Novitätenschau Psychoanalyse und Kulturwissenschaften - April 2018 |
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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau, Er ist's: Frühling läßt sein blaues Band / Wieder flattern durch die Lüfte .... - Eduard Mörikes Loblied auf den Aufbruch der Natur steht als Motto und Entrée dieser April-Ausgabe der Novitätenschau. Der Couch, dem Markenzeichen der Psychoanalyse, und aktuellen Publikationen hierzu gilt diesmal die besondere Aufmerksamkeit; ebenso den Ursachen und Folgen der 68er-Bewegung, die vieles umkrempelte in der alten BRD. Daß emanzipative Errungenschaften durchaus reversibel, rückdrehbar sind, zeigen neue sozialpsychologische und -philosophische Arbeiten zur ´Mitte der Gesellschaft`, die zunehmend ihre prekären Seiten zu zeigen scheint. - Höchst interessante und aufschlußreiche neue Bücher zu Natur, Flora und Fauna, feine Literaturen und ein jahreszeitlich passendes Galerieangebot, welches z. B. einem hellen Behandlungszimmer den gewissen ´Pfiff ` zu geben vermag, runden diese Ausgabe ab. |
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In dieser Ausgabe
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Der kurze Weg zur SFB: Bestelltelefon 0800 588 78 30SFB - Zentralbuchhandlung für die Literaturen der Psychoanalyse
und Kulturwissenschaften - |
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Zuerst: Wichtige Grundlagentitel in Neuauflagen |
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Seit längerem vergriffen; jetzt in einer inhaltsgleichen und neu gestalteten Auflage wieder verfügbar. Karl Marx und Sigmund Freud haben die Krankheit der westlichen jüdisch-christlichen Kultur als Entfremdung diagnostiziert – Marx als Entfremdung der Menschen von der Gesellschaft, Freud als Entfremdung des Menschen von sich selbst. Im Zentrum der theoretischen Überlegungen Masud Khans steht die Auffassung, dass wir es bei Perversionen mit den Folgen einer aufgrund von Fehlentwicklungen in der Beziehung zwischen Mutter und Kind misslungenen Integration des Ichs zu tun haben. In verschiedenen Zusammenhängen führt Masud Khan diese Fehlentwicklung auf eine Idolisierung des Kindes durch die Mutter zurück, eine unbewusste Rollenerwartung, die es dem Kind unmöglich macht, Übergangsobjekte zu finden und zu benutzen. Erfahrungen aus einer Reihe von Analysen haben Masud Khan darüber hinaus zu der Überzeugung geführt, dass die von Freud verworfene Theorie der tatsächlichen Verführung, die eine akute Spaltung im Ich erzeuge, wiederbelebt werden sollte. |
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Ab sofort in einer inhaltsgleichen Neuauflage verfügbar D. W. Winnicott hat in diesem Buch seine Erkenntnisse zum Thema »Übergangsobjekt« zusammengefaßt - gemeint ist jenes oft ganz unscheinbare Spielzeug des Kleinkindes, das ihm den Übergang vom Wachen zum Schlafen erleichtert, es kann der Teddybär oder auch ein Kissenzipfel sein. Das Übergangsobjekt ist die Verbindung zwischen der inneren und der äußeren Welt des Kindes. Die Beschäftigung mit ihm ist die Vorstufe des Spielens, und das Spiel wiederum ist der erste Schritt zur Entwicklung dessen, was man das Kreative nennt. So stehen die kulturellen, schöpferischen, erfinderischen Fähigkeiten des Menschen letztlich in einem engen Zusammenhang mit jenem kleinen fetischartigen Gegenstand seiner Kindheit. |
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PSYCHOANALYSE /PSYCHOTHERAPIE - Affektives / Narzisstisches |
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Angst, Verzweiflung, Hilflosigkeit, Scham, Wut, Neid, ...: Psychische Störungen sind immer eng mit negativen Affekten verknüpft. Daher spielen solche Gefühle - sowohl auf Seiten der Patienten als auch der Therapeuten - eine besondere Rolle in jeder Psychotherapie. Der Autor beschreibt in seinen für diesen Band überarbeiteten Lindauer Vorlesungen ein integratives Rahmenmodell zum Verständnis psychischer Störungen. Ausgehend davon erläutert Benecke typische Manifestationen von Kern-Affekten in der Psychotherapie sowie deren Diagnostik, und anhand von zwei ausführlichen Fallbeispielen illustriert er den Umgang damit. Den Abschluss dieser Kompaktvorlesung bildet ein Blick in die Psychotherapieprozessforschung, der die Bedeutung der Arbeit an negativen Affekten hervorhebt. Inhalt 1. Vorlesung: Motive, Affekte und ein Schichtenmodell: Motive und Affekte / Psychische Schichten 2. Vorlesung: Emotionsdiagnostik und Behandlungsimplikationen: Diagnostik der Emotionsdynamik / Das heißt das für die Behandlung? / Besonderheiten bei strukturellen Störungen / Besonderheiten bei Posttraumatischen Belastungsstörungen 3. Vorlesung: Frau A.: »Analyse ist die Hölle« 4. Vorlesung: Frau D. und das »namenlose Mädchen« 5. Vorlesung: Reflexion der Fälle, Forschungsbefunde und ein Fazit Kurze Reflexion der beiden Fallbeispiele: Was sagt die Psychotherapieforschung? / Fazit Literatur / Stichwortverzeichnis / Personenverzeichnis. Der Autor: Cord Benecke, Prof. Dr. phil., ist Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie am Institut für Psychologie der Universität Kassel, Psychologischer Psychotherapeut und Psychoanalytiker. |
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Ein weiteres Bändchen der Erfolgsreihe bei Vandenhoeck & Ruprecht ist verfügbar In einer Zeit der immer besorgniserregender werdenden Zurichtung der Menschen zu einem Übermaß an Selbstbezogenheit, zu Ichsucht und Ellebogenmentalität, beleuchtet der Gießener Psychoanalytiker Hans-Peter Hartmann pointiert das Phänomen des Narzissmus in all seinen Facetten zwischen gesunder Selbstwertregulation über Persönlichkeitsakzentuierungen bis hin zu narzisstischen Persönlichkeitsstörungen. Eine, wie der Name der Reihe ausdrückt, kompakte Einführung ins Thema, welche das Studium der umfassenderen Arbeiten und Lehrbücher Rund um das Thema Narzissmus freilich nicht ersetzen kann und will. Inhalt 1 Der Mythos des Narziss 2 Freuds Narzissmusbegriff und seine historischen Vorläufer: 1.1 Historische Vorläufer / 2.2 Freuds Narzissmusbegriff / 2.3 Weiterentwicklung des Narzissmusbegriffs bei Freud und die Konsequenzen 3 Narzissmus im Verständnis unterschiedlicher psychoanalytischer Theorien: 3.1 Grundannahme primärer Narzissmus / 3.2 Grundannahme primäre Objektbeziehung / 3.3 Grundannahme Selbstregulation / 3.4 Grundannahme Intersubjektivität 4 Diagnostik und Klassifikation der narzisstischen Persönlichkeitsstörung: 4.1 Testdiagnostik / 4.2 Klassifikation / 4.3 Weiblicher Narzissmus 5 Narzissmus bei Paaren und in Gruppen 6 Das Verständnis der narzisstischen Persönlichkeitsstörung bei Kohut 7 Das Verständnis der narzisstischen Persönlichkeitsstörung bei Kernberg 8 Das Verständnis des Narzissmus und der narzisstischen Persönlichkeitsstörung in anderen, nicht psychoanalytisch begründeten Theorien: 8.1 Verhaltenstherapie / 8.2 Klärungsorientierte Psychotherapie 9 Narzissmus bei anderen Persönlichkeitsstörungen 10 Narzissmus, Bindung und Aggression 11 Differenzielle Behandlungsansätze des Narzissmus und der narzisstischen Persönlichkeitsstörung: 11.1 Von Freud zu Kernberg / 11.2 Neuere Behandlungsansätze / 11.3 Wesentliche Komplikationen bei allen Therapieformen 12 Übertragungs- und Gegenübertragungsprobleme 13 Ausblick, Prognose und Behandlungseffizienz Der Autor: Hans-Peter Hartmann, Prof. Dr. med. habil. , Diplom-Psychologe, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatische Medizin, Psychoanalytiker (DPV, IPV, DGPT), ist in eigener psychoanalytischer und psychotherapeutischer Praxis bei Gießen tätig. |
