Novitätenschau Psychoanalyse und Kulturwissenschaften - März 2018 |
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Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser der Novitätenschau, die Märzausgabe des Literaturdossiers der Sigmund-Freud-Buchhandlung bietet Themenfenster zu höchst aktuellen Fragen: etwa zum beruflichen und persönlichen Selbstverständnis des ´geerdeten` Psychotherapeuten; zu den ´Mikroprozessen` psychoanalytisch / psychotherapeutischen Arbeitens sowie zu Wilfred Bion. Neue und alte Traumata, aufbrechende Erinnerungen in der Therapie älterer Menschen, kommen ebenso in den Blick, wie klassische Literaturen in herausragenden Übersetzungen, die ´man` auf dem Schirm haben sollte - und mit Gewinn lesen wird. Passend dazu das heutige Angebot des Galeristen, der Kunstabteilung der SFB und einige weitere feine Offerten. Mitte März wird die einmal je Quartal erscheinende Novitätenschau KJ in den Versand kommen, die an gelistete AKJP-Therapeuten gehen wird. Lassen Sie es uns gerne wissen, wenn auch Sie diese Spezialausgaben ergänzend kostenlos beziehen möchten. |
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In dieser Ausgabe
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Der kurze Weg zur SFB: Bestelltelefon 0800 588 78 30SFB - Zentralbuchhandlung für die Literaturen der Psychoanalyse
und Kulturwissenschaften - |
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Authentizität und Kompetenz des Psychotherapeuten |
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Das in 12/2017 vorgestellte Manual ist in Kürze verfügbar Ganz entspannt, ohne Oberlehrerattitüden und zugleich fachlich fundiert, gelingt es dem bekannten Fachautor, seit vielen Jahren selbst als Psychotherapeut und Psychoanalytiker tätig, davon zu schreiben, was jenseits von Idealisierung und Selbstzerknirschung einen guten und geerdeten Psychotherapeuten ausmachen sollte /könnte. Hilgers gibt praktische Hinweise und nennt eindrückliche Beispiele für Gelingen und Misslingen – vernachlässigt dabei aber nie den theoretischen Unterbau, mit dem der professionell in diesem Metier Arbeitende natürlich vertraut sein wird. Entstanden ist ein informatives Buch, welches für Berufseinsteiger und gleichermaßen für erfahrene Profis eine Fülle von Anregungen und Inspirationen bietet. |
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Wie professionelles therapeutisches Arbeiten sich ausgestalten kann: Authentische Geschichten aus der Praxis eines erfahrenen Analytikers. Die deutsche Erstausgabe des Titels wurde in der Nummer 12.2013 der Novitätenschau Psychoanalyse ausführlich vorgestellt. - Jetzt gibt es das lesenswerte Buch wahlweise auch in einer preiswerten Taschenbuchvariante »Dass [der Fallbericht] nicht nur als Fingerübung für den Therapeuten, sondern auch für Leser von Gewinn sein kann, zeigt Stephen Grosz mit seinem Buch.« Anja Hirsch, in: NZZ am Sonntag »Ein einfühlsames und wundervoll geschriebenes Buch. Es liest sich wie eine Mischung aus Tschechow und Oliver Sacks.« Michiko Kakutani, in: New York Times |
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PSYCHOANALYSE /PSYCHOTHERAPIE - Ins Detail gehen: Von Mikroprozessen |
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Der Betrachtung und Untersuchung von Mikroprozessen im psychoanalytischen Behandlungsverlauf kommt eine zunehmend größere Aufmerksamkeit zu. Mit der Entdeckung von Übertragung, Gegenübertragung, projektiver Identifizierung und Inszenierung/ Enactment, aber auch mit dem neuen Verständnis des binokularen Zusammenwirkens von bewussten und unbewussten Prozessen rückten die komplexen Strukturen und vielschichtigen Dynamiken, die sich in der analytischen Begegnung ereignen, in den Blick. Der in wenigen Tagen erscheinende Band 76 des Jahrbuchs widmet sich im Schwerpunkt diesem Thema der »Mikroprozesse«. Die Beiträge
Sowie im Anhang die jüngste Karl-Abraham-Vorlesung: Anna Bentinck van Schoonheten: Karl Abrahams Platz in der Geschichte der Psychoanalyse. ► Die lieferbaren Bände und Themenbände der Reihe Jahrbuch der Psychoanalyse mit dem je vollständigen Inhaltsverzeichnis finden Sie zum Sichten und Bestellen auf SFB-Online hier |
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Rezeption WILFRED R. BIONS in den diversen Schulen der Psychoanalyse |
