Novitätenschau Psychoanalyse / Kulturwissenschaften - JUNI 2019 |
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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau, die Bedeutung von ›Zeit‹ in der Lebensspanne und für das Fruchtbarwerdenlassen psychoanalytisch begründeter therapeutischer Veränderungs- und Entwicklungsprozesse, sodann die in den hiesigen psychoanalytischen Institutionen auch heute durchaus noch anzutreffenden und eher unzeitgemäßen internen Arbeits-, Ausbildungs-, Entscheidungs- und Konfliktlösungsstrukturen sind nur zwei der Themenfelder dieser Juni-Ausgabe der Novitätenschau. Neue Bücher zur Bedeutung von ›Wort und Sprache‹ in der Psychoanalyse, zum Verhältnis von Philosophie und Psychoanalyse sowie weitere Angebote und eine Auswahl feiner Sommerlektüren - etwa zu Freuds Italienbegeisterung - runden diese Literaturrundschau ab. - Merci für Ihr Interesse und Ihre Weiterempfehlung im KollegInnenkreis. |
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In dieser Ausgabe
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Der kurze Weg zur SFB: Bestelltelefon 0800 588 78 30SFB - Zentralbuchhandlung für die Literaturen der Psychoanalyse und Kulturwissenschaften im Netz - MEHR als Bücher |
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SEIN und ZEIT - in PSYCHOANALYSE und PSYCHOTHERAPIE |
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Die Autoren des vorliegenden Bandes untersuchen zeitlose seelische Zustände aus theoretischer, klinisch-psychoanalytischer und sozialpsychologischer Perspektive. Das Aufsuchen eines (Sehnsuchts-)Ortes, an dem die Zeit still steht, findet sich in Mythologie, Religion und Literatur. In einer von Entgrenzung, Beschleunigung und anscheinend permanenten Verfügbarkeit von allem und jenem beherrschten Moderne, nimmt bei einzelnen Menschen das Begehren zu, mit der eigenen Lebenszeit behutsamer umzugehen. - Menschen, die unter seelischen Konflikten leiden, suchen mitunter in der Verleugnung der Irreversibilität von ´Zeit`, durch die Inszenierung von Zeitlosigkeit und Stillstand der Zeit in ihrem Leben, Linderung von ihnen sonst nur schwer erträglichen psychischen Zuständen. Der Einbruch der Zeit kann dann seinerseits als traumatisch erlebt werden und zu verschiedene Aktivitäten führen, die Zeit anzuhalten oder umzukehren. Die Anerkennung der Tatsache, dass alle menschlichen Erfahrungen endlich sind, ist schmerzhaft, bildet jedoch die Voraussetzung für seelische Entwicklung, Wachstum und Kreativität. Die Beiträge des Bandes
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PSYCHOANALYSE - ein Grundkonzept - viele Ausprägungen |
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Psychoanalyse war nie eine monolithische Wissenschaft. Freud und seine KollegInnen der ersten und zweiten Generation hatten ihre Erkenntnisse zwar immer wieder ausgeweitet, revidiert und präzisiert, Freud selbst hielt aber an einer einheitlichen Grundtheorie unbeirrt fest. Die frühen Kontroversen mündeten dabei oft in einen Streit um die tatsächliche oder vermeintliche Reinheit der Lehre, wodurch rückblickend betrachtet gerade die Freudsche Psychoanalyse in einer Orthodoxie zu erstarren drohte - und vermutlich auch deshalb so viele ´Abweichler` auf den Plan rief. Aus diesen Verhältnissen heraus und vor diesem historischen Hintergrund heraus hat sich die Psychoanalyse in den letzten fünfzig Jahren zu einer Wissenschaft entwickelt, die den Pluralismus ihrer Theorien zu akzeptieren beginnt. Werner Bohleber zeichnet die Kontroversen um zentrale Konzepte und Schlüsselbegriffe nach, betont aber, dass die Psychoanalyse Asueinandersetzungen und die Suche nach Kohärenz braucht, damit nicht unvereinbare Positionen nebeneinander stehen bleiben. Der Autor: Werner Bohleber, Dr. phil., ist Psychoanalytiker in eigener Praxis in Frankfurt a. M. sowie Lehranalytiker der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV). Eine Übersicht aller lieferbaren Bände dieser begehrten Kompakt-reihe finden Sie HIER |