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Inzwischen sind über 20 Ausgaben der Erfolgsreihe Psychodynamik kompakt erschienen. Die
lieferbaren Bände finden Sie ausführlich vorgestellt und mit den
Inhaltsverzeichnissen auf SFB-Online, ; hier können die
Bände bibliografiert und bestellt oder diese Reihe auch zum
Fortsetzungsbezug abonniert werden. AbonnentInnen erhalten die
Ausgaben portofrei und jeweils automatisch bei Erscheinen. |
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Die COUCH in der PSYCHOANALYSE - Vom erhellenden Denken im Liegen |
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Das Eröffnungsfoto zum nachfolgenden Themenfenster zeigt im Ausschnitt die Behandlungscouch von Ingrid Prasse, Köln, die der Verwendung dieser Aufnahme gerne zugestimmt hat. Dieses freischwebende Verhältnis zwischen dem Medium, den damit provozierten Be- und Erkenntnissen, der latenten Erotik, Tagträumerei und Geschichtenerzählen, findet seine perfekte Erfüllung in Gestalt des berühmtesten Tagesbettes der modernen Kultur: Freuds analytischer Couch, die er mit orientalischen Teppichen und Kissen bedeckte und die ein höchst privilegierter Ort der Phantasie, der Traum- und Selbstanalyse ist.Freud bezeichnete die Couch als eine Ottomane oder auch sein Untersuchungs- oder Behandlungsbett, heute nennt man sie einfach auch die „Analysecouch“. Sie ist zum Symbol der Psychoanalyse schlechthin geworden. |
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Das für den Außenstehenden womöglich sonderbar anmutende Arrangement einer psychoanalytischen Sitzung im Behandlungszimmer des Analytikers mag diesem Rätsel aufgeben: Der Analytiker sitzt in seinem Sessel, ungesehen von dem abgewandt auf einer Couch liegenden Patienten. So ist es seit Freud, und wie der Autor zeigt, wurzeln vergleichbare Gepflogenheiten schon in der Kulturgeschichte des Liegens weitaus länger als angenommen. Kravis, selbst praktizierender Analytiker, möchte mit seiner Arbeit auch den Nachweis führen, dass die Tradition des Sprechens im Liegen nicht etwa von Freud begründet wurde, sondern zurückreicht bis ins antike Griechenland, wo die Teilnehmer am Symposion (einer Zusammenkunft von Männern der Oberschicht zu philosophischen Gesprächen und Weingenuss) entspannt auf Couchen lagen und miteinander diskutierten, beziehungsweise bis zum römischen Convivium (einem Bankett, bei dem Männer wie auch Frauen zurückgelehnt speisten). Vom Bett über die Bank, die Polsterbank, die Chaiselongue zum Sofa: Kravis erzählt, wie die Couch zum Symbol der Selbsterkenntnis und Selbstbesinnung, aber auch zu einem Ort des Vergnügens, der Intimität, der Transgression und der Heilung wurde. Dabei schöpft der Autor aus vielfältigen Quellen: der Geschichte der Medizin, der Mode und der Inneneinrichtung – von antiken Grabstätten über historisches Mobiliar bis zu frühen Fotografien. Zudem liefert er eine bemerkenswerte Fülle von Abbildungen: Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Illustrationen, Cartoons und Werbeanzeigen. Und er zeigt überzeugend, dass die Couch – trotz der Ambivalenz heutiger Psychoanalytiker, die dieses Möbelstück teilweise für „infantilisierend“ halten – weiterhin das Sinnbild eines Narrativs der Selbstfindung ist. Das Sprechen im Liegen symbolisiert die Behauptung eigenen Denkens in Gegenwart einer anderen Person. Der Autor: Nathan Kravis ist Professor für klinische Psychiatrie am Weill Cornell Medical College, Psychoanalytiker und stellvertretender Leiter des DeWitt Wallace Institute for the History of Psychiatry in New York sowie Training and Supervising Analyst am New Yorker Columbia University Center for Psychoanalytic Training and Research. |
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Der spannende Bericht über eine neunjährige Jung`sche Langzeitanalyse auf der Couch (Text in englischer Sprache) A Kafkaesque Memoir ist diese Rarität der psychologischen Literatur: der Bericht eines Patienten über den kompletten Verlauf seiner Psychoanalyse, von der ersten Sitzung bis zur letzten. Es sind die Memoiren eines Literaturprofessors, der eines Tages die Praxis eines Psychotherapeuten betritt, auf der Suche nach einer schnellen hypnotherapeutischen Lösung für eine Autofahrphobie, und schlussendlich für eine neunjährige Jung’sche Analyse bleibt, die ihn näher zu sich selbst führen wird. Zurückblickend auf seine abgeschlossene Analyse bildet der Professor sein fast jahrzehntelanges Gespräch mit seinem Analytiker nach, ein Dialog, der graduell die Wurzeln eines tiefen Schuldempfindens über ein „verlassenes Kind“ aufdeckt. Dieses persönliche psychologische Drama entfaltet sich im Kontext von spezifischen kulturellen Themen, die sich über seine Lebenszeit tief in den Wertenexus des Professors verwoben und seine Weltansicht grundlegend geprägt haben. Darunter finden sich: die befremdlichen Parabeln von Franz Kafka, Zen Buddhismus in Amerika, die französische Dekonstruktion, die Wurzeln der Psychoanalyse in der deutschen Kultur und das Wesen und die philosophische Infragestellung der Analyse selbst. Die enigmatischen Schriften von Kafka, im Besonderen, werden zu einer Art fiktiven Code, den der Professor benutzt, um seine tiefsten Konflikte zu erforschen. Nach dem eröffnenden Kapitel „Introductions“, in dem es um das gegenseitig misstrauische erste Treffen geht, beginnt jedes Kapitel mit einem Bericht an den Analytiker von einem entscheidenden Traum des Professors, der dann die Ausgangsbasis für den (oft temperamentvollen) Dialog der Sitzung bildet. Als die Geschichte einer Langzeit-Analyse, die sich graduell anfangs durch die Schichten der frustriert-defensiven Stimmungslage des Professors und dessen religio-philosophischen Fechtens hin zu einer tiefen gegenseitigen Sympathie zwischen Patient und Doktor bewegt, ist das Buch reich an intellektueller und emotionaler Substanz. Zudem liefert es, in den Erinnerungen des Professors an Schlüsselmomente seines Lebens, einen guten Eindruck der Lebensverhältnisse eines amerikanischen Mittelschichtmitglieds der 70er bis 90er Jahre. So gibt es, zum Beispiel, Kapitel, die von einem gefährlichen Zusammentreffen mit der Mafia in der Red Hook Section von Brooklyn erzählen, dem uneingeladenen Teilnehmen an einer Party von Schwarzen im Harlem der frühen 70er oder den Ausflügen des Patienten in diversen Untergrund-Gegenkulturen dieser Zeit in Los Angeles. Der Autor: Dennis McCort, Jahrgang 1941, wuchs auf in Hoboken, New Jersey, der „mile square city“ am Hudson, im Schatten von Manhattan. Über die Erfahrungen seiner Jugend dort in der nachkriegsindustriellen Zeit vor der Gentrifizierung schreibt er in seinen Memoiren, A Kafkaesque Memoir: Confessions from the Analytic Couch. McCort, der inzwischen im Ruhestand ist, lehrte Deutsche Sprache und Literatur an der Syracuse University. Er ist der Autor von mehreren wissenschaftlichen Büchern über den Schweizer Autor C.F. Meyer und über den Einfluss von Zen auf abendländische Autoren wie J.D. Salinger, R.M. Rilke und Thomas Merton (Going beyond the Pairs: The Coincidence of Opposites in German Romanticism, Zen and Deconstruction). |