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Wolfgang Mertens demonstriert, warum Wilfred R. Bions Konzepte für die Gegenwart der psychoanalytischen Arbeit so relevant und seine Ideen schulenübergreifend von Bedeutung sind. In fiktiven, spannend zu lesenden Dialogen mit VertreterInnen verschiedener psychoanalytischer Denktraditionen werden Bions Modelle und Hypothesen im Buch lebendig diskutiert. Zur Debatte stehen dabei unter anderem Konzepte wie Containing, Reverie, projektive Identifizierung und negative capability. Der Gesprächscharakter des Buches illustriert anschaulich die gegenwärtigen Diskurse innerhalb der pluralen psychoanalytischen Community und angrenzender Disziplinen. Aus der Einleitung des Autors "In diesem Band über die Diskussion der wichtigsten Konzepte von Bion wird ein weiterer Versuch unternommen, Metaphern und Konzepte mit anderen Richtungen der Psychoanalyse in einigen zentralen Punkten zu vergleichen. Damit wird ein - allerdings noch kleiner - Schritt in Richtung auf eine komparative Psychoanalyse unternommen, deren gründliche Erarbeitung eine Herausforderung für eine zukünftige Psychoanalyse darstellt. Nach einem tabellarischen Uberblick über Bions Leben und Werk werden die wichtigsten Grundlagen wie behandlungspraktisches Vorgehen, klinische Metaphern, Konstruieren, Modelle der Psyche sowie metapsychologische Konzepte skizziert; danach schließt sich ein fiktiver Dialog, ein Werkstattgespräch, mit Bion über einige ausgewählte Fragestellungen zu seiner Konzeption statt. Schwerpunktmäßig hat dabei der Vertreter der angesprochenen Richtung, in diesem Fall der an Bion orientierte Psychoanalytiker, das Sagen. Natürlich sind die Unterscheidungen zwischen den einzelnen Schulen bzw. Autoren vor allem in der Praxis häufig nicht sehr trennscharf und auch innerhalb der jeweiligen Strömungen gibt es je nach Autor verschiedene Nuancen. Ebenso stellen die programmatisch aufgelisteten behandlungstechnischen Empfehlungen in dem tabellarischen Überblick eine hilfreiche Veranschaulichung dar, die bitte nicht als »Manualisierung« misszuverstehen ist. (...)" Das
vollständige Vorwort sowie das
Inhaltsverzeichnis des Bandes kann
beim Titeleintrag auf SFB-Online nachgelsen werden. |
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Alle weiteren aktuell lieferbaren Titel von
und zu Wilfred R. Bion finden Sie
direkt auf SFB-Online. |
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PSYCHOTHERAPIE - Traumata verstehen. Traumata behandeln: einst und jetzt |
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Es steigt die Zahl jener Menschen, die erst und noch im höheren Alter eine psychotherapeutische Behandlung beginnen. Die heute Siebzigjährigen und noch älteren haben in ihrer Kindheit und Jugend Krieg, Zerstörung und zum Teil auch Fluchterfahrungen gemacht, die nun im letzten Lebensabschnitt zunehmend oder erstmals ins Bewußtsein drängen. Meinolf Peters, niedergelassener Psychoanalytiker und Universitätsprofessor, möchte mit seinem Buch aufzeigen, wie Psychotherapeuten mit diesen biografischen Themen angemessen, d. h. professionell und lösungsorientiert - die alten, eingefleischten Knoten sollten aufgezurrt, gelöst, jedenfalls gelockert werden - umgehen können und welche Vorgehensweise dabei hilfreich sein kann. Der Autor: Meinolf Peters, Prof. Dr. phil., ist niedergelassener Psychoanalytiker, Honorarprofessor an der Philipps Universität Marburg, außerdem Supervisor, Projektmanager und leitender Psychologe in der Klinik am Hainberg in Bad Hersfeld. Seit 2008 ist er Mitinhaber und Geschäftsführer des Instituts Alternspsychotherapie und angewandte Gerontologie in Marburg. |
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Traumata und unbewusste Phantasien beschäftigen die Psychoanalyse seit ihren Anfängen und sind bis heute wesentliche Bestandteile der täglichen psychotherapeutischen Arbeit. Erstere haben angesichts der zahlreichen Kriege, im Hinblick auf Vertreibung, Flucht und zunehgmenden sozialen Mißständen auch in bislang friedlichen Regionen der Welt an Aktualität zugenommen. Die Beiträge des Bandes befassen sich mit einzelnen Fragen aus diesem Themenfeld. Die Beiträge des Bandes
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Bleiben akute Traumatisierungen – besonders bei Kindern und Jugendlichen – unbehandelt, führen sie nicht selten in chronische Depressionen, die dann allenfalls noch durch intensive Langzeittherapien behandelt werden können. Viele chronisch depressive Menschen sind früh und mehrfach traumatisiert. Im Körper werden diese Erfahrungen als »embodied memories« erhalten und bestimmen meist unerkannt Denken, Fühlen und Handeln. In der Übertragungsbeziehung zum Analytiker/zur Analytikerin bilden diese »embodied memories« einen Schlüssel zu einem präzisen Verstehen der erlittenen Traumatisierungen. Zwei ausführliche Fallbeispiele illustrieren, dass psychoanalytische Behandlungen aus der depressiven Erkrankung herausführen können und dadurch eine transgenerationale Weitergabe von Traumatisierungen und Depressionen weniger wahrscheinlich wird. Das Inhaltsverzeichnis dieses Bandes auf SFB-Online |
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Inzwischen sind etwa 20 Ausgaben in der
erfolgreichen Reihe Psychodynamik kompakt erschienen.