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›Kevin - Allein zuhaus‹ - PSYCHOANALYSE in ihren INSTITUTIONEN |
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Ausgehend von Freuds Arbeit über Das Unbehagen in der Kultur betrachtet die bekannte österreichische Psychoanalytikerin die landauf, landab immer wieder zu vernehmende Unzufriedenheit, das latente Unbehagen an und in psychoanalytischen Institutionen bezüglich der dort nicht selten zu beobachtenden Verkehrs- und Kommunikationsformen, der hierarchisch-rigiden Strukturen, der narzisstisch getönten Doninanz der Alten und der mitunter suboptimalen Kompetenzen der dort mit der Lehre Befaßten. Um hierzu mehr zu erfahren, untersucht Sylvia Zwettler-Otte vor dem Hintergrund ihrer langjährigen Arbeit und Erfahrung in zahlreichen österreichischen psychoanalytischen Institutionen fördernde und hemmende Umstände der Ausbildung und Berufsausübung und zieht dabei auch Bions Konzepte zur Arbeit in Gruppen heran. Die Reflexion und Beachtung individueller Bedürfnisse sowie der subjektiven, unbewussten Bedeutung der Institution kann im günstigen Fall konstruktive Veränderungen und Auswege aus verkrusteten und wenig zielführenden Strukturen eröffnen. Inhalt (ohne Unterpunkte) I Fehl-Leistungen als Phänomene in psychoanalytischen Institutionen: Das Unbehagen in der Kultur wiedergelesen // II Unbehagen als »Arbeitsaffekt« // III Besonderheiten der Beziehung zwischen Individuum und psychoanalytischer Institution // IV Psychoanalytische Autoritäten. Fördernde und hemmende Umstände // V Ethik als Nachdenken über das, was man tut oder unterlässt: // VI Unterschiedliche Perspektiven dreier Generationen in einem psychoanalytischen Institut. Anhand Batya Gurs Roman Denn am Sabbat sollst du ruhen // VII Exkurs zu Wilfred W. Bions Learning from Experience und Experiences in Groups // VIII Viele Kongresse und die Klage »Keiner hört zu!« IX Die beendete eigene Analyse – Und danach? 1 Die endliche und die unendliche Übertragung / 2 Hilfsangebote von Analytikern / 2.1 Seminare für Analytiker zu Beginn ihrer selbstständigen Arbeit / 2.2 Eine spezielle Methode von Donald Meltzer / 3 Die »Übertragung der Übertragung« X Freuds »Doppelindividuen« – Gibt es sie doch? XI »Doppelinstitute« – Eine Vision; 1 Überlegungen zum »reiferen Narzissmus« / 2 Doppelindividuen in leitender Funktion / 2.1 Der Zweck psychoanalytischer Institutionen / 2.2 Die Grenzen psychoanalytischer Institutionen / 2.3 Kommende und gehende Mitglieder / 2.4 Untergruppen / 2.5 Gruppenspezifische Wertschätzung der Mitglieder / 2.6 Die Wahrnehmung von und der Umgang mit Unzufriedenheit / 3 Zwischen Containment und Zumutung. XII Schlussfolgerungen / Literatur /Register. |