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Die gefragte Arbeit der Autorin aus dem Jahr 2004 wird Anfang Mai in einer inhaltsgleichen Neuausgabe in anderer Aufmachung bei Psychosozial erscheinen. - Alternativ bietet die SFB das Buch in verlagsfrischen Archivexemplaren der Originalausgabe zu einem attraktiven Preis an. Bislang gab es hierzu einen großen blinden Fleck: Die bemerkenswerteste Lücke in der psychoanalytischen Forschung betraf ausgerechnet das einzige stofflich vorhandene Objekt innerhalb der Psychoanalyse – die Couch. Claudia Guderian hat dies mit ihrer Dissertation, welche 2004 in einer viel beachteten Buchpublikation bei Kohlhammer erschien, geändert. Die Autorin untersuchte die kultur- und sprachgeschichtlichen, die visuellen und wirkungsästhetischen Aspekte der Couch und ihrer dahinter arbeitenden Psychoanalytiker. Sie fand, daß das Möbel, das Setting und der Raum in einem engen Wechselverhältnis zum psychoanalytischen Prozess stehen und sie entwickelt eine grundlegende Raumtheorie, anhand derer die Beurteilung von Effektivität und Verlauf von psychoanalytischen Behandlungen erleichtert wird. Über die Autorin und Fotografin: Claudia Guderian bearbeitet nach dem Studium der Psychologie, Philosophie und Soziologie als Journalistin und freie Autorin psychoanalytische Themen für Rundfunk und Verlage. Sie promovierte über »Die Couch in der Psychoanalyse. Geschichte und Gegenwart von Setting und Raum« an der Ludwig-Maximilians-Universität München. |
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SFB Kunstabteilung: Eine prachtvolle Behandlungscouch gefällig? |
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»Vom Denken im Liegen … «Die Kunstabteilung der SFB bietet ein höchst begehrenswertes und grundlegendes Accessoire für die Praxis des - nicht nur Jungianisch - orientierten Psychoanalytikers: eine wunderschön-elegante Biedermeier-Couch (spätes Biedermeier) Kirschholz funiert, bz. Kirschholz massiv, mit prachtvollen handgeschnitzten Wasserschlangen als Zierelemente an den beiden Kopfseiten. Das Möbel wurde von einem ausgewiesenen Restaurator vor einiger Zeit fachmännisch aufgearbeitet, und durch eine Meisterwerkstatt neu gepolstert (Federkern). Vor einem Verkauf wird der infolge einer kleinen Unmutsbekundung unseres Buchhandelskaters Fridolin mit drei minimalen Löchlein versehene Tuchstoff fachmännisch durch einen neuen ausgetauscht werden, was im u.g. Preis bereits berücksichtigt ist. Tipp: Wer sich jetzt für diese Behandlungscouch interessiert und diese als Geschäftsausstattung erwerben möchte, kann die Auswahl des Bezugsstoffes anhand vorliegender Stoffmuster selbst treffen. (Gilt bis Mai 2018) Die Maße
Hinweis für KaufinteressentInnen: Bitte beachten Sie, daß es sich bei diesem Angebot um ein Original der Zeit handelt, weshalb alterstypische Gebrauchsspuren, wie bei Antiquitäten üblich, zum Gesamterscheinungsbild gehören – und dem Möbel eigentlich erst seinen besonderen Reiz verleihen. – Registrierte Stammkunden erhalten auf dieses Stück einen Treuebonus in Höhe von 5,5 % (Stammkundenrabatt). |
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PSYCHE und GESELLSCHAFT - Damals, 1968 |
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»Was für ein gespaltenes, geschichtsloses, finanziell reiches, geistig immer ärmer werdendes Volk ist existent in diesem Staat.« Rudi Dutschke (1940 - 1979) |
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Zu dieser Filmdokumentation: Das von Alexander Kluge und Edgar Reitz gegründete Institut für Filmgestaltung an der Hochschule für Gestaltung Ulm hat vor fünfzig Jahren eine Folge von Filmen über die studentische Protestbewegung der Jahre 1967-69 produziert. Dieser 6-stündige Filmzyklus, der ein Kapitel bundesrepublikanischer Geschichte beschreibt, gehört inzwischen zum festen Kanon des Deutschen Dokumentarfilms. Drei Phasen der Protestbewegung werden dokumentiert. Die Situation des Protests, wie er sich an der Freien Universität Berlin unmittelbar nach dem Tod von Benno Ohnesorg am 2. Juni 1967 entwickelt. Das Übergreifen des Protests auf die Hochschulen der Bundesrepublik und das sich nach außen Wenden des Protests gegen die Springerpresse, gegen die Notstandsgesetze der Großen Koalition, gegen den Krieg in Vietnam. Die auf den DVDs dokumentierten Filme:
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Hinter der Zeitenwende von 1968 steckt mehr als nur eine politische Revolte: Es ging immer auch um Themen der Emanzipation, der Befreiung aus der verklemmt-muffigen Enge der Adenauer- /Kiesinger-Republik: Junge Männer ließen sich plötzlich die Haare lang wachsen, Frauen wollten endlich die Pille nehmen dürfen, mit Drogen wurde experimentiert, neue Musik und ihre Festivals ließen junge Leute abheben, Kommunen und ganz neue Zeitschriften stellten das vorhandene Weltbild auf den Kopf. So unterschiedliche Heldenfiguren wie Twiggy, Rudi Dutschke, Che Guevara, Jimi Hendrix und Mao Tse-Tung traten auf den Plan, während die deutsche Politik bis dahin praktisch noch nicht mit der Aufarbeitung des Vermächtnisses der NS-Zeit begonnen hatte. Immer noch saßen viele Altnazis und vehemente Mitläufer auf hohen Posten, waren Richter, Staatsanwälte, Polizeiführungsleute und Lehrer ..... Es wäre jedoch ein Irrtum zu glauben, dies alles habe erst 1968 begonnen. Der Autor, von Haus aus Historiker, zeigt, welche gesellschaftlichen Veränderungen und politischen Ereignisse schon im Vorfeld nötig waren, damit die Revolte der Schüler, Studenten und Lehrlinge Fahrt aufnehmen konnte. Dabei lässt er nicht nur die Gegenkultur in Großstädten wie Berlin oder Frankfurt am Main wieder aufleben, sondern rückt auch Schauplätze aus der bundesrepublikanischen Provinz ins Rampenlicht. Doch wie viel revolutionäre Dynamik ließ sich in die »roten« Siebzigerjahre hinüberretten? Und was wurde eigentlich aus all den Linken? Der
Autor: Detlef Siegfried, geb.