Alle lieferbaren Bände finden Sie ausführlich vorgestellt und mit
den Inhaltsverzeichnissen auf SFB-Online, wo einzelne Bände
bibliografiert oder diese Reihe auch zum Fortsetzungsbezug bestellt
werden kann. AbonnentInnen erhalten die Bände jeweils automatisch bei
Erscheinen. |
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Zu diesem jüngsten Band der Stavros Mentzos und Kollegen begründeten Reihe: Das Verhältnis zwischen Traumatisierung und psychotischer Erkrankung ist für die Psychosenpsychotherapie von besonderer Bedeutung. Dieser Band beschäftigt sich mit dazu relevanten Fragestellungen wie dem Einfluss von Konzepten Theodor Meynerts auf Sigmund Freuds Denken, der medizingeschichtlichen Frage der Anwendung der Diagnose »Schizophrenie« bei Holocaust-Überlebenden, der besonderen Bedeutung des Rahmens bei schwer Traumatisierten, mit familiendynamischen Aspekten bei der Entstehung von Psychosen und mit Überlegungen zum psychotic functioning als Abwehrleistung bei traumatisierten Jugendlichen. Ein ausführliches Fallbeispiel wird abschließend von zwei Kommentatoren diskutiert. HINWEIS: Die üblicherweise zwei- bis dreimal pro Jahr erscheinenden Bände der Reihe Forum der psychoanalytischen Psychosentherapie können bei der SFB als Einzelausgaben oder zum günstigen Fortsetzungspreis bezogen werden. Das Abonnement für die Fortsetzungslieferung zum Abopreis können Sie hier bestellen. |
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PSYCHE und GESELLSCHAFT - Regressionen / Psychopathologien |
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»Der Mensch ist ein Teil des Ganzen, das wir
Universum nennen, ein in Raum und Zeit begrenzter Teil. Er erfährt
sich selbst, seine Gedanken und Gefühle als abgetrennt von allem
anderen, eine Art optische Täuschung seines Bewusstseins. Diese
Täuschung ist für uns eine Art Gefängnis, das uns auf unsere
eigenen Vorlieben und auf die Zuneigung zu wenigen uns Nahestehenden
beschränkt. Unser Ziel muss sein, uns aus diesem Gefängnis zu
befreien, indem wir den Horizont unseres Mitgefühls erweitern, bis er
alle lebenden Wesen und die gesamte Natur in all ihrer Schönheit
umfasst. Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas Seltenes; Albert Einstein Der renommierte us-amerikanische Psychiater Allen Frances analysiert die aktuelle Befindlichkeit der amerikanische Nation. Er versteht den Aufstieg und in der Wahl von Donald J. Trump zum Präsidenten der USA als symptomatisch für eine tiefere gesellschaftliche Schief- und Notlage, die ein grelles Schlaglicht auf den emotional-seelischen Zustand der Massen wirft. Frances’ Ansatz: Trump mag krank sein, die USA aber sind es ganz gewiss. Und deshalb legt Frances, einer der profiliertesten Psychiater weltweit, in diesem Buch zur politischen Lage nicht Trump auf die Couch, sondern die Nation, die ihn gewählt hat. Und wer könnte dies besser als der Psychiater, der die Kriterien für eine narzisstische Persönlichkeitsstörung definiert hat? Mit den Mitteln des Therapeuten und Verhaltensforschers analysiert er, warum heute so viele dem Nationalwahn, dem Dissozialen und dem Selbstbetrug erlegen sind. Allen Frances warnt davor, die Wahl Trumps als Ausnahmefall oder Ausrutscher zu betrachten und nicht als Spiegelbild und Menetekel des demokratischen Systems insgesamt. In der Psychiatrie wird eine Wahnidee oder ein Irrglaube als eine tief sitzende, abwegige Überzeugung definiert. Und an genau solchen wahnhaften Überzeugungen hält die amerikanische Gesellschaft fest - aber auch viele andere westliche Gesellschaften. Lieber wird der bedrohlichen Realität mehrheitlich mit Verleugnung, Wunschdenken und abwegigen Verhaltensweisen begegnet. Der Job eines Psychiaters und Psychotherapeuten ist es, Patienten zu helfen, sich aus neurotischen Verstrickungen und Lebenslügen zu befreien, aus Erfahrungen zu lernen, so die irrationalen Anteile ihres Denkens freizulegen und den Teufelskreis selbstzerstörerischen Verhaltens zu beenden. Diesen Heilungsprozess braucht nicht nur der Einzelne, sondern die gesamte westliche Welt, so die Ansicht des Autors. Der Autor: Allen Frances ist emeritierter Professor für Psychiatrie und Verhaltensforschung und lehrte an der Duke University. Er zählt zu den profiliertesten Psychiatern weltweit. Als Koautor war er an der Entwicklung der psychiatrischen Standardwerke ›DSM 3‹ und ›DSM 4‹ maßgeblich beteiligt. Neben Fachartikeln veröffentlicht er Beiträge u. a. in The Los Angeles Times, The New York Times, The Huffington Post u. a. |