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»Die Unzufriedenheit mit der eigenen Ausbildung und Entwicklung ist das Schicksal vieler PsychoanalytikerInnen. Dieser schmale Band zeigt in Form eines Interviews, wie Franco Borgogno und viele nach ihm, bis zum heutigen Tag, einen neuen Weg – einen Ausweg – gefunden haben, hin zu einem besseren Selbstverständnis durch emotionelle Beziehungserfahrungen, diesen Kern nicht nur der psychoanalytischen, sondern der menschlichen Entwicklung überhaupt.« André Haynal und Véronique Haynal in ihrem Vorwort Eine hörenswerte Stimme aus Italien: In diesem 2007 entstandenen Interview erzählt Franco Borgogno seinen persönlichen und beruflichen Werdegang. In warmherzigem Ton und mit erfrischender Offenheit schildert er die Erfahrungen, die er zuerst als Analysand und dann als Analytiker machte. Er erklärt, wie seine Sicht der Psychoanalyse entstanden und gereift ist, und gleichzeitig verortet er sie innerhalb verschiedener psychoanalytischer Strömungen, indem er sich insbesondere auf Ferenczi, Heimann, Bion und Winnicott bezieht. - Das Buch ist zeitgleich in italienischer, englischer, französischer, spanischer und portugiesischer Sprache erschienen und richtet sich ebenso an KollegInnen wie an interessierte Laien. |
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Aus dem Inhalt
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PSYCHOANALYSE /TIEFENPSYCHOLOGIE - zeitgemäß |
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"Wir haben uns zur Herausgabe entschlossen, weil die vorliegenden Beiträge über den aktuellen Anlaß weit hinausweisen und zugleich auch einen guten Einblick in den gegenwärtigen Stand der Psychoanalyse, ihre Kontroversen, ihre aktuellen Anwendungsgebiete in Psychotherapie und gesellschaftlichen Feldern sowie ihre Einflüsse auf die geistige Entwicklung des vergangenen Jahrhunderts bieten (...)", so Arne Buchartz für die Herausgeber Die Beiträge des Bandes
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Psychotherapeutische Lehrbücher und Lehrfilme im Kombiangebot |
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FUNDSTÜCKE - Von Traum und Träumen: Traumprotokolle |
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»Wer eine Vision hat, der sollte zum Arzt gehen.« Helmut Schmidt, Deutscher Bundeskanzler zwischen 1974 und 1982 "Theodor. W. Adorno tat es, Heiner Müller und viele andere ebenso: ihre Träume protokollieren. Was erhoffen sie sich von dem Versuch, das absolut Flüchtige feszuhalten? Charlotte Beradt fand in den 30ern des vorherigen Jahrhunderts heraus, dass Träume nicht nur Psychoanalytiker beschäftigen, sondern auch eine Menge gesellschaftspolitisch relevanter Informationen, teilweise sogar unsere Zukunft enthalten können. Wir haben also einfach mal eine gewisse Menge an Träumen unterschiedlichster Menschen gesammelt und sie im vorliegenden Büchlein zu einem sozialen Traumtext montiert. Im Zeitalter der Überwachung ist der Traum unsere ungestörteste, ungefiltertste, uns alle verbindendste Kommunikation. Solange wir es nicht Computerspielen, Apple-Gadgets, Hollywood oder der Werbung überlassen, ihn für uns zu "designen". Das vorliegende Büchlein mag also als ein Kassiber alternativer Visionen in einer angeblich visionsfreien und alternativlosen Gesellschaft dienen. Oder umgekehrt die Untragbarkeit des Ist-Zustandes mittels innerer Bilder aussprechen. So oder so: Wer versteht, wovon wir hier reden, wird diese Träume zu deuten wissen. Dream On!" Der kleine Nischen-Verlag zu diesem Editionsprojekt |