1958, ist Professor für neuere deutsche und europäische Geschichte
an der Universität Kopenhagen. Er hat mehrere Bücher zu
Alltagskultur, Pop und Linksradikalismus in der Bundesrepublik
veröffentlicht, darunter Time is on my side. Konsum und Politik in
der westdeutschen Jugendkultur der 60er Jahre (2006) und Sound der
Revolte. Studien zur Kulturrevolution um 1968 (2008). |
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Englischsprachige
Ausgabe »Das Jahr der Studentenunruhen fand ohne mich statt«, resümierte der deutsche Fotojournalist und Sammler Robert Lebeck in den Erinnerungen eines Fotoreporters seine Erfahrung des Jahres 1968. Bei genauerer Betrachtung der Kontaktbögen, Fotoabzüge sowie Reportagen von Robert Lebeck, die in eben diesem epochemachenden Jahr für den stern, eine der damals auflagenstärksten Illustrierten Deutschlands, entstanden, zeigt sich allerdings, wie sehr sich die gesellschaftlichen Veränderungen entgegen der Einschätzung des Urhebers in seinen pointierten Aufnahmen spiegeln. In Robert Lebecks Fotodokumentation »1968« werden für den Betrachter die im mythisierenden Rückblick nicht immer wahrnehmbaren roten Fäden des Jahres zwischen Aufbruch, Protest, Beharren und Scheitern anhand beeindruckender Fotografie-Serien sichtbar, die Robert Lebeck etwa in New York, Bogotá oder Wolfsburg erstellt hat. Ob das Thema Geschiedene Frauen, Rudi Dutschke in Prag, Robert Kennedys Beerdigung oder Beuys auf der documenta lautet: Stets trifft in Robert Lebecks Arbeiten verdichtete Zeitgeschichte auf starke Fotoreportage sowie Fotokunst. Der
Fotograf: Born in Berlin, Robert Lebeck (1929–2014)
studied ethnology before turning to photography. For three decades he
traveled widely as a photojournalist for Stern, interrupted only by a
short interlude as editor-in-chief for photography at GEO. He received
the Dr. Erich Salomon Award from the German Photographic Society in
1991 and the first Henri Nannen Award in 2007 for his life’s work.
Lebeck’s books with Steidl include Tokyo, Moscow, Leopoldville
(2007) and Face the Camera (2016). |
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Aus aktuellem Anlaß der lange vergriffene Reader mit Beiträgen Rudi Dutschkes in einer erweiterten Neuausgabe bei Wagenbach Rudi Dutschkes Aufsätze, Reden und Tagebuchnotizen stellen Authentisches gegen die späteren Einengungen der Revolte von 1968 und zeigen den Jüngeren, was diese Revolte wirklich war. Das verbreitete Vorurteil kennt Rudi Dutschke allein als Aktivisten der Jahre 1966 bis 1968, in den Jahren danach abgetan, nach seinem Tod scheinheilig anerkannt. Dieses von Dutschke noch selbst geplante Buch zeigt den intellektuellen und den politischen Weg dieses eigenständigen Denkers zwischen zwei deutschen Staaten und vielen Dogmatismen: von der Unangepasstheit des jungen Christen in der DDR bis zu den Versuchen, theoretisch und politisch auf eine resignierende oder sektiererisch zerfallende Linke einzuwirken. Die hier gesammelten Texte sind seltene Dokumente, die weit über den Kontext der 68er Bewegung hinausreichen. Heute, in Zeiten politischer Entsolidarisierung, verdienen sie es, wiedergelesen zu werden. Der Band wird ergänzt um bisher unveröffentlichte Texte, Faksimiles und Fotos aus dem Nachlass. Der Autor: Rudi Dutschke, geboren 1940 in Schönfeld in der Mark Brandenburg, ging kurz vor dem Mauerbau in den Westen und begann 1961 ein Soziologiestudium an der Freien Universität Berlin. Ab 1963 war er in der »Subversiven Aktion«, ab 1965 im »Sozialistischen Deutschen Studentenbund« engagiert. Als Sprecher und Symbol der APO organisierte er beispielsweise den Internationalen Vietnam-Kongress in Berlin mit. Zahlreiche Schriften wurden veröffentlicht, seine Doktorarbeit zu Lukács erschien bei Wagenbach. Er starb 1979 in Aarhus an den Spätfolgen eines Attentats, das im April 1968 auf ihn verübt worden war. |
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PSYCHE & GESELLSCHAFT - Destruktion aus der Mitte der Gesellschaft? |
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„Interesse für Kunst oder Literatur hat stets, ob bewusst oder unbewusst, auch damit zu tun, dass man das Selbst aufwertet, indem man sich von jenen abgrenzt, die keinen Zugang zu solchen Dingen haben; es handelt sich um eine "Distinktion", einen Unterschied im Sinne einer Kluft, die konstitutiv ist für das Selbst und die Art, wie man sich selbst sieht, und zwar immer im Vergleich zu den anderen - den "bildungsfernen" oder "unteren" Schichten etwa.“ Didier Eribon, in: Rückkehr nach Reims |
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Die Gesellschaft, so der französische Soziologe Didier Eribon, weise ihren Gliedern Rang-Plätze zu, wobei diese an der ´Rangplatzsuche` üblicherweise nicht wirklich beteiligt sind, beziehungsweise wenig Einfluß auf ihr´Social-Scoring` nehmen können: die Strukturen dieser Gesellschaft geben Direktiven und sprechen Schicksals-Urteile aus, denen sich die Menschen kaum oder gar nicht entziehen können; sie errichtet Grenzen und bringt Individuen und Gruppen fortwährend in hierarchische Ordnungen. Die Aufgabe des kritischen und analytischen Denkens bestehe nun aber insbesondere gerade darin, diese strukturalen Herrschaftsmechanismen ans Licht zu bringen; psychoanalytisch gesprochen: bewußt zu machen. Das bedeutet für eine analytisch verstandene Therapeutik, welche der Selbstaufkläung des Menschen sich verpflichtet fühlt, diese extra-psychischen Aspekte mit in den Blick zu nehmen. "Behandlungen" und Psychotherapieansätze, die diese Mit-Aufgabe nicht als eine solche zu erkennen vermögen, können kaum mehr sein als sozialpsychologische Flickschustereien, welche psychiche Symptome ohne deren Ursachen und Wirkzusammenhänge grundhaft zu betrachten, womöglich lindern, faktisch jedoch nichts anderes unternehmen, als eben jener Verhältnisse zu stabilisieren, welche auf der "Dos-Ebene" für die systematische Verbreitung von Depressionen, Narzißmus, Sinnleere und Infantilität sorgen. Eribon unternimmt den Versuch, die Analyse der Klassenverhältnisse sowie der Rolle zentraler Institutionen wie des Bildungssystems