009 zum Buch ´Die Angst vor Denken und Tun` »Er zeigt sich darin als großer Kenner institutioneller Prozesse und deren besonderer Gefahren für die Transmission der Psychoanalyse. Man kann sich nur wünschen, seine Erfahrung und Kenntnis würde für institutionelle Probleme vieler psychoanalytischer Gruppen und Gesellschaften fruchtbar werden.« - Eva Schmid-Gloor, in: Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis, 2012, 3/4, zum Titel ´Unaushaltbarkeit` |
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Weitere Titel von und mit H. Beland, darunter den im Preis reduzierten Band 15 des Jahrbuchs der Psychoanalyse, welcher unter anderen lesenswerten Beiträgen auch diesen von H. Beland bietet: ›Was ist und wozu entsteht psychoanalytische Identität?‹ |
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Strukturierte psychodynamisch orientierte Psychotherapien |
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Ab sofort in der aktualisierten 4. Auflage verfügbar: Bei der Behandlung von Patienten mit schweren Störungen der Selbststruktur stößt die klassische Psychoanalyse an ihre Grenzen - denn: Strukturgeschädigte Personen sind vielfach kaum zur selbstkritischen Reflexion fähig, sodass die analytische Standardbehandlung mit Deutungen, Übertragung und Gegenübertragung nur wenig Erfolg zeigt. Hier setzt das praxisbewährte Konzept von Gerd Rudolf an: Der Therapeut holt den Patienten auf seinem individuellen Strukturniveau ab. Im Vordergrund steht dann die gemeinsame Arbeit mit dem Patienten, um dessen Selbstdefizit zu beheben oder zumindest zu verbessern. Auch die 4. Auflage dieses vor allem für psychodynamisch ausgerichtete Therapeuten zum Standardwerk avancierten Titels profitiert wieder von zahlreichen Anregungen aus der therapeutischen Praxis, berücksichtigt die vielfachen Vernetzungen mit anderen Therapieformen und wurde vor allem im diagnostischen und therapeutischen Teil intensiv überarbeitet. Die Kapitel des Buches: Strukturelle Störungen und strukturbezogene Psychotherapie - Entwicklungspsychologie der Struktur - Die Emotionen - Strukturelle Störungen - Schwierigkeiten der Behandlung struktureller Störungen im psychoanalytischen Rahmen - Manual zur strukturbezogenen psychodynamischen Therapie - Strukturelle Systematik klinischer Bilder und ihre Behandlung - Struktur und strukturelle Störungen: gesellschaftliche Aspekte Der Autor: Gerd Rudolf, Prof. em. Dr. med., ehem. Ärztlicher Direktor der Psychosomatischen Universitätsklinik Heidelberg, Mitbegründer der OPD und Sprecher der OPD-Achse "Struktur", Arbeitsschwerpunkte: Konzeptbildung, empirische Therapieforschung (psychoanalytische Langzeittherapie), |
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Erstmals in deutschsprachiger Übersetzung: LACAN, Seminar VI |
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Die in bewährter Manier von Hans-Dieter Gondek besorgte Übersetzung dieses Seminars schließt nicht nur die letzte Lücke in der Reihe der ersten acht Seminare Jacques Lacans (1953-1962), die Texte dieses Seminarbandes können darüber hinaus thematisch als eine der relevantesten Ausarbeitungen seiner Positionen im Gesamtwerk Lacans gelesen und verstanden werden. Das für Lacan zentrale Konzept des Begehrens wird hier in einer unvergleichlichen Tiefe und Breite sowohl auf seine philosophischen Quellen (u.a. Spinoza und Hegel) als auch auf seine psychoanalytischen Anwendungen hin ausgearbeitet. Enthalten sind wesentliche Beiträge zur Theorie des Traums und seiner Deutung, zur spezifisch Lacan’schen Auffassung vom Phantasma und zur existentiellen Bedeutung des Todes im Zusammenhang mit der Vaterschaft und einer revidierten Konzeption des Ödipuskomplexes. Bekannt und berühmt ist dieses Seminar für die zentralen sieben Kapitel, die sich mit Shakespeares Hamlet befassen und in denen Lacan eine originelle Erklärung für das seltsame Agieren des Helden vorlegt. Der Autor geht weit über die klassischen psychoanalytischen Deutungen von Freud und Ernest Jones hinaus und zeigt sich auf der Höhe der literarischen und literaturtheoretischen Dimension des Werkes und seiner Rezeptionsgeschichte. |
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Der kurze Weg zur SFB
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