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»Ich erwachte schweißgebadet, mit zusammengebissenen Zähnen. Wieder, wie in zahllosen Nächten davor, war ich in einem Traum von einem Ort zum nächsten und immer weiter gejagt worden – angeschossen, gefoltert, skalpiert. Aber in dieser Nacht kam mir in den Sinn, daß ich wohl nicht die einzige unter Abertausenden war, die durch die Diktatur zu solchen Träumen verurteilt wurde. Was meine Träume beherrschte, mußte auch ihre beherrschen – atemlose Flucht über Felder, Versteck auf schwindelerregend hohen Türmen, Sichverkriechen in Gräbern, die SS-Männer stets auf den Fersen. Ich begann, andere Leute nach ihren Träumen zu befragen.« - Aus: Charlotte Beradt, Das Dritte Reich des Traums »Träume und dergleichen haben mich schon immer interessiert, schon in Waren. Da hatte ich angefangen über Literatur, Psychoanalyse, Psychologie und Psychiatrie zu lesen, natürlich auch die ›Traumdeutung‹ von Freud. Ich fragte alle erreichbaren Personen nach ihren Träumen. Bedeutung für meine Arbeit hat der Traum nicht als bloße Erscheinung dessen, was nachts passiert, wenn man schläft, es geht weit darber hinaus.« [Heiner Müller, Typoskript Autobiographie. HMA 4487, Seite 416] |
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»Heinar Kipphardt hat über mehrere Jahre hinweg seine Träume aufgezeichnet. In diesen Protokollen vermischen sich Privates und Öffentliches, Komisches und Grauenhaftes, Erlebtes und Ersehntes, Lüste und Ängste. Genau besehen werden Kipphardts Träume zu einem subversiven Spiegel des Literatur- und Theaterbetriebs ebenso wie der politischen Zustände (...).« »Unsere Träume sind
nicht nur als ›unsere‹ untereinander verbunden, sondern bilden auch ein
Kontinuum, gehören einer einheitlichen Welt an, so etwa, wie alle
Erzählungen von Kafka in ›Demselben‹ spielen. Je enger aber Träume
untereinander zusammenhängen oder sich wiederholen, um so größer die
Gefahr, daß wir sie von der Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden
können.« Theodor W. Adorno |
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PSYCHOANALYSE und die STIMME GOTTES - Macht und Wirkung von SPRACHE |
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»Daß die Wörter aufhören, Waffen zu
sein, Hilfsmittel der Aktion, Heilsmöglichkeiten. Maurice Blanchot, L`écriture du désastre
Es geht also um jene Wunder, die die Seele mit ihren Übersetzungen von unbewussten und kryptischen Texten zu manifesten sprachlichen Inhalten vollbringen kann. Mit dem Wort ´Wunder` kommt die Dimension des Göttlichen ins Spiel. Bis jetzt wurde dieses Wort vom ekklesiastischen Diskurs der Kirche monopolisiert. Aber nach Ansicht der Autorin haben die Wunder, die von außen kommen, nicht den gleichen Stellenwert wie diejenigen, die die Seele selbst vollbringt. ..... Es scheint, daß es zwischen Religion und Psychoanalyse eine ganz gravierende, der Bedeutung von Sprache geschuldete Verbindung gibt, die nicht wirklich auffallen darf? Inhalt: Einführung - Von Symptom zu Synthöme. oder von Trauma zum Thauma? - Die Magie der Sprache als Sprachmystik und alchemistisches Labor - Falsche Übersetzungen als Paraphrasen? Das Wunder als Golem - Hieroglyphen und übersetzbare Texte - Die Figur der Gorgo als das Reale in der Sprache - Die Unlesbarkeit des Wunders oder Die Maskerade des Nicht-erkannt-werden-dürfens - Die lähmenden Wunder - Mutmaßliche Kriterien für das Synthóme als Wunder - Metapher der verbotenen Zugänge zum Wort - Die Infanlilisierung des Traumas durch das Christentum - Vor dem Gesetz - oder Vom Gebrechen zum Ver-Brechen - Der Tod Gottes und der Tod des Wortes - Wenn das Fleisch nicht zum Wort werden darf oder Es soll nicht gelesen werden, was nicht erkannt werden soll - Die Rettung des Subjekts oder Das Rätsel der Sphinx - Das Schibboleth des Unbewussten oder Die kabbalistische Seite unserer jüdischen Seele? - Der seelenlose Mensch oder der homo deus. Die Autorin: Fotini