auf eine neue Grundlage zu stellen. Dabei widmet er sich auch Autorinnen und Autoren wie Simone de Beauvoir, Annie Ernaux, Assia Djebar und Jean-Paul Sartre sowie ihrem Einfluss auf seinen intellektuellen Werdegang. Nur indem Menschen die sie umgebenden Determinismen, die ihr Leben prägen und regieren, als solche überhaupt zu erkennen vermögen, kann ein Prozess der Autonomieaneignung und Selbstbefreiung überhaupt erst in Gang kommen: Als Metapher zu diesem Auftrag passt der Titel eines Buches des Psychoanalytikers und Sozialwissenschaftlers Siegfried Zept: "Wer sich nicht bewegt, der spürt auch seine Fesseln nicht.", dessen Beiträge sich mit ähnlichen Fragen befassen. Stimmen zum Buch: »Vielleicht wäre es die Aufgabe [der] Intellektuellen (gerade dann, wenn sie von ›unten‹ kommen), aufzuzeigen, wie sich die soziale Scham der ›kleinen Leute‹, die das herrschende System stützt, auslösen lässt. Dazu leistet das Buch von Didier Eribon einen wertvollen Beitrag.« Seifert, in: der Freitag 04.12.2017 |
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In seinen diversen sozialphilosophischen Arbeiten wie ´Gesellschaft als Urteil`, ´Der Psychoanalyse entkommen` und auch in seinem autografischen Bericht ´Rückkehr nach Reims` widmet sich Didier Eribon einer Reihe von grundlegenden Themen: der Frage der sozialen Klassen, des weithin statischen Schulsystems, der (Uni-)Formierung des Subjekts und der gesellschaftlichen Identität, der politischen Bewegungen und ihrer Kritik, des Unbewussten und nicht zuletzt der Selbstanalyse. Die in den Grundlagen eines kritischen Denkens versammelten Essays entfalten das Projekt einer Neubesinnung und die aktuelle Fortschreibung des kritischen Denkens. Es gelte, so Eribon, mit Blick auf die derzeit überall zu beobachtenden gesellschaftlichen Verwerfungen, eine radikal historische und soziologische Theorie der individuellen und kollektiven Subjektivität, der Herrschaft und des Widerstands zu beschreiben, welche der fortschreitenden Entsolidariserung und Entpersönlichung des Menschen und seiner Gemeinschaften eine fundiert argumentative Position bietet. Der Autor: Der Soziologe Didier Eribon (*1953) zählt heute zu den wichtigsten und einflussreichsten französischen Intellektuellen. |
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Ein kleines kluges Buch über die heutige Klassengesellschaft, die gerade deswegen sich so erfolgreich hält, weil sie von den meisten ihrer Protagonisten als perdu, als Erledigtes aus der Vergangenheit verleugnet wird, denn: mit Fleiß, Ehrgeiz und etwas Glück, kann heute wirklich jeder abgesichert leben, anerkannt und wohlhabend sein, so das Mantra. - Die Französin Nathalie Quintane wirft vor dieser kollektiven Beschönigung gleichwohl die Klassenfrage wieder auf und fordert die auf den reinen Konsum hin konditionierte Mttelschicht zur Besinnung und Selbstkritik auf. In den Statistiken ein schwarzes Loch, zerrissen zwischen Aufstiegshoffnungen und Abstiegsängsten, mit einem ausschließlich materialistischen Verständnis von Kultur, einer zunehmend entpolitisierten Sicht auf Politik, einer absurden Zahlenversessenheit, einem gerdezu erotischen Verhältnis zum Ressentiment, nicht aber zur Selbstkritik - ist die Mittelklasse zu einer immer unzuverlässigen Größe geworden. Wie kommt es dann, dass sich diese wunderliche, zur Revolte unfähige, oft ihre Herkunft vergessen habende Bevölkerungsschicht selbst als Norm betrachtet? Sind Angehörige der Mittelklassen die eigentlich treibenden Kräfte bei der schleichenden Demontage demokratischer Strukturen, da ihr im Individualisierungs- und Self-Fullfillmentwahn jede Fähigkeit zu Gemeinschaft, Verbund und Solidarität abgeht und meist keine Verwurzelung in Tradion und Herkunft besteht? Quintane beschreibt die Mittelklasse in konzisen, die wunden Punkte haargenau treffenden Passagen, unter anderem als unbeweglich, als folgsam und auch als eine Klasse, die in Folge ihres eigenen Aufstiegs aus der Arbeiterklasse die soziale Frage aus ihrem Bewusstsein gestrichen hat. Nathalie Quintanes Text wird manchem wehtun, denn was die Mittelklasse kennzeichnet, „ist eine strikte Trennung zwischen dem, was wir leben, und dem, was wir behaupten“. So ist "Wohin mit den Mittelklassen?" weder Chronik noch Pamphlet, sondern eine illusionslose und hellsichtige Bestandsaufnahme der heutigen Klassengesellschaft. Die Autorin: Nathalie Quintane, 1964 in Paris geboren, ist Autorin eines engagierten, viel beachteten und umfangreichen poetischen, prosaischen und essayistischen Werks. Sie lebt in Paris. Wohin nur mit den Mittelklassen ist ihr erstes Buch in deutscher Übersetzung. |
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LITERATUREN - Innensichten |
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»Ein großer Teil dessen, was wir erleben, spielt sich in der Fiktion ab, das heißt, daß das wenige, was faktisch wird, nennen wir’s die Biographie, die immer etwas Zufälliges bleibt, zwar nicht irrelevant ist, aber höchst fragmentarisch, verständlich nur als Ausläufer einer fiktiven Existenz.« Max Frisch |
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Max Frisch formulierte in seinem zweiten literarischen Tagebuch (1966–1971) zwischen seinen Tagebuchaufzeichnungen mehrere Fragebögen, die scheinbar leichtfüßig daher kommen, indes existentielle Fragen zum eigenen Leben und der Einstellung zu diesem versammeln, die zum Innehalten und Nachdenken gerdezu auffordern: Es geht u. a. Um Fragen des Menschengeschlechts, um Beziehungen zu anderen, um Frauen, Hoffnung, Humor, Geld, Freundschaft, Vatersein, Heimat, Eigentum, Tod. Die inzwischen weltberühmten Fragebögen hat die für ihre hervorragende Buchgestaltung und Herstellungungsqualität bekannte edition büchergilde jetzt in einer famos illustrierten Ausgabe in ihr Verlagsprogramm genommen. Der Abschlußjahrgang der Hochschule für Gestaltung in Mainz, Studiengang Kommunikationsdesign, wurde eingeladen, Entwürfe für die Buchgestaltung einzureichen. Die Jury überzeugten schließlich die Arbeiten von Janne Holzmüller mit ihren Illustrationen und der Gestaltung des Fragebogens am meisten. Ihre Bleistiftzeichnungen, die wie ein Daumenkino anmuten, stehen für die Vergänglichkeit und das Zerrinnen der Zeit. So wie in den Fragen wird in ihnen Alltägliches und Vertrautes noch einmal genau betrachtet und hinterfragt. Dabei wird der Prozess und das Verstreichen der Zeit in den Zeichnungen sichtbar. Dieser Effekt wird durch das durchscheinende Dünndruckpapier noch verstärkt. |