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»Mein Thema heute, so fürchte ich, ist fast schon beschämend aktuell.« Hannah Arendt, (Sigmund Freud-Preis 1967 der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung) Was ist Freiheit, und was bedeutet sie uns? Begreifen wir sie nur als die Abwesenheit von Furcht und von Zwängen, oder meint Freiheit nicht vielmehr auch, sich an gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen, eine eigene politische Stimme zu haben, um von anderen gehört, erkannt und schließlich erinnert zu werden? Und: Haben wir diese Freiheit einfach, oder wer gibt sie uns, muß man sie nicht beständig neu erringen - und kann diese Freiheit sich auch unvermittelt wieder verflüchtigen? In diesem erstmals in deutscher Sprache veröffentlichten Essay zeichnet Hannah Arendt die historische Entwicklung des Freiheitsbegriffs nach. Dabei berücksichtigt sie insbesondere die Revolutionen in Frankreich und Amerika. Während die eine in eine Katastrophe mündete und zu einem Wendepunkt der Geschichte wurde, war die andere über lange Zeit ein Erfolgsmodell ... Pressestimmen zu diesem Buch »Arendts kleine, erhellend zu lesende Schrift, die vor mehr als fünfzig Jahren geschrieben wurde, ist von erstaunlicher Aktualität.« Michael Opitz, auf: Deutschlandfunk Kultur 18.01.2018 »Was sich liest wie eine punktgenaue Analyse des gescheiterten "Nation Buildings" mit militärischen Mitteln von Somalia über Irak bis Afghanistan, ist in Wahrheit fünf Jahrzehnte alt.« Jens Dirksen, in: WAZ 19.01.2018 Die Autorin: Hannah Arendt zählt zu den wichtigsten philosophischen und politischen Denkerinnen des 20. Jahrhunderts. Sie wurde 1906 in Hannover geboren und emigrierte 1933 zunächst nach Paris, 1941 dann mit ihrem Mann nach New York. Bis sie 1957 die amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt, war sie staatenlos. Nicht nur ihr Buch über den Eichmann-Prozess sorgte international für Furore. Arendt war Professorin an der Universität in Chicago und lehrte danach an der New School for Social Research in New York. Dort starb sie 1975. |
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"Eine Welt, die Platz für die Öffentlichkeit haben soll, kann nicht nur für eine Generation errichtet oder nur für die Lebenden geplant sein; sie muss die Lebensspanne sterblicher Menschen übersteigen." Hannah Arendt, in: Vita Activa oder Vom tätigen Leben Hannah Arendts
politische Theorie problematisiert die Reduktion tätigen Lebens auf
individualisierte, entfremdete und entfremdende Arbeit und Konsum und
stellt diesen Vereinzelungsmechanismen das Erfordernis einer
Re-Vergemeinschaftung und Rückbesinnung auf den unmittelbaren
kommunikativen Austausch der Menschen untereinander entgegen. »Vita activa« im ursprünglichen Sinne meint das in das Hier und Jetzt ´organisch` eingebettete Arbeiten, Herstellen und Handeln. Hannah Arendts umfassende Analyse gilt vor allem diesen drei Grundtätigkeiten. Sie untersucht darüber hinaus, wie sie sich im Laufe der Geschichte bis in die Neuzeit hinein zueinander verhalten haben. Hannah Arendts Auseinandersetzung mit dem Fetisch Arbeit und Konsum in der modernen Arbeitsgesellschaft im Zusammenhang mit dem Niedergang einer Kultur der politischen Öffentlichkeit bildet den Kern ihrer politischen Theorie. Kurt Sontheimer schrieb dazu: »Der Philosophie als einer theoretischen, auf die reine Erkenntnis der Natur gerichteten Disziplin stellte sie die Politik als die Sphäre der Praxis, als das Reich handelnder Menschen gegenüber.« |
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Tom Seidmann-Freud - Begnadete Autorin und Buchgestalterin |
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»Selbstvertrauen und Sicherheit werden in dem Kinde erwachen, das seine Schrift- und Zeichenproben zwischen diesen Buchdeckeln anstellt.« Walter Benjamin Das Themenfenster in der Juni-Ausgabe 2017 der Novitätenschau zu Leben und Werk von Tom Seidmann-Freud fand weit über die eigentliche Zielgruppe analytisch arbeitender Therapeuten und Kulturwissenschaftler ein vielfältiges Echo. Die dort u.a. vorgestellte Neuausgabe des Bilderbuches in einer limitierten Auflage Buch der Hasengeschichte war daraufhin rasch ausverkauft; zahlreiche Feuilletons griffen ebenfalls das Thema auf, und ein Berliner Designerverlag entschloss sich zur Neuausgabe eines weiteren berühmten und antiquarisch kaum erhältlichen Buches der Seidmann-Freud: Hurra, wir lesen! Inzwischen ist - diesmal als eine nicht nummerierte Ausgabe - auch Das Buch der Hasengeschichte wieder lieferbar. Diesem zweiten Nachdruck liegt zusätzlich ein handschriftlich verfaßter (Abschieds-)Brief Tom Seidmann-Freuds lose bei. |