Ladaki, geboren 1952 in Griechenland, ist Psychoanalytikerin, freie Autorin und lebt in Köln. Fotini Ladaki wurde im Osten von Makedonien (Griechenland) geboren. Wegen der Militärdiktatur der Obristen ging ladaki in den 70er Jahren nach Deutschland, wo sie In Köln Psychologie studierte, unter anderem bei Professor Wilhelm Salber. Ihre psychoanalytische Ausbildung erhielt sie an der Deutschen Akademie für Psychoanalyse in Düsseldorf und Berlin. Heute ist Ladaki niedergelassene Psychoanalytikerin in Köln und praktiziert die Psychoanalyse nach Freud und Lacan. |
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PHILOSOPHIE / PSYCHOANALYSE - rational // irrational |
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»Die Stimme des Intellekts ist leise, aber sie ruht nicht, ehe sie sich Gehör verschafft hat. Am Ende, nach unzähligen oft wiederholten Abweisungen, findet sie es doch. Dies ist einer der wenigen Punkte, in denen man für die Zukunft der Menschheit optimistisch sein darf.« Sigmund Freud, Die Zukunft einer Illusion - Kapitel 10, in: GW XIV/1927c, 377 |
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Philosophie und Psychoanalyse unterhalten seit Sigmund Freuds Lebzeiten ein spannungsvolles Verhältnis. Die damit einhergehenden Diskussionen tendieren dabei nicht selten dazu, die Disziplinen entweder gegeneinander auszuspielen oder sie effekthascherisch aneinander anzugleichen. Wo aber lassen sich die ´reiferen`, realitätsgeleiteten und (anwendungsorientierten) faktischen Schnittmengen zwischen diesen beiden Disziplinen tatsächlich verorten, die beide befruchten, bereichern würden? Die vorliegende Arbeit der Autorin stellt sich der Herausforderung, einen disziplinenübergreifenden Standpunkt jenseits solcher Polarisierungen zu identifizieren, von dem philosophische wie psychoanalytische Perspektiven in Hinblick auf ihr ethisches Denken und ihr kritisches Selbstverständnis profitieren können. Den Ausgangs- und Schwerpunkt bildet dabei ein philosophisches Unbehagen gegenüber aktuellen philosophischen Ansätzen, die ein Ideal praktischer Vernünftigkeit propagieren, demzufolge sich gelingendes Person-Sein aus einer abstrakten Vorstellung reflexiver Distanznahme ableiten lässt. Die Autorin: Judith-Frederike Popp ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät Gestaltung, Schwerpunkt Philosophie, Wissenschaftstheorie und Ästhetik an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt. Sie studierte Philosophie, Psychoanalyse und Germanistik in Frankfurt am Main und wurde 2018 an der Goethe-Universität Frankfurt am Main promoviert. Weitere Informationen zum Buch und das Inhaltsverzeichnis finden Sie beim entsprechenden Titeleintrag auf SFB-Online |
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Die in diesem Band versammelten Abhandlungen kreisen um das klassische erkenntnistheoretische Thema des Wissens. Davidson zeigt, dass es nicht nur, wie gewöhnlich angenommen, zwei, sondern drei Spielarten von Wissen gibt: subjektives Wissen von unseren eigenen Gedanken, intersubjektives Wissen von den Gedanken anderer Personen und objektives Wissen über die nichtpersonale Welt. Wie diese Wissensarten miteinander verknüpft sind, ist das Thema dieses Buches: Subjektiv: 1. Die Autorität der ersten Person (1984) - 2. Wissen, was man denkt (1987) - 3. Der Mythos des Subjektiven (1988) - 4. Was ist dem Geist gegenwärtig ? (1989) - 5. Indeterminismus und Antirealismus (1997) - 6. Die Irreduzibilität des Begriffs »Selbst« (1998) Intersubjektiv: 7. Vernünftige Tiere (1982) - 8. Die zweite Person (1992) - 9. Die Entstehung des Denkens (1997) Objektiv: 10. Eine Kohärenztheorie der Wahrheit undder Erkenntnis (1983,1987) - 11. Empirischer Gehalt (1982) - 12. Erkenntnistheorie und Wahrheit (1988) - 13. Externalisierte Erkenntnistheorie (1990) - 14. Drei Spielarten des Wissens (1991). |