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NATURKUNDEN - Der Frühlingsgarten |
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»Dies ist Gartenliteratur vom Feinsten.« Gregory Long, Präsident des New York Botanical Garden Mit Esprit, Witz und Weisheit entfaltet der passionierte Gärtner und berühmte langjährige Gartenkolumnist der »Financial Times« sein einzigartiges Wissen um Pflanzen, berühmte Gärten und die erfüllende Tätigkeit des Gärtnerns. Dieses Buch ist weit mehr als ein Ratgeber: ein fantastisches und tiefgründiges Lesevergnügen für den Natur- und Gartenfreund. Robin Lane Fox, passionierter Gärtner und berühmter Gartenschriftsteller, lässt uns Leser eintauchen in britische Gartentradition, vergessenes Wissen über Pflanzen und geniale Gärtner. Anschaulich, elegant und sachkundig beschreibt er die Gärten, die er weltweit besucht hat, von der Normandie bis in die Ukraine, und lässt uns teilhaben an einer unvergleichlichen gärtnerischen Neugier und Weisheit. Denn für den Autor sind Gärten menschliche Schöpfungen, die vom persönlichen Charakter der Gärtner ebenso geprägt sind wie von Kunst, Geschichte, Politik und Wissenschaft. Wie so viele kluge Gärtner bekennt er sich nachdrücklich zu einem »gedankenvollen, aufmerksamen« Gärtnern. Er kennt die Ursprünge der einzelnen Pflanzen und pflanzt sie an Orten, die ihren eigenen Bedürfnissen und denen der Menschen entsprechen. Und zugleich erinnert er daran, wie machtvoll Literatur und Kunst unsere Wahrnehmung und Erfahrungen in unseren eigenen Gärten vertiefen können. Eine abwechslungsreiche, höchst unterhaltsam-kultivierte Reise durch das Gartenjahr. Der Autor: Robin Lane Fox, geboren 1946, ging in Eton zur Schule und studierte Alte Geschichte und Altertumswissenschaften an der Universität Oxford, wo er bis 2014 am New College lehrte. Seine Karriere als Gärtner begann er im Botanischen Garten in München. Von 1979 bis zu seiner Emeritierung war er als »Garden Master« seines Oxforder College tätig. Er ist der Verfasser der berühmtesten britischen Gartenkolumne, die seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts bis heute regelmäßg in der »Financial Times« erscheint. |
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Wenn wir über das Leben und dessen Ursprünge sprechen, denken wir an Menschen oder Tiere. Und die Pflanzen? Sind sie lediglich unterschätzte Ding-Gegenstände der Botanik? In der Philosophie spielen Pflanzen seit Aristoteles‘ Vorstellung eines vegetativen Seelenvermögens keine Rolle mehr. Kaum zu glauben, denn sie sind die eigentlichen Erschaffer der Welt. Sie können sich nicht bewegen und sind doch geniale Handwerker, sie vermitteln zwischen Erde und Sonne und besitzen verborgene zweite Körper im Boden. Emanuele Coccia gibt dem Leser ein neues Bewusstsein für die faszinierende Schönheit der Natur. Denn Pflanzen sind mehr als blühender Zufall, sie sind Grundlage allen Lebens und damit unentbehrlich für unser Wissen über uns. Der Autor: Emanuele Coccia (*1976), Philosoph, hat Philologie, Philosophie und kanonische Rechtsgeschichte in Macerata, Rom, Berlin und Paris studiert. Zur Zeit lehrt er am Centre d’études des normes juridiques Yan Thomas an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales, Paris. |
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Der renommierte, in Freiburg lehrende Philosoph Byung-Chul Han ("Duft der Zeit: Ein philosophischer Essay zur Kunst des Verweilens"; "Müdigkeitsgesellschaft"; "Im Schwarm: Ansichten des Digitalen"; "Die Austreibung des Anderen: Gesellschaft, Wahrnehmung und Kommunikation heute" u. a. )widmet sich in dieser Arbeit der Schönheit der Erde und der Natur. Ein ungewöhnliches Buch über die Arbeit im Garten, über Jahreszeiten und die Romantik, über ein verändertes Zeitgefühl, Kants "Kritik der reinen Vernunft" und Schuberts "Winterreise". Eines Tages fasst Byung-Chul Han den Entschluss, sich künftig regelmäßig der Gartenarbeit zu widmen. Drei Frühlinge, Sommer, Herbste und Winter tut er dies. Seinen Berliner Garten nennt er Bi-Won (koreanisch: Geheimer Garten). Je länger er dort verweilt, desto mehr Respekt bekommt er vor der Schönheit der Erde. Er erfährt, was Fürsorge bedeutet und dass der Garten, ja jede Pflanze ein eigenes Zeitbewusstsein hat. Er lernt wieder, über die Erde zu staunen, über ihre Fremdheit, über ihre Einmaligkeit. Hans Philosophie des Gartens ist ein Liebesbekenntnis an die Erde und die Natur und ein Aufruf an die Menschheit, sie zu schonen. Der Autor: Byung-Chul Han, Jahrgang 1958, studierte zunächst Metallurgie in Seoul, anschließend in Freiburg im Breisgau und in München Philosophie, deutschsprachige Literatur und katholische Theologie. 1994 wurde er mit der Studie „Heideggers Herz. Zum Begriff der Stimmung bei Martin Heidegger“ promoviert. 2000 habilitierte sich Byung-Chul Han an der Universität Basel und war bis 2010 Privatdozent am dortigen philosophischen Seminar. Im selben Jahr wechselte er an die Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, an der er bis 2012 als Professor für Philosophie und Medientheorie tätig war. Seit dem Wintersemester 2012 lehrt er Philosophie und Kulturwissenschaft an der Universität der Künste Berlin. Zu Byung-Chul Hans Forschungsschwerpunkten gehören die Philosophie ab dem 18. Jahrhundert im Allgemeinen, die Ethik, die Phänomenologie, die Ästhetik sowie die Sozial-, Kultur-, Religions- und Medienphilosophie. |