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Der im Stil der neuen Sachlichkeit und nach den Gestaltprinzipien des Weimarer Bauhauses orientierte Entwurf Tom Seidmann-Freuds ist geradezu revolutionär: Klar und übersichtlich strukturiert, zeugt er von zeitloser Eleganz, in der sich das Ernstnehmen des Kindes spiegelt und auch Texte und Anordnungen didaktisch überzeugen und höchst modern sind. Es ist zu wünschen, daß Schulbuchverlage und -autoren, die sich heute gerne mit bildüberfluteten Lehr- und Lernbüchern in vermeintlich kindgemäßer - nämlich knallbunter, foto- und comicüberfrachteter Weise - den Schulen und Lehrern als "modern" andienen, zur Besinnung kommen und sich der damaligen Entwürfe und Gestaltungsprinzipien entsinnen, die ein ganz anderes Niveau auszeichneten - und den Kindern gewiss dienlicher sein konnten, weil das Wesentliche in den Blick genommen wurde. Und so richtet sich diese schön ausgestattete Neuausgabe an Eltern, an Pädagogen, an Menschen im Bildungs- und Schulbuchbereich und natürlich auch an Liebhaber hervorragend gestalteter Bücher. |
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Im Deutschland der 1920er Jahre kannte fast jedes Kind ihre Bücher: Tom Seidmann-Freud, eigentlich Martha-Gertrud Freud (1892-1930), zählte zu den innovativsten KinderbuchillustratorInnen der Weimarer Republik. Sie sei eine »ans Geniale grenzende Illustratorin«, schrieb ihr Bewunderer, der Religionshistoriker Gershon Scholem über Tom Seidmann-Freud, eine »authentische Bohemienne« mit Bubikopf. Ihr berühmter Onkel Sigmund Freud nannte sie in einem Brief »a gifted artist«, »but more than half crazy« (Brief vom 6. Dezember 1929). Das „Buch der Hasengeschichten“ aus dem Jahr 1924 ist fraglos eines der faszinierendsten und wundersamsten Kinderbücher der Literaturgeschichte. Wobei der Begriff „Kinderbuch“ im Grunde zu kurz greift: Die Märchen und Fabeln, die Tom Seidmann-Freud hier aus aller Welt zusammengetragen und in zarten Pastellfarben bemerkenswert klar und ornamental illustriert hat, sind beseelt von einer ungeheuren Kraft und zum Teil dunkler Symbolik, die Leser aller Altersstufen in ihren Bann zieht. Weitere
Informationen und Rezensionen zu dieser Ausgabe auf SFB-Online |
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Aus dem KLASSISCHEN FACHANTIQUARIAT der SFB - Tom Seidmann-Freud |
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»The earth is heavy and opaque without dreams.« Anaïs Nin »The odd thing about this book was that when David began reading the book, the book began reading David … The letters ran around, and changed places, and many of them jumped off the book out of sight … It was a queer book. And another odd thing about it was the way the leaves left as soon as you had read them. When you started to turn a leaf over, it just disappeared. But there were always plenty of new leaves, so that it was the kind of book that would easily last you to read as long as you lived.« Erste Ausgabe, selten. - Nicht in der Osborne-Coll., bei Mahony/Latimer/Folmsbee. Zu diesem Angebot aus dem Klassischen Fachantiquariat der SFB: Hier die extrem seltene erste und einzige Ausgabe eines frühen Bilderbuches von Tom Seidmann-Freud (1892-1930). 'David the Dreamer', welches ausschließlich in einer englischsprachigen Ausgabe in kleiner Auflage publiziert wurde. Dieses Kinderbuch zählt zu den weltweit unter Kennern und Sammlern wohl begehrtesten Bilderbuchausgaben überhaupt. Erhaltungszustand: Unser Exemplar in einem für Bilderbuchraritäten vergleichsweise ausnehmend guten Zustand, keine Eintragungen, keine losen Seiten oder Kritzeleien von Kinderhand. Der Leineneinband mit geringen Läsuren und leichter Beschabung am Buchrücken und auf der Coverrückseite. Das von Hand auf dem Cover montierte Titelbild an einer Ecke mit einem minimalen Knick. Auf dem Vorsatzblatt ein Namenseintrag der Erstbesitzerin in Tinte und Spuren eines (wieder geglätteten) Knickes. Insgesamt ein schönes und sammelwürdiges Exemplar dieser enorm seltenen Ausgabe. - Weitere bibliografische Informationen auf SFB-Online |
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Eine Fülle seltener und Erstausgaben aus Psychoanalyse und den
Kulturwissenschaften findet sich in detaillierter Beschreibung
im Klassischen Fachantiquariat auf SFB-Online, zu dem Sie hier gelangen. |
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WELTLITERATUREN in prachtvollen Ausgaben |
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»Siehe, kein Wesen ist so eitel und
unbeständig Homer (8. Jh. v. Chr.) |