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Aus dem Archiv der SFB - Freud und die analytische Philosophie |
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»Im Zentrum dieses Buches steht der Versuch, die Theorie von Sigmund Freud mit der philosophischen Einsicht zu verbinden, daß es keinen Gedanken gibt, der nicht einem linguistischen Gesetz folgt. Seit langem bildete eine solche Synthese ein Desiderat. Cavells Buch füllt diese Lücke jetzt mit Bravour.« Richard Rorty Inhalt des Bandes: Danksagungen / Einleitung I. Teil: Die Materie des Geistes: 1. Bedeutung und Geist / 2. Besinnung auf die Grenzen / 3. Geist, Körper und die Frage psychologischer Gesetze / 4. Geschichten erzähle. II. Teil: Nachdenken über Kinder: 5. Hinter dem Schleier der Sprache / 6. Kleinkindergebabbel / 7. Das Subjekt der Emotion. III. Teil: Irrationalität: 8. Der Primärvorgang / 9. Gründe, Verdrängung und Phantasie /10. Teilung des Selbst -Schluß: Die Wertschätzung und das Selbst. |
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FREUD / LACAN - Abschied vom Humanen? |
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When Posthumanism displaces the traditional human subject, what does psychoanalysis add to contemporary conversations about subject/object relations, systems, perspectives, and values? This book discusses whether Posthumanism itself is a cultural indication of a shift in thinking that is moving from language to matter, from a politics focused on social relations to one organized according to a broader sense of object in environments. Together the authors question what is at stake in this shift and what psychoanalysis can say about it. Die Beiträge: Louis Armand: The Obscene Object of Post/Humanism // Judith Roof: From Law to Code: Posthumanism as Sinthome // Alla Pero: “A Corporal Radioscopy”: Lacan, the Baroque, and the Posthuman // Colin Wright: Lacan’s Cybernetic Theory of Causality: Repetition and the Unconscious in Duncan Jones’ Source Code // Ben Woodard: A Fly in the Appointment: Posthuman-Insectoid-Cyberfeminist-Materiality // Svitlana Matviyenko: Graphocentrism in Psychoanalysis // John Johnston: Lacan’s Drive and Genetic Posthumans: The Example of Margaret Atwood’s Oryx and Crake // Nancy Gillespie: Posthuman Desire: The One-All-Alone in Her, Ex Machina, and Lars and the Real Girl // Scott Wilson: Merzbow and the Noise of Object-Oriented Perversion // Timothy Morton: Melancholy Objects: If Stones Were Lacanian. |
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Im Archiv der SFB zwei ausnehmend rare Original-Pressefotos Jacques Lacans, aufgenommen in 1967 von dem renommierten französisch-italienischen Presse-, Prominenten- und Modefotografen Giancarlo Botti, abgezogen auf Hochglanz-Photopapier (RC) und rückseitig versehen mit den einschlägigen Pressestempeln und in sehr guter Erhaltung. - Extrem selten! |
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Zeichen setzen - mit den BÜCHERGUTSCHEINEN der SFB |