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Um ihre eigene Zukunft auf der Erde zu sichern, könnte /sollte die Menschheit sich vielleicht auch gerade an der Natur und ihren hochkomplexen Wirkzusammenhängen orientieren? In seinem Buch beschäftigt sich der fachkundige Autor mit dem Modell- und Beispielcharakter der Natur- und Pflanzenwelt, auf die er vor diesem Hintergrund eine ganz neue Sicht entwickelt. Denn Pflanzen haben in Jahrmillionen ausgefeilteste Überlebensstrategien entwickelt: Wo der Mensch auf zentralisierte, hierarchische Lösungen setzt, handeln Pflanzen flexibel, dezentral und als Gemeinschaft. Sie verbrauchen sehr wenig Energie, überleben unter extremen Bedingungen, lernen aus Erfahrung und haben dabei Tausende Lösungen gefunden, die ganz anders sind als die der uns vertrauteren Tierwelt. Wie die Pflanze Licht einfängt und Energie nutzt, dient schon Physikern und selbst Architektur als Vorlage und Inspiration; wie das Wurzelgeflecht Informationen aufschließt und verarbeitet, macht es zum Modell eines kollektiven Organismus. Von der Konstruktion neuer Roboter bis zur Organisation von großen Gemeinschaften gibt es kaum eine bessere Inspirationsquelle als die Welt der Pflanzen. Die Strategien, mit denen sie ihre Funktionen regeln, sind ein außergewöhnlich effizientes Paradigma für ein nachhaltiges Leben, für eine bekömmliche Zukunft aller Lebewesen auf Erden. |
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Sterben die Bienen, sterben die Menschen!Seit über 100 Millionen Jahren prägt der Bien - also das Bienenvolk mit seinem Stock - das Leben auf unserer Erde, weil er einer riesigen Pflanzengruppe als Bestäuber dient. Ohne Biene keine Äpfel - wenn es nach dem Willen der Agrochemie-Konzerne geht, soll dies jedoch anders werden. Ihnen schwebt eine Zukunft der Roboterbienen vor. Bestäubt wird nur noch, was Kasse bringt. Willkommen in einem der folgenschwersten Auswüchse des menschengemachten Ökozids. Timm Koch führt seine Leser in die beeindruckende Welt der Bienen und zeigt: Noch funktioniert die Mensch-Bien-Symbiose, noch stemmt sich die Herrschaft des Biens gegen die vollkommen ungezügelte Vergiftung unserer Landschaften durch Bayer, Monsanto und Co. Aber Insekten- und Vogelarten sind weltweit bedroht, ihre Zahen sind zum Teil massiv rückläufig und es sieht ganz danach aus, als sei hier bereits eine kritische Phase erreicht. Der Autor: Timm Koch hat Philosophie an der FU und Humboldt Universität in Berlin studiert, ist Autor und schreibt Drehbücher für Film und Fernsehen. Schon seit seiner Jugend lernt und lebt er die archaischen Künste des Gärtnerns, des Sammelns von Wildfrüchten und Pilzen, der Jagd, des Fischfangs und eben der Imkerei - und genießt die Illusion, dass beim Nahrungserwerb die Ketten der Industrie für ihn und seine Familie ein wenig lockerer sitzen als bei den meisten anderen Menschen unseres Kulturkreises. Er wirbt dafür, daß andere es ihm gleichtun. |
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Das Buch wurde unter anderem von der STIFTUNG BUCHKUNST als eines der schönsten deutschen Bücher 2016 ausgezeichnet Die Biene, ein Meisterwerk der Natur: Sie sieht UV-Licht, riecht in stereo, schmeckt mit den Füßen, lebt und arbeitet mit ihren MitstreiterInnen in einer hochkomplexen Sozietät und ist dem Menschen wie kaum ein anderes Mitlebewesen von größtem Nutzen: Die Biene. Sie ist das klügste Insekt der Welt. Zeit für eine Liebeserklärung .... „Die Biene - Eine Liebeserklärung“ entführt in die Welt der Bienen, berichtet von ihrem Einfluss auf unsere Kultur, ihren erstaunlichen Fähigkeiten, ihrer Staatsform, ihren Verwandten, Produkten, Bedrohungen und von Menschen, die mit Bienen leben. Nicht zuletzt ist dieser liebevoll gestaltete Band ein Plädoyer für den Schutz der staunenswerten, uralten „Bienenzivilisation“. Die Autorin zu ihrem Buch und Interesse an Bienen: "Haben Sie jemals an einem Frühsommernachmittag neben einem warmen Bienenstock gesessen und das Ein- und Ausfliegen Hunderter emsiger Goldklümpchen beobachtet? Wie sie leicht davonschwirren und beladen zurückkehren? Haben Sie den Duft von schneeweißem Wachs und frischem Honig gerochen? Dann muss ich Ihnen nichts erzählen. Für alle anderen: Es gibt fast keinen schöneren Platz auf der Welt, keinen Ort, an dem sie heiler ist. Selbst wenn man – wie ich – Respekt vor dem giftgefüllten Stechapparat der Damen hat, kann man sich diesem Gefühl nicht entziehen. Nennen wir es Liebe. (...)" |
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Die fleißigen Rhöner Bienen sammeln den Nektar von den Feldern, Kalkmagerwiesen der Hochrhön oder in den Buchenmischwäldern der Rhön, die als Biosphärenreservat-Flächen unter dem besonderen Schutz der UNESCO stehen. Auch auf der großen Obstbaumwiese der SFB mit altem Baumbestand summen und sammeln die emsigen Tiere jetzt im Frühjahr besonders emsig. Die hübschen Tiere besuchen im Umkreis von rund 3 Kilometern um ihren Stock alles, was blüht, so daß sich nicht genau sagen läßt, welche Trachtpflanzen den Geschmack des Honigs beeinflußt haben. Um 1 Kilogramm Honig zu sammeln, fliegen Bienen drei bis fünf Millionen Blüten an; dies entspricht rund 60.000 Ausflügen vom Bienenstock zur Blüte. Schon beim Sammeln des Nektars und des Honigtaus wird dieser von den Tieren verarbeitet und mit körpereigenen Sekreten angereichert. Enorm gesundes und bekömmliches Lebensmittel: Honig enthält u. a. 12 Aminosäuren, Mineralstoffe und Spurenelemente sowie Vitamine und antibiotisch wirkende natürliche Inhaltsstoffe, die in der Lage sind, Bakterien und andere Mikroorganismen abzutöten oder im Wachstum zu bremsen. Aus den Erträgen zweier Oberweider Imker hält die SFB naturreinen Honig aus Frühlings- und Sommertracht bereit. Jedes Glas mit einem eigenen, unverwechselbaren Geschmack, der sich aus der jeweiligen Mischung aus Wildgräsern, Himbeere, Brombeere, Klee und den Streuobstwiesen erklärt. |
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Der GALERIST - Die SFB-Kunstabteilung: FRÜHLING |
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Eine prachtvolle, farbenfrohe und in der Drucktechnik außerordentlich aufwendige Arbeit des Künstlers, gedruckt von 31 (!) Holzstöcken auf Japan-Papier. Holzschneider war Meister Takashi Niinomi, Tokio, Drucker war Meister Ken’ichi Kubota, Tokio, in einer kleinen Auflage von 200 Exemplaren, nummeriert und von Paul Wunderlich handsigniert.