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Klassiker der Weltliteratur in einer prachtvollen Ausgaben bei Manesse Die Ilias zählt zweifellos zu den bedeutendsten und einflussreichsten Texten des westlichen Kulturkreises. Homer schöpfte aus Überlieferungen mündlicher Dichtung bis in die kretisch-mykenische Zeit und verarbeitete eigene Entwürfe. Dabei stellte er das Tradierte - einem einheitlichen Plan folgend - in einen gänzlich neuen Zusammenhang in komplexer Gliederung und Ordnung. Das Epos veranschaulicht in den Bildern des fortgesetzten Kampfes den Apell zu einer Kultur der Selbstbeherrschung und Selbstüberschreitung, als höchste Form menschlichen Handelns und gibt Hinweise für das richtige Verhalten gegenüber den Göttern. Homer, der Schöpfer der «Ilias» und der wenig jüngeren «Odyssee», gibt der Forschung bis heute Rätsel auf. Vermutlich wurde er im 8. Jh. v. Chr. in Smyrna (dem heutigen Izmir) geboren und starb auf der Insel Ios. Selbst die Vorstellung vom armen und blinden fahrenden Barden wird zuweilen angezweifelt. Der Übersetzer: Kurt Steinmann, geboren 1945 in Willisau/Schweiz, übersetzt seit den 70er-Jahren Autoren der griechischen und römischen Antike sowie der Renaissance. Für den Manesse-Verlag übertrug er zuletzt «Die Apokalypse» (2016) und die «Odyssee» des Homer (2007). An seiner Versübersetzung der «Ilias» arbeitete Steinmann neun Jahre. Der Illustrator: Anton Christian, geboren 1940 in Innsbruck, studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und an der Académie des Beaux-Arts in Paris. Sein Werk wurde mit Ausstellungen in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Großbritannien und den USA geehrt. Bereits die Manesse-Ausgabe der «Odyssee» hat Anton Christian mit farbigen Originalgraphiken illustriert. Stimmen zu dieser Ausgabe »Steinmann ist eine dichterische Übersetzung gelungen, die den prächtigen Glanz des gebundenen Verses nutzt, ohne die sprachliche Ordnung des Originals aus den Augen zu verlieren. Diese Ilias werden noch viele Generationen lesen.« Ijoma Mangold, in: DIE ZEIT |
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Die Kassette bietet in feinster Ausstattung die drei Bände der hochgelobten Neuübersetzung von Dantes 'Göttlicher Komödie' durch Hartmut Köhler. In seinem Hauptwerk, dem bedeutendsten Werk der italienischen Literatur überhaupt, tritt Dante eine Jenseitsreise an. Sie führt ihn durch die Hölle – wo Vergil sein Führer ist – über den Läuterungsberg ins Paradies. »Eccovi l'uom ch'è stato all'Inferno« sollen die Mütter in Verona zu ihren Kindern gesagt haben, wenn der Dichter ihnen auf der Straße begegnete: »Das ist der Mann, der in der Hölle war.« Nicht nur in den Menschen um 1315 muss diese Vorstellung ein Schaudern hervorgerufen haben. Wer heute Dantes Commedia (den Beinamen La Divina Commedia erhielt sie erst von Boccaccio, sozusagen dem ersten Dante-Philologen) liest, wer sie in der Übersetzung Hartmut Köhlers liest, erfährt den ganzen Schrecken der Qualen, die die Sünder in der Hölle erleiden, erfährt das Entsetzen, das den Dichter bei ihrem Anblick packt. Köhlers neue Übersetzung zeichnet sich dadurch aus, dass ihr neben dem italienischen Text – so wird ein direkter Vergleich mit dem Original ermöglicht – ein ausführlicher Kommentar beigegeben ist, der dem Leser die Orientierung und das Verständnis erleichtert und u. a. Fragen der Übersetzung erörtert und wesentliche Themen der Deutung und Erforschung der Commedia anzeigt. Der Übersetzer: Hartmut Köhler, 1940–2012, war bis 2008 Professor für Romanische Literaturwissenschaft an der Universität Trier. Er hat bedeutende Übersetzungen aus dem Französischen, Italienischen und Spanischen verfasst. Für die 'Cahiers/Hefte' von Paul Valéry erhielt er 1990 zusammen mit dem Übersetzerteam den Paul-Celan-Übersetzerpreis des Deutschen Literaturfonds und zahlreiche weitere Preise. Für seine 2010–2012 bei Reclam erschienene Übersetzung von Dantes 'Commedia' wurde ihm 2013 postum der Deutsch-Italienische Übersetzerpreis verliehen. |
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Auf SFB-Online finden
Sie in einer eigene Rubrik "Bibliophilie" ein großes, permanent
erweitertes und wechselndes Angebot an limitierten Vorzugs-
und Künstlerausgaben renommierter Verlage und Editionen.
Begehrt bei Sammlern und eine Fundgrube für Leser, die sich oder
einem lieben Menschen ein besonders Buchgeschenk zu machen
wünschen. |
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Der GALERIST - Die SFB-Kunstabteilung: HAP Grieshaber |
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Werkverzeichnis Fürst 80/6 Zu dieser Originalgrafik: Original Farbholzschnitt aus dem Werkzyklus "Hellas II", in dem Grieshaber Eindrücke und Erinnerungen seiner Griechenlandreise in den Jugendjahren von 1933 thematisiert.