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Das ideale & praktische Geschenk, das Zeichen setzt und für jeden Gaben-Anlaß bestens geeignet ist: In der Familie, im Kollegenkreis ebenso wie für Institutionen und Einrichtungen aller Art eine gute Wahl. Die GUTSCHEINE der Zentralbuchhandlung für die Literaturen der Psychoanalyse im Netz können bequem auf SFB-Online, telefonisch oder per eMail bestellt werden; dabei haben Sie die Wahl zwischen vier Wertbeträgen: € 35,- 50,- / 75,- oder 100,- Die GUTSCHEINE sind unbefristet gültig und von den Beschenkten für den Bezug beliebiger Artikel aus den Sortimenten der SFB einlösbar. |
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SFB-Literatur-Couch: Unser Herz zeigt nach dem Süden |
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„Soviel an Farbenglanz, Wohlgerüchen, Aussichten – und Wohlbefinden habe ich noch nicht beisammen gehabt.“ Sigmund Freud Sigmund Freud war geradezu süchtig nach der Kultur, der Kunst, den Naturschönheiten und dem milden Klima Italiens. Hier geriet er schier in Verzückung, ins Schwärmen: Er mochte den Duft der Zitronenbäume, die Hügellandschaften der Toskana und die prächtigen Barockpaläste. Ein Reisetagebuch, das er während seiner häufigen Besuche geführt haben soll, ist verschollen. Der Journalist Jörg-Dieter Kogel hat sich, unter anderem ausgestattet mit den Reisebriefen des Psychoanalytikers, auf dessen Spuren begeben. Kenntnisreich wie amüsant erzählt er von Freuds Reiselust und Reiseangst, von Lieblingsplätzen, Glücksmomenten und fulminanten Entdeckungen. Der ewige Zauber Italiens entfaltet einen ganz neuen Glanz, sich spiegelnd in den Augen des vielleicht glühendsten Liebhabers unter allen Reisenden, die seit Goethe in den Süden pilgerten. Der Autor: Jörg-Dieter Kogel ist Journalist und Rundfunkredakteur. Er studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte in Köln. Neben seiner Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Köln arbeitete er seit 1975 freiberuflich für Zeitungen und Rundfunkanstalten. Kogel ist Mitbegründer und Mitglied des Vorstands der Günter-Grass-Stiftung Bremen. |
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»Im Unterschied zu anderen Krankheiten ist das Leben immer tödlich«, sinniert Zeno Cosini. Allen Widrigkeiten sucht er mit Verstand und Witz zu trotzen. Seine guten Vorsätze aber lösen sich immer wieder in Luft auf. Seit Ewigkeiten will er das Rauchen aufgeben. Seine Frau heiratete er nur, weil ihre beiden Schwestern ihm in derselben Nacht einen Korb gegeben haben. Und das Beste daran: Er wird glücklich mit ihr! Vielleicht auch dank seiner Geliebten … "Zeno Cosini, eine Figur von verzweifelter Komik, der alles mißlingt, beichtet sein Leben. Sein faszinierender und ironisch durchsetzter Bericht von Ehe und Ehebruch, Geschäften ohne Profit, dem Versuch, sich das Zigarettenrauchen abzugewöhnen, Krankheit und Tod, gleicht einer Expedition in die Geheimkammern menschlicher Lächerlichkeiten. Dieser ebenso fesselnde wie geniale Roman, von dem James Joyce an den Autor schrieb, er lese ihn mit großem Genuß, ist inzwischen als eines der unvergänglichen literarischen Ereignisse des vorigen Jahrhunderts erkannt und anerkannt. Zeno Cosini, der hier auf Anraten eines Psychiaters seine Lebensgeschichte erzählt, ist ein Mensch, der grundsätzlich kein Glück hat, eine Figur von zweifelhafter Komik: Geschäfte bleiben bei ihm ohne Profit, den unglücklichen Bewerber weisen nacheinander zwei schöne Schwestern ab, aber unversehens erobert er sich am selben Abend die reizlose Dritte. Er ist ein Lebenskünstler mit umgekehrten Vorzeichen. Die zugleich faszinierte, aber auch skeptische, ja fast ironische Behandlung der Psychoanalyse verleiht dem Roman das Feuer eines geradezu fanatisch zu nennenden Prozesses der Wahrheitsfindung und Bewußtseinserklärung." [Aus der Verlagsankündigung des Hörbuch-Verlags Hamburg zu dem (vergriffenen) Hörbuch dieses Romans.] |