Der Künstler: Paul Wunderlich, 1927 Eberswalde – 2010 St. Pierre de Vassols. 1947 bis 1951 Studium an der Landeskunstschule Hamburg. 1951 bis 1960 Lehrauftrag an der Hochschule für Bildende Künste, Hamburg. 1961 bis 1963 in Paris. 1963 bis 1968 Professor an der Hochschule für Bildene Künste, Hamburg. Seit 1963 zahlreiche Einzelausstellungen. Lieferbarkeitshinweis: Bei der SFB-Kunstabteilung ist diese Grafik galeriefrisch verfügbar. Angebot freibleibend. Registrierte StammkundInnen erhalten beim Kauf einen Bonus von 5,5% auf den Galerie-Preis. |
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BESSER LESEN - Neues von der Literaturcouch |
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Die beiden großen Romanerzählungen Urs Widmers bei Diogenes jetzt in einer feinen Leinwandausgabe zum günstigen Preis. ›Der Geliebte der Mutter‹ handelt von der unerwiderten lebenslangen Liebe Claras zu dem berühmten Dirigenten Edwin, aufgezeichnet von ihrem Sohn. Es ist zugleich ein Roman über das Geld und die Macht, über die Umkehr der Verhältnisse und über das 20. Jahrhundert. ›Das Buch des Vaters‹ ist die Aufzeichnung eines leidenschaftlichen Lebens, von der Liebe zur Literatur bestimmt. Von den großen Utopien, Hoffnungen und Enttäuschungen eines Jahrhunderts. Und von der Liebe zu Clara Molinari, einer geheimnisvollen Frau. |
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1968 - 2001 - 2018 |
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1968 - in diesem so ereignisreichen Jahr kam ein ganz besonderer Film in die Kinos, der die Filmkunst verändern sollte und sich fest in die Erinnerung der Zuschauer einschrieb: 2001 - A Space Odyssey Mit seiner Bildgewalt, der Akkuratesse naturwissenschaftlicher Zusammenhänge und seinem grenzenlosen Ideenreichtum setzt Stanley Kubricks Meisterwerk '2001: A Space Odyssey' bis heute Maßstäbe. Der umfassende und kundig von Piers Bizony edierte Band zeigt anhand von Hintergrundinformationen zu Leben und Werk des Regisseurs, von Setfotos, Konzeptentwürfen und PR-Material, welche Genialität in diesem großen Filmklassiker stecken, der bis heute als in jeder Hinsicht unübertroffen gilt. Stimmen zu diesem Buch “‘2001: A Space Odyssey’ is the most important science fiction movie ever made. And Piers Bizony’s 550-page The Making of Stanley Kubrick’s ‘2001: A Space Odyssey’, detailing the lengthy production, is a work befitting its subject. You needn’t be a sci-fi junkie to appreciate this book: You merely need to love movies. The photographs may draw you in, but Mr. Bizony’s writing ties it all together. He chronicles every aspect of the production, including the movie’s initially disastrous critical reception, which nearly resulted in it being pulled from theaters. Finish this and you’ll feel as if you’ve completed an advanced course in film production.” The Wall Street Journal, New York |
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Aus dem Archiv der SFB: FREUD - FERENCZI |
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»Ferenczi hatte als besondere Gabe eine fessellose Freiheit und Phantasie, wie sie kein anderer Analytiker, wohl nicht einmal Freud, in gleichem Maße besaß.« Michael Balint Die zwischen 1993 und 2005 bei Böhlau, Wien, erschienene sechsbändige Ausgabe des Briefwechsels Freud und Ferenczi gibt es als vollständiges Set inzwischen nur noch in wenigen Exemplaren. Steht das Werk noch nicht in Ihrer Institutsbibliothek? Führen Sie die Ausgabe schon lange auf Ihrer Wunschliste? - Dann sollte der Erwerb nicht länger aufgeschoben werden. "Sigmund Freud und Sándor Ferenczi wechselten fast 1500 Briefe. Die Korrespondenz beginnt im Januar 1908 und endet im Mai 1933 mit einer Karte zu Freuds siebenundsiebzigstem Geburtstag. Kurz darauf stirbt der jüngere Ferenczi. Freud schreibt im Nachruf auf den langjährigen Freund, es gehe ihm eben wie dem "Sultan", dem die Weisen ein hohes Alter prophezeit, damit aber auch das Unglück vorhergesagt hatten, er werde alle seine Weggefährten überleben. Freud knüpft mit diesem Gleichnis an einen Brief an, in dem er den mehrfachen Reisebegleiter Ferenczi, der zwischen 1914 und 1916 auch sein Analysand war, ironisch als "Paladin und geheimen Großwesir" der Psychoanalyse tituliert hatte. Dieser für Freuds
private Mitteilungen typischen Art von Witz begegnet Ferenczi mit dem
Ernst des Mannes, der noch immer einen Vater sucht. Freud übernimmt
die ihm zugedachte Rolle und schreibt humorvoll an den "Lieben Sohn",
von dem er sich für diesmal "Mit väterlichem Gruß" verabschiedet.
Doch hinter Ferenczis zäher Idealisierung steckt auch einige
unterdrückte Aggression. Die offenbart das Unbewusste, das ihm in
einem der Briefe an den "Lieben Herrn Professor" die Worte diktiert:
´Die Regierungsgewalt in die Hände eitler, eigendünklender
Professoren zu legen wäre der schrecklichste der Schrecken.`(...)"
Aus einer umfassenden Besprechung der Ausgabe aus der Feder von Bernd Nitzschke in der Die Zeit, welche anläßlich des Erscheinens des letzten Bandes im März 2005 unter dem Titel "Der Herr Professor und sein lieber Sohn " veröffentlicht wurde. Den vollständigen Text können Sie hier nachlesen: http://www.zeit.de/2005/14/ST-Freud |
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Im SFB-Fachantiquariat die vier Hauptwerke des renommierten amerikanischen Psychoanalytikers in der Premium-Bindungsvariante als bestens erhaltene, offenbar allenfalls angelesene Bände, entsprechend ohne Anmerkungen o. ä. |
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»Alle Wiesen und Matten, alle Berge und Hügel sind Apotheken, von denen wir die unsere füllen sollten. Denn die Apotheke der Natur übertrifft alle Weisheit der Menschen.« Paracelsius Dieser Ausspruch Paracelsius’ wird dem Wanderer abseits großer Straße zur lebensnahen Erfahrung, wenn wir auf den Wegen der alten Olitätenhändler, der sog. Buckelapotheker, den Thüringer Kräutergarten durchstreifen. Die Hänge und Vorgebirge des Thüringer Waldes, die liebliche Landschaft zwischen Eisenach, Erfurt und Weimar, die südwestthüringsche Mittelgebirgslandschaften ... Auf den Spaziergängen durch das sprichwörtliche Zauberpflanzenland Thüringen machen Blütenpracht und Blätter, Öle, Essenzen, Liköre und Duftwässerchen neue Lust auf das Leben. Matthias Biskupek legt einen phantastischen und kundig recherchierten Natur- und Kulturreiseführer der anderen Art vor, reich illustriert - empfehlenswert für jeden, der es unternimmt, die Thüringer Grenzlande zu durchstreifen; darüber hinaus ein wirkliches Schmankerl für alle Garten- und Nturliebhaberinnen und -Liebhaber. |
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SFB - mehr als Bücher
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TagungskalenderUnser überregionaler Kalender zu Tagungen, Konferenzen und Symposien aus dem Bereich der Psychoanalyse |
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