Über den Künstler: HAP Grieshaber, ursprünglich getauft auf den Namen Helmut Andreas Paul Grieshaber (* 15. Februar 1909 in Rot an der Rot; † 12. Mai 1981 in Eningen unter Achalm), war ein deutscher Grafiker, bildender Künstler von internationalem Rang. Sein bevorzugtes Medium war der großformatige abstrahierende Lieferbarkeitshinweis / Erhaltung: Bei der SFB- Kunstabteilung ist diese Grafik galeriefrisch verfügbar. Angebot freibleibend. Registrierte StammkundInnen erhalten beim Kauf einen Bonus von 5,5% auf den Galerie-Preis. |
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SFB-Krimicouch - spannende Entspannung: Dr. Zimmertür ermittelt |
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»Gegen Angstzustände gibt es nur unsere Original-Heller Kriminalromane! Regenfeste Ironie! Dauerhafte Spannung! (…) Man vergißt so schön das Leid der Welt – es ist wie Whisky.« Kurt Tucholsky |
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»Wann Frank Heller wiederentdeckt wird, ist nur eine Frage der Zeit.« Alfred Andersch SFB-Krimi-Couch: angezeigt wird heute ein spannend-origineller Krimiklassiker aus den Zwanzigerjahren, der Mitte März in einer Neuausgabe erscheinen wird. Mit diesem - wie auch den zahlreichen weiteren Kultkrimis der SFB - läßt sich der Tag gewiss anregend und angenehm (gfs unter Hinzunahme eines Glases aus dem Sortiment unserer guten Bio-Weine beschließen. Zu diesem Roman: Ende der 1920er Jahre schuf Frank Heller mit Dr. Joseph Zimmertür – einem dicklichen jüdischen Psychoanalytiker im besten Alter, der in Amsterdam auf Verbrecherjagd geht, einen der originellsten Ermittler der Kriminalliteratur. Seine Fälle löst er, man ahnt es schon, mithilfe der Psychoanalyse und durch seine profunde Literaturkenntnis. Dabei bedient er sich zahlreicher Konzepte der Psychoanalyse (Ödipuskomplex, diverse Traumdeutungen, das Schizophreniekonzept Sigmund Freuds u. ä.). Häufig führen ihn aber auch Literaturzitate (Shakespeare, Ovid, Baudelaire u.s.w.) auf die Spur bzw. beide Elemente verbinden sich erst zu einem Motiv, dann zu einem Verdacht und werden schließlich zum Schlüssel, um den Täter zu überführen oder ihn von seiner Tat abzuhalten. Auf diese Weise löst Zimmertür sieben voneinander getrennte Kriminalrätsel, die aber nicht nur durch ihn als Hauptprotagonisten miteinander verbunden sind, sondern durch weitere Figuren, die immer wieder auftauchen. Die beiden wichtigsten sind sein Freund Groot, ein Kommissar der Kriminalpolizei, und Dosterhout, der Kellner der »Bodega«, Zimmertürs Stammlokal, in der die meisten Fälle bei einem Bitter oder der ein oder anderen Flasche Wein besprochen werden. Dr. Zimmertür, der psychoanalytisch bewanderte Detektiv mit jüdischen Wurzeln, hat auch in der in diesem Band seiner Krimireihe wieder spannende Abenteuer zu bestehen, die der geneigte Leser anhand dieser raren Ausgabe mitvollziehen darf. Über den Autor: Frank Heller, eigentlich Martin Gunnar Serner, (* 20. Juli 1886 in Lösen Blekinge; † 14. Oktober 1947 in Malmö) war ein schwedischer Schriftsteller, der als erster erfolgreicher Krimiautor seines Landes gilt. |
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»O Wein! O Wein! Mir ist so wohl wie nie! E. T. A. Hoffmann Feinste Bio-Weine aus der Pfalz: - Die Kulinarik- & Genussabteilung der Sigmund Freud-Buchhandlung bietet ihren KundInnen ausgezeichnete Weine des Weingutes Schwarztrauber aus der Pfalz zu den Originalpreisen des Winzers. - Bitte überzeugen Sie sich. Freuen Sie sich hier auf den Spitzenwein Saint Laurent trocken 2016. Qualitätswein Edition Papillon Premium In diesem großartigen Rotwein lassen sich die Sonnentage dieses Jahres geradezu nachschmecken. Dieser elegante, ausgereifte Tropfen präsentiert sich mit zartem Schmelz und minimaler Würze. In der Nase fruchtige Waldbeeren ummantelt von zarten Vanillenoten. Großes Potenzial und ein wahrer Genuß. - Kurzprofil:
Hinweis: Mindestabnahme pro Bestellung sind 6 Flaschen. Sie können aus unserem Weinangebot beliebige Mischungen zusammenstellen, wobei die Zahl der Flaschen durch 6 teilbar sein muß. Zu unserem feinen BIO-Wein-Sortiment gelangen Sie hier. - Tipp: Finden Sie Ihre Lieblingssorte aus zwei attraktiven Wein-Probierpaket-Alternativen: "Premium" oder "Carpe diem". |
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PSYCHOANALYSE nach LACAN |
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In epistemologisch-phänomenologischer Hinsicht wird in diesem Buch des renommierten Autors und Lacan-Kenners der singuläre Zusammenhang von Wissen/Wahrheit in der analytisch-therapeutischen Praxis untersucht, die keinem vorgegebenen lebensweltlichen Diskurs mehr folgen kann. Die Veränderung des Patienten besteht in einem bisher ganz »neuen Sinn« für ihn, der Effekte zeitigt, die sich nicht mehr zu einer allgemeinen Theorie oder Ideologie verfestigen lassen. Insofern folgt die vorliegende Arbeit der grundsätzlichen Intention, wie ein »Wahrheitsdiskurs« überhaupt beschaffen sein kann, der nicht mehr den klassischen Vorgaben von Ontologie, Logik oder Historie unterliegt. Angesichts unserer kulturellen Situation wird damit über Therapie/Analyse hinaus eine praktisch-philosophische Diskussion angestoßen, der auch in allgemein ethischer wie lebensphänomenologischer Hinsicht eine nicht unbedeutende Relevanz zukommen dürfte. Der Autor: Rolf Kühn, Dr. phil. Paris-Sorbonne (geb. 1944); Univ.-Dozent für Philosophie in Wien, Beirut, Nizza, Lissabon, Louvain-la-Neuve, Freiburg/Br.; Leiter der »Forschungsstelle für jüngere französische Religionsphilosophie« an der Universität Freiburg sowie Begründer des internationalen »Forschungskreises Lebensphänomenologie« (www.lebensphaenomenologie.de); Ausbilder und Supervisor für Existenzanalyse (Association des Logothérapeutes Francophones – ALF). Zahlreiche Veröffentlichungen zur Phänomenologie, psychologischen Anthropologie, Kultur- und Religionsphilosophie; Übersetzer wichtiger Werke Michel Henrys ins Deutsche; Mitherausgeber der Reihe „Seele, Existenz und Leben“ sowie des Jahrbuchs „psycho-logik“ im Verlag Karl Alber. |