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GESCHICHTE(N) - Über die Art und den Sinn horizonterweiternden Reisens |
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Ein 4000 Jahre alter Mythos behandelt all die Menschheitsthemen, die Menschen - bewußt oder unbewußt - bewegen und umtreiben: Die eigenen Wurzeln, was eigene Identität finden läßt und ausmacht, was tiefe Bindungen bedeuten, die kein ´soziales` Medium je herbeizaubern wird. Als Jay Mendelsohn, pensionierter Mathematiker und inzwischen 81 Jahre alt, eines Tages spontan beschließt, den Uni-Grundkurs seines Sohnes Daniel zum Thema „Odyssee“ zu besuchen, ahnen die beiden Männer nicht, dass dies der Beginn einer ganz eigenen familienarchäologischen Erfahrungsreise werden würde. Vater und Sohn folgen auf einer Schiffsroute den Spuren des homerischen Epos – und überwinden vor der heraufziehenden Erkenntnis der eigenen Fragilität und Endlichkeit des Lebens die Ebene des unverbindlichen Smalltalks. Sie kommen mehr und mehr in einen wirklichen und dialogisch begründeten Kontakt miteinander und gewinnen durch die Tiefe des Gespräches allmählich ganz neue Erkenntnisse über sich, den anderen - und das Leben. Stimmen zum Buch: »Ein hinreißendes Buch – ich habe nichts Schöneres in diesem Jahr bisher gelesen. Mendelsohn zeigt, dass Weltliteratur vom Leben handelt.« - Deutschlandfunk Kultur Lesart, Eva Hepper |
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Bedauerlicherweiser kann Ihnen die SFB die wunderbare Manesse-Ausgabe der ›Odyssee‹ nicht mehr anbieten; diese inzwischen vergriffene Edition wird derzeit bei Amazon zu Preisen ab € 598,. und bis € 1220,- offeriert. In gleicher Ausstattung - großformatig, prachtvoll illustriert und im Leinwandschuber - gibt es Homers zweites große Werk, die ›Ilias‹, derzeit noch zum regulären Ladenpreis von € 99,-. Glücklich, wer sich und /oder seinen Nachgeborenen derlei erhellende und inspirierende Ausgaben der Weltliteraturen zu gönnen vermag. |
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DER GALERIST - Die Kunstabteilung der SFB |
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Eine der gewiss begehrtesten Arbeiten Rudolf Hausners, mit welcher der Künstler
seine große Wertschätzung und geistige Verwandtschaft zu Sigmund Freud in einer besonders
beeindruckenden Variante seines Adam-Motives klar zum Ausdruck bringt. -
Eine hoch dekorative Arbeit des Künstlers. Eine rare Originalgrafik, hergestellt im Siebdruckverfahren, welche in einer kleinen Auflage erschien und vom Künstler signiert und nummeriert wurde. Bei Sammlern, Hausner- und natürlich auch bei Freud-Freunden steht dieses inzwischen ausnehmend selten im Kunsthandel angebotene Arbeit Rudolf Hausners entsprechend besonders hoch im Kurs. Erhaltungszustand: Bei der SFB-Kunstabteilung ein wohlerhaltenes, bislang nie gerahmtes Archivexemplar mit der Nummer 128/200. Dieses mit allenfalls minimalsten Läsuren, die bei der Preisfestsetzung Berücksichtigung fanden.
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Klassische und moderne philosophische Texte werden - unter gelegentlicher Einbeziehung biographischer Elemente - mit psychoanalytischem Blick gelesen und mitunter auch interpretiert:
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TagungskalenderUnser überregionaler Kalender zu Tagungen, Konferenzen und Symposien aus dem Bereich der Psychoanalyse |
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