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Beim Verlag vergriffen, am Archiv der SFB noch wenige Exemplare verfügbarAus dem Inhalt
Weitere verfügbare Ausgabe von RISS finden Sie auf SFB-Online hier. |
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Aus dem Archiv der SFB |
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Im Sommer 1950 vollendete Hannah Arendt ihre große Arbeit über die »Elemente und Ursprünge totaler Herrschaft«. Gleichzeitig begann sie damit, handschriftlich Aufzeichnungen in ein Tagebuch einzutragen. Gegenüber Freunden sprach sie von ihrem »Denktagebuch«. In der Tat haben die 28 vollständig erhaltenen Hefte kaum etwas mit einem herkömmlichen Tagebuch gemein. Sie enthalten vielmehr Denkexperimente und Denkresultate und dienten dem lebenslangen Ziel der Autorin, die Wirklichkeit des Jahrhunderts der Kriege, Revolutionen und totalitärer Systeme denkend zu bewältigen. Ganz direkt erfahren die Leser hier Arendts Denkweisen und ihre Methode, die philosophische und politische Tradition des Abendlandes von Platon bis Heidegger zu befragen. Alle wichtigen Themen des Arendtschen Werkes, so die »Banalität des Bösen«, die Bestimmung des Politischen, die totalitäre Herrschaft, kommen zur Sprache. Die Autorin: Hannah Arendt, am 14. Oktober 1906 in Hannover geboren und am 4. Dezember 1975 in New York gestorben, studierte Philosophie, Theologie und Griechisch unter anderem bei Heidegger, Bultmann und Jaspers, bei dem sie 1928 promovierte. 1933 Emigration nach Paris, ab 1941 in New York. 1946 bis 1948 Lektorin, danach als freie Schriftstellerin tätig. 1963 Professorin für Politische Theorie in Chicago, ab 1967 an der New School for Social Research in New York. |
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»Der Analytiker schließt mit niemand anderem als mit sich selbst das Arbeitsbündnis.« Heinrich Deserno Ausgangspunkt der Argumentation und zugleich Gegenstand der Kritik des Autors ist das für die psychoanalytische Arbeit grundlegende Konzept des ›Arbeitsbündnisses‹ von Greenson, das - als abgegrenzter Bereich quasi ›außerhalb‹ des Übertragungsprozesses - die rationale Arbeit mit dem Patienten erst ermöglichen soll. Deserno argumentiert nun nicht nur, daß diese Abgrenzung die Beteiligung des Analytikers an der Gestaltung des Übertragungsprozesses leugne, sondern zeigt außerdem in einer über die technische Problematik hinausgehenden kritischen Überlegung, daß ein solcher Bereich ›außerhalb‹ der Übertragungssituation zum Einfallstor unhinterfragter gesellschaftlicher Konventionen werden kann. Deserno sieht in Greensons Konzept den Versuch eines Kompromisses, der technische Rigidität abschwächen sollte, ohne jedoch dabei die dominierende ich-psychologische Orientierung einer Kritik zu unterziehen. Die Untersuchung Desernos kommt zu dem Ergebnis, daß der Geltungsbereich des Arbeitsbündniskonzeptes auf die Arbeit des Analytikers einzuschränken sei, denn er ist es schließlich, der den Patienten in behandlung zu nehmen bereit ist - oder nicht: »Der Analytiker schließt mit niemand anderem als mit sich selbst das Arbeitsbündnis.« |
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Neue Kurzgeschichten des us-amerikanischen Kultautors Ein junger Mann befreit aus Liebe zu einer engagierten Tierschützerin in einer Nacht-und-Nebel-Aktion Hunderte von Truthähnen. Allerdings geht das Mädchen danach mit einem anderen Tierschützer auf und davon, und die Geschichte nimmt speziell für die Truthähne ein schlimmes Ende. In einer anderen Geschichte wird ein Vater durch seine kleine Tochter mit der eigenen Hippie-Vergangenheit konfrontiert, zu der er sich nicht mehr bekennen kann. Ein reiches Sammlerpaar heuert eine Firma an, die gegen teures Geld ihr vollgestopftes Heim entrümpelt, und zwar so radikal, daß die beiden nicht einmal ihre Matratzen wiederfinden. Boyle ist nichts heilig, wie seine Leser wissen, und gerade das schätzen wir an ihm. Doch sollten sein Mangel an Respekt und an politischer Korrektheit nicht darüber hinwegtäuschen, daß er die Themen, mit denen er sich beschäftigt und die auch uns beschäftigen, ganz und gar ernst nimmt.Die neueste Sammlung T. C. Boyles, des Geschichtenerzählers, überrascht einmal mehr durch die phantastischen Motive, die Bandbreite der Themen, die bizarren Personen, die bei aller Verschrobenheit doch völlig wirklichkeitsnah sind. Über den Autor: T. C. Boyle, geboren 1948 in Peekskill, New York, unterrichtet an der University of Southern California in Los Angeles. Auf deutsch erschienen u. a.: Wassermusik (1987), Wenn der Fluß voll Whisky wär (1991), Der Samurai von Savannah (1992), Willkommen in Wellville (1993), Tod durch Ertrinken (1995), América (1996) und Riven Rock (1998) f. |
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